revival of the legend von Kourin ================================================================================ Kapitel 9: Geraubtes Glück -------------------------- „Ich muss euch beglückwünschen, Hoheit. – Ihr erwartet ein Kind. Eure Übelkeit und eurer Ohnmachtsanfall, waren lediglich Anzeichen eurer Schwangerschaft.“ „Seid ihr euch dessen auch sicher, Doktor? – Van, hast du gehört?! Wir bekommen ein Baby! Ein Thronfolger, ein neuer Gott wird geboren werden!“ „Wie schön! Es wird sicher ein prächtiges Kind, ganz gleich ob Junge oder Mädchen.“, freute er sich und umarmte mich innig. Seit unserer Hochzeit waren bereits drei Monate vergangen. Das Volk hatte sich in der Zwischenzeit ebenfalls daran gewöhnt, dass ihre Königin die Drachengöttin war. Die Göttin jenes Volkes, welches sie einst so sehr verabscheut hatten. Nachdem der Hofarzt die Untersuchung beendet, und unser Schlafgemach verlassen hatte, fragte Van mich:“ Was meintest du damit, ein neuer Gott wird geboren?“ „Nun ja, das Blut der Götter ist sehr dominant. Genau wie wenn ein Mitglied deines Volkes und ein gewöhnlicher Mensch ein Kind zeugen, so ist das Blut des Drachenvolkes dominant. Und wenn nun wie in unserem Fall ein Gott und ein Sterblicher ein Kind zeugen, so wird dieses Kind ein Gott.“ Plötzlich klopfte es an der Tür. „Majestät, Lord Satoshi Ogata ist soeben eingetroffen.“ „Gut. Richtet ihm aus, meine Frau und ich sind bereits auf dem Weg.“ „Wer ist Lord Satoshi Ogata? Soweit ich mich erinnere, wurde er mir noch nie vorgestellt.“ „Kein Wunder. Er war einige Monate auf einem Stützpunkt von Fraid stationiert. Vor eineinhalb Monaten hatten wir erfahren, dass eine Bande in dem Grenzwald nordwestlich von Farnelia für Aufruhr sorgte. Deshalb kundschaftete er dort die Lage aus.“, erklärte er mir auf den Weg in den Thronsaal. Als wir eintraten, fielen sofort alle auf die Knie. „Erhebt euch bitte. – Lord Ogata. Ihr habt meine Gemahlin Hitomi noch nicht kennen gelernt.“ „Meine Herrin. Es ist mir eine Ehre, euch kennen lernen zu dürfen. Ich kann mich nicht ersinnen jemals eine derart unvergleichliche Schönheit erblicht haben zu dürfen.“ „Ich danke euch Lord Ogata. Auch für mich ist es eine Ehre euch kennen lernen zu dürfen.“ „Nun, wie sieht die Lage aus?“, fragte Van. „Nun Majestät, aus den Dörfern, welche von dem Wald umgeben sind, verschwinden Menschen. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Jedoch fand ein Spion heraus, dass das Dorf der Shikidouji mit Kräutern experimentiert, welche die Sinne der Menschen vernebeln. Seine Hoheit sollte so schnell wie nur möglich aufbrechen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Ihr Oberhaupt Yasuhiko Shinjo weigert sich mit uns zu sprechen. Sie verlangt mit dem König persönlich zu sprechen.“ „Gut. Ich werde mich unverzüglich auf den Weg machen.“ „Soll ich wirklich nicht mitkommen, Van?“ „Nein. Du wirst hier im Schloss benötigt. – Mach dir meinetwegen keine Sorgen. In höchstens zwei Wochen bin ich wieder zurück. Und sollte es länger dauern, werde ich dir eine Nachricht senden. – Ich liebe dich.“, beruhigte er mich, als ich ihn besorgt ansah. Als er und einige andere Krieger losgeritten waren, blickte ich ihm noch lange hinterher. Ich wusste nicht weshalb, aber tief in meinem inneren spürte ich eine gewisse Unruhe. Mit einem leichten Seufzer drehte ich mich um, als auch der letzte Reiter nicht mehr auszumachen war, und ging ins Schloss, um mich meinen Pflichten zu widmen. Einige Tage nachdem Van aufgebrochen war, kam er endlich am Dorf des Shikidouji Clans an. „Überbringt eurem Oberhaupt folgende Nachricht: Seine Majestät, der König von Farnelia, ist eingetroffen, und wünscht das Oberhaupt des Shikidouji Clans zu sprechen.“, beauftragte Van einen Soldaten des Dorfes, welcher an der Grenze des Dorfes wache hielt, und auf Vans befehl hin in das Dorf ging. Kurz darauf kam er wieder. „Folgt mir bitte, Hoheit. Ich werde euch zu unserem Oberhaupt führen.“ Er führte Van und seine Gefolgschaft zu einer riesigen Hütte, in welche einzig und allein Van und Lord Ogata gingen. „Eure Majestät! Welch eine Ehre! Ich danke euch, dass ihr meiner bitte hin gefolgt seid. Mein Name ist Yasuhiko Shinjo. Ich bin das Oberhaupt des Shikidouji Clans. – Diener! Bringt dem König und seinen Begleitern zu trinken!“, rief die Frau und klatschte in die Hände. Sie war groß, schlank und trug eine enge schwarze Hose. Dazu ein dunkelblaues ärmelloses Hemd und Armstulpen in derselben Farbe. Ihre schwarzen Haare waren kurz geschnitten, lediglich an der rechten Seite trug sie sie Schulterlang. „Nun, weshalb habt ihr verlangt mit mir zu sprechen?“ „Nun ja, bestimmt kennt ihr doch jene Gerüchte, welche über unseren Clan kursieren? Das wir angeblich Menschen entführen, und sie mittels eines Trankes aus Kräutern zu willenlosen Sklaven machen.“ „Ja. Dieses Gerücht ist mir bereits zu Ohren gekommen.“, sagte Van, während er aus einer Tasse trank, welche man ihm gebracht hatte. „Wisst ihr Hoheit, dass ihr sehr gut ausseht? Ihr seid so sinnlich. Ich wollte euch schon immer zu dem meinem machen.“ „Was redet ihr da?!“ „Ach, ich vergaß. – Jenes Gerücht… Natürlich ist es wahr. In jedem einzelnen Wort. Und jenen Trank, habt ihr und eure Gefährten bereits zu euch genommen. – Von nun an gehört ihr mir…“ Plötzlich lies Van seine Tasse fallen und sank zu Boden. „Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet. Wenn ihr aufwacht, werdet ihr euch an nichts mehr erinnern. Ihr werdet nur mir allein gehören. – Diener! Bringt ihn auf ein Zimmer im Haupthaus und benachrichtigt mich wenn er aufwacht!“ „Gebieterin, was sollen wir mit seinen Begleitern tun?“, fragte einer der Diener. „Bringt sie in die Halle, in welcher alle Sklaven untergebracht sind. Lasst alle Beweise ihrer Herkunft verschwinden. Lasst verlautbaren, dass neue Objekte angekommen sind. Alle im Dorf sollen sie begutachten und entscheiden ob sie einen unter ihnen erwerben möchten.“ Danach vergingen Stunden und es wurde Abend. „Drei der neun wurden also verkauft. Die restlichen können wir nachdem wir ihre Erinnerungen umgeformt haben auf einem Sklavenmarkt verkaufen.“ „Herrin. Verzeiht mein eindringen. Aber der König von Farnelia ist nun aufgewacht.“ „Sehr gut. Dann will ich mal sehen, ob mein kleines Spielzeug auch alles überstanden hat.“ Als sie das Zimmer betrat, saß Van bereits aufrecht in seinem Bett und blickte mit starren Blich durch den Raum. Yasuhiko wie alle an, welche sich im Zimmer befanden, jenes augenblicklich zu verlassen und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und schlug ihre Beine übereinander. Einige Zeit lang sah sie ihn stumm an. „Ich weis, du kannst mich hören. Hör zu, dein Name ist Van und von nun an bist du mein Eigentum, hörst du?“ Langsam drehte Van seinen Kopf in ihre Richtung. Seine Mimik jedoch blieb unverändert und seine Augen blickten unentwegt ins nichts. „Küss mich. Denn du liebst mich. Nur mich und niemanden sonst.“ Langsam beugte Van sich nach vorne und küsste sie, wobei seine Augen offen blieben und er noch nicht einmal blinzelte. „Du bist mein, auf ewig. Vergiss das nie, verstanden?!“, flüsterte sie während sie einander küssten. Wenig später klopfte es an der Tür. “Ihr habt nach mir rufen lassen, Oberhaupt?“ „Ja, Maho. Sieh hin. Erkennst du diesen Mann?“ „Mein Gott! Der König von Farnelia!“, erschrak Maho, als Van seinen Kopf in seine Richtung drehte. „Ja. Der König von Farnelia. Aber jetzt gehört er mir. Von nun an ist er mein kleines Spielzeug.“, lachte sie und fuhr mit ihrer Hand unter sein Hemd, als sie sich an ihn schmiegte. „Wollt ihr etwa einen Krieg mit Farnelia riskieren?! Dies hier ist nicht nur der ihrige, sondern auch unser König! Vergesst das nicht.“ „Schweig! Das weis ich ganz genau. Aber ich wollte ihn schon immer. Bereits als ich ihn vor einigen Jahren sah. Seit diesem Moment begehre ich ihn. Seine Haut, seine Haare, seine Augen, seine erotische Stimme – seinen kräftigen muskulösen Körper…“, sagte sie, während sie Van ansah und gleichzeitig mit ihrer Hand unter seinem Hemd auf seiner nackten Brust umhererstrich.“ „Ich nehme an, ich soll sein Gedächtnis nach eurem Belieben umwandeln?“, fragte er schmunzelnd, als er sich am Hinterkopf kratzte, und Van unverwandt anstarrte. „Du hast es erfasst. Er darf sich unter keinen umständen an seine Frau erinnern, welche er vor wenigen Monaten geheiratet hatte.“ „Ach ja. Vor drei Monaten hatte er geheiratet. Die Hochzeit war ja in aller Munde. Und die Krönung der Königin erst. Damals stellte sich heraus, dass sie die Drachengöttin ist. – Ihr macht es mir nicht gerade einfach. Er ist verliebt. Und so etwas lässt sich nur sehr schwer aus dem Gedächtnis löschen, wenn überhaupt.“ „Dann lass dir etwas einfallen! Du bist schließlich unser Wakari! Du formst die Erinnerungen unserer Sklaven nach unseren Vorstellungen. Und ich möchte, dass du es hier besonders gut machst. Denn er wird euer zweites Oberhaupt.“ „Aber kein willenloser Sklave kann unser zweites Oberhaupt werden! – Verzeiht meinen Ausbruch, Herrin.“, entschuldigte er sich schnell und fiel auf die Knie, als sie ihn erzürnt ansah. „Das will ich meinen.“ „Es gebe da natürlich einen Weg, indem er einen freien Willen erhält, aber es ist sehr riskant. Er könnte sich entweder an alles in einem Teil seines Gedächtnisses erinnern, oder auch zu einem geistigen Krüppel werden, wenn die Prozedur schief gehen sollte.“ „Wie sieht dein Plan aus?“ „Herrin! Sein ganzes Hirn könnte schwer geschädigt werden.“ „Ich wiederhole mich nur sehr ungern, Maho! – Wie – sieht – dein – Plan - aus?!“ „Ich werde ihm eine vollkommen neue Erinnerung geben. Alles was zuvor geschehen ist, wird er vergessen. Und sollte er sich zu erinnern versuchen, wird sein Gehirn automatisch eine Barriere errichten, welche sehr schmerzhaft ist, und er wird augenblicklich alles wieder vergessen.“ „Fang augenblicklich damit an.“, befahl das Oberhaupt und erhob sich um den Raum zu verlassen. Draußen angekommen, schloss sie die Türe hinter sich. Plötzlich ertönten laute qualvolle Schreie, welche von Van stammten. „Deine Frau wird dich niemals wieder bekommen. Dafür sorge ich. Denn du bist von diesem Moment an mein Eigentum….“, dachte sie und lachte dabei voller Boshaftigkeit, während im Hintergrund Vans schmerzerfüllte Schreie zu hören waren, welche durch das riesige Haus hallten und selbst noch auf den Straßen des Dorfes zu hören waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)