The GazettE - Im Dunkeln von -Harlekin- (Sehnsucht nach Liebe) ================================================================================ Kapitel 3: Unvorstellbare Gier ------------------------------ … „Hä?!“ Verdutzt schaut Aoi auf den Beutel in seiner Hand und wirft es angeekelt auf den Boden. Er soll es trinken??!! „Sag mal, spinnst du oder was??“ Das Lächeln des Anderen verschwindet… „Willst du etwa sterben…?“ „Sterben??“ Geschwächt wischt sich Aoi den Schweiß von der Stirn, doch der Andere antwortet ihm nicht, sondern steht auf und geht zum 2. Mal in die Küche. Als er zurückkommt, stützt sich der blasse Schwarzhaarige nun mit beiden Armen am Tisch ab und hält die Augen geschlossen. „Suguru?“ Sofort öffnet dieser wieder die Augen und blickt ihn erzürnt an. „Trink!“ „Niemals…“ „Wie du willst…Also ICH werde jetzt was trinken!“ Uruha hat ebenfalls eine Flasche mit Blut und setzt sich wieder auf seinen Platz. Ungläubig sieht Aoi zu, wie er die Flasche aufmacht und gierig den Inhalt trinkt…zu gierig…an den Mundwinkeln laufen Blutrinnsale hinunter…Das ist ja widerlich! Aber als er sich das Blut länger ansieht, ändert er seine Meinung… Schnell rennt er auf den Trinkenden zu, doch als er bei ihm ankommt, hat er schon die ganze Flasche bis auf den letzten Tropfen geleert… Lächelnd schließt Uruha die Flasche und schaut ihm zufrieden ins Gesicht. Aber Aoi kann nicht auf sein Lächeln achten und seinem wissenden Blick…nein…in diesem Moment kann er nur seine Lippen sehen…seine blutbefeuchteten Lippen und das Blut an der Seite...Blut…rotes Blut…Er spürt wie sein Herz schneller schlägt und eine unangenehme Hitze in ihm hochsteigt…Nervös knabbert er an seiner Unterlippe…Nein…Er will woanders hinsehen…aber…es geht nicht…sofort muss er wieder auf seine roten Lippen starren… Der Andere sieht grinsend zu, wie er mit sich innerlich kämpft und sich krampfhaft zurückhält…Zaghaft fängt der Blondhaarige an langsam das Blut von seinen Lippen zu lecken, als sich Aoi schließlich nicht mehr beherrschen kann und sich auf den Anderen stürzt…Gierig und hemmungslos leckt er die rote Flüssigkeit um seinem Mund auf…Er will alles…das ganze Blut…jeden Tropfen den er erwischen kann…Der blonde Schönling nutzt den Ausnahmezustand aus und hält ihn fest umklammert, um ihn verlangend zu küssen. Vor Blutdurst erwidert der andere Gitarrist sehnsüchtig den Kuss und schmeckt das süchtig machende Lebenselixier… Als er jedoch merkt, dass kein Blut mehr an dem Anderen klebt, reißt er sich aus dem Griff und stolpert ein paar Schritte zurück. Er muss erstmal wieder Luft holen und keucht verschnaufend. „K…Kôyô…S…sorry…Ich…Ich…“ Ungläubig streicht er mit seiner Hand über die Lippen… „Schmeckt gut…nicht wahr?“ Aoi nickt leicht verunsichert… „…Das ist normal.“ Der Blonde muss ihn anlachen…Sein verunsicherter Gesichtausdruck…Allzu süß…Am liebsten würde er sich jetzt sofort auf ihn stürzen…seine Sehnsucht stillen…Er will viel mehr von ihm…als nur einen Kuss…einen Kuss, den der andere nicht einmal vor Blutwahn bemerkt hatte…Enttäuscht lässt er den Kopf sinken und starrt auf die leere Flasche in seiner Hand…Würde der Andere irgendwann mal seine unterdrückten Gefühle bemerken?…und wenn ja, würde er sie dann auch erwidern…? Plötzlich hört er wie Aoi sich auf den Boden fallen lässt und schnell seine Flasche aufhebt, um sie gierig auszutrinken…so sehnsüchtig…als wäre dieser Saft lebenswichtig…der Zentrum des Lebens…aber so ist es ja auch…Blut ist ihr Lebenssaft…ohne Blut würden sie verhungern…ohne Blut können sie nicht leben… Aoi schluckt den letzten Tropfen hinunter und lässt die Flasche zu Boden fallen. Genüsslich schließt er die Augen und keucht erlöst auf… Sie beide sind doch Monster…nichts anderes als Monster…Monster, die ihren Blutdurst nicht kontrollieren können...Schon bei einem Blutstropfen, verlieren sie ihren Verstand…Uruha hasst sich…Er hasst sich dafür, was er ist…Er wollte nie das werden, was er ist…und…jetzt hatte er nun auch Aoi zu einem Monster gemacht…Er hatte ihm das Gleiche angetan, was ihm angetan wurde und das nur weil er sich nicht beherrschen konnte…Es ist unverzeihlich… „Kôyô…? Was…was hast du mit mir gemacht?“ Verstört bleibt Aoi auf dem Boden sitzen und hält sich fest…so als würde er frieren…Dem Blonden wird bei diesem Anblick schlecht…Was hatte er dem anderen nur angetan? Doch äußerlich bleibt er kalt…Er lässt sich seine Zweifel nicht anmerken…Er steht von der Couch auf und gesellt sich kurz zu ihm…Nüchtern streicht er über den rechten Mundwinkel des Anderen und leckt sich das Blut vom Finger. Er hatte einen Tropfen übersehen… „Wir sind Vampire, Suguru. Daran solltest du dich nun gewöhnen.“ Der blonde Vampir lässt vom stummen Schwarzhaarigen ab und geht in die Küche, um die leeren Flaschen zu entsorgen. Er muss an den Anderen denken…wie er verstört nebenan auf dem Boden sitzt…Es ist alles seine Schuld…Aber er wird sich schon noch an sein Vampirdasein gewöhnen…Er selber hatte sich ja auch daran gewöhnt…dann ist alles nur noch halb so schlimm… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)