Take me to paradise von GlaringDream (The new Story of Rock'n' Roll Kids) ================================================================================ Kapitel 7: Missverständnisse ---------------------------- Es war ein schöner sonniger Morgen in Tokio und in nur einer Woche würde der große Songcontest starten. Dessen war sich auch Joe bewusst, schließlich sollte er für die Gruppe den neuen Song schreiben, mit dem sie beim Wettbewerb antreten wollten. Doch so einfach war das nicht. Auch, wenn er die totale Inspiration hatte, nämlich Yakko, - ihm wollte einfach nichts einfallen. Unzählige Versuche, etwas aufs Papier zu bringen, hatte er gestartet. Doch alles, außer ein paar Zeilen, hatte er nicht zustande gebracht. Seit Tagen vergrub sich Joe nun schon in seiner Wohnung und war dort nicht herausgekommen. Auch Yakko hatte das bemerkt. Sie hatte ihn schon vier Tage nicht gesehen. Vorher hatten sich beide immer mal wieder getroffen. Yakko war sogar einmal zur Bandprobe gegangen, wo sie Sammy, Eichi und die anderen kennen gelernt hatte. Mit Sammy hatte sich Yakko gleich von Anfang an gut verstanden. Beide unterhielten sich an dem besagten Tag viel miteinander. Das hatte auch Joe bemerkt. Natürlich lies er sich nichts anmerken und spielte vor Yakko und seinen Kumpels den Coolen, doch insgeheim war er eifersüchtig auf seinen besten Freund. Er hatte Angst, dass sich Yakko in Sammy verlieben könnte. Warum war er auch nur so feige und gestand Yakko nicht endlich seine Liebe? Joe zerbrach sich den Kopf? War diese Situation vielleicht der Grund für seine momentane Schreibblockade? Das Sammy und Yakko vielleicht ein Paar werden würden? Konnte er deshalb keine Zeilen aufs Papier bringen? Joe schmiss seine Zettel in die Ecke und streckte sich. Er blickte aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne. Es war einfach ein wunderschöner Tag. Warum nicht einmal mal rausgehen und frische Luft schnappen? Seit Tagen hatte Joe nichts anderes mehr als die vier Wände seiner Wohnung gesehen. „Ach zum Teufel mit diesem Songtext. Ich sollte mich einfach mal ein bisschen abreagieren. Jetzt fällt mir sowieso gerade nichts ein.“ Er stand auf, zog sich eine Jacke an und verlies die Wohnung. Szenenwechsel! Yakko machte sich gerade vom Einkaufen auf den Weg nach Hause. An diesem Tag hatte ihr Vater ihr freigegeben. „Du hast heute Nachmittag frei. Geh ein bisschen nach draußen in die Stadt mein Töchterchen. Vielleicht kommst du dann mal auf andere Gedanken und musst nicht immer nur den Herd und die Kunden sehen.“ Das hatte Shigemaru ihr, Yakko, seiner Tochter wirklich gesagt. Und so war es dann auch gekommen. Yakko hatte sich mit Isuzu verabredet. Gemeinsam waren sie durch die Stadt gezogen und hatten hier und da etwas eingekauft. Nebenbei hatte Yakko ihrer besten Freundin von Joe und ihr erzählt. „Ein paar Mal haben wir uns schon gesehen und einmal bin ich auch zu ihrer Bandprobe gegangen.“ „Ach Yakko, du bist echt ein Glückspilz. Und wie läuft es so?“ „Was meinst du Isuzu?“ „Na mit dir und Joe natürlich.“ „Wie?“ „Komm schon Yakko. Du kannst es mir ruhig erzählen.“ „Da ist nichts Isuzu.“ „Das kannst du wem anders erzählen. Ich sehe doch genau, dass sich da was anbandelt. Denk doch nur mal an das Konzert. Wo du die Rose gefangen hast. Da konnte man richtig sehen, das da nur mehr ist.“ „Hör auf Isuzu. Da war nichts, da ist nichts und da wird bestimmt auch nie was werden.“ „Das sagst du. Aber ich denke anders.“ „Träum weiter Isuzu.“ Ja, so war das Gespräch heute Nachmittag verlaufen. Warum dachte Isuzu nur so etwas? Wusste sie etwas, was Yakko nicht wusste? Yakko konnte es sich nicht erklären. Als sie so in Gedanken war, traf sie Sammy an der großen Ampel bei der Hauptstraße in der Nähe des Proberaumes der Bee Hive. Sammy bemerkte Yakko. „Oh, hallo Yakko. Wie geht es dir?“ „Hallo Sammy.“ Yakko begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Das ist ja ein Zufall, dass wir uns hier treffen. Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause. Was machst du hier in der Gegend?“ „Ich wollte mich eigentlich nach Joe erkundigen. Seit drei Tagen habe ich ihn schon nicht gesehen. Langsam mache ich mir Sorgen.“ „Warum? Was ist denn mit ihm?“ „Naja“, Sammy zögerte einen Moment aber dann fuhr er fort:“ Wir wollen in einer Woche am großen Songcontest teilnehmen. Joe hat sich bereit erklärt den Song für den Wettbewerb zu schreiben. Alle Bandmitglieder waren einverstanden. Das war vor über einer Woche.“ „Ihr wollt am Songcontest teilnehmen?“, fragte Yakko. „Ja, das wäre die Chance einen Plattenvertrag für das Ausland zu gewinnen. Wir wollen nicht nur in Japan berühmt sein, sondern auch außerhalb des Landes.“ „Das kann ich verstehen. Hat Joe denn schon was geschrieben?“ „Eben das weiß ich nicht. Die Zeit wird knapp. In vier Tagen müssen wir den Song schon einreichen. Wenn Joe es nicht rechtzeitig schafft, können wir nicht teilnehmen.“ „Das wäre ja traurig. Aber bestimmt schafft Joe es noch rechtzeitg.“ „Na das wollen wir mal hoffen. Oh Yakko, du hast da etwas.“ „Was denn?“ Yakko sah Sammy fragend an. Sammy bückte sich runter zu Yakko. „Du hast da etwas am Auge sitzen.“ „Oh wirklich? Kannst du es wegmachen?“ „Ja, kein Problem. Warte einen Moment.“ Sammy bückte sich noch etwas weiter nach unten, bis er genau in einer Höhe mit Yakko war. Genau in diesem Moment bog Joe um die Ecke. Als er Yakko und Sammy sah, bekam er einen Schock. „Was machen Sammy und Yakko denn da? Er wird sie doch nicht etwa….?“ Joe sah rot. Er rannte los, stürzte sich auf Sammy und riss diesen von Yakko weg. Diese erschrak fürchterlich. „Aber Joe was machst du denn da?“ Als Joe sich etwas gefangen hatte schrie er: „Das könnte ich euch eher fragen.“ Yakko verstand nicht, wieso Joe so wütend war. Schließlich hatte sie doch überhaupt nichts mit Sammy gemacht. „Aber Joe. Sammy hat mir doch nur einen Käfer aus dem Auge entfernt. Er wollte doch nur hilfsbereit sein. Was ist denn daran so schwer zu verstehen?“ „Das ich nicht lache.“ Joe drehte sich zu Sammy. „Gib’s zu, du hast sie geküsst.“ „Wie bitte? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz“, verteidigte sich Sammy. „Von wegen! Du wusstest genau, was ich fühle und hast es schamlos ausgenutzt. Und du willst mein Freund sein? Geh mir bloß aus den Augen.“ Sammy wurde langsam wütend. So lies er nicht mit sich reden. Er ging auf Joe zu und langte ihm mit seiner Faust ins Gesicht, so dass Joe zu Boden fiel. „Was fällt dir ein, hier so einen Müll von dir zu geben Joe? Komm mal wieder runter von deinem hohen Ross. Ich habe Yakko nicht geküsst. Und selbst wenn ich es getan hätte, was würde es dich angehn?“ Joe erschrak. „Mir so etwas zu unterstellen. Du bist doch so was von krank.“ Yakko, die die ganze Zeit sprachlos neben Sammy gestanden hatte, meldete sich nun auch zu Wort. „Ich bin enttäuscht von dir Joe, dass du so etwas denkst.“ „Aber Yakko, es sah wirklich so aus als….“, weiter kam Joe nicht, denn er wurde von Yakko unterbrochen. „Als ob ich ihn küssen würde? Du fantasierst. Bitte tu mir einen Gefallen: Sag mir warum du so reagiert hast.“ Joe wurde stumm. Er fühlte sich ertappt. Er konnte doch jetzt in diesem Moment nicht zugeben, dass er in Yakko verliebt war. „Das…das kann ich dir nicht sagen.“ „Kannst du nicht, oder willst du nicht?“, fragte Yakko. „Ich kann nicht.“, antwortete Joe. Sammy unterbrach die beiden. „Yakko, ich denke, wir sollten jetzt gehen.“ Er drehte sich zu Joe. „Und du komm mal wieder klar alter. Mit deiner Eifersucht wirst du noch die ganze Gruppe zerstören.“ Diese Worte trafen Joe wie ein Blitz. Er wollte noch etwas sagen, verstummte dann aber. Sammy legte seinen Arm um Yakko. „Komm Yakko, ich bringe dich nach Hause.“ Yakko nickte. Beide drehten sich um und ließen Joe einfach auf offener Straße stehen. Dieser sank in die Knie und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Was habe ich da nur angerichtet? Meine dumme Eifersucht. Habe ich jetzt alles verspielt? Den Songcontest können wir wohl vergessen, aber Yakko kann ich nicht vergessen.“ Kleine Tränen kamen zum Vorschein. „Yakkkooooooooooooooooooooooooooooo, bitte warte“, schrie Joe. Doch Yakko und Sammy waren schon zu weit weg, um Joe’s Worte noch zu hören. „Yakkkkkkkkkkkoooooooooooooooooo, bitte lass mich doch erklären“, rief Joe wieder. Als er merkte, dass beide ihn nicht mehr hören konnten, verstummte er. „Das halte ich nicht aus. Warum? Warum bin ich nur so dumm und habe geglaubt, Yakko und Sammy würden sich küssen?“ Joe stand auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Yakko, ich werde um dich kämpfen. Ich werde dir beweisen, dass ich nicht so ein Trottel bin, wie es eben zum Vorschein kam. Ich werde dir meine Liebe gestehen.“ Er sah die Straße hinunter, die Sammy und Yakko vor einigen Minuten entlang gegangen waren. Er zögerte. „Aber….wenn ich dir jetzt nicht meine Liebe gestanden habe, wann soll ich es dir dann sagen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)