The different Way von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Some friends become enemies; some friends become your family ------------------------------------------------------------------------ Ich weiß ehrlich nicht was ich sagen soll. Ebenso wenig weiß ich wo die ganze Zeit geblieben ist. Ich weiß nur dass es krass lange her ist seit dem letzten Update, dass es mir Leid tut und dass es hier jetzt sofort weiter geht. Some friends become enemies; some friends become your family Gerard POV: Der unglaubliche Vorteil früher einen äußerst widerlichen Lebensstil gehabt zu haben, liegt darin, dass man nicht sonderlich überrascht ist, morgens auf einer fremden Couch aufzuwachen. Die aufgehende Sonne stach unangenehm in meine, sicherlich von tiefen Augenringen gezierten, Augen und ich drehte mich murrend um. Ich wusste nicht wo ich war, wunderte mich eigentlich auch nicht, ich wusste ja nicht mal wer ich war. Irgendwas mit G… Ge… Gerald? „Gerard“, flüsterte eine angenehm sanfte Männerstimme in mein Ohr. Gerard also, mh, ich erinnere mich. „Du musst aufstehen.“ Ach, ich scheiß auf die angenehme Stimme, der Kerl ist der Teufel! „Ich hab dir Kaffee gemacht.“ All seine Sünden seien ihm vergeben. Schwerfällig erhob ich mich aus den Kissen und lächelte verschlafen Frank an, der mir eine große Tasse Kaffee unter die Nase hielt. Meine gute Fee. „Wie spät ham’ wir’s?“, murrte ich, nahm einen Schluck aus der Tasse und zog mein T-Shirt runter, welches im Schlaf hoch gerutscht war. Ich zog die Beine an, damit Frank, ebenfalls noch in Jogginghose und Schlabbershirt, sich setzen konnte. Das war ich ihm wohl schuldig, immerhin… „Viertel vor Sieben, ich dachte, du willst vielleicht noch duschen. Ich hab die Sachen von mir rausgelegt, die viel zu groß sind und dir-“ „Oh mein Gott, wir haben rumgemacht, oder?“, unterbrach ich ihn und als er sichtlich rot wurde, seufzte ich. Maaan… „’Tschuldige“, sagten wir gleichzeitig, guckten uns verwirrt an und begannen zu lachen. So schlimm schien der Kerl ja doch nicht zu sein… Nach einer heißen Dusche und zwei Tassen Kaffee machten der Kleine und ich uns auf den Weg zur Folterhalle a.k.a. Schule. „Ah scheiße verdammt’“, fluchte Frank lauthals neben mir. „Was’n?“ „Ich hab meine Kippen liegenlassen.“, knurrte er. Ich betrachtete ihn einen Moment von der Seite. Er hatte ein schönes Profil, aber das hatte ich gestern auch schon festgestellt. Franks POV: Ich gehe neben Gerard Way zur Schule, wieder. Er hat bei mir geschlafen. Wir haben rumgemacht verdammte scheiße. Das heißt im Klartext: meine Nerven liegen blank, ich weiß nicht ob ich weinen oder schreien oder beides soll. Nikotin. Ich hatte meine Zigaretten doch,… mh,… Ich durchsuchte eilig meine Hosentaschen, dann die meines Hoodies. „Ach scheiße verdammt“, das hatte mir wirklich noch gefehlt. Nachdem ich den Verursacher meines Nervenchaos über mein kleines Problem aufgeklärt hatte, tat dieser nichts weiter als mich anzustarren. Ich tat so wie als würde ich es nicht bemerken, war mir aber ziemlich sicher, dass ich reichlich rot wurde, als mich plötzlich eine Packung Zigaretten von unten angrinste. „Nimm schon“, hörte ich Gerard sagen und hastig schnappte ich mir eine. Ganz Gentlemen like zündete er sie mir sogar an, ehe er seinen eigenen Glühstängel in Brand setzte. Er sah heiß aus, wenn er rauchte… gah woher kommen diese Gedanken. Obwohl, nach gestern Abend kein Wunder. Ich seufzte und er sah mich fragend an. „Wieso bist du eigentlich so nett zu mir?“, fragte ich kleinlaut und nahm einen tiefen Zug. Er schien einen Moment nach einer Antwort zu suchen, ehe er zögerlich antwortete: „Ich bin es dir irgendwie schuldig…“ „Was meinst du?“, fragte ich sichtlich überrascht. Er zog die Augenbrauen in die Höhe, schien ernsthaft über meine Frage nachzudenken. „Ich hab keine Ahnung.“, endete er schließlich und lächelte mich leicht an. „Na dann“, sagte ich und sein Lächeln darauf war so ansteckend, dass auch meine Mundwinkel nach oben schnellten. Seltsamer Junge. Am Schultor verabschiedete ich mich von Gerard und versprach ihm seine Sachen in den nächsten Tagen vorbeizubringen. Als Abschied bekam ich noch ein unglaubliches Lächeln. Ich saß auf meinem Platz im Biologieraum, der immer noch seltsam nach Fisch roch, und starrte auf die abstrakte Zeichnung eines Fisches an der Tafel, als etwas mich seitlich am Kopf traf. Erschrocken kippte ich vom Stuhl und hörte kurz darauf ein Lachen. „Hey du Trantüte. Schläfst du schon vor dem Unterricht?“ Grinsend reichte Ray mir die Hand und half mir mich aufzurappeln. „Vielleicht hat er uns deswegen auch versetzt“, murrte Bob und ließ sich, gespielt verletzt guckend, auf seinen Stuhl fallen. „Holy Shit“, fluchte Frank nach einem Moment des angestrengten Nachdenkens, „tut mir Leid Jungs.“ „Macht nix“, winkte Bob ab, „du kaufst einfach die nächste Schachtel.“ „Aber ich bin doch gar nicht dran“ – Todesblick a là Bob Bryar – „Ach ja, klar kauf ich sie.“ „Frank ist käuflich“, grinste Ray und ließ sich neben mich fallen. „Äh, ihr seid doch die, die käuflich sind.“ Ray stutze einen Moment ehe er ein einfaches ‚Oh’ vernehmen ließ. „Das hat doch gar nichts mit Käuflichkeit zu tun. Das ist eine Wiedergutmachung deinerseits, außerdem-“ Die hereinkommende Lehrerin unterbrach die sinnlose Diskussion ehe sie begonnen hatte. Ich war ihr unglaublich dankbar dafür. „Ich hasse euch Scheißkerle“, gurrte ich munter und Bob erwiderte ein liebevolles Fick dich. „Also, was war so wichtiges?“, fragte Ray in der Pause. Er hatte sich erbarmt sich mit mir in Raucherecke begeben anstatt, wie Bob, essen zu gehen. „Ah Ray! Bitte, Zusammenhänge!“ Ray lachte, nahm mir meine Zigarette aus der Hand und zog einmal. Scheiß Gelegenheits-Schnorrer-Raucher. „Na, warum du uns heut morgen vergessen hast. Und gestern Abend nicht an dein Handy gegangen bist.“ Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über den Schulhof streifen. Ich blieb an der dunklen Silhouette Gerards hängen. Er stand auf der anderen Seite des Schulhofes, offensichtlich in ein Gespräch mit seinem Rotschopf Rose vertieft. Ich nahm Ray die Zigarette aus der Hand und zog daran. „Hast du ein Mädchen kennengelernt?“, fragte er ruhig. Ich schüttelte den Kopf. „Einen Jungen?“, lächelte er und ich seufzte. „Nein nicht wirklich.“, murrte ich. Meinen Blick immer noch in die Ferne gerichtet reichte ich Ray abermals die Zigarette. „Aber du warst mit ihm zusammen gestern Abend“, eine Feststellung, keine Frage, „Find ich gut, es wird Zeit dass du über Rose hinwegkommst.“ „Zwischen Rose und mir war nichts Ray. Egal wie oft du es noch sagst.“ Den Kopf schüttelnd nahm Ray den letzten Zug. Ich wusste genau, dass er meinem Blick gefolgt war. Und der hing einmal nicht an Rose. Gerard POV: Haha kennt ihr das? Wenn euch so ein Schauder über den Rücken läuft, weil ihr genau merkt, dass euch wer anstarrt? Das kann einen echt total aus dem Konzept bringen. „Gee, stress dich nicht. Nein, stress mich nicht, es ist echt nix.“, murrte Rose vor mir, den Blick auf ihre Füße gerichtet, die unsichtbare Muster auf den Schulhofboden malten. „Rose, bitte... ich-“, seufzend gab ich nach. Sanft strich ich über ihren Oberarm während ich mich umdrehte um zu sehen, wer mich da ansah. Mein Herz setzte einen Schlag aus als ich merkte dass es Frank war. Er stand mit Toro in der Raucherecke, eine Zigarette in der Hand und sah... gut aus. Ich lächelte ihm zu und er winkte sacht. Liebe. Äh was? Ein leisen Schluchzen riss mich aus den Gedanken und ich drehte mich zurück, Herzklopfen inklusive. Was geht eigentlich? Ich- Ganz plötzlich fiel Rose in sich zusammen. Einfach so. Ich schaffte es gerade noch vorzuschnellen und sie festzuhalten. „Rose?“, hauchte ich entsetzt, doch sie schluchzte nur und klammerte sich verzweifelt in mein Shirt. Es hatte heute Morgen angefangen. Nachdem Frank und ich uns am Tor verabschiedet hatten, war ich gut gelaunt über den Schulhof geschlendert als Rose in mein Blickfeld gekommen war. Sie stand an einer Wand gelehnt und unterhielt sich mit einem Mädchen das ich nicht kannte, den Kopf gesenkt, die Schultern hängend. Sofort machte sich ein schlechtes Gewissen breit und eine unangenehme Leere breitete sich in meinem Magen aus. Rose hatte zwar aufgesehen jedoch schien sie mich nicht sprechen zu wollen, denn sie ging umgehend ins Schulgebäude. Erst in der Pause hatte ich seine Freundin am Arm packen können. Dunkle Augenringe zierten ihr blaues Auge. Ein Blick genügte um zu wissen, dass sie es sich nicht irgendwo angeschlagen hatte. „Willst du mir jetzt sagen wer dir ein blaues Auge verpasst hat?“ Ich spürte wie Rose an meiner Brust wie Rose den Kopf schüttelte. „Es war nichts“, sagte sie leise mit brüchiger Stimme. „Ich war nur etwas tollpatschig.“ Ich wollte gerade zu einer überaus patzigen Antwort ansetzten als ich Travis auf mich zu kommen sah. Blaue Augen schienen momentan echt total im Trend zu sein – nur das ich für dieses verantwortlich war. Nicht gerade beruhigend. „Gerard“, sagte er in seiner lauten, selbstbewussten Art, als er fast vor mir stand. Rose löste sich aus meiner Umarmung und trat einen Schritt beiseite, ihren Kopf gesenkt haltend. „Travis“, antwortete ich, meine Stimme halb so sicher wie sie klingen sollte. Es war eine neue Situation für mich. Ich hatte immer viel zu tun mit Typen wie Travis aber ich hatte noch nie Stress mit ihnen. Schon gar keine Schlägerei, ich war ihnen ja körperlich auch total unterlegen. „Wegen gestern...“, begann Travis und innerlich bereitete ich mich auf eine Faust vor. Oder zumindest auf unerhörte Schimpfworte, „alles wieder cool? Also zwischen uns?“ Überrascht sah ich ihn an, nickte aber. „Klar äh sorry fürs Auge.“ „Ach, blau steht mir“, scherzte er und lachte. Alleine, schien ihn nicht zu stören. Ich wagte einen Blick zur Raucherecke. Frank stand dort immer noch mit Toro, doch auch Bryar war dazugekommen, der irgendwas sagte und darauf hin einen kreischenden Frankie um den Hals hatte. Ich konnte meinen Blick nur schwer lösen. Es hatte etwas so warmes, etwas so familiäres. Rose nahm meine Hand in ihre, fuhr nachdenklich ihre Konturen nach, während Travis flache Witze riss. Ich dachte an Mikey. Ich hasste es mich mit ihm zu streiten. Wir kommen bestens miteinander klar, schweigend hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht immer füreinander da zu sein. Aber wenn es um das Thema Familie ging, und zwar nicht die Familie die ich haben wollte – sprich Rose und Mikes – sondern um die richtige Familie, verstand er mich einfach nicht, verstand ich ihn einfach nicht. Ich spürte wie sich in meiner Brust ein Knoten bildete. Alles in mir verspannte sich, Wut war da. Überall. Ich konnte Travis nicht mehr hören, ich konnte sein dummes Gerede nicht mehr hören. Ich sah mich schon wie ich ihm abermals eine Faust gab. Brüchig atmete ich aus. „Was ist los?“, fragte Rose leise, weiterhin auf ihre Füße sehend. „Ach ich habe- nichts. Es ist nichts. Es- Entschuldigst du mich?“ Ich wand mich aus Roses Griff und eilte über den Schulhof, ihren verwirrten Blick in meinem Nacken spürend. Ich bahnte mir meinen Weg durch die Schülerschaft. Zielstrebig und doch ohne zu wissen wohin ich wollte. Meinen Blick hatte ich auf meine Füße gerichtet, die zu wissen schienen wohin sie wollten. Ich sah auf als ich kurz vor Frank stand. Unsere Blicke kreuzten sich und er lächelte mich fragend an. Und dieses Lächeln war genug um mich für ewig zu beruhigen. Ich lehnte mich vor, ignorierte Rays verwirrten und Bobs wütenden Blick. „Heute Nachmittag?“, flüsterte ich Frankie ins Ohr, verharrte einen Moment und gab ihm schließlich einen Kuss auf die Wange. Er nickte schwach, mich aus großen Augen ansehend und ich lachte, fühlte mich wie der König der Welt als ich ihm den Rücken zu wand und ins Schulgebäude verschwand. ___________ In Hoffnung noch ein paar Leser behalten zu haben, Silent vOice Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)