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The GazettE - Im Dunkeln

Sehnsucht nach Liebe
von

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Im Dunkeln...

Leise wehen die Gardinen, als lautlos wie von Geisterhand das Fenster geöffnet wird und ein fahles Mondlicht in das Zimmer scheint…

Um diese späte Uhrzeit schläft alles…und eine unheimliche Stille liegt in der Luft…

In dem Zimmer stehen ein paar Möbel, darunter ein Schrank, eine Kommode und in der Mitte ein Bett…An der Wand sind ein paar Bilder, doch man kann schwer etwas erkennen. Nur die schwachen Mondstrahlen lassen kurz erahnen, was sich darauf abbilden könnte…Das einzige beruhigende Geräusch ist das regelmäßige Ticken einer Uhr…doch sonst ist alles in einem unwirklichen seelenruhigen Schleier verhüllt…So als würden die Gegenstände nur darauf warten…zu erwachen…lebendig zu werden…Sie lauschen…und lauern…

Doch das dunkle Stillleben wird gestört…realistisch…als ein flüchtiger Schatten durch das ruhige Zimmer huscht…lautlos und…beinahe unsichtbar…als plötzlich ein unangenehmes Klirren ertönt…so fehl am Platz.

„Ha…Hallo???“

Erschocken durch diesen Laut, erwacht der Schlafende aus seinen Träumen und blickt in das dunkle Zimmer. Ist etwas zu Boden gefallen…? Aber…

„I…ist da wer??“

Keine Antwort…Angestrengt blinzelnd versucht dieser etwas im Dunkeln zu erkennen…Doch alles scheint ruhig…so wie immer…aber seltsamerweise ist das Fenster auf. Hatte er etwa vergessen, das Fenster zu schließen? Nein…das kann nicht sein…

Dann sieht er es…eine dunkle Gestalt in der Ecke des Zimmers…so dunkel, dass sie mit der Dunkelheit vollständig verschmilzt...doch sie hat sich verraten, als sie sich kurz bewegte…

„Ich…sehe Sie! W…Wer sind Sie??? Was haben Sie hier zu suchen???“

Wieder keine Antwort…und keine einzige Bewegung…

„Sind Sie…ein Einbrecher…?“

Die fragende Stimme zittert…und man kann die Angst zunehmend heraushören…wie sie sich immer mehr…und mehr in die Person hineinfrisst…

„Zeigen Sie sich gefälligst!“

Die Stimme wird fordernder, was zu helfen scheint, denn der fremde Gast bewegt sich wieder und tritt langsam aus dem Schatten…

„Was??? DU??!!“

Noch ehe er seiner Verblüffung noch mehr Ausdruckskraft verleihen konnte, steigt der andere schnell auf sein Bett und drückt ihn sachte zurück in sein Kissen und bringt ihn so zum Schweigen.

„…Shhhhh…Ganz ruhig…“

„Wa…Was…willst du…?“

Ein leises unheimliches Kichern erfüllt das Zimmer…

„…dich.“

„Was?!“

Blicke deuten...

Gespannt beobachtet er ihn…wie er ins Probezimmer kommt…müde einen „Guten Morgen“ raunzt und sich sofort einen Kaffee gönnt…doch der andere sieht ihn kein einziges Mal an…er würdigt ihnen keines Blickes und behandelt ihn wie Luft…

Es setzt ihn ein wenig zu…doch andererseits ist diese abweisende Art des Anderen…nur allzu selbstverständlich…Es ist ihm irgendwo klar gewesen…dass er so reagieren würde…Ihn nicht mehr beachten würde, für das…was er getan hatte…Es ist…unverzeihlich...doch…er hatte es trotzdem getan…

„Kôyô?“

Er…hatte sich zwar anfangs gewehrt…doch letztendlich hatte er dann doch noch bekommen was er wollte…Der andere hatte nicht die geringste Chance gegen ihn gehabt…

„Kôyô??“

„Hey! Schläfst du noch??“

Das beleidigte Gesicht von Ruki taucht vor seinen Augen auf…

„Äh…sorry! Ich bin wohl wirklich noch nicht richtig wach…“

Müde reibt sich der Angesprochene den Schlaf aus den Augen.

„Du und Suguru, ihr seid wohl heute extrem müde, was??“

„Es ist halt früh…“

„10 Uhr ist für euch früh?“

Wieso stellt er denn so viele Fragen??

Uruha wirft dem Sänger einen genervten Blick zu und steht auf, um sich auch an der Kaffeemaschine zu bedienen. Ihm ist es egal, dass der Schwarzhaarige neben der Maschine sitzt…die Person, dem er etwas Unverzeihliches angetan hatte…Entschlossen setzt er sich neben diesen und wartet bis seine Tasse gefüllt ist.

„Hey…“

Doch schon beim ersten Wort, wirft Aoi ihm einen verachteten hasserfüllten Blick zu und wendet sich ab…

Plötzlich ertönen laut das Schlagzeug und das Bass. Überrascht drehen sich die anderen um…Kai und Reita spielen sich ein und schauen die anderen herausfordernd an…

„Was ist mit euch los??? Bisschen mehr Einsatz, ihr Schlafmützen!!! Schließlich sind wir hier um zu proben!!“

„Lets Rock!!!“

Lächelnd springt Ruki zu seinem Mikro und geht auf die Rufe seiner Bandkollegen ein.

„Hey!! Wo sind die Gitarren???“

Die zwei Gitarristen lassen noch kurz auf sich warten, bis sie schließlich doch noch ihre Positionen einnehmen und zugleich auf ihre Instrumente einpreschen. Das ist immerhin noch besser als Kaffee!

Doch Aoi ist unkonzentriert und verhaut trotz unendlichem Wiederholen die einfachsten Griffe…Wenn mal einer sitzt…dann in der nächsten Runde der andere Ton wieder nicht…Die anderen bemerken seine Fehlschläge, doch nur Uruha kann sich vorstellen warum er heute so schlecht ist…

In einer kurzen Verschnaufpause reden die anderen auf Aoi ein, dass er sich mehr konzentrieren solle, während ihn der Blondhaarige heimlich beobachtet…von Kopf bis Fuß…Er checkt ihn mit großem Interesse ab… Seinen verschwitzten Körper…der Schweiß, der seinem Hals langsam hinabläuft…sein schnelles erschöpftes Atmen…sein Keuchen…und er muss merken, dass ihm wieder heiß wird…zu heiß…und er muss kurz erschrocken aufzucken, als der Andere seine sehnsüchtigen Blicke bemerkt und sich ihre Blicke kurz treffen. Überrascht muss er seinen Kopf senken und starrt verlegen auf seine Hände…Was tut er da?? Checkt er den Anderen etwa wieder ab?? Immer noch…und er dachte…er dachte, wenn er sein Verlangen…seinen Durst nach ihm stillen würde…wäre es vorbei…Er hätte niemals gedacht, dass diese unerträgliche Qual anhalten würde…aber…das was er getan hatte…nein…er bereut es nicht…und der Schwarzhaarige wird sich schon wieder einkriegen…Er ist da sehr zuversichtlich…

„Und weiter geht’s!“

Nachdem sie noch Pizza bestellt hatten, machen sie sich wieder daran, weiter ihre Songs zu proben…bis sich der Himmel verdunkelt…es Abend wird…und jeder erschöpft nach Hause fährt…Fast jeder…denn einer…hat nicht die Absicht so schnell in seine Wohnung zurückzukehren…

Rot

Er schließt die Wohnungstür hinter sich und schmeißt achtlos seine Jacke auf dem Boden, um dann zielstrebig ins Bad zu gehen und sich mit kühlem erfrischenden Wasser das Gesicht zu waschen…Er ist total verschwitzt und blickt kurz zum Spiegel auf, bevor er ein Handtuch nimmt und sich das Gesicht abtrocknet…

Geistesabwesend krempelt er die Hemdärmel hoch und marschiert wieder aus dem Badezimmer. Er würde später duschen gehen…jetzt war etwas anderes viel wichtiger…so wichtig, dass er im Augenblick an nichts mehr anderes mehr denken konnte…

Im Wohnzimmer hält er inne und seine Gedanken werden kurzweilig unterbrochen und er starrt konzentriert in den ausgeschalteten Fernseherbildschirm…doch er fängt sich sofort wieder und eilt weiter in die Küche…holt was aus dem Kühlschrank und kehrt zurück ins Wohnzimmer und lässt sich müde auf die schwarze Designer-Couch fallen.

Erschöpft schaut er gedankenverloren auf einen Punkt an der Wand…So…als würde er auf etwas warten…

Plötzlich muss er grinsen und schlägt amüsiert die Beine übereinander.

„Ach komm…Denkst du etwa ich bemerke dich nicht?“

Eine unheimliche Stille tritt ein…bis schließlich Aoi hinter der Tür auftaucht und ihn verdattert ansieht.

„Woher…?“

„Ich spüre deine Anwesenheit…Meine müsstest du schließlich auch spüren…“

Der Andere geht ein paar Schritte auf ihn zu, muss jedoch stehen bleiben und sich geschwächt am Tisch abstützen.

„Ah…Mir geht es nicht gut, Kôyô…Was…ist mit mir los?“

„Du hast keine Kraft mehr, stimmts? Du bist müde…ausgelaugt…schwach und…hungrig.“

„…“

„Ja…mir war klar, dass du kommen würdest…Immerhin habe ich dir noch nicht alles erzählt…Als du aufgewacht bist, mussten wir sofort zur Arbeit…Du wolltest sowieso nicht mit mir reden…“

Aoi wirft ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Du hättest mir erzählen müssen, was da passiert ist!! Was ist in dieser Nacht passiert??!! Am morgen war ich total fertig…so als hätte ich kein Auge zugemacht und du…Du saßt an meinem Bett!!“

„Beruhig dich…“

„Ich…ICH soll mich BERUHIGEN???????? Was ist mit mir verdammt noch mal los!!!???“

Zornig schlägt er auf den Tisch, woraufhin er geschwächt den Kopf senken muss…

„Verdammt…“

„Ich werde dir gleich helfen. Aber du solltest deine Kräfte schonen…“

„Ich habe solchen Hunger…Die Pizza…die Pizza…sie…“

„Sie hat dich nicht satt gemacht…“

Überrascht hebt der Andere wieder seinen Kopf.

„Ich versteh dich, Suguru…Ich habe auch Hunger…Hier! Nimm das! Das wird deinen Hunger stillen…“

Der Blonde wirft ihm etwas vor die Füße. Dieser kommt hinter dem Tisch hervor und hebt es auf.

„A…aber…?“

So sehr über das was er in der Hand hält überrascht, muss er erstmal schlucken. Uruha…hat ihm eine Flasche zugeworfen…eine Plastikflasche mit…mit…rotem Inhalt…

„Sie gehört dir…“

„Ich…mag aber kein Tomatensaft!“

Schmunzeln…

„Das…ist kein Tomatensaft…“

Hm? Aoi schaut sich den Inhalt der Flasche genauer an…aber…wenn das kein Tomatensaft war…was war es denn dann??

„Blut…Es ist Blut??!!“

Uruha scheint sich wirklich über die verblüffenden Reaktionen des Anderen zu amüsieren und kann ein weiteres Schmunzeln nicht unterdrücken.

„Keine Sorge, das ist normales Tierblut!“

Angewidert streckt er seinen Beutel von sich weg.

„Iiih…und wie soll mir das bitteschön helfen?? Was soll ich denn damit??“

Noch mal ein belustigtes Schmunzeln erfüllt den Raum…Der kalte Blonde senkt leicht den Kopf und schaut ihn unheimlich anfunkelnd an…

„Du sollst es trinken.“

Verdattert starrt ihn Aoi an…Wie…Wie bitte??!

Unvorstellbare Gier

„Hä?!“

Verdutzt schaut Aoi auf den Beutel in seiner Hand und wirft es angeekelt auf den Boden. Er soll es trinken??!!

„Sag mal, spinnst du oder was??“

Das Lächeln des Anderen verschwindet…

„Willst du etwa sterben…?“

„Sterben??“

Geschwächt wischt sich Aoi den Schweiß von der Stirn, doch der Andere antwortet ihm nicht, sondern steht auf und geht zum 2. Mal in die Küche. Als er zurückkommt, stützt sich der blasse Schwarzhaarige nun mit beiden Armen am Tisch ab und hält die Augen geschlossen.

„Suguru?“

Sofort öffnet dieser wieder die Augen und blickt ihn erzürnt an.

„Trink!“

„Niemals…“

„Wie du willst…Also ICH werde jetzt was trinken!“

Uruha hat ebenfalls eine Flasche mit Blut und setzt sich wieder auf seinen Platz.

Ungläubig sieht Aoi zu, wie er die Flasche aufmacht und gierig den Inhalt trinkt…zu gierig…an den Mundwinkeln laufen Blutrinnsale hinunter…Das ist ja widerlich! Aber als er sich das Blut länger ansieht, ändert er seine Meinung…

Schnell rennt er auf den Trinkenden zu, doch als er bei ihm ankommt, hat er schon die ganze Flasche bis auf den letzten Tropfen geleert…

Lächelnd schließt Uruha die Flasche und schaut ihm zufrieden ins Gesicht. Aber Aoi kann nicht auf sein Lächeln achten und seinem wissenden Blick…nein…in diesem Moment kann er nur seine Lippen sehen…seine blutbefeuchteten Lippen und das Blut an der Seite...Blut…rotes Blut…Er spürt wie sein Herz schneller schlägt und eine unangenehme Hitze in ihm hochsteigt…Nervös knabbert er an seiner Unterlippe…Nein…Er will woanders hinsehen…aber…es geht nicht…sofort muss er wieder auf seine roten Lippen starren…

Der Andere sieht grinsend zu, wie er mit sich innerlich kämpft und sich krampfhaft zurückhält…Zaghaft fängt der Blondhaarige an langsam das Blut von seinen Lippen zu lecken, als sich Aoi schließlich nicht mehr beherrschen kann und sich auf den Anderen stürzt…Gierig und hemmungslos leckt er die rote Flüssigkeit um seinem Mund auf…Er will alles…das ganze Blut…jeden Tropfen den er erwischen kann…Der blonde Schönling nutzt den Ausnahmezustand aus und hält ihn fest umklammert, um ihn verlangend zu küssen. Vor Blutdurst erwidert der andere Gitarrist sehnsüchtig den Kuss und schmeckt das süchtig machende Lebenselixier…

Als er jedoch merkt, dass kein Blut mehr an dem Anderen klebt, reißt er sich aus dem Griff und stolpert ein paar Schritte zurück. Er muss erstmal wieder Luft holen und keucht verschnaufend.

„K…Kôyô…S…sorry…Ich…Ich…“

Ungläubig streicht er mit seiner Hand über die Lippen…

„Schmeckt gut…nicht wahr?“

Aoi nickt leicht verunsichert…

„…Das ist normal.“

Der Blonde muss ihn anlachen…Sein verunsicherter Gesichtausdruck…Allzu süß…Am liebsten würde er sich jetzt sofort auf ihn stürzen…seine Sehnsucht stillen…Er will viel mehr von ihm…als nur einen Kuss…einen Kuss, den der andere nicht einmal vor Blutwahn bemerkt hatte…Enttäuscht lässt er den Kopf sinken und starrt auf die leere Flasche in seiner Hand…Würde der Andere irgendwann mal seine unterdrückten Gefühle bemerken?…und wenn ja, würde er sie dann auch erwidern…?

Plötzlich hört er wie Aoi sich auf den Boden fallen lässt und schnell seine Flasche aufhebt, um sie gierig auszutrinken…so sehnsüchtig…als wäre dieser Saft lebenswichtig…der Zentrum des Lebens…aber so ist es ja auch…Blut ist ihr Lebenssaft…ohne Blut würden sie verhungern…ohne Blut können sie nicht leben…

Aoi schluckt den letzten Tropfen hinunter und lässt die Flasche zu Boden fallen. Genüsslich schließt er die Augen und keucht erlöst auf…

Sie beide sind doch Monster…nichts anderes als Monster…Monster, die ihren Blutdurst nicht kontrollieren können...Schon bei einem Blutstropfen, verlieren sie ihren Verstand…Uruha hasst sich…Er hasst sich dafür, was er ist…Er wollte nie das werden, was er ist…und…jetzt hatte er nun auch Aoi zu einem Monster gemacht…Er hatte ihm das Gleiche angetan, was ihm angetan wurde und das nur weil er sich nicht beherrschen konnte…Es ist unverzeihlich…

„Kôyô…? Was…was hast du mit mir gemacht?“

Verstört bleibt Aoi auf dem Boden sitzen und hält sich fest…so als würde er frieren…Dem Blonden wird bei diesem Anblick schlecht…Was hatte er dem anderen nur angetan?

Doch äußerlich bleibt er kalt…Er lässt sich seine Zweifel nicht anmerken…Er steht von der Couch auf und gesellt sich kurz zu ihm…Nüchtern streicht er über den rechten Mundwinkel des Anderen und leckt sich das Blut vom Finger. Er hatte einen Tropfen übersehen…

„Wir sind Vampire, Suguru. Daran solltest du dich nun gewöhnen.“

Der blonde Vampir lässt vom stummen Schwarzhaarigen ab und geht in die Küche, um die leeren Flaschen zu entsorgen.

Er muss an den Anderen denken…wie er verstört nebenan auf dem Boden sitzt…Es ist alles seine Schuld…Aber er wird sich schon noch an sein Vampirdasein gewöhnen…Er selber hatte sich ja auch daran gewöhnt…dann ist alles nur noch halb so schlimm…

Weiß er etwas?

„Nein! Lass das!!“

Kai rennt panisch vor Reita davon, da dieser ihn mit Papierkügelchen bewirft…Armer Kai…

Schmunzelnd schauen ihnen die anderen zu…doch Uruha hat Augen für etwas ganz anderes…nur für die Person, die neben ihm sitzt…nur für Aoi…Seine Blicke widmet er nur ihm…ihm ganz allein…

„Hey!! Gib es mir!!“

Nun rennt der Bassist dem Anderen schreiend hinterher…Kai hält hämisch lachend Reitas Nasenband in der Hand…Armer Reita…

„Kinder!“

Grinsend drückt Ruki seine Zigarette aus und nimmt sich einen Schluck Wasser…Sie haben gerade Pause und sind mit dem Mittagessen soeben fertig geworden.

„Na ihr beiden? Alles klar? Ihr seid so…stumm in letzter Zeit…“

Prüfend schaut der kleine Sänger die beiden Gitarristen an, während sie das Zuklappen der Tür vernehmen und sich nun eine unwirkliche Stille im Zimmer ausbreitet. Kai und Reita sind aus dem Pausenraum geeilt und überrennen wahrscheinlich im Augenblick ein paar Mitarbeiter auf dem Flur…

„Wieso? Ist doch alles so wie immer.“

Aoi versucht seine Nervosität zu verbergen und zupft hibbelig an seinem Gürtel herum. Der Blonde unterstützt ihn und nickt dem Sänger zustimmend zu, doch Ruki schaut ihn durchdringend an…Ja…diesen Röntgenblick kennt er nur allzu gut von ihm…

„Und…wieso hast du dein Essen nicht angerührt…? Suguru?“

Sein Teller ist fast unberührt…Der Gitarrist hatte nur lustlos in sein Essen herumgestochert…Aoi entzieht sich dem besorgten Blick des Sängers und steht abrupt auf.

„Ich…ich habe heute schon ausgiebig gefrühstückt und…keinen großen Hunger. Ich äh…gehe kurz auf die Toilette.“

Uruha schaut dem anderen Gitarristen wehleidig hinterher…Nun ist er alleine mit Ruki und den Blicken von ihm schutzlos ausgeliefert…Er wäre am liebsten gleich mit den Anderen mitgegangen…und dem fixierenden Blicken von ihm entflohen…aber dann hätte er wahrscheinlich noch mehr unangenehme Fragen gestellt…Wieso löchert Ruki sie seit kurzem so?? Schöpft er etwa Verdacht…? Nein…wie denn auch…?

Etwas genervt trommelt Uruha mit dem Finger auf dem Tisch…Wieso hört Aoi nicht auf ihn?? Er hat ihm doch gesagt, dass er sich ganz normal wie immer benehmen…und auch ganz normal essen sollte…Idiot!

Er blickt wieder geradeaus und bemerkt, dass ihn der Sänger immer noch nachdenklich anstarrt…Was guckt er denn so?? Doch er muss schwer schlucken, als dieser wissend zu grinsen beginnt…

„Irgendwas stimmt nicht…aber keine Sorge, Kôyô. Ich werde noch herausfinden, was es ist…“

„Wo…wovon redest du denn da?“

Mit einem Du weißt ganz genau wovon ich rede – Blick nimmt er einen weiteren Schluck von seinem Glas…und kritzelt dann geistesabwesend etwas in seinem Terminkalender. Na wenigstens hat er aufgehört, ihn so seltsam anzustarren…

Hunger

Kraftlos und müde hält sich Aoi am Waschbecken fest…

Er hatte den Anderen gesagt, dass er kurz auf die Toilette gehen würde, aber das hatte er nur getan um Rukis verdächtige Blicke zu entfliehen…Weiß er etwa von ihrem Vampirdasein??

In Gedanken versunken sieht der Gitarrist auf und starrt in sein Spiegelbild…Oh mein Gott…Er sieht einfach schrecklich aus…müde…schwach…und total fertig…Er ist sogar etwas blass im Gesicht…Geschwächt muss er seinen Kopf wieder sinken…

Uruha hatte ihm zwar aufgefordert, ganz normal zu essen…aber…es würde ihn nicht sättigen…Er wollte einfach nicht…Es bringt ihm doch gar nichts…Er hatte heute zu gar nichts Lust…Dafür geht es ihm einfach zu schlecht…und er weiß auch warum das so war…

Er konnte es einfach nicht…Heute früh…er konnte es einfach nicht…Er wollte es…aber…er konnte es nicht…Als er den Beutel mit dem ekelerregenden Blut auf dem Küchentisch sah…nein…es hat ihn zu sehr abgestoßen…Kein einzigen Tropfen konnte er nehmen…nicht einmal anrühren konnte er den Beutel…Es war dumm von ihm gewesen…und wie dumm…Uruha hatte ihm doch gesagt, dass er jeden Morgen und jeden Abend trinken sollte…aber…er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen…Zudem hatte er noch so viele Fragen über das Vampirdasein gehabt…aber Uruha wollte ihm keine der Fragen beantworten…Er sollte seine neuen Fähigkeiten alleine herausfinden…Er sagte ihm nur, dass er sich ab jetzt nur noch von Blut ernähren konnte und draußen im Tageslicht auf alle Fälle eine Sonnenbrille tragen sollte, da die Vampiraugen fünfmal stärker von der Sonne geschädigt werden, als Menschenaugen…aber dafür konnten sie im Gegensatz zu Menschen im Dunkeln sehen…Sie konnten auch lautlos schleichen und wenn es sein muss, sich um einiges schneller als Menschen oder gar Autos fortbewegen…und die Kräfte eines Vampirs wachsen…und werden von Zeit zu Zeit immer stärker…aber das war schon alles gewesen, was ihm der Blonde über Vampire erzählt hatte…den Rest…müsste er selber entdecken…

„Uff…“

Schmerzhaft hält er sich den Bauch…Hunger…unerträglicher Hunger…Es frisst sich in ihn hinein…Es frisst ihn von innen auf…

Plötzlich geht die Tür auf und er dreht sich überrascht um.

„Hey, Aoi! Alles klar…?“

Ein junger Mitarbeiter…

„Ja, alles ok.“

Der Gitarrist unterdrückt sein Leiden und lächelt ihn normal an.

„Bist du dir sicher? Du siehst so…blass aus?“

Er nickt dem Mitarbeiter zu.

„Vielleicht bist du einfach überarbeitet? Morgen ist ja schon wieder das nächste Fotoshooting und bald wieder ein Interview und ein Fernsehauftritt…“

Aoi beobachtet ihn, wie er seine Hände wäscht und ihre Termine aufzählt.

„Was?? Morgen schon wieder ein Fotoshooting?? Um wie viel Uhr denn?“

„Früh, so um 8.00 Uhr. Nachher kommt nämlich laut Aussage der Fotografen eine andere Band.“

Genervt muss der Schwarzhaarige aufseufzen. Er fühlt sich so schlecht und dann muss er morgen auch noch früh aufstehen und fotografiert werden…

Hä…? Was riecht denn hier so gut…? Der Geruch…Er kommt von dem Mitarbeiter?? Irritiert schaut er in Richtung Waschbecken auf die Hände des Anderen…

„Oh…ja ich habe mich vorher geschnitten…Mist…fängt wieder an zu bluten…“

Widerwillen muss Aoi über seine Lippen lecken und sein Blick wandert unaufhörlich zu dem Hals des Mannes…zu dem delikaten Hals…in dem er das gleichmäßige Pochen hört…und in dem die Adern mit dem köstlichen Blut pumpen…Er will sein Blick abwenden…aber…es ist unmöglich…Nervös beißt er sich auf die Unterlippe…Er hätte in der Früh den Beutel trinken sollen…Mist…

„…Aoi?“

Poch…pochpoch…Poch…pochpoch…

Nein…Er will es nicht hören…Es soll aufhören! Er spürt wieder diese Hitze in sich aufsteigen und wie sein Herz anfängt schneller zu schlagen…Nein…Er will das nicht…Nein…

…aber der Hunger…er ist so unerträglich…

„Aoi?? Sag doch endlich was...?“

Ohne nachzudenken packt er den erschrockenen Mitarbeiter und zerrt ihn in den nächsten Raum, in dem die Klokabinen stehen und drückt ihn gegen die Wand.

„W…Was soll…das??!“

Um den Ahnungslosen zum Schweigen zu bringen, legt er sachte einen Finger auf die Lippen des Anderen und geht ganz nah an sein Gesicht heran…

„…Nicht so laut, ja?“

Seine Finger streichen über die Hand des Anderen und umschließen diese dann.

„Der Schnitt…er blutet noch…Tut es sehr weh?“

Verdattert blinzelt der Mann Aoi ungläubig und rotanlaufend an.

„E…ein wenig…“

Der Gitarrist lächelt ihn sehnsuchtsvoll an und hebt die Hand des Anderen hoch, um kurz nachher verlangend über seinem blutenden Finger zu lecken. Aoi keucht genüsslich auf, während der Mitarbeiter peinlich berührt und schockiert zusieht.

Klapp

„Su…Suguru??!!“

Kai hat soeben die Tür geöffnet und platzt in den Raum. Sofort fällt seine Kinnlade herunter, als er die Beiden eng aneinander gedrängt an der Wand sieht.

Als Antwort schmiegt sich Aoi noch mehr an den Mitarbeiter und grinst den Drummer frech ins Gesicht. Immer noch den Blick auf Kai gerichtet, leckt er dann spielerisch über die rotschimmernde Wange des Anderen. Soll er doch ruhig denken, dass er den Mitarbeiter vernaschen will…Im Prinzip…ist das doch sogar auch so…Zwar nicht so wie Kai auf die Idee kommen würde, aber es ist so. Hauptsache er verschwindet wieder…

Verlegen verlässt Kai wieder die Toilette und schließt die Tür hinter sich. Endlich…ist er wieder alleine mit seinem Snack…

Krank

„Oh mein Gott!! Ich werdet euch nie vorstellen können, was ich gerade gesehen habe!!!“

Lachend stürzt Kai ins Bandzimmer und hält sich empört und belustigt die Hand vor dem Mund.

„Wieso?? Was hast du denn gesehen?“

Fragend und verwundert blicken ihn die anderen Members an. Was kann denn Kai so umgehauen haben?

„Nein…das würdet ihr mir nicht glauben…“

Ungläubig schüttelt Kai den Kopf und setzt sich zu den anderen an den Tisch.

„Sag schon.“

„Neeeeee, das würdet ihr mir wirklich niemals glauben!“

Genervt schlägt Ruki auf den Tisch.

„Jetzt spuck es doch endlich aus, verdammt!“

„Aber…“

Ruki schnappt sich eine leere Plastikflasche und wirft diese gezielt auf Kai. Dieser kann diese jedoch nicht mehr rechtzeitig ausweichen und die Flasche knallt auf seinen Kopf.

„Ok, ok!! Ich sag es euch ja schon!“

Schmollend blickt Kai zu dem gereizten Sänger.

„Also…Es geht um Suguru…“

Sofort widmet Uruha seine ganze Aufmerksamkeit dem Drummer. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, wo der andere Gitarrist nur geblieben war…

„Ja wo ist er nur?? Er sollte schon längst wieder zurück sein! Wir wollen doch proben…“

Wütend lehnt sich Ruki zurück. Wieso ist er seit einiger Zeit so schlecht gelaunt??

„Das…wollte ich euch gerade erzählen! Suguru…er…er…ist mit einem Mitarbeiter auf dem Klo!!“

„Oh??!!!“

Empörter Ausruf der Members.

„Jaaa! Und der Mitarbeiter und er…sie…Oh mein Gott!! Ich habe gesehen, wie sie eng aneinander geschmiegt an der Wand standen und Aoi über seine Wange geleckt hat!!!“

„Ooooh??!!!!!“

Wiederholtes empörtes Aufschreien der Members.

„Genau!!!! Ich glaube…ich glaube…sie haben gerade…*piiiiiep*!!!!!“

„OOOOH??!!!!!“

Blankes Entsetzen in den Gesichtern der Members…

Panisch muss Kai wieder aufstehen und hüpft aufgebracht durch den Raum.

„JAAA!!! Ich kann es selber nicht fassen!!“

Uruha erholt sich von seinem Schock und steht sofort auf. Nein…nein…das hat doch alles keinen Sinn!! Aoi und ein Mitarbeiter??? Niemals!! Entweder Kai verarscht sie nur…oder…nein…nein…das darf nicht sein!!

Eilig rennt der hübsche Lead Gitarrist aus dem Zimmer und hinterlässt vier ahnungslose und empört dreinschauende Gestalten…

„Suguru!!!!“

Schnell rennt er weiter den Gang entlang und weicht ein paar erschrockenen Angestellten aus. Nein…Bitte…lass es nicht das sein, was er vermutet, dass es das sein wird…Aoi…bitte nicht…

Er stürzt in die Toilette und sieht genau das Bild, was Kai ihnen soeben beschrieben hatte…

Aoi sieht vom Hals des Angestellten auf und blickt verdutzt zu Uruha…

„K…Kôyô?“

„Was tust du da, Suguru???“

Der Mitarbeiter nutzt Aois Ausnahmezustand aus und reißt sich aus seinem Griff und flüchtet mit einem rotangelaufenen Kopf aus dem Klo.

„Hey! Bleib hier!!“

Doch der Angestellte ist schon weg…Zornig wendet sich Aoi dem Blonden zu.

„Verdammt noch mal!! Das war mein Mittagessen gewesen!!“

Vor Wut zerrt er Uruha gegen die Toilettentür.

„Also…war meine Vermutung doch wahr!! Du wollest ihn beißen!!!“

Der Spieß dreht sich um und nun hält Uruha den Anderen gegen die Tür gedrückt, bereit sofort zuzuschlagen…

„Was habe ich dir gesagt, Suguru??? Was??!!“

„Menschen…sind tabu…“

„Genau!!! Wieso hältst du dich nicht daran??????“

Wütend watscht er Aoi eine und dieser blickt beleidigt und schockiert auf.

„Wie konntest du nur einen einzigen Gedanken daran verschwenden??? Sowas dürfen wir niemals tun!!! Das ist unmenschlich!!!!! Was wäre wenn du die Kontrolle verloren hättest???? Verdammt…“

Uruha entweicht eine Träne und er lässt Aoi verstört los.

„Sowas…darf nicht sein…Suguru…“

Stumm und schuldig blickt der Andere auf den Boden…Uruha hat Recht…Sowas darf niemals vorkommen…Er hätte diesen Mann beinahe…gebissen…und ihn vielleicht bis auf den letzten Blutstropfen ausgesaugt…Er hätte ihn umbringen können…Ein Mörder…Er wäre fast zu einem Mörder geworden…

„Es…es tut mir Leid…wirklich…“

Jetzt entweichen auch dem Schwarzhaarigen Tränen…Aber so kraftlos wie er nun war, sinkt er zitternd zu Boden…Er kann sich nicht mehr halten…Er braucht unbedingt Blut…

„Wa…? Was ist los mit dir???“

Besorgt zieht Uruha ihn wieder hoch und stützt ihn ab.

„Hast…du etwa deinen Beutel heute früh nicht getrunken??“

„Sorry…Ich…konnte nicht…“

Erschöpft klammert er sich an den Anderen…Er kann nicht mehr…

„…Ich werde dich heimfahren und dann trinkst du dort deinen Beutel, ok??“

„Ok…“

Sachte schleppt er ihn aus dem Klo und lässt ihn vor der Tür stehen, doch Aoi hält ihn an der Hand fest.

„Kôyô...Lass mich nicht alleine…“

„Ich bin gleich wieder da! Ich muss nur kurz den anderen Bescheid sagen, dass es dir nicht so gut geht und ich dich nach Hause fahre.“

Traurig muss er seine Hand loslassen rennt eilig zum Bandraum, indem die Anderen ihn sofort komisch beäugen.

„Suguru geht es nicht so gut. Ich fahr ihn nach Hause, ok?“

„Hä? Was hat er denn?“

„Ihm…ist übel! Er hat gerade auf dem Klo gekotzt…“

Das ist die einzige vernünftige Notlüge, die ihm gerade einfällt, doch Kai räuspert sich.

„Hör auf zu lügen…Ich habe doch Suguru gerade mit diesem Mitarbeiter dort gesehen…und es sah wirklich nicht so aus, als wäre ihm schlecht gewesen.“

„DU lügst, Uke! Das was ich sage ist die Wahrheit!“

Die Members wechseln nun ihre Blicke zwischen Uruha und Kai. Wem können sie nun Glauben schenken?

„Ach kommt schon, Leute! Ukes Aussage ist doch total unglaubhaft! Suguru und ein Mitarbeiter…So ein Blödsinn!“

Verächtlich lacht Uruha auf, woraufhin er einen schmollenden Blick von Kai kassiert. Die anderen stimmen dem Blondhaarigen zu und gehen auf sein Lachen ein.

„Stimmt! Das ist wirklich unglaubhaft! Na dann, wünsche ich ihm eine gute Besserung! Das erklärt auch, weshalb er sein Essen nicht angerührt hatte und warum er solange auf dem Klo war. Er hat bestimmt etwas Falsches gegessen.“

Reita nickt Uruha zustimmend zu. Er glaubt ihm…doch Kai blickt ihn immer noch wütend an und Ruki runzelt misstrauisch die Stirn.

„Na toll…Und wie sollen wir jetzt bitteschön ohne Gitarren proben??!!“

Reita hält den griesgrämigen Ruki zurück und winkt dem Gitarristen zustimmend zu.

„Ok, bis morgen zum Fotoshooting! Ihm wird es morgen bestimmt wieder besser gehen!“

Eilig geht Uruha wieder aus dem Raum und zu Aoi, der nun von zwei besorgten Angestellten umzingelt ist. Der Schwarzhaarige hält sich geschwächt die Hand vor die Augen und hält sich krampfhaft zurück.

„Hey! Ich bring ihn jetzt nach Hause. Er hat nur etwas Falsches gegessen!“

Die Angestellten machen für den Gitarristen Platz und wünschen ihm eine gute Besserung…

Grenzen

Sofort als sie Aois Wohnung betreten, zerrt ihn Uruha schon in die Küche und öffnet den Kühlschrank. Schließlich findet er den Beutel und klappt die Öffnung auf.

„Trink!“

Doch der Schwarzhaarige weigert sich und presst seine Lippen zusammen.

„Du MUSST es trinken, Suguru!“

Als er sich immer noch weigert, lässt er von ihm ab.

„Na gut…na gut. Dann trink ich es eben!“

Uruha lässt ein Tropfen in seinen Mund fallen, wodurch er dann doch einen ganzen Schluck nehmen muss und wedelt dann mit dem Beutel vor Aois Augen umher…

„Mist! Gib her!!!“

Gierig reißt er den Beutel an sich und trinkt ihn schnell aus. Der Blonde beugt sich dann gespielt unschuldig lächelnd zu ihm vor und zeigt auf einen Blutrinnsal seitlich an seinem Mund.

„Na? Hast du nicht etwas vergessen?“

Aoi will sich zwar zurückhalten…aber…er kann dem Blut einfach nicht widerstehen und leckt dem Anderen über dem Mund. Er hat sich bei Blut nicht mehr unter Kontrolle…und das nutzt der Andere schamlos aus…

„Du bist so ein Schwein, Kôyô!“

„Schwein?? DU bist hier das Schwein! Was habe ich dir gesagt??? Du musst das Blut täglich trinken, du Idiot!!! Du hättest beinahe einen Menschen gebissen, vielleicht sogar getötet!!“

Beschämend blickt Aoi auf seine Schuhe…Stimmt…Er muss das Blut wirklich regelmäßig trinken auch wenn es ihn anwidert…Fast wäre aus ihm ein Mörder geworden…Das darf er keinesfalls zulassen!

„Es tut mir Leid…Bloß in der Früh…Das Blut…Ich konnte es nicht…aber die Risiken…Sie sind viel zu hoch…Ich weiß das jetzt!“

„Ich hoffe doch, dass du es nun endlich weißt! Wir sind Vampire, Suguru! Und Vampire leben nun mal von Blut! Menschen können doch auch nicht einfach aufhören zu essen, sonst verhungern sie!“

„Ja…Ich versteh es jetzt…“

„Das wird schon…Am Anfang konnte ich das Blut auch nicht ausstehen…aber auf den Geschmack kommt man sofort…Man muss nur ein bisschen Blut sehen und schon verliert man die Kontrolle über sich. Das einzige was dich noch hindert, ist der Gedanke…nicht der Geschmack oder der Wille…nein es ist allein der Gedanke daran. Aber das legt sich.“

Der Dunkelhaarige nickt ihm stumm zu. Ja…er wird sich daran gewöhnen…Hat er denn eine andere Wahl?

Auf einmal sieht ihn der Blonde verdutzt an.

„Suguru…Du…du brauchst braune Kontaktlinsen…“

Der Schwarzhaarige schaut verwirrt in Uruhas verblüfftes Gesicht…

„Ich brauche…was?“

Uruha gibt ihm keine Antwort, sondern führt ihn ins Badezimmer, wo sich Aoi im Spiegel betrachten konnte und sofort wusste er, warum er nun braune Kontaktlinsen brauchte…Seine Augen…die Iris seiner Augen sind rot geworden…

„A…Aber…Oh mein Gott! Was ist mit meinen Augen??? Ist das normal??“

Der Andere tritt näher zu ihm und streicht ihm beruhigend über die Wange.

„Ja…Ich habe auch rote Augen…Jeder Vampir hat sie…“

„Du trägst also die ganze Zeit braune Kontaktlinsen??“

„Natürlich.“

Hm…und wieso war dann Uruha vorher auch so überrascht wie er gewesen?? Er wollte gerade diese Frage stellen, als ihn der Blonde gegen die Nase stupst.

„Das wird schon, ja? Der Anfang ist eben schwer.“

Wieder ein stummes Nicken vom Schwarzhaarigen…Auf einmal spürt er Uruhas heißen Atem an seiner Wange…und wie er ihn sanft und tröstend umarmt. Aber Aoi weiß sofort, dass es nur wieder eine Gelegenheit für den Anderen war, ihn ganz nah zu kommen und ihn zu begrapschen. Es war eben nur als eine tröstende Geste getarnt…Und sein Gedanke bestätigt sich, als er Uruhas Hand unter seinem T-Shirt spürt.

In ihm steigt eine angestaute Wut empor…und er reißt sich von Uruha los.

„Denkst du ich weiß nicht, was hier los ist??? Deine vielsagenden Blicke, Berührungen und Annmachversuche! Sie gehen mir langsam aber sicher auf die Nerven!!!! Ich stehe nicht auf dich!! Wann kapierst du das endlich?????“

Uruha weicht erschrocken zurück. Der Andere…er hatte seine Zuneigung zu ihm wohl doch schon gemerkt…aber sein Wutausbruch…seine abweisende Reaktion…es schmerzt…

Er unterdrückt seine Enttäuschung und starrt den Schwarzhaarigen nur kalt an. Am besten er bemerkt nichts von seinem Gefühlschaos…und wie sehr er daran langsam aber sicher zerbricht…

„…Was redest du da nur?“

„Du weißt ganz genau, wovon ich rede! Ich weiß, dass wir…nun eine feste Verbindung zueinander haben…Ich spüre sie…aber du überschreitest deine Grenzen!“

Uruha kann nur schmunzeln…eigentlich wollte er empört aufkeuchen, aber…aus ihm kommt nur ein überspieltes Schmunzeln…Haltung bewahren…Alles was zählt ist, Haltung bewahren…

„Grenzen? Für mich gibt es keine Grenzen, Suguru…“

Der Andere scheint wohl auf sein kaltes Spiel einzugehen und ist plötzlich ganz gelassen. Seine Wut ist wie weggeweht und eine unwirkliche Stille breitet sich in seiner Küche aus…In dieser Stille geht er langsam auf Uruha zu und schaut ihm verführerisch in die Augen. Ganz nah…tief in die Augen…so nah, dass er das schneller werdende Herzschlagen des Anderen hören kann…Seine Lippen berühren hauchzart die des Anderen, als er ihm zuflüstert…

„Doch, die gibt es…und diese Grenzen sind bei mir wie unzerstörbare Mauern…Mauern, die du niemals durchdringen wirst, Kôyô…“

Abrupt lässt er vom stumm gewordenen Blondhaarigen ab und benimmt sich wieder normal.

„Jetzt geh.“

Ohne etwas zu sagen, geht Uruha wie ein geschlagener Hund aus seiner Wohnung. Er versucht zwar immer noch sich zu beherrschen, aber man kann ihm ansehen, dass es ihn hart getroffen hat… Er kann sich nicht mehr gut zureden…gut zureden, dass vielleicht doch noch Hoffnung besteht…jetzt…wo Aoi ganz klar mit offenen Karten spielt…

Und als er schließlich hinter sich das Zuknallen der Tür vernimmt, fängt er an zu zittern…aber nicht vor Kälte…nein…Er zittert auch nicht vor seelischem Schmerz oder gar vor Angst…nein…Er zittert vor Zorn…Zorn, der sich kaum mehr bändigen lässt…denn Aoi hatte seinen Stolz verletzt…seine Macht in Frage gestellt…

Für ihn…für ihn gibt es nämlich keine Grenzen…

Schweigen

Beim Fotoshooting wechseln die beiden Gitarristen kein Wort miteinander.

Das kommt den anderen Members seltsam vor, doch sie sagen nichts…Sie sind sich sicher, dass es sich von alleine wieder klären wird…was auch immer der Grund für ihre offensichtliche plötzliche Abneigung war…Nur Ruki…nur er traut sich Uruha darauf anzusprechen, während Aoi fotografiert wird…

„Sag mal…ist da zwischen dir und Suguru irgendwas vorgefallen?“

Wissend und mit einem seltsamen Grinsen auf den Lippen blickt der Sänger den Blondhaarigen an. Uruha wird es ein bisschen unbehaglich und er zündet sich eine Zigarette an. Er hat keine sonderliche Lust mit Ruki über ihr Problem zu reden…Ihm geht das nichts an. Das ist nur eine Sache zwischen ihm und dem Schwarzhaarigen.

„Du willst darüber wohl nicht reden?“

Desinteressiert weicht Uruha seinen neckischen Fragen aus und muss zu Aoi sehen. Doch jeder einzelne kurze Augenblick...bei dem er sich dem anderen Gitarristen zuwendet…ihn ansieht…bringt ihm heute ein unerträgliches schmerzendes Gefühl in der Magengegend…und Rukis nervende stechenden Fragen machen es nicht gerade besser…sie verschlimmern die ganze Situation nur noch…

„Wow…heute geht ja Suguru beim Posieren wirklich aus sich raus, nicht?“

Leicht, fast unbemerkbar nickt Uruha…Heute sieht der Andere bei den Fotoaufnahmen wirklich verführerisch aus…Er gibt alles…Aoi in voller Pracht…Er nimmt seufzend einen Zug von seiner Zigarette…Seine gestrige Wut ist wie weggeweht…Eigentlich…kann er auf ihn auch nicht böse sein…

Plötzlich schweift Aois Blick zu ihm rüber…ein hämischer…auslachender Blick…Ertappt…Der Andere hat ihn wieder mal beim Spannen ertappt…Schnell dreht sich Uruha mit einem Stechen im Herzen nach links…direkt in das angewiderte Gesicht des Sängers.

„Wie du ihn immer ansiehst…Da könnte ich wirklich jedes Mal das Kotzen kriegen…“

Erschrocken über Rukis Aussage zieht der Gitarrist die Augenbrauen hoch. Was redet der da denn nur???

„Wieso sagst du es mir nicht, Kôyô? Ich dachte wir wären beste Freunde?? Aber anscheinend vertraust du mir nicht…so tief sind wir also schon gesunken…“

„Wovon redest du da, Taka??“

Der Sänger wirft ihm einen beleidigten und vorwurfsvollen Blick zu.

„Du weißt ganz genau wovon ich rede!!“

Seine Stimme erhebt sich und nun drehen sich Reita und Kai zu ihnen um. Sie hatten gerade noch Aoi zugerufen…

„Gibt es Stress?“

Ruki steht auf…

„Nein, gibt es nicht.“

…und geht geknickt aus dem Raum. Nun wird Uruha von den Beiden böse und skeptisch begutachtet.

„Ok, ok. Ich geh ihm mal hinterher und schau nach was sein Problem ist.“

Genervt steht nun auch der Blonde auf und folgt Ruki aus dem Raum. Er findet ihn im Gang, wie er schmollend an der Wand lehnt…Leise stellt er sich neben ihm.

„Was ist denn mit dir zurzeit nur los, Taka?? Du bist so schlecht gelaunt und griesgrämig…“

„Bin ich nicht!“

„Doch…bist du…“

„Wie würdest du denn drauf sein, wenn du merken würdest, dass dein bester Freund dir etwas verschweigt und dich die ganze Zeit ins Gesicht lügt??!“

„Hä??“

Total irritiert und fragend schaut Uruha ihn an. Der weiß…der weiß doch nicht etwa…das er ein Vampir ist oder????

„Genau das meine ich!! Du weißt was ich meine und trotzdem stellst du dich dumm!!“

„Nein! Ich weiß wirklich nicht wovon du da sprichst!“

Gereizt wendet Ruki seinen Blick zu der anderen Seite des Ganges…Langsam wird der Blonde ungeduldig…

„Komm schon! Sag was du denkst! Was soll ich dir die ganze Zeit verschweigen??“

„Du…Du und Suguru…“

Er stockt kurz…

„…ihr seid ein Paar!!! Und du hast mir gar nichts gesagt!!“

Schmollend spielt Ruki mit einer Haarsträhne und blickt verlegen auf den Boden, während Uruha seine überraschte Reaktion nicht vermeiden kann.

„A…aber wie kommst du denn DADRAUF????“

„Also bitte! Das merkt ja wohl jeder! Diese Blicke…euer Verhalten…und seit kurzem besucht ihr euch doch auch öfters, nicht wahr?? Man merkt euch an, dass ihr uns etwas verschweigt! Und was war mit gestern??? Uke hat ihn mit einem Mann auf dem Klo gesehen und du bist dann sofort schockiert aufgesprungen und hast nachgesehen! Und wie es wohl aussieht hat dich Suguru wirklich betrogen und deswegen gibt es da heute so einen Stress zwischen euch!“

Stumm und etwas empört hört Uruha zu…Wow…was doch der Andere nur für Sachen interpretiert! Tolle Story…wenn es doch nur wahr sein würde…die Geschichte ist immer noch viel angenehmer als die Realität…Aoi…wenn er doch nur ihm gehören würde…

„Sag doch was! Sag, dass ich Recht habe!“

Hm…was soll er ihm nun sagen?? Ruki hatte sich wohl in seiner Meinung festgebissen…was anderes würde er nicht glauben…und wenn es nur annährend etwas mit Vampiren zu tun hatte, dann erst Recht nicht! Er würde ihm einen Vogel zeigen…Sein bester Freund würde ihn für verrückt halten…Ist sowieso besser, wenn es keiner weiß! Keine Ahnung wie dann die Leute reagieren würden…Was…das für ihre Band bedeuten würde…

„Wieso sagst du nichts Kôyô?? Dieser traurige Blick in deinen Augen…Ich würde dir so gerne helfen…“

Nein…Gedankenverloren setzt sich Uruha wieder in Bewegung und will zurück in die kleine Halle gehen, als ihn der Sänger am Arm festhält.

„Kôyô…? Du hast meine Frage nicht beantwortet!“

Ohne ein Wort zu sagen, blickt ihm der Blonde noch einmal traurig und schuldbewusst in die Augen, bevor sich dieser dann losreißt und zielstrebig in die Halle geht.

Es tut ihm Leid…Aber…er kann keine Antwort auf seine Frage geben…Er kann seinen besten Freund nicht noch länger belügen und verletzen…doch andererseits kann er ihm auch nicht die Wahrheit sagen…So kann er ihn nur anschweigen…Das ist das einzige was er tun kann…

Augen, die dich auslachen

Als Uruha wieder bei den Anderen sitzt, stoßt nach kurzer Zeit auch Ruki zu ihnen…bringt ja nichts alleine draußen im Gang zu verweilen…

Sie blicken sich nicht an und beobachten wie die Crew weiterhin Aoi fotografiert. Die anderen beiden können nur die Schultern zucken und sich denken, dass sich wohl alles geklärt habe…

„Pause!“

Endlich konnten sie etwas frühstücken! Aber nur kurz…nachher mussten noch Reita und Kai fotografiert werden und dann später kamen schon andere Kunden. Gerade stehen alle auf und wollen in die Cafeteria als Aoi desinteressiert an ihnen vorbei geht.

„Wartet nicht auf mich.“

Verwundert schaut ihm Uruha hinterher…Wo geht er denn hin??

„Na gut…dann gehen wir jetzt ohne ihn.“

Sie sind schon bei der Tür, doch nun kann sich auch der Blonde nicht mehr halten…

„Ähm ich…ich bleibe auch hier. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas mit dem Fotografen besprechen wollte.“

Die Anderen nicken ihm verständnisvoll zu, doch er spürt, dass Ruki jetzt auch bleiben wollte und mit sich innerlich kämpft…aber das wäre dann doch etwas offensichtlich, also geht er mit Reita und Kai niedergeschlagen aus der Tür.

Als sie weg sind, atmet der Gitarrist erleichtert auf und schaut sich nach den Schwarzhaarigen um. Wo ist er nur hin?? Er geht zurück in den leeren Gang…Hm…Er muss wohl oder übel suchen gehen…

Er klappert jeden Raum ab…im Klo nicht…in der Küche nicht…in den anderen Hallen nicht…Wo steckt er bloß???

„Uruha? Suchst du etwas?“

Der Fotograf, der für sie zuständig ist, schaut ihn fragend an.

„Ja…Weißt du wo Aoi ist?“

„Ach Aoi! Der hat gerade seine Jacke geschnappt und ist raus...“

Er zeigt zur Exit-Tür. Der Gitarrist bedankt sich und holt schnell seine Jacke. Er muss ihn noch erwischen! Egal wie!

Doch draußen rennt er genau in den Suchenden hinein…

„Hey! Was machst DU denn hier??“

Aber Uruha merkt in seinem Unterton, dass es für ihn natürlich keine Überraschung ist, dass er ihm gefolgt ist…ja…so als sei es von Aoi sogar geplant gewesen…Doch er ist nicht alleine…neben ihm steht…Miyavi…

Als Begrüßung nickt Miyavi dem verwirrten Neuankömmling lächelnd zu, sodass dieser es erwidern muss, aber sein Lächeln verschwindet augenblicklich, als er sieht wie Aoi vertraut seine Hand nimmt…

„Ja…also wir haben noch etwas vor.“

Hämisch grinsend zeigt Aoi dem Blonden die kalte Schulter und geht mit dem Rocksänger an diesen vorbei…Aoi will doch nur verletzen…Er hat doch nicht wirklich etwas mit dem, oder??

Miyavi bemerkt jedoch Uruhas Enttäuschung und zwingt seinen Freund stehen zu bleiben.

„Willst…du mitkommen?“

Aoi und auch Uruha können ihre Verblüffung nicht verbergen…Der Schwarzhaarige fängt sich jedoch wieder und stimmt dem Vorschlag zu, woraufhin auch Uruha etwas zögerlich und verunsichert mitgeht…Wieso protestiert Aoi nicht…? Vielleicht…sind sie ja kein Paar…

Im hinteren Teil des Gebäudes sind Aufenthaltszimmer für Kunden, falls sie sich nicht in der Halle stylen wollen oder sich für eine längere Pause zurückziehen und in der Halle Platz für andere Kunden machen müssen.

Miyavi zieht den Dunkelhaarigen zu einem bestimmten Zimmer und schließt auf. Der Blonde kann sich eine Frage nicht verkneifen…

„Wo hast du denn den Schlüssel her?“

Frech grinsend klimpert der Rockstar mit den Schlüsseln.

„Tja…Ich habe hier und da so meine Beziehungen.“

Na gut…Diese Antwort akzeptiert Uruha, näher darauf eingehen wollte er nicht…

In dem Zimmer setzen sie sich um einen kleinen Tisch auf die Couch (Uruha bevorzugt den Sessel), während Miyavi kurz später zum Lüften ein Fenster öffnet. Nun breitet sich eine unangenehme Stille aus…Die beiden Gitarristen versuchen Blicke zu vermeiden, während der Sänger sich gelangweilt neben den Schwarzhaarigen setzt. Diese peinliche Stille…sie sitzt Uruha in den Nacken…Er blickt auf seine Hände und versucht seine Verlegenheit zu überspielen. Mist…der schwarze Nagellack ist an einem Finger zerkratzt…Das heißt, dass er sich dann zu Hause wieder ans Lackieren machen kann…obwohl…vielleicht macht er es dann auch ganz weg…

„Ja…alsoooo…was geht so ab?“

Miyavi versucht das Schweigen zu brechen…erfolglos…Gelangweilt nimmt Aoi eine Zigarette und der Blonde, der nun von seinen Fingernägeln ablässt, zupft nervös an seinem Outfit und lässt seine Blicke abwechselnd zwischen den Beiden springen…natürlich darauf bedacht, ja nicht in Aois Augen zu sehen…

„Hm…ihr seid ja sehr gesprächig…“

Als Antwort pustet ihm sein Freund eine Rauchwolke ins Gesicht.

„Oh…Dankeschön. Sehr nett von dir, Suguru…“

Er…nennt ihn sogar schon beim Vornamen…Uruha muss sich nachdenklich räuspern…Die darauf folgende Frage versucht er beiläufig klingen zu lassen…was ihm aber peinlicherweise misslingt…

„Ähm…ihr…seid ein Paar?“

Miyavi kichert entzückt auf…

„Naja…joa…so kann man das nennen, oder Schatz?!“

Fröhlich drückt er Aois Hand und gibt ihm einen Kuss auf die Wange…schon das…diese kleine belanglose Geste gibt Uruha einen schmerzvollen Stich…und nur der bloße Gedanke daran, dass Aoi jemanden anders gehört…dieser Schmerz…er ist unbeschreiblich…so tief sitzt er…

Der Blonde spürt wie sich Aoi schon wieder an seinem Leid ergötzt…wie er ihn noch mehr leiden sehen wollte…so wundert es ihn nicht, als der Schwarzhaarige seine Zigarette ausdrückt und sich Miyavi zuwendet…ihn lustvoll anschaut…und sich an ihn schmiegt…

„Honey…du bist doch nicht so früh hier, um nur zu reden oder?? Du weißt doch ganz genau, dass wir für etwas ganz…anderes hier sind…Ich kann mich bald nicht mehr zurückhalten…“

Das Gesicht des Rocksängers färbt sich rot und er muss verlegen zu Uruha schauen.

„Ach komm…ob nun ein Zuschauer hier ist oder nicht, ist doch egal…Ich denke es würde sogar Uruha richtig freuen, uns zu zusehen…“

Länger kann Miyavi dem Gejammer des Anderen nicht mehr standhalten und erwidert sehnsuchtsvoll seinen Kuss…

Dem Zuschauer wird es richtig schlecht, aber…er kann auch nicht einfach gehen…Er…kann es nicht glauben…nicht fassen…Bestimmt will ihn der Vampir nur beißen…Miyavi ist nichts Weiteres für ihn als ein Opfer…als…Fleisch…Und genau deswegen muss er doch auf ihn aufpassen…Er muss sitzen bleiben…Im Notfall…muss er eingreifen…

Aoi wendet sich vollkommen seinem Freund zu…er küsst ihn…auf dem Mund…am Hals…Er zieht unter Miyavis Lächeln dessen T-Shirt aus…und liebkost nun seinen Oberkörper…und fährt mit seiner Zunge Miyavis Tattoos nach…Der Rocksänger versucht erst gar nicht seine Lust zu verbergen und keucht erregt…doch Uruha achtet nicht auf ihn…er kann nur Aoi sehen…denn obwohl sich dieser nur Miyavi zuwendet, bleiben seine Augen die ganze Zeit auf ihn ruhen…seine Augen…sie lachen ihn aus…seine Augen…sie funkeln erfreut…sie saugen jedes nur so kleine Anzeichen von Schmerz in sich auf…jedes kleines leidendes Zucken von Uruha…jede kleine Träne, die dem Anderen aus Verzweifelung entweicht…und während Aoi das leidende Gesicht von Uruha erblickt muss er hinterhältig grinsen und Miyavi noch weiter und intensiver verwöhnen…Als der Rocksänger Aois Grinsen sieht, muss auch er frech grinsen und dem Blonden einen siegessicheren Blick zuwerfen…so nett wie er tut…ist er in Wirklichkeit gar nicht…sie beide erfreuen sich an seinem Schmerz…sie beide lachen ihn aus…

Der blonde Schönling...Er hält es nicht mehr aus…Sein Herz…es zerreißt…Sein Herz…es zerspringt…Sein Herz…es sticht…Sein kalt gewordenes Herz…es wird leblos…ohne jegliches Gefühl…

…Denn es schmerzt so sehr…das es so was wie Liebe…Zuneigung…komplett verdrängt…und von Leid und vergeblichen Hass schwarz durchtränkt wird…

Er hat genug gesehen…Aoi will ihn nicht beißen…Zitternd flüchtet er aus dem Raum...und noch Gänge weiter, hallt Miyavis Gestöhne in seinem Kopf wider…und Aois auslachende Blicke verfolgen ihn sogar noch bis in die Halle…Er ist so schwach…Er fühlt sich plötzlich so schwach…Wie kann ihm das Aoi nur antun…?? Wieso ist er so erpicht drauf, ihn leiden zu sehen?? Wieso??

Verteilte Rollen

„Wisst ihr wo Miyavi steckt??“

Der Manager unterbricht ihre Bandprobe und kommt fragend in den Bandraum. Die Band kann jedoch nur verneinen…auch wenn der Blonde einen besorgten Blick auf den anderen Gitarristen wirft…Es sind nun schon ein paar Tage seit…seit dem Fotoshooting vergangen, aber er kommt nicht von dem Gedanken los, dass Aoi etwas mit dem Verschwinden des Rocksängers zu tun hat…

„Sein Manager sucht ihn nun schon seit Tagen, aber er ist unauffindbar…Kai, hast du vielleicht eine Ahnung?“

Kai räuspert sich etwas verlegen.

„Miyavi steht zwar auf mich, aber das heißt nicht, dass ich mit ihm irgendwas zu tun hätte.“

Die anderen schmunzeln kurz.

„Na gut, na gut. Keiner von euch hat den blassesten Schimmer…Dann frag ich mal bei den anderen Bands nach.“

Der Manager verlässt wieder das Zimmer und nun schauen sich die Bandmembers verdutzt an. Miyavis plötzliches Verschwinden ist wirklich seltsam…

„Ok…proben wir weiter. Er wird schon wieder auftauchen!“

Ruki heizt sie ein und sie nehmen wieder ihre Instrumente in die Hand, aber während dem Spielen kann der Blonde mal wieder nur auf eine bestimmte Person achten…und seine gespielte unschuldige Miene…Er ist sich 100pro sicher, dass der Schwarzhaarige für das Verschwinden des Rocksängers verantwortlich ist!

Er nutzt die Gelegenheit, als dieser aufs Klo geht und folgt ihm. Jetzt würde er ihn zur Rede stellen!

Als er die Toilette betritt, sieht er wie der Andere sich gerade im Spiegel betrachtet. Wütend packt er den eitlen Vampir an den Kragen und drückt ihn gegen das Waschbecken, aber dieser lacht ihn nur aus…

„Was geht denn mit dir ab???“

„Du weißt ganz genau was mit mir abgeht! Was hast du mit Miyavi gemacht, du Arsch??!!“

Bei dieser Frage wird das Grinsen des Gitarristen nur noch breiter…

„Ganz perverse, versaute Sachen…“

Vor Wut drückt Uruha ihn noch stärker gegen das Becken.

„NACHDEM du dich mit ihm begnügt hast!!“

Aber das ekelhafte Grinsen verschwindet nicht…

„Ich habe ihn richtig durchgevögelt…und er hat vor Lust geschrieen…“

Ok…jetzt kann sich Uruha nicht mehr halten und schlägt ihn brutal ins Gesicht. Er musste den Blonden wirklich jede einzelne Minute quälen! Er konnte es einfach nicht lassen!

„Spuck´s endlich aus!! Du hast ihn getötet nicht wahr??? Komplett ausgesaugt hast du ihn!!“

Immernoch dieses unerträgliche Grinsen…

„Überrascht es dich etwa?“

Er…gibt es zu…Er gibt zu, dass er einen Menschen getötet hatte und…grinst dabei auch noch??!! Uruha will ihn noch mal schlagen, doch diesmal hält Aoi seine Faust fest und starrt ihn bedrohlich an.

„Ich bin zwar noch nicht so lange ein Vampir, aber ich spüre, dass ich schon viel stärker als du bin…“

„Oh…was ist denn hier los?“

Ein Mitarbeiter kommt ins Klo und sieht die beiden verblüfft an. Aois Grinsen kehrt zurück und er flüstert Uruha beunruhigend zu…

„Nun kann ich dir zeigen…was ich mit Miyavi angestellt habe…“

Ehe der Blonde was unternehmen kann wird er schon von Aoi weggeschubst…so stark weggeschubst, dass er gegen die Wand fliegt und schmerzvoll aufkeucht. Seit wann ist er schon so stark??? Das kann doch nicht wahr sein!

Er muss zusehen wie sein Bandkollege den erschrockenen Mitarbeiter packt und in die Toiletten zieht. Mühselig steht Uruha auf und läuft den beiden hinterher. Der Schwarzhaarige hält sein ahnungsloses Opfer an der Wand fest und küsst ihn sanft, bevor er sich dann an dessen Hals zu schaffen macht. Das Opfer wehrt sich, doch es kann sich nicht aus Aois eisernen Fängen befreien…Er ist viel zu stark…sogar Uruha hat keine Chance gegen ihn, doch er kann nicht einfach tatenlos zusehen und versucht einen erneuten Angriff, der wie erwartet noch mal so endet, dass er wieder an die Wand geklatscht wird…

Aoi leckt genüsslich über den Hals des Mannes und schaut Uruha mit einem sehnsuchtsvollen Blick an…

„Ah…dieses Pochen seiner Adern…das köstliche Blut, dass durch ihn fließt...Sein Herz…es rast vor Angst…Es macht mich fast wahnsinnig…“

Der Blonde schaut ihn verabscheuenswürdig an...

„Du bist doch schon wahnsinnig, Suguru.“

„Warum?? Nur weil ich mich wie ein Vampir benehme?? Aber ich BIN doch ein Vampir! Genauso wie du! Wieso sollen wir uns von dem widerwärtigen Tierblut ernähren, wenn wir doch Menschenblut zur Verfügung haben??!!“

Uruha kann nur verständnislos den Kopf schütteln…Versteht er es wirklich nicht?? Eine Träne kullert an seiner Wange hinunter…Wieso versteht er es nicht??

„Weil es unmenschlich ist…Es ist verachtend…abstoßend…Wir sind doch keine Mörder…“

„Vielleicht ist es dir ja entfallen, Kleiner! Aber wir sind keine Menschen mehr!“

Nein…Er will es einfach nicht verstehen…

Der Blutsauger beschäftigt sich wieder mit seinem zitternden Opfer und leckt noch einmal kurz über den Hals, um dann plötzlich verlangend zu zubeißen…und ihm das Lebenselixier bis auf den letzten Tropfen auszusaugen…Das Opfer wird zunehmend schwächer…bis es ohnmächtig wird…und den letzten Atemzug aushaucht, während das Blut aus seinem Hals ununterbrochen fließt…so viel fließt…dass sich sein Hemd ganz in rot färbt…

Dem anderen Gitarristen wird schlecht…Es ist unerträglich…Wie kann es sich Aoi nur erlauben, sich das Recht zu nehmen über Tod oder Leben eines Menschen zu entscheiden?? Woher nimmt er sich dieses Recht?? Woher?? Und was ist mit der Familie dieses Mannes?? Was ist wenn er Frau und Kinder zu Hause hat?? Ist ihm das alles völlig egal?? Ist er so kaltblütig…? So wie der Lebenssaft aus dem Hals des Mannes gesaugt wird…so fließen Uruhas Tränen wie ein Wasserfall…Blut und Tränen…Leben und Tot…Menschen und Vampire…Es ist alles in Wirklichkeit so zum Kotzen…Das ganze Leben ist eine pure Qual…Menschen sind doch nur auf dieser Welt um gequält zu werden…nicht wahr?

Aois befriedigtes Stöhnen reißt den Blonden aus seinen Gedanken. Der Schwarzhaarige lässt den toten Menschen los, der daraufhin leblos an der Wand entlang zu Boden gleitet und eine dicke Blutspur an der Wand hinterlässt…

„Alles weg…Kein Tropfen mehr drinnen…“

Der Andere antwortet ihm nicht…er sitzt immer noch verstört an der Wand…

„Hey! Sag bloß, dass du einen Nervenzusammenbruch hast??! Was bist du denn für ein Vampir???“

Uruha wendet sich ihm angewidert ab…Der Schwarzhaarige ist in seinen Augen einfach nur widerwärtig…

„Hier! Da ist noch Blut dran! Du kannst mir nicht sagen, dass du dich nicht auch nach Menschenblut sehnst…“

Der Andere wirft ihm die Leiche vor die Füße…Natürlich sehnt sich Uruha nach Menschenblut…und wie…aber schon der bloße Gedanke daran, was er dem Menschen damit antut…bringt ihn zum Würgen…Aoi hat seine Menschlichkeit komplett verloren…Er jedoch nicht…

„Ok. Dann bring ich die Leiche jetzt weg und du säuberst hier das Blut, klar?“

Das ist keine Frage…das ist ein Befehl…Uruha gibt ihm nur ein Nicken. Die Beweismittel müssen vernichtet werden…und er kann die Drecksarbeit machen…Er hat ihn gebissen…also ist er auch für Aoi verantwortlich…aber normalerweise müsste nicht er sondern Aoi ihn gehorchen…doch er ist jetzt zu schwach und verstört, um seinen Schützling zu widersprechen…Seltsam…Hatte etwa ein Rollentausch stattgefunden, den er nicht bemerkt hatte…?

Süße Falle...

Scheiß Tag…

Müde und erschöpft schließt der blonde Gitarrist die Tür hinter sich, zieht sich seine Schuhe aus und stellt sich dann vor die Kommode. Er legt darauf seine Armketten, Ringe und seine Armbanduhr ab. Müde reibt er sich die Augen…um dann kurz später zu bemerken, dass seine Finger schwarz von seiner Schminke sind…Was für ein Scheiß Tag…

Er schleicht sich ins Badezimmer und wäscht sich die Hände…Er hatte seine Augenschminke total verschmiert…Sie wurden heute nach der Bandprobe für ein Fernsehinterview gestylt…Nun macht er sich daran, sich abzuschminken.

Als er und…dieses Monster…vom Klo zurück in den Bandraum kamen, haben die anderen Members sie sofort angefahren…Wo sie denn geblieben seien und so weiter…Sie mussten die Anderen natürlich anlügen…Sie sagten, sie hätten noch Kippen gekauft…Tss…wenn es doch nur wirklich so gewesen wäre…

Nach dem Abschminken schaut er gedankenverloren in den Spiegel…Wie kann nur Aoi in kurzer Zeit so stark werden…?? Und wie kann er nur ohne schlechtes Gewissen Menschen umbringen…?? Von Tag zu Tag…schien es so, dass er nicht nur stärker…sondern auch ein Teil seiner Menschlichkeit…seines ursprünglichen Wesens und sanften Charakters verlieren würde…Er hat sich total verändert…und es wurde immer schlimmer…Er wurde immer kälter und abweisender und…rücksichtsloser…Oh nein…er muss schon wieder an Aoi denken! Aber er kann einfach an nichts mehr anderes denken…auch wenn er doch gar nicht an ihn denken will…Aoi…der ihm doch nur Schmerzen zufügt…ihn leiden sehen will…Hasst er ihn denn so sehr??

Plötzlich sieht er ihn hinter sich im Spiegel…wie er sich an ihn schmiegt…ihn sanft am Hals liebkost und seine Hände unter sein Hemd wandern…Genießerisch schließt der blonde Schönling die Augen…doch als er diese wieder öffnet, steht er alleine vor dem Spiegel…Ja…diese Tagträume mit Aoi kennt er schon zu genüge…Er hat sie täglich…und jeden Tag sehnt er sich mehr nach ihm…egal wie sehr der Andere ihn auch verletzt…egal was dieser auch anstellt…seine Liebe zu ihm bleibt allgegenwärtig…und jetzt…jetzt liebt er einen Mörder…einen kaltblütigen Mörder…

Er wischt sich eine Träne weg und zieht sich gähnend das Hemd aus. Oh…Er muss noch mal kurz zurück ins Schlafzimmer und Wäsche aus dem Schrank holen…Auf dem Weg dorthin gähnt er noch mal und kratzt sich am Bauch…Der Tag heute war so anstrengend gewesen…Die Dusche wird ihn etwas ablenken können…

Im Schlafzimmer öffnet er den Kleiderschrank und holt sich das heraus, was er braucht. Dann schließt er wieder den Schrank und…Hä???!! Geschockt hält er inne und lässt seine Kleidung aus der Hand fallen…Er muss perplex auf das Bett starren…oder eher auf die Person, die auf seinem Bett sitzt…

„Wa…was…hä??“

Zu überrascht bekommt er keinen richtigen Satz zustande…Der Andere…Er ist dort auf seinem Bett und grinst ihn an…Nein…Er wird doch nicht zweimal hintereinander einen Tagtraum haben, oder???

„Was ist los? Bist du denn nicht erfreut darüber mich zu sehen?“

Nein er ist kein Tagtraum…In seinen Tagträumen redet Aoi nämlich nicht…

„Was…machst du hier…?

„Dich besuchen, was sonst!“

Belustigt steht der Schwarzhaarige auf und drückt Uruha gegen den Kleiderschrank.

„Dich besuchen…und noch viel mehr…“

Frech grinsend nähert er sich dem Gesicht des Blonden…

„Suguru…lass diese Spielchen!“

„Das sind keine Spielchen…“

Verführerisch haucht ihm der Andere ans Ohr…Der Lead Gitarrist spürt schon wie seine Wangen aufglühen…Nein…Aoi will ihn nur wieder reinlegen! Er will ihn doch nur quälen! Aber jede…auch nur so kleine Qual heißt Uruha mit offenen Armen willkommen…jede nur so kleine Berührung des Anderen…jeder einzelne Hauch des Anderen auf seiner Haut…Er verzehrt sich gerade zu danach…weil es die einzigen Momente sind, in denen er Aoi nahe sein kann…egal wie schmerzvoll diese auch sein mögen…auch wenn er ganz genau weiß, dass der Andere es nur tut, um ihn leiden zu sehen…

Sehnsuchtsvoll wartet Uruha auf einen Kuss und schließt seine Augen…natürlich vergeblich…Aoi würde ihm nie das geben, was er will…Er konnte jeden küssen…nur ihn…nur ihn küsste er nie…Das ist sein perverses Spiel…

Und umso großer ist dann seine Überraschung als dann Aoi diesmal doch nachgibt und der Blonde seine geschmeidigen Lippen auf seinen spürt…Vor Skepsis öffnet der Blonde seine Augen, doch es ist wirklich Aoi, der ihn da gerade verlangend küsst…Er will sich keine Fragen mehr stellen und erwidert gierig die Geste…Er will sich einfach nur fallen lassen…diesen Moment genießen…Wer weiß ob er jemals wieder in diesen Genuss kommen wird…?

„Argh!“

Auf einmal spürt er einen unerträglichen Schmerz in der Magengegend. Er muss vor Schmerzen keuchen und schaut Aoi irritiert in die Augen, der sich von ihrem Kuss gelöst hatte…

„Was…ha…hast du…ge…tan?“

Er stolpert vom Anderen weg…weg von ihm…weg von seinem wiederkehrenden Grinsen und fällt dann schwach und vor Schmerzen auf den Boden…Seine Beine…sie halten ihn einfach nicht mehr…Blut…Sein Körper ist voller Blut…seinem Blut…und dann sieht er das Messer, das tief in seinen Bauch sitzt…Aoi…Er hatte ihn erstochen…Nein…Er war in seine Falle getappt…Wie konnte er nur einen Moment lang denken…einen einzigen klitzekleinen Moment, dass Aoi seine Liebe erwidern würde…?? Wie naiv er doch gewesen war!

Mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck hält sich Uruha krampfhaft an einem kleinen Tisch an der Wand fest…und versucht sich wieder hochzuziehen…

Wieso hat das Aoi getan???

Leiden

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Träume...

Dieser Abend wiederholt sich nun jeden Tag…jeden Tag kommt Aoi nach der Arbeit mit zu seiner Wohnung…Zuerst quält er ihn…ergötzt sich an seinem Leid und dann vögelt er den blonden Schönling zur Besinnlosigkeit…wie ein Tier stürzt er sich auf ihn…doch Uruha hat nichts dagegen…nein…er heißt es jedes Mal willkommen…er ist jedes Mal gefügig für ihn…Er ersehnt sich sogar danach…auch wenn er sich dadurch nur selbst kaputt macht…

„Suguru? Du wolltest mit mir reden?“

Der Blonde spürt wie sich jemand neben ihm hinsetzt…Ah…stimmt…Er wollte mit ihm reden…In Gedanken schaut er auf.

„Ja.“

Er wollte endlich wissen, ob…es wirklich wahr ist…ob Aoi…den Bassisten wirklich nach seiner Vergangenheit gefragt hatte…und ob dieser…es ihn dann auch wirklich gesagt hatte…Er sieht sich kurz um…Sie sind alleine im Bandraum. Es ist Pause und die anderen besorgten sich gerade womöglich etwas zu Essen…Dann sieht er wieder zu seinen Freund, der seinen Blick fragend erwidert.

„Um was geht’s?“

„Naja…Ich wollte nur wissen, ob…du jemanden etwas davon erzählt hast…“

Uruha muss schlucken…Es ist gar nicht so einfach darüber zu reden, wie er es sich vorgestellt hatte…Einerseits tut es weh…

„Von was?“

…doch andererseits ist es auch peinlich…darüber wieder zu reden, obwohl sie sich versprochen hatten, genau das nicht mehr zu tun…Es nie mehr wieder zum Thema zu machen…Diese schlimmen Erinnerungen einfach ruhen zu lassen…

„Du weißt schon…von meiner…“

Der Blonde muss kurz stocken…der Atem schnürt ihn ab…Es…ist so schwer…

„…Vergangenheit…“

Reitas Gesichtsausdruck verändert sich plötzlich…Ernst…Traurig…vielleicht überrascht, da er es anspricht…aber…auch irgendwie zutiefst enttäuscht…

„Nein…das würde ich niemals tun, Kôyô…niemals.“

„Entschuldige…Ich…wollte dein Vertrauen nicht…“

„Nein…ist schon gut.“

Sanft streicht ihm der Bassist eine Träne von der Wange.

„Bitte weine nicht…Die Vergangenheit ist vergangen…Wir wollten sie doch für immer ruhen lassen...“

Der Blonde spürt wie ihn Reita in den Arm nimmt…dankend schmiegt er sich an ihn. Er ist froh darüber, dass der Andere trotzdem sein bester Freund geblieben ist…und das obwohl…er früher herausgefunden hatte, womit er sein Geld verdient hatte…Er hat ihn aber nicht verstoßen…Er hat ihn sogar geholfen…Er wollte ihn daraus holen…aus diesem Milieu…Einmal…wollte er ihm sogar Geld schenken…doch Uruha hat es abgeschlagen…Er konnte von ihm einfach kein Geld annehmen…Es kam ihm so vor als würde er dann seinen Freund nur ausnutzen…also hat Reita…dann mit ihm geschlafen…damit er endlich das Geld annehmen konnte…

„Ich würde nie etwas tun, was dich schaden könnte, Kôyô…Wir sind doch beste Freunde.“

Uruha muss lächeln…ja…das sind sie…Reita hatte so vieles für ihn getan…aber er lässt sich ungern helfen…Und Aoi…Wie konnte er ihm nur glauben? Dieser wollte ihn doch nur verletzen…Wieso…gerät er auch immer an solche Typen??

Plötzlich hört er wie die Tür aufgeht. Aoi? Schnell löst er sich von der Umarmung und sieht in Aois erzürnt aufblitzende Augen. Ist…er etwa eifersüchtig?

„Oh…wie süß…“

„Beruhig dich, Suguru. Es war nur eine Umarmung.“

Reita hatte keine Lust auf Späße und steht auf, um sich die Jacke anzuziehen.

„Also ich gehe mir jetzt schnell etwas zu Essen kaufen. Kommt ihr mit?“

Bevor Uruha antworten kann, zischt schon Aoi gespielt lächelnd ein „Nein“. Nun schaut Reita zu seinen Freund, doch auch er schüttelt den Kopf.

„Na gut, dann bis später.“

Und weg ist er…Dem Blonden ist es unbehaglich…Er spürt noch die zornigen Blicke des Anderen…wie sie ihn durchbohren…

„Und…? Wie viel Geld verlangst du von ihm? Oder…befriedigst du ihn sogar schon kostenlos? Das würde ihm sicher gefallen…nicht wahr? Es noch einmal erleben zu dürfen…“

Der Blonde fasst sich verletzt ans Herz…Er tut ihm so weh…Sogar von ihm und Reita weiß er Bescheid…

„Du weißt ganz genau, dass Reita mein bester Freund ist…und du…du hast mich angelogen, nur um mir weh zu tun…“

Aoi fängt wieder an zu grinsen.

„Wann habe ich gelogen?“

„Als…du gesagt hast, dass…er dir von meiner Vergangenheit erzählt hat…“

„Du hast ihn also gefragt…“

„Woher weißt du davon??“

Er hört wie der Andere anfängt zu kichern...

„Taka.“

Nein…Auch sein anderer bester Freund, würde es niemanden erzählen! Noch einmal zieht das nicht Aoi…

„Du träumst von meiner Vergangenheit, stimmts?“

Uruha schaut ihn direkt an und er bemerkt ein Augenzucken…Nun hat sich der Andere verraten. Er ist sogar kurz sprachlos…aber nur kurz.

„Ja…jede Nacht träume ich davon…wie du dich verkauft hast…was…du gemacht hast…viele verschiedene Fetzen von deiner Vergangenheit…von vielen Lebensabschnitten…jede nur so kleine Sünde…Verschwommen, aber…doch so klar…“

„Interessiert es dich denn nicht, warum das so ist? Warum du von mir träumst?“

Aoi blickt ihn neugierig an.

„…Ist es weil du mich gebissen hast?“

„Ja…Der Gebissene träumt von dem vergangenen Leben des Vampirs…“

„Und du? Träumst du auch von mir?“

„Nein. Nur der Gebissene träumt vom Anderen.“

„Ein Fluch…ein ekelhafter Fluch! Als ob du mir so wichtig wärst, dass ich jede Nacht von dir träumen möchte. Deine beschissene Vergangenheit interessiert mich ein Scheißdreck!“

Genervt schlägt er auf die Tür. Uruha beobachtet ihn nur stumm…Was soll er schon darauf erwidern? Ihm war schon klar, dass er dem Anderen völlig egal ist…auch…wenn es ihn trotzdem tief trifft…

Es tut mir Leid...

Nun kann Aoi auch auf der Arbeit seine Finger nicht mehr von dem Blonden lassen…auch wenn sie von Ruki misstrauisch beäugt werden…

Bei einem Interview vor laufender Kamera stellt sich plötzlich Aoi neben Uruha…ganz gegen ihrer üblichen Bühnenaufstellung…Er begrapscht ihn am Hintern und flüstert ihm ins Ohr.

„Heute will ich dich in Strapsen…“

Uruha muss verlegen kichern, während der Sänger die beiden genervt beobachtet und ihnen zuzischt.

„Hey! Nicht vor laufender Kamera, ihr Beiden!“

Die anderen zwei Members geben Ruki zu verstehen leise zu sein. Sie haben noch gar nicht mitgekriegt, dass die beiden Gitarristen schon weitaus mehr als nur Fanservice miteinander verbindet…Die Fans zum Glück auch nicht…

Nachdenklich zieht Uruha, während einer Werbeunterbrechung an seiner Zigarette. Jetzt sitzen alle wieder auf der Couch…in der richtigen Reihenfolge und er wechselt mit Aoi, der nun gegenüber sitzt…sehnsuchtsvolle Blicke…so bekommen die Beiden auch nicht mit, wie der Sänger Kai leise anspricht.

„Du bist doch der Bandleader, Uke! Wieso redest du nicht mit den Beiden?? Die können sich schon gar nicht mehr auf unsere Arbeit konzentrieren!“

„Du nimmst das viel zu ernst, Taka! Das ist doch nur Fanservice!“

„Ja klar! Das glaubst du doch nicht wirklich????“

„Jetzt halt doch endlich mal deine Klappe! Du wirst ja immer unerträglicher!“

Beleidigt lässt Ruki von dem eigentlich so fröhlichen Bandleader ab. Er weiß, dass er die anderen zurzeit nervt, aber…sie können doch die Beziehung der Beiden nicht einfach tolerieren oder unterschätzen! Er dreht sich nun zu Reita, der ihm schon mal vorneweg einen bösen Blick entgegenwirft…Na gut…dann sagt er eben nichts mehr! Dann muss er eben die Sache alleine in die Hand nehmen!

Als sie nach dem Interview zurück ins PS Company Gebäude fahren und in ihr Bandraum zurückkehren, nutzt Ruki die Gelegenheit.

„Akira, Uke! Wir haben heute sowieso nicht mehr viel zu tun, also könnt ihr schon Feierabend machen.“

Die Beiden schauen ihn verblüfft an.

„Ich…muss noch etwas mit Kôyô und Suguru besprechen.“

Nun zeichnet sich auch auf die Gesichter des Pärchen Überraschung…

Reita seufzt genervt auf.

„Achso! War ja klar! Na gut, wir gehen. Aber wehe du hörst dann nicht mit deinem Gejammer auf. Klärt heute alles, ja?“

Er nickt dem Bassisten entschlossen zu. Ja, das wird er!

Nach dem die Anderen nun weg sind, setzen sich die drei. Das Paar sitzt selbstverständlich zusammen gegenüber von Ruki.

„Was willst du mit uns bereden?“

Der Sänger winkt Uruhas Frage ab.

„Ihr wisst ganz genau, worüber ich reden will. Eure Beziehung…Es ist mir egal, was ihr nach der Arbeit so treibt, aber während der Arbeit behält ihr eure Hände gefälligst bei euch, verstanden?“

Der Schwarzhaarige wirft seinem Geliebten einen Darf ich ihn beißen? - Blick entgegen und Uruha muss kurz schmunzeln…doch innerlich stellt er sich die Frage, ob nun der Andere immer noch Leute tötete…Sie redeten nämlich nicht darüber...Eigentlich…redeten sie sowieso nicht so viel, wenn sie alleine waren…

„Was ist daran so lustig?? Ich meine es ernst! Ihr sollt euch auf eure Arbeit konzentrieren! Unsere Band ist das Wichtigste!“

Demonstrierend lässt Aoi grinsend seine Hand zwischen Uruhas Beine wandern…

„Du…hast mir gar nichts zu sagen, Taka…“

In Uruhas Gesicht zeigt sich die Schamesröte als dieser auf einmal spürt, wie sein Geliebter ihn sanft am Schritt streichelt…und diese Röte wird noch stärker, als er sieht wie Ruki empört das Gesicht verzieht. Es ist ihm richtig unangenehm, dass sein bester Freund zusieht, wie ihn Aoi anfasst…aber er kann sich gegen seine Berührungen nicht wehren…Jetzt weiß er, wie sich Miyavi gefühlt haben muss...als er zugesehen hatte, wie Aoi ihn umgarnte…doch im Gegensatz zu ihm, hatte es dem Rocksänger gefallen…

„Suguru! Was soll das??? Hast du mir etwa nicht zugehört???“

Trotzig grinst ihn der Dunkelhaarige an…

„Wie schon gesagt…Du hast mir nichts zu sagen.“

Ruki schüttelt enttäuscht den Kopf und wendet sich dann seinem besten Freund zu.

„Kôyô! Sag ihm, dass er es sein lassen soll!“

Verlegen blickt Uruha an Ruki vorbei…Mit der Hand zwischen seinen Beinen kann er ihn doch nicht direkt ansehen! Der Schwarzhaarige verschlimmert die Situation zunehmend und schmiegt sich an den Blonden. Aoi demonstriert dem verblüfften Zuschauer, dass Uruha ihm gehört…Er alles mit ihm machen konnte, was er wollte…Besitzergreifend packt er das Kinn des Anderen und zwingt ihn zu einem Kuss, den der Blonde sofort willenlos erwidert…Natürlich ist es Uruha bewusst, dass Aoi gerade seine Macht über ihn zur Show stellt…aber…was kann er schon tun?? Er ist ihm schon zu sehr verfallen…auch wenn er ihm nur weh tut…ihm absichtlich das Herz aus der Brust reißt…

„Kôyô…?“

Der Rothaarige hält entsetzt die Hand vor dem Mund…so hatte er seinen Freund noch nie gesehen…Normalerweise war es sogar eher Uruha, der seine Geliebten im Griff hatte…aber doch nicht umgekehrt! Wie hat es Aoi nur geschafft, den trotzigen Tiger in so eine zahme Gazelle zu verwandeln??

„Siehst du…Er gehört mir…Ich kann alles mit ihm machen, was ich will…und du wirst es nicht verhindern können!“

Jetzt wird es Ruki zu bunt!! Wütend schlägt er auf den Tisch und steht auf.

„Du bist verabscheuenswürdig!! Und du, Kôyô! Merkst du denn nicht, wie er dich schamlos ausnutzt???“

Der Lead Gitarrist schaut peinlich berührt zu Boden, während Aoi den Sänger nur gelassen anstarrt.

„Ich weiß nicht, wie du es schaffst ihn in Zaun zu halten, aber du wirst damit nicht mehr länger durchkommen!“

„Tss…das will ich sehen…“

Der Schwarzhaarige zwingt den Blonden einen weiteren Kuss auf…Ruki dreht sich der Magen um…Er kann es nicht mehr länger ertragen, wie Uruha alles unterwürfig zulässt…

Die Wut steigt in ihm auf und er reißt die Beiden auseinander und zieht seinen Freund auf die Beine. Schützend stellt er sich vor diesen.

„Takanori…Nein! Lass ihn! Es ist schon ok!“

„Nichts ist ok! Verschwinde, Suguru! Ich lass das nicht mehr länger dulden, du Schwein!“

Nun steht auch Aoi auf und schaut ihn warnend an, doch dann beruhigt er sich wieder und atmet einmal tief durch.

„Na gut. Dann geh ich eben jetzt. Wir sehen uns dann nachher bei dir, ja?“

„Ja.“

Ruki wirft seinem besten Freund einen verblüfften Blick zu, während das Schwein gelassen den Raum verlässt.

„Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass er dich in Ruhe lassen soll???“

„Weil ich nicht will, dass er mich in Ruhe lässt! Und bitte hör auf ihn zu reizen! Das ist nicht gut…“

Nicht gut??? Ungläubig wedelt der Vocal eine Hand vor Uruhas Augen.

„Hallo?? Du bist ja total blind vor Liebe, Kôyô! Oder…erpresst er dich??“

Ohne auf Ruki einzugehen will er ebenfalls den Raum verlassen.

„Du verstehst es einfach nicht…Misch dich bitte nicht ein!“

Der kleine Sänger stellt sich vor ihm und hält ihn auf.

„…Bedeutet dir denn unsere Freundschaft gar nichts mehr…? Verdammt…Was macht Suguru nur mit dir…??“

Nein…Das will er nicht hören! Mit einem traurigen Blick in den Augen geht er an Ruki vorbei und lässt diesen schon wieder ohne jegliche Antwort allein zurück…

Es tut ihm Leid…so Leid…

Ein flüchtiger Gedanke

Aoi zieht sich wie üblich an und schaut kurz auf Uruha, der nackt auf dem Bett liegt und schon vor Erschöpfung eingeschlafen ist…

Heute…heute hatte er ihn richtig hart ran genommen…Der Blonde hatte sogar geblutet und vor Schmerzen geschrieen…doch er hatte kein einziges Mal zu ihm gesagt oder gar angedeutet, dass er aufhören solle…kein einziges Mal…wie sehr er den Anderen auch verletzte…

Der Schwarzhaarige blickt nachdenklich auf und starrt den nackten Körper vor sich an…den er gerade noch zum Beben und Schreien gebracht hatte…und ihm wird zum ersten Mal etwas unwohl…Uruha…Er ist so hübsch…so zart…wie eine Porzellanpuppe…und er…er behandelt sie viel zu brutal…er zerstört diese Schönheit…er beschmutzt sie…und irgendwann würde die Puppe durch ihn zerspringen…Ruki hatte Recht…Er war widerwärtig…

Gedankenverloren setzt er sich auf das Bett und streicht Uruha liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht…Er schläft fest…Aoi muss sanft lächeln…Kein einziges Mal hatte er seinen sexuellen Forderungen widersprochen…Der blonde Engel muss ihn wirklich lieben…und was tut er??? Er nutzt das herzlos aus! Herzlos…das ist noch untertrieben…Er missbraucht den Anderen regelrecht…

Glücklicherweise sieht Uruha nicht wie er sich eine Träne aus dem Gesicht wischt…wie ihn das ganze selber zutiefst verletzte…je mehr er den Blonden schadete…desto mehr schmerzte es ihn selber…Sein Handeln ist selbstzerstörerisch…Schließlich…ist er doch irgendwie immer noch…sein Bandkollege…sein Kumpel…sein Freund…aber er kann einfach nicht von seinem Sklaven ablassen…immer wieder muss er ihn quälen…und sich daran erfreuen und aufgeilen…Er kann nicht mehr ohne den Anderen sein…

Plötzlich schnarcht der Blonde kurz auf und Aoi springt vor Schreck fast an die Decke. Abrupt steht er wieder vom Bett auf und schüttelt sich die unangenehmen Gedanken aus dem Kopf. Was war nur mit ihm los?? Was dachte er denn da für einen Blödsinn?? So schnell wie sein Mitleid und seine Besorgnis gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch wieder und Aoi war wieder so eiskalt wie eh und je. Verabscheuend schaut er auf den Blonden herab…Er hasst ihn…Er hasst ihn aus ganzem Herzen…Aoi würde ihm niemals im Leben verzeihen, was…er ihm angetan hatte…Uruha soll leiden…unerträgliche Qualen soll er erleiden!!

Leise vor sich hin kichernd und blind vor Hass verlässt er ohne noch einmal zurückzublicken Uruhas Wohnung…und…geht zu einem bestimmten Ort…einem Ort…an dem er sich schon fast zu Hause fühlt…so oft war er da schon…Jedes Mal, nach dem er Uruha gequält hat, geht er zu diesem Ort…Er geht dahin um seinen Blutdurst zu stillen…Seinen Blutrausch zu befriedigen…und um das blutrünstige Ungeheuer in sich freien Lauf zu lassen…

…und es wird immer schlimmer…Aoi hatte sich beinahe kaum mehr unter Kontrolle…Sein Blutrausch…war nicht mehr zu bändigen…Auch selber bemerkte er, wie er immer mehr und mehr die Kontrolle über sich verlor…Er benötigte am Abend immer mehr Blut…Er war gereizter…Er behandelte seinen Geliebten immer brutaler…Er wurde zunehmend stärker…Was passierte nur mit ihm??? Das war doch sogar für einen Vampir mehr als nur ungewöhnlich! Was für eine Verwandlung durchlebte er da nur…?? Hatte ihm…Uruha etwa irgendwas Wichtiges über ihn verschwiegen…?

2. Versuch

Auch an den nächsten Tagen lässt ihn Ruki nicht in Ruhe…Er versucht auf seinen besten Freund einzureden…doch es ist vergebens…Besorgt starrt er Uruha an, der seine besorgten Blicke zwar spürt, aber sich nichts anmerken lässt…

„Komm Kôyô, gehen wir eine Kippe rauchen.“

Da, schon wieder! Wieder einer seiner vielen Versuche, mit ihm alleine zu sein und mit ihm noch mal zu reden…

„Nein. Ich hab gerade kein Bedarf auf Zigaretten.“

…und wieder einer seiner Blicke…Der Blonde hält das nicht mehr länger aus. Diese Blicke…sie verfolgen ihn schon! Wieso lässt ihn Ruki nicht einfach in Ruhe?? Er ist doch glücklich mit Aoi!! Glücklich…

Wehleidig starrt ihn der Sänger weiter an…Er zwingt ihn ja beinahe dazu! Ok…Er muss wohl mit ihm reden! Ob er will oder nicht…

„Na gut. Ich will doch rauchen.“

Ein Lächeln spiegelt sich auf Rukis Gesicht wider und sie gehen raus vors Gebäude. Eigentlich rauchten sie auch in ihren Bandzimmern, aber da Uruha weiß, dass dieser lieber mit ihm alleine reden wollte, stellt er keine weiteren Fragen.

Genervt zieht der Blonde an seiner Zigarette…

„Ok. Also was willst du???“

Der Sänger macht sich erst gar nicht die Mühe eine Kippe anzuzünden und redet gleich auf den Anderen ein.

„Das mit euch Beiden…wird immer schlimmer! Nun küsst dich Suguru direkt vor meinen Augen und der Augen der Anderen auch noch regelmäßig!! Und wie er dich immer anflirtet!“

„Und…wo ist das Problem?“

„Wo das Problem ist???? Er widersetzt sich mich mir total!!“

„Du bist nicht der Bandleader…“

„Das ist nicht der Punkt!! Der Punkt ist, dass er ein Arschloch ist und mit dir machen kann was er will!!“

„Na und?“

„Hör auf dem Problem auszuweichen!!“

„Wie soll man einem Problem ausweichen können, wenn doch keines vorhanden ist??!!“

Nun wird auch langsam Uruha zornig und pustet eine Rauchwolke aus…

„Hör auf damit…Ich ertrage es nicht, wie du mir ins Gesicht lügst…Es kann dir doch nicht ernsthaft gefallen, wie er mit dir umspringt…und ich möchte nicht wissen, was er mit dir noch so anstellt, wenn ihr alleine seid…“

„Das geht dich auch nichts an!“

„Kôyô ich…ich will nicht, dass so was wie mit Yune noch einmal passiert!“

„Yune hat mit meiner jetzigen Situation nichts zu schaffen!! Und ich habe doch gesagt, dass du seinen Namen in meiner Gegenwart nie mehr wieder erwähnen sollst!!!“

Wütend stampft Uruha auf den Boden auf. Er kann sich normalerweise beherrschen, aber wenn man dieses Thema anspricht könnte er an die Decke gehen! Er wollte doch Yune vergessen…nie mehr wieder an ihn denken…

„Tut mir Leid…aber du weißt, worauf ich hinaus will, oder?? Wenn er dich schlecht behandelt und es eskaliert…müssen wir auch ihn aus der Band werfen…“

Nein, davon wollte der Blonde nichts hören! Das mit Aoi ist etwas ganz Anderes!! Gereizt pustet er eine weitere Rauchwolke aus. Eigentlich wollte er sofort wieder ins Gebäude gehen, aber Rukis zutiefst besorgter Blick hindert ihn daran…

„…Ich mache mir doch nur Sorgen um dich…Lass dir doch bitte helfen…“

Ruki…Er brauchte doch keine Hilfe…Nicht das er nicht dankbar dafür wäre, dass seine zwei besten Freunde für ihn da sind…aber…er wollte keine Hilfe mehr! Er wollte niemanden da reinziehen…niemanden in Gefahr bringen…und besonders nicht die Menschen, die ihm am nahsten stehen…Dann hört er, wie sein Freund sich enttäuscht räuspert.

„Sind…wir überhaupt noch beste Freunde…?“

Verletzt schaut ihn Uruha an. Wie kann er ihm nur so eine Frage stellen???

„Natürlich sind wir das noch, Taka…“

Er schmeißt seine Zigarette auf den Boden und zerdrückt diese…Wie kann der Andere ihre Freundschaft nur anzweifeln…? Das tut weh…

„Und…wieso sagst du mir nicht, was mit dir los ist? Wieso erzählst du mir nicht von deinen Problemen? Wieso verschweigst du mir so vieles? Schon seit längerem spüre ich, wie unsere Freundschaft nach und nach an den Lügen zerbricht…“

Richtig weh…

„Taka…Sag so was doch nicht!“

„Aber das ist doch die Wahrheit…“

Sanft streicht ihm Ruki über den Arm.

„Er…hat mich dir weggenommen…“

Dieser weicht ein Schritt zurück und Rukis Hand gleitet ins Leere…

„Er ist mein Geliebter und du bist mein bester Freund. Ihr könnt mich euch nicht gegenseitig wegnehmen…“

„Und…was ist wenn ich dir sagen würde, dass…ich mir für dich etwas viel Besseres als Suguru vorstellen könnte…? Jemand…der dich respektieren und gut behandeln würde…“

Verunsichert blickt der Blonde seinen Freund an, der ihm unangenehm tief in die Augen schaut…War das etwa eine Anspielung?

„Ähm…Ich geh dann besser wieder rein.“

Ruki lässt ihn gewähren und sieht zu wie er wieder ins Gebäude geht. War…seine versteckte Anmache etwa doch zu kess gewesen?? Kopfschüttelnd stützt er sich an der Wand ab…Uruha…Wenn er doch nur wüsste…

Er will ihm doch nur helfen…

Tiefsitzender Hass

„Na??! Wie gefällt dir das????“

Ja! Leiden soll er! LEIDEN soll er!!

Lachend wirft der Quäler den Blonden gegen den Schrank und dann zu Boden und dann wieder gegen die Kommode. Uruha keucht schmerzvoll auf, aber er macht keine Anstalten sich zu wehren…Der Andere ist sowieso viel stärker als er…und als ihn dieser schließlich wieder aufs Bett schmeißt und ihn hart ran nimmt, kann er nur wieder vor Lust stöhnen…und ihm zeigen, wie sehr ihm das alles doch eigentlich gefällt…

Der Schwarzhaarige lässt wieder von ihm ab und Uruha muss enttäuscht aufseufzen…und als Aoi wieder ins Bett kommt, spürt er plötzlich wie dieser mit dem blutigen Messer über seinen eh schon blutverschmierten Oberkörper streicht…Will er etwa noch einmal wie ein Wahnsinniger auf ihn einstechen??

Der Schwarzhaarige wagt einen tiefen Schnitt, bei dem der Lead Gitarrist schmerzvoll aufkeuchen muss und in Aois zornige Augen schaut. Sein Zorn…sein unstillbarer Hass spiegelt sich in seinen roten Augen wider…Er ist so…unendlich…

„Nicht einmal bei Mordversuchen weigerst du dich mir!!! Wieso wehrst du dich nicht??!! Ich kann dich durch die ganze Wohnung prügeln!!! Ich kann dich töten!!! Ich kann dich so quälen wie ich will, aber du lässt es einfach zu!!! Wieso leidest du nicht, Kôyô??? Wieso??????“

Aoi schmeißt das Messer zu Boden und sieht zu wie sich sein Geliebter die Augen zukneift und Schmerzenslaute unterdrückt, als sich seine Wunden wieder schließen…

„Für dich hätte ich auch ein paar Fragen!!!! WARUM hasst du mich so sehr???????? Warum willst du das ich leide?????“

Keiner von beiden beantwortet die Fragen des anderen, stattdessen weichen sie den Blicken des Anderen aus und beginnen wieder miteinander zu schlafen…doch als der Dunkelhaarige ausgiebig in Uruha gekommen ist, lässt er den Blonden links liegen und steht auf.

„H…Hey! Du kannst mich doch nicht einfach so unfertig liegen lassen!!“

„Doch kann ich.“

Unbeeindruckt sieht er zu wie sein Sklave sich auf dem Bett unkontrollierbar räkelt und stöhnend nach Erlösung verlangt…

„Suguru!“

Doch als er sieht, wie der Schwarzhaarige ihn nur stumm beobachtet und es nichts bringt zu Betteln…grinst er Aoi pervers an und legt selber Hand an und ergießt sich schon nach nur wenigen Sekunden stöhnend in seine eigene Hand. Ein leichtes Lächeln ziert das Gesicht des Anderen…

„Du bist verrückt, Kôyô…“

„Das sagt genau der Richtige…“

Ja…Sie sind beide verrückt…und wie verrückt…Sie haben schon längst den Rand des Wahnsinns übersprungen…denn normal…sind sie ganz sicher nicht mehr…Aber welcher Vampir…ist denn schon normal? Und…was genau definiert man eigentlich unter normal?

Ohne auf den erschöpften Zustand des Blonden Acht zu nehmen zerrt Aoi ihn aus dem Bett ins Badezimmer und schubst ihn in die Dusche.

„Wir sollten uns das Blut abwaschen…Wir gehen nämlich gleich wohin…“

„Hä?? Wohin??“

Irritiert sieht er zu, wie der Andere hinter ihm den Hahn betätigt und das Wasser leise beginnt auf ihn einzuprasseln…Die Hände des Anderen streichen über seinen Körper und wäscht das Blut ab, während sich der Boden der Dusche rötlich färbt…Er verfolgt das rotgefärbte Wasser, das langsam in den Abguss abfließt…Erschöpft hält er sich an der Wand fest…Er wartet noch immer auf eine Antwort, als er dann Aois heißen Atem an seinem Ohr spürt.

„Das wirst du schon noch sehen…Du wolltest doch wissen, warum ich dich so sehr hasse, oder etwa nicht??“

Verdutzt dreht er sich um und schaut in sein Gesicht…in diese Augen, die ihn anstarren…aber er kann in ihnen nichts erkennen…Sie kommen ihm plötzlich so…leer vor.

Nun lässt der Andere von ihm ab und wäscht sich nun das Blut an seinem Körper ab. Uruha muss ihn nachdenklich anstarren…Hass…Das einzige was der Andere für ihn fühlt ist Hass…So als würde er nichts anderes kennen…Deprimiert kratzt er sich am Unterarm…Der Mensch, den er am meisten liebt…ist zugleich der Mensch, der ihn am meisten hasst…Was für eine Ironie…Sein ganzes Leben…ist eine Ironie…

Die Dusche wird zugedreht und er registriert nur vage, wie der Schwarzhaarige ein Handtuch nimmt und es ihm hinhält. Der Blonde jedoch wendet den Blick ab und lässt das Tuch neben sich zu Boden fallen. Er hört noch wie der Andere genervt aufjauchzt und es wieder aufhebt.

„Soll ich dich nun auch abtrocknen, oder was?“

Der Lead Gitarrist kann ein leises Schmunzeln nicht unterdrücken…Wieso nicht?

Wieder ein genervtes Aufstöhnen, als er von seinem Geliebten wie ein kleines Kind abgetrocknet wird…Würde ein Mensch, der ihn hasst so etwas tun? Sich so…um ihn kümmern?

Uruha hebt sein Blick wieder…ein hoffnungsvoller Blick…doch der Andere erwidert seinen Blick nicht…steht mit dem Rücken zu ihm und trocknet sich jetzt mit seinem eigenen Handtuch ab. Sehnsuchtsvoll starrt er auf seinen Rücken…Er sehnt sich so sehr danach…einem Augenblick…von Zuneigung…von Wärme…von dem Menschen, den er so sehr liebt…Er streicht ihm hauchzart über dem Rücken…Er bemerkt es nicht einmal…Der Blonde muss sein Gesicht schmerzverzerrt verziehen…Hasste dieser Mensch ihn wirklich so sehr?...Er wünscht sich doch gar nicht viel…nur…Zuneigung…ein bisschen Liebe…Eine…Umarmung…mehr nicht…doch nur…eine einfache Geste…einen kurzen Moment von Zuneigung! Ist…das denn wirklich zu viel verlangt…?

Nach kurzem Überlegen springt er schließlich über seinen Schatten und umarmt den schwarzhaarigen Schönling sanft von hinten…Er hört noch, wie dieser kurz überrascht aufkeucht und sein Handtuch fallen lässt…aber es ist ihm egal…Er liebt ihn so sehr…Am liebsten…würde er ihn nie mehr wieder loslassen…egal wie sehr der Andere ihn auch hasst…Hass…ist doch schließlich auch eine Art von Gefühl…oder nicht? Doch was ist stärker…? Hass oder Liebe?

Der Dunkelhaarige lässt sich das nicht mehr länger gefallen, erholt sich von seinem Schock und wirft den Blonden wutentbrannt gegen die Badezimmerwand, der daraufhin schluchzend zu Boden sinkt…

„Reicht dir denn der Sex nicht, oder was??“

„…“

„Fass mich nie mehr wieder so an! Ich habe keine Gefühle für dich! Für mich bist du nichts Weiteres als irgendein Stricher! Hast du gehört!!“

Uruha nickt leicht…Was hatte er denn erwartet…? Das Aoi seine Umarmung willkommen heißen würde…? Das…er ihm einen sanften Kuss schenken würde…? Das…er ihm so etwas wie Liebe gestehen würde…? Liebe…Wieso fühlt er so etwas wie Liebe…wenn sie doch gar nicht erwidert wird…? Sie ist doch dann total unnütz, oder etwa nicht?

„Ich hasse dich…Ich hasse dich so abgrundtief…“

Weinend blickt er auf…und sieht zu, wie er ihm seine Sachen zuwirft…

„Zieh dich an. Wir gehen gleich.“

Langsam erhebt er sich und zieht sich stumm an…Er sagte, er hasse ihn…abgrundtief…Der Hass…muss sich schon tief in ihn eingenistet haben…und es gedeiht…wie ein Geschwür umschließt es sein verdorbenes Herz…

Jetzt…jetzt muss er unbedingt wissen, wieso ihn der Andere so abgrundtief hasst! Jetzt mehr denn je!!

Wieso hasst er ihn so sehr??? Diese Frage brennt sich ihn in ein…diese Frage lässt ihn nicht mehr los…Doch würde er ihm wirklich die erlösende Antwort auf sein Frage geben…? Doch…was ist, wenn er die Antwort auf diese Frage nicht vertragen kann…? Wenn…sie ihn keineswegs tröstet, sondern eher noch mehr verletzt…ihn…letztendlich gar innerlich tötet…?

Wieso hasst du mich so sehr?

Der Himmel hat sich schon längst verdunkelt und das nächtliche Partyleben in der Stadt erwacht…doch Aoi führt den Blonden zu einer entlegenen verlassenden Stelle…einem unheimlichen dunklem Stadtteil, in der keine einzige Menschenseele auf der Straße wandelt…

…und als Uruha sich räuspert…klingt seine Stimme an diesem stillen Ort so störend…so…unpassend.

„Wo…führst du mich hin, Suguru?“

„In die Kanalisation.“

„In die…WAS???!!“

Was…was…was…was…was…was…

Seine Stimme hallt an diesem verlassenden Ort überall wider…

„Shhhhh!! Schrei hier nicht so laut rum, verdammt!“

Der Schwarzhaarige hält ihm einen Finger vor dem Mund und gestikuliert wild, dass der doch gefälligst leise sein soll.

„Hier ist doch eh niemand. Also wieso soll ich leise sein??“

„Doch! Hier wimmelt es gerade zu von dunklen Gestalten! Außerdem will ich nicht, dass uns jemand folgt und…es dann…unten entdeckt…“

„Was entdeckt…?“

„Das werde ich dir gleich zeigen. Wir müssen darunter…“

So stark wie der dunkelhaarige Vampir war, schiebt er den Gullideckel mit Leichtigkeit beiseite.

„Na klar! Ob ich da jetzt mit dir darunter in diese stinkigen Gewässer gehen würde!“

Der Blonde zeigt ihm einen Vogel.

„Das musst du wohl oder übel, wenn du wissen willst warum ich dich hasse…“

In Aois Augen spiegelt sich ein unheimlicher wahnsinniger Schimmer…den Uruha erschaudern lässt…Die Neugier packt ihn…Die Neugier zwingt ihn…Er muss wissen, was ihm der Andere da unten zeigen will…was er da versteckt…Unbedingt!

Er klettert mit ihm runter in die Abwässerkanäle…tief…in eine unbekannte Dunkelheit…

Unten angelangt nimmt Aoi seine Hand und will ihn durch die Dunkelheit führen, als er diese sofort wieder loslässt.

„Ähm…Ich vergaß. Du kannst ja auch im Dunkeln sehen…“

Der Blonde legt verwirrt den Kopf schief…Der Andere muss wohl auch etwas nervös sein…Kein Wunder…denn das Lüften des Geheimnisses wird womöglich alles verändern…

„Folg mir einfach.“

Er befolgt seine Anweisung und trottet ihm hinterher…Sie gehen auf einem schmalen Weg, während neben ihnen das stinkende Wasser leise vor sich hin verdunstet…Ihnen begegnet hin und wieder eine Ratte…

„Oh mann…Hier ist es richtig ekelhaft…“

Uruha hält sich angewidert die Nase.

„Stell dich nicht so an, Prinzesschen.“

Nach einer Weile kommen sie in einen großen Tunnel an, in dem überall Müll verstreut liegt…und Aoi bleibt abrupt stehen, sodass sein Begleiter fast in ihn hinein gelaufen wäre.

„Bist du bereit…?“

Verunsichert schaut ihn Uruha an…Bereit…Bereit für was? Er atmet einmal tief ein…wenn er jetzt die Antwort erfährt…gibt es kein Zurück mehr…Er wird die Antwort nicht mehr vergessen können…

Noch einmal ein tiefes Einatmen…und er gibt schließlich Aoi ein Zeichen, dass er bereit ist…für was auch immer.

„Ja.“

„Wir…können zwar im Dunkeln sehen…aber…auch nur einfarbig. Ich denke es schadet nicht, wenn ich eine Fackel anzünde…“

In Gedanken hebt der Schwarzhaarige einen Ast auf und zündet ihn mit einem Feuerzeug an.

„Das was ich dir zeigen will ist ein bisschen weiter hinten…“

Ohne Aufforderung geht Uruha ihm nach und folgt dem brennenden Licht in der Finsternis…Seltsamerweise muss er kurz an ein Märchen denken, in dem ein Geist mit einer alten leuchtenden Laterne gute Menschen durch den schwarzen Nebel über eine Klippe führt…doch die bösen Menschen führt der Geist nicht und diese…stürzen dann in ihr Verderben…Sie hatten die Hilfe nämlich nicht verdient…Würde er denn durch die Dunkelheit geführt werden…?

Nach ein paar Schritten steigt ihm unerwartet ein entsetzlicher Gestank in die Nase und er muss fast würgen.

„Oh mein Gott…Der Gestank wird ja immer schlimmer…“

Der Andere antwortet ihm nicht…Er geht zielstrebig seinen Weg…und zum ersten Mal fragt sich Uruha, ob es nicht ein Fehler gewesen war ihm zu folgen…doch er will unbedingt wissen, was Aoi vor ihm verbirgt!

Plötzlich bleibt dieser wieder stehen…vor einem großen Müllhaufen…doch als Uruha genauer hinsieht, dreht sich sein Magen um…und er muss sich in diesem unerträglichen Gestank noch zusätzlich übergeben…Er hätte heute keine Menschennahrung zu sich nehmen sollen…

„Na?? Verstehst du jetzt, warum ich dich so abgrundtief hasse???“

Nein…bitte…lass das Ganze nicht wahr sein! Er träumt nur! Das ist nur einer seiner fürchterlichen Albträume! Uruhas schwache Beine geben nach und er sackt vor Verzweifelung zu Boden…Er…dachte sich schon, dass die Antwort schlimm sein würde…aber…so schlimm?

„Sag doch was!“

„Was…soll ich denn sagen…? Verdammt…Verdammte Scheiße…“

Brennende Tränen fallen zu Boden…Nein…Das war zu viel für ihn…Dieser stinkende Berg voller Leichen…voller toter ausgesaugter Menschen…Das war einfach zu viel für ihn…

„Ja! Das ist wirklich alles ne verdammte Scheiße, Kôyô!! Ich! ICH alleine habe das getan!! Jeden Tag nachdem ich mich mit dir begnügt hatte, bin ich raus…raus auf die Jagd, weil mein Hunger so unerträglich groß war…so groß, dass es mich zerrissen hat!! Ich habe mich wie ein wildes Tier auf einzelne Passanten gestürzt!! Manchmal habe ich sie sogar in Stücke zerfetzt, um an ihr unwiderstehliches Blut zu kommen!!! Ich bin ein MONSTER!!! Ein unkontrollierbares Monster!!!“

Nun beginnt auch der Dunkelhaarige zu weinen und verbirgt sein Gesicht gequält hinter einer Hand…Uruha sieht wie seine Taten ihn selber zerfetzen…

„Das ist doch sogar für einen Vampir nicht mehr normal, oder??? Und…rate mal…Wer mir…das alles eingebrockt hat, Kôyô…Wer…mich zu einem Monster gemacht hat…? Rate mal, WER!!!“

Aoi lässt seine Hand sinken und stürzt sich wutentbrannt auf den Blonden.

„WER??!! WEEER??!!!“

Heulend lässt sich Uruha auf den Boden drücken…Er…Er alleine…Er alleine ist Schuld daran…Das Blut dieser Menschen…haften an seinen eigenen Händen…Hätte er doch Aoi nicht verwandelt…dann…würden diese Menschen noch leben…

„Ich…Ich, Suguru…“

„GENAU DUUU!!!“

Wütend schlägt der Schwarzhaarige auf den Anderen ein…

„Wieso hast du mich nur verwandelt, du Arsch????? Wieso????????? Wenn du mich so sehr liebst, wieso hast du mir das dann angetan???????? Ich habe das NIE von dir verlangt!!!!!!! Ich wollte NIE ein Monster werden!!!!! Ich wollte NIE ein Mörder werden…“

Verzweifelt hört Aoi auf, den Anderen zu verprügeln und wieder kullern ihm schmerzende Tränen über das Gesicht…leise tropfen sie auf den Boden…

Stille…bis dann ein weinerliches Schnaufen ertönt…

„Und was ist mit mir???? Was ist mit mir, Suguru????? Denkst du etwa, dass ich dieses Leben wollte???? Dass ich es begrüße verdammt zu werden, für immer auf dieser trostlosen Welt zu wandeln?????? Denkst du etwa, ICH bin glücklich darüber???? Denkst du das…???“

Stumm blicken sie sich an…Stumm blicken sie sich gegenseitig an…Und alle Beide sehen…dasselbe vor sich…Eine zerstörte gebrandmarkte Seele…für immer verflucht…

„Ich…ich habe es getan, weil…ich dich liebe…Nur die bloße Vorstellung daran, dass du irgendwann gestorben wärst…nur der bloße Gedanke daran…ein unendliches Leben…ohne dich zu führen…ohne dich zu sein…hätte mich umgebracht…“

Aoi steht stumm auf…Er entfernt sich leise ein paar Schritte von Uruha…und schaut ihn ausdruckslos an…

„So habe ich das noch gar nicht gesehen…Von deiner Seite aus habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet…aber…es…ändert nichts…gar nichts ändert das…“

„Ich weiß, dass es nichts ändert, aber…vielleicht verstehst du es jetzt besser?“

„…Was bin ich?“

Überrascht blickt der Blonde auf.

„Was du bist?“

„Ja…Ich bin nicht so wie du…Ich bin kein normaler Vampir…Du hast mir etwas verschwiegen…“

Ertappt muss Uruha wieder auf den nassen Boden blicken…

„Du…naja…Ich…ich dachte du…ich habe es einfach unterschätzt…“

„Was unterschätzt?“

„Dich…und deine Fähigkeiten…Ich wusste…es, aber…bei dir…Ich dachte…Es würde nicht so schlimm werden…Ich dachte…du würdest es abwehren…“

„Sprich Klartext!!“

Er hört wie der Andere ungeduldig und zornig aufschnauft. Seufzend blickt der Blonde auf die Pfütze vor sich…in sein verstörtes und verschrecktes Gesicht…Schnell streicht er über das Wasser, um sein Antlitz nicht mehr länger ertragen zu müssen…Er ist…an allen Schuld…

„…Du…Du gehörst zu denen...“

„Zu wen?“

„Zu…zu den…“

Uruhas zittrige Stimme ist nun nur noch ein kaum wahrzunehmendes Flüstern…Er wagt es kaum auszusprechen…doch er muss es dem Anderen sagen…Ihm sagen, was er ist…

„…zu den wahnsinnigen Vampiren.“

Herzbluten

„Zu den wahnsinnigen Vampiren??? Ist das eine spezielle Vampirart oder was??“

Uruha erhebt sich langsam vom Boden…Er muss ihm alles erzählen…schon zu lange hatte er ihm seine wahre Identität verschwiegen…

„Ja…so was in der Art…Diese Vampire sind aber sehr selten…Der Unterschied zu normalen Vampiren ist, dass sie krank sind…Sie haben irgendein Virus, deswegen nennt man sie auch Infizierte…Dieses Virus bewirkt, dass sie zunehmend stärker als ihre Genossen werden…aber dafür verlieren sie von Zeit zu Zeit ihre Menschlichkeit…und ihre Kontrolle über sich…Ihr Blutrausch…ist unvorstellbar…Sie werden zu blutrünstigen Mördern…“

Der Schwarzhaarige wendet sich mit einem wehleidigen Blick seinem Gegenüber zu…Das ist er also…ein Infizierter…

„…Woher kommt denn dieser Virus?“

„Das weiß niemand…Eines Tages war er einfach da…aber man hat lange Zeit von diesem Virus nichts mehr gehört…Doch er ist auch nie ganz ausgestorben. Es gibt immer mal hin und wieder wahnsinnige Vampire, die ihr Virus an andere weiter vererben…“

„Vererben?“

„Ja…also wenn sie eben Menschen anfallen und sie zu Vampiren verwandeln. Dann werden sie statt zu normalen, zu wahnsinnigen Vampiren…Ein normaler Vampir kann nicht mehr zu einem Infizierten werden, das…können nur Menschen, die eben von diesen gebissen und dann verwandelt werden…“

„Heißt das…du…gehörst auch zu denen?? Wieso hast du mir nie etwas davon erzählt???“

„Ich gehöre nicht zu euch, Suguru…Ich bin normal. Deine roten Augen…das ist ein Anzeichen dafür, dass du infiziert bist…Aber sie treten erst einige Zeit nach dem neuen Erwachen auf…doch ich habe gehofft, dass…du vielleicht auch dagegen immun bist…“

„Aber…wenn du dagegen immun bist…Hä?...Ich verstehe gar nichts mehr!! Heißt das, du hast das Virus in dir, aber bei dir bricht die Krankheit nicht aus??? Aber woher…hast du das Virus????“

Hahahahahaha!

Die beiden Vampire zucken erschrocken auf und sehen sich verwirrt um. Woher kommt plötzlich dieses grauenhafte Lachen???

„Er hat es von mir…“

Sie drehen sich beide zu der Richtung um, woher die kalte Stimme kommt und sehen einen Mann mit leuchtend roten Augen vor sich…einen weiteren Infizierten…

Er hat normale Kleidung an, doch sie ist mit Blut bespritzt…Auf seinen Weg hierher, hatte er wahrscheinlich noch reihenweise Menschen angefallen…und an seiner Seite…hängt ein mittellanges japanisches Schwert…? Womöglich um seine Opfer nachher zu zerstückeln und dann aufzufressen…?

Uruha geht ängstlich ein paar Schritte zurück…Nein…nein…bitte nicht…nicht er…Jeder…aber nicht er!

„Was ist los, Kôyô? Keine Wiedersehensfreude mit einem Kuss?? Du hast dich doch früher immer so sehr nach mir verzehrt…“

Stumm geht der Blonde noch weitere Schritte zurück, während Aoi die Situation verständnislos beobachtet…

„Hä?? Kennst du diesen Mann, Kôyô?? Wer ist das??“

„Ach, Suguru! Erkennst du mich etwa nicht mehr??“

Aoi schaut den Gast verblüfft an…Dann…nach einigem Hin- und Herüberlegen…erkennt er ihn…Das ist Yune! Aber…er hat sich total verändert…Er…sieht…total fertig aus…Wirre Augen mit dunklen Augenringen…abstehende Haare…wie ein…Wahnsinniger…Der Virus hatte ihm nach den vielen Jahren nicht gerade gut getan…Er ist kaum mehr wieder zu erkennen! Wird…er…auch so werden?

„Ja…jetzt erkennst du mich wieder, was? Hm…aber wie es wohl aussieht…hat sich nach meiner Abwesenheit einiges verändert…Du hast sogar meinen Platz als Liebhaber eingenommen…“

Der Schwarzhaarige schaut entsetzt zu Uruha…Der Blonde war mit ihm zusammen gewesen??? Er kann sich nur daran erinnern, dass es zwischen den Beiden heftigen Streit gab…und dass Yune auf einmal unkontrolliert auf ihn eingeprügelt hatte…ihn wie den letzten Dreck behandelt hatte…aber das…sie ein Paar waren…das wusste er nicht…

„Hör auf, Yune!! Das ist schon lange her!“

„Schweig, Kôyô! Du gehörst mir…vergiss das nicht!“

„Ich gehöre dir nicht!!!! Wir haben uns schon seit Jahren getrennt und die Verlobung ist auch nicht mehr gültig!“

Perplex muss Aoi aufkeuchen. Er…hatte von…gar nichts gewusst…

„Kôyô??!! Wann wolltest du mir von deinem Ehemann, der dazu auch noch ein wahnsinniger Vampir ist, erzählen…???“

Uruha kriegt einen Ausraster…

„AAAAH!! Ihr Beide nervt!!! Was kann denn ICH dafür, dass ihr wahnsinnig seid??? Bin ich hier der Sündenbock, oder was????“

Yune prescht vor und drückt den Blonden gegen die Tunnelwand.

„SO redest du nicht mit mir!!“

„Lass ihn los!!!“

Aoi versucht seinen Freund zu helfen, doch Yune ist viel stärker als er und wirft ihn problemlos zu Boden.

„Wie schon gesagt, du gehörst mir!“

Man sieht, dass sich der Infizierte nur schwer Kontrolle hat…Wie verrückt kratzt er mit der anderen Hand an seinem Hals…der immer wieder kurzzeitig blutige Wunden aufzeigt…und Uruha das Blut in den Adern erfrieren lässt…Der Wahnsinn hat ihn schon längst überwältigt...Abrupt fängt Yune an frech zu grinsen und zwingt dem Blonden einen Kuss auf, doch dieser versucht sich krampfhaft zu wehren…Das hätte er lieber sein lassen sollen…

Klatsch!

Vor Zorn wurde der Blonde kräftig geohrfeigt…

„Reiz mich nicht!!! Ich habe mich schon jetzt kaum mehr unter Kontrolle!!“

„Hey! Du gehst zu weit!!!“

…und wieder wird der Dunkelhaarige nach einem erneuten Angriffsversuch zu Boden geschleudert…Yunes Kräfte sind viel zu stark…und er hat sie schon lange nicht mehr unter Kontrolle…

„Ich habe deine Aura hier gespürt, mein Liebling…Ich wollte dich dann unbedingt wieder sehen…doch…da war noch eine andere Aura…eine starke Aura…Aois Aura. Die Aura eines weiteren wahnsinnigen Vampirs!! Und…da ich keinen anderen wie mich dulde…werde ich ihn wohl auslöschen müssen…“

Nein…Nein!!! Das hätte ihm noch gefehlt, wenn sein Geliebter umgebracht wird…Dann wäre alles umsonst gewesen…Wofür hätte er dann Aoi gebissen, wenn er dann letztendlich doch sterben würde?? Wofür…hätte er denn dann gelebt…? Er kann doch nicht ohne ihn!!

„Nein! Yune…bitte nicht!“

Yune schaut den Blonden wissend an…

„Du…du liebst ihn also wirklich…“

Uruha muss schwer schlucken…Nein…da kann er nicht widersprechen…

„Dein Schweigen…ist wohl ein ja?“

„…“

Der Wahnsinnige kann seine Wut nicht verbergen…

„Wie oft hast du mit ihm schon geschlafen…Wie oft hast du mich schon hintergangen, du Schlampe??!!!“

Sein Leid steht in seinem Gesicht geschrieben, als er sein Schwert zieht…Uruha will ausweichen, doch er wird trotzdem schwer getroffen und spürt wie seine Eingeweide durchschnitten werden…Er muss sich schmerzend den bluttriefenden Bauch halten und sinkt Blut spuckend zu Boden. Yune ist nicht nur stark…er ist auch unglaublich schnell…

„Kôyô!!!“

Dem Lead Gitarrist wird es etwas schwarz vor Augen…Er fühlt nur wie jemand seine Arme um ihn schließt…Aoi…Kann das wirklich Aoi sein, der ihn da gerade so liebevoll küsst…? Kann das wirklich Aoi sein, der sich um ihn Sorgen macht…? Kann das wirklich Aoi sein, der für ihn Tränen vergießt…? Nein…das würde doch Aoi nie tun…oder? Jeder…aber doch nicht Aoi…

„Kôyô…Die Wunde verheilt doch wieder oder?? Bitte sag mir das…Bitte sag doch irgendwas!“

Der Blonde hält sich an den schluchzenden Körper fest und öffnet leicht die Augen…Es…ist wirklich Aoi. Wer sonst? Nur in seinen Armen fühlt er sich so wohl…

„Das wird schon wieder…Der Heilungsprozess wird nur etwas länger dauern…“

Er versucht den Schwarzhaarigen zu beruhigen und streicht ihm über die blutverschmierten Lippen…Irgendwie kann er nicht glauben, dass sein kalter Geliebter…sich aufeinmal um ihn sorgte…und sich sogar mit seinem Blut besudelt…

Aber…Yune! Was ist mit Yune??? Hektisch blickt er über Aois Schulter…doch statt einen weiteren Angriff zu starten, hatte dieser sein Schwert fallen gelassen und steht regungslos da…unfassbar was er gerade getan hatte…was er seiner ehemaligen Liebe angetan hatte…In diesem Augenblick…kommt ihm Yune wieder wie ein Mensch vor…um genauer zu sein…einem bestimmten Menschen…einem Menschen, den…er früher so unendlich geliebt hatte…doch dieser Mensch fängt sich wieder…und wird wieder zu einem Monster…der den letzten Hauch von Menschlichkeit in sich…nun vollständig ausgehaucht hat…

„Nun ist aber Schluss mit dem Rumgeschmuse!! Ihr wollt zusammen sein???? Dann werdet ihr auch zusammen sterben!!!“

Lachend zerrt der Infizierte Aoi von seinem Geliebten weg und schmeißt ihn gegen den Leichenberg.

„Schon bald wirst du zu deinen leblosen Freunden gehören! Sag schon mal, hallo!“

„Verreeeeck!!!!!“

Schreiend springt Aoi vom Hügel und stürzt sich auf den Wahnsinnigen, während Uruha unter höllischen Schmerzen versucht aufzustehen…seine Hände krallen sich in die Erde…Er…schafft es nicht…noch nicht…

„Mich kannst du nicht besiegen, Suguru!“

Spielend leicht hebt er den niedergeschlagenen Schwarzhaarigen vom Boden auf, der vergeblich versucht sich zu wehren.

„Kôyô, mein Schatz! Willst du zusehen, wie ich deinen ach so geliebten Suguru langsam und qualvoll töte…? Keine Sorge…nachher kommst auch du in diesen Genuss…“

Seine Augen funkeln wahnsinnig auf und zucken unkontrolliert, während er Aois Körper umschließt und fest an sich drückt, sodass dieser kaum noch Luft bekommt…

„Nein!!! Das kannst du doch nicht tun!!“

Keuchend hält sich Uruha den Magen…die äußere Wunde ist nun schon verheilt…

„Doch und wie ich es tun kann!!! Ich werde ihm das Herz herausreißen!!! Mal sehen, ob er dich dann ohne Herz immer noch lieben kann, mein süßer Kôyô…mein hübscher Engel…Ich lass es nicht zu, dass dich ein anderer ungestraft beschmutzt!!“

Wahnsinnig kichert Yune auf und reißt Aois Hemd auf, während der Blonde mit wässrigen Augen und einem entsetzten Gesichtsausdruck zusehen muss…

„Yune, bitte!!! Bitte, lass ihn leben!!!“

Der Infizierte muss hinterhältig grinsen…

„Ja…Winsle um Gnade…Komm schon! Ich will dich betteln sehen!“

Uruha schmeißt sich Zähne zusammenbeißend vor ihm auf die Knie. Was soll er denn noch tun??? Das einzige was er doch will ist mit Aoi fröhlich zusammen zu leben…mehr im Leben wollte er doch gar nicht…Ist das etwa schon zu viel verlangt?? Wofür wird er denn so bestraft…? Yune kann ihm alles nehmen, aber…bitte nicht seine neue Liebe…

„Yuneeee!!! Ich tue auch alles was du willst, aber bitte!!“

Unbeeindruckt leckt dieser über Aois Ohr und lässt seine Hand langsam zu seinen Herzen wandern…

„Nettes Angebot…aber das würde nichts daran ändern, dass dieser Wicht mein Konkurrent ist…Ich kann es nicht dulden, dass es noch einen weiteren wahnsinnigen Vampiren gibt…Er ist zwar noch schwach…aber seine Kräfte wachsen und bald wäre er schon zu stark für mich…Diese Gefahr muss ich ausmerzen…“

Wahnsinniges Lachen und apathisches Augenzucken seinerseits…

„…hihi…ja…ich werde ihm das Herz rausreißen…und seinen Kopf…ja den werde ich dann abreißen…seine Leiche…hihi…werde ich dann vor deinen Augen zerstückeln…jaaaaa…ungeheuren Spaß wird das machen…ungeheuren Spaß…hihi…“

„Du bist größenwahnsinnig!!!!“

Weinend und gequält bricht Uruha vor den Beiden zusammen…Er muss ihn aufhalten, aber wie???? Was kann ER denn als normaler Vampir schon gegen ihn ausrichten????

„Yune…Ich habe dich geliebt…wirklich geliebt…doch jetzt bist du ein richtiges Monster geworden!!!!!!“

Uruhas Zorn lässt den Anderen kalt…Seine Hand ist nun genau über Aois Herzen und er wirft dem blonden Vampir einen belustigten Blick zu…Einen Blick den er nur zu gut von Aoi kannte…Der wahnsinnige Blick eines wahnsinnigen Vampirs…

Qualvoll langsam durchbohren Yunes Fingernägel Aois Haut und dieser muss gequälte Schmerzenslaute von sich geben…Uruha schmerzt dieser Anblick so sehr…dass er beinahe dieselben Schmerzen wie sein Geliebter spürt, obwohl seine Wunde schon wieder komplett verheilt ist…Wenn ihm sein Herz rausgerissen wird…wird auch sein eigenes Herz zerspringen…Aoi wird sterben…Sein Geliebter wird vor seinen Augen massakriert…und er…wird nichts dagegen tun können…Vielleicht sollte er sich vorher selbst das Leben nehmen, um diesen Anblick nicht mehr länger ertragen zu müssen…?

Vampirblut

„Aaah…Wenn du ein Mensch wärst, würde ich dich jetzt bis auf den letzten Tropfen aussaugen…“

Yune schmiegt sich an Aois Hals und knabbert leicht an ihn und schaut währenddessen grinsend zu, wie der Andere sich vor ihm immer noch auf die Knie wirft und um Gnade bettelt…darum bettelt, den Vampir in seinen Armen zu verschonen…aber warum sollte er??

„Yune…liebst du mich denn nicht mehr…?“

Der Blonde sieht nun dem Wahnsinnigen direkt mit seinen wässrigen Augen funkelnd an, woraufhin dieser in seiner Handlung inne hält…Er scheint wohl doch noch einen Schwachpunkt zu haben…

[Suguru??? Suguru??? Hörst du mich???? Bitte…es muss doch klappen!! Suguru?????]

Der Schwarzhaarige reißt überrascht die Augen auf und starrt auf seinen Geliebten, der sich nichts anmerken lässt…

[K…Kôyô? Bist du das???]

[Ja! Ich habe mit dir eine telepathische Verbindung aufgestellt…Ich hätte nie gedacht, dass es klappen würde, aber es funktioniert!! Das geht nur bei Vampiren, die eine sehr starke Verbindung zueinander haben!]

„Doch…aber du hast mich hintergangen!! Ich habe dich immer geliebt, Kôyô!!! Hihi…mein süßer Stricher…“

„…Wenn du mich so sehr liebst, wieso bist du dann einfach abgehauen????“

[Mist…Ich werde ihn nicht mehr länger ablenken können, Suguru! Du musst dich aus seinen Fängen befreien und ihn beißen!! Trink sein Blut!!]

[Sein Blut????? Ich kann sein Blut nicht trinken!! Er ist doch ein Vampir!!]

„Ich wurde doch aus eurer ach so tollen Band rausgeworfen! Nur weil dieser kleine perverse Giftzwerg & Co. wollten, dass ich dich verlasse…nur weil ich zunehmender meine Kontrolle über mich verlor und dich vor den anderen verprügelt hatte…Nur weil ich dir das gegeben hatte, was du wolltest, du sexgeiles Miststück!!!“

Yunes Augen zucken vor Irrsinn...Sehr viel länger kann Uruha ihn nicht mehr aufhalten…

[Verdammt, Suguru!!! BEIß IHN!!!!! Gleich wird er uns beide töten!!!!]

Da lässt sich der Schwarzhaarige nicht noch mal bitten und befreit sich von Yune, der sich nur noch auf den Blonden konzentriert hatte und überrascht aufschreckt. Schnell dreht sich Aoi um und beißt ihm brutal in den Hals…so brutal, dass er ihm ein großes Stück Fleisch rausreißt und dieser gequält aufschreien muss…

„Ja!!! Trink sein Blut!! So viel wie du kannst!!“

Der Schwarzhaarige weiß zwar nicht was ihm das bringen soll, aber jetzt ist keine Zeit für Fragen…Er muss angeekelt das Gesicht beim Trinken verziehen…Das Blut ist ekelhaft!! Er spürt wie sich sein Körper dagegen wehrt…Vampire vertragen das Blut anderer Vampire nicht…aber er vertraut seinem Freund…

Yune ist benommen bei diesem schnellen Blutverlust, doch er ist immer noch stark genug, dass er plötzlich irre auflacht…irres Auflachen, dass in Uruhas Ohren unerträglich widerhallt…Er versucht noch einmal mit dem Anderen telepathisch zu reden…aber die Verbindung ist unterbrochen…Es wäre sowieso ein Wunder, wenn sie es jemals wieder schaffen könnten so eine Verbindung aufzustellen…aber dieses grauenhafte Lachen…Was lacht er denn so??? Er wird doch gerade ausgesaugt und da lacht er noch???

Dann lässt auf einmal Aoi von seinem Hals ab und schaut seinem Gegner entsetzt ins Gesicht…

„Suguru??? Nicht aufhören!!“

Da sieht der Blonde weshalb er inne gehalten hat…Yune hatte sich gewehrt und seine Hand rasend schnell in Aois Brust gebohrt…

„Neeeeeeein!!!!!“

…doch es ist zu spät, der Andere zieht schon seine Hand wieder raus und hat Aois noch pochendes blutendes Herz in seiner Hand…dann fällt sein Freund tot zu Boden…Zu spät…Ist jetzt alles zu spät…? War es das jetzt…?

„Jaaa…so tötet man einen Vampir. Hast du das gesehen, mein Schatz?? So tötet man den Geliebten seines Ehemannes…Tja, kommt davon, wenn man meinen Mann anfasst und versucht mich zu hintergehen…“

Schallend fängt der Wahnsinnige wieder an zu lachen und zeigt Uruha seine blutige Hand mit dem Herz, das immer noch pulsiert…

Vor Schock ist der Lead Gitarrist wie versteinert…nein…das kann er nicht glauben…Das ist alles nur ein…schrecklicher Albtraum…

Platsch!

Nun hat es Yune in seiner Hand zerquetscht…und Uruha spürt ein paar fliegende Blutspritzer auf seinem Gesicht…Mit einer zitternden Hand wischt er sich diese langsam ab…Vor Schock ist er fast wie gelähmt und hält sich den schmerzenden Magen…Nein…das kann doch nicht wirklich sein…? Aoi…Nein…Soll alles wirklich umsonst gewesen sein?? Seine Liebe…sie kann nicht tot sein…Dann hört er wie der Wahnsinnige sein Schwert wieder aufhebt…

Sehnsüchtig blickt der Blonde auf…natürlich darauf bedacht über die Leiche hinwegzusehen…

„Töte mich…“

Yune streicht fröhlich summend das Schwert über sein Hemd sauber.

„Bitte…töte mich…Du hast ihn schon umgebracht…also töte mich jetzt…“

Er beachtet ihn jedoch nicht…stattdessen geht er zur Leiche.

„Du flehst jetzt schon nach Erlösung? Keine Sorge. Du bist noch früh genug dran, mein Liebling…“

Kichernd streicht er mit dem Schwert über den leblosen Körper.

„So…und jetzt siehe zu wie ich deinen Geliebten vor deinen Augen zerstückle!! Hahaha!!!“

Nein!! Diesen Anblick wird er nicht ertragen können!! Er soll ihm das doch bitte ersparen und ihn gleich umbringen…Er will das nicht sehen…

„Argh…so…schnell bin ich nicht tot zu kriegen…“

Aoi bewegt sich noch und beißt Yune tief ins Bein, woraufhin dieser erschrocken nach unten blickt und vor Schmerz aufschreit…Erleichterung und Freude machen sich in Uruha breit, doch diese wird sofort beiseite geschoben, denn das ist seine Gelegenheit!!! Seine Chance! Aoi hat ihn abgelenkt!!

Blitzschnell sprintet er vor und schnappt sich das fallen gelassene Schwert, um dann schnell zu zuschlagen…alles…seine ganze Kraft…liegt in diesen einen Schlag! Wenn er diesen Schlag vermasselt…dann sind sie beide verloren…

…doch er vermasselt den Schwerthieb nicht und Yune ist besiegt…reglos liegt sein nun kopfloser Körper auf dem Boden…doch auch Aoi regt sich nicht mehr…

„Suguru!!!“

Heulend lässt der Blonde das Schwert fallen und bückt sich heulend über seinen Geliebten, doch dieser liegt leblos in seinen Händen…

„Suguru!! Yune…Er ist tot!! Bitte…du sagtest doch gerade, dass du nicht so schnell tot zu kriegen bist, also halte auch dein Wort!!!!!“

Wild schüttelt er die Leiche, doch…Aoi kommt nicht mehr zurück…

„Nein…Suguru…Was soll ich denn nur ohne dich machen????“

Schmerzvolle Tränen tropfen auf seinem blassen Gesicht…und zitternde Lippen berühren die seine…doch es sind keine einzigen Anzeichen von Reaktionen zu erkennen…

„…Ich kann ohne dich nicht leben…ohne dich ist alles so sinnlos…Ich habe doch nur gelebt, um dich kennen zulernen…um mit dir mein Leben zu verbringen…um immer in deiner Nähe zu sein…für nichts anderes habe ich gelebt…Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen…mein…Lebenssinn einfach auslöschen…“

Keine Reaktion…

„…Ich…will für immer bei dir sein…Ich liebe dich, Suguru…“

Das Leben hatte es mit ihnen einfach nicht gut gemeint…Vielleicht hatten sie es auch einfach nicht verdient...glücklich zu sein…Entschlossen und zielsicher nimmt sich Uruha das Schwert…

Wir werden uns in der Hölle wieder sehen…

„Ich…liebe dich doch auch, Honey…Bin ich denn so schlimm, dass du dich sogar umbringen willst…?“

Uruha denkt er hört nicht richtig und schaut verdutzt zu den Schwarzhaarigen…aber…er lebt!! Er lebt wirklich!! Lachend und vor Glück weinend schmeißt er das Schwert weg und stürzt sich auf Aoi, um ihn gleich einen stürmischen Kuss zu geben.

„Du lebst!!!“

„Klar, was denn sonst??“

Lachend streicht Aoi dem Anderen eine Strähne aus dem nassen Gesicht…

„Naja…du hättest ja auch tot sein können!!“

„Hm…mein Herz…“

Der Dunkelhaarige schaut auf seine Brust, doch seine Wunde ist verheilt und er spürt…ein Pochen…Sein Herz ist nachgewachsen…

„…es ist…nachgewachsen?? Ich dachte…das geht nicht??“

„Beim Erwachen wird der Körper vollständig regeneriert…“

„Erwachen?? Ich bin gerade erwacht??“

„Ja…sogar schon das 2. Mal…du warst für eine kurze Zeit tot…Spürst du es denn nicht? Spürst du keinen Unterschied??“

Der Dunkelhaarige schaut ihn fragend an…doch dann versteht er und muss fröhlich grinsen. Hektisch nimmt er seine Kontaktlinsen heraus.

„Und??? Und?????“

„Braun…Schöne braune Augen…“

Glücklich umarmt ihn Aoi…Er ist normal!! Er ist jetzt ein normaler Vampir!!!! Der Wahnsinn ist vorbei!!

„A…aber wie???“

„Wenn ein wahnsinniger Vampir genug Blut von einem Anderen saugt, bekämpfen sich die Viren gegenseitig und dadurch wird der Vampir zu einem Normalen verwandelt!“

„Aber woher…??“

„Ich wusste es nicht genau…aber ein Versuch war es doch wert oder?? Ich konnte mich auch vage daran erinnern, dass mal Yune das kurz erwähnt hatte…“

Der Schwarzhaarige hatte genug gehört und zieht Uruha an sich heran, um ihn wieder in einen lang anhaltenden heißen Kuss zu verwickeln…

Sie wollen jetzt einfach nur ihr Beisammensein genießen…Ihr unfassbares Glück teilen…denn sie hatten es geschafft…gemeinsam haben sie einen wahnsinnigen Vampir besiegt…gemeinsam sind sie dem Tod knapp entwischt…und…endlich haben sie zueinander gefunden…ihre Liebe endlich offenbart…

Es war ein Fehler gewesen...

„Na du? Schon wach?“

Uruha schmiegt sich ganz nah an den warmen Körper des Schwarzhaarigen und blickt glücklich zu diesem auf, doch er gibt ihm keine Antwort, sondern starrt ihn nur verträumt an…

Sachte streicht ihm Aoi über die Wange…

Sie liegen beide aneinander geschmiegt in Uruhas Bett und genießen die angenehme Stille und das matte Licht, dass durch die Gardinen scheint…Gestern Abend sind sie erschöpft ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen...Die Geschehnisse hatten ganz schön an ihren Kräften gezehrt…doch jetzt sind sie ausgeschlafen und blicken sich gedankenverloren an…

„Alles klar, Schatz?“

„Ja…Es ist nur einfach so schön aufzuwachen und dann dein fröhliches Gesicht zu erblicken…“

Sanft umarmt der Schwarzhaarige den Anderen und lächelt zufrieden…Alles ist wieder in Ordnung…denn er ist wieder normal…Er spürt rein gar nichts mehr von dem Wahnsinn, das sich in ihn hineingefressen hatte…nichts von unbändigen Zorn…oder übertriebenen Blutdurst…zu seinem Bedauern auch keine überdurchschnittlichen Kräfte mehr…aber dafür ist er frei…Er fühlt sich so frei wie schon lange nicht mehr…und die spürbare beruhigende Wärme seines Geliebten an seinem Körper macht ihn nur noch umso glücklicher…

„Ich bin froh, dass wir beide aus dem Schlamassel heil herausgekommen sind.“

Der Blonde streicht liebevoll über Aois Brust…

„Ja…das bin ich auch…“

…doch Aoi macht einen nachdenklichen Eindruck…

„Hm…aber da gibt es noch etwas was mich beschäftigt…“

Überrascht blickt der Blonde auf.

„Und was?“

„Naja…eine Leiche…um genauer zu sein Miyavis Leiche…Sie…war beim Verbrennen des Leichenhaufens…nicht mehr da…“

„Wie nicht mehr da?“

„Einfach…nicht mehr da eben…verschwunden…“

Grübelnd setzt sich Uruha auf…Nun beschäftigt es auch ihn…

„Hm…Sei mal ganz ehrlich zu mir, Suguru…Hast…du mit Miyavi, bevor du ihn ausgesaugt hast…hast du da mit ihm wirklich…geschlafen?“

Schuldbewusst kratzt sich Aoi nervös am Nacken…

„Ja…Tut mir Leid…“

„Nein, darum geht es nicht! Das war ja noch bevor, wir…naja was miteinander angefangen hatten. Es geht mir um was anderes…“

Stumm blickt der Schwarzhaarige ihn fragend an.

„Durch den Sex…hast du ihm wahrscheinlich die Viren übertragen…und als er gestorben ist…ist er dann wieder erwacht…“

Weiter braucht der Blonde nicht mehr zu erklären…Aoi leuchtet sofort ein, was er getan hatte…Was für ein Mist er gebaut hatte…Was nun für eine unvorstellbare Gefahr besteht…für sich…für Vampire…und vor allem für Menschen…oder bei starker Verbreitung gar…der ganzen Menschheit?
 

…denn Yune war erst der Anfang gewesen…
 

Fortsetzung folgt…



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Von: abgemeldet
2014-05-18T15:57:58+00:00 18.05.2014 17:57
Die story war richtig spannen.^^
Echt toll geschrieben.^^
Konnte gar nicht mehr auf hören zu lesen.^^

lg^^
Von: abgemeldet
2014-05-18T13:08:35+00:00 18.05.2014 15:08
Hahaha, XD
echt tolles Kapitel, der Schluss war echt klasse: //„Iiih…und wie soll mir das bitteschön helfen?? Was soll ich denn damit??“
Noch mal ein belustigtes Schmunzeln erfüllt den Raum…Der kalte Blonde senkt leicht den Kopf und schaut ihn unheimlich anfunkelnd an…
„Du sollst es trinken.“
Verdattert starrt ihn Aoi an…Wie…Wie bitte??!//


Also ich werde dann mal weider lesen, ^^
bin jetzt auch mal gespannt wie es weider geht.^^

LG^^
Von:  kokuchou
2014-01-16T23:30:30+00:00 17.01.2014 00:30
Das war eine wirklich geniale Story!!!
Mit Happy End, was es noch besser macht. *lach*
Ich mach mich nachher noch an den zweiten Teil. Bin gespannt was aus Miyavi geworden ist. :D
Diese Idee ist wirklich toll. Ich liebe Gazette und Vampire und du hast das super umgesetzt das Thema.
*Daumen hoch und ff zu den Favos pack*

VlG ruha
Von:  Sei
2011-11-26T00:18:49+00:00 26.11.2011 01:18
Beim Lesen hab ich Gänsehäute(!) und Arschkälte und Hitzewellen bekommen. Verdammte ******** is der ff geil geschrieben!
Kann dir echt n feeetttteen Lob für deine Arbeit geben. Du hast echt ins Schwarze getroffen bei meinen Interessen, da ich n riesen Vampirfan bin :DDD
find ich eecht supi!
Ich hab bei Urus Leiden echt mit gelitten und die Idee mit den wahnsinnigen Vampieren is einfach GREAT! ;D
<3
Von:  InspiredOfMusic
2009-10-22T21:45:57+00:00 22.10.2009 23:45
Sag ich doch...Ruki wäre so viel süßer mit Uruha...
Von:  InspiredOfMusic
2009-10-22T15:07:39+00:00 22.10.2009 17:07
Also..ganz ehrlich, ich mag zwar wie du schreibst und alles...es ist sehr fesselnd...aber die story kotzt mich an...
Ich hab noch nie jemanden so gehasst in eienr FF, wie Aoi...das mit dem geld...das war echt...so fies...
Von:  InspiredOfMusic
2009-10-22T14:51:30+00:00 22.10.2009 16:51
Ich hoffe das ist ein Witz...
Miyavi TOT!
Aoi ist ein Monster geworden..wie kann uruha so einen lieben??
Von:  InspiredOfMusic
2009-10-22T14:42:43+00:00 22.10.2009 16:42
Warum macht Aoi das?? Er ist ein richtiger Arsch..

Ruki und Uru wären viel süßer zusammen...
Von:  InspiredOfMusic
2009-10-22T14:34:02+00:00 22.10.2009 16:34
Oh mann, das ist richtig traurig mit uru und ruki...tun mir beide voll leid!
Von: abgemeldet
2009-06-17T08:57:22+00:00 17.06.2009 10:57
Boah, normalerweise steh ich ja nicht so auf Vampirstories und so, aber diese FF hats mir echt angetan!!
Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen o__O


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