Chiaki, am I alone? I don't want to fight again! von Caro29890 (Jeanne, die Kamikaze-Diebin - Die zweite Staffel mal anders) ================================================================================ Kapitel 1: Verwirrt und allein gelassen --------------------------------------- Zur Orientierung: Die Verhältnisse herrschen relativ, wie nach der ersten Staffel. Jeanne und Sindbad sind noch immer Feinde, denn Maron denkt noch immer, dass Sindbad ein Lackei des Bösen Königs ist und weiß nicht, dass er Chiaki ist. Maron, die es sich nicht eingestehen will, und Miyako sind in Chiaki verliebt. Dieser wiederum liebt Maron und will sie als Sindbad beschützen. Fin ist vor ein paar Wochen weggeflogen um den Herrn, die gesammelten Schachfiguren zu bringen. Misto und Noyn (als Herr Shikaido) sind auf die Welt gekommen, haben bis jetzt aber noch keinen Angriff auf Jeanne gestartet. Dennoch ist Noyn (in Gestalt von Herr Shikaido) schon als Geschichtslehrer in der Schule aufgetauft und versucht Marons Vertrauen zu gewinnen. Chiaki ist dem neuen Lehrer sehr misstrauisch gegenüber, weil er sich offensichtlich an "seine" Maron ranmacht. Schonmal im Voraus tut es mir leid, wenn ich viele Grammatikfehler mache. Ich hoffe, euch irritiert das nicht allzu stark. Zur Zeichensetzung: Gedanken = *...* ; Erinnerung = //...// ; Dämon: <...> Achja, um schön viel Kritik zu bekommen, muss bei jedem Kapitel mind. 1 Kommentar sein, sonst kommt das Neue nicht online *rumgrins* ^^ Alsooo...schön mitdenken und schreiben ;P 1. Verwirrt und allein gelassen Sie rannte. Irgendwas brachte sie dazu zu rennen. Sie wusste nicht was und rannte einfach. Sie fühlte sich hilflos und hatte Angst. Plötzlich stand eine schwarze Gestalt vor ihr. Sie fand sich im Momokuripark wieder, der um diese späte Uhrzeit nur spärlich besucht wurde. Langsam trat sie auf Maron zu. Diese wich mit jedem näherkommenden Schritt des Fremden zurück. Die Angst hatte ihre Muskeln und ihren Verstand erstarren lassen, sonst wäre sie weitergerannt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Eine Angst, die sie lähmte und die sich nicht zu brechen schien. Nun stand die Gestalt vor ihr. Sie konnte sie nur wenig erkennen, denn sie passte zur Farbe der Nacht. Ein schwarzes, bodenlanges Gewand, schwarze, schulterlange Haare und tief schwarze Augen, die sie fesselten. Er bückte sich zu ihren Ohr und hauchte „Maron Kusakabe. Nein! Jeanne d’Arc, mach dich auf dein Ende gefasst!“ Er packte ihren Hals und hob sie hoch. Maron, die sich noch immer nicht bewegen konnte, rollte eine Träne runter. Vögelzwitschern. Die Sonne scheint. „Heh...heh...heh...oh nein! Warum muss ich auch immer verschlafen? Wieso hat mich Miyako heute nicht geweckt?“ Maron rannte wie jeden Morgen die Straße entlang, vergass ganz auf den Gegenverkehr zu achten, weil sie in Gedanken versunken war. Plötzlich taucht um die Ecke ein Mann auf. „Vorsicht!! Neeeein!“ Maron und der Mann stießen zusammen. Beide fielen zu Boden. „Oh, Entschuldigung! Es tut mir leid! Ich habe sie nicht gesehen. Geht es wieder?“ Maron reichte dem Mann die Hand, dieser sah sie nur mit schwarz tränenden Augen an und rannte weg. Sie konnte ihren Augen nicht trauen und schüttelte ihren Kopf. Leise flüsterte sie sich selbst zu „Das war nichts! Maron du hast Halluzinationen! Wuah! Ich muss doch zur Schule!“ Eine Rauchwolke, die durch Marons Rennen entstand, war das Einzige was man nun noch sehen konnte. Der Schulhof war bereits leer, was ihre Hoffnung auf ein pünktliches Ankommen verringerte. Sie rannte schnell die Treppen der Schule hinauf und stand nun geknickt vor der Tür des Klassenzimmers. „Oh Mist! Frau Pakkalamao hat mit ihrem Unterricht schon angefangen!“ Leise schob sie die Tür auf und versuchte unbemerkt auf dem Boden zu ihrem Platz zu krabbeln. Yamato entdeckte sie und rief freudig über ihre Anwesenheit „Hallo Maron!“. TATÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ! „Maron Kusakabe! Wenn sie schon zu spät kommen müssen, dann sollten sie wenigstens nicht auf dem Boden krabbeln und andere Schüler damit ablenken. Raus!“ Wieder geknickt verließ sie den Unterricht. *Warum muss das auch immer mir passieren?* Sie verpasste sich eine Kopfnuss. „Aua!“ „Was machst du denn da?“ „Oh, Herr Shikaido!“ Der Mann der ihr gegenüber stand hatte dunkelrote lange Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. Herr Shiakido, der neue Geschichtslehrer, dem alle Mädchen hinterher waren. Er lächelte. „Bist du schon wieder zu spät gekommen?“ Maron kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Hehe...ja, aber das ist ja nichts Neues.“ Er trat einen Schritt auf sie zu, sodass er nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war. Dann beugte er sich zu ihrem Ohr und hauchte: „Du solltest diese Angewohnheit ändern, sonst verpasst du zuviel Unterrichtsstoff und dann hingt dein Verstand deinem schönen Erscheinungsbild nach. Das will ich nicht. Du bist doch schließlich etwas besonderes. Ein besonderes Geschöpf Gottes. Von Gott gewollt und die Pflicht seinem Herrn zu dienen.“ Marons Augen wurden groß. Bevor sie etwas sagen konnte, war Herr Shikaido gegangen. „Von Gott gewollt....und die Pflicht seinem Herrn zu dienen.“ flüsterte Maron leise zu sich selbst. „Was flüsterst du da vor dich hin?“ Maron erschrak als sie diese eine bekannte Stimme vernahm. „Chiaki. Was machst du denn hier?“ Verdutzt sah sie in seine braunen Augen. Er lehnte gelassen neben ihr an der Wand. Sein Kopf war zu Maron gedreht und an seinem Gesichtsausdruck konnte man deutlich erkennen, dass er froh war Maron zu sehen. „Ich soll neue Kreide holen. Frau Pakkalamao hat mal wieder im Eifer des Gefechts die Kreide zerbrochen. Niemand hat ihr zugehört. War ja kein Wunder bei dem Thema. Daraufhin hat sie dann noch die Kreidestücke durchs Klassenzimmer fliegen lassen, was diese natürlich unbrauchbar klein zerbröckelt hat.“ Er grinste wieder. „Und da du vor dem Klassenraum steht wollte ich dir Gesellschaft leisten und die Gelegenheit nutzen mit dir alleine zu sein. Natürlich habe ich mich bereit erklärt, die Kreide zu holen." Sie schaute ihn noch etwas irritiert an und ein verträumtes „Ja...“ war zu vernehmen. Er drehte sich, sodass er nun vor Maron stand. „Maron, geht es dir gut?“ Er fühlte ihre Stirn. Bei dieser zarten Berührung wachte sie aus ihren Tagträumereien auf und sah erschrocken ihn die sie anlächelnden und doch gleichzeitig besorgten Augen Chiakis. Es schellte und als Maron merkte, dass sie seinen Atem auf ihren Lippen spürte, errötete sie und schob ich leicht weg. „Äh, ja! Alles in Ordnung.“ „Also Fieber hast du nicht. Wobei bei deiner plötzlich erscheinenden Gesichtsröte, sollte ich lieber doch nochmal fühlen.“ Als er die Hand hob und sie an ihre Stirn zu legen, hielt sie seine Hand fest und ihre Stimme nahm einen scharfen Ton an. „Ich und Fieber? Du spinnst wohl! Was hat dich das eigentlich zu interessieren?“ Schnell schob sie ihn nochmals, aber diesmal stärker, von sich weg, da kam auch schon Miyako. „Hey Chiaki! Warum hast du denn die Kreide nicht gebracht? Frau Pakkalamao war schon ganz wütend und wiederholte immer wieder, wie unverantwortlich die Jugend von heute doch sei...“ Miyako erblickt Maron, die hochrot angelaufen neben Chiaki stand und grinste. „Ach, so ist das! Hat der feine Herr die Freiheit ausgenutzt um mit Maron allein zu sein!“ „Nein!“ prustete Maron und die Röte in ihrem Gesicht verstärkte sich noch mehr. „Maron, wieso hast du heute morgen eigentlich nicht aufgemacht? Ich hab noch nie solange an deine Tür geklopft!“ „Geklopft? Das war eher ein Randalieren! Aber gegen Marons Schlaf hilft nicht mal eine Explosion.“ fügte Chiaki hinzu und kam Maron wieder etwas näher. „Oder soll ich dich das nächste Mal persönlich wecken?“ Maron ging einen Schritt zurück. „Was soll das denn heißen?“ stammelte sie mit einem leicht abwertenden Ton. „Na...“ Chiaki umschlang Maron mit seinen Armen und zog sie an sich heran. „...du weißt schon.“ Miyako hatte sichtlich genug, starrte eifersüchtig auf Maron, die von Chiaki umarmt wurde und wedelte dann fächerartig mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht. „Puh! Das ist ja hier eine Hitze zwischen euch beiden. Das hält man ja nicht aus!“ Maron nahm diese Worte zum Anlas und wandte sich aus der Umarmung. Schnell ging sie auf Miyako zu und wollte das Thema wechseln, da ihre Röte so langsam Überhand nahm. „Äh, Miyako. Hast du heute abend schon was vor?“ „Ja! Die diebische Elster Jeanne hat sich für heute abend angemeldet...“ „Sie hat waaas?“ Maron sah verdattert zu Miyako. *Jeanne hat eine Wahrung geschickt? Aber das geht doch gar nicht! Ich bin doch Jeanne...Wie kann das sein?* „Was ist denn mit dir los, Maron? Naja, jedefalls will sie das Auge des Lichts, ein sehr wertvoller Diamant, der dem Unternehmer der Yunshi Group gehört, rauben. Da dieser Typ seit der Warnung allerdings voll ausgetickt ist und Angst hat, dass einer der Polizisten den Diamanten stehlen könnte, müssen wir eine andere Variante finden um Jeanne Dingfest zu machen. Und ich habe auch schon wieder einen genialen Plan.“ Miyako sah wie immer zuversichtlich aus und in ihren Augen konnte man deutlich sehen, dass sie sich wieder einen genialen Plan ausgedacht hatte. *Oh weh! Ich hoffe, dass Miyakos Plan nicht aufgeht.* „Maron, du guckst ja schon wieder so entgeistert.“ Chiaki hatte sich vor ihr aufgebaut und guckte mit sorgenden Augen in die ihre. Sie drehte sich weg. „Was musterst du mich auch immer so genau?“ „Ich kann halt meine Augen nicht von meiner Angebetete lassen. Damit solltest du dich so langsam doch schon angefreundet haben.“ „Chiiii....“ Gerade wollte Maron Chiaki an die Gurgel gehen, doch Miyako schaltete sich ein. „Maron, Chiaki hat recht! Etwas stimmt mit dir heute nicht.“ „Jetzt fängst du auch noch an. Ich gehe. Ich brauche meine Ruhe.“ Maron stampfte auf den Schulhof. „Was sie bloß hat?“ Chiaki sah ihr entgeistert nach, da er sie so nicht kannte. „Du solltest mal mit ihr reden, Chiaki. Dir öffnet sie sich mehr als mir.“ Miyakos Augen hatten einen traurigen Blick angenommen. „Wenn du meinst.“ Er zuckte mich seinen Schultern. „Miyako, Chiaki, was treibst ihr während der Pause im Schulgebäude? Auf den Schulhof mit euch! Sonst gibt es eine Meldung beim Direktor gegen die Schulordnung“ „Ja!“ kam es wie aus einem Mund. Beide standen straff vor ihrer Lehrerin und wollten sich gerade schnellstmöglich aus den Staub machen. „Ach und Chiaki. Wie kam es, dass ich gerade während der Stunde ganze 15 Minuten keine Kreide bekommen habe, obwohl du doch welche holen wolltest? Und wiedergekommen bist du auch nicht.“ „Ich äh...ich...“ „Er wollte sich mit mir unterhalten!“ Plötzlich stand Maron neben ihm und grinsend freute sie sich, dass sie ihn geschlagen hatte. „Maron, was machst du hier?“ Wieder musterte Chiaki Maron genaustens, woraufhin sie wieder rot wurde. „Na wenn das so ist, dann könnt ihr zwei euch unterhalten und zwar die nächste Schulstunde vor der Tür.“ Entsetzt sah Maron zu ihre Lehrerin. „Aber ich...?“ „Ja, Maron du auch.“ Fiel sie ihr ins Wort. „Schließlich warst du es, die ihn aufgehalten hat.“ *Aber ich hab doch nichts gemacht...* dachte Maron traurig und warf Chiaki einen bösen Blick zu. Der konnte nur grinsen und zwinkerte ihr zu. „Maron, Miyako, nun ab Marsch auf den Schulhof! Chiaki sie kommen mit mir mit!“ „Was? Aber...?“ „Ich habe etwas mit ihnen zu besprechen! Schließlich scheint eine Stunde vor der Tür bei ihnen nicht zu wirken.“ Chiaki trottete mit einem hängendem Kopf Frau Pakkalamao hinterher. Maron konnte über diese Situation nur grinsen und suchte sich mit Miyako einen ruhigen Platz um ihr Essen zu verzehren. „Magst du ihn denn wirklich nicht?“ versuchte Miyako mit ihrer Freundin ein Gespräch anzufangen. „Nein, das siehst du doch. Außerdem will ich darüber nicht reden.“ Maron packte ihr alltägliches belegtes Brot aus, da sie morgens ja bekanntlich nicht viel Zeit hatte, während Miyako immer ein lecker zubereitetes Festmahl von ihrer Mutter mitbekam. Um die Stille zu brechen fing Miyako an zu erzählen und Maron hörte ihr gespannt zu. „Ja, glaub mir! Yamato hat echt dem Typen an der Kasse die Meinung gegeigt, weil er die CD nicht zurücknehmen wollte. Und als er dann so nervös, wie er war, geendet hatte, entschuldigte er sich bei dem Kassierer fast auf Knien. Man war das peinlich!“ Vor Lachen verschluckte sich Maron und musste husten, wobei ihr die Tränen kamen. Amüsiert über die Story musste sie breit grinsen. „Ja, Yamato ist schon ein seltsamer Kerl. Aber sag mal Miyako, wann wollte Jeanne denn heute erscheinen?“ „Hä? Seit wann interessierst du dich denn für Jeanne?“ „Naja...äh...also...eigentlich wollte ich ja nur mit dir lernen! Hehehe...“ „Achso! Zum Lernen habe ich heute leider keine Zeit! Jeanne wollte um 21 Uhr kommen. Bis dahin haben wir noch viel zu tun!“ „Ja...“ Wieder war es ruhig. *Das heißt also, ich muss um 21 Uhr bei der Yunshi Group sein.* Miyako musterte Maron, die ihn ihr Pausenbrot biss. Ihr Blick wurde ernst. „Sag mal, was war eigentlich los als Chiaki mit dir ‘geredet‘ hat.“ „Hey, ich hab dir doch gesagt, dass das kein Gesprächsthema mehr sein soll. Und außerdem was war das für ein Unterton, den ich da raushöre? Er hat nur gefragt, wie es mir geht und...“ Sie wurde rot. Schon wieder hatte er versucht sie zu küssen. Schon wieder hatte sie ihren Atmen, so nah an ihren Lippen, gespürt. Wenn es nicht geschellt hätte, was wäre dann passiert? Warum zog er sie nur so an und warum konnte sich nicht wehren? Sie war doch so stark. „Maron? Jetzt sei doch mal ehrlich. Was empfindest du für Chiaki? Ich meine, ihr steht euch doch schon ziemlich nahe.“ „Äh...Nichts! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Was soll ich denn auch für diesen Typen empfinden?“ Miyakos hoffnungsvoller Blick wurde traurig und sie wurde allmählich sauer. „Was stammelst du da immer für ein Zeug? Nach ‘Nichts‘ sieht eure Beziehung ja sicher nicht aus. Und wie Chiaki dich immer ansieht. Wenn ich an deiner Stelle wäre, ich würde dahinschmelzen. Aber du? Du weist ihn immer wieder ab, obwohl ich doch ganz genau weiß, was du für ihn empfindest. Wieso machst du das? Ich bin doch deine Freundin. Warum sprichst du nicht mit mir?“ Miyako sah Maron durchdringend an. Der Blick warnte Maron, dass sie endlich die Wahrheit sagen sollte. Doch Maron wusste selber nicht, wie es mit ihr und Chiaki eigentlich stand. Ihr Bein wechselte von einer auf die andere Seite, da sie irgendwie durch diese Fragen nervös wurde. „Du kannst es mir nicht sagen.“ Wieder sah Miyako traurig zu Boden. „Ich verstehe. Aber wenn du es weißt, dann bitte...sprich mit mir.“ Als Miyako sich umdrehte, konnte Maron eindeutig eine Träne, die durch das Sonnenlicht reflektiert wurde, in ihrem Auge sehen . „Miyako...“ Doch sie ging weiter ohne sich zu Maron umzudrehen. *Ach Miyako, ich weiß doch, was du für ihn empfindest. Ich würde ihn dir niemals wegnehmen. Ich muss mich von Chiaki fernhalten! Für Miyako!* Entschlossen ging sie Richtung Schuleingang als es schellte. „Na super! Jetzt dürfen wir draußen stehen, nur weil du nicht zurück ins Klassenzimmer wolltest!“ Maron und Chiaki standen vor der Tür des Klassenzimmers an der Wand lehnend. „Ist ja nichts Neues mehr für uns, oder?“ Maron schaute zur Decke und war in Gedanken versunken. Währenddessen musterte Chiaki sie wieder ausführlich. Irgendwas stimmte nicht. Sie war still, nachdenklich und bedrückt. Chiaki dachte an Miyakos Worte, fasste sich ein Herz und sprach Maron an. „Maron? Maron!“ Sie zuckte erschrocken zusammen und sah mit großen Augen zu Chiaki. „Was...was ist?“ Er kam ihr etwas näher und sah direkt in ihre Augen. „Was ist los? Seit ein paar Wochen bist du total still und wieder so, wie ich dich kennenlernt habe. Selten sehe ich dein schönes Lächeln, selten ein Wort. Ist etwas passiert? Liegt es an mir?“ „Nein, quatsch!“ „Was ist es dann?“ Ihr Blick war betrübt. Fin hatte sie vor genau drei Wochen verlassen um die Schachfiguren dem Herrn zu überreichen. Vor zwei Wochen wollte sie wieder zurück sein, doch sie war immer noch nicht da und gab kein Zeichen von sich. Eindrücklich hatte sie ihr gesagt, dass sie sich vor Sindbad in acht nehmen sollte. Neulich hatte sie das Gefühl einen Dämon zu spüren. Ja und sehr deutlich war dieses Gefühl heute morgen wieder. Aber wie sollte das gehen? Hatte sie nicht alle Dämonen besiegt? War es nur Einbildung? Was sie auch beunruhigte war der immer wiederkehrende Traum, in dem sie eine Gestalt töten wollte und in dem sie sich vor Angst nicht wehren konnte. Sie fühlte sich schwach. Die einzigen die sie zu verstehen schienen war einmal Herr Shikaido, der ihr von Anfang an so nahe stand und ihr das Gefühl von Verständnis gab und dann war da noch Chiaki. Aber das alles konnte sie doch keinem erzählen. Erstrecht nicht Chiaki, so sehr sie ihn auch vertraute. „Maron?“ Chiakis Stimme kam zu ihr durch und sie fasste sich wieder. „Wieso sollte ich das dir sagen? Jeden anderen Menschen, aber doch nicht dir!“ Ihr Gesicht war von Chiaki abgewandt. Sie wollte ihm zeigen, dass er nicht die Person ist mit der sie über alles reden würde. Er sollte ihr nicht mehr so nahe kommen, wie er es immer zu versuchen wagte. Er, der Miyakos Gefühle vollkommen ignorierte und darauf herumtrampelte. „Ist es wegen deinen Eltern?“ Sie versuchte zu lächeln. „Quatsch! Wie kommst du denn darauf? Du weißt doch, dass ich mich damit abgefunden habe, dass sie mir nicht schreiben.“ Die Tür öffnete sich. „So ihr beiden. Ihr könnt wieder hereinkommen, wenn ihr nicht mehr redet. Maron, ich hoffe du hast nicht vergessen, dass wir in der achten Stunde Rhythmische Sportgymnastik haben. Ich erwarte, dass du kommst.“ Sie nickte ihr zu und setzte sich an ihrem Tisch. In der Stunde sah Maron die ganze Zeit nach vorne, doch ihre Gedanken waren wo anders. Sie fühlte sich allein. Ja, schwach und allein. Allein wie an dem Tag, an dem ihre Eltern ihr über den Anrufbeantworter mitteilten, dass sie sich scheiden lassen würden. //Plötzlich sah sie Chiaki vor sich. Wie er seinen Regenschirm über sie hielt, sie tröstete, beruhigte und anschließend klar machte, dass sie nicht alleine war.// Sie sah zu ihm rüber und ein Lächeln huschte ihr über die Lippen. „Maron Kusakabe, what would you do if you would notice that a person you’ve trust lies to you?“ „Umbrella...“ Die ganze Klasse musste lachen, doch Frau Pakkalamao fand diese Antwort weniger lachhaft. „What do you mean with ‘umbrella‘?“ Maron erschrak, merkte, dass sie laut geredet haben musste und stotterte. „Äh...me...äh...I would tell him that I need an umbrella.“ „And why?“ Frau Pakkalamao sah sie genervt und gleichzeitig hoffnungslos an. „Because I don’t want to stand in the rain.“ „Aha...okay! An outlandish kind. And if there will be no rain?“ „It always rains.“ Maron war schon wieder total in ihren Gedanken versunken. Chiakis und Miyakos Blicke trafen sich und diese zeigten ihre Sorge um Maron. „Mehr Disziplin, Mädchen! Eins, zwei, drei und nochmal! Jetzt Attitude-Drehung. Schnell die Aufstellung!“ Alle stellten sich in die Reihe auf und gingen auf Plié. Die Attitude-Drehung war eines der leichtesten Übungen von Maron, doch diesmal war sie sehr abwesend. Sie sah immer und immer wieder diese schwarze Person vor sich. Was hatte es mit der Warnung auf sich? Auf jedenfall musste sie es herausfinden. Plötzlich flog sie um und fand sich auf den Boden wieder, denn sie hatte beim Drehen die Kontrolle über ihren Körper verloren. Sie spürte wie ein entsetzlicher Schmerz ihren Fuß aufstieg. „Au!“ Vor Schmerzen windete Maron sich auf dem Boden. „Maron!“ Schnell eilte Miyako zu ihr. „Zeig mal her!“ Auch Frau Pakkalamao kam angrannt, tastete den Fuß ab und vermutete, dass eine Bänder-Überdehnung vorlag. „Das hast du nun davon. Komm mal in die Realität zurück! Du bist ja so in deinen Gedanken, dass du noch nicht einmal das machen kannst, die dir normalerweise ein leichtes sind!“ Wütend, aber auch mitfühlend, sah Miyako Maron an, die noch immer am Boden lag. Frau Pakkalamao entschloss, dass Miyako mit Maron zum Arzt gehen sollte. Dieser bandagierte den Fuß und verordnete ihr mindestens eine Woche keinen Sport mehr zu betreiben. Auf dem Weg nach Hause, sah Miyako wütend aus. Dann sprach sie aus, was sie so aufregte. „Na toll! Was ist mit den Momokuri RSG Meisterschaften? Die sind doch schon nächste Woche!“ „Ach, das pack ich schon!“ Maron sah zuversichtlich aus. „Aber überanstrenge deinen Fuß bitte nicht. Nachher bleiben noch Folgeschäden.“ Sie nickte. Im Orleans blieb Maron in der Halle stehen. „Ich muss noch etwas erledigen!“ Miyako wusste natürlich sofort, dass Maron in ihrem Briefkasten nachsehen wollte, ob ein Brief ihrer Eltern drinnen war. Sie ging in den Fahrstuhl und überließ Maron sich und ihren Briefkasten. Lange stand Maron davor und starrte ihn an. *Warum ist er immer nur leer? Warum wollt ihr mir nicht schreiben? Bin ich euch nur so wenig wert?* Sie hielt inne und öffnete ihn, was ein lautes Quietschen verursachte. Tatsächlich erblickte sie etwas weißes. „Nein, leer ist er nicht, aber es ist nur Chiaki.“ Der Zettel wurde von ihr mit einem wütenden Blick aufgeklappt. „Ich hab es dir zwar schon oft gesagt, aber du solltest mal wenigstens einen Tag deinen Briefkasten geschlossen lassen. Ein Leben mit Sorgen zerstört den Menschen. Ein Mensch braucht Liebe und Geborgenheit. Du hingegen hältst dich an einer Hoffnung fest, die es nicht wert ist. Ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber wenn du dich mal alleine fühlst, dann klopfe an meine Tür und ich gebe dir meinen Regenschirm. PS.: Was hast du heute abend vor? Willst du mit mir ins Kino?“ Sie schloss die Augen und öffnete sie daraufhin wieder mit einem grimmigen Gesicht. „So kann man‘s auch versuchen - mit der ‘Willst-Du-Mit-Mir-Gehen‘-Frage. Der Typ kann es einfach nicht lassen.“ schrie sie halblaut. „Nein, kann ich nicht! Wie denn auch?“ Maron wurde von hinten umarmt, ein Kopf legte sich auf ihren und sie erschrak, dabei trat sie auf ihren verstauchten Fuß auf. „Ah...“ Sie würgte ihren Schmerz hinunter. Doch Chiaki merkte, dass etwas mit ihrem Fuß war. „Oh, Entschuldigung! Tut dir der Fuß weh?“ Schnell wand sie sich aus seiner Umarmung und setzte ein Lächeln auf. „Nein! Was sollte denn auch sein?“ *Wieder diese besorgten Augen* Maron versank wieder mal in ihnen und er trat währenddessen auf sie zu. Er drückte sie sanft aber bestimmt gegen die Wand und sah ihr tief in die Augen. „Ich sehe doch wenn es dir nicht gut geht. Ich ertrage es nicht. Also, was ist passiert?“ Wieder setzte sie ihr gekonntes, falsches Lächeln auf. „Ach, nur ein kleiner Unfall bei der rhythmische Gymnastik, aber ich war schon beim Arzt. Also, es ist nichts.“ „Wie ist denn das passiert? Soll ich dir helfen?“ Er nahm sie auf den Arm und lächelte sie sanft an. „Hey, lass mich runter! Es ist nur eine Bänder-Überdehnung. Ich bin nur hingefallen.“ Sie zappelte wild auf seinen Armen herum, doch er schüttelte seinen Kopf und starrte in die Luft. „Warum machst du denn deine schönen Augen nie auf?“ Dann war es still zwischen den Beiden und Chiaki trug sie, nachdem sie mit dem Fahrstuhl oben ankamen, auf seinen Armen zu ihrer Wohnung. „Du kannst mich jetzt gerne runterlassen. Ich fall schon nicht um.“ Keifte sie ihn erneut, aber diesmal nicht so agressiv, an. „Ich würde dich aber lieber nie wieder loslassen.“ Grinste er sie an. „Chiaki, jetzt lass mich runter, sonst...“ „...sonst was?“ unterbrach er sie. „Du bist mir gerade ausgeliefert.“ Marons Augen wurden zu Schlitzen, sie stieß sich an seinen Armen ab und machte geschickt einen Salto, kam dabei aber auf ihren Fuß auf. Sie biss die Zähne zusammen und sah ihn nur entnervt an. „Ich habe keine Zeit! Ich hab heute noch was vor.“ „Also kein Kino?“ sah Chiaki sie schmollend an. „Ich würde auch ohne mein Vorhaben nicht mit dir ins Kino gehen. Chiaki, vergiss es einfach!“ Und schon knallte ihre Tür hinter ihr zu. Schmunzelnd über Marons Verhalten, ging er in seine Wohnung. Sie sah einfach zu süß aus, wenn sie so energisch wurde. Er rief Access und kurz daraufhin kam auch schon eine lila Kugel angeflogen. „Hallo Boss! Wie geht’s, wie steht’s?“ Leicht irritiert, dann aber besorgt und wütend sah Chiaki den kleinen Engel an. „Access, was machst du eigentlich den ganzen Tag? Maron hat eine Warnung geschickt! Was ist passiert? Hat sie nicht alle Dämonen unschädlich gemacht?“ Access sah betrübt zum Boden. Er erklärte Chiaki nun, was er erfahren hatte. Dieser stand nur fassungslos da und musste sich setzen, sonst wäre er wahrscheinlich umgekippt. „Und du bist dir sicher?“ Access nickte. Kapitel 2: Ich werde dich beschützen ------------------------------------ Weiter gehts :) Ich würde mich über eure Comments und Anregungen freuen. Jedes Kapitel wird sofort nach der Fertigstellung online gestellt, also könnt ihr mir gerne Anregungen und Verbesserungsvorschläge für die weiteren Kapitel geben. Viel Spaß :D 2. Ich werde dich beschützen Maron stand noch immer an ihre Haustür angelehnt. Sie nahm die Feder, die einst ihr Kreuz war, mit deren Hilfe sie sich in Jeanne, die Kamikaze-Diebin verwandeln konnte, in ihre Hand. „Fin...“ sprach sie leise, kaum hörbar. „Ich bin wieder....allein...“ // “Maaaron!“ eine lachende Fin schmiegt sich an Marons Wange. „Was du hast keine Familie? Dann werd ich ab heute deine Familie sein!“ „Maron, renn bitte nie wieder weg! Ich hab dich so vermisst!“ „Maron...Maron...Maron...“ Die Stimme von Fin in Marons Erinnerung verhallt.// „Fin...“ Maron seuftze. „Fin, ich bin wieder…so...allein…ich kann nicht mehr...Fin...Fin! Antworte mir, Fin! Bitte!“ Marons Stimme zitterte nun und sie schrie. Ein Schleier legte sich auf Marons Augen. *Ich bin stark! Ich brauche keine Fin! Ich brauche niemanden! Maron, das kannst du doch! Das hast du dir doch all die Jahre beigebracht!* „Nein...“ Mit ihren Händen die Ohren verdeckend sank sie zu Boden und schrie. Ihr Atem stockte. Sie kannte diese Stimme. *...aber wie?* Maron lächelte und ihre Sorgen waren nun wie weggeblasen. „Ja, Papa...ich verspreche es dir!“ Irgend etwas musste heruntergefallen sein, denn durch diesen Lärm schrak Maron auf. *Was war das?* „Hallo Maron! Ich habe Schreie aus deiner Wohung gehört. Ist was passiert?“ „Chi...Chiaki...“ Noch immer war sie leicht verwirrt, starrte das Bild an und sah dann zu dem blauhaarigen Jungen auf. Plötzlich bemerkte sie, dass Chiaki einfach in ihre Wohnung gekommen war und dass er sich hinter sie gesetzt hatte und nun seine Arme um ihren noch immer bebbenden Körper geschlungen hatte. „Chiaki!“ Sie schubste ihn von sich weg. “Sag mal, kannst du auch mal was anderes machen außer mich auf Schritt und Tritt zu verfolgen und zu belauschen? Mir geht es super. Echt! Also, jetzt kannst du wieder gehen!“ An seinem Kragen gepackt schleifte sie ihn zur Tür. „Ich wollte doch nur...“ „Was auch immer du wolltest – nein, danke!“ Schon schlug Maron ein zweites Mal an diesem Tag die Haustür vor seiner Nase zu. „So...jetzt muss ich mich auf meinen Kampf heute vorbereiten. Ich weiß, dass es eine Falle ist, aber wenn ich hier bleibe, bringt mir das auch nichts. Irgendwer will, dass ich komme...aber wie? Ich kann mich doch nicht in Jeanne verwandeln.“ //Eine Gestalt, schwarzes, bodenlanges Gewand, schwarze, schulterlange Haare und tief schwarze Augen, die sie fesselten, stand vor Maron. Er bückte sich zu ihren Ohr und hauchte „Maron Kusakabe. Nein! Jeanne d’Arc, mach dich auf dein Ende bereit!“ Er packte sie an ihren Hals und hob sie hoch. Maron konnte sich nicht bewegen.// *Was ist, wenn ER es ist? Ich kann mich doch gar nicht gegen ihn wehren. Aber, ich muss es versuchen. Sonst bringe ich noch Miyako und die Polizei in Gefahr und das will und darf ich nicht. Ich muss gehen...* Wieder starrte sie die Feder an. *Es muss einfach klappen.* „Fin...Fin! Bitte gib mir die Kraft und lass Jeanne d’Arc mich erhören! Hmm...keine Reaktion! Dann muss es eben so gehen. Man darf mich bloß nicht sehen.“ Maron stand auf, zog sich eine Verkleidung an , nahm das Band, das Seil und zwei Keulen der rhythmische Sportgymnastik und ging Richtung Tür. Dabei kam sie am Spiegel vorbei und blieb stehen. „Ich muss es schaffen...“ Die Verkleidung bestand aus Jeanne ähnlichen Schuhen und Kleid, die Perücke sah sehr echt aus, nur die Augen wurden durch eine Maske verdeckt. Die Farbe ihrer Augen konnte man nicht erkennen, aber ein Blick in ihre Augen genügte um zu wissen, dass sie angeschlagen war. „Möge das Spiel beginnen!“ Er vernahm das Zuknallen einer schweren Tür. „Sie ist losgegangen. Also Access – gib mir die Kraft!“ „Jawohl, Boss!“ Ein helles Licht erstrahlte den Raum und Chiaki war nun in der Gestalt Sindbads. Vom Balkon herunter schauend sah er eine weibliche Gestalt, die leise und fast unbemerkbar durch die Bäume sprang. Er band ein Seil um seinen Bummerrang, befestigte diesen am Geländer des Balkon und seilte sich geschickt vom Hochhaus ab. Unten angekommen verfolgte er Jeanne, indem er ihr unauffällig mit Abstand nachsprang, denn er wusste nicht, wo sich das zu stehlende Objekt befand. Als Jeanne stehen blieb, betrachtete er sie genauer und hielt inne. „Sie ist nicht als ‚Jeanne‘ hier, sondern als Maron! Das ist doch viel zu gefährlich!“ flüsterte Sindbad Access besorgt zu. „Ich weiß und das ist alles meine Schuld! Alles!“ Der kleine Engel fing bitterlich an zu weinen. „Nun mach aber mal halblang! Da kannst du doch nichts für!“ „Doch!“ Access schmiss sich nun an Sindbads Brust. Dieser verdrehte nur die Augen und schob das kleine, schluchzende Wesen von sich weg. „Access, das hätte jeden passieren können! Außerdem bin ich selber auch ein Großteil an der ganzen Sache Schuld. Und – Heul ich? Nein! Was war ist Vergangenheit. Wir sollten uns lieber um die Zukunft kümmern, denn so kann Maron nicht kämpfen. Auch wenn sie unenttart bleibt, gegen den Dämon hat sie keine Chance.“ Jeanne setzte zum Sprung an. „Es geht los! – Aber...sie wird doch nicht...“ Jeanne sprang auf den Boden, wo sie nun jeder sehen konnte und rannte direkt auf die Polizisten zu. „Waaass?“ Miyako schaute mit großen Augen auf das Geschehen, was sich ihr grad darbot. „Aber die kann doch nicht einfach...Das geht doch nicht! Papa, nun tu doch was! Nun steht da doch nicht wie angewurzelt rum, sondern fangt sie!“ Jeanne stockte für einen kurzen Moment der Atmen. *Der Mann von heute morgen! Seine Augen sind schwarz unterlaufen - Also ist er das Opfer!* Zwei Polizisten stellten sich Jeanne in den Weg. Der Erste ging zu Boden als ihn eine Keule gegen die Schläfe traf und durch einen geschickten Fußkick kam sie auch am anderen Polizisten vorbei. Plötzlich warf sie eine Kugel in die Luft. „Eine Bombe! Schnell auf den Boden!“. "Oh nein! Mein Diamant, nun tun sie doch was!" der Chef der Yunshi Group, dem der Diamant gehörte, war völlig aufgelöst. "Gehen sie auf den Boden!" rief ihm Herr Todaiji zu. Die Kugel explodierte und der ausströmende Rauch entpuppte sich als Betäubungsgas, denn die gesamte Polizei fiel um und blieb regungslos liegen. Nur noch zwei Gestalten waren im Neben zu erkennen - Jeanne und Sindbad. Beide rannten so schnell sie konnten – darauf bedacht dem anderen zuvorzukommen. Die Eingangstür zum Yunshi Group Gebäude war mit einem Schloss verriegelt, was Jeanne verzweifeln ließ. *Was mach ich denn jetzt nur? Ich muss mich doch beeilen!* Sie vernahm nur ein leises Geräusch und spürte für einen kurzen Moment einen kleinen Wind an ihrem Ohr vorbeiziehen. An ihr zog eine Person vorbei, die sie an der weißen Kleidung sofort erkannte. „Sindbad!“ „Na, Jeanne! Was stehst du hier so rum? Du kannst hier gerne in ein paar Minuten mit den Polizisten weiterprügeln. Ich hole mir in der Zwischenzeit den Diamanten.“ *Was bildet der sich ein?* So schnell ihre Beine sie tragen konnten, folgte sie Sindbad. *Mist! Er ist schneller als ich!* Sindbad kam im Fahrstuhl an und drückte auf den Knopf der 81. Etage. „Na Jeanne, dann viel Spaß beim Treppen laufen. Adios!“ „Vergiss es!“ keifte sie ihn an, warf eine Keule in Richtung Fahrstuhl und kurz bevor dieser zuging war die Keule zwischen den Türen, sodass sich die Fahrstuhltür wieder öffnete. „Siehst du!“ Sindbad lehnte währenddessen entspannt an der Glaswand, die Ausblick auf ganz Momokuri gab. Die Fahrstuhltür ging zu. Stille. *Er sieht gut aus in dem Licht. Seine Augen haben eine unglaubliche Ausstrahlung. Quatsch, Maron! Was denkst du da? Er ist gemein gefährlich und will dich von deiner Mission abbringen, auch wenn ich grad nicht weiß, was meine Mission eigentlich ist. Aber...Nix aber! Er ist dein Feind! Chiaki sieht genauso gut, nein viel besser aus und du lässt dich von dem nicht um den Finger wickeln. Lässt du wohl...Nein, das stimmt nicht!* Als Maron eine Hand auf ihrer Schulter spürte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sah nun in die eisig blauen Augen Sindbads. Schon hatte er ihre Taille umfasst und hauchte in ihr Ohr. „Maron, das ist hier zu gefährlich für dich – erst recht wenn du dich nicht verwandelt hast! Sowas ist nichts für schwache, zarte Frauen wie dich. Hör mit dem Stehlen auf!“ Sie weitete ihre Augen und fühle sich schwach, denn er rief ihr wieder ins Gedächtnis, dass sie unverwandelt war und dass sie sich als Maron immer so schwach gefühlt hat. So auch jetzt. Wie konnte sie nur glauben, dass sie diese Aktion heute schaffen würde, obwohl sie nicht Jeanne war? Sie war mit den Polizisten fertig geworden, ja, aber was würde sie machen, wenn ihr der neue Feind gegenüberstehen würde? Was sollte sie dann tun? Es war wie in ihrem Traum. Der Traum war eine Warnung und sie hatte sie einfach ignoriert. *Aber ich muss sie doch beschützen...* Ihre Augen wurden zu schlitzen, nahm seine Hände, die noch immer ihre Taille umfassten und stieß ihn von sich weg. „Sindbad, du sollst aufhören mir im Weg zu stehen! Warum sollte ich einem Lakaien des bösen Königs einen Gefallen tun? Nenn mir einen Grund!“ keifte sie ihn an. Er lächelte, packte ihre Hand und zog sie an sich heran. „Maron, du bist heute schwach! Du bist heute nicht Jeanne! Versteh doch, du bist zu schwach um gegen einen Dämonen zu kämpfen! Ich will dich doch nur beschützen.“ „Lass mich los!Ich...“ Die Fahrstuhltür öffnete sich und vor ihnen standen nun viele Polizisten, allen voran Miyako. „Haha, der Miyako Spezialpart 8! Gib auf Jeanne! Hier kommst du nie mehr raus.“ Ein Bummerrang flog durch die Luft und traf drei der Polizisten, sodass sie umfielen und sich somit eine Lücke in der Umzingelung bildete. Sindbad packte Jeanne am Handgelenk und lief mit ihr durch die Lücke während er seinen Bummerrang wieder auffing. Da sie sehr schnell waren, kamen die Polizisten ihnen nicht hinterher. Eine lila Kugel kam um die Ecke und flog auf Sindbad und Jeanne zu. „Sindbad, der Diamant ist gleich um die Ecke - die erste Tür, aber pass auf! Da wimmelt es nur so von Polizisten.“ sagte der kleine Engel während beide noch immer rannten. „Okay, Access, dann lenk sie bitte ab. Wie besprochen...“ „Geht klar, Boss!“ Und schon war Access wieder verschwunden. Als Sindbad und Jeanne, deren Handgelenk noch immer von Sindbad festgehalten wurde, an der Ecke ankamen, reichte es ihr allmählich. Sie sagte in einen nicht zu überhörenden, lauten und bestimmten Ton: „Sindbad, lässt du mich wohl mal los? Ich bin nicht dein Schoßhündchen, dass du anketten kannst!“ Er packte ihre Taille, zog sie zu sich und drehte ihren Körper dabei, sodass sie nun mit dem Rücken zu ihm stand. Gleichzeitig legte er ihr bestimmt, aber nicht zu fest seine Hand auf ihren Mund. „Jeanne, du bist zu laut! Wenn sie uns entdecken, wird es gefährlich für dich!“ Doch Jeanne hörte ihm gar nicht zu. Sie war total überrascht von dem Gefühl das sie nun übermannte. Sie fühlte sich geborgen – In Sindbads Armen! Das letzte Mal als sie dieses Gefühl hatte, war es bei Chiaki, als er sie zurückgeholt hatte. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag dachte sie an dieses Geschehnis mit Chiaki. Warum ging er ihr nicht endlich aus dem Kopf? War er ihr wirklich so wichtig? *Maron, für solche Überlegungen hast du jetzt keine Zeit!* „Habt ihr sie gefunden?“ „Nein!“ „Sag mal, hat Miyako diesen Raum, wo der Diamant drinnen ist abschließen lassen? Ich kriege die Tür nicht auf.“ „Ich weiß nicht. Ist sicher eine Sicherheitsmaßnahme.“ Sindbad hatte dem Gespräch der Polizisten gelauscht. „Mist! Was machen wir jetzt?“ „Achtung! Wir brauchen hier Verstärkung! Kommt alle zur Eingangshalle.“ war Miyakos Stimme aus einem Walky Talky zu hören. „Aber was ist mit dem Raum?“ „Kein Aber! Tut was ich euch sage!“ „Jawohl!“ Schon waren die Polizisten verschwunden. Sindbad ergriff die Initiative und lief zur Tür, holte sein Werkzeug heraus und begann damit das Türschloss zu knacken bis er plötzlich aufhörte das Schloss zu bearbeiten. „Aber...die Tür ist doch gar nicht abgeschlossen!“ Sindbad sah abergläubisch zu Jeanne. „Was? Na, was stehst du denn da so rum? Rein da! Oder willst du mir das Schach Matt überlassen?“ Schon hatte Jeanne die Tür geöffnet. Der Raum war dunkel und man konnte nichts erkennen. Keine Umrisse, nur Dunkelheit. Als Sindbad und Jeanne nun vollkomen eingetreten waren, flog die Tür zu und verschwand. Panik machte sich in Jeannes Körper breit. Sie war doch tatsächlich in die Falle gegangen. „Willkommen!“ ertönte eine männliche Stimme, die Unruhe in Jeannes Magengegend verbreitete. Plötzlich sprang die Tür zu und verschwand. „Nein!“ schrien Jeanne und Sindbad gleichzeitig. Ein eigenartiges Geräusch war zu vernehmen und dann wurde beiden für einen kurzen Moment schlecht. Es fühlte sich an als ob der Raum sich bewegte. „Jeanne, es freut mich, dass du gekommen bist! Endlich gehörst du wieder mir.“ lachte die männliche Stimme zufrieden. „Wer bist du? Lass Jeanne aus dem Spiel und zeig dich!“ sagte Sindbad verärgerd über die missliche und unfaire Situation. Er wollte Maron beschützen – koste es was es wolle – aber er konnte nichts sehen und wusste nicht, wie. „Kämpfe!“ brüllte er aus voller Wut. Plötzlich war ein lauter Aufschrei Sindbads zu hören und dann war es still. Jeanne konnte sich nicht bewegen. Ihr Herz schmerzte schrecklich. War es wegen Sindbad? Oder weil sie sich jetzt wieder so allein fühlte? Jede Nacht, wenn das Licht erlosch, hatte sie Angst. Angst vor der Dunkelheit. Sie war längst über dieses Gefühl ihrer Kindheit hinweg gekommen, doch plötzlich fühlte sie sich wieder klein. Nein, noch kleiner. Sie fühlte eine tiefe Leere in ihrem Herzen und wich erschrocken, weil sie sich selbst nicht mehr erkannte, zurück wobei sie an einen Körper stieß. „Ich bin so allein...“ Die Person legte ihre Hände um Jeannes vor Angst zitternden Körper. „Nein, Jeanne! Das bist du nicht – ich bin jetzt für immer bei dir.“ Jeanne kannte diese Stimme nicht. Sie war ihr fremd – fremder als sie es sich selbst war. Die Zweifel an den Worten des Unbekannten, holten sie in die Realität zurück. „Wer...?“ „Ich bin es – Noyn!“ bekam sie zur Antwort. „Noyn?“ Der Name kam ihr bekannt vor, doch sie konnte keinen Zusammenhang finden. „Wer bist du?“ fragte sie weiter zögernd nach. „Mir war klar, dass du mich vergessen hast, aber das macht nichts. Ich verzeihe es dir!“ „Was redest du für einen Stuß? Ich kenne dich gar nicht. Wie sollte ich dich dann vergessen? Ich will jetzt endlich wissen, wer du bist! Lass mich los!“ schrie Jeanne und versuchte sich aus den Armen Noys zu befreien. Plötzlich erhellte ein Licht den Raum, der in Wirklichkeit kein Raum mehr war, sondern eine Dimension. Jeanne traue ihren Augen nicht – vor ihr stand der schwarzgekleidete Mann, der ihr ständig in den Träumen auflauerte. „Was willst du und wer bist du?“ fragte sie mit einer zittrigen Stimme. „Ich bin Noyn, Jeanne. Der Mann, den du vor 500 Jahren geliebt hast. Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gesehnt? Endlich sind wir wieder vereint! Du und Ich!“ Sie sah ihn ungläubig an und entdeckte dann Sindbad bewusstlos auf dem Boden liegen. „Sindbad!“ Mit Tränen in den Augen rannte sie zu ihm und rüttelte seinen Körper. „Sindbad! Wach auf!“ Keine Reaktion. Noyn, der dem Schauspiel zugesehen hatte, glaubte seinen Augen nicht und sprach wütend: „Was ist los mit dir Jeanne? Warum rennst du zu ihm und kümmerst dich um ihn? Er ist ein Abgesandter vom Bösen König, der dich verletzen und vernichten soll! Er wird dir nicht helfen! Dem einzigen den du vertrauen kannst, bin ich. Komm zu mir, Jeanne! Ich werde dich beschützen.“ „Ein...ein Abgesanter des Bösen Königs, der mich verletzen und vernichten soll?“ Jeanne saß nun zusammengesackt am Boden und starrte ins nichts. Hatte er recht? Er sprach genauso wie Fin. „Fin...“ „Auch Fin kann dir nicht mehr helfen!“ „Nein!“ rief sie ihm entschlossen zu und ihre Augen wurden zu Schlitzen. „Fin würde mich niemals im Stich lassen und jetzt sag mir, was du mit ihm gemacht hast.“ „Er wollte mich angreifen – das kann ich doch nicht einfach so hinnehmen. Ich habe auf ihn ein Fluch gelegt. Er ist jetzt außer Gefecht gesetzt.“ Jeanne lief auf Noyn zu und wollte ihn angreifen, doch als sie bei ihm ankam, war nur noch ein lautes Schreien zu hören. Blitze umgaben ihren Körper. Dann flog sie regungslos zu Boden. Durch diesen Schrei wurde Sindbad wach, sah das Desaster und handelte sofort, indem er Noyn am Arm mit seinem Messer traf. Dieser verzog schmerzvoll sein Gesicht und plötzlich war die Dimension verschwunden. „Schach Matt!“ Der Diamant, der auf dem Tisch stand, verwandelte sich in eine schwarze Schachfigur. Access fing diese auf und Sindbad schlug das Fenster mit Hilfe seines Bummerrangs ein, was die Alarmanlage auslöste. Er nahm Jeanne auf dem Arm und sprang mit ihr hinaus. Als Noyn, der sich kaum aufrecht halten konnte, die Polizei die Treppen hinauflaufen hörte, verschwand auch er. „Oh nein! Ihr Vollidioten! Wieso habt ihr denn Raum unbeaufsichtigt gelassen? Seid ihr noch ganz dicht?“ kreischte Miyako die zuständigen Polizisten an. „Aber Miyako...“ „Kein Aber! Das kann doch nicht wahr sein!“ Wütend stapfte Miyako von dannen. „Aber du hast doch...“ „Klappe dahinten! Ich hab gesagt, ihr sollt die Tür bewachen! Oh, ihr macht mich noch wahnsinnig!“ Herr Todaji kam angelaufen. „Miyako, schnell einen Arzt! Herr Yunshi hat plötzlich geschrien und ist nun bewusstlos.“ „Ja...“ Miyako holte ihr Handy aus der Tasche und hielt einen Moment inne. *Komisch, alle Menschen, die von Jeanne bestohlen wurden, werden bewusstlos, als ob ihnen etwas entzogen wird. Und danach sind sie einfach ganz andere Persönlichkeiten. Als ob sie ihnen die schlechten Charaktereigenschaften geklaut hätte.* „Miyako, was ist? Nun ruf ihn schon an!“ „Ja!“ „Hmm...“ Maron öffnete die Augen und erschrak, da sie nicht wusste, wo sie war. Sie lag in einem weichen, weißen Bett und die Umgebung war ihr vertraut. „Na, Maron!“ erklang eine ihr bekannte Stimme. „Auch schon aufgewacht?“ „Chiaki! Was mache ich hier? Ich meine, wo ist Noyn und der Dä...?“ Noch rechtzeitig konnte sie sich die Hand vor dem Mund halten und besann sich. *Fast hätte ich mich verplappert.* Sie wusste nur noch, dass sie einen starken Schmerz gespürt hatte und dann...Sie war ohnmächtig geworden. Sindbad musste sie also wieder gerettet haben – oder war es gar Noyn? „Wer bist bitte Noyn und was wolltest du mir sagen?“ „Was mach ich in deiner Wohnung?“ konterte sie, indem sie Chiaki ankeifte, was jedoch sehr kraftlos klang, da sie noch sehr schwach war. „Ich habe dich ohnmächtig in der Eingangshalle des Orleans gefunden und dich mit zu mir hoch genommen. Was ist passiert? Geht es dir gut?“ sprach Chiaki mit einem ruhigen Ton. „Äh..ja..“ Sie überlegte. Noyn meinte, dass Sindbad gegen sie war und dass er hingegen sie beschützten wollte. Aber sie kannte ihn doch nicht. Wer war er bloß? Und wer hatte sie letztendlich gerettet? „Maron? Alles okay?“ Nun blickte sie wieder in die besorgten Augen von Chiaki. Sie ließen ihr Herz höher schlagen, denn dieser Blick galt allein ihr. „Ja.“ Lächelte sie ihn an. „Brauchst du irgendwas? Einen Tee? Eine Wärmeflasche?“ Sie antwortete nicht, denn diese Augen brachten sie um den Verstand. Sie fasste sich ein Herz und stellte die Frage, die sie schon lange plagte. „Chiaki? Warum bist du eigentlich so nett zu mir, wobei ich dich immer so schlecht behandle?“ Er setzt sich zu ihr ans Bett und beugte sich nun über sie. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von dem ihren entfernt. Sein Blick war durchdringend, als ob er alles über sie wusste. Maron hingegen wusste nicht, wie sie den Blick interpretieren sollte. Sie war in diesem Moment frei von Gedanken und wusste gar nichts. Sie wusste nur, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte als seine Lippen auf den ihren zu spüren und diese verbotenen Worte endlich aus seinem Mund zu hören. „Weil...“ Kapitel 3: Es gibt eben niemanden, den man vertrauen kann --------------------------------------------------------- Soooo...Das nächste Kapitel...Ich hoffe euch gefällt es und ist nich zu kurz. Ich muss hinzufügen, dass viele Dinge, die in meiner FF vorkommen, auch aus meinem Leben sind. Ich lass mich also von meinem Leben und das Leben der anderen inspirieren. Leider konnte ich euch den heißersehnten Kuss nicht liefern, aber es soll ja spannend bleiben ;P Achja, ich fänds cool, wenn ihr mir zu jedem Kapitel n Commi geben könntet, damit ich weiß, dass es überhaupt jemand gelesen hat und wie ihr es findet ;P 3. Es gibt eben niemanden, den man vertrauen kann „Weil...“ Er kam mit seinen Lippen ein paar Millimeter ihrem Gesicht näher und sie betrachtete diese, wie sie ansetzten den Satz fortzuführen. Plötzlich tauchte vor ihrem geistigen Auge Miyako auf, die ihr von vornherein gesagt hatte, was sie für ihn empfand. //“Was macht ihr da? Nur damit eins klar ist, Maron: Ich flirte mit Chiaki!“// „Nein...“ stieß sie ihn von sich und stand auf. Ihr Gesicht war rötlich und ihre Augen spiegelten die Traurigkeit ihres Herzens wieder. Dann wurde ihr Blick hart und sie sah wütend zu Chiaki auf. „Kannst du mir mal sagen, was das soll?“ Verdattert sah er zu ihr. Ihr Körper bebte. „Lass mich in Ruhe, Chiaki!“ waren die letzte Worte und schon knallte die Tür zu. „Oh man, das war ja ein Schauspiel! Du hast es einfach nicht drauf!“ kullerte Access lachend auf dem Boden herum. Schon war ein Kissen auf den kleinen Engel gelandet und das kleine Wesen ächzte „Ich krieg keine Luft, Chiaki!“ Entnervt antwortete Chiaki darauf: „Halt einfach mal deine Klappe!“ „Ja, dieses Bild ist einfach wunderschön geworden.“ Der junge Mann erschrak als er die Frau hörte, die ihm soviel bedeutete. Er saß in einem großen Saal, in dem überall Farbpaletten, Bilder und Staffeleien auf dem Boden lagen und somit sichtlich ein Atelier war. „Ai! Was machst du denn hier?“ Das Gesicht des Mannes wurde rot und Ai musste lachen. „Ich wollte mir unbedingt deine neue Arbeit ansehen und ich finde es hat sich gelohnt hierher zu kommen. Das Bild ist wunderschön, Hotaka!“ Die Gesichtsröte von Hotaka nahm zu, währenddessen Ai sich das Bild genauer ansah. „Sag mal, warum malst du eigentlich immer mich? Ich bin doch gar kein Supermodel oder halb so schön, wie deine letzte Freundin und trotzdem hast du mich all die Jahre als dein Modell genommen.“ Eigentlich konnte sich Ai diese Frage selber beantworten, aber sie wollte es endlich von ihm hören. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und wusste nicht so recht, wie er es ausdrücken sollte. „Ja, also...ähm...weil ich...naja...“ Plötzlich klingelte das Handy von Ai. „Oh, Mist! Es tut mir leid, aber ich muss dran gehen. Es ist mein Chef!“ Schnell ging sie aus dem Raum um ungestört zu telefonieren. Als die Tür geschlossen war, seufzte Hotaka und ließ seinen Kopf hängen. Dann fing er sehr melancholisch an zu Weinen, wobei dicke Tränen seine Wange herunter strömten. „Ich schaffe es nicht! Warum schaffe ich es denn bloß nicht?“ Männlich und cool stellte er sich vor dem Spiegel und versuchte eine Liebeserklärung nachzuspielen. „Baby, du gehörst mir, denn ich liebe dich!“ war sein erster Versuch. „Ai, du bist mein und ich bin dein, lass uns doch bitte zusammen sein! Nein, nein, nein! Ich werd noch wahnsinnig! Ich kann es ihr einfach nicht sagen!“ heulte er wieder los. Er ging zu der Staffelei auf der das von Ai gerade gelobte Bild stand und schaute es sich genau an. „Ai...“ sagte er verträumt. Hotaka machte einen Schritt zurück. „Wer...wer spricht da?“ Er starrte ungläubig auf das Bild, denn aus dieser Richtung kam die dunkle, kratzige Stimme. „Mein...mein Bild kann sprechen?“ stotterte er. Hotaka nickte. „Mehr als alles andere auf der Welt.“ „Ich vertraue allen, die mir Gutes wollen!“ lachte der Dämon. Hotaka schrie und schon hatte er schwarz tränende Augen. „Hotaka? Ist was passiert?“ lief Ai zurück ins Atelier. Doch im Saal war niemand zu sehen. Plötzlich knallte die Tür hinter ihr zu und sie schrak zusammen. „Ach, du bist es! Alles in Ordnung?“ Er ging wortlos auf sie zu und küsste sie am Hals. „Hotaka, was machst du da? Lass das! So kenne ich dich gar nicht.“ Er griff ihre Hände und hielt sie fest. „Hotaka, du tust mir weh! Du sollst aufhören!“ Doch er zog sie näher an sich heran und riss ihre Kleidung auf. Nur noch ein Wimmern war zu hören und ständig die geflüsterten Worte „Nein, Hotaka!“. Doch er machte weiter und sie konnte sich nicht wehren. Maron brauchte Ablenkung. Ständig verfiel sie ihm - Chiaki - und wollte ihn an sich heran lassen, aber irgend etwas in ihr, sagte, dass es falsch war und sie versperrte sich von einen auf den anderen Moment. Ihre Ablenkung war ein Spaziergang, den sie nutzte um einen klaren Kopf zu bekommen. Gestern wurde ihr der neue Gegner offenbart. Oder auch nicht... Denn Noyn, der mysteriöse Unbekannte, meinte sie zu kennen und will sie, wie auch Sindbad, beschützen. Gleichzeitig hatte er ihr eindrücklich gesagt, dass nicht er, sondern Sindbad ihr Feind war und sie töten will. Sie wusste nicht, wen sie trauen konnte. Ihre Welt schien wieder zu sein, wie sie vor ein paar Monaten war. Damals war Fin noch nicht aufgetaucht und Chiaki kannte sie auch nicht. Sie war allein und wünschte sich nichts sehnlicher als Menschen, die zu ihr hielten und sie unterstützen. Dies alles hatte sie, aber seit Fin weg war, traute sie keinem mehr. Nicht einmal Chiaki, der ihr doch so Nahe stand. „Hallo Maron. So ganz allein?“ Der Geschichtslehrer, Herr Shikaido saß hinter Maron, die gar nicht bemerkt hatte, dass sie während ihrer Überlegungen beim Strand stehen geblieben war, auf einer Bank. Sie zuckte zusammen und antwortete mit einem Lächeln: „Ja, wenn man alleine spazieren geht, kann man viel besser nachdenken. Sagen Sie, dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?“ Der Lehrer lächelte sie an und wies ihr an sich zu setzen, was sie auch tat. „Ich habe schon lange gemerkt, dass dich etwas bedrückt. Du kannst mich alles fragen, wenn es dir hilft. Allerdings nur, wenn du mich nicht mehr siezt.“ Die Hand vor ihrem Mund haltend kicherte sie. „Wenn Sie...äh...du meinst. Also...“ Ihre Stimme nahm wieder einen ernsten und nachdenklichen Ton an. „Ich weiß nicht. Vor kurzem ist meine Freundin, weit weg gezogen und seit dem kann ich sie nicht mehr erreichen. Ich habe schon alles versucht. Sie war mir so wichtig, denn ich konnte ihr vertrauen. Seitdem bin ich ziemlich niedergeschlagen und lasse keinen Menschen mehr an mich heran.“ Einen Moment war es sehr still. Selbst das Meer schien sich nicht zu bewegen. „Weißt du...“ sagte Herr Shikaido in ein fürsorglichen Ton. „Ich denke, dass dieser Schutz, den du um dich aufbaust, gut ist. Deine Eltern haben dich schon enttäuscht und dass du nun wieder enttäuscht und allein gelassen wurdest, bestärkt nur, dass du es besser sein lassen solltest. Es ist gefährlich, wenn ein Mensch einem zu nahe kommt. Man wird verletzlich und das kann weh tun, denn die meisten Menschen machen sich nichts aus dir. Und auch wenn du meinst eine Person gut zu kennen, kennst du sie letztendlich doch nicht, weil sie ein Geheimnis vor dir hat.“ „Ein Geheimnis?“ Maron hatte ihm aufmerksam zugehört. „Jeder Mensch hat Geheimnisse und man lügt um sie zu schützen. So bilden sich Lügengeflechte und das hat die Enttäuschung zur Folge. Hast du denn keine Geheimnisse, Maron?“ Sie zuckte zusammen und fühlte sich ertappt. Er hingegen musste nur lachen aufgrund Marons Reaktion. „Siehst du! So ist das Leben eben. Es gibt eben niemanden, den man vertrauen kann. Man wird allein geboren und stirbt allein. So hat Gott es gewollt.“ „Gott?“ „Ja, Gott. Er selbst ist doch auch allein. Der stärkste Herrscher – dem Teufel übergeordnet. So war es doch auch bei allen Königen. Letztendlich starben sie alle, weil sie vertrauten. Also kann Gott keinem vertrauen. Wie du weißt, interessiere ich mich sehr für Jeanne d’Arc. Sie kämpfe für Gott und wurde auch von den Menschen verraten, denen sie vertraute. Ja, vielleicht sogar von ihrem eigenen Gott. Mag sein, dass eine wahrhaftige Liebe Vertrauen schaffen kann, aber letztendlich sind wir doch alle nur schwache und egoistische Menschen und können deswegen einfach keine festen Freundschaften aufbauen. Das ist auch der Grund, warum sich heutzutage so viele Ehepaare scheiden lassen, Maron.“ Er machte eine kurze Pause. „Um ehrlich zu sein ist auch gerade das der Grund, warum sich deine Eltern getrennt haben. Liebe funktioniert nicht, weil Vertrauen nicht funktioniert. Jeder enttäuscht den anderen und redet sich ein, macht sich Hoffnungen, dass alles wieder gut wird. Dagegen kann man nichts machen, denn so ist der Mensch.“ Was Herr Shikaido gesagt hatte, stimmte. Alle wurden sie verraten und enttäuscht trotz größtem Vertrauen. Ein tiefer Schmerz durchdrang Marons Herz, denn sogar ihre Vorfahrin Jeanne d’Arc wurde das Vertrauen in Menschen zum Verhängnis. Auch Maron litt oft an dem Schmerz von verletzten Vertrauen. Jeden Tag vertraute sie darauf, dass ihr ihre Eltern schreiben und dass Fin zurückkommen würde. Sie redete sich wirklich ein, dass ihre Eltern das alles nicht mit Absicht machten trotz der vielen Jahre. Dennoch zweifelte sie nicht an Fin – sie vertraute ihr. *Ihr ist bestimmt etwas dazwischen gekommen.* Und wieder hatte sie eine Ausrede parat. „Naja, ich muss dann mal wieder gehen, Maron. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und wenn du Probleme haben solltest, komm zu mir, denn ich weiß, wie es sich anfühlt allein zu sein und von Menschen verletzt zu werden.“ Dann war er auch schon verschwunden. Maron saß in sich zusammengesackt auf der Bank. Nun fühlte sie die absolute Leere wieder, die sie verdrängt hatte. „Hihihi...“ Eine Echo einer kichernden Stimme war zu hören. „Misto, komm raus.“ Noyn beobachtete Maron, die regungslos auf der Bank saß, aus einer dunklen Gasse und war genervt von dem Kichern des kleinen, unschuldig aussehenden Mädchens, dass nun neben ihm stand. Sie hatte rotes Haar und hielt eine Bonbondose in ihrer Hand. „Noyn, deine Taktik ist einfach langweilig. Vor allem hast du gestern meinen ganzen Plan versaut. Ich wollte Jeanne für mich haben! Und was machst du? Ziehst das Zimmer in irgendeine blöde Dimension hinein, wo ich nicht hin kann. Das finde ich sehr hinterlistig von dir! Es war MEIN Plan, sie durch die an Miyako geschickte Warnung anzulocken und ein von MIR erschaffener Dämon. Ich habe wieder einen neuen Dämon losgeschickt und dieses Mal hälst du dich da gefälligst raus! Naja, zumindest scheint deine komische Taktik zu funktionieren. Ihr Schutzschild ist schwächer geworden, aber lange noch nicht aufgelöst. „Misto, ich brauche deine Kommentare nicht. Geh an deine Arbeit und lass mich in Ruhe!“ sagte er in einem ruhigen, aber sehr dominanten Ton. „Schlechte Laune?“ lachte sie nur. „Ich hätte dir auch gleich sagen können, dass sie sich nicht an dich erinnert. Aber ich weiß sowieso nicht, was du so an ihr findest. Pass bloß auf, dass du dich da nicht in etwas verrennst. Unsere Mission ist es Jeannes Schutzschild vollkommen zu vernichten und sie zum bösen König zu bringen. Mehr nicht! Hast du das verstanden?“ Er nickte nur, aber man konnte deutlichen Hass in seinen Augen erkennen. „Hast du das verstanden?“ Noyn drehte sich blitzschnell zu dem kleinen Mädchen um und packte sie am Hals. Mit voller Wut schrie er „Du hast mir nichts zu sagen!“ und warf sie gegen die Wand. Lachend stand das Mädchen auf und war unverletzt. „Leg dich bloß nicht mit dem bösen König an! Du hast dem Folge zu leisten, was er dir sagt. Also tu deine Pflicht und widersetzte dich ihm nicht. Nur noch ein paar Monate und er ist der alleinige Herrscher! So, ich lasse Jeanne jetzt mit meinem neuen Dämon Bekanntschaft machen.“ Dann verschwand das Mädchen. Noyn sah nun wieder zu Maron hinüber, die sich noch kein bischen bewegt hatte. „Jeanne, nein Maron. Ich liebe dich, aber ich darf dich nicht lieben! Verzeih mir!“ „Heh, heh, heh...Hilfe!“ Ai lief den Strand entlang, wo kein Mensch sich um sie zu kümmern schien. Sie fiel auf den kalten Sand und weinte. Als sie ihn hinter sich hörte, packte sie wieder die Angst und sie lief weiter. Maron sah auf das weite Meer und hörte plötzlich Hilferufe. Sie erblickte die Frau, die nur noch Fetzen trug und auf dem Sand mit letzter Kraft krabbelte. Schnell lief sie auf sie zu und half ihr auf. „Was ist denn passiert?“ „Hotaka, er hat...“ Sie fing bitterlich an zu Weinen. „Wir müssen hier weg – weg! Er kommt...Er wird mich töten! Weg...“ schluchzte sie. Maron erschrak, denn plötzlich fühlte sie die Aura eines Dämons. Stärker als je zuvor. *Dieser Dämon muss sehr stark sein! Oh, nein! Diese Frau wird doch wohl nicht mit ihm zusammengestoßen sein!* „Weg!“ schrie die Frau hysterisch und wehrte sich. Maron nahm sie unter den Armen und lief mit ihr zu dem Nagoya-Krankenhaus. Dr. Nagoya kam aus dem Patientenzimmer heraus. Maron stand sofort auf. „Wie geht es ihr?“ Er sah sie nur mit einer ernsten Miene an. „Wir haben ihr Beruhigungstabletten gegeben. Maron...diese Frau wurde...“ „Bitte!...Sprechen sie es bitte nicht aus!“ fiel sie ihm ins Wort und lächelte unecht. „Hat sie gesagt von...wem?“ fragte Maron leise und er nickte nur. „Anscheinend von einem sehr guten Freund. Maron, du bist bleich. Willst du dich hier etwas hinlegen?“ „Nein ich lege mich lieber zuhause hin.“ Versuchte sie wieder zu lächeln. „Okay.“ „Maaaron! Maaaaaaaron! Jetzt mach die Tür doch endlich auf! Es ist Samstag und du hast nichts besseres zu tun als bis 14 Uhr zu pennen!“ Miyako klopfte und klingelte an Marons Wohnung. „Hey hey, wieso schlägst du denn jetzt sogar schon am Samstagmorgen bei Maron die Tür ein?“ Chiaki hatte seine Haustür geöffnet und Miyakos Gesicht erhellte sich. „Chiaki! Oh, wie schön dich zu sehen. Wollen wir was zusammen unternehmen?“ Schon hatte sie sich bei Chiaki eingehakt und schrie gedanklich vor Freude über ihren Erfolg. „Ähm, wolltest du nicht gerade noch etwas von Maron? Sie ist übrigens nicht da. Scheint spazieren gegangen zu sein.“ // „Neeeeeeein!“ kreischte die Frau. „Neeeeeeein! Neeeeeeeein!“ „Weg! Weg! Bitte!“// *Ich glaub es nicht, jetzt schrecken die Dämonen noch nicht mal mehr vor Ver...* Sie wollte dieses Wort nicht hören, nicht denken, nicht aussprechen und kniff die Augen zusammen um das Bild vor ihrem Auge zu beseitigen. *...zurück. Der Mensch ist so kontrollierbar, dass er sich von einem Dämon so extrem beeinflussen lässt, sodass er sogar, die Menschen, die er liebt, verletzt. Und ich konnte ihr nicht helfen. Ich bin machtlos! Ich kann mich nicht mehr in Jeanne verwandeln. Ich bin schwach und ich werde nicht mehr von Gott gebraucht. Gott, warum tust du mir das an? Nicht einmal mehr dir kann ich vertrauen. Keinen kann ich vertrauen. Warum nur? Ich habe doch solche Angst vor der Einsamkeit. Wieso hilfst du mir nicht?* Sie sank im Fahrstuhl weinend zu Boden. *Ich bin so allein...* Bling. Die Fahrstuhltür ging auf und Maron trat heraus. Ihr Blick war auf dem Boden gerichtet und Chiaki konnte deutlich eine Träne erkennen. „Hallo Maron! Wo warst du denn? Ich hab schon ohne Ende bei dir geklopft.“ Doch Maron schien das Gesagte gar nicht wahrzunehmen und ging noch immer auf den Boden schauend an den beiden vorbei. „Hallo?“ brüllte Miyako nun. Plötzlich brach Maron zusammen. „Maron!“ schrien Miyako und Chiaki voller Angst. Kapitel 4: Ein Engel lernt fliegen ---------------------------------- Mal wieder ein neues Kapitelchen. ^^ Hab heute (16.10.07) für euch die ganzen Charaktere online gestellt. Hoffe, dass ihr alle meine Fanfic schön verfolgt. Ansonsten: Viel Spaß^^ PS: Vielen Dank für eure Comments. Würde mich natürlich über noch mehr freuen ;) *CrazyCola zuwink*extra beeilt hab*^^ HDL 4. Ein Engel lernt fliegen Chiaki und Miyako stockte der Atmen. Die sonst so scheinbar taffe und mutige Maron lag regungslos am Boden. In aller Schnelle rief Chiaki seinen Vater an und dieser schickte sofort einen Krankenwagen vorbei. Immer wieder machte Chiaki die Notärzte darauf aufmerksam, dass sie doch vorsichtig mit Maron um gehen sollten, was sie auch taten. Letztendlich war er so stur gewesen, dass er im Krankenwagen mitfuhr um bei Maron zu sein. Er wollte ihr beistehen und für sie da sein, wenn sie aufwachte. Langsam verhallte die Sirene des Krankenwagens und Miyako schaute in die Richtung, in der vor einigen Minuten noch der Krankenwagen zu sehen war. „Miyako...“ Miyakos Mutter stand hinter ihr und legte eine Decke um sie, da sie vollkommen durchnässt war von dem plötzlich eingesetzten Regen. „Miyako, komm rein. Maron schafft das schon. Da bin ich mir ganz sicher.“ Wortlos folgte sie ihrer Mutter. Sie war natürlich ängstlich um Maron gewesen, doch das war nicht der Hauptgrund ihrer Niedergeschlagenheit. Etwas anderes machte ihr zu schaffen und das sogar sehr. Es war Chiaki. Nun saß er neben Marons Bett und starrte sie an. Die Tür wurde geöffnet und sein Vater kam herein. „Was ist, Vater? Was hat sie?“ sprach Chiaki wie ein Wasserfall. „Nun...“ Dr. Nagoya zögerte leicht. „Sie war heute schon einmal bei mir, denn sie...“ Wieder stockte er. „Nun red mal Klartext!“ Chiaki war sichtlich wütend und fauchte seinen Vater ungeduldig an. „Ist ja schon gut. Also, sie war heute schon mal da. Allerdings brachte sie eine Frau zu mir, die vollkommen unter Schock stand. Aufgrund der Hämatome im Unterleibsbereich mussten wir folgern, dass die Frau vergewaltigt wurde. Der Verdächtige ist einer ihrer besten Freunde, Herr Hotaka Kishino, ein sehr berühmter Maler. Maron hatte die völlig aufgelöste Frau ins Krankenhaus gebracht und war sichtlich angeschlagen von der ganzen Sache. Sie war ziemlich blaß. Ich bat ihr an sich hier hinzulegen, aber sie lehnte ab und wollte nach Hause.“ Chiaki verstand sofort und war außer sich vor Wut. Wie konnt sein Vater das nur zulassen? War er nicht Arzt? Warum hatte er sich gerade bei Maron einen Einschätzungsfehler erlaubt? „Aber Vater!" brüllte er. "Du hast doch gesehen, dass es ihr schlecht ging! Wie kannst du nur so verantwortungslos sein und sie nach Hause gehen lassen?“ Verständislos und vorwurfsvoll sah er seinen Vater an. „Chiaki nicht so laut.“ Versuchte Kaiki seinen Sohn zu beschwichtigen. Niemals war Chiaki so ausgerastet. Besonders gleichgültig waren ihm Mädchen. Doch dieses Mädchen war anders. Das konnte sogar Dr. Nagoya spüren. „Es tut mir leid, Chiaki. Ich muss jetzt in den OP. Bleibst du hier?“ Chiaki nickte nur. „Okay, dann sag mir bitte Bescheid, wenn sie aufwacht.“ Wieder nur ein Nicken. Dr. Nagoya verließ nachdenklich den Raum während Chiaki sich wider ganz seiner Maron zugewendet hatte und nun ihre Hand festhielt. „Maron, du bist so schwach. Ich möchte dich so gerne beschützen. Wieso lässt du mich nicht?“ flüsterte er. Die Zeit verging. Ohne Pause ging Chiaki ungeduldig durch den Raum und hielt bei Marons Bett immer kurz an um ihr schönes Gesicht zu betrachten. „Hmm...“ Chiakis Augen weiteten sich. „Maron!“ Er sprang ihr um den Hals, da ihre Augen jetzt leicht geöffnet waren und drückte sie so sehr, dass sie zu ersticken drohte. „Chiaki, lass mich los!“ sagte sie in Atemnot. Chiaki hatte Tränen in den Augen und als Maron das sah, war sie sprachlos. Der coole Playboy Chiaki weinte vor ihren Augen und der Grund ar sie selbst. Das hätte sie niemals erwartet. Nicht von ihm. „Mein Gott, Maron! Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.“ sprach Chiaki während einer erneuten Umarmung. „Ich, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Doch, da war diese Frau. Oh mein Gott, sie wurde ver...“ Schon wieder stockte sie. Sie konnte es nicht aussprechen. Angst und Panik überkam sie wieder. Chiaki hatte sich längst wieder gefasst und verstand ihr Zögern. „Du musst nicht zuende sprechen. Vater hat mir alles erzählt.“ Jetzt war es an Maron die Chiaki weinend in die Arme fiel. Er streichelte ihr über das Haar und beruhigte sie zusätzlich, indem er sie fest umschloß. Es fühlte sich an, wie an dem einen Tag. Damals vor dem Karussel hatte Chiaki ihr zwar erklärt, dass sie nicht mehr allein war, doch irgendwie kam dieses Gefühl in der letzten Zeit wieder in ihr auf. Erklären konnte sie es sich allerdings nicht, denn eigentlich gab es ihrer Meinung nach keinen Grund dafür. Nur Fin, aber die würde bestimmt wiederkommen. Es fühlte sich so gut an in seinen Armen zu liegen – sich einfach mal fallen zu lassen und zu wissen aufgefangen zu werden. Sie wollte dieses Gefühl für immer behalten, aber es fühlte sich so verboten an. Langsam drücke sie ihn von sich weg. „Danke.“ Sie schaute zur Seite, weil man in ihren Augen deutlich die Trauer sehen konnte. Die Sehnsucht nach dem Mann, den sie liebte, nein, den sie vergessen wollte, kam wieder in ihr hoch. Er verstand diese Geste nicht und zog sie wieder an sich heran. „Halli hallo!“ Eine gutgelaunte Miyako stand in der Tür. Ihr Blick verfinsterte sich gleich als sie Maron und Chiaki so eng beieinander sah. „Oh, stör ich?“ sagte sie in einem schnippischen Ton. Schnell schubste Maron Chiaki von sich weg und wusste wieder einen nennenswerten Grund, warum sie die Finger von Chiaki lassen sollte. Es war Miyako. „Au!“ Chiaki flog auf dem Boden. „Na was ist denn hier los?“ Hinter Miyako tauchte nun auch Dr. Nagoya auf, der dem Schauspiel nur zu gern zusah. „Kommt doch rein.“ lächelte Maron Miyako und Dr. Nagoya zu. „Und wie geht’s meiner Lieblingspatientin?“ „Lieblingspatientin?“ fiel Chiaki seinem Vater ins Wort und sah ihn entrüstet an, während Maron darüber nur schmunzeln konnte. „Ja, so hübsch und fröhlich wie Maron ist, könnte sie glatt länger bleiben." „Nein!“ riefen Maron und Chiaki wie aus einem Mund. Kaiki musste lachen. „Natürlich kannst du nach Hause, wenn ich dich untersucht habe und ich nichts Schlimmes finde.“ Chiaki sagte es nicht gerne, aber um Maron zu schonen sagte er es doch. „Vater, Maron ist gestern auch schon zusammengebrochen.“ „Das hört sich nicht gut an. Maron, isst du denn auch genug? Oder hast du irgendwelche seelischen Probleme?“ fragte Dr. Nagoya aus Routine. Maron setzte ihr gekünsteltes Lächeln auf. „Ach quatsch! Ich und seelische Probleme?“ Sie lachte nun und sah Chiaki dominant, aber auch bittend an. Er nickte. „Maron, du kannst immer zu mir kommen, ja?“ Miyako ergriff das Wort. „Klar, Miyako. Das weiß ich doch.“ „Und zu mir auch!“ Chiaki lächelte sie an. „Na, wenn dass so ist, biete ich mich auch gerne an.“ lachte Kaiki, woraufhin alle, außer Chiaki natürlich, da er seinen Vater peinlich fand, mitlachen mussten. Maron fühlte sich glücklich, denn sie merkte, dass viele Leute hinter ihr standen. //“Du darfst keinem vertrauen!“// Sie schreckte hoch und alle sahen sie wieder mitleidig an. „Was hast du, Maron?“ „Nichts!“ lächelte Maron Dr. Nagoya an. „Nun untersuchen sie mich doch!“ „Vater, warum wolltest du mit mir allein sprechen?“ Chiaki lehnte im Arbeitsraum seines Vaters an der Wand. „Nun, Chiaki. Es ist so: Maron ist ziemlich schwach und angeschlagen. Sie geht an ihre körperliche wie auch psychische Grenze. Ich weiß nicht, warum und durch was, aber sie braucht unbedingt Bettruhe und ich denke, du bist der Einzige, der weiß, wie man sie, nennen wir es mal 'zügelt', und was zu tun ist, wenn sie wieder zusammenbricht. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du ihren Gesundheitszustand bewachst, indem du für ein paar Tage bei ihr einziehst.“ „Wie stellst du dir das vor? Das geht doch gar nicht. Erstens würde Maron das gar nicht wollen und zweitens brahct man für solche Fälle rund um die Uhr eine spezielle, ärtzliche Bewachung. Und ich kann nichts ausrichten, denn auf mich hört sie nicht - beziehungsweise würde sie mich nicht mal in ihre Wohnung lassen.“ „Chiaki, ich weiß, dass das ziemlich anstrengend werden kann, aber ich weiß auch, wieviel dir an Maron liegt. In der Klinik will sie ja nicht bleiben und sie sich selbst zu überlassen, wäre doch etwas zu gewagt. Also, entweder du nimmst auf sie Acht oder sie muss hier bleiben, was sie sicherlich nicht tun wird.“ „Hmm...“ überlegte Chiaki. „Okay, ich mach’s, aber nur, wenn du das Maron beibringst.“ Kaiki lachte. „So kenn ich dich gar nicht. Normalerweise drückst du dich vor gar nichts.“ Doch Chiakis Blick ließ Kaikis Lachen ersticken, denn wenn Blicke töten könnten, dann wäre Kaiki schon tot. Ein Lächeln auf seinen Lippen konnte er doch nicht verstecken. Sie gingen den langen Korridor entlang und kamen bei Zimmer 208 an. Kaiki klopfte und ein fröhliches „Herein!“ war von Maron zu hören. „Und darf ich nach Hause?“ guckte Maron Dr. Nagoya hoffnungsvoll an. „Ja.“ „Juhu!“ fiel ihm Maron ins Wort. „Aber...“ Plötzlich verschwand Marons Freude, woraufhin Kaiki schon wieder lachen musste. „Nun mach doch nicht ein Gesicht, als ob ich dich jetzt für Tod erkläre. Nein, das Problem ist, dass du nur unter einer Bedingung nach Hause darfst.“ Maron ahnte schon was jetzt kommen würde. Besonders das verschmitzte Lächeln auf Kaikis Lippen war verräterisch. „Und die wäre?“ Nun musste auch Chiaki grinsen. „Chiaki wird dein persönlicher Hausarzt sein, der rund um die Uhr auf dich aufzupassen hat.“ Nein!“ schrie Maron. „Die Alternative natürlich wäre, dass du hier bleibst. Das mit Chiaki wäre sowieso eine Ausnahme, da er weiß, was ein Azubi-Arzt wissen sollte.“ Dafür erntete Kaiki nun von Chiaki einen bösen Blick. *Krankenhaus oder Chiaki? Chiaki oder Krankenhaus? Oh Gott, was soll ich machen? Beides ist blöd! Miyako wird mich bis auf den Tod hassen, wenn ich Chiaki wähle. Allerdings wird es etwas schwierig, wenn ich den Dämon fangen muss. Aus dem Krankenhaus komme ich nachts nicht unbemerkt raus. Ich muss mich wohl für Chiaki endscheiden.* Sie seufzte. „Ich wähle Chiaki.“ „Ja!“ freute sich der Auserwählte und nahm Maron sogleich auf den Arm. „Chiaki, lass mich runter!“ zappelte Maron auf seinen Armen herum. „Nein, Dr. Chiaki Nagoya passt jetzt auf dich auf! Ich werde ab jetzt Tag und Nacht auf für dich da sein.“ In die Luft starrend, sagte Maron schon jetzt genervt von ihm: „Du spinnst wohl! Ich bereue meine Entscheidung jetzt schon...“ Chiaki konnte nicht anders und grinste durchgehend. „Umentscheiden kannst du jetzt allerdings nicht mehr!“ erklärte er. „Miyako, was hast du denn?“ besorgt kam Miyakos Mutter zur Tür herein. „Ach nichts!“ seufzte die Angesprochene nur. Das Einzige, woran sie dachte, war Chiaki. Sein Lächeln, seinen Körper, seine wunderschönen Augen. Immer und immer wieder spielte sich vor ihren Augen ab, wie schön es doch sein könnte, wenn er sie und nicht Maron lieben würde. Mit einem lauten Ruf unterbrach Herr Todaiji Miakos Gedanken. „Miyako, wir haben eine neue Warnung von Jeanne und Sindbad.“ Was Miyako veranlasste aufzuspringen. "Genau, das brauche ich jetzt!“ Sie entriss ihrem Vater die Warnung und lief gut gelaunt ins Wohnzimmer. Himuro und Sakura sahen sich nur achselzuckend an und ließen ihr die Freude. „An Herrn Hotaka Kishino. Heute abend um 21 Uhr werde ich dem Bild ‚Ein Engel lernt fliegen – Ai‘ die Schönheit nehmen. Gezeichnet: Jeanne, die Kamikaze-Diebin“. „Jeanne, du Biest! Du kannst kommen! Ich mach dich fertig.“ lachte Miyako dreckig und zerriss die Warnung voller Eifer. Als sie dir Tür öffnete um mit ihrem Vater die Vorbereitungen auf Jeanne zu erledigen, war schon Gequengel im ganzen Treppenhaus zu hören. „Chiaki, lass mich endlich runter!“ Chiaki lachte und grinste sie an. „Nein, das geht nicht. Anordnung vom Chefarzt!“ Miyako überlegte, ob sie nicht doch vielleicht erst gehen sollte, wenn Chiaki und Maron in ihren Wohnungen waren, doch es war zu spät. „Hallo Miyako!“ rief ihr Chiaki zu. Sie stand wie angewurzelt da und bekam keinen Ton raus, denn Maron wurde von Chiaki auf Händen getragen. „Ha...hallo!“ brachte sie nun letztendlich doch raus. Sie fing sich und überspielte ihre Traurigkeit gekonnt. „Was macht ihr denn da? Maron, kannst du nicht alleine laufen? Du bist doch viel zu schwer für den armen Chiaki. Naja, ich muss jetzt gehen. Eine Warnung von Jeanne.“ Schnell drehte sie sich um, damit man ihre aufkommenden Tränen nicht sehen konnte und rannte die Treppen hinunter. „Was ist denn mit der los?“ fragend kratzte Chiaki sich am Kopf. Maron nutzte die Gelegenheit, die sich ihr bot, und sprang von seinen Armen. „Hey, was soll das?“ beschwerte sich Chiaki auch sofort. „Na hör mal, ich lass mich doch nicht den ganzen Tag von dir herumschleppen. Du hast wohl nen Vogel!“ Und prompt zeigte sie ihm auch einen. Um der aufkommenden Predigt Chiakis zu entgehen, schloss sie die Tür zu ihrer Wohnung auf und ging hinein. Sie stieß die Tür an, in der Erwartung, dass diese zufiel - tat sie aber nicht, denn Chiaki hatte sich dazwischen gestellt. „Halt, junge Dame. Ich bin für ihren persönlichen Schutz auserwählt worden und sie haben, wenn ich mich recht erinnere, auch eingewilligt, dass sie mir diese Aufgaben überlassen. Du kannst mich jetzt nicht einfach vor deiner Tür stehen lassen, denn ich muss Tag und Nacht auf dich aufpassen.“ Geschockt sah Maron zu Chiaki. Er hatte recht. Sie hatte es akzeptiert, dass er rund um die Uhr bei ihr war. Doch dass er das so ernst nahm, überraschte sie doch ziemlich. *Chiaki unterschätzt man halt nicht.* redete sie mit sich selbst. Plötzlich merkte Maron einen Fehler in ihrer Überlegung. Ihre Augen weiteten sich, denn der letzte Satz Chiakis durchkreuzte ihr eigentliches Vorhaben: dem Krankenhaus zu entgehen nur wegen ihrer Mission. *Tag und NACHT!!!* „Nein! Du drehst heute wirklich am Rad.“ brüllte sie ihn an und er verstand ihren Gefühlsausbruch mal wieder nicht. „Wie nein? Was soll das denn jetzt?“ Mit langsamen Schritten kam er auf sie zu, umfasste ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. Seine Stimme nahm einen sanften Ton an. „Maron, ich muss wirklich auf dich aufpassen, das ist jetzt keine Ausrede um bei dir zu sein. Du hast ziemliche Kreislaufprobleme und wenn du dich nicht schonst, dann wird alles nur noch schlimmer. Also, leg dich ins Bett und ich werde dich stündlich untersuchen. Mit sowas ist echt nicht zu spaßen!“ Dieser sanfte Tonfall, beruhigte sie. *Warum kann ich mich nicht gegen seine Worte wehren?* Diese Fürsorge und Hilfe erlebte man von Chiaki nicht oft, aber wenn er so war, dann war es überwältigend. Ohne ein Wort des Widerspruchs zu verlieren, ging Maron Richtung Schlafzimmer und zog sich um. Sie hatte immerhin es geschafft kurz aus dem Krankenhaus zu verschwinden um eine Warnung an die Polizei zu schicken, also würde auch Chiaki kein großes Hindernis sein, wenn es um ihre Mission ging. *Ich brauche halt nur das richtige Timing.* Schon kam ein gutgelaunter Chiaki mit zwei Tassen Tee ins Zimmer. Das Zimmer war nur wenig beleuchtet und während der Herbstmonate wurde es schon recht schnell dunkel. Somit war eine wunderschöne Atmosphäre geschaffen, was Chiaki mutiger als je zuvor stimmte. Er stellte das Tablett auf Marons Nachttisch und sah sie wie gefesselt an. Ihr Schlafanzug bestand nur aus einer Hotpands und einem Spagettiträger. Sie sah unglaublich schön aus. „Maron, hat dir schonmal gesagt, dass du einen echt tollen Körper hast?“ Diese Worte sprach er mit einem solchen Selbstbewusstsein, sodass Maron, die sonst immer eine freche Antwort parat hatte, rot anlief und nichts zu sagen wusste, was sie aus dieser heiklen Situation hätte retten können. Dann wagte er es zwei weitere Schritte auf sie zu zu gehen und stand nun vor ihr. Sie schaute nur auf den Boden und wusste, was jetzt passieren würde. Anders als sonst wehrte sie sich gar nicht. Das gedämmte Licht, die gut riechende Luft, die ganze Stimmung – alles war perfekt. Nichts hätte perfekter sein können. Sie vergaß alles um sich herum und sah nur noch den Mann vor sich, den sie über alles liebte. Sanft legte er seine Hände auf ihre Schultern und sein Blick fragte, ob er es tun dürfe. Ein kaum zu erkennbares Nicken kam von Maron und die Spannung zwischen ihnen nahm zu. Man konnte die Aufregung und Gefühle förmlich spüren. Marons Herz raste wie verrückt und sie hatte Angst, dass er es hören könnte. Doch bei ihm war es nicht anders. Langsam beugte sich sein Gesicht zu dem ihren hinunter. Alles was nun passierte, fühlte sich für Maron an, wie ein niemals endender Traum in Zeitlupe. Chiaki sehnte sich nach diesem Moment schon so lange und konnte nicht glauben, das er es nun wirklich tat. Nun war er nur ein paar Zentimeter von ihr entfernt, die Zentimeter wurden zu Millimetern und die Millimeter hielten ein paar Sekunden an. Maron spürte seinen warmen Atem auf ihren Lippen und roch seinen Duft, intensiver denn je. Dann seufzte Chiaki innerlich, schloß langsam seine Augen und legte seine Lippen auf ihre. Wärme und Kälte durchströmten gleichzeitig Marons zitternden Körper. Sie fühlte sich als würde sie fliegen. Sie hatte keine Sorgen mehr – keine Ängste, die sonst ihr Leben bestimmten. Nein, sie fühlte sich sicher und glücklich. Von diesem Gefühl überwältigt, gaben ihre Beine nach, doch Chiaki hielt sie fest. Er hielt sie immer fest und war für sie da. Nie hatte er Maron allein gelassen. Das wurde ihr jetzt klar. Wie konnte sie nur an ihm zweifeln? Er umarmte sie immer fester und genoß es sie so Nahe zu spüren. Es schien als wäre eine lange Zeit vergangen als sich Chiaki wieder von Marons Lippen löste, was ihr gar nicht gefiel. Ihm natürlich auch nicht, denn er wusste, dass sie ab nun wieder die kalte, abweisende Maron spielen würde. Aber das war nun zweitrangig, weil der eigentliche Grund, warum er den Kuss beendet hatte, darin lag, dass ein kleiner, schwarzer Engel wie wild am Fenster herumgefuchtelt hatte. „Maron, ich gehe einkaufen.“ Unterbrach er die angespannte Stille. Maron sah ihn nur verwirrt an und ein leises „Ja“ kam aus ihrem Mund. „Ich komme circa in einer Stunde wieder. Ist das okay?“ Maron starrte auf die Uhr und in ihr machte sich ein Glücksgefühl breit. Chiaki ging nämlich genau in der Zeit weg, in der sie als Jeanne zu arbeiten hatte. „Ja, geht klar!“ lächelte sie. Mit einem wohligem Gefühl im Bauch lief er schnell aus dem Raum und versteckte sich im Treppenhaus. Schon stand Maron sich umschauend in der Tür und hielt ein Kreuz fest in der Hand. Er wusste, was sie vorhatte und diesmal musste er mehr denn je auf sie achten. Sie war schließlich stark angeschlagen und somit zumindest gegen den Dämon machtlos. Leise rannte er die Treppen hinunter und wartete nun in der Gestalt Sindbads im Gebüsch vor dem Orleans auf Maron. Maron hingegen traute sich selbst kaum mehr und legte einen Finger auf ihre Lippen. Sie hatte doch tatsächlich Chiaki geküsst und fand es zu allem Übel auch noch schön. Hinzu kam, dass sich ihre Feder wieder in ein Kreuz verwandelt hatte. Es sah ein wenig anders aus als das erste, das sie besaß. Als sie feststellte, dass Chiaki nun wirklich gegangen war, lief sie zurück in ihre Wohnung und öffnete das Fenster um auf das Dach zu klettern. Die Arme überkreuzt, schloß sie die Augen und rief nun voller Überzeugung: „Fin, gib mir dir Kraft...“ nur kurz stoppte sie. „...und lass Jeanne d’Arc mich erhören!“ Ein sehr helles Licht erschien und ihre Haare färbten sich blond. Die Augen wurden lila und ihr neues, weißes Kleid war voller roter Schleifen. Zu ihrer Verteidigung hatte sie ein Band, ein Seil, zwei Keulen, einen Ball und einen Reifen, die den Geräten der Rhythmischen Gymnastik sehr ähnelten. „Jeanne, die Kamikaze-Diebin ist hier - die Gesandte des Herrn!“ rief sie in die Nacht hinaus. „Möge das Spiel beginnen!“ Sindbad hatte die Verwandlung verfolgt und sah nun auf zum endlosen Sternenhimmel. „Ist das möglich, Gott? Bin ich der Grund, warum sie sich wieder verwandeln kann?“ Kapitel 5: Schwache Seele ------------------------- Hey Leutz:) Boah, hab ich lange dafür gebraucht! Ich weiß, dass meine Stories immer n bischen down machen *lol* Aber ich versichere euch, dass das nächste Kapitel mal richtig schön wird. Das werdet ihr dann ja sehen^^ Also, lest schön brav und haltet die Ohren steif! Und schön KOMMENTARE SCHREIBEN*lol*euch anstell* NOCH ETWAS: Wer es nicht aushält auf die neusten Kapitel zu warten, kann sie meistens schon 1-2 Tage früher bei fanfiction.de lesen, da es dort nich solange dauert bis sie online sind 5. Schwache Seele Ein Schatten huschte über den von Scheinwerfern erhellten Platz, doch trotz der viele Polizisten, schien ihn niemand zu bemerken. Jeanne stand auf dem Baum und warf ihr Band in Richtung Dach des bewachten Hauses. Als sie Halt gefunden hatte, straffte sie es und band es an einen starken Ast. Sie hatte das Band durch den Reifen gezogen, sodass sie nun auf ihren Reifen sitzen konnte, der von dem gestrafften Band getragen wurde. Auch Sindbad war wieder von der Partie und bewunderte Jeannes Ideenreichtum. Sein Ziel lag darin, Jeanne zu beschützen, denn er wusste, dass sie ihn brauchte. Bevor Jeanne am Dach ankam, wurde sie jedoch Miyako entdeckt und diese schlug natürlich sofort Alarm. „Da ist die diebische Elster!“ „Wo?“ Alle Polizisten sahen sich suchend um. „Auf den Dach!“ Miyako hielt sich ihr Walky Talky vor den Mund und brüllte. „Alle Mann auf das Dach!“ Die Scheinwerfer gingen aus und somit war es schier unmöglich etwas zu sehen. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ schrie Miyako vor Wut auf die Inkompetenz ihrer Polizeitruppe. „Prüft das sofort!“ *Das geht doch nicht! Wie können die einen Stromausfall erzeugen ohne im Haus zu sein?* Miyako grübelte wieder über die unmöglichen Dinge nach, zu denen Jeanne fähig war. Sauer rannte nun auch sie die Treppen hinauf um sich das Biest zu schnappen. Plötzlich war ein lauter Schrei zu hören. „Jeanne!“ Sindbad sprang sofort auf das Dach, wo Jeanne auf dem Boden lag und sich vor Schmerz den Fuß hielt. *Das muss ihr Fuß sein, an dem sie eine Bänder-Überdehnung hat. Aber war der nicht schon wieder verheilt?* „Jeanne...“ „Lass mich in Ruhe, Sindbad!“ schrie sie ihn wütend an. „Das war doch sicherlich dein Werk.“ Irritiert sah er sie an. Die hasserfüllten Augen, die sie ihm als Sindbad immer spüren ließ, schmerzten ihn, denn er wusste nicht, was er dagegen tun könnte. „Was meinst du?“ fragte er vorsichtig. „Na, das!“ Sie streckte ihm den Fuß entgegen. Dieser blutete, was Sindbad jedoch nur schwer im spärlichen Licht des Mondes erkennen konnte. Sofort nahm er ihren Fuß unter die Lupe. „Lass das, Sindbad!“ Sie wollte sich wehren, doch sein wütender Blick jagte ihr etwas Angst und Schuldbewusstsein ein, denn er deutete ihr, dass sie mit ihren gemeinen und vorschnellen Unterstellungen aufhören sollte. „Ob du mir nun glaubst, oder nicht. Ich war es nicht und würde dich niemals verletzten. Und dich in Ruhe lassen, kann ich auch nicht. Wie willst du denn mit denen ohne mich fertig werden?“ Sein Zeigefinger deutete auf eine Schar Polizisten, die sich prompt vor ihnen aufgebaut hatte. „Komm!“ Reaktionsschnell zog er Jeanne an der Hand in die entgegengesetzte Richtung. Diese konnte nur unter ständigen, kurzen Schreien mithalten, denn sie musste immer auf ihren Fuß auftreten. Als sie das Dach hinuntersprangen, landete sie unsanft auf dem Boden, sodass sie aufschreien musste. „Jeanne, du musst durchhalten! Wir müssen den Dämon doch noch Schachmatt setzten.“ Sogleich stand sie auf und rannte mit ihm zum Haupteingang weiter, wo kein Polizist mehr zu sehen war, da Miyako ja alle auf das Dach geschickt hatte. Sindbad öffnete leise die Tür und sie versteckten sich in einer Ecke, wo sie nicht entdeckt werden konnten. Noch immer war alles dunkel. Piep, piep, piep, piep, piep. „Jeanne, mach das Ding aus, sonst erwischen sie uns noch!“ zischte Sindbad ihr zu. „Das geht nicht. Es zeigt an, wo sich der Dämon befindet. Solange er noch existiert, wird es weiterpiepsen.“ sagte sie mit einer heisernen Stimme, die drohte zusammenzubrechen. Sindbad nahm ihr den Demon-Finder weg, woraufhin Jeanne protestieren wollte. Doch dazu kam sie erst nicht, denn Sindbad drückte ihr Gesicht so an seine Brust, dass sie noch kaum Luft bekam. Zuerst wehrte sie sich gegen diesen groben Griff, dann genoss sie einfach nur den angenehmen Duft Sindbads und schloss die Augen. Jemand kam den Flur entlang. Es waren keine Polizisten, sondern ein schwarz gekleideter Mann. Er sah sich suchend um und wirkte angsteinflößend, wovon Jeanne allerdings nichts mitbekam. Als er wieder außer Reichweite war, holte Sindbad Jeanne in die Realität zurück. „Jeanne, wir müssen weiter!“ drängte er sie in einem dennoch ruhigen Ton. Hochrot schreckte sie zusammen und wollte sich aus dieser für sie unglücklichen Situation retten. „Was wagst du es mir so nah zu kommen?“ Schelmisch grinste er sie an. „Du hast es doch sichtlich genossen!“ „Ach, laber doch nicht so einen Stuß!“ schrie sie in an. Wegen dieser Reaktion musste er nur noch mehr grinsen. „Und dass du dich jetzt aufregst, bestätigt meine These noch mehr. Du streitest deine eigenen Gefühle ab. Aber darüber können wir meinetwegen noch später diskutieren. Wir haben was zu erledigen.“ Wieder nahm er sie an die Hand und folgte dem immer schneller werdenden Piepen des Demon-Finders. Maron hasste dieses Gefühl. Sindbad hatte sie unter Kontrolle und sie ließ es zu. Nein, sie genoss es sogar. Ständig führte oder beschützte er sie und er nahm dies wahrscheinlich sogar als Selbstverständlich wahr. *Ich versteh ihn nicht.* sprach sie zu sich selbst und folgte ihm wortlos. Dann hielten sie vor einer Tür und Sindbads Augen wurden zu Schlitzen. „Da ist er! Ich kann seine Aura deutlich spüren.“ Mit einem gekonnten Kick schlug Sindbad die Tür zu einem dunklen Raum auf, der mit lilanen Nebel gefüllt war. „Der Dämon muss echt schon stark sein. Alleine schaffst du das nicht, Maron.“ sprach er leise zu ihr. Die Angesprochene erschrak. *Er weiß es.....* lachte der Dämon und setzte zum Kampf an. Doch Jeanne bewegte sich kein Stück und starrte nur vor sich hin. „Jeanne, los wir müssen kämpfen!“ „Ja...“ sprach sie geistesabwesend. Plötzlich jedoch schrie Jeanne, denn irgend etwas drückte sie zu Boden. Sie versuchte sich zu bewegen, konnte es aber nicht. „Jeanne!“ schrie Sindbad aus Sorge um sie und rannte zu ihr. lachte der Dämon wieder gehässig und stand nun als dunkle, große Kreatur vor ihnen. Er versetzte Sindbad einen Schlag in den Rücken, woraufhin er gegen die Wand prallte. Jeanne konnte diese Szenerie nicht verfolgen, denn sie war nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Ihre Augen waren leer und glasig. „Jeanne, was ist?“ Sindbad hatte sich wieder aufgerappelt um nach ihr zu sehen. „Jeanne?“ Er rüttelte an ihren Schultern, doch sie blieb regungslos. Nun wandte er sich dem Dämon zu. „Was hast du mit ihr gemacht?“ schrie er und setzte zum Schachmatt an. lachte der Dämon nur. Sindbad sprang hoch in die Luft und hatte währenddessen den Dämon mit vielen Fäden umwickelt, sodass er sich nicht bewegen konnte. Dann nahm er seinen schwarzen Pin und mit den Worten „Schachmatt!“ wurde der Dämon zerstört. Die letzten Worte des Dämons konnte Sindbad deutlich verstehen. lachte der Dämon. Sindbad konnte nicht glauben, was der Dämon ihm da gerade gesagt hatte und nahm Jeanne, die schwer verletzt war, auf den Arm. Fragend sah er sie an. *Maron, was meint er damit? Warum bist du in letzter Zeit nur so schwach?* Das Licht ging an, was Sindbad zum Anlas nahm um mit Jeanne zu fliehen. „Da sind sie!“ schrie eine aufgebrachte, weibliche Stimme. „Halt!“ Doch Sindbad war schon im Dunkel der Nacht verschwunden. Maron erwachte. Um sie herum war alles dunkel, doch sie spürte etwas Wärmeabgebendes, was sie im Arm hielt. Sie öffnete ihre Augen und sah in Sindbads blaue Augen. Er saß an einen Baum lehnend und sie lag auf seinen Schoß. Schnell setzte sie sich auf und sah ihn verwirrt an. „Sindbad, ich...“ Weiter konnte sie nicht sprechen, da er ihr einen Finger auf ihren Mund hielt. „Psscht...Du bist verletzt und verlierst viel Blut. Du darfst dich jetzt nicht aufregen oder überanstregen.“ Geschockt sah sie zu ihren Fuß und merkte zu ihrem eigentlichen Entsetzten über ihre Wunde noch zusätzlich, dass sie sich zurückverwandelt hatte. „Ich...“ Sindbad schüttelte nur den Kopf. „Ich kann aber nicht hierbleiben! Ich muss nach Hause. Chiaki...“ Nun lächelte er sie nur schelmisch an, was sie jedoch nicht verstand. Sie kannte dieses Grinsen nur zu gut. Chiaki tat es regelmäßig, wenn sie etwas Falsches sagte, tat oder wenn er einfach nur seiner Fantasie bezüglich ihres Körpers freien Lauf ließ. „Was grinst du so? Lass das gefälligst!“ Sie stand auf um zu gehen und setzte ihr Vorhaben trotz eines Schmerz verzogenen Gesichts in die Tat um. Als sie sich unauffällig umdrehte, war Sindbad verschwunden. Natürlich wunderte das Maron nicht, denn er war ja schließlich ein Dieb und wurde seinen Ruf gerecht. Was sie nicht wusste war, dass Sindbad sie verfolgte um abzusichern, dass sie nicht auf halber Strecke unbeaufsichtigt zusammensackte. Am Orleans angekommen, ging er über den Balkon zurück in Marons Wohnung, damit sie keinen Verdacht schöpfte und setzte sich kaputt und fertig mit den Nervem auf ihr Sofa. „Sindbad!“ rief Access, der gerade um die Ecke geflogen kam. „Sindbad, hier stimmt etwas nicht! Ich spüre einen Dämon – so stark wie noch nie! Es ist als wäre er keinen Zentimeter von mir entfernt. Jedoch hat er eine ganz andere Aura als die Dämonen, die wir kennen und...“ Access wurde stutzig. Hatte sein Boss ihm überhaupt zugehört? Chiaki sah nur verstohlen in die Luft, als ob er auf etwas wartete. Maron schleppte sich mühselig die Treppen hinauf und es war ihr als wäre kein Ende in Sicht. Ihr Fuß schmerzte sehr stark und blutete unaufhörlich, sodass sie sich nur noch auf ihn konzentrierte und ihre Umgebung gar nicht mehr wahrnahm. Endlich oben angekommen, schloß sie mit letzter Kraft die Tür auf und schon kam ihr ein besorgter Chiaki entgegen. „Maron, was ist los? Wo warst du so lange? Ich habe dich schon überall gesucht.“ Log er sie gekonnt an und hielt wirklich geschockt inne, denn ihr Fuß sah im Licht doch extrem schlimmer aus als er anfangs dachte. „Dein Fuß blutet! Komm, wir müssen zu meinem Vater ins Krankenhaus.“ Marons Augen füllten sich mit Angst. Sie konnte doch nicht mit dieser Verletzung ins Krankenhaus. Miyako würde sofort wissen, dass Maron und Jeanne ein und die selbe Person waren und dann würde sie Maron verhaften werden und hassen. Was sie schon die ganze Zeit quälte, war die Frage, ob ihr wirklich Miyako diese Verletzung zugefügt hatte. So eine Falle würde sich Miyako doch niemals ausdenken, oder doch? Auch Sindbad traute sie soetwas Hinterlistiges nicht zu. Er war zwar ein Diener des bösen Königs, aber benahm sich nie so. Im Gegenteil, sie konnte ihn fast als Freund betrachten. Oder war das alles nur Show? Im Moment war ihr das alles relativ egal. Fakt war, dass Miyako wusste, dass Jeanne genau an der gleichen Stelle verletzt war. Also war das Grund genug sich nicht der Gefahr auszusetzen entarnt zu werden. *Warum blute ich eigentlich überhaupt?* fragte sie sich selbst und wusste keine Antwort. Was war passiert? Irgendetwas in ihrem Kopf musste ausgesetzt haben als sie verletzt wurde. Ihre Erinnerung an den Unfall war nicht da. Ihr Fuß und jetzt auch noch der Kopf schmerzten immer mehr und ihre Sicht wurde verschwommener. Es wurde hell in ihrer Vorstellung und plötzlich fühlte sie sich gut, ohne Schmerzen und ohne Sorgen. sprach Takumi mit Maron, so dass nur sie es hören konnte. *Ja, Papa, das mache ich. Danke!* sprach sie in Gedanken glücklich über die Fürsorge. Sie hörte nur noch dumpf Chiakis Stimme, die ihr aufgeregt zurief, dass sie ihr Bewusstsein nicht verlieren dürfe und dann war alles schwarz. Es war 10 Uhr morgens, Montag und somit Schule, was die Personen dieses Gebäudes kaum interessierte. Aus einem Raum waren Geräusche eines Atemgerätes und das regelmäßige Piepen einer Herzfrequenz zu hören. Die Wände waren weiß und ließen den Raum kalt wirken. Rechts von den Raum war ein kleiner Tisch und links ein Fenster, das über zwei Betten war, die dicht beieinander standen. In einem Bett lag eine bewusstlose, brünette Frau und im anderen ein wacher, aber dennoch liegender, blauhaariger Mann. Er konzentrierte sich auf die Herzfrequenz der neben ihm liegenden Person und achtete darauf, dass sie auch jah gleichmäßig piepte. Beide waren mit einem Schlauch verbunden, durch das eine rote Flüssigkeit floss. Dr. Nagoya trat zur Tür herein. „Wie geht’s dir, Chiaki?“ sprach er leise. Der Angesprochene starrte die weiße Decke an und sah dann wieder zu dem braunhaarigen Mädchen hinüber. „Sag mir lieber, wie es ihr geht.“ Der Arzt kannte seinen Sohn und war sich schon vorher im Klaren, dass diese Frage kommen würde. Er hatte sich dennoch Hoffnungen gemacht, dass er es vielleicht vergessen würde oder es gar nicht wissen wollte. Zumindest nicht während er ihr sein Blut spendete. Doch was sollte er tun? Chiaki konnte man nicht ohne Ergebnisse zurücklassen, da ihn dann die Ungewissheit nur noch mehr quälte als die Wahrheit. „Nun, sie hat starke Blutungen gehabt. Ich kann dir aber nicht sagen, was mir ihrem Fuß passiert ist. Es ist mir ein Rätsel, wie man sich solch eine Verletzung zuziehen kann. Du warst doch bei ihr. Kannst du mir sagen, was passiert ist?“ Zerknischt sah Chiaki seinen Vater an und musste ihm jetzt eine Lüge auftischen. „Maron war für eine kurze Zeit spazieren, in der ich nicht auf sie Acht geben konnte. Es tut mir leid. Ich habe als Arzt kläglich versagt und Maron konnte ich nicht beschützen.“ Ein Stückchen Wahrheit war in Chiakis Lüge doch zu finden, denn es schmerzte ihn sehr sich einzugestehen, dass er Maron nicht beschützen konnte. Er starrte wütend auf sich selbst aus dem Fenster raus und beobachtete die aufkommenden Regenwolken. Sanft legte Kaiki seine Hand auf Chiakis Schulter. Er mochte es nicht, wenn sein Sohn sich Selbstvorwürfe machte, denn er selbst wusste genau, wie sich diese Qualen anfühlten. „Red doch nicht so einen Unsinn. Sie war doch nur kurz spazieren. Wer kann denn wissen, dass da gleich soetwas passiert? Also, Kopf hoch!“ Er stockte kurz und fuhr dann fort. “Allerdings habe ich dir noch nicht alles bezüglich ihres Gesundheitszustands gesagt.“ Es war still und man konnte wieder deutlich die Geräusche hören, die für ein Krankenzimmer typisch waren. Kaiki stand unschlüssig da, weil er mit sich selber zu kämpfen hatte. Sollte er seinem Sohn die Wahrheit sagen oder nicht? Er wollte ihn nicht noch mehr belasten, aber als er in die fordernden Augen Chiakis sah, wusste er, dass er es tun musste. Innerlich seufzte er. „Ihr Gesundheitszustand hat sich seit heute morgen extrem verschlechtert. Es scheint so als hätte sie keine Energie mehr. Vollkommen auszuschließen ist aber, dass dies von mangelnder Ernährung oder körperlicher Überlastung kommt. Auch ihre psychischen Probleme können nicht an so einem drastischen Energieverlust Schuld sein. Wie gesagt, ich kann es mir nicht erklären.“ Aber Chiaki konnte. Es war für einen Arzt nicht erklärbar, also schloss er daraus, dass es etwas mit den Dämonen zu tun haben musste. Es musste einfach einen Zusammenhang zwischen den Dämonen und Maron geben. Den Menschen Energie zu entziehen war zwar nicht die Art und Weise, wie die Dämonen an die Menschen herangingen, aber auszuschließen war es auch nicht. Kaiki ging auf die Tür zu, blieb nochmal kurz stehen und drehte sich zu Chiaki um. „Zerbrich dir bitte nicht den Kopf darüber. Maron wird schon wieder gesund werden. Mach dir da mal keine Sorgen. Maron ist doch stark!“ Kaiki versuchte überzeugend zu klingen, was ihm jedoch nicht gelang. Chiaki antwortete nicht, was Kaiki als Aufforderung interpretierte, das Zimmer zu verlassen. Als Chiaki glaubte nun seine Ruhe zu haben, kam eine gut gelaunte Krankenschwester herein. „So, das war genug Blut, Chiaki. Ich nehme den Schlauch jetzt ab. Ist dir schwindelig?“ Er antwortete ihr nicht, was sie sehr irritierte, da er ja sonst immer den Playboy spielte. Natürlich war ihm schwindelig und er ärgerte sich über diese blöde Frage der Krankenschwester, aber der Schwindel kam nicht wegen des Blutverlustes, sondern weil er nicht wusste, was mit Maron los war. Sie brachte ihn immer wieder zum Grübeln und bereitete ihm Sorgen. „Ach und Chiaki? Du sollst für eine halbe Stunde im Krankenhauspark spazieren gehen. Anordnung von deinem Vater.“ sagte die Schwester vorsichtig, da sie wusste wie er normalerweise auf Anordnungen seines Vaters reagierte. Ihm war klar, warum diese Anordnung kam. Er wollte zwar bei seiner über alles geliebten Maron sein, aber er selbst war einfach in keiner guten Verfassung. Müde und fertig von der ganzen Situation stand er auf, ging aus dem Raum und hinterließ eine verdutzte Frau in Weiß. Die frische Luft tat ihm gut. Sie roch nach Regen, der jeden Moment drohte herunterzuprasseln. Mit geschlossenen Augen durchlief er nochmal den ganzen Tag. Morgens hatte er Maron ins Krankenhaus gebracht und ihm wurde die Aufgabe erteilt auf sie aufzupassen. *Danach...* Er musste schmunzeln und legte bedächtig einen Finger auf seine Lippen. Er hatte sie geküsst. Einer seiner größten Träume war Wirklichkeit geworden und doch wieder nur ein Traum. Wie er Maron kannte würde sie ihn sicherlich nicht so schnell wieder an ihn ranlassen. Trauer macht sich in seinem Herz breit. Warum konnte er ihr nicht endlich seine Liebe gestehen? Er hatte es ihr schon so einige Male versucht zu sagen, doch gelang es ihm nie wirklich, da immer etwas dazwischen kam oder er sich einfach nicht traute. *Ich war doch sonst nie so ein Feigling!* schallte er sich selbst. Nach kurzen Überlegungen wurde ihm klar, dass er sich genauso fühlte wie Maron es ihm einmal beschrieben hatte. // Regen umgab den Vergnügungspark. Das Karussell vor den Maron und Chiaki standen, war nicht nur ein Karussell. Nein, es war ein Teil von Marons Erinnerung, die sie sehr schmerzte. Weinend hatte sie sich an seine Brust gekrallt. „Ich habe die Adresse und die Telefonnummer meiner Eltern. Ich hätte sie anrufen oder ihnen schreiben können, wenn ich gewollt hätte. Aber ich hatte so große Angst bei ihnen auf Ablehnung zu stoßen. Das sie mir sagen ‚Wir wollen dich nicht!‘. Ich hätte das nicht ausgehalten so weiter zu leben!“// Der Regen hatte eingesetzt und Chiaki saß nun vollkommen durchnässt auf der Bank. Er hatte Angst. So wie Maron. Zwar auf eine andere Weise, aber diese Angst machte ihn feige! Angst bei ihr auf Ablehnung zu stoßen und zu wissen, dass sie ihn nicht will. Er würde mit diesen Gedanken nicht leben können und all seine Hoffnungen, woran er festhielt, wären fort. Aber sie hatte ihn doch geküsst? Warum hatte er nur so starke Zweifel an ihren Gefühlen? Er kannte sie doch besser als sich selbst. Fin hatte Maron verlassen. Aber war wirklich das der Grund, warum sie jetzt so schwach war? Das konnte er sich nicht vorstellen. Auch wenn Maron Fin mochte, hatte sie keinen Grund sich alleine zu fühlen, denn das hatte Chiaki ihr damals erklärt. Außerdem war es gut, dass Fin weg war. So konnte Chiaki als Sindbad Maron besser beschützen ohne die ständigen Vorwürfe, dass Sindbad der ‚Diener des bösen Königs‘ sei. Auch wenn Access in seiner Vergangenheit Fehler begangen hatte, waren diese Anschuldigungen völlig unberechtigt. Access war von Grund auf ein guter und ehrlicher Engel. // „Sindbad, hier stimmt etwas nicht! Ich spüre einen Dämon – so stark wie noch nie! Es ist als wäre er keinen Zentimeter von mir entfernt. Jedoch hat er eine ganz andere Aura als die Dämonen, die wir kennen und...“ // Schoß es Chiaki plötzlich durch den Kopf, denn diesen Satz von Access hatte er vorhin in Marons Wohnung gar nicht registriert. Er stand auf und rannte wie besessen zum Zimmer zurück, in dem Maron lag. Bei der Tür angekommen, stockte sein Atmen. Durch die Tür drang eine Männerstimme. „Maron Kusakabe, bald bist du mein! Ich überlasse dich nicht dem Bösen König. Niemals! Bald ist dein Schutzschild durchbrochen und dann gehörst du mir!“ die Männerstimme lachte. Als Chiaki die Tür aufschlug, war die Person verschwunden. Maron rannte und hielt sich die Ohren zu. // „Maron, du störst! Wir wollen dich nicht, also geh!“ Korron stand vor der kleinen Maron, die weinend auf dem Boden hockte. „Aber Mama...“ schluchzte sie. „Nichts Mama! Ich bin nicht mehr deine Mutter! Ich hasse dich, Maron! Du bist Schuld, dass meine Ehe kaputt gegangen ist. Hau ab! Ich will dich nie wieder sehen!“ brüllte Korron das kleine Mädchen an.// Der Weg, den Maron entlang lief, sah aus wie eine tode Landschaft ohne Hügel und Täler. Sie folgte dem kleinen Pfad, der von einer tiefen Schlucht umgeben war. //„Ich bin Yashiro Sazanka, Chiakis Verlobte.“ Die junge Rhythmische-Gymnastik-Turnerin stellte sich neben Chiaki. Miyako traute ihren Augen nicht. „Du bist wer? Ist das wahr Chiaki?“ Chiaki sah Miyako ernst an. Maron hielt es nicht aus und lief davon. Das einzige, was sie Chiaki sagen hörte, war ein deutliches ‚Ja‘.// „Lass mich in Ruhe!“ schrie Maron. „Lass mich einfach in Ruhe! Mama und Chiaki sind Lügner, aber das weiß ich auch so. Ich bin trotzdem nicht allein!“ sprach er mitfühlend. //„Ich hasse Jeanne!“ Miyako saß wütend auf ihren Stuhl im Klassenraum und ließ ihre Wut wie so oft an Maron aus. „Aber warum denn Miyako?“ versuchte Maron ihre Freundin zu verstehen. „Nicht nur, dass sie eine Diebin ist. Nein, jetzt will der Polizeichef meinen Vater feuern, weil er sie nicht fängt. Sie ist echt das Allerletzte!“ Miyakos Ton hörte sich an wie kurz vor einem Heulanfall. „Ich hasse sie! Ich verspreche dir bei meinem Leben – ich werde sie fangen und wenn ich sie erst habe, dann wird sie sich wünschen, niemals gestohlen zu haben! Ich mache sie fertig!“// „Nein!“ schrie Maron. „Bitte nicht!“ weinte Maron. // „Hallo Maaaron!“ Fin schwebte durch die offene Balkontür. „Fin!“ lachend rannte Maron ihrem kleinen, grünhaarigen Engel entgegen. Plötzlich füllten sich Fins Augen mit Tränen. „Maron, ich muss dich jetzt verlassen." "Ja, aber warum denn?" Maron kannte und hasste das Gefühl, das sie wieder überkam. "Ich muss in den Himmel. Der Herr braucht die Schachfiguren, aber in einer Woche bin ich wieder bei dir. Vertrau mir!“// „Nein! Nein....nein...“ Maron saß nun weinend, in sich zusammengekauert auf dem Weg, der drohte zusammenzubrechen. Maron schluchzte nur. „Ich....ich bin....allein!“ „Ich...bin...schwach...“ Ihre Stimme klang mit jedem Wort zerbrechlicher. „Ich weiß es nicht.“ Der Dämon, der sich als ihren Vater ausgab, lachte. „Weil....ich...Menschen...vertraue...“ sprach sie wie in Trance. Der Weg brach nun in sich zusammen. Kapitel 6: Der Teufelskreis --------------------------- So ^^ Da habta wieder was zu lesen *lol*Fraß vorwerf* xD *lol* Denise, du checkst das mit dem Dämon nich? Wann denn?*g* Am Schluss des letzten Kapitels? Naja, das is die Kunst den Leser zu verwirren *g* Soll ja spannend bleiben. Das 7. Kapitel is in meinen Gedanken schon förmlich da, ich muss es also nur noch in Worte fassen ^^ Also: Lest schön und ich will keine Beschwerden über Grammatikfehler bekommen*g* Ich sitze schon immer Stunden daran das ganze zu Überarbeiten, damit da nich allzu viele Wiederholungen und Fehler drinne sind ^^ Okay, dann lass ich euch ma in Ruhe xD VIEL SPAß!!! Eure Caro 6. Der Teufelskreis „Nein!“ Maron sprang auf. Die Menschen, die sich um sie herum standen, sahen aus wie Dämonen, die sie auffressen wollten. Sie hatte Angst, sprang aus ihrem Bett und lief los. „Nein! Nein!“ schrie sie, rannte zur Tür heraus, durch den Gang, hin zum Krankenhauspark. Sie hatte das Gefühl als ob sie sich vor sich selbst verstecken musste. Wieder diese schrecklichen Gefühle der Einsamkeit und Hilflosigkeit. „Maron!“ Irgendwer verfolgte sie. Panik machte sich in ihr breit. Sie kannte diese Stimme, wusste sie aber nicht zuzuordnen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie dieser Stimme vertrauen konnte, aber ihr Verstand weigerte sich. Nein, sie durfte niemanden vertrauen. Alle hatten sie belogen und verletzt. Das war doch der Grund, warum sie sich so schwach fühlte. Niemand sollte sie mehr verletzten. *Niemand!* „Maron!“ drang wieder die Stimme zu ihr durch. „Maron, bleib doch stehen!“ Chiaki rannte Maron hinterher, die aufgrund ihrer Verletzung am Fuß nur langsam vorankam. Schon bald hatte er sie eingeholt, doch sie versuchte verzweifelt weiter zu rennen. Dann packte er sie am Arm und brachte sie zum Stehen. „Nein!“ schrie sie nur hysterisch und wehrte sich mit all ihrer Kraft. „Nein!“ Sie schlug um sich um den Angreifer loszuwerden. Nach einiger Zeit verließen sie ihre Kräfte und sie sah ihrem Ende entgegen. Plötzlich hörte sie wieder diese bekannte Stimme in einem ihr vertrauten Ton. Sie klang sanft und doch besorgt. „Maron, komm doch wieder zu dir! Was ist denn los?“ Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Bitterlich weinend krallte sie sich an sein Hemd. „Maron...“ Er hasste ihre Tränen. Warum kamen sie nur immer? Warum war sie nur so leicht verletzlich und aus der Bahn zu werfen? „Ich bin so allein!“ Die Tränen flossen ihre Wange hinunter und wurden von Chiakis Hemd aufgefangen. Er traute seinen Ohren nicht. Hatte er ihr nicht damals lang und breit erklärt, dass sie es nicht war? Wie kam sie nun wieder darauf? Sanft streichelte er über ihr Haar und fand keine Erklärung für seine Fragen. „Wie kommst du darauf? Ich habe dir doch damals gesagt, dass du nicht alleine bist. Hast du es etwa vergessen?“ Statt einer Antwort bekam er wieder nur eine Aussage. „Ich bin schwach!“ Chiaki musste sich eingestehen, dass sie recht hatte. Sie war schwach, aber nur weil sie sich es einredete. Er war doch da um sie zu beschützen und durch ihn war sie doch stark geworden. Oder hatte sie ihm das alles wieder nur vorgespielt? „Wer bist du?“ Ratlos und irritiert sah Chiaki zu Maron. Was hatte sie ihn da gerade gefragt? Wer er war? Das konnte doch nicht wahr sein. Er legte seine Hände auf ihre Schulter und rüttelte sie. „Maron, wach doch endlich auf! Ich bin es Chiaki und...“ Als er in ihre leeren Augen sah, wusste er, dass sie sich in einer Art Trance befand. „Chiaki?“ Diesen Namen hatte sie schonmal gehört. Er war ihr genauso vertraut wie seine Stimme. *Nicht schon wieder dieses Wort! Vertrauen. Was heißt das schon? Letztendlich verletzt zu werden.* Darauf konnte sie verzichten. „Maron, schau mir in die Augen!“ *Wieder diese sanfte Stimme.* „Ich...Ich kann nicht!“ Ihre Augen waren schwer und mit ihnen konnte sie nichts erkennen. Alles um sie herum war schwarz und das einzige, was sie meinte zu sehen, waren ihre tiefsten Ängste. „Wo bist du, Maron?“ fragte er drängend. Ihr Herz wollte ihm vertrauen und es ihm sagen. „Ich...“ Irgend etwas schnürte ihren Hals zu. Ihre Stimme versagte. Erneut setzte sie an. „Ich...“ Chiaki verstand sofort. „Maron, kämpfe dagegen an! Du bist nicht allein. Du hast Miyako, Yamato und Miyakos Eltern. Soviele Menschen passen auf dich auf und lassen dich nicht im Stich. Und außerdem bin doch ich noch da. Niemals würde ich dich alleine lassen und das weißt du!“ Er stoppte kurz, weil er Angst hatte zu aggressiv und verletzend zu klingen. Dann sprach er in einem ruhigen Ton weiter. „Und ja, du bist schwach, Maron. Du bist genauso schwach wie du vorgibst stark zu sein. Es mag ja sein, dass dich vieles verletzt, aber wirklich schwach sind nur Menschen, die sich es einreden. Du hast keinen Grund dazu!“ Ihre Augen ließen sie eine Kontur erkennen. Sie wusste, wer es war. Nur zu oft hatte sie ihn angesehen und genau gemustert. Verkrampft versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen, damit er sie verstand. „Chiaki, bitte hilf mir!“ kam letztendlich nur dabei heraus. Er war der Einzige, der ihr gerade helfen konnte. Schon oft hatte er ihr aus misslichen Lagen geholfen. Diese Tatsache ließ sie Hoffnung schöpfen. „Chiaki, da ist etwas und ich komme nicht dagegen an. Mein Herz sagt mir, dass ich dir vertrauen kann, aber mein Verstand verbietet es mir. Ich fühle mich so gefangen.“ *Kann es sein?* Dieses Etwas musste einfach ein Dämon sein. Somit war seine Vermutung, die ihm schon vorhin durch den Kopf gegangen war, richtig. Er umarmte sie wieder. „Maron, vertrau mir!“ Wieder brachte etwas in ihr sie dazu sich gegen seine Umarmung zu wehren und redete ihr Zweifel ein. „Warum soll ich dir vertrauen? Warum gerade dir? Ich darf dir nicht vertrauen. Du hast mich immer belogen. Du bist mit Yashiro verlobt und hast nur mit mir gespielt. Alles war eine Lüge. Es tut so weh. Sag mir, warum?“ Während sie diese Worte sprach schlug sie aus Verzweiflung auf seinen Oberkörper ein. Es tat ihm weh, aber mehr schmerzten ihn ihre Worte. So dachte sie also über ihn. Für sie war er ein Playboy, der mit ihr spielte und eigentlich eine andere liebte. Hatte sie wirklich nichts von seinen Gefühlen für sie mitbekommen? Mehr denn je wollte er ihr beweisen, wie ernst er es mit ihr meinte. Absolut kraftlos lehnte sie jetzt an seinem Körper. „Maron, hör mir zu. Yashiro und ich, wir sind nicht mehr verlobt. Das alles war von unseren Eltern geplant und ich hatte da kein Wort mitzureden. Das habe ich dir doch schon erklärt. Hast du es etwa vergessen?“ Er hielt inne und merkte, dass er diese Frage schonmal gestellt hatte. Sie benahm sich wirklich so als ob sie es vergessen hätte. *Der Dämon kontrolliert ihre Erinnerungen!* Ihm war plötzlich klar, was hier gespielt wurde. *Er hat also ihre Erinnerungen so ausgelegt, dass die Menschen, denen sie glaubt vertrauen zu können, schlecht dargestellt werden.* Endlich verstand er Maron und war nun siegessicher. „Maron, weißt du warum du mir tief in deinem Herzen vertraust?“ Benommen schüttelte sie ihren Kopf und glaubte, Chiaki jetzt noch etwas schärfer zu sehen. Er beugte sich zu ihr herunter und sah ihr tief in die Augen. „Weil...“ er kam ihren Lippen sehr nah. „...ich dich liebe.“ Mit diesen Worten versiegelte er ihre Lippen. schrie der Dämon und ein lilaner Nebel verließ Marons Körper. Der Dämon wurde sehr klein und flog davon. Maron lehnte noch immer an Chiakis Oberkörper. Als sie ihre Augen öffnete und dies bemerkte, wurde sie extrem rot im Gesicht. „Chiaki!“ brüllte sie den nichts ahnenden Jungen an und schubste ihn weg, sodass er auf dem Boden landete. „Was fällt dir ein?!“ fuhr sie fort und stapfte eingeschnappt ins Krankenhaus zurück. „Die ist aber dankbar!“ Access schwebte neben Chiaki und musterte sie skeptisch. Chiaki lachte nur. „Na wenigstens ist sie jetzt die Alte.“ Glücklich stand er auf und sprintete ihr hinterher. *Maron, ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Auch wenn du es nicht mehr weißt. Eines Tages sage ich es dir. Bis dahin werde ich für dich kämpfen!* „Sag mal, Maron. Was war denn mit dir los?“ Miyako guckte dumm aus der Wäsche als Maron wieder gut gelaunt zurück ins Zimmer kam. „Hä? Was meinst du, Miyako?“ Maron hatte von ihren Kampf gegen den Dämon nichts mitbekommen und ihr war natürlich nicht bewusst, dass Chiaki sie gerettet hatte. Sie wusste ja nicht einmal, dass sie von einem Dämon besessen war. Zumindest war ihr klar, dass wenigstens die Erinnerung an Chiaki so nicht ganz stimmte. Er war zwar verlobt mit Yashiro, aber hatte sich auch schon längst wieder von ihr getrennt. Sie lächelte, was Miyako veranlasste nicht weiter nach zu hacken. „Warum bist du eigentlich heute schon wieder im Krankenhaus?“ Maron fühlte sich ertappt. Was sollte sie jetzt sagen? Ihr die Verletzung am Bein zeigen? „Sie hat Kreislaufprobleme.“ Ein gutaussehender, rothaariger Mann stand mit einem Blumenstrauß in der Hand in der Tür. „Herr Shikaido! Was machen sie denn hier?“ Leicht fordernd sah Miyako ihren Geschichtslehrer an. Er hatte ein Auge auf Maron geworfen, was allen in der Schule bekannt war. Natürlich taten die Lehrer als wüssten sie mal wieder von nichts und ließen ihn den Spaß mit ihr. Miyako gefiel das gar nicht. Einerseits war sie selbst in Chiaki verliebt, aber andererseits wusste sie genau, dass er nur Augen für Maron hatte und wollte die beiden endlich vereint sehen. „Ich wollte Maron die Hausaufgaben bringen und nach ihr sehen. Ist das etwa verboten?“ gab er in einem scharfen Ton zurück. „Nein, aber ein solch intimes Lehrer-Schüler-Verhältnis ist verboten. Sie flirten ja geradezu mit ihr.“ Miyako hatte ihre Arme in die Seiten gestemmt und war wütend. „Nun, ich bin Vertrauenslehrer – das, was ich hier tue, ist meine Pflicht! Ich bringe ihr nur die Aufgaben, will mich über ihren Gesundheitszustand erkundigen und dann bin ich auch schon wieder weg.“ Sprach er gelassen und absolut unbeeindruckt von Miyakos Vorwürfen. Miyako hingegen platzte fast vor Wut. Es regte sie allein schon auf, dass die Lehrerschaft nichts gegen seine Annäherungsversuche unternahm, aber dass sie, als Tochter eines Polizisten, auch nichts ausrichten konnte, weil sie keine Beweise hatte, brachte das Fass zum Überlaufen. „ Mit einem Blumenstrauß? Deutlicher kann das doch nicht sein!“ brüllte sie ihn an. Nun schaltete sich Maron ein, die sich das ganze Spektakel angeschaut hatte. „Miyako, das reicht jetzt aber! Diese Anschuldigungen sind absolut unberechtigt.“ Dann wandte sie sich Herrn Shikaido zu. „Guten Morgen! Wie geht es Ihnen?“ Miyako reichte es auch. Maron schien ihre Warnungen und Sorgen zu überhören, wobei sie es doch nur gut mit ihr meinte. Sauer stampfte sie mit dem Worten „Wenn du meinst!“ aus den Raum. „Miyako!“ rief Maron ihr noch zu und sah ihr traurig nach. Herr Shikaido musste seine Gedanken erstmal wieder ordnen. Maron hatte ihn gerade verteidigt, was zeigte, dass er ihr wichtig war. Durch ihre Gespräche kam er immer und immer näher an sie heran und zusätzlich entfernte sie sich ihren Freunden. Ihm konnte das nur recht sein. Schließlich schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Marons Schutzschild wurde durch ihren Freundesverlust und die Zweifel, die er ihr einredete, schwächer und sie verbrachte mehr Zeit mit seiner Geliebten. „Jetzt habe ich sie verärgert. Das tut mir leid!“ sprach er mit einer Unschuldsmiene. „Nein, sie tragen keine Schuld an ihrem Verhalten. Miyako reagiert nur schnell über. Machen sie sich da mal keine Sorgen!“ Maron glaubte gerade selbst nicht, was sie da von sich gab. Sie hatte doch tatsächlich ihre Freundin vor jemand anderem schlecht geredet. Wie konnte sie das nur tun nach all dem was Miyako für sie gemacht hatte? Sie erkannte sich selbst nicht mehr. „Mir geht es übrigens gut um deine Frage von vorhin zu beantworten. Viel wichtiger ist aber, wie es dir geht. Dr. Nagoya meinte, dass du in den letzten 48 Stunden mehrere Male zusammengebrochen bist. Weißt du, woran das liegen könnte?“ lenkte er geschickt Marons Aufmerksamkeit auf sich. „Ich soll was? Mir geht es super gut! Ich könnte Berge versetzen!“ Maron wusste, dass sie einmal ihr Bewusstsein verloren hatte. Aber mehrere Male? Das war ihr fremd. „Wirklich? Dein Fuß sieht aber nicht so aus als ob er dir das erlauben würde.“ lächelte Hijiri sie an. Innerlich war er verwirrt. Maron schien wirklich wieder bei vollen Kräften zu sein. Er musste also etwas übersehen haben. Aber was? „Oh, da haben sie recht!“ unterbrach sie seinen Gedankengang. „Ähm...“ Maron wurde eines klar. Herr Shikaido hatte sie gerade gerettet. Er hatte Miyako nur die halbe Wahrheit gesagt bezüglich ihres Krankenhausaufenthalts. Der Grund ihres Aufenthalts war ja diesmal nicht ihre ständige Zusammenklapperei , sondern dass ihr Fuß wortwörtlich ‚zerfetzt‘ war. „Wieso haben sie Miyako nicht die Wahrheit gesagt?“ Er verstand sofort, worauf sie anspielte und lächelte nur. „Maron, weißt du...ich kenne dich. Wenn du dich nicht gut fühlst, merke ich das und es geht mir auch nicht gut. Als ich vorhin hereinkam und euer Gespräch ein wenig mitbekommen habe, da hatte ich das Gefühl, nein, den Drang dir helfen zu müssen. Spürst du es nicht? Wir sind seelenverwandt.“ Er war nun nahe an sie herangetreten und nahm ihre Hand. Immer näher kam er ihren Gesicht. Sie sah in seine kalten Augen. Sie waren ihr unbehaglich und sie wollte diese Nähe, die er ihr gerade vermittelte, nicht. Doch fühlte sie sich wie gefesselt von ihm und konnte sich nicht bewegen. dachte sie verzweifelt. „Was machen Sie da?“ sprach eine aufgeregte Person. Sogleich zog diese Herrn Shikaido am Kragen von Maron weg, schleuderte ihn auf die andere Seite des Zimmers und verpasste ihm einen Hacken. Maron wusste sofort, wer ihr da gerade mal wieder geholfen hatte. „Raus hier!“ sagte Chiaki in einen aggressiven Ton. Herr Shikaido, der nun leicht am Mund blutete, ging ohne ein Wort zu verlieren raus, doch hinterließ er ihm einen bösen Blick. Maron war ihm so dankbar, aber seine Reaktion war doch etwas zu heftig für ihren Geschmack. „Chiaki!“ sprach sie mit einem ungewollt bösen Ton. „Du kannst hier nicht einfach so reinplatzen und unseren Lehrer verprügeln! Was sollte das?“ „Ach, hätte ich nichts unternehmen sollen? Wäre es dir lieber von dem geküsst zu werden?“ Seine Stimme klang verachtend und zum Ende hin ängstlich. Wollte Maron sich wirklich von diesem Lehrer küssen lassen? Wie nahe stand sie ihm eigentlich? Er konnte diesen Gedanken nicht ertragen. „Nein.“ Sprach sie leise, doch dann wurde sie wieder etwas lauter. „Aber das gibt dir trotzdem nicht das Recht ihn zu schlagen.“ Klopf, klopf, klopf. „Darf ich stören?“ Dr. Nagoya kam zur Tür herein. Ein Blick in das finster dreinblickende Gesichte von Chiaki reichte ihm um die Spannung in diesem Raum zu spüren. „Natürlich! Kommen sie nur rein.“ gekonnt strahlte Maron wieder. Chiaki lehnte sich gegen die Wand und war eingeschnappt. „Also, dann untersuchen wir dich mal.“ Dr. Nagoya ging zum Ende des Bettes und sah sich ihren Fuß an. „Da hast du ja ganz schön was abgekriegt. Ich habe mich schon vorhin gefragt, wie man es hinkriegt, sich den Fuß im wahrsten Sinne des Wortes so zu verstümmeln.“ Maron musste lachen. „Naja, ich habe ihn mit Sicherheit nicht selbst so zugerichtet, aber leider weiß ich auch nicht, wie das passieren konnte.“ Er tastete behutsam ihren Fuß ab, machte noch weitere Untersuchungen und teilte ihr dann die neusten Ergebnisse ihres Gesundheitszustand mit. „Dein Körper scheint sich wieder regeneriert zu haben. Der Energieverlust, der heute morgen noch da war, ist wieder vollkommen ausgeglichen. Eine so schnelle Genesung habe ich noch nie erlebt. Du scheinst wirklich ein Wunderkind zu sein.“ Lachte Kaiki. „Meine Diagnose: Du kannst nach Hause, aber sei trotzdem etwas vorsichtiger, sonst bekommst du noch einen Rückfall. Der wird dann sicherlich nicht mehr so glimpflich sein.“ Marons Gesicht strahlte und freute sich schon auf ihr eigenes Bett. Chiaki bemerkte ihre Fröhlichkeit und musste schmunzeln. Er liebte diese weichen Gesichtszüge, wenn sie lachte und einfach glücklich war. Niemals durfte sie dieses Lächeln verlieren. Dafür würde er schon sorgen. „Achja, wir haben dir gestern abend die Wunden an deinem Fuß zugenäht. Dein Fuß sieht trotz deines kleinen Ausbruchs heute morgen relativ gut aus.“ *Halt!* Wovon sprach er? Von welchem Ausbruch war hier die Rede? Irritiert sah sie ihn an. „Was...Wie....Welcher Ausbruch? Was meinen sie damit?“ Kaiki musste herzhaft lachen. Doch als er Marons ernste Miene sah, verhallte es. „Du willst mir jetzt sagen, dass du nichts mehr weißt?“ Nur ein Kopfschütteln. „Maron...du bist heute morgen aufgewacht und plötzlich wie verrückt weggerannt. Das Einzige, was du die ganze Zeit von dir gegeben hast, war ein ‚Nein‘. Du erinnerst dich wirklich nicht? Jetzt mache ich mir aber ernsthafte Sorgen. Schlafwandelst du manchmal?“ Hilflos und entsetzt sah Maron zu Chiaki. Sie brauchte seine Bestätigung, sonst hätte sie es nicht geglaubt. Dieser bemerkte ihren Blick und antwortete für sie. „Ja, Vater. Maron schlafwandelt. Ich glaube das reicht jetzt. Wir gehen nach Hause.“ Schon hatte er Maron an der Hand gepackt und zerrte sie aus dem Zimmer. „Chiaki? Pass bitte auf sie auf!“ rief Kaiki seinem Sohn noch nach. Dieser winkte nur ab und war auch schon nicht mehr zu sehen. Maron und Chiaki hatten den Weg vom Krankenhaus bis zum Orleans nicht gesprochen. Als sie die Treppen zum 7. Stock hinaufgingen, herrschte noch immer Stille. Oben angekommen gingen sie wortlos zu ihren Türen. Dann brach sie die Stille. „Wieso hast du deinem Vater gesagt, dass ich schlafwandle?“ Sie wollte jetzt endlich eine Erklärung haben. Chiaki war noch etwas gereizt wegen der Sache mit Herrn Shikaido und seufzte, da er keine Lust mehr hatte ihr das jetzt alles auch noch zu erklären. „Du warst wirklich noch am Schlafen. Ich bin dir in den Krankenhauspark gefolgt und habe dich dort aufgeweckt. Was meinst du, warum du an mir gelehnt hast? Also, wenn was ist. Meine Tür ist für dich offen.“ Maron konnte gar nicht auf sein Gesagtes reagieren, schon knallte seine Haustür vor ihrer Nase zu. „Das war jetzt aber nicht nett!“ brüllte sie im Flur herum. *So ein Vollidiot!* regte sie sich innerlich auf. „Hey, was brüllst du denn hier so rum? Es ist Mittagsruhe.“ Eine noch leicht verärgerte Miyako hatte ihre Haustür geöffnet. Maron drehte sich zögernd um und sah in Miyakos Augen, die Trauer und Enttäuschung widerspiegelten. „Miyako, es tut mir leid.“ flüsterte Maron kaum hörbar. Es tat ihr wirklich leid, aber mehr als es ihrer Freundin zu sagen, konnte sie nicht. Doch genau diese Worte hatte Miyako gebraucht um wieder zum Strahlen. „Ist schon okay. Ich hätte einfach nicht so überreagieren sollen. Ich mag den Typ halt einfach nicht. Was hast du heute denn noch so Schönes vor?“ Miyako wechselte schnell das Thema, denn ein Blick in Marons Augen genügte um zu wissen, welche Selbstvorwürfe sie sich gerade machte. „Nichts. Ich ruhe mich erstmal aus.“ „Das ist gut. Dann kommst du morgen doch bestimmt wieder zur Schule, oder? Es ist nämlich wirklich stinklangweilig ohne dich in der Schule.“ versuchte Miyako die Brünette aufzumuntern. „Ja.“ Maron lächelte Miyako an und wusste, dass wieder alles in Ordnung war. Warum hatte sie sich nur so daneben benommen und nicht auf ihre beste Freundin gehört? Miyako wollte ihr doch nur Gutes und Maron hatte es ignoriert. Niemals sollte soetwas nochmal vorkommen. Das nahm sie sich fest vor. „Okay, ich geh dann mal wieder rein. Bis morgen!“ Schon war die Tür der Todaijis zu. Maron schloss ihre Tür auf und ging in ihrer dunkle Wohnung. Keiner begrüßte sie so wie Miyako immer begrüßt wurde, wenn sie Nachhause kam. Ihre Wohnung war der Platz, an dem ihre Einsamkeit erst deutlich wurde. Sie schaltete das Licht an und ging ins Wohnzimmer. Gähnend streifte sie ihre Kleidung ab, streckte sich und fühlte sich einfach nur müde von den ganzen Strapazen der letzten Zeit. Als sie ins Bad gehen wollte um zu Duschen, blieb sie bei dem Flurschränkchen, auf dem das Bild ihrer Familie stand, stehen. Kapitel 7: Warnung an Maron Kusakabe ------------------------------------ Hi Leute! Endlich habe ich das Kapi in Worte gefasst. War diesmal gar nich so leicht XD Naja, wünsch euch ma wieder viel Spaß und mir viele Kommis *lol* Bye! 7. Warnung an Maron Kusakabe „Maaaaaaron!“ Sie klopfte und trat gegen eine Wohnungstür. „Maaaaaron! Jetzt mach doch mal die Tür auf!“ Wieder wurde Sturm geklingelt. Durch diesen Lärm gingen alle Türen des 7. Stockes auf. Alle - außer die, vor der Miyako stand. Sie ballte ihre Hand zur Faust und klopfte erneut gegen die geschlossene Tür. Auch Chiaki hatte seine Tür geöffnet und versuchte das Mädchen charmant auf ihren Lärm aufmerksam zu machen. „Miyako, was machst du denn für einen Lärm? Die weckst doch das ganze Haus auf.“ „Das ist mir egal! Maron soll endlich aufstehen. Ich will nicht schon wieder zu spät kommen.“ Und promt schlug sie wieder auf die Tür ein, sodass man Angst bekam, dass diese sogleich nachgeben könnte. „Lass das mal lieber. Ich gehe sie wecken.“ „Das kannst du gerne machen. Ich gehe jetzt nämlich. Es ist schon spät genug. Aber mach dir keine Hoffnungen. Wenn sie bei meinem Geschrei nicht aufwacht, dann sicher auch nicht bei dir.“ Als Miyako in Chiakis Grinsen sah, wurde sie stutzig. „Du siehst aber ziemlich zuversichtlich aus. Was hast du vor?“ Grinsend ging Chiaki zurück in seine Wohung und schloss seine Tür. „Hey, was soll das? Was für eine Dreistigkeit! Mir einfach die Tür vor der Nase zuzuknallen. Mach sofort die Tür auf! Das kannst du doch nicht mit mir machen. Chiaki? Hallo? Ach....Dann geh ich eben. Das hast du jetzt davon!“ Beleidigt ging Miyako zum Fahrstuhl und fuhr ins Erdgeschoss. Sollten sie doch zu spät kommen. Sie würde heute endlich mal pünktlich sein. Warum sollte sie Maron dann noch wecken? Maron hatte doch Chiaki. Sie selbst war überflüssig geworden. Dieser Gedanke ließ ihr Herz schwer werden. Sie liebte Chiaki und auch Maron auf irgendeine Weise, aber für die beiden war sie immer nur das fünfte Rad am Wagen gewesen. Ihr Tempo verlangsamte sich. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein? Chiaki sprang rüber auf Marons Balkon. Er wusste, dass Maron ihre Balkontür immer aufließ in der Hoffnung, dass Fin wiederkam. Leise schob er die Tür auf und sah nun eine ruhig schlafende Maron mit einem Bild in der Hand vor sich. *Du siehst aus wie ein Engel. Es tut mir so leid, dass du soviel durchmachen musst.* dachte er und wollte sich das Bild, das sie in ihrer Hand hielt, näher betrachten. Als er es berührte bekam er einen Stromschlag und verstand die Welt nicht mehr. Dann berührte er es erneut und bekam noch einen, der diesmal aber wesentlich stärker war. „Was soll das?“ flüsterte er leise. Vor Schreck ging Chiaki ein paar Schritte zurück. Wie ein Blitz schlug es bei ihm ein. „Da bist du also!“ flüsterte er und musste lächeln, da er endlich das gefunden hatte, was Maron die ganze Zeit Schmerzen zugefügt hatte. In ihrem Familienfoto war ein Dämon und sie bekam nichts davon mit. Doch er nahm sich vor, dass sich das heute noch ändern würde. „Maron...Maron? Wach auf!“ Sanft streichelte er ihr über die Wange. Sie drehte sich jedoch nur um und beschlagnahmte seine Hand, indem sie sich auf sie legte. Darüber musste Chiaki schmunzeln. „Maron!“ sprach er etwas lauter und beugte sich über ihr Gesicht. „Hmmm....“ wälzte sich die Brünette wieder herum. Langsam öffnete sie die Augen und sah schlaftrunken in die schönen, braunen Augen von Chiaki. „Guten Morgen, Maron!“ lächelte er sie freundlich an. „Guten Mor...Chiaki! Was machst du hier in meiner Wohnung?“ brüllte sie ihn mit hochrotem Gesicht an und sprang aus dem Bett. „Na, was wohl? Ich wecke dich.“ Grinste er sie an und musterte sie dann von oben nach unten. „Ich glaube das sollte ich öfter machen. Dein Körper ist einfach umwerfend.“ Chiakis Grinsen wurde breiter. Maron verstand nicht so recht und verfolgte Chiakis Blick. Da bemerkte sie, dass die gerade in Unterwäsche vor ihm stand. „Wuuuuah!“ schrie sie, rannte auf ihm zu und wollte ihm eine verpassen. Doch so reaktionsschnell wie Chiaki war, fasste er die Hand, die ihn auf der Wange treffen sollte, und zog Maron an sich. „Na, wer wird denn da gleich so wild.“ Marons Mund blieb offen stehen, denn damit hatte sie nicht gerechnet. Dieser Chiaki brachte sie immer aus der Fassung und hatte sie unter Kontrolle. Gleich gegen zwei Männer kam sie nicht an. Der eine war Chiaki und der andere, so ungern sie es sich auch eingestand, war...Sindbad. „Lass mich los!“ fauchte sie. Überzeugend klangen die Worte jedoch nicht. „Willst du das wirklich?“ hackte er immer noch grinsend nach. „Vorgestern hat es dir doch auch gefallen.“ Sie konnte seinen warmen Atmen auf ihren Lippen spüren und wusste nicht, wie sie kontern sollte. „Ich...ich...“ stotterte sie verlegen. Diese Situation war vollkommen nach Chiakis Geschmack. Eigentlich wollte er sie gnadenlos ausnutzen, aber einfach mal das zu tun, was Maron nicht erwarten würde, fand er dann doch wesentlich interessanter. „Chiaki, ich...“ Maron wusste, was jetzt kam. Er würde wieder versuchen sie zu küssen, was sie ja eigentlich auch wollte. Im Gegensatz zu dem was sie erwartete, ließ er sie los und ging Richtung Tür. „Ich warte draußen auf dich, Baby!“ sagte er frech grinsend und hinterließ eine irritierte, nichts mehr verstehende Maron. Die Tür fiel zu. „Was bildet der sich ein?“ sprach sie Zähne knirschend zu sich selbst und warf ein Kissen zur Tür. In Gedanken versunken zog sie ihre Schuluniform an. Ein Blick auf die Uhr genügte um Maron in Eile zu versetzten. Es war bereits 8.15 Uhr und vor 15 Minuten hatte der Unterricht angefangen. Auch wenn sie jetzt rennen würden, wären sie erst um Halb da. „Dieser Chiaki!“ schrie sie, raste aus der Wohnung und sah in sein immer noch grinsendes Gesicht. „Chiaki! Wir haben es schon Viertel nach und das ist alles alleine deine Schuld!“ Der Angesprochene lehnte lässig an der Wand und folgte Maron als sie wieder losraste. Auf halber Strecke traute Maron ihren Augen nicht. Er hatte sie doch tatsächlich eingeholt und rief ihr zu „Schneller kannst du nicht?“. Wie konnte er es wagen ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen? Er brachte sie heute wirklich auf die Palme. So, wie schon lange nicht mehr und irgendwie gefiel es ihr sogar. Jetzt war es an ihr sich in Frage zu stellen. Wie konnte sie diesen Typen immer mehr leiden, obwohl er ihr ständig zeigte, dass er was besseres war? Sie schüttelte den Gedanken ab. Innerhalb von fünf Minuten hatten sie es doch tatsächlich geschafft vor dem Klassenraum zu stehen. Was sie allerdings wunderte war die Unruhe, die aus ihm zu vernehmen war. „Glück gehabt! Sie ist noch nicht da.“ sagte Chiaki erleichtert und öffnete die Tür. TATÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ! „Wuah!“ Chiaki flog von den Schallwellen, die Frau Pakkalamaos Flöte auslösten, hin. „Herr Nagoya. Ich glaube es nicht! Sie kommen 20 Minuten zu spät und wagen es dann auch noch ohne Anzuklopfen das Klassenzimmer zu betreten? Ich bin über ihr Verhalten einfach schockiert! RAUS!“ Chiakis Gesichtsausdruck sprach Bände, dennoch verließ er geknickt ohne Widerworte das Klassenzimmer. Maron wollte gerade die Tür schließen als Frau Pakkalamao sie sichtete. „Fräulein Kusakabe, kommen sie doch rein! Geht es ihnen wieder besser? Miyako hat mich über ihr Fehlen gestern aufgeklärt und natürlich habe ich Verständnis dafür, wenn sie morgens etwas länger brauchen. Mit einem Kreislaufzusammenbruch ist nicht zu spaßen!“ „Aber ich...au!“ Chiaki trat Maron auf den Fuß und schüttelte den Kopf. Natürlich verstand sie die Message. „Ist etwas?“ fragte Frau Pakkalamao. Am liebsten wäre Maron draußen bei Chiaki geblieben. Schließlich war letztendlich immer sie daran Schuld, dass sie zu spät kamen. Entschuldigend sah sie zu Chiaki, der wie immer an der Wand lehnte. „Geh!“ flüsterte er ihr leise, aber bestimmt zu. Wortlos ging sie ins Klassenzimmer, schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf ihren Platz. Noch immer war die Klasse sehr unruhig, was Maron recht seltsam fand. TATÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ! „Ahhh!“ Die Schüler hielten sich wieder die Ohren zu wegen des schrecklichen Geräusches, das aus der Flöte der Lehrerin kam. „Also, fahren wir mit der Besprechung fort. Wie ihr wisst, ist es bei uns an der Schule Tradition mit allen Klassen der Stufe 11 einmal auf die Insel Kyushu zu fahren. Normalerweise wäre diese Klassenfahrt für uns erst im Mai, aber da im letzten Mai zuviele Menschen auf der Insel waren, wodurch die ganzen Herbergen keine Plätze mehr frei hatten, hat der Direktor sich dazu entschlossen unsere Klassenfahrt schon auf übermorgen anzusetzen. Leider kam es zu einem Missverständnis, sodass ihr erst jetzt davon erfahrt. Dies tut uns außerordentlich leid und wir hoffen, dass sie trotz dieser recht verspäteten Ansage alle mitkommen können. Dennoch: Die Herberge ist schon gebucht, sowohl auch der Bus und die Fähre gemietet. Ihr kriegt jetzt die Blätter mit den ganzen Informationen. Bitte gebt diese schnellstmöglich euren Eltern!“ Maron starrte während der ganzen Besprechung auf Chiakis leeren Platz und bekam alles nur halb mit. Sie machte sich schreckliche Vorwürfe. Immer war sie dafür verantwortlich, wenn er draußen stand. Dass er sie dafür nicht hasste oder sie nicht zumindest zusammenstauchte so wie Miyako es tat, empfand sie als sehr komisch. Um ihr Gewissen zu beruhigen, rede sie sich ein, dass auch er manchmal Schuld daran hatte, wenn sie vor die Tür musste. Das war nur gerecht so! Doch das alles half nichts. Ihr Gewissen konnte sie nicht täuschen und somit plagte es sie weiter. „Maron! Maaaaron!“ Miyako winkte mit ihrer Hand vor Marons Augen herum, worauf Maron aber nicht reagierte. „Maron!“ brüllte sie nun direkt in Marons Ohr, was zur Folge hatte, dass Maron aufschrak und den Tisch umstieß. „Fräulein Kusakabe! Was veranstalten sie da?“ Mit einem skeptischen Blick ging Frau Pakkalamao auf Maron zu. „Oh...äh...es tut mir leid! Mir geht es nicht so gut.“ Der skeptische Blick der Lehrerin wurde zu einem besorgten. „Wollen sie vielleicht hinausgehen?“ „Nein, aber...“ „Aber...?“ Sollte sie es wirklich wagen ihre Lehrerin zu fragen? In der Klasse war es plötzlich sehr ruhig geworden, da viele Gerüchte über Marons Fehlen existierten und die Schüler nach Bestätigung lechzten. Nun stand Frau Pakkalamao vor Maron und legte behutsam die Hand auf ihre Stirn um zu fühlen, ob sie Fieber hatte. Maron war das unangenehm, denn alle sah diesem Spektakel zu und sie wollte auf keinen Fall als Schwächling dastehen. Sie fing an zu stottern. „Ähm...ich...könnten sie vielleicht...“ Frau Pakkalamao sah Maron die ganze Zeit mit einem ‚Ich tue alles für dich, Kind, Hauptsache es geht dir besser‘-Blick an, sodass sie nur noch mehr stottern musste. „Ähm...“ Dann kratzte Maron sich verlegen am Hinterkopf und lachte. „Könnten sie vielleicht Chiaki in den Unterricht zurückholen?“ Die ganze Klasse fiel lachend von dem Stühlen. Frau Pakkalamao hingegen fehlten die Worte. „Was erlauben sie sich? RAUS!“ Mit hochrotem Kopf schickte Maron sich ihrer Anordnung und verließ schnell das Klassenzimmer. Kopfschüttelnd fuhr die Lehrerin fort. „Was suchst du denn hier?“ war das Erste, was Chiaki der Klassenzimmer verlassenden Maron entgegenbrachte. *Man, ist das peinlich!* dachte sie nur. Sie konnte ihm doch nicht erzählen, dass sie versucht hatte ihn zurück ins Klassenzimmer zu holen. Er würde sich sonst wieder nur etwas darauf einbilden. „Nichts!“ Mehr hatte sie ihm nicht zu sagen. „Na, nach nichts sieht das aber nicht aus.“ Er fing wieder an zu grinsen. „Weshalb bist du aus dem Klassenzimmer geflogen?“ Dieser leichte Unterton in seiner Stimme gefiel Maron gar nicht, doch sie ignorierte seine Frage einfach und blieb still. „Was hab ich denn nun schon wieder getan, dass du nicht mit mir redest?“ Das Einzige, was Maron nun tat, war ihr Gesicht von Chiaki abzuwenden und ihre Nase hochzustrecken. Sie war beleidigt. Um ihn hereinzuholen ging sie das Risiko ein sich selber aus dem Klassenzimmer zu befördern. So dumm konnte doch wirklich nur sie sein. Chiaki bedeutete ihr doch gar nichts. Warum tat sie es dann? „Wir fahren auf Klassenfahrt.“ fing sie nun doch an zu reden, aber lenkte geschickt von dem eigentlichen Thema ab. „Soso...“ Natürlich hatte Chiaki Marons Themawechsel bemerkt. Innerlich musste er lachen. „...aber deshalb schickt Frau Pakkalamao nicht gleich jemanden aus dem Klassenzimmer.“ Sein Grinsen trauchte wieder auf. Zähneknirschend sah sie in sein verschmitztes Gesicht. „Hör auf zu grinsen!“ „Warum?“ „Weil das nervt!“ Er liebte es, wenn sie sich über ihn ärgerte. Ihr Gesichtsausdruck war einfach unnachahmlich. Nun war es an ihm, dass Thema zu wechseln. Das Risiko sich eine eingeschnappte Maron, die nicht mehr mit ihm sprach, einzuhandeln, war ihm nun doch zu hoch. „Wir fahren auf Klassenfahrt? Wann denn?“ Da Maron selbst nicht aufgepasst hatte und ihm das nicht gleich auf die Nase binden wollte, antwortete sie nur knapp. „Übermorgen.“ *Eine Klassenfahrt.* Der Gedanke gefiel Chiaki sehr. Dort könnte er viel mit Maron unternehmen. Zumindest wenn sie in eine Gruppe kamen, aber dafür hatte er ja Access. Vielleicht würde er ihr sogar wieder so nahe kommen, wie er es vorgestern während ihres Kusses war. Das war die Chance. Innerlich freute er sich schon und schmiedete Pläne. Maron fiel sein Schweigen auf und sie sah ihn forschend an. „Was denkst du dir da wieder aus?“ Ertappt! Chiaki zuckte zusammen und musste lachen. „Nichts!“ „Lügner!“ Auch wenn Maron sich vormachte ihn nicht zu mögen. Sie kannte ihn - und seine Augen. Seine Lügen konnte er jemand anderem auftischen, aber nicht ihr. „Ich habe an unseren Kuss gedacht!“ Er wusste wie er sie aus der Reserve locken konnte. Ihre Wangen nahmen einen rosigen Schimmer an. „Kannst du nicht mal an etwas anderes denken?“ Genervt wandte sie ihr Gesicht von ihm ab, damit er ihre Röte nicht sehen konnte. „Nein. Dieser Kuss war schön. Fandest du nicht auch?“ Seine Stimme klang jetzt sehr ernst und liebevoll. So war er selten und auch nur, wenn sie alleine waren. Maron wollte ihm sagen, dass er ihr auch gefallen hatte und dass sie ihn...Nein, sie liebte ihn nicht. Soetwas durfte sie nicht denken. Sie hatte ihn geküsst, aber das würde nicht noch einmal vorkommen. „Nein, fand ich nicht!“ belog sie ihn und sich selbst. Aus Angst, dass er es ihr nicht abnahm, schaute sie ihm nicht in die Augen. Chiaki wusste, dass so eine Antwort kommen würde und dennoch hatte er gehofft, dass sie mal ihren Gefühlen freien Lauf ließ. Warum war sie immer nur so kalt und abweisend? Der Dämon in Marons Bild konnte ihre Erinnerungen verändern. Aber hatte er auch die Macht über ihr Handeln? Er würde es herausfinden. Und zwar heute Abend. Das nahm er sich vor. „Ihr dürft reinkommen! Für die Abstimmungen, was wir auf der Klassenfahrt unternehmen, müsst ihr dabei sein.“ sagte eine entnervte Frau Pakkalamao, die in der Tür stand. Die Fahrstuhltür ging auf. „Geht schon mal vor!“ lächelte sie Chiaki und Miyako zu. Ohne Nachfragen gingen sie und überließen Maron sich selbst. Auf ihren Briefkasten starrend trat sie auf ihn zu und öffnete ihn langsam. Ein weißer Zettel lag in ihm. Ihr Herz schlug schneller, was sie sich jedoch nicht eingestehen wollte. *Chiaki...* Sie nahm ihn an sich und wollte ihn gerade aufklappen. „Maron! Komm schnell hoch!“ war ein Schrei im ganzen Orleans zu hören. Es war Miyako und sie klang total fertig. Schnell steckte Maron den Zettel in ihre Tasche, drückte auf den Fahrstuhlknopf. Doch der Fahrstuhl war ihr zu langsam und sie rannte sie Treppen hinauf bis zum 7. Stock. Keuchend stand sie nun oben, wo Miyako wütend vor Marons Haustür stand. „Was...was..ist denn?“ Schwer atmend ging Maron auf sie zu, doch dann sah sie es selbst. „Warnung an Maron Kusakabe. Heute um 21 Uhr werde ich deinem Bild die Schönheit nehmen. Gezeichnet: Sindbad, der Dieb“ Maron stockte der Atmen. Sindbad wollte ihr ein Bild stehlen? Wie konnte das sein? War das eine Falle? Er wusste ja, wer sie war. Wollte er sie ausschalten? All diese Fragen gingen ihr gleichzeitig durch den Kopf. „Maron, ich werde diesen Sindbad schnappen! Niemand wird dir etwas stehlen!“ sprach Miyako aufgebracht. Doch Maron brachte kein Wort heraus und starrte noch immer fassungslos auf den weißen Zettel, der an ihrer Tür klebte. Allmählich bekam sie Panik. „Aber...aber...er kann doch nicht...Was...was soll das?“ stotterte sie. „Soll ich dich beschützen?“ Maron hatte Chiaki gar nicht bemerkt und erschrak als sie ihn neben sich entdeckte. „Nein, das ist Sache der Polizei!“ mischte sich Miyako ein. „Maron, weißt du welches Bild gemeint ist?“ Natürlich wusste Maron, welches Bild Sindbad meinte, schloss schnell ihre Tür auf und knallte sie hinter sich zu. Auf diese Reaktion waren Chiaki und Miyako nicht vorbereitet und konnten sich kein Reim darauf machen. „Was ist denn jetzt schon wieder los? Egal! Ich muss meinem Vater Bescheid sagen. Solange ich lebe wird niemand Maron beklauen!“ In Windeseile verschwand nun auch Miyako in ihrer Wohnung. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging Chiaki in seine Wohnung. Auch er hatte sich vorzubereiten. Maron lag mit dem halben Körper auf dem Flurschränkchen und hatte ihren Kopf in ihre Arme vergraben. Eine Träne nach der anderen kullerte ihr Gesicht hinunter. „Was will er von mir?“ schrie Maron verzweifelt das Bild an. „Warum will er mir mein einziges Familienfoto wegnehmen? Will er mich leiden sehen?“ sagte die Stimme, die der ihres Vaters zum verwechseln ähnlich klang. „Tot?“ Sie sah auf. Maron stand auf und ihr Blick zeigte ihre Entschlossenheit. „Ja!“ „Maaaaron! Mach die Tür auf! Hier ist die Polizei!“ Miyako pochte laut an Marons Tür. „Los Maron! Wir müssen diesen Sindbad schnappen und das geht nur, wenn du uns hilfst. Also mach auf!“ rief Miyako ihr durch die Tür zu. Tatsächlich öffnete sich die Tür und Maron lächelte die Polizistentochter an. „Hallo Miyako! Danke, dass ihr so schnell kommen konntet. Jetzt fühle ich mich sicher.“ Miyako war sehr überrascht über das, was Maron gesagt hatte, doch auch sehr froh, denn sie merkte, dass Maron, entgegen ihren Vermutungen heute morgen, sie braucht. Sie würde Maron nicht enttäuschen. „Komisch nur, dass Jeanne keine Warnung geschickt hat.“ „Ahja...“ Maron ging kurz in ihre Wohnung und kam mit einem weißen Zettel zurück. „Hier. Jeanne hat sich auch angekündigt.“ Schnell grabschte Miyako ihrer Freundin den Zettel aus der Hand und las ihn sich durch. „Warnung an Maron Kusakabe. Heute um 21 Uhr werde ich deinem Bild die Schönheit nehmen. Gezeichnet: Jeanne, die Kamikaze-Diebin...Ein bisschen spät, aber ich werde dich trotzdem kriegen, du Biest!“ Voller Überzeugung, das ihre Falle heute funktionieren würde, wies Miyako die Mieter des Orleans an, dass Haus umgehend zu verlassen. „So Maron. Welches Bild ist denn so wertvoll, so dass es Jeanne und Sindbad unbedingt haben wollen?“ Ungern gab Maron es heraus. Sie hatte das Gefühl es beschützen zu müssen und zeigte es Miyako nur sehr zögerlich. „Hier...“ „Waaas?“ brüllte Miyako vor Wut. „Die wollen dir dein einziges Familienfoto stehlen? Das ist hundsgemein! Das können die doch nicht machen!“ Dann wandte sie sich an ihren Vater. „Papa, dieser Fall heute ist wichtiger als alle anderen Diebstähle, die Jeanne und Sindbad jemals begangen haben. Ich will, dass alles klappt! Ist meine Falle schon aufgebaut?“ Zuversichtlich nickte Herr Todaiji seiner Tochter zu. „Okay. Maron bitte verlasse auch du jetzt das Gebäude. Ich verspreche dir, dass sie es niemals bekommen werden.“ Maron lächelte ihre Freundin an und war auch schon verschwunden. Als alle Vorbereitungen fertig waren und es bereits kurz vor 21 Uhr war, stand Miyako alleine in Marons Wohnung „Ihr könnt kommen. Das hier wird euer letzter Diebstahl werden. Traut euch nur!“ rief sie in die Nacht hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)