revival of the legend von Kourin ================================================================================ Kapitel 11: Getrennte Wege -------------------------- „Hoheit, mit Verlaub, ihr habt wahrlich ein großartiges Fest organisiert! Es wird dem Volk sicherlich gefallen.“ „Ich danke euch Lord Ogata. Es ist sehr erfreulich, dass ihr es trotz eurer begrenzten Zeit doch noch geschafft habt dem Fest beizuwohnen.“ „Es ist eine große Ehre für mich, an eurer Seite diesem einzigartigem Fest beiwohnen zu dürfen, welches einzig und allein von eurer Schönheit in den Schatten gestellt wird.“ „Ihr übertreibt schamlos, Lord. Die Idee dieses Fest zu veranstalten, hatte einzig und allein meine Mutter. Sie und meine Berater waren es auch, welche hauptsätzlich an der Gestaltung beitrugen.“ „My Lady. Wenn ich in euer Antlitz blicke, ist mir vollauf klar, wem ihrer Hoheit ihre Schönheit und ihr Führungstalent verdankt.“, sagte er, als er sich vor meiner Mutter verbeugte und ihr einen Handkuss gab. „Ehrwürdige Drachengöttin, bitte entschuldigt mich. Jedoch die Pflicht ruft. Ich muss mich vergewissern, ob mein Guymelef für meinen Kampf bereit steht.“ „Was meint er damit?“, fragte mein Vater, nachdem Ogata die Königliche Tribüne verlassen hatte. „Lord Ogata repräsentiert in den Kämpfen Farnelia. Jedes Königreich und auch die einzelnen Dörfer lassen sich durch einen der ihren hier vertreten. Und dem Sieger wird anschließend ein Preis überreicht.“ „Und Asturia wird von Allen vertreten.“, wandte Dryden ein, welcher mit Milana und Cid auf der Tribüne saß. „Ich finde, Ritter Allen hat wie Lord Ogasta sehr gute Chancen zu gewinnen. Jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass Ryota das Herzogtum Fraid vertritt, und auch er ein exelender Kämpfer ist und ebenfalls ein ernstzunehmender Gegner ist.“ „Ich denke, alle Krieger hier sind außerordentliche Kämpfer, welcher der Sieg zusteht.“, wandte Milana ein. „Hitomi. Eins würde ich gerne wissen.“, fragte mich mein Bruder, welcher mich seit Ogatas verlassen der Tribüne nachdenklich angesehen hatte. „Was denn Bruderherz?“ „Hast du was mit diesem ollen Lackaffen laufen?“ Bei dieser Frage verschlug es meinen Eltern und mir die Sprache und wir starren ihn mit offenen Mündern an. Milana und die anderen starrten sich jedoch fragend an, da sie nicht verstanden was mein Bruder meinte. „Verzeiht, Hoheit. Aber was meinte euer Herr Bruder damit?“, fragte Hofmarschall Ruuen, welcher sich noch auf der Königlichen Tribüne befand. „Nichts Herr Ruuen. Ihr könnt jetzt gehen. Danke.“ „Wie Majestät wünschen.“ „Also hör mal. Was glaubst du den?! Natürlich nicht! Er ist äußerst hilfsbereit und eine große Stütze für mich. Das ist alles!“ „Ja, ja. Aber so läuft das immer. Zuerst wollen sie nur Freundschaft, und dann….“ „Akito lass diesen Blödsinn!“ „Au! Was sollte das?! Das tut doch weh!“, beschwerte er sich, nachdem er von unserem Vater einen leichten Klaps auf den Hinterkopf erhalten hatte. „Beschwere dich nicht! Ein Schlag auf dem Hinterkopf erhöht das Denkvermögen. Vielleicht redest du dann nicht mehr so viel blödes Zeug!“ „Mama, ich hab dir doch immer gesagt, du sollst deine Romane wegschließen, weil er sie doch immer liest!“ „In Zukunft werde ich das auch glaub mir. – Vielen Dank noch einmal, dass du extra für uns beim Schneider neue Gewänder hast anfertigen lassen.“ „Das habe ich doch gerne getan. – So, ich denke, dass es nun langsam an der Zeit ist das Fest zu eröffnen.“ Als ich aufstand, wurde es ringsherum augenblicklich still. „ Vorweg möchte ich zuerst unsere Gäste aus den Königreichen Asturia und Fraid herzlichst begrüßen! Wie auch die Oberhäupter aus allen Dörfern und alle anderen, welche an diesem Fest teilnehmen! Ich hoffe, dass sie alle dieses Fest genießen werden! Mit diesen Worten möchte ich den ersten Wettkampftag mit dem Guymelef – Wettkampf eröffnen! Möge der beste gewinnen! Nachdem ich mich wieder auf meinen Thron niedergelassen hatte, applaudierten alle. Bis auf jene zwei Gestalten, welche im Schatten eines Gebäudes abseits der Menge standen. „Sieh sie dir an, Van. Diese selbstgerechte, einfältige Person, welche sich Königin von Farnelia schimpft! Es genügt ihr nicht eine Göttin zu sein, nein nun will sie sich auch noch den Thron Farnelias, welcher uns zusteht unter den Nagel reißen! „Meinst du dir und mir Yasuhiko?“ „Ja! Dir und mir! Aber glaub mir, Van, nicht mehr lange und er wird uns gehören!!“, flüsterte sie mit einem boshaften grinsen auf dem Lippen. „Das war echt der Wahnsinn! Wie der eine Guymelef den anderen gepackt hat! Und dann dieser Sprung! Der reinste Wahnsinn! Das war unglaublich! So was hab ich noch nie gesehen! Und der am Schluss erst! Mann, der hatte vielleicht ein Schwert! Tschak, tschak! Und schon lag der andere am Boden! Einfach irre!“ „Deinen Worten entnehme ich, dass es dir gefallen hat.“, lachte ich. „Gefallen?! Gefallen ist gar kein Ausdruck!! Es war irre, Wahnsinn, unbeschreiblich…!!“ „Es freut mich ja für dich, dass dir das Fest so gefällt. Aber seit zwei Tagen sprichst du unentwegt von dem Guymelefkampf. Kannst du dich nicht mal beim Abendessen zusammenreißen?“ „Aber Paps! Wenn das doch so cool war! Von mir aus könnte das ganze noch länger dauern!“ “Noch länger? Aber das Fest dauert doch nun schon zwei Tage.“, lachte Milana. „Ich muss sagen, Allen, dass ihr gewonnen habt, überrascht mich ganz und gar nicht! Ihr ward der beste Kämpfer unter den Teilnehmern. Kein Wunder, dass ihr bereits zu Beginn als Favorit gehandelt wurdet.“ „Ich danke euch Herzog Cid. – Aber wenn unsere junger Gast so sehr gefallen an den Guymelefs gefunden hat, so kann er wenn er möchte und natürlich die Einverständnis bekommt, mit mir kommen und ich erkläre ihm die Handhabung eines Guymelefs.“ „Au ja! Mama, Paps! Darf ich! Bitte, bitte!“ „Wenn es ungefährlich ist von uns aus.“ „Danke ihr zwei! Ihr seid echt die besten.“ „Keiji.“, winkte ich einem Diener zu mir. „Ihr wünscht, Majestät?“ „Bitte sorgt dafür, dass für meinen Bruder ein Guymelef bereitgestellt wird.“ „Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Einige Zeit später verabschiedeten Dryden und Cid. Kurz darauf entschuldigte Allen sich erheben zu dürfen um mit Akito zu dem bereitgestellten Guymelef zu gehen. „Yea! Jetzt ist es soweit! Ich werde lernen einen Guymelef zu steuern! Ich werde genauso cool wie diese Ritter! Ich werde alles kurz und klein schlagen was sich mir in den Weg stellt!!“ „Nein, dass wirst du ganz bestimmt nicht!!!“, schrieen meine Eltern und ich ihm nach während er mit herausgestreckter Zunge den Raum verlies. „Das hat er doch nicht ernst gemeint, oder Schatz?“, fragte meine Mutter ihren Mann. „Keine Sorge! Er hat bestimmt nur wieder einen seiner Scherze gemacht.“ „Du hast recht. Das würde er nie tun. – Andererseits, haben wir dass nicht auch gedacht, als er sagte, er hätte im Internet ein Schiff gekauft, dass dann ein paar Tage später bei uns im Garten stand?! Geschweige denn die ganzen anderen Dinge die er angestellt hat, wobei wir dachten, dass er niemals einen derartigen Blödsinn anstellen würde?!“ „Entschuldige uns, Hitomi. Aber zum Wohle deines Volkes, deines Königreiches und unserer Nerven sehen wir besser nach, was dieser Junge so treibt.“ So schnell sie nur konnten verließen die beiden den Raum und ließen Milana und mich alleine zurück. „Willst du darüber reden?“ „Wie bitte? Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst.“ „Man sieht es dir doch an. Auch wenn du es zu verbergen versuchst. Du denkst an Van.“ „Stimmt. Du hast recht. Keine der vielen Suchaktionen war erfolgreich. – Was wenn ihm etwas zugestoßen ist?!“ „Da mach dir mal keine Sorgen. Van kann auf sich selbst aufpassen. Er ist viel stärker als er aussieht. Und das weist du auch!“ „Du hast recht. - Da ist noch etwas, dass ich dich fragen möchte. Verzeih bitte, wenn es zu persönlich sein sollte. Was ist mit dir und Allen? Es sieht so aus, als ob ihr lediglich gute Freunde wärt.“ Lange Zeit schwieg Milana. Doch schließlich antwortete sie. „ Weist du, es gibt viele Formen der Liebe. Meist jedoch weist selbst du nicht, welcher Art der Liebe deines Herzens für die jeweilige Person zugedacht ist. Es ist, als ob dein Herz und du zwei unterschiedliche Personen wärt, welche sich immer wiedersprechen….“ Am nächsten Tag ging das Fest in vollen Zügen weiter. Zwischendurch spazierte ich mit meiner Familie durch die Straßen und besuchte die einzelnen Stände. Plötzlich sah ich ihn. Ich konnte es kaum fassen. Aber es war es. Seine Statur würde ich unter allen Menschen der Welt wiedererkennen. „Van!! Van, du bist es!! Wo warst du all die Monate über?! Ich hatte mir solche Sorgen gemacht!“ Während ich auf ihn zurannte, drehte er sich zu mir um. „Eure Hoheit! Welch eine Ehre von euch persönlich begrüßt zu werden!, sagte er, während er vor mir niederkniete. „Wirklich sehr witzig, Van. Nicht jetzt. Nicht nach einer so langen Zeit der Angst. Nicht so einen Scherz.“ „Ich würde es mir niemals erlauben, in Gegenwart der erhabenen Drachengöttin zu scherzen.“ „Du, hör mal. Er sieht wirklich nicht so aus, als ob er Witze reißen würde.“, meinte mein Akito, der neben mir aufgetaucht war und auf den knienden Van starrte. „Fang du nicht auch noch an, Akito.“ „Verzeiht bitte, Majestät. Man sucht mich bereits. Bitte erlaubt mir mich zu entfernen.“ „Um so etwas musst du mich doch nicht bitten.“ „Vielen Dank, Hoheit.“ Er stand auf und drehte mir und Rücken zu um zu gehen. „Es stimmt also! Du erkennst mich wirklich nicht! Das ist nicht fair! Wir haben doch den Brauch eingehalten. Eine Woche vor unserer Hochzeit haben wir uns nicht gesehen, hatten nicht miteinander gesprochen! - Wir haben uns ewige Liebe geschworen!! Wieso also?! Weshalb erkennst du mich nicht?!!“, schrie ich, während mir die ersten Tränen über mein Gesicht rannten. Plötzlich weiteten sich seine Augen. „Dieses Gefühl. – Warum ist es als ob mein Herz jeden Moment zerbirst?! Weshalb will ich sie in meinen Armen halten?! – Ich kenne sie doch nicht! Ich habe sie noch nie in meinem Leben getroffen! Sie bedeutet mir nichts! – Aber irgendetwas stimmt nicht….. Warum habe ich das Gefühl, sie hätte sonst immer gelacht? Seid nicht traurig! Weint nicht! Das ertrage ich nicht…“ Plötzlich übermannte ihn ein stechender Kopfschmerz. Als dieser Schmerz verschwunden war, waren auch diese Gedanken nur noch Schall und Rauch. „Oh! Hoheit! Ich grüße euch. Mein Name ist Yasuhiko Shinjo. Ich bin das Oberhaupt des Shikidouji Clans. Wie ich sehe, habt ihr bereits meinen zukünftigen Gemahl kennen gelernt.“, stellte sich das Oberhaupt vor, welches plötzlich dazukam. „Verzeiht bitte, Hoheit. Mein Geliebter und ich möchten gerne bei der Versteigerung der Pferde zugegen sein. Kommst du?“ „Ich bin direkt neben dir, Liebste. – Eure Hoheit!“, nickte er mir zu. Starr vor Schreck und unfähig auch nur ein Wort zu sagen, blickte ich ihnen hinterher, als sie Arm in Arm davongingen. „Sein Zwillingsbruder vielleicht?“ „Nein Akito. Van hatte nur einen Bruder, Und Folken ist bereits tot.“, flüsterte ich, als mir Tränen über mein Gesicht liefen. „Psst. Ist ja gut meine kleine.“, flüsterte mir meine Mutter sanft zu, als sie mich in den Arm nahm und mir zärtlich über den Kopf strich. Meine Tränen jedoch spürte ich in diesem Moment nicht mehr, da es bereits zu regnen begonnen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)