Nachtschicht von Siberianchan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Nachtschicht Inhalt: Oneshot, Roy in einer Nachtschicht, bei der er Gesellschaft bekommt… spielt zwischen Anime und Movie – und hat NICHTS mit „Coming Home“ zu tun. Pairing: Keines – zumindest nicht explizit und nicht zwischen den beiden Akteuren. Disclaimer: Nichts meins, das schöne FMA. Gehört Hiromu Arakawa… also kein Geld für mich. Aber… *Spendenhut hinhalt* ^^° ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nachtschicht Menschen verließen einen, kamen, gingen. Für ihn gingen sie häufiger, als dass sie kamen, das lag ganz einfach an dem Beruf, den er ausübte und den auch die meisten dieser Menschen teilte, die gegangen waren. Der Tag ging zu Ende, die Sonne ging auf und wieder unter, das war recht gleichmäßig verteilt. Nur die Arbeit, die wurde nicht weniger. Nicht mit den Menschen, die gingen und erst recht nicht mit dem Ende des Tages. Tatsächlich nahm die Arbeit immer mehr zu, je später es wurde… verdammt. Roy ließ den Kopf sinken. Er hasste diesen Schreibtischjob. Es klopfte. „Ja?“ Ein Kopf schob sich herein, große Augen, ein wachsamer Blick… Edward… Es war nicht Ed. „Guten Abend…“ „Hallo Al.“ Der Junge sah ihn vorsichtig, unsicher an, ein Kind von noch nicht ganz elf Jahren… Er staunte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du…“ „Ich konnte nicht schlafen.“, sagte Al, wie eine Entschuldigung. „Ich…“ „Ruhig“, sagte Roy. „Es ist…“ Er schluckte. „Es ist erst zwei Wochen her…“ Er nickte zu einem Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Magst du dich nicht setzen?“ „Äh… ja. Danke.“ Al setzte sich brav. Roy betrachtete ihn. Optisch keinerlei Ähnlichkeit zu Ed. „Was treibt dich her?“, fragte er. „Ach…“ Al lächelte ein wenig verlegen, ein wenig schief, wie Ed mit zwölf Jahren. „Ich hab einen Spaziergang gemacht… frische Luft schnappen… und bin dann hier gelandet… und bei ihnen brannte noch Licht.“ Sein Blick glitt abschätzend auf den Papierstapel. Der gleiche Blick wie Edward. „Störe ich sieetwa bei der Arbeit?“ Roy musste lächeln; das war so gar nicht Eds Art gewesen. Aber es war auch nicht Ed… es war der Mensch, den Ed über alle Maßen geliebt hatte, ganz einfach… „Nein, nein, gar nicht. Um ehrlich zu sein“, meinte er sanft. „Ich bin sogar sehr froh über ein wenig Gesellschaft.“ „Ah…“ Roy las ein Dokument, unterzeichnete es und rieb sich das linke Auge, schob dazu einen Finger unter die Augenklappe. „Alles in Ordnung?“, fragte Al besorgt. „Ähm… ja… das Auge tut nur ab und an weh.“ Er tippte sich auf die Klappe. „Waren sie damit schon beim Arzt?“, fragte Al. „Ich hab mich vor zwei Tagen selbst aus dem Krankenhaus entlassen“, meinte Roy trocken. „Ginge ich zum Arzt, wäre ich sofort wieder weggesperrt.“ „So?“, fragte Al. „Ja… ich will mich nicht aufhalten lassen“, erklärte Roy vorsichtig. „Wobei…“ Als Blick glitt zu einer Karte von Amestris. Eine rote Reißzwecke markierte einen der nördlichsten Punkte der Briggs-Berge, nahe der Grenze zu Drachma. „Wollen sie dorthin?“ „Ja.“ „Warum? Ich meine…“ Roy seufzte. „Dein Bruder… Ed…“ Er schluckte. Wie machte man das einem Kind, wie Al eines war, begreiflich? „Vielleicht wäre er noch hier, wenn ich anders gehandelt hätte… mich anders entschieden hätte… ich hätte ihn nicht allein gehen lassen dürfen.“ „Aber…“ „Und ich kann nicht einmal etwas tun, dass er zurückfindet… ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob er noch lebt… das einzige, das ich tun kann, ist warten…“ Er schluckte. „Wenn ich mich degradieren lasse und mich zurückziehe… habe ich vielleicht Gelegenheit, über einige Dinge nachzudenken.“ „Das klingt, als wollen sie büßen.“, sagte Al. Roy hob eine verwirrte Augenbraue. „Wenn du es so nennen willst…“ „Denken sie, dass würde Nii-san gefallen?“, fragte Al. Roy musste einen Moment lang sehr ernsthaft überlegen; dann lächelte er matt. „Er hätte einen Spruch übrig, da bin ich mir sicher.“ „Aber er hätte es sicher nicht gut geheißen.“, sagte Al. „Ich… wissen sie, Nii-san… ich weiß, sie haben sich viel mit ihm gestritten, das haben sie mir ja selbst gesagt, aber… er hält viel von ihnen… und… er mag sie… er mag sie sehr sogar.“ In Roy krampfte sich etwas sehr schmerzhaft zusammen. „Und sie… sie mögen ihn doch auch.“, fuhr Al fort. „Hm…“ Er zögerte. „Hm… ja…“ „Also, warum…“ Roy seufzte leise. „Es geht nicht… eben deshalb…“ Er schloss das eine Auge, um Al nicht ansehen zu müssen. „Ich glaube nicht, dass du das verstehst und… du musst es auch noch nicht verstehen. Aber es geht nicht, dass ich hier bleibe und weitermache, als wäre nichts gewesen… als hätte es ihn für mich nie gegeben…“ Wahrscheinlich war das jetzt so viel gewesen, dass Al wusste, was er meinte, was er sagen wollte. Er schielte zu dem Jungen. Der schwieg eine ganze Weile, ehe er sagte: „Machen sie, was sie für richtig halten. Wenn ich Nii-san gefunden habe, kann er sie immer noch zusammenfalten, wie er lustig ist.“ Er lächelte leicht. „Stellen sie sich darauf ein, dass er das bald tut.“ Roy lächelte matt zurück, streckte die Hand aus und fuhr Al durch die Haare, streifte dabei seine Wange. Diese Berührung hatte er sich Edward gegenüber immer verbissen… „Abgemacht.“ Al lächelte. „Ich finde ihn. Ganz sicher.“ „Ich weiß.“, sagte Roy. „Ich warte auf den Tag. Und dann werde ich da sein.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Eine durchwachte Nacht… Gewidmet meiner lieben Tesla, meiner CheezyCat und meiner lieben Ina_Nami. Ihr drei seid toll. Ich liebe euch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)