Love or Death von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 2: Teuflischer Scherz !?! --------------------------------- Gott! Wie hatte das alles nur passieren können? Remi erinnerte sich noch gut wie alles angefangen hatte, vor fünf Tagen. Er wurde von seinem Chef zur Insel Cote d’Azur geschickt, um ein Exklusivinterview mit der berühmten Gloria Mitchell zu führen. So hatte der junge Romancier seine Taschen gepackt und war erst einmal nach Marseille geflogen, von wo aus er mit einem Boot weiter zu der Insel gefahren wurde. Anders konnte man zum abgelegenen Hotel nicht kommen. Dort wurde er vom Bootsführer direkt zu der Villa begleitet, welches auf einer Anhöhe zum Meer stand. Damals ein prächtiges Haus für die reichen Leute, diente heute lediglich als Hotel und Unterkunft für die Besucher der Insel. Wie sich herausstellte, war der ältere Herr auch gleichzeitig der Hotelmanager von dieser Villa. Er zeigte dem Jungen sein Zimmer und begleitete ihn dann nach draußen, zu einem abgelegenem Strand. Auf Remis Frage hin wo er schwimmen könnte, hieß es nämlich das er den Pool nicht benutzen dürfte, da Gloria Mitchell Zeit und Ruhe brauchte, um sich auf den kommenden Abend vorzubereiten, wie ihm der Hotelmanager versicherte. Höflich verabschiedete sich der ältere Mann, ehe er wieder zur Villa hoch ging. Remi sah ihm nur kurz nach, ehe er sich auszog und dann baden ging. Das frische Wasser genoss, welches seine erhitzte Haut etwas abkühlte. Dabei bemerkte er nicht, wie er von einer Person beobachtet wurde, die sich oberhalb der Anhöhe befand und sich im Gebüsch versteckt hielt. Tief im Schatten verborgen, sah er dem Treiben des jungen Romanciers zu und ließ es sich nicht nehmen, den Körper des anderes ausführlich zu studieren. Wirklich, da hatte er ein besonders hübsches Exemplar geholt. Dieses Lämmchen würde er vorerst im Auge behalten. Damit ließ er noch einen letzten Blick über den nackten Körper wandern, ehe er sich umdrehte und sich auf den Weg machte. Es galt noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Schließlich hatte er ein gutes Jahr auf diesen Moment gewartet. Auf den Tag, an dem er endlich Rache üben und seinen Blutdurst stillen konnte. Remi, der den heimlichen Beobachter nicht bemerkt hatte, kehrte gegen frühen Abend zurück zu seinem Zimmer. Dort fand er in auf dem Boden einen Zettel, der unter der Tür durchgeschoben war. Auf hartweißem bedrucktes Papier stand dort: Einladung zum Abendessen um einundzwanzig Uhr Sektempfang am Pool ab zwanzig Uhr Legere Kleidung erbeten Da Remi noch ein wenig Zeit hatte, ging er noch kurz unter die Dusche, um das Salzwasser auswaschen, ehe er sich zu Recht machte und nach unten ging. Auf den Weg dahin begegnete er einem weiteren Gast, welcher vor kurzem erst angekommen war. Zusammen gingen die beiden Männer zum Pool, welcher nun offen stand. Und so trafen dann nach und nach die Gäste des Hotels ein, die da wären: Marc (Callboy), Bruno (Animateur), Steph (Schauspieler), Rick (Pornodarsteller), Steve (Model), Sebastian (Speerwerfer), Pascal (Feuerwehrmann), Franck (Polizist) und Karim (Bademeister). Untereinander war man erstaunt, dass sich so viele Berühmtheiten an einem Ort aufhielten. Konnte man das wirklich alles dem Zufall überlassen? Remi bezweifelte es, das sich solch unterschiedlichste Persönlichkeiten, an so einen abgelegenen Ort zugleich aufhielten. Doch trotzdem störte ihn etwas. „Wisst ihr was merkwürdig ist?“ warf Remi nachdenklich ein. „Seit ich hier bin, habe ich keinen der Angestellten gesehen. Einzig die Nachricht in meinem Zimmer.“ „Stimmt“ meinte Steve und zog seine Stirn kraus. „Außerdem funktionieren die Telefone nicht.“ Auch wenn der junge Mann vorher nicht so darüber nachgedacht hatte, da einer der Angestellten es als ein technisches Problem aufwarf, hatte er sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Doch jetzt… Obwohl Steve der ernst der Lage klar war und er wusste, worauf Remi hinauswollte, stahl sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Irgendwie beeindruckte ihn dieser Mann. Auch wenn er keine so große Berühmtheit wie Rick, Sebastian, Steph oder er selbst war. Dennoch hatte der andere Junge etwas an sich, was Steve nicht ignorieren konnte. Vielleicht weil er nicht so erfolgreich und berühmt wie er selbst war und dadurch geheimnisvoller auf ihn wirkte. Und vielleicht auch weil Remi für seine Größe trotzdem recht schlank und nur wenig Muskeln unter seinem Shirt zu erkennen war. „Technischer Fehler hatte der Mann zu mir gesagt“ erzählte Steve weiter. „Kein Problem“ erwiderte Bruno. „Ich hab mein Handy mit. Notfalls kann man auch damit telefonieren.“ „Gut, ich hab auch mein Handy mit“ stimmte ihm Remi zu. „Noch wer?“ Nach einer kurzen Diskussion stellte sich heraus, dass sieben von den zehn Männern ein Handy dabei hatten. „Wollen wir mal nachsehen, ob nicht doch noch jemand im Haus ist?“ warf Karim ein. „Vielleicht treffen wir auf einen der Angestellten“ vermutete Sebastian. „Oder gar den jungen Firmenchef, welcher das Haus gemietet hatte“ meinte Rick. „Firmenchef?“ entgegnete Remi verwirrt. „Ich dachte das Haus hätte Gloria Mitchell gemietet. Über ihr sollte ich auch ein Interview schreiben.“ „Also mir hatte man gesagt, ein reicher Firmenchef hätte dieses Hotel gemietet“ erwiderte Bruno nachdenklich. „Ja mir wurde das auch gesagt“ stimmte Franck zu, ebenso wie die restlichen acht Männer. Remi hatte ein ungutes Gefühl. Wenn die Information mit Gloria Mitchell nicht stimme, wie hoch lag dann die Wahrscheinlich, dass diese Frau überhaupt auf dieser Insel war? „Okay, lasst uns mal sehen, ob wir noch jemanden hier finden“ stimmte Marc zu. So bildeten die Jungen kleine Grüppchen und durchsuchten dann das Hotel. Doch war weit und breit keine Menschenseele, mit Ausnahme von ihnen selbst. Zum Schluss trafen sie sich alle im Esszimmer, wo ein reichlich gedecktes Mahl stand und ein Gedeck auf dem Tisch für zehn Personen vorbereitet war. „Sieht so aus, als hätte jemand gut vorbereitet“ meinte Remi langsam. „Sehr merkwürdig, da gebe ich dir Recht“ stimmte Steve ihm zu. Bei der Suche hatte er sich gleich zu dem jungen Romancier gesellt und war ihm seitdem nicht mehr von der Seite gewichen. Irgendwie wurde die Anziehung welche von dem Mann ausging immer stärker. Auch wenn Steve gerne etwas mit Marc, Bruno, Steph und Karim angefangen hätte, wegen ihrem hübschen Aussehen oder Franck und Pascal wegen seinem Stolz oder wenn es nach seinem Schwanz gehen würde dann eher Rick und Sebastian. Aber sobald er zu Remi blickte, vergaß er seine guten Vorsätze. Stattdessen machte sich ein Drang in ihm breit, den jungen Romancier näher zu kommen, weswegen er ihm keinen Schritt mehr von dessen Seite wich. Die Frage war bloß, ob Remi auch schwul war und somit auf seine Avancen eingehen würde. Bei den anderen Anwesenden war das auch so eine Frage, obwohl Steve sich bei drei von ihnen sicher war, das sie auch schwul waren. „Und nicht nur das. Ist euch mal was aufgefallen?“ meinte Remi verschwörerisch. Auf das verneinende Kopfschütteln der anderen Jungs, fuhr er fort: „Unter uns ist keine einzige Frau vertreten.“ „Genau“ stimmte Bruno ihm zu. „Und keiner scheint hier älter als dreißig zu sein.“ „Außerdem…“ warf Steve ein und ließ einen kurzen Blick durch die Runde gleiten, so als würden die anderen von selbst auf die Antwort kommen. Da es nicht der Fall war, fuhr er ruhig fort: „Machen wir uns doch nichts vor. Auch wenn ich nicht übertreiben will, aber wir sind alle von der Natur aus begünstigte Männer. Ich meine jetzt ohne falsche Bescheidenheit, aber wir sind schon hübsche Kerle.“ Dabei viel sein Blick wieder auf Remi, der ihm zustimmend nickte. Süß, wie Steve bei seiner bescheidenen Reaktion fand. Während die anderen Jungs sich näher besahen und ihre Muskeln spielen ließen, blieb Remi ruhig stehen und wartete ab. Einfach bezaubernd wie Steve fand. Schon wieder gab es eine Seite an den jungen Romancier, die Steve einfach anziehend fand. „Nun das auch, zudem einige von uns nicht allzu unbekannte Gesichter für uns sind“ warf Remi räuspernd ein. „Das wirft doch die Frage auf, warum wir wirklich hier sind? Reiner Zufall kann das nicht sein.“ „Vielleicht hat das alles jemand geplant und uns verbindet etwas, was wir selbst vielleicht nicht wissen“ fügte Steve noch hinzu. „Und was?“ fragte Karim. Steve wollte ihm sagen, dass er darauf auch keine Antwort hatte, als sich plötzlich eine elfte Stimme zu Wort meldete: „Meine Herren, ich heiße sie in ihrer letzten Ruhestätte willkommen.“ Ein raunen ging durch die Runde. Keiner erkannte die Stimme wieder, da sie ein wenig dumpf und verzerrt klang. Also verstellt, überlegte der junge Romancier und einigen anderen war auch die Idee gekommen. Zumal man den Fremden nur hören konnte und somit nicht wusste, zu wem diese Stimme gehörte. Zumal der Satz etwas Makaberes an sich hatte. Sollten sie hier etwa wirklich sterben? Oder war das bloß ein schlechter Scherz, der schon unter die Gürtellinie ging? „Sie wurden alle wegen einem bestimmten Grund hierher gebeten. Und zwar Rache. Die ich auch bekommen werde. Jeder einzelne Schwulenhintern von euch wird daran glauben, das schwöre ich.“ Bei der letzten Aussage, blickten sich die zehn Jungen genauer an. Weniger wegen der Drohung, als viel mehr das sie alle Homosexuell sein sollen. Auf vielen der Gesichter stand Überraschung. So wie bei Steve, der verwundert, aber auch etwas neugieriger anfing seinen Blick über den Romancier gleiten zu lassen. Dann sahen seine Chancen bei dem Jungen doch gar nicht mal so schlecht aus. „Ja seht euch nur an, ihr seit wirklich hübsche Männer. Und jetzt werdet ihr zur Kasse gebeten. Jeder einzelne von euch.“ Steve überlegte, wie er Remi näher kommen könnte. Jetzt würde er es wenigstens darauf ankommen lassen, den Jungen über seine Gefühle aufzuklären. Allerdings... wäre da nicht dieser Fremde, welcher sein Glücksgefühl einwenig dämmte. Der Unbekannte schien es wirklich ernst zu meinen. Denn warum sonst sollte man sich solche Mühe machen, um so verschiedene Persönlichkeiten einzuladen, die insgeheim doch etwas Gemeinsames besaßen? Ihre Neigung. „Bitte, ich habe nicht vor, euch den Appetit zu verderben und das Abendessen zu ruinieren“ meinte die Stimme spöttisch. „Allerdings wird es für einen von euch das Letzte Mahl sein. Morgen früh werdet ihr einer weniger sein. Meine Herren, schlafen Sie gut. Ich wünsche euch eine gute Nacht, meine kleinen Unschuldslämmer!“ Damit verschwand die Stimme und ließ beklemmende Ruhe zurück. Einige der Jungen wogten gerade ab, ob man diese Aussage als ernst einstufen konnte, während bei den anderen eine heimliche Angst aufstieg, die sie den anderen Männern Gegenübern nicht zeigten. „Das ganze ist ein Scherz“ meinte Steph halblaut. Niemand teilte seine Meinung. Und dass er es selbst ernst meinte, glaubte auch keiner. „Also als Scherz würde ich das nicht wirklich ansehen“ meinte Remi ernst. „Dafür ist er zu aufwendig und vor allem makaber. Immerhin hat jemand sich die Mühe gemacht, uns alle hierher zubringen. Was ziemlich aufwendig war.“ Steve blickte verträumt zu dem Jungen. Genau dieselben Gedanken gingen auch ihm durch den Kopf. Steve bemerkte nicht zum ersten mal, das Remi nicht auf den Kopf gefallen war. Unter seinem süßen Haarschopf, verbarg sich ein intelligentes Köpfchen, was Steve wiedereinmal faszinierte. Hatten doch nur die wenigsten gutaussehenden Jungen, auch Verstand. „Heißt das dieser Drecksack will uns umbringen, nur weil wir nicht mit dem Kerl ins Bett gestiegen sind?“ fragte Pascal sichtlich genervt. Bei dieser direkten Aussage, zog der junge Romancier eine seiner geschwungenen Augenbrauen hoch. Auch wenn er Schwul war, hätte er eher auf ein anderes Motiv getippt. Denn konnte der Junge von sich behaupten, dass er noch unangetastet war. Bisher hatte sich einfach keine richtige Gelegenheit für ihn ergeben, den richtigen Mann zu finden. Meistens lief es darauf hinaus, das Remi Angebote für eine Nacht bekam, die er höflich abwies. Denn hatte Remi nicht vor, seine Jungfräulichkeit an einen Mann zu verschenken, der am nächsten morgen nicht mehr da war. Da könnte es sicherlich jemanden gegeben haben, der seine Absage falsch aufgenommen hatte und sich deswegen gekränkt fühlte. „Ja, die Frage ist nur >WIE<„ bemerkte Steve. „Indem man einfach nein sagt“ erwiderte Pascal aufgeregt. „Und wenn sie anfangen zu nerven, dann kann ich auch deutlicher werden. Ganz einfach. Ich behaupte jedenfalls nicht das Gegenteil. Aufdringliche Männern gegenüber kann ich ziemlich aggressiv werden. Einige habe ich sogar verprügelt. Ich hasse es wenn ich angebaggert werde!“ Seine Offenheit beeindruckte einige der Jungs. Insgeheim dachten diese, dass Pascal dadurch das zweifelhafte Vergnügen zuteil würde, der Erste auf der Liste zu sein. Als ob er ihre Gedanken gelesen hatte, lachte Pascal laut auf: „Für den Fall, dass das hier mein letztes Abendessen ist, nehme ich mir noch was.“ Wusste er noch, was er da tat? Weder Rick noch Remi, Karim oder Marc hätten es zugegeben, aber alle vier fanden, dass es dieses lustige, freche Kerlchen verdient hätte, wenn man ihm seine letzte Nacht so angenehm wie möglich gestaltete. „Aber mal im ernst“ sprach Remi eindringlich weiter. „Wenn es wirklich jemanden gibt, der etwas gegen uns hat, dann sollten wir nicht länger hier bleiben. Am besten ist, wenn wir die Insel verlassen.“ „Und wie? Die Boote sind bestimmt schon weg“ warf Marc nachdenklich ein. „Vielleicht nicht alle“ meinte Steve. Wollte dem jungen Romancier unterstützen. „Wir sollten am besten mal nachsehen.“ „Genau und uns am besten davon selber überzeugen“ stimmte auch Karim zu. „Gut, es gibt auch nur eine Anlegestelle dafür“ erklärte Franck. „Beim Steg, wo wir angekommen sind.“ Aufgeregt gingen die zehn jungen Männer nach draußen und den Weg zurück zum Bootssteg. Geredet wurde kaum, stattdessen wurde die Nähe des anderen gesucht und darauf geachtet, das man selbst nie zu weit von der Gruppe fern blieb. Beim Steg angekommen, konnten sie ein kleines Boot ausmachen, welches auf den unruhigen Wellen des Wassers tanzte. Auch wenn sich in allen von ihnen der Wunsch aufstieg, diese Insel sofort zu verlassen und das andere Ufer zu erreichen, so musste den Jungen doch einsehen, dass es heute keine Möglichkeit gab zu fahren. Es käme reinem Selbstmord gleich. „Dann lasst es uns morgen versuchen“ meinte Steph. „Wenn das Boot bis dahin noch hier sein sollte“ bemerkte Remi. „Stimmt. Wenn es wirklich jemand ernst mit seiner Drohung meint, dann könnte er dass Boot in der Nacht noch immer zerstören“ fuhr Steve fort. „Am besten wir stellen Wachen auf“ schlug Franck vor. „Okay, ich übernehme die ersten zwei Stunden“ meldete sich Pascal. „Alleine?“ fragte ihn Karim vorsichtig nach. „Klar, mir macht das nichts aus“ winkte Pascal locker ab. „Sollte dieser Typ auftauchen, kann ich es auch alleine mit ihm aufnehmen.“ „Gut ich übernehme dann ab Mitternacht die Schicht“ meldete sich Marc. „Und ich lös dich um zwei ab“ kam es von Karim. „Ich übernehme dann ab viere“ verkündete Rick. „Und ich steh um sechs auf und koch uns alle einen Kaffee“ warf Franck ein. Gesagt getan. So machte es sich Pascal auf dem Steg gemütlich, während die anderen jungen Männer zurück ins Hotel gingen. Da keiner mehr allein schlafen wollte, teilten sich immer zwei Jungen ein Zimmer. Steve hatte sich entschieden, mit Remi ein Zimmer zu teilen. Es war auch gar nicht mal so schwer, den jungen Romancier dazu zu bewegen, da ihm die anderen Männer entweder zu albern waren oder an etwas anderes dachten als an Schlaf. Steve schien dabei der Einzigste zu sein, der ein wenig vernünftig war. Und wie sich Remi eingestehen musste, Steve sah wirklich gut aus, weswegen er leicht rötlich anlief. Aber daraus konnte doch nichts werden. Ersten kannte er Steve nicht. Und zweitens, was sollte an einer grauen Maus wie ihm so interessant sein, das Steve sich für ihn interessieren würde? Während Remi versuchte seine Gedanken ein wenig abschweifen zu lassen, statt nur noch über das Model nachzudenken, kuschelte er sich mit Steve unter die Decke. Wie es bei den anderen aussah, wusste Remi zwar nicht, doch stand in ihrem Raum bloß ein Bett, welches sie sich teilten. Ruhig, aber mit klopfendem Herzen, blickte Steve in der Dunkelheit zu dem jungen Mann, mit dem er sich das Bett teilte. Auch wenn Remi sich ruhig in den Schlaf kuschelte, genoss Steve die leisen Geräusche, welche der andere Mann verursachte. Seine Nähe spüren konnte und seinen ruhigen Atem, den er ausstieß. Mit einem zufriedenen Lächeln und einen letzten Blick auf die reglose Gestalt vor sich, schlief der junge Mann dann auch ein. Ganz anders zu Pascal. Er hatte entspannt zwei Stunden mit seiner Wache verbracht und wartete jetzt auf seine Ablöse. Kurz darauf tauchte sie auch auf. „Hi“ meldete sich Marc. „Die Ablöse kommt.“ Grinsend entgegnete Pascal ihm: „Hey. Meine Vermutung hatte sich bestätigt, was das erste Viertel anging. War recht langweilig.“ „So. Das dachte ich mir auch, aber egal. Zwei Stunden sind ja keine Ewigkeit“ erwiderte Marc grinsend. „Gut, kannst dich jetzt hinlegen.“ „Mal sehen“ meinte Pascal und stand dann auf. „Viel Spaß noch. Und Pass auf dich auf.“ „Mach ich“ versicherte ihm Marc. Dann machte sich Pascal auf den Rückweg. An Schlaf dachte er gar nicht, da er durch die Wache noch recht fit war. Viel eher verlangte es ihn etwas zu trinken. So ging Pascal gleich zur Küche, wo er sich etwas zu trinken holen wollte. Hielt aber mitten im Flur inne, als er einen Schatten wahrnahm, welcher draußen vom Pool kam. Sollte das dieser mysteriöse Mr. X sein? War er gerade auf den Weg, sich sein erstes Opfer zu holen? Oder täuschte sich Pascal und es war einer der anderen Jungen, der bis jetzt kein Schlaf gefunden hatte? Nun, Pascal wusste es nicht. Aber Neugierde hatte ihn erfasst, weswegen er sich nach draußen schlich und sich langsam umblickte. Stille. Leere. Nichts war zu sehen, außer dem Pool, welcher durch das Mondlicht ein wenig erhellt wurde. „Hmpf…“ kopfschüttelnd drehte sich Pascal ab. Wollte es als Einbildung abtun, als er gegen jemand lief. Eine zierliche Gestalt, die durch ihren Zusammenstoß beinahe nach hinten fiel. Doch reagierte Pascal schneller, legte einen Arm um die Hüfte des anderen Mannes und zog ihn zu sich. „Danke“ meinte Karim mit einem schüchternen Lächeln. „Ach was“ winkte Pascal ab und musterte den Körper vor sich. „Was machst du hier? Solltest du nicht noch etwas schlafen?“ „Schon, aber dann verpass ich meine Ablösung“ erklärte Karim. „Deshalb vertreib ich mir die Zeit.“ „Allein?“ fragte Pascal grinsend nach, als ihm eine Idee kam. „Ja. Ist ja sonst keiner wach.“ „Das stimmt nicht ganz“ meinte Pascal rau zu ihm und zog den jungen Bademeister zu sich. „Du hast noch zwei Stunden Zeit, bis zu deiner Ablöse. Wollen wir sie nicht solange noch nutzen? Zum Beispiel im Pool?“ „Au ja“ stimmte Karim aufgeregt zu. Während sich die zwei Leiber in dem kühlen Nass verschmolzen, klärte sich die Nacht etwas. Tränkte nicht alles mehr in Dunkelheit und ließ einen Sternenhimmel am Firmament erscheinen. Ein wirklich bezaubernder Anblick, da man ihn nur noch selten in der Großstadt finden konnte. Zwei Stunden später machte sich der junge Bademeister summend auf den Weg zum Bootssteg. Dort wechselte er mit Marc. Dabei schweiften seine Gedanken zu Pascal ab und das es zwischen ihnen Beiden ganz schön gefunkt hatte. Zumindestens was Karim betraf, denn sein Herz bummerte jetzt noch ziemlich schnell. Bisher hatte er es nie wirklich einfach gehabt. Weder um sich seinen Traum als Bademeister zu absolvieren, als auch offen mit seiner Vorliebe umzugehen. Doch die Begegnung mit Pascal und ihrem einmaligem Erlebnis hatte etwas in ihm ausgelöst, wonach er lange gesucht hatte. Bestätigung, Zufriedenheit und… Liebe. Breit grinsend summte Karim weiter. Beobachtete das Meer, das Boot und die Umgebung. Die seichte Dunkelheit erschreckte ihn nicht mehr so sehr, wie vor einigen Stunden noch. Dafür machte sich ein unglaubliches Glücksgefühl in ihm breit. Karim hörte, wie jemand den Kiesweg hinunterschritt. Verwundert blickte Karim auf seine Uhr. Kam gerade seine Ablösung? War das schon Rick? 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