What's this feeling? von Krazy_ (James X Lily) ================================================================================ Kapitel 18: Das Ende eines bescheuerten Tages --------------------------------------------- sry, dass es mal wieder so lange gedauert hat, aber ihr kennt mich ja....O.o Ja ähm...meine eine Freundin wollte unbedingt Snape in diesem Kappi haben und jaaa er ist ein wenig ...ungewöhnlich @Hailey_Cathy: meine motivation schlecht hin^^ danke :D @all others: DANKE FÜR DIE LIEBEN KOMMIS Kapitel 18: Das Ende eines bescheuerten Tages Gott sei Dank hatte Christine das Buch fallen gelassen! Wenigstens auf die beste Freundin konnte man zählen! Ja gut, sie hatte sich mit dem „Buch-aus-der-Hand-fallen-lassen“ verdammt viel Zeig gelassen, aber immerhin hatte sie es getan. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn Chris sie nicht gerettet hätte. Unaufhaltbar tauchte ein Bild von ihr und Potter in ihren Gedanken auf. Irgendwie stand sie verdammt nah bei ihm. Nein, das hatte nichts mehr mit Nähe zu tun. Sie klebte an ihm! Ekelhaft! Unwillkürlich zuckte die Schulsprecherin zurück. Nein, so weit würde es nie kommen. Aber das hatte sie auch schon vor ein paar Tagen gesagt und man hatte ja fast sehen können, wohin es geführt hatte. Vielleicht war nächstes Mal keine helfende Christine da… Was würde sie dann tun? Ach verdammt! Es würde einfach kein nächstes Mal geben, weder heute, noch morgen oder gar nächste Woche! Schluss. Aus. Ende. Beschlossene Sache! Wie hatte das eigentlich vorhin passieren können? Vielleicht sollte sie ihren Geisteszustand mal von Experten überprüfen lassen. Sie konnte sich das Ergebnis schon jetzt praktisch in Farbe vorstellen: Lily Evans: Geistig labil. Und das alles nur wegen Potter! Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein? Einfach so daher zu kommen und sie fast zu küssen? Stop! Wäre es nach ihm gegangen, hätten sie sich geküsst. 100%ig. Wie sagte ihre Muggelfreundin immer so treffende? Einatmen, ausatmen. Alles ist in Ordnung. Ha, gar nichts war in Ordnung! Sie hatte beinahe James Potter geküsst. Und das in diesem Satz zu betonende Wort war nicht beinahe und auch nicht James Potter es war einzig und allein geküsst! Dieser gemeine, hinterhältige Perversling! Nun gut, an einem Kuss war ja eigentlich nichts perverses…Lily! Hör sofort auf, dir selbst zu widersprechen! Es war echt zum Heulen. Warum musste dieser Typ auch nur so…traumhafte Augen haben? Gut Lil. Alles ist schön, alles ist gut. Kein Kuss – Merlin sei Dank – nur eine äußerst peinliche und sich hoffentlich nicht so schnell wiederholende Situation. Am Besten, du vergisst die Sache so schnell wie’s geht. Tu einfach so, als wäre nichts gewesen und….war sie verrückt?? Natürlich war etwas gewesen! Sie hatte ihre ganzen Prinzipien missachtet! Einatmen, ausatmen. Du schaffst das schon. Würde sie nun so viel Aufhebens wegen einem Beinahe-Kuss machen, würde das ja eigentlich nur zeigen, dass dieser Kuss sie beschäftigte, und ja klar beschäftigte ihr total dämliches Verhalten sie, aber das musste ja hier niemand mitbekommen, am Wenigsten ein gewisser James Potter. Potter würde sich bestimmt wer weiß was darauf einbilden, wenn er bemerken würde, dass sie über den Beinahe-Kuss nachdachte. Sie hatte ja nachher noch genug Zeit für diese Gedanken, wenn sie – wie es sich gehört UND wie sie es wollte – alleine in ihrem Bett liegen würde. Jetzt musste sie erst mal den nächsten Schritt planen. Wie könnte sie sich jetzt möglich unbemerkt, still und leise aus der Affäre ziehen? Lilys Blick huschte von Christines entschuldigender Miene zu Alices breitem, sehr zufriedenem Grinsen und Sirius‘ leicht angehobenen Augenbraue. James lies sie bewusst aus. Ihr Vorhaben dürfte nicht so einfach werden, aber das war ja auch irgendwie von vorneherein klar gewesen. Ihr Leben war ja nie was einfach! Alice war die Erste, die das Schweigen schlussendlich brach. Wie Lily schon in ihrem ersten gemeinsamen Schuljahr herausgefunden hatte, hasste Alice langes, anhaltendes Schweigen. „Weiß man eigentlich mittlerweile welches Haus, in welchem Fach, wann gegen ein anderes Haus antritt? Langsam müsste Dumbledore doch mit den Zuteilungen fertig sein, oder?“ Lily spürte den Blick, den James ihr zuwarf nur zu deutlich. Mist! Konnte sie diese Wirkung, die er auf sie ausübte, vielleicht irgendwie abstellen? Wahrscheinlich nicht. „Naja, also ehrlich gesagt waren wir noch gar nicht mit den Aufstellungszetteln bei ihm, also sieht es mit konkreten Daten relativ schlecht aus.“ Genauso schlecht wie mit ihrer Gesundheit. Und ihrer Zukunft. Und ihrem Gehirn. Obwohl um ihr Gehirn musste sie sich keine Sorgen mehr machen, dass hatte sie sowieso schon vor längerer Zeit verlassen. Was würden wohl die anderen Schüler denken, wenn sie von ihrem Missgeschick erfuhren? Moment. In Potters Satz war ein wir aufgetaucht, oder? Hatte nur sie das gehört oder hatte er das Wort irgendwie speziell betont? Irgendwie anders? Irgendwie…Lily suchte in Gedanken nach einem ausschlaggebenden Wort. Süß? Nein. Potter und süß passten nicht zusammen. Weich? Nein. Das einzige Weiche an Potter waren seine Augen…und seine Hände. LILY! Hör endlich auf an diese Katastrophe zu denken! Aus den Augenwinkeln bemerkte die Rothaarige wie James sich mit der Hand durchs zerstrubbelte Haar fuhr, dass ohnehin schon unordentlicher aussah als sonst. Woran sie ja eigentlich mitschuldig war. ARGH! Warum konnte sie dieses Desaster nicht einfach aus ihrem Gehirn verbannen? Normalerweise war das doch etwas, dass immer einwandfrei funktionierte! Nun gut, normalerweise funktionierte ja auch ihr Gehirn und ihr Verstand, und beide hatten sich vorhin abgeschaltet. „Hey Lil,“ Christine schubste ihre Freundin leicht mit der Schulter an und unterbrach damit Lilys gedankliche Rede. „Hm?“ Die Rothaarige wandte ihren Blick von der gegenüberliegenden Wand ab, an der – rein zufällig natürlich – der Verursacher ihrer Probleme lehnte, und die sie die ganze Zeit lang fixiert hatte. „James hat gerade zum Besten gegeben, dass er den Zettel der Ravenclaws hat. Hast du auch schon welche?“ „Ja klar.“ Reiß dich zusammen Evans! So schwer kann das doch gar nicht sein! Concentration! „Gryffindor und Huffelpuff, was bedeutet,…“ „…dass uns nur noch der Schlangenzettel fehlt. Na super,“ unterbrach der Schulsprecher seine Kollegin und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. Oh, die Euphorie konnte man ja richtig heraushören. „Herzlichen Glückwunsch, Kumpel. Viel Spaß bei den Hinterhältigen und Intriganten. Dir sei versichert, dass ich mental mit dir leide.“ Sirius war hinter Christine getreten und scheinbar ganz automatisch landeten seine Hände auf ihren Hüpften. Lilys Augenbrauen wanderten Richtung Haaransatz. Ahja… Okay… „Mental? Oh Pad, wie rührend. Als würde das was nützen.“ James Augen blickten nicht in die Richtung wo Sirius stand. Nein, James Potter fixierte ein ganz anderes menschliches Objekt – nämlich sie! In Lilys Nacken begann es zu kribbeln. Einfach ignorieren, Lil. Einfach nicht beachten. Als wäre das so einfach. Lily atmete tief durch. „Mental ist das Einzige, was ich dir anbieten kann, Prongs. Ich bleibe nämlich lieber bei meiner Süßen hier als mich freiwillig ins Schlangennest zu begeben. Ist schon schlimm genug, die beim Frühstück, beim Mittagessen, beim Abendessen und als würde das nicht reichen auch noch teilweise im Unterricht.“ Sirius knabberte zärtlich an Christines Ohrläppchen. „Oh Black, du bist ja ein richtiger Held!“ Ironisch grinsend strich sich die Rothaarige mit der Hand eine Haarsträhne hinters Ohr. Etwas was sie machte, wenn sie nicht genau wusste, was sie mit ihren Händen anstellen sollte. „Nicht wahr, Evans? Schön das du es auch endlich herausgefunden hast. Christine war in dieser Hinsicht etwas schneller als du.“ Behutsam zupfte Sirius an dem Pferdeschwanz der Blondinen. „Langsam glaube ich, dass dein Ego sogar noch größer ist, als ich angenommen hatte. Das ist eine beachtliche Leistung, Black; du solltest stolz auf dich sein.“ Lily schenkte dem Schwarzhaarigen ein schmales Lächeln. „Und was ist mit mir? Bist du auch auf mich stolz, Evans?“, mischte sich James in die Unterhaltung ein, woraufhin Lily gezwungen wurde, ihn wieder zu beachten, doch es war nur ein kurzer Blick, den sie ihrem Wohnungsgenossen zuwarf, dann wandte sie sich wieder Black zu. „Ich frage mich, ob diese totale Selbstüberschätzung angeboren ist, oder ob man das lernen kann.“ Für kurze Zeit unterbrach Sirius seine Tätigkeit Christines Schultern mit federleichten Küssen zu verwöhnen. „Selbstüberschätzung? Also Evans, bitte. Das nennt man Selbstvertrauen. Und ja, das ist bei mir angeboren. Bin nun mal ein Naturtalent.“ „In diesem Bereich bestimmt. Fragt sich nur noch, ob es noch etwas anderes gibt, was du kannst.“ „Oh Evans, du enttäuscht mich. Hey, Prongs! Deine Kleine hat mich beleidigt!“ Sirius wartete erst gar nicht ab, bis sein Freund ihm antwortete, sondern redete gleich weiter. „Meine Hände, meine Lippen und mein…“ „Danke Black, ich verzichte auf Ausführlicheres,“ unterbrach ihn die Schulsprecherin, bevor Sirius seinen Satz beendet hatte. „Nur nicht schüchtern werden Evans. Eben noch ein Eis essen wollen und dann nicht meine Ausführungen anhören wollen.“ Sirius schüttelte scheinbar zutiefst geknickt den Kopf, sofort sprang seinem früheren Zimmergenossen zu Hilfe. „Evans, wie konntest du meinem kleinem Kumpel hier nur so was antun?“ „Ich geb dir gleich mal ‚klein‘“, knurrte Sirius. „Ich bin größer als du.“ „Gar nicht wahr.“ „Doch wahr.“ Triumphierend blitzten die Augen des Dunkelhaarigeren auf. „Erzähl doch keinen Scheiß..“ Lily und Christine wechselten einen Blick. Automatisch verglichen sie die beiden und mussten feststellen, dass sie gleichgroß zu sein schienen, also ging es wohl um andere Größen. Die Rothaarige zog leicht eine Augenbraue hoch. So genau hatte sie es gar nicht wissen wollen. „Sorry, wenn ich eure sehr informative Unterhaltung unterbreche, aber was ist denn jetzt mit dem Slytherin-Zettel?“ Alice zupfte an ihrer Lockenpracht herum und Sirius unterbrach seine kleine Debatte mit James um sich wieder Christines Schultern zu widmen. „Also eigentlich“, James wippte auf seinen Fußspitzen, „müssten die Vertrauensschüler der Schlangen uns den Zettel bringen. In seiner Rede hat Dumbledore mit keinem Wort erwähnt, dass wir hinter den Zetteln herlaufen sollen, also bin ich der Meinung, dass wir das auch nicht machen sollten.“ „Zu faul, hm?“ Lilys grüne Augen streiften James braune. Die Schulsprecherin wandte schnell wieder den Blick ab. Nur so zur Sicherheit. Man konnte ja nie wissen. „Nein. Ich halte mich nur an das Gesagte“, rechtfertigte sich der Dunkelhaarige. „Seit wann denn das?“ „Seit eben.“ „Also doch faul.“ „Quatsch keinen Müll, Evans. Ich bin nicht faul. Wer ist eigentlich Vertrauensschüler bei den Slys?“ „Soweit ich weiß Snape und Hulligan.“ Alice grinste immer noch. Verdammt konnte sie nicht mal damit aufhören? Das hier waren ernste Themen und …NEIN! Da waren die Bilder schon wieder! „Snape? War ja klar gewesen, dass der Dumbledore nicht zuhören kann.“ „Halt die Klappe, Potter. Ich gehe jetzt den Zettel bei Severus abholen und dann können wir morgen zu Dumbledore gehen.“ Severus, du weißt gar nicht, wie unendlich dankbar ich dir gerade bin. Du rettest mir gerade das Leben! Yeah! Nichts wie weg von hier. Ach, was war ‚weg‘ für ein schönes Wort. Lily drehte sich auf dem Absatz um, winkte Christine und Alice noch einmal zu und wollte sich gerade buchstäblich aus dem Staub machen, als jemand nach ihrem Arm griff. Die Rothaarige musste sich nicht einmal umdrehen um sagen zu können, wem die Hand gehörte, die auf ihrem Arm lag. Potter. Super. Wäre auch zu schön gewesen, wenn sie einfach hätte gehen können. Frustriert drehte sich die Schulsprecherin noch einmal um. „Was ist jetzt schon wieder?“ „Ich komme mit.“ Wie bitte? Ach nö. Alles hätte perfekt sein können, und wer kam und vermasselte es? Potter. Aber warum? Potter mochte weder Slytherin, noch Severus, noch Hulligan. Was also wollte er da? „Muss das sein?“ „Du hörst dich ja wahnsinnig begeistert an.“ „Bin ich auch.“ Der sarkastische Unterton, der in der Stimme der Rothaarigen mitschwang, war nicht zu überhören. Und wie begeistert sie war, dass James sich entschlossen hatte mitzukommen! Es war ja sooo wunderschön, dass ein sooo toller Typ wie Potter einer war, ihr anbot, sie zu begleiten. Lily hätte am liebsten etwas gegen die Wand geworfen. Etwas, das in möglichst kleine Teile zersprang und am besten gehörte es Potter! „Kommst du jetzt, oder hast du es dir doch noch anders überlegt?“ James schnappte sich abermals den Arm seiner Kollegin und zog sie hinter sich her in Richtung Slytherin-Schlafräume. Kaum waren sie um die erste Ecke gebogen, startete Lily den ersten Versuch ihren Arm frei zu bekommen. Ohne Erfolg. Sie versuchte es ein weiteres Mal. Wieder nichts. Ähm, was wurde hier gespielt? „Potter?“ „Hm?“ James zog sie in den nächsten Gang und begann zielstrebig die immer noch anwesenden Schülergruppen zu umrunden. „Hättest du vielleicht die Güte mir meinen Arm zurück zu geben?“ „Du brauchst nur einen.“ „Falsch ich brauche beide. Und darum wäre ich dir unglaublich verbunden, wenn du meinen Arm loslässt.“ James blieb so abrupt stehen, dass Lily beinahe über ihre eigenen Füße stolperte. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr alles was sie wissen musste: Nix gut! „Was bekomme ich als Ersatz?“ „Gar nichts. Und jetzt lass den Mist und …“ weiter kam Lily nicht, denn sie wurde von James an die nächst beste Wand gedrängt. Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Sie hatte es ja gewusst. Sie hätte die Flucht ergreifen sollen, als sie noch die Möglichkeit dazu gehabt hatte. „Was soll das werden wenn es fertig ist?“ Puh, wenigstens hatte ihre Stimme nicht gezittert. Was würde das auch für einen Eindruck machen. Lily Evans und zitternde Stimme; also bitte. „Du weißt, dass man immer das Beenden soll, was man angefangen hat.“ Oh. Oooohhhh. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Das war eine Anspielung – eine verdammt eindeutige Anspielung! „Es gibt da auch Ausnahmen.“ „Ach ja? Welche denn?“ Ähm, äh….Mensch Lil, konzentrier dich! „Abgebrochene Selbstmordversuche.“ Puh. Das war knapp gewesen. „Du vergleichst einen Kuss von mir mit Selbstmord?“ James trat einen Schritt zurück, dann noch einen und schließlich noch einen. Sehr langsam wich er zurück. Irgendwie sah er leicht geknickt aus. Toll gemacht, Lil. Sie konnte förmlich die Stimme des Moderators der Talkshow hören: Und die Kandidatin erhält volle Punktzahl im Fertigmachen anderer Leute. Moment, es war doch nur Potter und die Hauptsache war doch, dass er sie in Ruhe ließ, aber…. Bei den schwarzen Kartoffeln Neptuns, warum war es nur so verdammt schwer mal was richtig zu machen? Schnell schloss sie zu James auf, der schon weiter gegangen war. Lily räusperte sich leise. Keine Reaktion. „Hey, Potter.“ Wieder keine Antwort. Dann halt nicht. Man konnte Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, kamen die beiden schließlich im Keller an, wo die Slytherins ihr Hauptquartier hatten. Lily warf James einen schnellen Seitenblick zu. Ganz ruhig, Lil. „Hast du dir das Passwort gemerkt?“ „Klar. Erleichtert es in der Nacht hier rein zu kommen“, James zuckte leicht mit den Schultern und wandte sich dann wieder der Tür zu, die zu dem Gemeinschaftssaal der Slytherins führte. „Amnesia.“ Das Passwort erleichterte es ihm in der Nacht hier rein zu kommen? Na toll. Jetzt war er schon Schulsprecher und missbrauchte einfach die ihm anvertrauten Informationen zu seinem Zweck. Klasse Wahl, Dumbledore! Die Rothaarige trat als Erste durch die Öffnung, würdigte den Aufenthaltsraum der Slytherins keines Blickes, schließlich war sie schon früher oft hier gewesen, wenn sie Severus besucht hatte und auch James schien schon oft genug hier gewesen zu sein, denn es machte nicht den Eindruck, als wäre dieser Anblick sonderlich neu für ihn. Lily blickte sich um. Super. Und nun? Severus war weit und breit nicht zu sehen und Hulligan auch nicht. Grandios. Kurzum, ein Laufbursch musste her. Von James gefolgt, steuerte sie auf einen Zweitklässler zu, der auf einer Coach saß und Schokofrösche mümmelte. „Hey. Kannst du bitte kurz Severus Snape holen?“ War sie höflich gewesen? Ja, sie war höflich gewesen. Sie hatte sogar bitte gesagt! Der Zweitklässler schien da allerdings eine etwas andere Meinung zu vertreten. „Wer seid ihr zwei überhaupt? Und was macht ihr hier?“ „Wer wir sind und was wir machen? Wir sind die beiden Schulsprecher und wenn wir wollen, dass du Severus Snape kurz holst, dann holst du ihn, verstanden?“ James drängte Lily leicht zur Seite und baute sich vor dem Slytherin auf. „Nö“, der Schüler griff nach dem nächsten Frosch, doch seine Hand wurde von James‘ Hand aufgehalten, bevor sie die Süßigkeit erreichen konnte. „Sicher? Nun, vielleicht ist es dir ja nicht bekannt, aber Schulsprecher dürfen Strafen verhängen und sie dürfen einem Hauspunkte abziehen. Nun wie sieht’s nun aus?“ James stechender Blick schien Wunder zu wirken. Der Zweitklässler starrte die beiden gut eine halbe Minute an, dann erhob er sich und schlurfte Richtung Schlafsäle davon. Eigentlich hätte sie ja jetzt etwas über James Methode sagen können, aber dazu hatte sie im Moment einfach nicht den Nerv. Überhaupt; sie hatten bekommen, was sie wollten, oder besser gesagt wen sie wollte, warum sollte sie sich dann beschweren? Ja gut, man hätte es vielleicht etwas anders formulieren können, aber dann hätte der Fall eintreten können, dass er sie nicht verstanden hätte. Dann lieber klar und deutlich und die mangelnden Umgangsformen wurden durch die Schnelligkeit des Umsetzens wieder aufgewogen. Lily blickte auf, als der Junge wieder zurück kam. Hinter ihm Severus. Seine schulterlangen Haare hingen ihm in die Augen und der Umhang machte einen leicht verknitterten Eindruck, aber das Lächeln das seine Gesichtszüge erhellte als er Lily sah, stimmte sie irgendwie glücklich. Wenigstens einer respektierte sie wie sie war. Nun gut, dass Potter sie nicht respektierte, konnte man so nicht sagen, aber was machte das schon aus? Respektieren hin oder her. Sie würde jetzt den Zetteln holen, ihrer Pflicht als Schulsprecherin nachkommen und dann in ihrem großen Himmelbett friedlich einschlafen. „Lils, was machst du denn hier? Finde ich toll, dass du mich mal besuchen kommst. Tschuldige, dass ich in der letzten Woche so wenig Zeit für dich hatte, aber hier unten geht grade alles drunter und drüber.“ Severus lächelte die Rothaarige zögernd an, als er endlich bei den beiden Gryffindors angekommen war. „Kein Problem, ich hatte auch ziemlich viel um die Ohren…“ „Wollen wir hier ein Kaffeekränzchen abhalten und ein wenig tratschen wie die alten Omas das immer machen oder wollen wir zur Sache kommen?“, mischte sich James ein und maß Severus einmal von oben nach unten. Seine Kollegin warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Musste der unbedingt gleich so übertreiben? Kaffeekränzchen und tratschen, also bitte! Bis jetzt hatten sie ja noch fast gar nichts miteinander gesprochen. Der sollte sich mal wieder einkriegen! „Ist ja gut, Potter. Immer schön schlechte Laune verbreiten, hm? Also Sev, die Sache ist die: wir bräuchten eure Liste mit denen, die ihr für den Wettbewerb aufstellt…“ „Ja klar, ich geh schnell den Zettel schnell von Hulligan besorgen.“ Severus warf Lily einen kurzen Blick zu, bevor er wieder in die Richtung verschwand, aus der er gekommen war. Die beiden Schulsprecher blieben alleine zurück. Toll. Und jetzt? Nervös begann Lily mit ihren Fingern zu spielen. Sie würde auf keinen Fall Potter anschauen. Nicht seine Hände, nicht seinen Oberkörper und schon gar nicht seine Augen! Denn würde sie dies tun, würde sie sich wieder an die Sache…. Gut. Vielleicht sollte sie sich einfach schon mal für den morgigen Unterricht vorbereiten. Was war das Thema in Zauberkunst noch gleich gewesen? „Was machst du heute Abend noch?“, brach James schließlich das Schweigen. „Lesen.“ Wieder legte sich Stille über die beiden. Das war ja nicht auszuhalten. Wann kam Severus endlich wieder zurück? Mit einem Mal streckte James den Arm aus und fuhr mit der Fingerspitze über Lilys rechte Wange. Prompt zuckte die Rothaarige zurück und musterte ihren Kollegen skeptisch. „Was sollte das?“ „Du hattest da was.“ „Das ist ja wohl die billigste Ausrede, die ich kenne.“ Lily kniff ihre Augen zu grünen Schlitzen zusammen und musterte James erneut. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Jedenfalls nicht wenn es um Potter ging. Genau in diesem Moment kam Severus wieder die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter, in seiner Hand hielt er einen hellgrünen Zettel. „Na das ging ja mal zur Abwechslung richtig schnell“, begrüßte James den Slytherin, als dieser wieder neben ihm stand. Snape überhörte das Kommentar einfach geflissentlich und überreichte Lily den Zettel. „Hier. Ich hätte ihn in den nächsten Tagen sowieso noch vorbei gebracht…“ „Wer’s glaubt“, warf James ein, doch niemand ging darauf ein. „…aber ich wusste nicht wann es am besten wäre vorbeizuschauen.“ „Schon klar. Danke übrigens für das Buch, das du mir ausgeliehen hast. Wie du gesagt hast, es war sehr informativ.“ Apropos Buch, das musste sie ihm ja auch noch zurück geben. Aber ohne Potters Begleitung. Dann hatte sie mehr Zeit zum Quatschen. „Wie gesagt, danke für den Zettel noch mal, aber ich denke, wir sollten lieber gehen. Ich muss noch meine Verwandlungshausaufgaben machen und so.“Lily zuckte entschuldigend mit den Schultern. Und außerdem wollte sie nicht mit ihrem Kumpel reden, wenn Potter daneben stand! Severus verstand den Wink. „Ja klar, keine Ursache. Man sieht sich.“ „Na hoffentlich nicht.“ „Halt die Klappe, Potter.“ Die rothaarige Hexe schob den Schulsprecher vor sich her in Richtung Ausgang. Doch kurz bevor sie diesen erreichten drehte sich James noch einmal um. „Weißt du was Snape? So als guter Tipp: Waschen allein genügt nicht. Man sollte auch ab und zu das Wasser wechseln.“ Damit verschwand der schulinterne Macho und Herzensbrecher vieler Mädchen durch das Portal, dicht gefolgt von Lily, die allerdings erst noch Severus zum Abschied winkte. „Nimm’s dir nicht so zu Herzen, was der Idiot von Schulsprecher so alles von sich gibt…“ „Keine Sorge, Lils. Ich werd’s schon überleben…“ und ihm irgendwann heimzahlen, fügte Severus in Gedanken hinzu. „Frische Luft, sei willkommen.“ James tat so als würde er tief die Luft auf dem Gang einatmen. „Da drinnen hat es vielleicht gestunken, heilige Mutter Maria.“ „Jetzt stell dich mal nicht so an. Du wirst es überleben.“ Leider. „Na hoffentlich. Nur weil ich diesen verdammten Zettel abholen musste, den man uns eigentlich hätte bringen sollen!“ James fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während Lily entnervt die Augen verdrehte. „Du hättest ja nicht mitkommen müssen. Du wolltest mit“, erinnerte sie ihren Kollegen. „Was man nicht alles macht, nur um die Schulsprecherin vor den Schlangen zu beschützen.“ James machte eine ausholende Handbewegung. „Und wie wird es einem gedankt? Du hättest ja nicht mitkommen müssen. Danke Evans, ich weiß das zu schätzen. Wirklich.“ Klang aber nicht so… Lily wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als die beiden unterbrochen wurden. „JAMES!“ Nathalie. Na bravo. An einem solch tollen Tag durfte natürlich Christines Schwester nicht fehlen. „Nat, hi.“ James schenkte der heran laufenden Französin sein typisches Potter-Lächeln. „Hi James. Ich bin schon total aufgeregt wegen Samstag. Wann wollten wir uns noch gleich treffen?“ Nathalies Augen strahlten den Schulsprecher an. „Wie wäre es mit elf? Dann kann ich ausschlafen und du hast genug Zeit dich fertig zu machen.“ „Oh danke, das ist lieb von dir. Wahrscheinlich werde ich morgen vor lauter Aufregung gar nicht einschlafen können.“ Welch ein Pech. Ironisch lächelnd zupfte Lily an ihrem schwarzen T-Shirt herum. „Sag mal Nat, wo wir gerade beim Thema sind: Hast du die Betten schon getestet? Was meint der Profi? Sind sie für Sport geeignet?“ Konnte sie nicht einfach mal ihre Klappe halten und sich nicht einmischen? Nein. Für das Mundwerk von Lily Evans war das natürlich zu schwer! „ Nein, Evans, das habe ich noch nicht gemacht. Vielleicht will James mir ja dabei helfen?“Nathalie schenkte ihrem Gegenüber einen langen Blick aus ihren azurblauen Augen. Das war ja ekelhafter als ekelhaft. Dagegen war ja Black ein Geschenk des Himmels! Musste sie sich das noch weiter antun? Nein, dass musste sie nicht! „Weißt du Nat, vielleicht ein anderes Mal. Ich habe Evans hier versprochen, erst mit ihr Eis essen zu gehen…“ Arschloch. Depp. Das war ja die Blamage schlechthin. Holt mich hier raus, ich bin ein Star. Lily atmete langsam aus. Ich bin die Ruhe selbst. Die Erde ist schön. „Ist das so? Was kann man denn eigentlich alles so in Hogsmeade machen, James?“ James. Och ist das süß! Sie nannte ihn James. Gut. Irgendwann war die Schmerzgrenze eines jeden Menschen erreicht und ihre wurde gerade überschritten. „Ich – äh – lass euch dann mal alleine und such schon mal die Zettel für morgen zusammen.“ Die Rothaarige drehte sich um und marschierte schnurstracks davon. Nichts wie weg! --- tja das war's dann wieder^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)