Aufbruch in ein neues Leben von _-Haira-_ ================================================================================ Kapitel 3: Der Aufbruch ----------------------- Als um 5 Uhr meine Mutter in mein Zimmer kam, war ich noch tief und fest am schlafen. Sie schüttelte mich regelrecht wach und drang mich dazu, aufzustehen und mich schleunigst fertig zu machen. Um 9:25 Uhr sollte unser Flug nach Tokio gehen. Deswegen mussten wir 1 1/2 Stunden eher da sein, wegen der Gepäckaufgabe und dem Einchecken. Langsam trottete ich ins Badezimmer. ~Sie macht wie immer so viel Hektik und ist viel zu früh dran..~ dachte ich mir, während ich die Zähne putzte. ~ Ich hätte auch genauso gut um 6 Uhr aufstehen können..~ mopperte ich in Gedanken weiter. An die Ereignisse von gestern Abend dachte ich im Moment gar nicht mehr. Nach dem Zähne putzen wusch ich mir durchs Gesicht und schminkte mich. Kajal, Wimperntusche, Eyeliner, eigentlich so wie jeden Morgen. Nur dass es dieses Mal, das letzte Mal in diesem Haus sein würde. Ebenso kämmte ich meine Haare. Dann trottete ich wieder in mein Zimmer zurück. Ich verspürte die große Lust mich wieder in mein Bett zu schmeißen, doch ich musste noch meine restlichen Sachen packen. Mein Handgepäck war noch nicht fertig gepackt, also holte ich meinen Rucksack und setzte mich auf mein Bett. Ich packte die aussortierten CD´s, MP3 Player, die Badezimmerutensilien von vorhin, Digitalcamera, meinen Block und Stifte in den Rucksack. Meine Bettwäsche zog ich ab und stopfte sie noch irgendwie in den viel zu kleinen Koffer rein. Einige Freunde von meinen Eltern flogen mit, so konnten wir noch Sachen in ihren Koffern und Taschen deponieren. Ich musste mich auf meinen Koffer draufsetzen, dass er zu ging. Was mir nach ein paar Versuchen und ein wenig Anstrengung dann auch gelang. Nach diesem Akt, zog ich mir meine bequeme Jeans an, die ein paar Löcher in den Beinen hatte und mein schwarzes T-shirt mit Neonfarbenen Sternen drauf . Mittlerweile war es halb 6 und ich ging runter in die Küche. Wir hatten nur noch Pappteller und Plastikbesteck, da alles andere schon in Containern auf dem Weg nach Tokio war. Da es noch früh morgens war, hatte ich noch nicht wirklich Hunger und kriegte gerade mal ein Brötchen mit Käse runter. Meine Mutter schmierte so noch ein paar Brötchen für unterwegs und packte diese in ihren Rucksack. Ich bekam noch eine Packung Eistea Pfirsich in meinen Rucksack, ebenfalls für unterwegs. Manchmal übertreibt es meine Mutter einfach, aber sie meint es ja nur gut. Ich ging nach dem mageren Frühstück nach oben und packte die Packung Eistea in meinen Rucksack. Ich hatte mir vorgenommen am Flughafen noch was zum lesen zu kaufen. Um Punkt 6 Uhr standen wir drei unten vor der Haus Tür und schlossen ab. Ein Freund meines Vaters holte uns mit dem Auto ab und brachte uns zu den Freunden meiner Eltern die mitfliegen würden. Um viertel nach 7 fuhr dann unsere kleine Auto Karawane los zum Flughafen. Wir brauchten ca. 45 Minuten, so würden wir noch genug Zeit haben um alles zu erledigen. Auf der Autofahrt konnte ich nicht schlafen, sondern versuchte mir so gut es ging mir alles einzuprägen. Ich hab zwar viele Foto´s vorher gemacht und bekommen, doch richtige Erinnerungen sind immer noch das schönste für mich. Als wir am Flughafen waren, stiegen wir aus und gingen rein. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten, fanden wir den richtigen Schalter und gaben unser Gepäck auf. Danach setzten wir uns hin und aßen unsere mitgebrachten Brötchen und ich trank meinen Eistea. Um 10 nach 9 konnten wir dann endlich ins Flugzeug. Wir nahmen unsere Plätze ein und warteten bis das Flugzeug auf die Rollbahn fuhr. Um 09:25 Uhr war es so weit. Kurze Zeit später, flogen wir schon über Berlin hinweg. Erst jetzt wurde mir wirklich klar, dass ich für längere Zeit nicht mehr nach Berlin, geschweige denn Deutschland zurück kehren würde. Da wir nur eine Stunde mit dem Flugzeug unterwegs waren, hatte ich mir nicht vorgenommen einzuschlafen, sondern betrachtete die Städte unter uns. Ca. um 10:35 Uhr, erreichten wir den Frankfurter Flughafen, die Heimatstadt meiner Mutter. Von hier aus begleitete uns eine gute Freundin meiner Mutter mit nach Tokio, während 2 Freunde meines Vaters aus Berlin mit kamen. Ich hatte mir keinen ausgesucht der mit sollte, weswegen mein Vater zwei Freunde eingeladen hatte. Nun saßen wir 3 elendig lange Stunden auf dem Flughafen fest, da unser Flugzeug um 13:55 Uhr, von hier aus nach Tokio starten würde. Leicht erschöpft lies ich mich auf einen der warte Sitze fallen und lehnte mich gegen einen unserer Rucksäcke, der auf einem Sitz stand. Nach ein paar Minuten schlief ich auch schon ein. Plötzlich wurde ich geweckt. Es war mein Vater, der meinte dass wir nun ins Flugzeug einchecken müssten. Hatte ich wirklich 3 Stunden lang geschlafen?! Es kam mir eher vor wie ein paar Minuten. Aber daran war jetzt auch nichts mehr zu ändern. Wir stiegen mit einer Person mehr ins Flugzeug ein und nahmen unsere Plätze erneut ein. Diesmal kramte ich ein Kissen aus dem Rucksack meiner Mutter raus und lehnte mich mit dem Kopfkissen gegen das Fenster des Flugzeuges. Ich lauschte noch kurz dem Gespräch meiner Mutter mit ihrer Freundin, dem ich aber nach kurzer Zeit nicht mehr folgte, da ich schlief. Als ich aufwachte, wusste ich nicht genau wie spät es war. Ich wusste nur, dass meine Familie eingeschlafen war genauso wie der Rest des Flugzeuges. Nur vereinzelt war noch einer wach, so wie ich das sehen konnte. Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, dass wir so ca. 22 Uhr hatten. In 10 Stunden würden wir auf Japanischem Boden stehen, was mich freute aber auch beunruhigte. Ich löste mich von meinem Gurt und quetschte mich durch die Reihe zum Flur hin, ohne meinen Vater wach zu machen. Leise schlich ich zum Klo. Nachdem ich wieder im Flur war, bemerkte ich, dass so ca. 4 Leute, mit mir eingeschlossen, noch wach waren. Sie guckten mich an und lächelten. Aus Höflichkeit lächelte ich zurück. Ich ging wieder zurück zu meinem Platz und setzte mich. Die Leute die im Flugzeug saßen, sahen fast alle aus wie reiche Geschäftsleute. Da ich nichts besseres zu tun hatte und nicht müde war, holt eich einen von meinen Manga´s aus dem Rucksack und fing an zu lesen. Ein paar Tage bevor wir aufgebrochen waren, hatte ich ihn mir gekauft und nicht angefangen zu lesen. Nach guten 45 Minuten hatte ich ihn auch schon durch. Daraufhin packte ich ihn wieder ein und entdeckte den Flugplan des Flugzeuges. Ich las ihn mir durch. Frankfurt: Abflug 13:55 Uhr Tokyo, Narita: Ankunft 07:50 Uhr Das heißt in ca. 9 Stunden würden wir in Tokio sein. Ich packte den Flugplan wieder in das Netz, des Sitzes meines Vordermannes und schaute mich im Flugzeug mal wieder um. Mein Blick fiel auf ein Mädchen, die aus dem Fenster schaute. Sie ist mir vorher noch nicht aufgefallen, da sie glaub ich geschlafen hatte. Soweit ich sehen konnte, flog sie alleine. Sie hatte schwarz/ rote Haare. Vorne waren sie etwas länger als Schulterlang und der Pony war rot. Hinten waren ihre Haare was kürzer und schwarz. Sie trug ein rotes T-shirt und eine schwarze Hose. Ich glaube, sie spürte meinen Blick im Rücken, denn sie drehte sich um und schaute mich fragend an. Ich war zu langsam um mich wegzudrehen und lächelte ihr zu, so wie die Männer es vorhin bei mir getan hatten. Sie lächelte zurück und deutete auf den freien Platz neben sich. Ich glaub ich soll zu ihr, schoss es mir durch den Kopf. Ich nickte und quetschte mich wieder an meinem Vater vorbei. Dann ging ich unbemerkt durch die mittlere Sitzreihe und setzte mich neben ihr. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie faszinierende Augen hatte. Sie waren richtig Eisblau und zogen mich irgendwie in ihren Bann. Sie guckte mich an. "Hi, I´m Megan. Do you speak english?",sagte sie und guckte mich daraufhin fragend an. "I´m Fukiko.", sagte ich schnell. Ich wunderte mich warum sie mit mir auf Englisch sprach. Dachte sie vielleicht dass ich nur Japanisch könne? Fragte ich mich innerlich. " Where are you from?", fragte sie höflich. "I´m from Germany", ich lächelte. Jetzt musste sie ihr lachen verhindern. " Oh.", gluckste sie. " Ich dachte du könntest kein Deutsch." lachte sie leise. "Tja, so schnell kann man sich täuschen." ich machte eine kurze Pause. "Wieso fliegst du eigentlich alleine nach Japan?" fragte ich. " Ich gehe dort meine Tante für die Sommerferien besuchen. Sie wohnt etwas abseits von Tokio", sagte sie. "Und was treibt dich nach Japan? Heimweh?! " sie grinste. "Ich war noch nie in Japan, falls du das meinst. Mein Vater hat nur einen Arbeitsplatz in Tokio bekommen und zieht nun mit uns in seine Heimat zurück", sagte ich leicht schlecht gelaunt. Sie guckte mich was verdutzt an. "Scheint dir ja nicht so zu gefallen." "Ganz im Gegenteil, ich würde lieber in Deutschland bleiben, aber da kann man ja nichts machen", sprach ich lächelnd. "Da hast du auch wieder recht. ", gestand Megan. Wir unterhielten uns noch eine Weile. Ich fand heraus, dass Megan ähnliche Musik wie ich hörte und auch gerne Mangas las. Aber sie zeichnete nicht, was ja auch nicht schlimm war. Während wir uns unterhielten, verging die Zeit wie im Flug. Es stellte sich heraus, dass das Haus ihrer Tante in der Nähe unseres neuen Hauses befand. Der neue Chef meines Vaters hatte uns dieses Haus bereit gestellt und bezahlt. Ich freute mich sehr darüber, dass ich erstmal nicht die einzigste war, die Deutsch sprach. Mittlerweile war es halb drei und es waren nur noch ca. 5 1/2 Stunden, bis wir in Tokio landeten. Um uns rum wachten ab und zu andere Passagiere auf, die aber kurze Zeit später wieder in den Schlaf fielen. Megan und ich hatten vor, dass wir uns, solange sie da blieb, treffen würden um Tokio zu erkunden. Megan holte Papier und einen Edding raus, was sie anscheinend immer dabei hatte. "Würdest du mir was malen?!", fragte sie mit leichtem Zweifel. "Klar!", sagte ich sofort begeistert. Ich nahm ihr den Edding aus der Hand und fing an zu malen. Ich malte Megan als Chibi-Figur. Es sah richtig zum Knuddeln aus, wie ich den Gesichtsausdruck gemalt hatte. Als ich fertig war, schrieb ich meinen Namen und das Datum drunter und schmunzelte. "Bitte schön", ich lächelte. "Danke.", sie beguckte das Bild und musste lachen. "Soll ich das sein?!", fragte sie. Ich nickte, was >Ja< bedeuten sollte. Sie beäugte das Bild gut und fand es schließlich doch in Ordnung. "Du kannst sehr gut zeichnen.", stellte Megan fest. "Danke", ich freute mich darüber. Mir fiel jetzt erst wirklich auf dass sie einen Lippenpiercing hatte, genauso wie ich. Ich hatte ihn an der rechten Seite, während sie ihn links hatte. ~ So verhakt ma sich beim küssen wenigstens nich ..~ dachte ich. Die Folge meiner Gedanken waren, dass ich mein Gesicht verzog, da ich nicht verstand wie ich so was jetzt denken konnte, aber sie kriegte das nicht mit. Um halb Sieben gingen im ganzen Flugzeug die Lichter an und es kam eine Durchsage vom Piloten. Langsam wachten alle Passagiere auf. Mein Vater schaute sich fragend nach mir um. Als er mich entdeckte wirkte er erleichtert und ich winkte ihm zu. Er guckte etwas verdattert wegen Megan, drehte sich jedoch dann zu meiner Mutter um, um sie aufzuwecken. "Ich gehe kurz zu meinen Eltern." " Alles klar." Ich stand auf und ging rüber zur anderen Seite. Mein Vater rutschte zum Fenster rüber und ich setzte mich. Er fragte mich erstmal über das Mädchen aus, neben der ich bis vorhin noch saß. Als er endlich aufhörte zu fragen, fragte ich ihn ob ich Megan in den Ferien treffen dürfte. Mein Vater meinte nur, dass er sie erstmal selber kennenlernen wollte. Ich war damit erstmal zufrieden und ging zurück zu Megan. Als ich mich setzte kamen die Stewardessen mit dem Frühstück. Wir aßen beide nicht sehr viel, da es uns nicht besonders gut schmeckte. Als die Stewardessen die Tablette wieder einsammelten, war es viertel nach 7. In einer halben Stunde, würden wir in Japan landen. Megan schob die Verdunklung vom Fenster hoch und wir beide schauten aus dem Fenster. Ich kniff die Augen zusammen da mich die aufgehende Sonne blendete. Megan hielt mir die Augen zu, worauf ich mich leise mit einem " Ej, jetzt seh ich gar nichts mehr!", beschwerte. Ich kitzelte sie leicht am Bauch, worauf sie leise aufquiekte und die Hand von meinen Augen nahm. Es folgte eine weitere Durchsage, dass wir uns auf unsere Plätze begeben und anschnallen sollten, da wir in kürze Landen würden. Ich blieb bei Megan sitzen, was meinem Vater recht war und wir schnallten uns an. Man konnte förmlich die Neugier und Spannung von uns, auf Tokio spüren Als wir endlich gelandet waren und am Flughafen standen, war keine große Zeit da, um sich umzusehen. Wir mussten zu den Gepäckbändern um unser Gepäck zu finden. Megan lief mit uns über. Mein Roter Koffer mit dem Schwarzen Muster darauf, war kaum zu übersehen. Ich nahm ihn vom Band und half Megan ihren Koffer vom Band runterzu heben. Wir warteten noch auf meine Familie und Freunde und gingen dann gemeinsam mit Megan nach draußen. "Da vorne! Das ist meine Tante.", sie zeigte mit dem Finger auf eine Frau, die schon lächelte als sie Megan sah. Sie rannte ihrer Tante in die Arme und wir warteten. Mein Vater und deren Freund gingen los, um die 2 Mietwagen zu holen. Mittlerweile hatte sich meine Familie auch einigermaßen mit Megan bekannt gemacht. Dies wurde auch gleich mit ihrer Tante fortgeführt. Ich setzte mich auf den Bordstein und wartete auf meinen Vater und das Auto. Megan schlich sich von hinten an mich ran, kniete sich hin und schlang ihre Arme um mich rum. Ich zuckte leicht zusammen:" Maaaaan Megan. Musst du mich so erschrecken?!" meckerte ich sie lachend an. " Ich konnte ja nicht wissen dass du dich so erschreckst!", wiedersprach sie unschuldig. Meine Mutter bot Megan und ihrer Tante an bei uns mitzufahren, was sie auch gleich annahm, damit sie kein Taxi bestellen mussten. Wir waren nun 8 Leute inklusive Gepäck. Meine Mutter, mein Vater, Megan´s Tante und der Freund meines Vater, fuhren in einem Auto. Während Megan, die Freundin meiner Mutter, Jürgen, ein Freund meines Vaters und ich, in dem andren Auto saßen. Wir beide waren von der letzten Nacht im Flugzeug erschöpft und schliefen aneinander gekuschelt ein. Als wir geweckt wurden, standen wir bereits vor dem Haus von Megan´s Tante. Megan und ich stiegen aus und guckten uns um. Genauso wie ich war Megan das erste mal hier in Tokio. Meine Mutter erklärte mir, dass unser Haus nur drei Häuser entfernt stehen würde und es kein Problem gab, dass Megan und ich uns jeden Tag sehen konnten um Zeit zusammen zu verbringen. Ich strahlte übers ganze Gesicht, genauso wie es Megan tat. Ein paar Minuten später, ging jeder in sein Haus. Wir bezogen unsere Zimmer. Für ein paar Tage, musste ich mein Zimmer mit der Freundin meiner Mutter ( Gabriél) teilen. Ich packte meine Sachen in den großzügigen Schrank und sah mich im ganzen Haus um. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, den Laptop anzuschließen und meinen Freunden aus Berlin zu schreiben, dass ich gut angekommen war und meine ersten Eindrücke zu beschreiben. Eine Sache ließ ich allerdings weg: Megan. Ich wollte nicht, dass sie dachten dass ich sie schnell vergessen würde und schon längst neue Freunde hier gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)