Touching...! von -Mikaru- ([ 30 Seconds To Mars ]) ================================================================================ Kapitel 6: What´s wrong with us? -------------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~****~~~~***~What´s wrong with us?~***~~~~****~~~~~~~~~~~~~~~ "Und was ist, wenn ich- " Weiter kam er nicht. Da spürte Shan schon die Lippen seines Gegenübers auf seinen eigenen. Er riss die Augen auf. Fühlte sich von dem einen auf den anderen Moment nüchterner als nüchtern. Nach einer, für Shannon´s Geschmack, viel zu kurzen Zeit, löste sich Tim schon wieder von ihm. Jetzt reichte es. Die ganze Zeit drehten sie sich nur im Kreis. ´Jetzt sag was Shan. Oder willst du jetzt alles versauen? ´, ermahnte er sich selbst in Gedanken. "Wie...Das war´s schon?", war seine leicht grinsende Reaktion. Etwas verdutzt sah Tim zu seinem Gegenüber. Er hatte gerade seinen Teamkameraden, den er endlich als Freund gewonnen hatte, nachts mitten auf einer Straße geküsst, und dann gab dieser so eine Frage von sich. Tim fing an leise zu lachen, zog wieder an der Zigarette, die er noch in der Hand hatte. Aber diese beförderte er gleich danach zu Boden, grinste Shannon herausfordernd an. "Wer behauptet denn so was?" Sanft legte er eine Hand in den Nacken des Drummers, beugte sich abermals hinab und versiegelte ihre Lippen miteinander. Wohlige Wärme breitete sich schlagartig in seinem ganzen Körper aus. In Shannons Kopf rasten die Gedanken. Schon einige Wochen war Tim Mitglied der Band, aber erst seit heute konnten sie sich Freunde nennen. Und dann so was ?! Auch wenn er so sehr darüber nachdachte. Dagegen hatte der Drummer rein gar nichts. So wunderte es ihn auch nicht, dass es ihn wie ein Blitz durchfuhr, als er erneut die Lippen des anderen spürte. Er hatte nicht vor, den Bassisten entkommen zu lassen, so wie wenige Minuten zuvor. Er zog diesen, zugegeben etwas merkwürdigen Kuss in die Länge. Tim grinste zufrieden in ihren Kuss, als Shannon diesen tatsächlich erwiderte. Natürlich war es echt seltsam, was sie hier taten und so komplett untypisch für die beiden. Und gleichzeitig war es doch wieder typisch für sie, direkt und konsequent. Es fühlte sich einfach mal verdammt gut an! Tim verstärkte seinen Griff im Nacken des anderen, brachte ihre Körper näher zusammen. Mit der Zunge stupste er ungewohnt zärtlich gegen Shannons Lippen. Lieber um Einlass fragen. Dieses Gebiet war noch zu neu für ihn. Was wenn Shannon doch plötzlich nicht mehr will und ihm in die Zunge beißt? Nein danke. Auch Shannon wusste nicht so recht, was er von dieser Situation halten sollte. Und was wäre, wenn sie jetzt jemand so sehen würde? Schnell verbannte er diesen Gedanken wieder. Für so etwas war jetzt eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt. Zaghaft legte er einen Arm um sein Gegenüber. Öffnete seine Lippen nur quälend langsam. Machte sich einen Spaß daraus, Tim auf die Folter zu spannen. Innerlich lächelte Tim, als er Shannons Arm spürte. Es gab ihm ein Gefühl der Sicherheit. Aber ehe Shannon seine Lippen öffnete schien für den Bassisten Ewigkeiten zu dauern. Schließlich tat er es doch und langsam, viel zaghafter als es für Tim üblich war, wanderte seine Zunge in den Mund des anderen, begann die fremde Umgebung zu erkunden. '.. Tabak, Alkohol, und etwas leicht Süßliches... So anders als meine Freundinnen...' Unweigerlich wich ein genießerisch Seufzen aus seiner Kehle. In der Ferne bemerkte er im Augenwinkel die Scheinwerfer eines Autos, die sich langsam näherten. Tim löste sich schnell von Shannon, sah den Mann vor sich kurz an und räusperte sich schließlich leicht verlegen. "Wir-wir sollten langsam gehen. Nicht das Jay und Tomo ´nen Suchtrupp nach uns schicken." 'Gott, was hab ich da gerade nur gemacht?!' Shannon hatte gerade damit begonnen, Tim regelrecht in ein ´Zungenspiel´ zu verwickeln, als dieser sich plötzlich von ihm löste. Erst jetzt bemerkte auch er das nahende Auto. Wich einen Schritt von dem Bassisten zurück, als dieser begann zu reden. "Ja...das wäre wohl wirklich besser..." Mehr sagt er nicht. Konnte es nicht. Viel zu gern hätte er diesen Moment noch länger ausgekostet. Schweigend nahm Tim Shannon wieder an seine Seite und setzte sich wieder in Bewegung. Wie weit die anderen beiden wohl entfernt waren? Oder ob sie doch irgendwo warten würden? Immer wieder leckte sich der Bassist leicht über die Lippen, versuchte den Geschmack des anderen noch einmal zu kosten. Als es Tim bewusst wurde, hörte er sofort damit auf. Ihr Kuss war zwar keine 5 Minuten her, aber ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Er begann weiter an seinem Versuch zu zweifeln. 'Gott, wer weiß wie das ganze Morgen aussieht! Hoffentlich hasst er mich dafür nicht plötzlich..' Shannon lehnte sich im Gehen leicht an Tim. Dies Mal aber nicht aufgrund des Alkohols, sondern einfach, um ihm näher zu sein. Auch er stellte sich diese eine Frage immer wieder: Wie würde das ganze Morgen aussehen? Er fand keine Antwort. Schweigend ging er neben dem anderen her. Wollte diese Stille, die keineswegs unangenehm war, nicht unterbrechen. Sondern einfach die Nähe des Bassisten genießen. Denn wer wusste, wie lange er das noch konnte? Wie sollte diese Geschichte jetzt überhaupt weitergehen? In der Stille der Nacht machte nur das Hallen ihrer Schritte Geräusche. Tim wusste, dass sie gleich an ihrem kleinen gemieteten Haus ankommen würden. Vielleicht waren es noch 500 Meter. Das Gefühl der Abwehr stieg in ihm auf. Er wollte da jetzt noch nicht rein, aber was blieb ihm anderes übrig? Natürlich merkte er, dass Shannon sich wieder gegen ihn gelehnt hatte und ließ ihn natürlich auch gewähren. 400 Meter. Keine Spur von Jared und Tomo. Die zwei waren tatsächlich ohne sie Heim gegangen. Naja, war wohl im Endeffekt auch irgendwie besser so. Jetzt standen sie endgültig vor der Haustür. Shannon löst sich von Tim um in seinen Jackentaschen nach dem Schlüssel zu suchen. Jedoch erfolglos. "Das kann doch nicht sein! Irgendwo muss sich dieses verdammte Ding doch versteckt haben!" Er suchte weiter, gab aber kurze Zeit später auf und sah Tim an. "Hast du ´nen Schlüssel mitgenommen?" Seufzend betrachte Tim das Haus, während Shannon nach den Schüsseln suchte. Als dieser anfing zu Fluchen, richtete er seinen Blick wieder auf ihn und musste lächeln. Shannon wirkte gerade jetzt bei weitem nicht wie ein über 30 jähriger Drummer einer Rockband. Nach seiner Frage, fing auch Tim an in seinen Taschen zu kramen und tatsächlich: Er hatte einen eingesteckt! Obwohl er sich nicht mehr daran erinnern konnte. "Hab einen." murmelte der Bassist dann kurz und öffnete die Haustür leise. "Na Gott sei Dank. Sonst hätte uns Jared erstmal wieder einen seiner endlosen Vorträge gehalten", grinste Shannon, bevor er das Haus betrat. Er sah sich um. Sucht die anderen beiden. Konnte allerdings niemanden ausfindig machen. Konnte auch kein Licht in einem der Zimmer finden. "Haben wir wirklich so viel länger gebraucht, dass die anderen schon schlafen?" Vorsichtshalber flüsterte er. Wollte nicht unnötig laut sein. Er ging einige Schritte weiter den Flur entlang und entledigte sich erst einmal Jacke und Schuhen. Erstaunt trat Tim nach Shannon ein. Alles im Haus war ruhig. Seeehr untypisch für ihren quirligen Sänger. Er fragte sich auch, wie lange sie eigentlich auf der Straße gestanden haben. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass es sooo lange war." gestand der Bassist, kratzte sich verlegen am Kopf. Dann zog er seine Schuhe aus, ging leise dem Drummer hinterher. Am Kleiderhacken hinterließ er seine Jacke, schritt weiter Richtung Treppe. Diese führte in die obere Etage, in der sein Zimmer und das von Tomo lagen. Etwas unschlüssig blieb er am Treppenansatz stehen. "Tja, na dann.. Bis nachher Mate." Bevor er endgültig hochging hauchte er dem Drummer einen Kuss auf Wange. "Schlaf gut." "Bis nachher...", murmelte Shannon. Eigentlich wollte er Tim nicht gehen lassen. Doch was sollte er sonst machen. Mit seinem Blick folgte er dem Bassisten, der die Treppe hinauf ging. Schon jetzt wusste Shannon, dass er kein Auge zu machen würde. Er würde die restliche Nacht da liegen und nachdenken. Darüber, was das ganze für ihn zu bedeuten hatte und darüber, wie es weitergehen sollte. Nur langsam setzte sich der Drummer in Bewegung. In Richtung seines Zimmers. Der Weg die Treppe hinauf schien ewig zu dauern. Seine Beine wollten ihn nicht so recht hinaufbefördern. Außerdem fühlte er sich im Allgemeinen gerade sehr geschwächt. Einen Blick zurück wagte er nicht, da er wusste das Shannon ihm nachsah. Und würde er ihm jetzt noch mal in die Augen sehen, würde er vermutlich nie oben ankommen, sondern sofort kehrt machen. Wie war es nur plötzlich dazu gekommen? Wieso benahmen sich beide so, obwohl vorher nie auch nur die geringsten Anzeichen dafür da waren? Endlich kam Tim in seinem Zimmer an. Es war stickig, weshalb er das Fenster öffnete. Würde er heute überhaupt schlafen könne? Auch Shannon erreichte endlich sein Zimmer. Leise schloss er hinter sich die Tür. Ging zum Bett und lies sich rückwärts darauf fallen. Starrte an die Zimmerdecke, als würde er dort Antworten finden. Antworten auf all seine Fragen. Warum hatte er die ganzen Wochen zuvor den neuen Bassisten gemieden - war ihm aus dem Weg gegangen? Hatte er geahnt, dass sich alles ändern würde, wenn sie sich näher kennen lernten? Und wenn ja, hätte er dann heute nach der Probe überhaupt mit ihm geredet? Wenn er gewusst hätte, dass das der Anfang von alle dem war? Langsam entledigte Tim sich seinen Sachen, behielt nur seine Boxershorts an. Mit einem Seufzer schmiss sich der Bassist rücklings auf sein Bett. Während er an die Zimmerdecke starrte, fragte er sich, was Shannon wohl gerade dachte. Ihm selber schwirrte er Kopf vom Alkohol und dem heutigen Geschehen. Warum übte der Drummer plötzlich so eine Faszination auf ihn aus...? Aber noch viel besser war die Frage: Wieso hatte dieser mitgemacht? Shannon war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Was wohl an der Mischung aus Alkohol und Müdigkeit lag. Er blieb einfach so liegen. Langsam fielen ihm die Augen zu und auch die Gedanken schienen, wider Erwartens, aus seinem Kopf zu verschwinden. Nur eine Frage blieb: Was ist das zwischen Tim und ihm? Über diesen Gedanken hinüber, wurde der Drummer vom Schlaf eingeholt. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen rollte Tim sich im Bett zusammen. Er war verdammt müde und ihm war leicht schlecht. Zwar wollte er nicht schlafen, aber was blieb ihm anderes übrig. Immerhin konnte er so für eine kurze Zeit alle Fragen aus seinem Kopf verbannen. Kurze Zeit später waren ihm die Augen schon zugefallen. ~ ~ ~ ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)