Another side of life von Kyo-Kyo ================================================================================ Kapitel 17: Vergangenheit vs. Gegenwart --------------------------------------- Nach der wahrscheinlich schönsten Nacht meines Lebens, war die Nacht an sich noch lange nicht vorbei... Kapitel 17 Die folgenden Stunden erlebte ich den Horror meines Lebens noch einmal. Wieso grade jetzt, wo ich so glücklich mit ihm schien? Ich fand mich in meinen Träumen zu Hause wieder. Zu Hause… was für eine Bezeichnung, für diesen Ort. Meine ältere Schwester, ja sie wurde geliebt. Sie war der Schatz der Familie. Ich sah sie lachen, gute Noten bekommen, Preise erringen. Doch ich war einfach der missratene jüngere Sohn. Zu nichts imstande, zu nichts zu gebrauchen. Ich war ja doch nur, irgendwer der auch noch essen wollte… Selbst im Schlaf holte mich dieses kalte Gefühl, das Gefühl nutzlos zu sein wieder ein. Mein Vater schlug mich, ob ich es getan hatte oder nicht. Meiner Mutter war es egal. Sie tat immer wie die gute Hausfrau nach außen und innerlich war sie zerstört von Drogen und Intrigen. All diese Gesichter sah ich vor mir. Sie lachten, sie lachten mich aus. Sie schlugen nach mir und wollten mich zerbrechen. Haben sie mich gebrochen? Das Lachen wurde immer Lauter, bis es plötzlich zerbarst und in einem Schreien endete. Meine Mutter und Schwester sind in einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie war nicht bei sich gewesen, hatte wieder irgendwelches Zeug in sich rein gestopft. Bilder von der Beerdigung blitzten vormeinen Augen auf. Mein Vater war am Ende. Er war alleine gelassen worden, mit seinem Sohn, den doch niemand brauchte. Tränen rannen mir im Schlaf die Wangen hinab, benetzten meine Lippen und tropften auf meinen nackten Körper. Ich hatte mich nach und nach in dem bett verheddert und es fühlte sich genau so an, wie diese Luftabschnürenden Verhaltensweisen, aller der Menschen, die ich lieben sollte. Ein paar Tage später fand ich meinen Vater im Badezimmer. Er hatte sich erhangen. Die Tränen flossen schneller, leises Schluchzen entkam meiner Kehle. Beinahe ein Winseln. Inzwischen war Reita aufgewacht, sah mich an, strich mir über die Wange und bemerkte nun die Tränen, die mein Gesicht glänzen ließen. Doch ich erwachte nicht, zu tief war ich in dem Traum gefangen. Mein Vater tot, ich alleine. Natürlich wurde ich in irgendein überfülltes Kinderheim gesteckt, in dem die Betreuerinnen auch keine Lust hatten sich mit den Kindern zu beschäftigen. Es war eben auch für sie nur ein Beruf. Seine Hände fuhren zu meinen Schultern schüttelten mich und wollten mich wach machen. Wieder blitzten Bilder vor mir auf. Kindermädchen die mich schüttelten, anschrieen. Wieso wusste ich meist selbst nicht, doch ich war schuld. Als ich volljährig wurde, haben sie mich rausgeschmissen. Dann stand ich da, ohne vernünftigen Abschluss, unwissend, alleine. Was blieb mir groß übrig? Schon beinahe verzweifelt, versuchte er weiter mich wach zu machen, mich zu trösten, doch ich schrie leise auf, krallte mich in den Bezug. Nach vielen vergeblichen Versuchen einen Job zu bekommen, landete ich in diesem Club. Das Zittern meines Körpers wurde immer stärker, als ich mich erinnerte, wie er mich genommen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Fingerknöchel liefen weiß an, als ich mich noch fester in das Laken krallte und nach und nach dämmerte seine aufgebrachte Stimme zu mir durch. “Uruha! Uruha wach auf!” Man konnte das Zittern deutlich aus seiner Stimme entnehmen, seine Angst und seine Hilflosigkeit. Als ich realisierte, dass er mit mir redete, schreckte ich hoch und saß kerzengrade im Bett. Meine Augen waren aufgerissen, mein Körper klitschnass. Mein Atem ging nur noch stoßweise, die Angst hatte jeden Muskel angespannt. Starke Arme legten sich um mich und einen Moment hatte ich Angst, dass es wieder einer von ihnen ist. Einer, wie alle anderen, dem mein Leben, meine Seele, dem ich egal bin, der nur meinen Körper benutzen will, sich an ihm vergehen, austoben. Doch dann stieg der Geruch von Reita in meine Nase und ich wurde ruhiger. Ich schluchzte, zuckte ab und zu. Seine Hand fuhr beruhigend durch mein Haar, streichelte meine Wangen und die Stirn. Ich wusste, dass er Angst hatte, dass er unsicher war, dass er nicht mehr wusste was er tun sollte. Er war zu triefst erschüttert von meinen gequälten Schreien, meinen in Panik verdrehten Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)