Kurayami ~ 暗闇 von Khay (Dunkelheit...) ================================================================================ Kapitel 1: One ~ Ichi --------------------- One ~ Ichi ~~~»«~~~ Über den Bildschirm vor ihm flimmerte ein Film, den er nur zu gut kannte und liebte. Bram Stokers Dracula. Yu~ki hatte seinen tragbaren DVD- Player mitgenommen und saß mit dem Gerät auf den Knien in seinem Sitz am Gang. Nur ab und zu sah er von dem Film auf und blickte zu den anderen Mitreisenden. Am Gang, auf der gegenüber liegenden Seite saßen Mana und Közi, wobei der Blonde tief schlief, quer im Sitz hockte und einen Arm um seinen Freund gelegt hatte. Dieser lehnte zitternd an ihm, krallte sich sogar leicht an dem auf der Lehne liegenden Arm des Anderen. Klaha und Gackt befanden sich eine Reihe dahinter, der Ältere starrte auf den Notizblock vor ihm, kritzelte ab und zu ein paar Zeilen darauf. Der Andere lehnte in der Rückenlehne und schien zu schlafen, hörte nebenbei Musik von seinem MP3- Player. Ein fiepsiges „Mister?“ neben sich ließen ihn zu Seite sehen. „Schatz! Rede doch nicht so einfach jemanden an. Entschuldigen sie.“ Sofort setzte die Mutter das kleine Mädchen wieder richtig auf den Sitz, verbeugte eich entschuldigend. „Ach, nein. Ist schon in Ordnung.“ Yu~ki lächelte liebevoll, wartete bis die Kleine wieder in sein Blickfeld kam. „Was möchtest du denn?“ „Ahm, spielt der DVDs ab?“, fragte die ca. Siebenjährige und schaute mit ihren großen, dunklen Augen zu Yu~ki hoch. „Ja, tut er.“ Nickte dieser zustimmend, worauf das Kind auf den Schoß der Mutter krabbelte und auf den Bildschirm starrte. „Darf ich bitte bitte einen Film anschauen?“ Die Kleine erwiderte das Lächeln. „Aber natürlich, wenn ich mitgucken darf.“, sagte Yu~ki, beendete den Film und sah wieder zu dem Mädchen. Diese strahlte ihn an, krabbelte zurück zu dem kleinen Hello Kitty- Rucksack und zog einen Kinderanime aus der großen Tasche heraus. Kroch dann zurück über den Schoß der Mutter, die sie daraufhin hochhob und dann auf den Mittelstuhl setzte, während sie sich auf den Fensterplatz hockte. „Hier. Bitte.“, flötete die Kleine, hockte sich neben den Mann und sah gebannt auf den Bildschirm, nachdem er den Film eingelegt hatte. Kurz darauf flimmerte auch schon der Anime über den Bildschirm, worauf die Kleine leise jubelte. Er konnte nicht anders als das Mädchen, das sich gerade überglücklich auf seinem Bein abstützte, die ganze Zeit anzulächeln. Jetzt wo er eine Freundin hatte wünschte er sich nichts sehnlicher als ein Kind... „Hey, sag mal was siehst du da?“, ertönte es hinter ihm. „Sieht man doch. Nen Anime.“ Yu~ki hob den Kopf, blickte in Gackts fragendes Gesicht. „Ist dir langweilig? Kannst ja mitschauen.“ „Ne, lass mal...“ Er lehnte den Kopf auf die Lehne vor sich. „Dann schlaf doch. Oder schnarchst du neuerdings?“ Der Kurzhaarige grinste, wurde dann von dem Mädchen angestupst. Sie schaute ihn streng an und legte einen Finger auf ihre Lippen. „Oh, gomen.“, sagte er noch und lächelte sie lieb an. „...Hey~... Yu~ki? Wie weit ist es noch?“, fragte der Ex- Vocal, worauf der Angesprochene wieder den Kopf hob. „Frag doch die Stewardess. Die starrt dich eh die ganze Zeit so komisch an.“ Und schon galt Gackts Aufmerksamkeit der hübschen Frau in dem knappen weißroten Kleid, das alle Stewardessen in dieser Maschine trugen. Er hörte ein leises grummeln neben sich, dann ein herzhaftes Gähnen. Közi war gerade aus seinem Tiefschlaf erwacht und musterte Mana müde. Dieser erwiderte den ´Blick ängstlich. „Mana~, nimm mal deine Krallen aus meinem Arm. Ich muss aufs Klo.“, murmelte der Blonde, streckte sich leicht. Nur zögernd tat Mana, was sein Freund verlangte, sah ihm mit einem flehenden Blick nach, als dieser aufstand und sich auf den Weg zu den Toiletten machte. Kurz darauf lachte er auf, Yu~ki ebenfalls nachdem er mitbekommen hatte was passiert war. Közi schaffte es natürlich zu stolpern und landete der Länge nach auf dem harten Boden des Ganges. Leise grummelnd stand er eilig auf, verschwand hinten im abgegrenzten Bereich und war eine ganze Weile nicht mehr zu sehen. „Geht’s dir gut?“, fragte Yu~ki besorgt. Mana hatte kurz darauf aufgehört zu Lachen, er war blass und weiß im Gesicht. Er lächelte schwach. „Hmh, geht schon...“, flüsterte er. Schnell warf der Andere einen Blick auf seine Uhr, sah dann aufmunternd lächelnd zu dem Schwarzhaarigen. „Wir sind in einer halben Stunde da, also versuch etwas zu schlafen.“ Darauf nickte Mana schloss gequält die Augen und sank zurück in den Sitz. Ob er wirklich eingeschlafen war, wusste Yu~ki nicht. Aber er behielt Recht, bzw. der Flug kam pünktlich um 03:43 Uhr auf Shikoku an. Die Landung verlief ruhig und Mana atmete erleichtert auf und ließ Közis (der schon seit längerem wieder bei seinem Freund saß) Arm los. Nach und nach verließen die Passagiere das Flugzeug, fuhren mit dem zum Flughafen gehörigen Bus zu der Halle, in der auch die Koffer ausgegeben wurden. „Ah, Erde unter den Füßen!“ Freute sich Közi, der von der Treppe hüpfte und ein Stück vorlief. Mana folgte ihm eilig, sah glücklich in den Himmel und war insgeheim dankbar, das nichts passiert war. Kurz darauf hievten sie auch schon ihre Koffer von dem Band, versammelten sich dann nochmals. Sie mussten dabei relativ viel schleppen, denn keiner von ihnen hatte es sich nehmen lassen mindestens eine Konsole mitzunehmen und oder einen richtigen DVD- Player. Zusätzlich noch der Haufen an Klamotten, den sie alle mit sich herumschleppten. Da kam schon einiges zusammen. „Also, ein Bus müsste uns abholen, nur wo der ist weiß ich nicht...“, kam es von Yu~ki, der sich den Prospekt durchlas und dann aufsah, „Der bringt uns dann bis nach Shimanto. Von da an fährt ein weiterer Bus, bis zum angrenzenden Wald und da müssen wir dann durch. Dauert aber nur so ne halbe Stunden.“ „Und das heißt?“, kam es von Gackt, der scheinbar endlich ins Bett wollte. „Also, es ist jetzt Vier Uhr. Wir müssten gegen 06:30 Uhr ankommen.“, fügte Yu~ki hinzu. „Super!“, freute sich Közi, wollte schon wieder weglaufen um den Bus zu suchen, wurde aber von Mana zurückgehalten. „Na, dann suchen wir jetzt mal den Bus.“ Damit wandte sich Klaha von den Anderen ab, ging in Richtung Ausgang. Kaum setzte er einen Fuß aus der riesigen Halle, lief ihm auch schon ein junger, nervöser Mann entgegen. Er hielt einen Zettel in den Händen, sah den Schwarzhaarigen an. Wandte sich dann aber sofort an Yu~ki, als er diesen entdeckte. „Ähm, Yu~ki- san?“, fragte er unsicher, verbeugte sich dabei leicht. „Hai?“, gab dieser zurück, erwiderte die Geste. „Ah, sehr gut... Sie sind zu Fünft? Der Bus wartet bereits.“ Der Mann erwiderte das freundliche Lächeln Yu~kis, wandte sich dann um und führte die Gruppe zu dem Bus. „Kouji.“ Der Angesprochene hörte auf, den Typ vor sich anzugrinsen, blickte unschuldig zur Seite, in das strenge Gesicht seines Freundes. „Wenn du irgendeinen Fremden hier irgendwie ärgerst, oder ähnliches machst... Dann fliegst du sofort zurück. Alleine.“, erklärte er, wobei es nach einem Vater klang, der versuchte den verzogenen Sohn nachträglich zu erziehen. „Hai, Daddy. Ich bin ganz lieb.“, kam es von dem Angesprochenen, er legte einen niedlichen Kleinkindblick auf. „Na wollen wir’s hoffen...“ Damit knuffte er den Anderen in die Seite, lachte leise dabei. „So, der hier.“, sagte der Leiter, blieb vor einem schwarzroten Bus stehen. „Danke.“, wiederholte Yu~ki, stieg in den Innenraum und sah sich um. Die Anderen folgten ihm dabei eher träge. Er war groß, wie ein Reisebus eben, die Fenster waren verdunkelt und zusätzlich befanden sich rote Vorhänge vor diesen. Die Teppiche am Boden waren schwarz, sowie die gemütlichen Sitze, die sich verstellen lassen konnten. Nach Klaha, der als Letzter einstieg verließ der grimmig aussehende Fahrer den Bus, um die Koffer einzuräumen. Der Braunhaarige gähnte leise, ließ sich auf den nächstbesten Sitz fallen und schloss gleich darauf die Augen. Gackt und Közi ging es ähnlich, sie legten sich auf die Polster, schliefen nach einer Weile ein. Yu~ki und Mana setzten sich ziemlich weit nach hinten, blickten gemeinsam in den Prospekt von vorhin. Es dauerte auch nicht lange, bis der Fahrer wieder einstieg, die Fünf noch ein „Schöne Fahrt!“ von dem Mann draußen zugerufen bekamen und sich dann die Tür schloss. Er fuhr an, verließ den Flughafen und kam Eineinhalbstunden später schließlich in Shimanto an. „Aufwachen, meine Herren! Hier ist Endstation.“, tönte es vorne, müde öffneten sich drei Augenpaare (Gackt und Közi ließen sich nicht stören) und schauten zu dem Fahrern der im Gang stand und sie mit verschränkten Armen musterte. „Hai... Arigatou.“, flüsterte Yu~ki, wobei er bezweifelte das der ihn gehört hatte, stand langsam auf und stieg, gefolgt von Mana und Klaha aus dem Bus. Nahmen draußen ihre bereits ausgeladenen Koffer entgegen. „Ich geh schnell die zwei wecken...“, murmelte Klaha, drehte sich um und schritt die Treppen wieder hoch, „Hey, ihr Beiden, wir sind da.“ Er stieß sie an, bekam aber nur ein grummeln zur Antwort. Schließlich zerrte er sie einfach von ihren Schlafplätzen weg, schubste, die jetzt halbwachen, Männer nach draußen. „Ich fliege nie wieder Nachts...“, meckerte Gackt, zog träge sein Gepäck zu sich. „Der zweite Bus kommt gleich.“, war das einzige Kommentar des Fahrers und wohl auch seine Art des Abschieds, denn dann schloss er auch schon die Türen des Fahrzeugs und fuhr zurück auf die Straße. „Müssen wir echt noch durch diesen Wald?“, nörgelte der Blonde , schleifte seine Sachen ein Stück hinter sich her. „Ja, da gibt es keinen befahrbaren Weg... Uns bleibt nichts anderes übrig.“ Yu~ki nickte leicht, steckte den Prospekt ein und sah sich nach dem Bus um. „Ich glaube der da ist es...“, flüsterte Mana leise, aus Angst irgendjemand anderes konnte seine Stimme hören. Er zeigte auf einen alten, grauen etwas zu groß geratenen Minivan, der scheinbar vereinsamt dastand. An ihm lehnte ein rauchender, dunkelgekleideter Mann, der zu warten schien. Er machte nicht gerade einen seriösen Eindruck, wie die Fünf fanden. „Klaha, geh mal fragen ob der auf uns wartet...“ Yu~ki wies unauffällig zu dem Fremden, Klaha sah ihn nur fragend an, schüttelte dann den Kopf. „Wieso ich? Du redest dich immer mit allen.“, gab er zurück, machte einen Schritt nach hinten. „Gott, dann geh ich eben!“, grummelte Gackt genervt, stiefelte zu dem Typ, der auch gleich den Kopf hob und blieb knapp vor ihm stehen, „Hi. Wir suchen den Bus, der uns bis zu diesem Waldrand bringt.“ Er wusste nicht wirklich wie er die anderen und sich beschreiben sollte. „Gut, dann sucht ihr mich...“ Der Mann lächelte auf eine angsteinflössende Weise. „Steigt doch bitte ein.“ Er machte eine weite Handbewegung, schloss dann die Türen auf und ging darauf zu dem Gepäck der Anderen. Allerdings wollte keiner von diesen dem Typ ihre Sachen überlassen, was ihn nur noch mehr grinsen ließ, er sich schulterzuckend umdrehte und den Kofferraum öffnete. Nachdem sie ihr Gepäck verstaut hatten, stiegen sie zögernd in den Wagen, verschwanden soweit nach hinten wie es möglich war. „Der ist aber hoffentlich nicht der, der uns durch den Wald führt, oder?“, kam es leise von Gackt, der den jetzt Anfahrenden misstrauisch musterte. Sofort wandte er den Blick ab, als er merkte, das der durch den Rückspiegel zu ihnen nach hinten schaute. „Na ich denke doch nicht...“, flüsterte Klaha zurück. „Nein, wir müssen da allein durch.“ Die Vier sahen fragend zu Yu~ki, der gerade durch den Buchvertrag blätterte. „Was?“ Gackt rutschte näher zu ihm, starrte auf die Blätter in den Händen des Kleineren. „Wir müssen da allein durch... Gomen, das ich das erst jetzt sage...“, erklärte er, bekam als Antwort ein kollektives „Gott sei Dank...“. „Wir müssen auch gar nicht solang fahren, es ist hier ziemlich in der Nähe.“, fügte er dann noch hinzu, worauf er den Kopf wieder hob und nach vorne sah. Etwas weißes blitzte vor dem Wagen auf, er sprang auf, schrie den Fahrer an, er solle bremsen. Erschrocken starrten die Anderen nach vorne. Der jedoch tat gar nichts, fuhr ohne zu bremsen oder es wenigstens zu Versuchen weiter. „Setzen sie sich wieder hin. Das war nichts.“ Desinteressiert sah er auf die Straße, gerade als es hätte einen Zusammenstoß geben müssen verschwand das grelle Licht einfach. „Was... war denn das?“, fragte Yu~ki verwirrt und leicht verstört. „Ein Irrlicht. Also der Geist eines Toten, hier auf diesen Wegen hat es schon viele dahingerafft...“ Ein hämisches Grinsen legte sich auf das Gesicht des Fahrers. „Ich will hier raus. Der Typ spinnt doch, was wäre denn gewesen, wenn das nur ein verirrter gewesen wäre, der ne Taschenlampe dabei hatte oder so...“ Wieder blickte Gackt misstrauisch nach vorne. „Wie sind gleich da.“, gab Yu~ki leise zurück. Bis zu der Ankunft an dem besagten Waldstück herrschte schweigen in dem Bus. Auch war diesmal keiner eingeschlafen, aus Angst der Typ würde sie dann erledigen oder ähnliches mit ihnen anstellen. Er hielt, öffnete die Tür und stieg aus, um den Kofferraum wieder zu öffnen. Stumm folgten die Fünf ihm, nahmen schnell ihre Sachen entgegen und brachten sofort Abstand zwischen sich und den Irren (wie sie beschlossen hatten ihn zu nennen.). „Soll ich vielleicht noch mitkommen und ihnen den Weg zeigen?“, fragte der Mann, grinste breit. „Nein danke. Wir finden das schon. Schönen Tag noch.“ Dies mal war es Mana, der die Antwort gab. Er starrte den Fremden drohend an, drehte sich dann dem Wald zu und zog sein Gepäck hinter sich her, während er ihn betrat. „Wow, Mana unser Beschützer...“, kam es gespielt demütig von Közi, der seinem Freund sofort folgte. Der Weg, den die Fünf entlang mussten war mit kleinen unechten Fackeln beleuchtet, führte sie so immer tiefer in den Wald. Mach einer Weile wurde der Pfad kleiner und enger, die Fackeln verschwanden, er breitete sich dann aber wieder zu einem großflächigen Wanderweg aus. Es dauerte 25 Minuten bis sie endlich aus dem Waldstück heraustraten und den weiten Strand vor sich sehen konnten. Mittlerweile war die Sonne teilweise aufgegangen und erhellte das blauglänzende Meer. Spätestens nach diesem Anblick, dachte keiner mehr an den unheimlichen Mann, der sie vor knapp einer halben Stunde allein gelassen hatte. Sie gingen noch ein Stück weiter, bis man rechts von ihnen auch das Haus sehen konnte. Von vorne, also vom Meer aus gesehen, war es gut sichtbar, vom Wald aus ziemlich versteckt, da es sich direkt am Rand befand. Nur die Vorderseite war von keinen Ästen oder anderem Grünzeugs bedeckt, die Bäume überragten es sogar noch ein Stück. Das Urlaubshaus war komplett aus Holz, wie es in Japan üblich war und stand auf mehreren knapp einen halben Meter hohen hellen Baumstämmen, eine Treppe führte zum Eingang, welcher aus zwei großen Holzschiebetüren bestand. Auf der Erhöhung und um das Haus herum war eine Umzäunung, die eine kleine Terrasse bildete. Auf den Zäunen waren die selben Kunstfackeln wie im Wald angebracht worden. In einiger Entfernung ragte ein Steg aus dem hellen Sand hervor, reichte mehrere Meter in das Meer hinein. „Yu~ki. Von jetzt an, buchst du jeden Urlaub.“, beschloss Közi, stieg die Treppe zu dem Haus hoch, stellte sein Gepäck an der Seite ab und schob die Türen auf. „Klar, wenn du es dann bezahlst.“, gab Yu~ki leise lachend zurück, folgte seinem Freund in das Innere, war sogar so nett und holte Közis Sachen, um diese mit in die Halle zunehmen. In der Halle standen einzelne japanische Stehlampen, die momentan nicht nötig waren, da durch die Fenster genügend Sonnenlicht hineinscheinen konnte, um alles perfekt zu erhellen. Zusätzlich stand in der Halle noch ein großer Tisch, der scheinbar als Esstisch diente. Insgesamt bestand das Ferienhaus aus zwei Stockwerken, wobei das Obere erst nach ca. zehn Metern Entfernung vom Eingang anfing. In diesen führte eine geschwungene Treppe, die sich direkt links von den Einganstüren befand. Unter dieser war eine kleine Abstell-, sowie Vorratskammer, welche an der Küche grenzte. Durch diese konnte man ins Wohnzimmer gelangen, zwei weitere Schiebtüren trennten dieses von der Halle. Im ersten Stock befanden sich lediglich das Bad, sowie die Sechs Schlafzimmer. „Ich würde vorschlagen wir schlafen erst mal ein wenig und räumen dann alles auf, und so weiter...“ Klaha gähnte, streckte sich leicht, ließ seine Sachen einfach unten stehen und ging dann die Treppe hoch, um sich ein Zimmer auszusuchen und sich schlafen zu legen. Gackt nickte, folgte ihm und kurz darauf suchten sich auch die Anderen ihre Zimmer aus. Der Braunhaarige hatte das direkt rechts neben der Treppe genommen, gegenüber der Stufen war das Badezimmer, daneben noch ein Raum, in dem sich Gackt niederließ. Das neben diesem nahm Yu~ki als seines und die Beiden die sich auf der Seite auf der sich auch Klahas Zimmer befand, suchten sich Közi und Mana aus, wobei der Blonde in dem mittleren schlief. Die Zimmer waren relativ geräumig, gegenüber der Tür befand sich das große Bett, über diesem das hohe Fenster, neben diesem ein kleiner Tisch, mit einer japanischen Tischlampe. Insgesamt war das Zimmer braun und westlich eingerichtet. „Mana- cha~n. Machst du mir deinen leckeren Schwarztee?“ Közi lag ausgestreckt auf dem Boden der Küche, sah seinem Freund zu, wie dieser die Küche durchsuchte, um zu sehen was er alles Essbares zaubern konnte. In dem Raum stand ebenfalls noch ein Tisch, allerdings ein kleinerer, an dem man aber problemlos zu fünft essen konnte. Ansonsten hielt es sich in weiß, war westlich eingerichtet und gefliest. Es war bereits gegen 17 Uhr, als die ersten (oder eher der erste: Mana) aufgewacht und nach unten gegangen waren. Kurz darauf folgte Yu~ki, dann Gackt und zu guter letzt fanden sich auch Klaha und Közi im Erdgeschoss ein. Momentan hockte auch nur der Braunhaarige Vocal mit den Beiden in der Küche. Die beiden Anderen, waren draußen am Strand und sahen sich das tiefblaue Meer an. „Hai. Willst du auch welchen, Klaha- kun?“, antwortete Mana, holte den Wasserkocher, den er gerade entdeckt hatte, auf die Ablege, schüttete Wasser in ihn und schaltete ihn ein. „Gerne, Arigatou.“ Er lächelte, sah sich dann um, da soeben die Tür aufgezogen wurde. „Hey, was macht ihr?“ Yu~ki betrat die Küche, ging auf Mana zu und sah über dessen Schulter. „Oh, du machst Tee? Für mich bitte auch, hai?“ „Klar.“ Wieder nickte der Angesprochene. „Für mich auch?“, wollte jetzt auch Gackt wissen, schaute fragend zu dem Anderen, er hatte vorhin mit dem Anderen die Küche betreten. Der Leader erwiderte nichts, zog nur schweigend fünf Tassen aus dem Schrank, stellte diese kommentarlos auf den Tisch. „Danke.“, zischte ihm der Vocal entgegen. Wie kindisch war der denn? Es war doch geklärt. Scheinbar doch nicht. Közi erhob sich vom Boden, streckte sich leicht und setzte sich brav auf einen Stuhl, wartete auf seinen Tee. „Jetzt streitet euch nicht...“, kam es schlichtend von Yu~ki, der beruhigt sah, das Mana das zischen des Anderen ignorierte. „Was machen wir heute eigentlich?“ Sofort schnappte sich der Blonde seine Tasse, nahm einen Schluck und zog gleich darauf Mana auf seinen Schoß. Grinste ihn breit an. „Kouji, lass das.“, murmelte dieser nur, stand wieder auf und setzte sich auf seinen eigenen Stuhl, neben seinem Freund. „Ich schau mir dann auch mal den Strand an.“ Klaha nippte an dem Tee, stellte ihn aber gleich wieder ab, da er für noch zu heiß war. „Und ich wollte in den Wald...“, fügte Gackt nebenbei hinzu, trank seinen und hätte Mana am liebsten ein Kompliment gemacht, denn Tee kochen, oder überhaupt kochen, konnte er wirklich. Aber der zickte ja, also behielt er es für sich. „Mana- chan, wir gehen auch an den Strand, ja?? Hier sieht dich doch keiner, wenn du mal in Badehose rumläufst.“ Lieb sah er zu dem Angesprochenen, der nur langsam nickte. „Und was machst du?“ Klaha sah zu Yu~ki, der sich bis jetzt noch nicht geäußert hatte. „Ich denke ich packe meine Sachen erst mal aus... dann seh ich weiter.“, gab dieser nur ausweichend zurück, worauf ihn alle, bis auf den fragend rumschauenden Gackt, mit einem wissenden Lächeln musterten. „Was denn??“, drängte dieser darauf neugierig. „Ach, der ruft Mi -chan an, um zu fragen, ob auch ja alles in Ordnung ist.“, antwortete Közi grinsend. „Sei still, ist doch meine Sache!“, murrte Yu~ki, ignorierte den Anderen von da ab. „Habt ihr vor zu heiraten?“, fragte Mana mit seiner leisen Stimme, wobei er versuchte den männlichen Ton in ihr zu `unterdrücken`. „Was?“, kam es nur verwirrt von dem Anderen. „Du warst immer der erwachsenste bei so etwas... Also, möchtest du sie irgendwann heiraten und Kinder haben?“ „Ahm... ja... ich hätte sehr gerne Kinder mit ihr und würde auch gern... heiraten...“, antwortete er dann schüchtern. „Echt??? Darf ich dein Trauzeuge sein??“, platzte Közi sofort heraus. „Du? Spinnst du, du würdest doch gleich umfallen oder womöglich noch irgendwo hin kotzen.“, kam es gehässig von Klaha, worauf der Angesprochene böse zurückstarrte. „Das wird ich nicht!“, widersprach er noch beleidigt. „Doch wirst, du, bei Société de Parente wärst du fast umgefallen un-“, widersprach Klaha, wurde aber unterbrochen. „Jetzt zofft euch doch nicht auch noch...“, sagte Yu~ki leise, sah die Beiden bittend an. „Na wenigstens fliegen nicht mehr die fetzen, wie mit Kami...“, flüsterte Gackt, nippte an seinem heißen Tee und starrte dann schweigend auf die Tischplatte. „Stimmt, obwohl das immer sehr unterhaltsam war.“ Yu~ki lächelte, versuchte den Vocal damit ein wenig aufzumuntern. Auch Mana nickte dabei, musste an einen der Streits zwischen Közi und Kami denken, den die Beiden wegen einem, wie immer, völlig banalen Grund ausfechteten. In dem Moment fühlte sich Klaha etwas fehl am Platz. Er kannte Kami nicht, hatte gar nicht die Chance gehabt ihn kennen zulernen. „Also, ich geh jetzt ans Meer!“, beschloss Közi, und brach dadurch die Stille. Er stand auf, packte Mana am Arm und zog ihn hinter sich, aus der Küche heraus. „Ich geh hoch...“, murmelte Yu~ki noch, verschwand dann ebenfalls aus dem Zimmer. „Na dann... Wir sehen uns dann noch, ne?“ Damit erhob sich Klaha, Gackt folgte ihm. Als sie ein paar Schritte in den Sand gemacht hatten, trennten sich ihre Wege, der Jüngere ging zum Strand, der Andere lief in Richtung Wald. Közi hockte, wie Klaha feststellte, bereits in seinen Shorts am Strand und schien eine Sandburg zu bauen. Kindisch sah er dabei nicht wirklich aus, denn in seinem Mundwinkel klemmte eine brennende Zigarette, neben der Burg stand sein kleiner Aschenbecher. Mana saß in einiger Entfernung, trug aber im Gegensatz zu seinem Freund noch alle seine Klamotten. „Na, Kleiner? Macht’s Spaß?“ Klaha grinste leicht, worauf der Andere dieses erwiderte. „Ja, tut es!“ Er zog an der Kippe, atmete leicht den blauen Rauch ein und blies diesen kurz darauf wieder aus den Lungen. „Aber du baust zu na am Wasser, wenn die Flut kommt, macht sie alles kaputt...“, fügte er dann noch hinzu, konnte schon sehen, wie das Wasser fast Közis Füße erreichte. Das seltsame war, dass das es ziemlich schnell anstieg. Etwas überrascht sah sich der Blonde um, das Wasser umspülte bereits seine Beine. Er tat es mit einem Schulterzucken ab, baute einfach weiter an seiner Burg und rauchte mittlerweile die zweite Zigarette. „Közi... komm höher, die Flut kommt heute wirklich schnell...“, rief ihm jetzt auch Mana zu, der besorgt seinem Freund zusah. „Lass mal, geht doch noch.“, war die einzige Antwort. Er hielt die Kippe zur Seite, dort wo er seinen Aschenbecher erwartete, tippte auf sie, um die bereits verbrannte Asche abfallen zu lassen. Ein leises zischen aber verriet ihm, das sich der gesuchte Gegenstand woanders befand. Fragend wandte er sich um, sah wie der Behälter auf dem Wasser herumtrieb. Sofort stand er aus dem Sand auf, drehte sich um und trat in das Wasser, um ihn zurückzuholen. Das Mana nervös zu ihm sah, bemerkte er gar nicht. Er merkte auch nicht, das sich kleine Wellen bildeten, die langsam größer wurden. „Közi! Komm jetzt her!“ Mana war aufgestanden, lief ein Stück nach unten zum Meer. Der hörte wieder nicht, bekam endlich seinen geliebten Aschenbecher zu fassen, sah dann aber nach oben, eine Welle war vor ihm aufgetaucht. Er hörte nur noch Manas erschrockenen Schrei, bevor sie auf ihn knallte und ihn brutal unter Wasser drückte. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Rücken, lähmte ihn für kurze Zeit, allerdings reichte diese um ihn am auftauchen zu hindern. Klaha rannte nach unten, watete ein Stück ins Meer und griff suchend unter die Oberfläche, zerrte schließlich erleichtert den Blonden nach oben, der hustend nach Luft schnappte. „Mana! Was ist passiert?“ Auch Yu~ki, der den Schrei gehört hatte, hastete eilig aus dem Haus, starrte geschockt Klaha an, wie dieser den keuchenden Blonden aus dem Wasser hievte und ihn bis zu der Veranda des Hauses trug. „Közi ist- Geht’s dir gut?“ Der Angesprochene unterbrach seine Erklärung, setzte sich besorgt neben seinen Freund. „Hai~... Passt alles...“ Közi versuchte aufmunternd zu lachen, hustete aber nur noch mehr Wasser. „Warum hörst du auch nie, wenn man dir was sagt?“, schimpfte Mana, verstummte aber gleich wieder, strich dem Anderen durch die klitschnassen Haare. „Gomen nasai...“, flüsterte er, schaute entschuldigend zur Seite. „Ach, schon gut. Hauptsache dir ist nichts passiert.“ Er lächelte aufmunternd. „Fast nichts passiert.“, fügte Klaha hinzu, er blickte auf den Fuß des Anderen, dieser war an manchen Stellen aufgerissen und blutete stark. „Oh...“, kam es von Közi, der erst jetzt die Wunde bemerkte, „Ich bin wohl auf einen scharfen Stein getreten...“ „Das müssen wir desinfizieren.“ Ohne das Yu~ki noch etwas sagen musste, hastete Mana in das Haus, suchte den Verbandskoffer und den Erste Hilfekasten. „Kannst du ihn richtig bewegen?“, fragte Yu~ki, strich über den Fuß, wobei seine Hände schnell einen rötlichen Ton annahmen. „Klar...“, gab Közi zurück, er zuckte mehrere Male zusammen, während der Andere an seiner Verletzung herumfummelte. Der Schwarzhaarige setzte sich wieder neben sie, stellte das Geholte auf den Boden, worauf der Ex- Bassist in diese griff, erst mal mit dem von Mana mitgebrachten Handtuch die Wunde säuberte, etwas Wundsalbe darauf verteilte und den Fuß dann mit einem Mullverband umwickelte. „Du solltest hochgehen und dich hinlegen. Oder noch besser, wir fahren zurück und ein Arzt sieht sich das an...“, murmelte Yu~ki nachdenklich. „Nein! Jetzt wo Gackt und Mana sich nicht mehr anschreien und sogar zusammen Urlaub machen! Ich will nicht weg, und euch schon gar nicht die Ferien kaputt machen...“, widersprach der Blonde heftig, zog den Fuß aus der Hand des Größeren und stand, wenn auch wankend, auf. „Siehst du, es geht schon wieder!“ Demonstrativ lief er die Holztreppe herunter, humpelte über den warmen Sand. „Ich glaub’s dir ja... aber dann geh wenigstens rein und ruh dich aus, ja?“ Auch Yu~ki erhob sich, sah bittend zu dem Anderen. „...Wenn wir dann hier bleiben.“ Er stapfte langsam wieder zu ihnen hoch, betrat die Halle, wartete auf Mana, der seinem Freund auch sofort folgte. „...So was geht doch gar nicht...“, kam es flüsternd von Klaha, der den Beiden nachschaute. „Was? Das innerhalb von Fünf Minuten eine Flut entsteht? Und dann noch der plötzliche Wellengang, der auch noch solche Ausmaße annimmt...“ Yu~ki blickte auf das Meer, stellte überrascht fest, dass keine einzige Welle über das Meer glitt. Die Flut hatte ebenfalls abgenommen, was deutlich sichtbar war, denn vorhin waren Klaha und Közi knapp an der Burg, welche jetzt vollkommen unter Wasser stehen müsste, vorbeigegangen. Die Burg selbst war unversehrt. „Irgendwas stimmt doch hier nicht... Ich geh mal lieber Gackt suchen...“ Damit klopfte er Yu~ki noch kurz auf die Schulter , drehte sich weg und ging in Richtung Wald. „Aber macht nicht so lange! Ich will euch nicht suchen müssen, wenn es dunkel ist...“, rief er dem Ex- Vocal hinterher, bevor er noch einen Blick auf das Meer warf und dann ebenfalls das Haus betrat. Das dunkle Grün schimmerte ihm matt entgegen, während er durch den Wald schlenderte. Es war angenehm warm, obwohl das Geäst und dessen Blätter die Sonne von ihm weghielten. Er war irgendwie froh das Meer nicht mehr zu sehen. Er mochte den Strand, eigentlich das Meer auch, aber schwimmen wollte er ohnehin nicht... Im Nachhinein wusste er gar nicht warum er unbedingt auf diesen Urlaub hier bestanden hatte. Vielleicht auch nur um Mana zu ärgern, weil er wusste, das dieser das Meer wegen seinem Image nicht mochte. Aber da war der selbst dran Schuld! Schließlich war nicht er es, der die ganze Zeit rum zickte und nicht mit ihm redete. Er schnaubte leicht, starrte grummelnd auf den teilweise mit Moosbewachsenen Boden. Und wäre beinahe gegen die harte Holzwand des kleinen Tempels vor sich gelaufen. Gerade noch rechtzeitig riss er den Kopf hoch, eigentlich weil er dachte etwas gehört zu haben, und blieb schlagartig stehen. Ein paar Schritte zurückstolpernd starrte er verwirrt die kleine Hütte an. Sie sah verwildert aus, und machte den Eindruck, als hätte sie seit Jahren niemand mehr betreten. Neugierig schlich er um den kleinen Tempel herum, wieder konnte er dieses leise Knacksen von vorhin hören. Er kam bei dem Eingang an, warf einen kurzen Blick hinein, bevor er überrascht vor diesem stehen blieb. Vor dem kleinen Altar saß ein junger Mann. Er hatte die Hände zum Gebet gefaltet und bewegte manchmal die Lippen, als würde er stumm mit jemandem reden. Das lange schwarze Haar war zu einem Zopf gebunden worden und er trug einen alten, dreckigen Kimono. „Ähm... hallo?“, fragte Gackt unsicher, starrte den Rücken des Jungen an. Dieser zuckte nicht zusammen, erst machte er den Eindruck, als hätte er nichts gehört. Doch dann nahm er die Hände runter, legte sie in seinen Schoß und wandte sich langsam um. Zwei dunkle, braune Augen blickten direkt in die des Größeren. „Entschuldige wenn ich euch störe...“, fügte Gackt hinzu, verbeugte sich leicht. Der Mann gab ihm nicht wirklich ein sicheres Gefühl. Eher genau das Gegenteil. Der Junge erwiderte nichts. Saß einfach nur da und sah den Fremden an. Der Vocal zuckte erschrocken zusammen, als hinter ihm ein leises Kichern ertönte und ein Mädchen an ihm vorbei in den Tempel rannte. Sie lachte, ließ sich neben dem Mann auf die Knie fallen und lehnte sich lächelnd an ihn. Sein Gesichtsausdruck wurde weicher, liebevoll strich er durch ihr schwarzes Haar. Sie trug, wie er, einen zerschlissenen alten Kimono. „Wohnt ihr hier?“ Gackt zwang sich zu einem Lächeln, denn auch die Kleine musterte ihn jetzt fragend. „Vielleicht könntet ihr uns... ein wenig die Umgebung zeigen?“ „Hey!! Gackt- san! Wo bist du??“ Wieder zuckte der Angesprochene zusammen, wandte sich um und blickte aus dem Tempel. Klaha lief suchend auf dem Weg herum, über den er vorher hierher gekommen war. „Hier bin ich. Schrei nicht so!“, rief der Andere mit gedämpfter Stimme zurück. Dann drehte er sich wieder dem Altar zu, musste feststellen, das der Mann und das Kind nicht mehr da saßen. Er ging verwirrt ein paar Schritte auf den kleinen Holzaltar zu, schaute sich um und fand schließlich ein kleines Schlupfloch in der morschen Wand. Sicher waren die Beiden da raus gekrochen und verschwunden... „Wow, ich wusste gar nicht das hier so ein Tempel ist...“ Klaha betrat eben genannten, sah sich interessiert das Innere an. „Hm... sag mal, hast du draußen einen jungen Mann und ein Kind weggehen sehen?“ Irgendetwas an der Sache kam Gackt doch seltsam vor. „Hä? Ich hab niemanden gesehen...“, antwortete der Andere, zog schulterzuckend eine Braue hoch. „Ach so...“ Damit tat er es ab, sicher waren sie einfach weggelaufen. Das würde schon seinen Grund haben. „Közi hatte einen Unfall, Yu~ki meint wir sollten erst mal zurück zum Haus.“, erklärte Klaha dann, verließ wieder den Tempel. „Er hatte nen Unfall? Na und? Der fliegt doch andauernd irgendwo runter, dagegen oder stolpert über seine eigenen Füße.“ Gackt lachte, folgte dem Braunhaarigen nach draußen. „Er wäre fast ertrunken.“, gab er nur zurück, sah ernst zu Gackt nach hinten. „Ertrunken? Wie das denn?“ Sein Lachen erstarb, als er den Blick des Anderen bemerkte. „Ich weiß nicht... jedenfalls wäre er es fast und hat sich den Fuß aufgeschnitten.“ Klaha lief den Weg zurück, auf dem er hergekommen war, blickte sich ab und an um, um zu sehen ob Gackt ihm folgte. „Hm... geht’s ihm gut?“ „Ja, Yu~ki hat ihn gleich verarztet.“ Das war das letzte das Klaha von sich gab. Den restlichen Weg liefen sie schweigend hintereinander her. Bis sie wieder an dem Ferienhaus ankamen. Die Sonne strahlte ihnen nur noch träge entgegen, war bereits dabei unterzugehen. Die beiden Männer betraten das Gebäude, Yu~ki empfing sie auch sofort. „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte er, als er kurz vor ihnen stehen blieb. „Klar.“, gab Gackt nur zurück, schaute über Yus Schulter in die Küche, wo er gerade noch Mana erkennen konnte. „Gut...“ Yu~ki nickte, nachdem auch Klaha bejaht hatte. „Mana macht gerade Essen... kommt ihr, oder habt ihr keinen Hunger?“ „Also ich hab Hunger, und wie.“ Damit schob sich der Jüngere an dem Ex- Bassisten vorbei, ging in die Küche, gefolgt von den beiden Anderen. „Alles klar bei dir?“, fragte Gackt, den auf einem Stuhl sitzenden Közi, welcher ihn darauf anblinzelte. Der Blonde rieb sich leicht über den Fuß, nickte aber. „Joa~, alles wie es sein sollte. Du weißt doch, bei mir fängt Urlaub erst ab der ersten Verletzung an.“ Er grinste leicht, welches der Vocal erwiderte. „Stimmt ja. Hab ich schon ganz vergessen.“, fügte er noch hinzu, sah dann zu Mana, der ihn, mal wieder, einfach ignorierte, „Was macht unsere Diva uns eigentlich nettes zum Abendessen?“ Er erhielt keine Antwort. „Och menno Mana- chan!“, murrte Közi darauf, der Angesprochene atmete tief durch, wandte sich zu dem Anderen um. „Reis und Curry.“ „Aha. Freut mich, ich hab schon befürchtet das du nie wieder für mich kochen würdest.“ Gackt lächelte, welches Mana nur gequält erwiderte. „Közi, gib’s auf... Irgendwann kriegen die sich schon ein.“ Yu~ki klopfte dem Angesprochenen auf die Schulter. „Hai, i~rgendwann.“ Er nickte lachend. „Hoffentlich erlebe ich das noch...“ „Bei deinem Glück wäre ich mir da nicht so sicher. Wenn man bedenkt, das du beim Sandburgbauen fast ersoffen wärst.“ Klaha grinste schadenfroh, knuffte dem Anderen leicht in die Seite. „Keine Sorge, nur um dich zu Ärgern, werde ich dich gerade noch überleben!“ Er schlug seinen Freund ebenfalls leicht, worauf sie begannen sich gegenseitig immer wieder anzugreifen. Bis Yu~ki schließlich dazwischen ging, einen väterlichen Gesichtsausdruck auflegte und ruhig sagte: „Hört jetzt auf, es gibt essen.“ „Hai.“, kam es synchron von Beiden. „Mana- chan?“, flüsterte eine leise Stimme, direkt neben seinem Kopf. Er schlug fragend die Augen auf, sah vor sich den Rücken eines kleinen Mädchens, das immer wieder diesen Namen wiederholte. Erst jetzt verstand Mana was das Kind wirklich sagte, nicht Mana, sondern Mane. Er erhob sich von seinem Bett, starrte das Mädchen an. Wie kam es hierher? Unten war doch abgeschlossen, Yu~ki hatte dies extra noch getan, bevor er ins Bett gegangen war. „Mane- chan? Wo bist du? Mane- chan... Ich hab Angst...“ Sie begann zu weinen, wischte die Tränen an dem zerrissenen Ärmel, des alten Kimonos ab. „Kleine? Wen suchst du denn? Hier ist kein Mane...“ Langsam stand er auf, ging vorsichtig auf das Mädchen zu. „Doch!“, widersprach sie laut, begann nur lauter zu heulen, „Mane ist hier! Ich weiß es!“ „Nein, jetzt... hör doch auf zu weinen...“ So beruhigend wie möglich redete er auf die Kleine ein, streckte eine Hand nach ihr aus, um ihr sanft über den Kopf zu streicheln. Aber er zog die Hand sofort zurück. Sie war eiskalt. „Oh Gott, du bist ja ganz kalt...“, flüsterte er warf die Decke um das Kind, und rieb sie warm. Oder versuchte es zumindest. „Er hat gelogen! Er ist ein ganz gemeiner Kerl... Dabei hab ich doch niemand anderen...“ Sie weinte weiter, schniefte immer wieder laut. Mana tastete unter die Decke, noch immer war sie kalt. Und plötzlich riss sie den Kopf hoch, blickte fragend hinter sich, aber nicht zu Mana, sondern durch ihn hindurch. „Mane- chan!“, quietschte sie schließlich und lief zur Tür. „Hey, warte doch!“ Damit rannte er dem kleinen Ding nach, blieb auf dem Gang aber abrupt stehen. Er war vollkommen leer, kein Kind, auch kein Mane waren da. Er hörte auch kein weinen, oder die leisen Schritte eines laufenden Kindes. Einfach nichts, als wäre nie etwas derartiges geschehen. Irgendwas stimmte hier nicht. Etwas lief hier falsch, er wusste nur nicht was. Ein Geist. Mana nickte, als er sich wieder umdrehte, in sein Zimmer ging und die Tür hinter sich schloss. Ja, er glaubte fest an die überbliebenen Seelen der Toten. Das Mädchen suchte jemanden... scheinbar ein Verwandter, den sie kannte, bis sie gestorben ist. Und jetzt suchte sie ihn als ruheloser Geist. Aber... Geister konnte man doch nicht anfassen... Es waren Seelen... Mana legte sich auf sein Bett, zog die Decke wieder über sich und starrte fragend an die Wand. Irgendwie klärte sich das sicher auf... Er nickte leicht sich selbst zu, wohl eher um sich zu beruhigen anstatt die Aussage zu bejahen. Dann schloss er die Augen, kurz bevor er einschlief hörte er wieder ein schluchzen. Dasselbe wie vorhin. Er ignorierte es, und bald darauf hörte es endgültig auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)