Mein Leben von Kaori-chan (In Gedichtform) ================================================================================ Kapitel 8: Kleid aus Rosen (SF) ------------------------------- Ein gutes Mädchen lief einst fort, verließ der Kindheit schönen Ort; verließ die Eltern und sogar den Mann, dem sie versprochen war. Langsam ging sie die dunkle Straße entlang immer weiter ganz in ihre Gedanken vertieft nahm sie nichts mehr war Vor einem Haus da blieb sie stehn, darinnen war ein Mann zu sehn der Bilder stach in nackte Haut, da rief das gute Mädchen laut: Dieses Lied das so schön war und doch so grausam das so genau ihre Geschichte erzählte, als wäre es nur für sie geschrieben worden Meister, Meister gib mir Rosen, Rosen auf mein weißes Kleid, stecht die Blumen in den bloßen unberührten Mädchenleib. Sie blieb stehen und sah am Haus entlang nach oben Sie atmete Tief ein und betrat den Wolkenkratzer Langsam aber mit sicheren Schritten ging sie die Treppen hinauf Immer weiter, immer noch das Lied im Kopf 'Diese Rosen kosten Blut', sprach der Meister sanft und gut, 'enden früh dein junges Leben, will dir lieber keine geben'. Als sie oben angekommen war öffnete sie die Tür um aufs Dach zu steigen Langsam ging sie auf den Rand zu Immer einen Schritt vor den anderen Doch das Mädchen war vernarrt, hat auf Knien ausgeharrt bis er nicht mehr widerstand und die Nadel nahm zur Hand. Sie blickte hinunter in die Tiefe unten sah sie das rege treiben einer Großstadt bei Nacht Leise begann sie mit zu singen: Meister, Meister gib mir Rosen, Rosen auf mein weißes Kleid, stech die Blumen in den bloßen unberührten Mädchenleib. Warum hatte sie das getan? War es ihr den so wichtig gewesen? Sie wollte doch nur etwas Besonderes ein Das erste Mädchen in ihrer Klasse das sich getraut hatte Und aus seinen tiefen Stichen wuchsen Blätter, wuchsen Blüten, wuchsen unbekannte Schmerzen in dem jungen Mädchenherzen. Hatte sie den wirklich nicht gewusst was sie dafür zahlen musste? Welchen Preis er dafür verlangte? Sie hatte es gewusst, es geahnt und trotzdem hatte sie zugestimmt Später hat man sie gesehn, einsam an den Wassern stehn. Niemals hat man je erfahr´n, welchen Preis der Meister nahm. Sie wollte nicht mehr daran denken, was geschehen war Wollte es endlich vergessen können, was er ihr angetan hatte Sie wollte dass der Schmerz der Erinnerung endlich vorbei war Während ihr eine einsame Träne die Wangen hinab rollte Trat sie einen Schritt nach vorne und… Meister, Meister gib mir Rosen, Rosen auf mein weißes Kleid, stecht die Blumen in den bloßen unberührten Mädchenleib. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)