heavens cry von Kauya (Bou x Miku?) ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ heavens cry Ein junger Mann, von welchem man aber erst bei genauerem hinsehen feststellen konnte das er kein Mädchen war, saß Tränenüberströmt vor einem Grab. Einzelne Blumen, teils verwelkte, teils frische, zierten den erdigen Boden des Grabsteines. Der junge Mann hielt etwas glänzendes in der linken Hand, mit der rechten versuchte er die unzähligen Tränen zu verbergen, doch so sehr er es auch versuchte, wurden die Tränen durch das starke Makeup, welches sich mit der salzigen Flüssigkeit verschmolz, deutlich sichtbar. Immer wieder versuchte der blonde Junge das Geschriebene auf dem Grabstein zu lesen, nach dem Todesdatum jedoch brach er jedes Mal erneut in Tränen aus... „Bou-kun! Bou-kun!“, rief jemand aus weiter Entfernung. Der Angesprochene wandte seinen Kopf in die Richtung, aus der er meinte die Stimme gehört zu haben. Ein dunkelblonder Junge, rannte auf Bou zu, blieb nur kurz vor seiner Nase stehen. „Was ist los Miku?“, fragte der Ältere verwirrt und zugleich besorgt. Miku versuchte erst einmal normal Luft zu bekommen, immerhin war er gerade ein ganzes Stück gerannt. „Ich... also ich...“, schnaufte der Dunkelblonde, stützte dabei mit beiden Händen an seinen Oberschenkeln. „Beruhig dich, was ist denn passiert?“ „Ich... ich hab zwei Karten für den Jährlichen Vergnügungspark gewonnen!“ Ein breites Grinsen spiegelte sich auf den Lippen des Älteren wider, dass Wort ‚Vergnügungspark‘ ließ sein Herz automatisch höher schlagen. Obwohl er schon lange kein kleines Kind mehr sein konnte, war er es doch. Verspielt, niedlich, naiv. „Lass uns nächste Woche hingehen, ja?“ Bou nickte, so etwas konnte er unmöglich absagen, schon gar nicht wenn ihn sein bester Freund darum bat und es schließlich um den größten Vergnügungspark Japans ging. Mikus Gesicht hellte sich automatisch eine Spur mehr auf. Wie er es doch liebte wenn der Hellblonde so fröhlich war. „Also abgemacht. Nächste Woche nehmen wir dann ganz alleine für uns.“ Erneut nickte Bou, diesmal war es aber eher ein trauriges Nicken, was Miku aber nicht wirklich bemerkte. „Du Miku-chan, ich muss jetzt weiter, ich bin spät dran. Wir sehen uns nächste Woche, ja?“, begann der Ältere, deutete dabei mit dem Zeigefinger hinter sich. „Hab dich lieb, ruf mich an.“ Der kleinere gab seinem Freund einen leichten Kuss auf die Wange, verschwand dann mit einem seiner bezeaubernden Lächeln. Miku blieb alleine zurück, doch das störte ihn nicht. Schließlich hatte er soeben ein Date mit Bou ausgemacht, endlich wieder nach langer Zeit. Bou und Miku kannten sich schon seit früher Kindheit. Irgendwann gaben sie sich das Versprechen zu heiraten, trotz der Tatsache das beides Männer waren, Miku nahm es sich wie ein kleines Kind zu Herzen, verliebte sich mit der Zeit sogar in seinen Freund und war überzeugt das dieser genau das selbe fühlte wie er. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, machte der Dunkelblonde kehrt um zu sich nach Hause zu laufen. Auf dem Weg fiel ihm ein, dass er vor lauter Aufregung vergessen hatte Bou zu fragen wohin er wollte. Das könnte er am Telefon aber schon nachholen. Als Miku in seiner kleinen Wohnung angekommen war, warf er seine Schuhe achtlos in die Ecke und begab sich in sein fein eingerichtetes Wohnzimmer. Nun hieß es sich bis nächste Woche gedulden, schließlich war es bereits Samstag, also könnte er es doch locker aushalten. Falsch. Wenn es etwas gab was Miku nicht leiden konnte, dann war es Warten. Warten fand er langweilig und nervig. Unzählige Minuten verbrachte er auf seiner Couch, sah sich irgendwelche Sendungen an die ihn eigentlich nicht interessieren, bis es ihm endgültig zu blöd wurde. Er stand auf, lief in sein Zimmer, setzte sich auf das große Bett und nahm sich sein Kabelloses Telefon. Mit einem Finger drückte er auf die Kurzwahltaste, um die Nummer seines Freundes Bou zu wählen, dieser meinte schließlich das Miku ihn anrufen sollte, soweit er sich erinnern konnte. Der Dunkelblonde hielt sich den Hörer ans Ohr und wartete. Vier, fünf Mal klingelte es, eigentlich nicht üblich für Bou, sonst war er auch immer der schnellste am Telefon. „Hm... Vielleicht ist er ja noch nicht zuhause...“, murmelte der Blondschopf zu sich selbst, legte wenig später auf und gab die Handynummer seines Freundes ein. Erneut musste er lange warten, bis Bou endlich abnahm. „H-Hallo?“, brachte der Hellblonde auf der anderen Leitung gedämpft von sich, was Miku zum nachdenken brachte. „Äh... Bou? Hier ist Miku. Störe ich?“ Eine Weile blieb der Andere still, man hörte nur einen Laut von ihm, welcher nur Teils wie Husten klang. „Bou?“, wiederholte der Jüngere, runzelte dabei die Stirn. „T-Tut mir leid, es... ist etwas ungünstig. Ich... ich ruf dich zurück. Hab dich lie-„ Noch bevor Miku den Satz des Anderen zu ende hören konnte, legte dieser überraschend auf. „Was zum...?“ Wirklich seltsam. Wieso legte Bou denn so plötzlich auf? Der Blonde meinte gehört zu haben, wie sein Freund schwer atmete, als sei er aus der Puste gewesen. Miku traute sich nicht zurück zu rufen, verfiel lieber ins Nachdenken. Wenn er so über das plötzliche Auflegen von Bou nachdachte, fiel ihm erst jetzt auf das er sich schon seit einigen Wochen so seltsam verhielt, er hatte schon lange keine Zeit mehr für Miku gehabt und die Sache mit den regelmäßigen telefonieren, geriet auch immer mehr in Vergessenheit. Der Dunkelblonde war sich sicher, dass es dafür eine vernünftige Erklärung geben musste, vielleicht jobbte Bou? Aber das hätte er Miku doch ruhig erzählen können, oder? Den ganzen Tag konnte Miku an nichts anderes mehr, als an das komische Verhalten von Bou denken, bis er letztendlich deswegen in Schlaf verfiel. Am nächsten Morgen klingelte Mikus Telefon. Der schlafende Blondschopf, welcher immer noch auf der Couch lag, wurde durch das laute Klingeln wach, suchte deshalb nun mehr oder wenige nach dem Telefon. „Tsukiyama?“, murmelte er verschlafen, rieb sich mit halbgeöffneten Augen den Kopf. „Hey Miku! Hab ich dich geweckt?“ Mikus Augen öffneten von einem Moment auf den Anderen, als er die Stimme auf der anderen Leitung hörte. Es war doch tatsächlich Bou! „Nein, ich bin wach, ich bin wach!“, gab der Dunkelblonde hastig von sich, setzte sich auch gleich mit einem Ruck auf. „Hör mal Miku... Ich muss mit dir reden.“ „Ist es wegen gestern? Ist schon okay, was war denn los?“, warf der Jüngere munter ein. „Nein... ich meine ja. Auch wegen gestern... Es ist nämlich so...“ Miku hörte aufmerksam zu, bis er nicht nur Bous Stimme auf der anderen Leitung hörte, sondern eine weitere, eine kräftigere Männerstimme, die scheinbar zu Bou „Guten Morgen Schatz, mit wem telefonierst du?“ sagte. Der Dunkelblonde schluckte schwer, er hoffte wirklich sich verhört zu haben, doch die Hoffnung starb spätestens dann, als er das Kuss Geräusch von Lippen hörte. „Miku? Bist du noch dran?“, platzte es plötzlich aus dem Älteren. Miku wurde aus seinen Gedanken gerissen, vielleicht zu seinem Besten, Bou würde ihm jetzt sicher sagen das es nur der Fernseher oder etwas anderes war, denn das war Miku vermutete, gefiel ihm nicht. „H-hai.“ „Ähm Miku... ich glaube es ist nicht so günstig es dir am Telefon zu erzählen. Können wir uns treffen? In zehn Minuten am... Spielplatz?“ Der Angesprochene nickte, musste aber trotzdem mit einem „Hai.“ antworten, da Bou unmöglich sehen konnte das Miku nickte. „Okay, bis gleich.“ Und wieder war er weg. Der Ältere hatte aufgelegt. Kurze Zeit blieb der Blondschopf auf der Couch sitzen, bis er bemerkte dass die zehn Minuten schon fast vorbei waren. Schnell sprang er auf, rannte ins Bad, stylte sich so schnell es ging, begab sich dann aus der Wohnung. Es dauerte nicht lange bis Miku an dem abgemachten Ort ankam, der Spielplatz war nur einige Meter von Mikus Wohnung entfernt. Bou war bereits anwesend, neben ihm stand ein etwa 1½ Kopf größerer, junger Mann, den Miku eindeutig nicht kannte. Mit langsamen Schritten ging der Jüngere auf seinen Freund zu, genau wie dieser auf ihn, auch der fremde Braunhaarige lief mit Bou mit. „Bou? Wer ist das? Ich dachte du wolltest mit mir reden?“ Der Angesprochene nickte mit einem leichten Lächeln, welches man kaum erkannte. „Nagata Teruki, freut mich.“, meinte der fremde, streckte Miku die Hand aus, dieser nahm sie zögerlich und mit verwirrter Miene an, nickte nur. „Also der Grund, wieso ich die letzte Zeit so wenig Zeit für dich hatte... steht vor dir.“ „Ich bin nicht sicher ob ich weiß wovon du redest.“, meinte der Jüngere etwas irritiert. Wieso sollte Teruki der Grund für den Zeitmangel von Bou sein? „Miku. Du weißt genau wovon ich rede. Ich bin seit einigen Wochen mit ihm zusammen.“, erklärte Bou, worauf er einen geschockten Blick von Miku bekam. „Ihr seid... zusammen? Du und er?“ Der Junge mit den Hellblonden Haaren nickte, wurde auch gleich von seinem großen Freund in den Arm genommen, was ihm aber im Moment peinlich war. Miku wusste nicht ob er nun lachen oder weinen sollte, wie konnte ihm Bou nur so etwas antun? Miku entschied zu schweigen und sich einfach ein leichtes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Miku...“ Der Hellblonde wandte sich zu seinem Geliebten, machte diesem mit einer leichten Kopfbewegung nach Hinten deutlich, dass er für einen Moment alleine mit seinem Freund sein wollte, dieser verstand, drehte sich um und lief einige Meter hinter die beiden. „Miku es tut mir leid das ich dir vorher nichts gesagt habe, aber genau vor diesem Moment hatte ich große Angst... Wir kennen uns schon ziemlich lange, ich hab dich auch wahnsinnig gern, aber...“ Das berühmte ‚aber‘ vor dem der Jüngere schon sein Leben lang Angst hatte, dieses eine Wort konnte Welten zerbröckeln lassen, so war sich Miku sicher, dass ihm der nächste Satz den Rest geben könnte. „Aber wir entwickeln uns beide weiter, nicht wahr? Es tut mir leid das ich sämtliche Versprechen mit einem Geständnis gebrochen hab...“ Der Dunkelblonde schüttelte den Kopf, lächelte nun heller als vor einigen Minuten. „Ach was! Ob du mir glaubst oder nicht, ich hab da auch schon lange jemanden im Auge. Ich bin sicher das ich früher oder später genau so glücklich werden kann wie du, solange ich dieses Foto an meinem Herzen trage...“ Miku brachte eine Halskette zum Vorschein, an welcher ein Ovaler Anhänger mit einem Foto war, jedoch zeigte er es Bou nicht. Dieser betrachtete den Anhänger nur, bis ihm einfiel das Miku diesen Anhänger schon lange an seiner Kette trug. War die ganzen Jahre über etwa dasselbe Foto darin? „Wieso sprichst du diesen ‚jemand‘ denn nicht an?“, fragte der Ältere etwas unsicher. Miku zuckte mit den Schultern. „Es ist irgendwie immer der falsche Zeitpunkt.“ Bou nickte, irgendwie war er nun erleichtert. Erleichtert das es Miku so ‚leicht‘ verkraftet hatte? „Ähm Bou? Ich hab die Karten für den Vergnügungspark dabei, hast du nicht vielleicht Lust mit Nagata-kun dorthin zu gehen?“ Unfassbar das Miku nach einem Gespräch mit Bou, keine Lust mehr darauf hatte mit ihm etwas zu unternehmen. Wieso auch? Spaß würde er wohl kaum haben und vor seinen Augen heulen wollte er auch nicht. Klar, Miku hatte zwar erzählt das er es nicht schlimm fand das Bou sich in jemand anderen verliebt hatte, aber er konnte sich selbst nicht belügen. Sein Herz schmerzte, am liebsten wäre er weggerannt. Der Ältere sah seinen Freund fragend an, gestern war er doch noch so aufgebracht wegen dem Vergnügungspark und jetzt wollte er nicht mit ihm hingehen? „Aber Miku, wir zwei wollten doch-„ „Ist schon gut. Wir können ja nächstes Jahr gehen oder irgendwann etwas anderes zusammen unternehmen. Ich will das du mit Nagata-kun dorthin gehst, ja?“ Bou konnte nicht anders als zuzustimmen und die Karten zu nehmen, die ihm Miku nun hinstreckte. Von einem Moment auf den anderen, begann es zu regnen, aus vollen Strömen. Immer noch standen sich die zwei Freunde gegenüber. Teruki, welcher nicht nass werden wollte, lief wieder zu den zweien zurück, legte einen Arm um Bous Schulter und bat ihn wieder zu gehen, dieser nickte stumm. „Miku, i-ich ruf dich an, ja?“ Der Angesprochene nickte, blickte kurz rauf zu Teruki, wandte dann den beiden den Rücken zu. Teruki warf seinen Pulli über das Wasserstoffblonde Haar seines Liebsten, drückte ihn an sich, lief sofort so schnell er konnte mit ihm los. Auch Miku machte sich auf den Heimweg. Kurz drehte er sich um, weil er meinte Gelächter gehört zu haben. Tatsächlich. Obwohl es wie aus Eimern schüttete, amüsierte sich das verliebte Pärchen in dem nassen Matsch. Der Jüngere traute sich nicht ein weiteres Mal hinzusehen, lieber wandte er sich um und lief weiter. Ohne dass es ihm auffiel, stiegen ihm salzige Tränen in die Augen, welche aber durch den Regen kaum zu erkennen waren. Viel Zeit verging, doch Miku war immer noch nicht an seinem Ziel angelangt, seiner Wohnung. Unabsichtlich hatte er einen anderen Weg eingelegt, direkt durch eine Hauptstraße, auf der viele Autos fuhren. Schlechte Idee. Besonders bei Regen, konnte man die Fahrer nicht einschätzen, aus jeder Ecke hätte ein Wagen auftauchen können, doch daran dachte der Blonde momentan nicht. Großer Fehler. Genau in dem Moment, als Miku versuchte seine Tränen mit dem durchnässten Ärmel seines Pullovers zu trocknen, stand er direkt auf einer Straße, ein Wagen fuhr direkt auf ihn zu, wahrscheinlich konnte der Fahrer vor lauter Regen die Umrisse von dem Blonden nicht genau erkennen. Das letzte, was Miku wahrnahm, bevor er von dem Auto weggeschleudert wurde, war das laute Rufen eines jungen Mannes. Wäre die Zeit doch stehen geblieben... Inzwischen waren viele Stunden nach Mikus Unfall vergangen. Durch das Piepen eines Gerätes öffnete er langsam seine Augen, als er mit großer Mühe feststelle, wo er war, machte sich große Angst in ihm breit. Ein Krankenhaus. Was hatte er in einem Krankenhaus zu suchen? Der Blonde versuchte sich auf zurichten, doch die gewaltigen Schmerzen welche er verspürte, hinderten ihn, auch die Kabel, die ihn scheinbar noch am Leben hielten machten das aufstehen schwer. Durch die Sauerstoffmaske, konnte sich Miku selber atmen hören, es nervte ihn. Verzweifelt versuchte der Blonde sich an etwas zu erinnern, doch Erinnerungen kamen nur bruchweiße, er hatte wohl eine schwere Verletzung am Kopf erlitten und konnte nur froh sein das er überhaupt noch lebte. Ein Blick zur Seite, sollte Miku verraten das sein Kindergarten Freund Bou hinter einer Glasscheibe um ihn weite, an seiner Seite natürlich der Liebste Teruki. Wie eine große Welle kamen die Erinnerungen wieder hoch. Teruki deutete mit einer Handbewegung auf den liegenden Miku, wahrscheinlich wollte der Bou so beruhigen und ihm zeigen dass der Verletzte wieder bei Bewusstsein war. Dieser blickte sofort auf, presste beide Hände gegen die Scheibe und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Miku blieb regungslos. Erst als er seine Halskette in der Hand des Hellblonden bemerkte, hob er eine Hand in die Höhe, natürlich dauerte es bis er sie richtig oben halten konnte. Bou versuchte verzweifelt zu erraten was ihm Miku zeigen wollte, Teruki war schlauer. „Mach den Anhänger auf.“, meinte er zu seinem Freund, dieser nickte, wischte sich die schwarzen Tränen weg und öffnete den kleinen, ovalen Anhänger. Was er dort sah ließ ihn für kurze Zeit die Luft anhalten. Es war ein Foto von ihm selbst, hatte Miku aber nicht erzählt es sei ein Foto von jemandem in den er schwer verliebt war? – Blitzmerker! Sofort wandte der Blonde den Kopf zu dem Verletzten, der Anblick war schrecklich. Miku hatte sämtliche Geräte mit Gewalt abgerissen, lag nun friedlich in seinem Bett. Tot. Eine einzige Träne lief ihm über die Wange... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)