Wenn Wächter lieben lernen... von -_Sin_- (Tala/Bryan, Kai/Ty, Ray/Max) ================================================================================ Kapitel 5: Die Mission ---------------------- Sohi war erschöpft, aber er erholte sich langsam. Eigentlich erholte er sich überdurchschnittlich schnell, aber das war kein Wunder bei seinen Fähigkeiten. Er war stark geworden durch die ganzen Jahrhunderte. Eines seiner Kräfte war das Heilen, doch die hatte er nie trainiert. Er gebrauchte das nicht, wie er fand. Dabei waren sie sogar ziemlich ausgeprägt gewesen. Diese Gabe hatte er am Anfang seines Schicksals herausgefunden. >Wer kann mich erlösen?< Das hatte er nicht gewollt und zudem war er schon seit einer Ewigkeit nicht mehr wiedergeboren worden. >Wozu auch? Ich schlafe und kämpfe und kann nicht sterben<, er seufzte theatralisch, während sein Diener ihm ein kaltes Getränk brachte welches er auf den Tisch vor ihm servierte. „Was wünscht sich Euer Gnaden denn noch?“, der Silberhaarige hatte in der kurzen Zeit, die ihm verblieben war, neue Diener geschaffen. Da seine neu gekehrte Kraft es ihm ermöglichte kannte er kein Tabu mehr. Sein neuer Diener war hübsch anzusehen, besaß einen eigenen Körper und seine Intelligenz war durchschnitt, denn sein IQ betrug genau 100. Also auch nicht besonders helle der Typ, doch für seinen Herrn brauchte er nur gut auszusehen. Ihm wurde keine besondere Aufgabe zu teil und einen Namen gebrauchte er ebenfalls keins. Es waren nur Seelenlose Diener, nichts besonderes, wozu den Namen geben? Der Eisblauäugige seufzte und gab mit einem genervten Handzeichen zu verstehen, das er die Ruhe aufsuchte. ~~~~ Ungewöhnlich sanft wischte er sich die nassen Tränen aus dem Gesicht und setzte seine Brille auf. Sein einziger wertvollerster besitz, das ihm sehr am Herzen lag. >Ich werde seinen Mörder finden, ich werde ihn finden und dann werde ich ihn töten< Shi würde dafür sorgen das er niemals wiedergeboren werden würde, er würde diese Seele für immer zerbrechen. Er schaute gen den Himmel und sein Blick wurde sanfter. Der Schwarzhaarige lächelte und begann sein Weg zum Kaiserpalast. >Freut euch darauf mich zu sehen, Wächter<, grinste er fies in sich hinein. >Denn das wird ein Spaß< ~~~~ Der erste Wächter riss sich zusammen nicht Ohnmächtig zu werden, aber ihm wurde wahnsinnig Schwindlig, was ihm nicht gerade entgegen kam. Doch Tyson war ein guter Schauspieler und er wusste mit Illusionen zu handeln, denn schließlich täuschte er die Menschen täglich für seine Arbeit und auch für sein Überleben. Doch er zweifelte an den Gedanken hier jemanden mit seinen Illusionen beeindrucken zu können, deshalb verharrte er auf die längst alte Methode ihnen etwas vor zu spielen. Vollkommene Gesundheit zum Beispiel. Er rang sich ein Lächeln ab. >Das ist…<, doch der Blauhaarige konnte seine Gedankengänge nicht weiterführen, wurden sie doch jäh von diesen rubinroten Augen unterbrochen, die ihn so anstarrten, als würden sie von ihm seine Seele verlangen. Sein Herz klopfte stark, pochte hart gegen seinen Brustkorb und Tyson hatte das Gefühl, als wollte sein Herz fliehen, ganz schnell fliehen, weil es diese Gefühle nicht aushielt. Sein Atem beschleunigte sich nicht vielsagend, doch genug um die Aufmerksamkeit seines allgeliebten Kaisers auf sich zu ziehen. Er entließ die Hand des Jüngeren und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, schloss sie aber wieder schnell. Was sollte er denn sagen? Er schluckte hart. Kai lächelte freundlich wie immer, doch Julia, die ihn schon die ganze Zeit über angestarrt hatte, bemerkte, dass sein Lächeln nicht so wie immer war, nicht so wie sonst. Er wirkte nicht fest, nicht überzeugend und da war noch etwas, was sie nicht einordnen konnte. >Was…was hat er wohl?<, überlegte sie sich einerseits, während ihr Bruder nur seufzen konnte. >Ach Schwester, bitte vergiss ihn endlich<, er wusste, das ihre Schwärmerei zu nichts bringen würde. Die sonst so sprunghafte Julia war schon 2 Jahre lang in ihren Kaiser verliebt und mochten 2 Jahre für die Wächter schnell vergehen, so war es dennoch keine kurze Zeit. Er wandte sich von ihrem Anblick ab. So viel er ihr auch einredete, es half nicht und er wollte doch nur nicht, dass sie ihre Zeit verschwendete. Aber danach sah es ziemlich aus. Raul wusste nur allzu gut, genau wie jeder von ihnen das Kai sich weder für sie interessierte, noch die Zeit besaß sich um sie zu kümmern, denn Julia war eine sehr anspruchsvolle Frau, die viel verlangte und es meistens kriegte. Wenn sie ihr Ziel allerdings nicht erreichte…daran wollte ihr Bruderherz nicht einmal denken! Es war besser, würde sie ihn vergessen, bevor noch jemand daran litt…und das wäre eindeutig er! Raul erschauerte und schüttelte sich wie eine Katze. Seine geliebte Schwester ließ es eindeutig an ihm aus! „Geht es dir wohl gut?“, die Stimme Kais riss alle aus ihren Gedanken, oder gar Träumen, wenn einige sich lieber der Fantasie hingaben. Der erste Wächter jedoch nickte bloß stumm und lächelte sanft, obwohl es gar nicht danach aussah, als würde es ihm gut gehen. Tatsächlich wurde ihm mit jeder Minute Schwindliger und mit jeder Sekunde die verstrich fühlte er sich mehr und mehr elend. Der Kaiser nahm die Antwort hin, glaubte ihm aber kaum, drehte sich um und konnte nicht anders, als sich zur Beruhigung auf die Unterlippe zu beißen. Aber das half nicht und fast, hätte er sich nicht zusammengerissen, hätte er sich wohl blutig gebissen. „Bitte nehmt doch Platz“, sprach er, ohne sich wie gewohnt zu den Wächtern umzudrehen. Diese jedoch dachten sich wenig dabei, merkten nichts, denn wohl kaum kamen sie dazu die Verhaltensweise ihres Kaisers zu studieren. Still und gehorsam kamen sie seiner Bitte nach. Nur Tyson konnte sich nicht rühren. Er zitterte, versuchte wie immer, doch es war wie immer vergebens. Den Tränen war er nahe, war aber gewillt sich nichts anmerken zu lassen. >Du…< „Tyson?“, fragte Ray, da schon alle Platz genommen haben, nur er und der Kaiser nicht. Aber dieser antwortete nicht, seine Stimme versagte. Tala schaute ihn sorgsam an. War er es doch, der die meiste Zeit bei ihm verbrachte und sein Verhalten genau kannte. Doch hier war der dritte Wächter ratlos. Der neunte Wächter machte sich langsam sorgen, er stand auf und ging die paar Schritte zu ihm. Der Blauhaarige brauchte alle Kraft um auch nur aufzuschauen. Sein Körper rebellierte gegen ihn selber und bei dem Blick den er Ray zuwarf, wurde dem Anderen schlagartig bewusst das er nicht in Ordnung war. Seine Augen verrieten ihn tief Entsetzt zu sein und langsam schlossen sich diese, in ihm wurde alles leer. Der neunte Wächter war erschrocken, denn der Jüngere brach zusammen, fing ihn aber reflexartig auf und wurde dadurch selber zu Boden gerissen. „Tyson!“, in Max stimme war Sorge mit Angst vermischt. Er konnte sich nicht denken, was er den haben könnte. Gerade eben wirkte der erste Wächter doch wie das Leben selber, strotzte vor Energie und Tatendrang. Kai hatte sich umgedreht und sah selber wie Ray den Anderen auffing, doch er erstarrte und tat nichts. Erst als er ein Rufen von dem fünften Wächter hörte, erwachte er aus seiner starre und blickte zu den Ohnmächtigen. Ray aber war gerade dabei aufzustehen und deshalb nahm er den ersten Wächter ganz in seine Arme. Dem Kaiser gefiel diesen Anblick aber nicht, welches ihm darbot. Ihm war es ein Graus diesen neu kennen gelernten Jungen in den Armen eines Anderen zu sehen. Er räusperte sich und hatte seine Fassade der Fassung wieder, die er immer an den Tag lag. Ray aber blickte ihn hilflos an, wusste er doch, dass sein Kaiser eine Erklärung für das hier wollte. „Er ist zusammengebrochen“, war sein einziger Satz, obwohl es sowieso alle mit angesehen hatten. Kai ging zu ihm hin, überquerte die letzten Schritte und nahm ihm Tyson ab, hob ihn in seine Arme. Der neunte Wächter stutzte. „Setz dich wieder, Ray“, er lächelte und war noch nicht fertig. „Ich werde diesen Jungen in ein Zimmer bringen und dann werden wir unsere Lage besprechen“ Der Schwarzhaarige nickte und verbeugte sich ehrwürdig. Während er seinen Platz neben Max wieder einnahm seufzte er. Es war ihm aber wirklich unklar warum sein Kaiser den ersten Wächter selber trug, hätte er doch ein paar seiner Arbeiter in seinem Palast damit beauftragen können. Dennoch gingen seine Gedanken nicht drum rum zu denken, das der Platz des ersten Wächters wohl wieder leer sein würde, wie schon jahrelang damals. Kai beeilte sich in ein Gemach, er rannte schon fast, war die Sorge um diesen kleine Jungen doch groß. Er hatte gesagt, dass er ihn in ein Zimmer bringen würde, allerdings verschwieg er bei Gelegenheit, dass es sein eigens wäre. Vorsichtig hatte er Tyson in sein Bett gelegt, nachdem er angekommen war und seine Tür fast schon zusammengetreten hatte. Er blieb noch eine kurze Weile und erforschte Tysons schlafendes Gesicht. Von dessen Schönheit bezaubert, beugte er sich immer weiter runter und fast schon hätte er ihn geküsst, hätte er sich nicht losgerissen. Kai war erschrocken über sich selber und sein Atem war schneller als je zuvor. >So nicht…<, dachte er sich bloß, ehe er leise aus dem Zimmer schlich und sich wieder in zu den Anderen Gesellte, wollte er doch eigentlich eher bei dem ersten Wächter bleiben. Doch er hatte keine Wahl. Er war hatte Pflichten und denen musste er nachkommen. Königlich präsentierte er sich wieder und setzte sich an seinen alten Platz zurück. Ernst schaute er in die Runde und obgleich einige nach Tyson fragen wollten, trauten sie sich nicht mehr, den sie wussten, dass die Besprechung soeben angefangen hatte. „Ich habe euch aus einem bestimmten Grund rufen lassen“, begann er und holte tief Luft für seine weitere Ansprache. „Es haben sich drei Schutzsiegel aufgebrochen, die einmal vor langer Zeit alle zehn Wächter zusammen gelegt haben. Nach alten Aufzeichnungen haben sie etwas Dunkles Eingesperrt. Aber nicht nur das Böse, sondern auch ein weiterer Junge. Ein Junge, der Auserwählt für eine ganz bestimmte Kraft war. So stark wie er war, hatte er den Anderen besiegt, konnte ihn jedoch nicht töten, da es ihm an Kraft fehlte, die er in den Kampf hatte einbüßen müssen und so hat er die Wächter, die ebenfalls mitkämpften um Hilfe gebeten. Diese hatten keinen anderen Ausweg gesehen als die beiden einzusperren und mit einem Fluch zu belegen. Allerdings traf es wohl mehr den Auserwählten, denn er wurde schlafengelegt und sollte nur erwachen, wenn auch sein größter Feind erwachte. Aber der Andere wurde weniger, nur zum Teil davon betroffen. Was heißt, er hat mehr zeit sich zu erholen als der Auserwählte, den man auch die Legende nennt, denn es war schon so lange her, das keiner mehr genau sagen kann, ob er real ist.“ Alle waren schweigsam und lauschten der Ansprache ihres Kaisers und als dieser aufhörte zu reden konnten sie das nicht wirklich glauben. Es hörte sich alles so komisch an. „Woher sollen wir den wissen das diese Aufzeichnungen wirklich wahr sind?“, Julia durchbrach die Stille als erste und legte gleich offen, was jeder dachte. Bis auf einen, als dieser antwortete: „Natürlich sind sie wahr! Ansonsten hätte man es nicht Aufgezeichnet und mit einem königlichen Zeichen versiegelt!“ Kai stutzte und schaute Bryan verwundert an. „Woher weißt du, dass es mit einem königlichen Zeichen versiegelt ist?“, fragte er, doch der andere blickte ihn stumm an und gab kein Wort mehr von sich. Kai erhob sich stürmisch. „Woher weißt du das, Bryan?!“, ihm war das unbegreiflich. Niemand konnte diese Aufzeichnung kennen und das Zeichen kannten nur die Wenigen. Es war von einem bedeutenden Reich, unabhängig, angesehen, reich und stark an den Mächtigsten Kriegern. Aber niemand ihrer Untergebenen war stärker als die Königsfamilie selbst. Die männlichen Nachfolger waren die Stärksten, welches dieses Reich jemals gesehen hatten. Doch der vierte Wächter starrte ihn nur stumm an und brachte Kai zur Weißglut. „Es heißt…“, er schaute seinen Wächter genau an. „Der 2. Sohn dieser Königsfamilie wäre verschwunden. Er sei eines Tages aus heiterem Himmel verschwunden und das unter strengster Bewachung. Deshalb schließen sie Entführung aus, denn niemand konnte diesen Sicherheitsmaßnahmen trotzen. Der König soll angeblich sehr unter dem Verschwinden gelitten haben“ „Und was schaust du mich so an?!“, blaffte Bryan auf einmal ziemlich unhöflich. „Willst du etwa sagen, ich sei dieser kleine, verwöhnte Königssohn, der sicherlich alles bekam und gemästet wurde, das er heute schon eine Kugel wäre?! Sehe ich verwöhnt aus?!“, ungewohnt emotional erhob er seine Stimme gegen den Kaiser. Die Wächter waren erschrocken und verschreckt, so sehr, das keiner auch nur einen Ton sagte, doch Kai hatte schon immer gewusst, dass der vierte Wächter einen eigenen Kopf besaß. „Fakt ist nun mal das nicht einmal ich weiß woher du eigentlich wirklich bist!“, so Kais Argument. Tala horchte auf und stutzte. >Der Kaiser weiß nicht von wo er eigentlich abstammt?!<, der dritte Wächter war tief erschrocken über diese Aussage. So jemand, dessen Ursprung unklar war, durfte Wächter werden? Doch das interessierte den Rothaarigen gerade wenig. Er schielte kurz zu dem vor Wut bebenden Bryan. >Wieso regt er sich so auf?< Aber Tala nahm sein Blick nun wieder fort von ihm. Wieso wollte er so was denn wissen? Wieso wollte er Sachen über seinen selbsterklärten Erzfeind wissen? Das hatte ihn doch nicht zu interessieren… „Und das lässt dich sofort vermuten das ich ein ekelhafter Adliger wäre?! Die sich sowieso für etwas Besseres halten? Und mit ihrem Gold und Silber angeben, als könnte ihnen keiner das Wasser reichen?!“,der vierte Wächter war wütend, was man sofort wahrnahm und rasend, was ganz unüblich für ihn war, zudem schreckte er Tala wieder in die Realität. Die anderen hatten ihn so noch niemals erlebt, war er doch stets nur gefühlstot, doch das ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Kai seufzte. „So hat das keinen Sinn, beruhigen wir uns doch lieber! So können wir unser Problem auch nicht lösen!“, er setzte sich sofort wieder hin und ließ das mal auf sich beruhen. „Und…was ist denn nun eigentlich unser Problem?“, fragte Raul, da es ihm nicht wirklich auffiel. „Es ist scheinbar etwas Böses erwacht, das schon damals fast das ganze Universum zerstört hätte.“ „Schon wieder das übliche? Ein Wahnsinniger der alles beherrschen will?“ „Nein, er will keine Macht übernehmen, da er es versucht hatte und daran gescheitert war, versucht er nun alles zu zerstören und will alles auslöschen. In der ganzen Ewigkeit müsste er wohl noch ein ziemliches Stückchen stärker geworden sein. Wir müssen Achtsam sein. Einen besonderen Groll hegt er gegen uns, die Wächter und wahrscheinlich auch gegen den auserwählten Jungen von damals“, er hielt eine kurze Pause und wollte wieder zum Reden ansetzen, wurde doch jäh unterbrochen. „Warum sollte er einen Groll, gegen uns Wächter hegen?“, fragte Salima und wartete neugierig auf eine Antwort. „Weil die damaligen Wächter mitgekämpften haben und weil sie zu schwach waren, hat man ihnen Hilfe gesandt, in Form einer Kraft. Aber auch weil die Wächter ihn eingesperrt haben. Alles zusammen bedeutet wohl eine große Rache“, war die Antwort. „Das ich nicht lache!“, kam es von Raul. „Immerhin dürften wir ja wohl viel stärker sein, als unsere Vorfahren früher!“ „Ich wär mir da nicht so sicher“, mischte sich nun auch Kenny ein und Kai seufzte einfach nur und beendete das Ganze. „Ich werde euch jetzt in Gruppen einteilen. Ray und Max sowie Mystel, ihr versucht im ganzen Reich Ausschau zu halten ob ihr einen Unbekannten seht, egal wer das sein mag, ob er nun gut oder böse ist, bringt ihn hierher. Julia, Raul und Salima. Ihr werdet versuchen den Auserwählten zu finden, wir müssen ihn schnell finden und in Sicherheit bringen damit er seine Kräfte neu aufladen kann. Tala, Kenny und Bryan, ihr werdet in dieses Königreich hier gehen“, er überreichte ihnen ein Karte und grinste den Lilahaarigen schelmisch an. „und Informationen sammeln. Alles was ihr kriegt und erfahrt und ist es noch so klein könnte uns weiter helfen“ „Das silberne Reich?“, war Kenny verwundert zu fragen, als er auf die Karte blickte. „Ja“, grinste Kai. „Ich wünsch dir noch viel Spaß dort, Bryan“, meinte der Kaiser zu sagen und blickte ihn vergnügt aus halb geöffneten Augen an. Dieser erwiderte mit einem unheilvollen Blick. Wenn Kai recht hatte und sein vierter Wächter das war, wofür er ihn hielt, dann konnte ihn ja dort was erwarten. >Stell dich und kehr zu deinen Wurzeln zurück…am Ende müssen wir das Alle< Noch einmal stellten sich alle in eine Reihe und verbeugten sich, wobei Bryan das eher gezwungenermaßen tat, ehe sie verschwanden um ihrer Aufgabe nachzukommen. ~~~~ „Hm, sie kommen um mich zu suchen“, grinste Shi und streckte sich erst mal. Dies versprach wirklich lustig zu werden. Er freute sich schon darauf und seine Neugierde brannte zu sehen wie die neuen Wächter aussahen und wer sie wohl waren. Seine Gedanken schweiften ab und schon wieder musste er an seinen verlorenen Geliebten denken. Er schüttelte seinen Kopf um von ihm loszukommen, was nur wenig half. Shi wusste wer der Mörder war, denjenigen, den so alle als Helden feierten, denjenigen, von denen alle sagte er wäre selbstlos gewesen. Doch er war nichts als ein feiger Mörder! Der Schwarzhaarige entschloss sich hier zu bleiben. Genau hier. In einer ewigen Ödnis, mit keiner Menschenseele oder sonstigem. >Wenn sie mich wirklich suchen, werden sie mich schon finden<, dachte er sich und ließ sich auf den Boden plumpsen. Wozu sich die Mühe machen, wenn es leichter ginge? Er grinste und legte sich auf den Rücken, sein Blick zum blauen Himmel, wo nur wenig weiter die Sonne hell schien. „Ich hab Hunger!“, lachte er. ~~~~ „Oh…“, Sohi schaute auf. „Ich merke das sie mich suchen“, grinste er seinen namenlosen Diener an. >Ob sie mich hier finden?<, doch sein Schloss war groß und wie es schien unverwüstlich, außerdem war es das einzige in der weiten Wüste. Er grübelte, war seine Stimmung gerade noch gut, so wurde er jetzt bitterernst. Ihm schossen Bilder in den Kopf, die er nicht haben wollte, gegen die er sich wehrte. - „Verräter!“, schrie er. Doch er, der Zuschauer konnte nicht erkennen zu wem. „Was ist das für eine Welt?“, Sohi weinte. „WAS IST DAS FÜR EINE WELT DIE IHR ALS GUT EMPFINDET? SO EINE WELT MUSS ZERSÖRT WERDEN!!“ - Er atmete schnell. Was war das bloß? War es er selber? Unmöglich…er konnte sich nicht erinnern so etwas jemals gesagt zu haben…aber wenn er es nicht war…wer war denn diese Person dann, die so Aussah, wie er selber, die vor Wut zerfressen war und nach…ja…Rache san. Der Silberhaarige konnte es sich nicht erklären. Er wollte noch niemals Rache, für was denn auch? Er musste die ganze Zeit doch nur kämpfen…er hatte früher niemanden gehabt, so weit seine Erinnerungen ihn trugen, so war er steht’s allein. Sohi war niemals so wie die Anderen es waren. Die meisten hatten ihn im Weg gemieden. Doch selbst dies war führ ihn kein Problem gewesen. Er hatte keine Eltern gehabt, sie hatten ihn weggegeben und er wuchs meistens bei irgendwelchen Verwandten auf, die ihn immer wieder untereinander tauschten, als wäre er ein Tier. Aber die Wahrheit war das es ihm total egal war. Er hatte nichts gefühlt und tat es auch nicht, als die meisten ihn merkwürdig empfunden haben. Erst später musste er erfahren, warum er so viel anders war als die anderen. Aber auch diese Erklärung hatte ihm nichts gebracht, im Gegenteil. Seine Lage verschlimmerte sich, doch er wollte aufhören daran zu denken. Es war Vergangenheit und dies, dies war die Gegenwart. Wozu sich mit Kleinigkeiten beschäftigen? ~~~~ Bei Max, Mystel und Ray ~~~~ „Habt ihr eine Ahnung wo wir überhaupt Anfangen sollen? Wäre ja schön zu wissen was man sucht!“, meckerte der platinblonde auch schon los, obwohl sie kaum aus dem Palast waren und irgendwo in den Wolken hingen. „Aber das wissen wir doch“, entgegnete Ray. „Eine Person“ Doch Mystel verdrehte nur die Augen und schaute zu Max, dieser jedoch schien gerade das Reich mit seinen, durch Magie gestärkten Augen, zu überfliegen. Aber er seufzte letztendlich. „Ich sehe nichts! Wir müssen im Reich alles durchgehen um jemanden zu finden, dieser benutzt wahrscheinlich Magie um nicht entdeckt zu werden“, sagte er und entzog seine Magie wieder aus den Augen. „Leute, niemand hat gesagt das, dass einfach wird. Das ist auch bitterer Ernst!“, meinte der Schwarzhaarige und Max lächelte ihn an. >Deshalb bist du wahrscheinlich der neunte Wächter. Du bist verantwortungsvoll<, dachte Max still in sich hinein und leicht bohrte sich ein Schmerz in seine Brust. Immer wieder, egal wie sehr er es auch versuchte, er konnte nicht aufhören an seinen besten Freund zu denken. Langsam drehte er seinen Kopf weg und wischte sich die verräterische Träne weg, die gerade ihren Weg durch Max Gesicht suchen wollte. Der Herr über Donner und Blitze allerdings hatte das durch ein Seitenblick doch noch mitbekommen, obwohl er es eigentlich nicht wissen wollte. In letzter Zeit hatte er eine Veränderung an den Kleinen gesehen. Er wirkte oftmals einfach nur Traurig und meistens, wenn er gedankenverloren durch die Gegend blickte, zeichnete seine Augen sich in Melancholie. Ray hatte sich jedes mal abgewandt, er wollte seinen Freund doch immer nur glücklich sehen! Wie früher…doch diese Zeiten schienen für ihn unerreichbar weg. >Ach Max!< Brooklyn indes kam gerade zu Mystel zurück und war ganz außer Atem. „Was hast du?“, fragte dieser auch gleich besorgt und zupfte an seinen Ärmel. Der orangehaarige aber lächelte nur. Süß, wie er sich Sorgen machte! „Ich hab mich nur beeilt möglichst schnell bei dir zu sein!“, war dessen Antwort und schon wieder waren diese zwei am Turteln, fand der zweite Wächter das doch so schön es von ihm zu hören. Die beiden anderen aber verdrehten nur die Augen und schon war vergessen der größte Kummer für eine Weile. Mystel aber streckte nur die Zunge zu den Beiden und sprach ein neckendes „Neidisch?“ >Auch wenn es mir tief ins Herz schneidet…lieben werde ich dich wahrscheinlich ewig<, Max konnte sich mit dieser Antwort doch nicht zufrieden geben! Er weinte schon wieder fast. Aber sein Herz hatte recht. Er würde Ray ewig lieben…und genau das war sein größter Schmerz! „Ja?“, grinste Ray einfach nur frech und durchquerte Max Gedanken. Der neunte Wächter lächelte ihn aufmunternd an. „Vielleicht möchten wir ja auch mal so eine Liebe“, sprach er zu seinem jüngeren Kollegen, ohne aber nur ein einziger Blick von seinem besten Freund abzuwenden. >Wieso sagst du mir nicht was du hast? Kannst du es mir nicht sagen? Du hast mir doch immer alles anvertraut…was ist jetzt so anders, das du es nicht mehr tun kannst?!<, Ray war bis ins tiefste gepeinigt. Er wollte doch nur für Max da sein! Aber nicht einmal bemerkt hatte er den Zeitpunkt, wo sich alles änderte. Waren es vielleicht doch seine Gefühle die ihm einen Streich spielten und eigentlich war alles normal? Nein…das war es unmöglich. Warum verliebte er sich denn auch ausgerechnet in Max? Dieser würde es doch nicht mal hören wollen. Immerhin waren sie die besten Freunde…er würde sie sicherlich nicht riskieren wollen. Aber sein Herz war schon längst in Sehnsucht ertrunken. So unendlich lange liebte er den Blonden schon und bis jetzt hatte es niemand gemerkt. Kein Wunder, war er es doch, der immer ein Lächeln aufsetzte und sich sein bestes Tat, sich einfach nur normal zu benehmen. Aber es half scheinbar nicht, der Blonde drehte sich weg, entfloh somit seinen, wunderschönen bernsteinfarbenden Auge. >Bitte tu mir das nicht an. Bitte nicht…Wieso machst du das? Quälst du mich absichtlich?<, er war wirklich versucht sich nichts anmerken zu lassen, doch es wollte einfach nicht klappen. Er wand sich nun zu dem Liebespaar etwas hinter ihnen. „Brooklyn, hast du gar nichts gefunden?“, die Arbeit war wichtiger, redete er sich ein, aber ein Nachgeschmack, der blieb, wie immer. Nun schaute auch der Angesprochene ihn an und hatte seinen Blick von seinem Liebsten genommen. Seine Miene wurde ernst. „Doch…im Norden ist etwas. Ich konnte es leider nicht wirklich wahrnehmen, aber das lässt sich auf starke Magie vermuten“, antwortete er. „Gut, dann werden wir hingehen!“, beschloss Ray, war es doch immerhin er, der die Führung dieser Gruppe übernahm. Er erhob seine Hand und es blitzte auf grüne Strahlen des Himmels. „Driger! Ich rufe dich, mein Schutzgeist!“ Und Driger erschien in seiner vollen Pracht, auf den Wunsch seines Herren. Mystel wunderte sich immer wieder über den edlen Tiger, war dieser doch einfach wunderschön, seiner Meinung nach. Der Schwarzhaarige Herrscher grinste und zeichnete mit seiner Hand eine Geste. „Bitte aufsetzen“, war seine amüsierte Stimme, gleich eines Gastgebers. Max aber war misstrauisch. „Ähm, sind wir alle nicht zu schwer für ihn?“, fragte er vorsichtshalber nach, konnte er ja noch sein Schutzgeist rufen. Außerdem hatte er noch nie gesehen wie viel Driger tragen konnte. „Nein, nein“, winkte dessen Herr ab. „Er ist stark genug, also mach dir keine Sorgen“ Der Blonde nickte, während Brooklyn seinem Liebsten hoch half und er selber auf dem großen Schutzgeist Platz nahm. Er schluckte und hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. >Kann er uns wirklich alle halten?< „Na los, Max“, sprach Ray zu ihm und ehe er es sich versah, hatte der Ältere ihn schon an der Hüfte gepackt und ihn zu Driger hochgehoben. Der Blonde zeigte sich in leichter Schamesröte. „Ist was, Max?“, fragte der Andere spitzbübisch. Der Gefragte schüttelte nur leicht seinen Kopf und fügte, als Themenwechsel stotternd hinzu: „Ich, äh, frage mich nur wie es wohl Tyson so geht“ Er schluckte. „Er sah nicht ganz gesund aus“ Der Schwarzhaarige schien nachzudenken. „Um ihn können wir nach dieser Mission ja sehen“, er lächelte und stieg auf. >Oh man, du bringst mich noch um den Verstand< ~~~~Bei Tala, Bryan und Kenny~~~~ Sie schritten durch die verschiedenen Reiche und je näher sie dem Ziel kamen, so eher schien Bryan durchzudrehen. Er verzog schon vor langem sein Gesicht, reagierte gereizt bei jedem Wort und schrie dauernd durch die Gegend. Tala wusste sich gar nicht mehr zu helfen. Würde Bryan sich doch wenigstens wie vorher benehm, damit würde der Rothaarige ja noch umgehen können, doch so? Er war mit seinem Latein am Ende. „Hör mal Bryan, ich finde du benimmst dich ziemlich unpassend für einen Wächter“, sofort hatte Besagter einen Todesblick für den kleinen Wächter Kenny. „Hast du ein Problem, du Weichei?!“, war seine Gegendemonstration. Der Braunhaarige zuckte zurück und war ein wenig verschüchtert. So eine Reaktion war zwar zu vermuten, aber Bryan reagierte dennoch über, wie alle anwesenden fanden. „Jetzt reg dich mal ab!“, waren Talas eisige Worte, die kaum Widerspruch duldeten, doch bei dem Älteren würde es wenig fruchten und das wusste der dritte Wächter. Doch das gedachte Verhalten blieb aus. Der Ältere schwieg tatsächlich und grinste den Rothaarigen nur schelmisch an. „Ein Problem?“, fragte er wieder und diesmal an den Jüngeren Kollegen gerichtet. „Ja, du bist das Problem. Was denn sonst? Meine Güte, du drehst ja total durch!“, Tala antwortete ungeniert die Wahrheit. „Was hat dich das zum interessieren?!“, jetzt war seine Stimme schon wieder ziemlich säuerlich. Er kam mit seinen Nerven einfach nicht mehr zurecht. Ihn reizte schon das kleinste bisschen. „Mich hat das sehr wohl zu interessieren, denn du stresst unsere Gruppe und machst diese Mission nicht gerade professionell!!“, schrie Tala nun. Er hatte es einfach satt. Bryan benahm sich wie ein kleines trotziges Kind. >Das darf doch nicht wahr sein!<, wenn der Ältere so weiter machte, dann würde wahrscheinlich nur noch einer bei wirklich klarem Verstand sein und der wäre…Kenny! Das war so eindeutig, das es ihm schon wieder Angst machte. Doch Bryan seufzte bloß. „Ja ja“, war alles was er resigniert sagte, er würde nicht schwach werden und zugeben, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Endlich waren sie angekommen und die Landschaft zeigte ihnen von der Vogelperspektive eine wunderschöne, gar traumhafte Gegend. Fast wie im Märchen und die Wächter staunten. So etwas Zauberhaftes haben sie noch nie gesehen. Nur der vierte Wächter brummte. >Ekelerregend<, wie er fand. Auch wenn er seinen Gedanken nicht laut aussprach, so wusste Tala doch das es dem anderen nicht gefiel. Verzog er ja doch sein Gesicht als hätte er in eine Zitrone gebissen. Doch den Rothaarigen zog dieses Reich in den Bann. Ihm war es so vertraut und staunte über diese Schönheit der Natur, dass er nicht anders konnte. Die Wälder waren prächtig mit anzusehen. Die Wälder grünten saftig, während die Blumen blühten und ihre volle Pracht entfalteten. Am Rande war ein Wasserfall, mit so einem Kristallklaren Inhalt, dass man es wahrscheinlich ohne Bedenken trinken würde. Es hatte den Anschein, als ob kein Wesen sich schon jemals dorthin verirrte, aber es sah nicht verwildert aus. Im Gegenteil. Sogar sehr gepflegt. Und etwas weiter Weg sah er die Stadt. Hübsche kleine Häuschen. >Wow< Und gerade aus, prankte natürlich das königliche Schloss hinaus. Es war riesig, beinahe überwältigend, fast schon so übermächtig wie die Residenz des Kaisers. Aber in dem Punkt Edel, war es einfach unschlagbar. Ein verächtliches Seufzen zu seiner Rechten und er wurde aus seinen Gedanken gerissen, in dem es nur um dieses überragende Reich handelte. „Was sollen wir hier schon finden!“, meckerte Bryan seiner Laune toll. „Kai muss total wahnsinnig sein! Hier gibt es nichts!“, seine Kollegen schauten ihn an. Keiner außer ihm hatte den Kaiser jemals bei seinem Namen genannt. Das zeugte von Mut, denn so stellte er seinen Herrscher ihm gleich. Dies war jedoch verboten. Aber es wurde noch nie erlebt, dass der Kaiser persönlich etwas dagegen empfand, oder das ihn mal jemand für seine spitze Zunge schon mal bestraft hatte. Klar, Kai war ein recht toleranter Regend, aber nicht alle waren so und schauten mal eben darüber hinweg. Die Ratgeber saßen schon seit bestimmt mehr als einen Jahrhundert ihm zur Seite und alle waren sie Alte Wesen, die noch nach den alten Regeln lebten. Diese waren nicht sehr nett, so war der Gedanke aller. Sie waren streng und mussten die Anderen zurechtweisen. Aber keiner hatte sich jemals getraut, auch nur die Stimme gegen Bryan zu erheben. Der Rothaarige rief sich die Szene von der Versammlung in den Kopf. Ihm war es einfach nicht geheuer, dass man so wenige Informationen über den Blasslilahaarigen wusste. Tala war nicht dumm und verstand die Andeutung von seinem allmächtigen Kaiser. Wenn es so war, wie dieser vermutete, dann wäre er neben einem waschechten Prinzen! Er erschauerte. Das war zu viel für ihn. >Der und Prinz, niemals! So wie der sich benimmt! Seine Manieren sind unmöglich. Der kann kein adliges Blut in sich hegen<, so der zweifelnde Rothaarige. Er wollte nicht mehr daran denken und schüttelte wild seien Kopf, schrie ein: „Niemals!!“, woraufhin der siebte Wächter verschreckt aufzuckte und der vierte Bewahrer ihn nur komisch aus dem Seitenwinkel anguckte. >Und ich benehme mich also unpassend?<, war dessen Gedanke, wo sein Jüngere Kollege auch nicht viel besser war. „Hast du was?“, war Bryans eisige Frage an den Rothaarigen. „Was soll sein?!“ Doch der Andere kam nicht zu Antwort, denn plötzlich erschien ein junger Mann vor ihnen, mit der Rüstung eines Kriegers, in seinen beiden Händen einen Sperr, mit dem er drohend vor ihnen stand. „Wer seid ihr?“, war seine strenge Wortwahl und so wäre sein Blick nicht von einem Helm, der bis zu seiner Nasenspitze ging und dieselbe Farbe, ebenfalls mit demselben Muster wie seine Rüstung trug verdeckt worden, so hätte man seinen unbarmherzigen Blick gesehen. Jetzt jedoch vermuteten sie es nur bloß. Bryan hatte sich schon seit dessen Erscheinen sachlich hinter den beiden Anderen versteckt, woraufhin sein Gesicht nicht zu erkennen war. Nicht das er feige war, aber er musste so was nicht haben. >Zum Überleben zählt nicht nur die Stärke, sonder auch Intelligenz< „Wir sind Wächter“, war Talas knappe Antwort, wo doch seine Augen den Krieger genervt anfunkelten. Doch dieser ließ sich scheinbar wenig beeindrucken, ließ jedoch seinen Speer sinken. „Und was macht ihr hier?“, fragte er jetzt zwar nicht sonderlich netter, aber dafür weniger drohend. „Wir kommen im Auftrag des Kaisers. Unsere Aufgabe ist es Informationen zu sammeln“, nun war es Kenny der Antwortete. „Und was für Informationen?“, dieser Krieger war aber ziemlich neugierig, was Bryan auf Dauer gewaltig nervte. „Das hat dich nicht zu interessieren, du Mittelklassiker Bauer! Wir wollen nur in die Bibliothek der königlichen Familie!“, der vierte Wächter klang wie immer, nämlich abschätzend. „Sag mal, weißt du eigentlich mit wem du hier redest?!“, fragte er wie ein Donnergrollen. „Außerdem ist diese Bibliothek, wie jeder weiß im Schloss seiner Majestät“ Der Krieger konnte das Gesicht von diesem frechen Jüngling zwar nicht erkennen, doch das machte ihm nicht sehr viel. >Ein Feigling<, wie er vermutete. „Nein? Ich weiß nicht mit wem ich rede, du hast dich ja auch nicht vorgestellt!“, das war ein Punkt für den Blasslilahaarigen. Grummelnd ließ der andere sein Speer verschwinden und erhob seine Hände um seinen Helm abzunehmen. Seine violetten Haare schimmerten heraus, ein paar Strähnen waren länger und im Allgemeinen war er ein verdammt gut aussehender junger Mann. Er klemmte seinen Helm unter seinen Arm und seine lila Augen waren durchdringend. >Verdammt!<, dachte sich Bryan als er seinen Anblick begegnete. „Ich bin Prinz Baron, der erstgeborene des Königshauses. Und Ihr?“, fragte er und auch wenn der Wächter wusste, das diese Frage ihm galt, so antwortete er immer noch nicht. „Hat es Euch die Sprache verschlagen?!“, nun war seine Stimme eher belustigt und ein bekannter Blick huschte ihm über die Augen. Ein Blick, welches dem Bryan so ähnelte. „Nein“ Dennoch schluckte der vierte Wächter. >Wie soll ich bloß hier wieder rauskommen?!< „Dann sagt mir doch wer Ihr seid!“ Wieder kam keine Antwort. Nur Stille. Und die anderen Wächter beobachteten auch ebenfalls nur stumm dieses Schauspiel. Langsam aber sicher erlosch die Geduld des Prinzen und er griff nach seinem Schwert, welches er um seine Hüften trug. Der Violetthaarige zog es aus seiner Scheide und richtete die Spitze Klinge gefährlich auf die kleine Gruppe. „Zeig dich, du Feigling!“, war sein Wort, als er auf die Wächter zustürmte. Kenny wich sofort aus und auch Tala entkam dem Schwert geschickt, nur der letzte rührte sich nicht. Sein Haupt immer noch gesenkt, immer noch versteckte er sein Gesicht, doch als der Prinz ihm immer näher kam, so konnte er nicht anders. Er schaute auf, zeigte sein Antlitz der Sonne, welches Licht auf ihn fallen ließ und ihn allen ganz zeigte. Baron erschrak zutiefst, wollte abbremsen, doch durch den Schwung, welches er genommen hatte, funktionierte das nicht. „Bryan!!“, schrie der Prinz und kniff seine Augen gequält zusammen, erwartete er ja doch das schlimmste. Selbst Tala hielt den Atem an. >Nicht!<, seine Sorge war kaum noch zu verbergen. Doch der Wächter hob seine Hand zum Himmel, kurz zuckten blitze durch das Reich und seine Hand elektrisierte sich. Es kribbelte seinen Arm entlang und ein Schwert erschien, wonach er sofort griff und den Schlag parierte, indem er das Schwert des Anderen wegschlug. Es flog hoch und verschwand, löste sich mit der Luft auf. Baron hingegen wurde zurückgeschleudert, konnte sich noch im allerletzten Moment halten und federte seinen Sturz durch die Luft ab. Bryan ließ seine Waffe nun verschwinden. Eigentlich wollte er es nie mehr gebrauchen, doch er hatte einfach keine Wahl. Sein Schwert beinhaltete ein Zeichen seiner Herkunft und das gefiel ihm gar nicht. „Bruder…“, sprach der Prinz schwach und kam dem Wächter näher. „Wo…warst du?!“, fragte er schon fast panisch. Bryan aber verdrehte nur die Augen. „Werd nicht gleich hysterisch!“, sein Ton glich einem Befehl. „Hysterisch?! Du warst seit Ewigkeiten verschwunden! Wo warst du?“, fragte er weiter. >Mein Gott, bist du nervig< Baron blickte ihn durchdringend an, fast schon als wollte er ihn analysieren. „Du bist jetzt also Wächter…“, bemerkte er monoton. „Frag mich nur, wie du das denn schon wieder geschafft hast. Du hast uns verlassen und deine Familie damit im Stich gelassen! Du warst der Thronerbe! Und dann warst du verschwunden, was glaubst du eigentlich wie Vater gelitten hat? Das war eine Schande seinesgleichen!“, kaum wieder zurück in seine Heimat wurde Bryan auch gleich mit Vorwürfen bombardiert. Doch sein Bruder war nicht gewillt aufzuhören. Scheinbar wollte er alles Los werden, was ihm schon seit Zeiten auf dem Herzen lag. „Ich versteh dich einfach nicht! Du hast alles aufgegeben und warst einfach verschwunden! Wir wussten nicht einmal wie du das angestellt hast! Außerdem hielten wir dich schon für verloren! Aber nun gut…da du wieder da bist, kannst du ja deinen Platz wieder einnehmen. Vater wird sich freuen und dein rätselhaftes verschwinden werden wir schon klären und somit das Volk beruhigen. Jetzt wo ihr nächster König zurück ist, werden sie sich freuen“, er lächelte und breitete seine Arme aus. Doch sein Bruder rührte nicht zu einer Umarmung. Er zitterte und ballte seine Hände zu Fäusten. „ICH WOLLTE NIE KÖNIG WERDEN!!“, schrie er stattdessen. Sein Bruder schaute ihn nur streng an. „Du kannst vor deiner Verantwortung nicht fliehen!“, er senkte seine Arme wieder und seufzte. „Ich versteh nicht warum ausgerechnet ich als König geeignet wäre! Du bist älter als ich! Du bist der Erstgeborene! Warum ist das nicht deine Pflicht?!“ Er verstand es einfach nicht und deshalb war er auch abgehauen. Er hielt es nicht mehr aus. Der Druck, wie sie ihn behandelten, wie sie ihn anschauten, bei jeder Ecke wurde getuschelt. „Da kommt der Thronerbe“, haben sie immer gesagt. Das hatte er einfach nicht ausgehalten. Sein Bruder schaute ihn bloß weiterhin streng an. „Du willst dich drücken? Schon wieder?! Ist es nicht genug, was du uns allen angetan hast?!“, Baron konnte sein Gegenüber nicht begreifen. Bryan hatte alles gehabt und war einfach zu schwach dieser Verantwortung gerecht zu werden. Doch tief in seinem Inneren war er immer neidisch auf seinen kleinen Bruder gewesen. Er hatte immer alle Freiheiten genossen, wurde verzogen, bekam alles und Baron bot man nur den Thron an. Na klar, König zu werden war eine höchst würdevolle Aufgabe, aber er müsste lügen, wenn er sagen müsste dass er unbedingt dieser Pflicht nachkommen wollte. Er wollte nie König werden, niemals in seinem Leben. Er wollte frei sein und deshalb hatte er den Thron Bryan zugeschoben. Er gab auch zu, dass er das Leben seines kleinen Bruder ziemlich schwer gemacht hatte. Er konnte es nie ertrage, wenn Bryan etwas bekam, was er immer schon gewollt hatte. Was seiner Meinung ziemlich oft geschah. Baron konnte es dann nicht ertragen, wenn er glücklich war. Ihm war klar, dass dies schon irgendwie krankhaft war, aber er konnte nichts dagegen ausrichten. „Was habe ich denn getan, hm?! Ihr habt mich doch alle unter Druck gesetzt und was war mit dir, hä?! Geliebter Bruder?!“, diese Worte spuckte er aus, als wenn es nichts schmutzigeres gäbe. Ihm war klar, dass sein Bruder ihn wirklich verabscheuen musste, weshalb also, hätte er ihm alles weggenommen was ihm ansatzweise lieb war? Bryan wollte nie viel. Er hatte nie um etwas gebeten, doch sein Bruder gönnte ihm nie was. „Du wolltest mich doch stets leiden sehen, war es nicht so? Du warst krank! Richtig krank!“, er schrie ihn an. Er schrie einfach alles aus ihm heraus. Baron allerdings war nicht so tolerant über dies hinwegzusehen. Er erhob seine Hand und verpasste seinem kühnen Bruder eine Lehre in Form einer schallenden Ohrfeige. Bryans Kopf flog zur Seite, konnte aber nicht ohnehin ihn immer noch trotzig anzuschauen. Seine Wange färbte sich langsam rot und Tala konnte nicht mehr still halten, sich nicht einzumischen. „Sag mal, geht’s noch?! Was bildest du dir eigentlich ein? Das ist dein Bruder!“, der dritte Wächter konnte sich dies einfach nicht wortlos mit ansehen. Er mochte zwar nicht zugeben dass er Bryan irgendwie doch noch mochte, aber solche Familienverhältnisse konnte er wahrlich nicht ab. Er wollte so etwas nicht sehen, er wollte auch nie so etwas erlebt haben. Eine kaputte Familie, wo man nur weinen konnte. Aber das er dennoch so etwas erlebt hatte, war nun mal eine andere Geschichte, ein anderes Kapitel. Es gehörte nicht hierher. Der Prinz allerdings schaute ihn bloß düster an. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“ Tala empörte sich. Doch bevor er einen giftigen Kommentar loslassen konnte, erschien plötzlich eine weitere Person. „Eure Majestät! Der König erwartet Euch!“, sogleich er dies sagte, war er auch wieder verschwunden. Kenny wunderte sich sehr über die Aktion eben. „Gut“, meinte der Prinz und hängte noch ein: „Dann werde ich kommen“, dazu. Er schaute seinen Bruder an, der immer noch nicht begeistert über ihn war. „Folgt mir, ich führe euch ins Schloss“ „Ich weiß, wo es sich befindet, du brauchst mich nicht daran erinnern zu wollen“, zischte Bryan und verschwanden, nur um vor dem Schloss wieder aufzutauchen. Kenny folgte dem zurückgekehrten Prinzen hinein und als auch Tala eintreten wollte, wurde er hart gepackt und grob auf eine Wand geschleudert. Er wurde eingekesselt. „Was soll das?!“, er war außer sich. „Hast du zufällig Lust, mich zu heiraten?“ >Äh, hä?!<, und der dritte Wächter war vollends verwirrt. So, hier ist das nächste Kapi ^0^ Und im nächsten Kapi geht es mehr um Tala und Bryan, versprochen ^^ Aber dieses Kapi hat einfach sein müssen. Über mögliche Kommentare würde ich mich sehr freund ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)