Sasukes Orchidee von Percival_Graves (ItaSasu, RanSasu) ================================================================================ Kapitel 10: Abschied -------------------- Kapitel 10: Abschied Kakashi blickte noch einmal in Sasukes Richtung, bevor er die Tür zu dem kleinen Zimmer schloss. Miyasa blickte die Tür mit einem sorgenvollen Ausdruck an. Als Naruto sie fragte, was los wäre, erklärte sie ihnen kurz die Situation. „Nachdem er aufgewacht war, hatte er fast täglich einen furchtbaren Alptraum. Jedes Mal war er am nächsten Morgen kaum ansprechbar und man konnte fast sehen, wie seine Verletzungen wieder schlimmer wurden. Manchmal hörten wir beide...“ Sie legte eine Hand auf Yuus Schulter. „...ihn nachts schreien... So wie vorhin. Als ich ihn eines Tages fragte, was los sei, erzählte er mir davon...“ Kakashi, der der jungen Frau ansah, wie furchtbar sie das alles mitnahm, nahm sie kurz in den Arm. „Gehen wir runter...“ Sie setzten sich im Erdgeschoss ins Wohnzimmer und Miyasa erzählte weiter. „...Dieser Traum... Er ist furchtbar. Aber das Schlimmste daran war, dass es kein einfacher Traum war. Anfangs dachte ich das noch, aber als er den schwarzen Mantel mit den roten Wolken erwähnte, da wusste ich, dass es nicht so war. Ich habe gesehen, wie sehr ihn dieser Traum mitnahm und habe ihm versichert, dass es nur ein Traum war, nichts weiter...“ Sakura erinnerte sich, wie aufgelöst die junge Frau am Tag gewesen war, als sie zu ihr gekommen war. „Mi-san... Was habt ihr getan?“ Yuu kuschelte sich an seine Tante, um sie zu trösten. „Ich... Als ich die vielen Ninjas gesehen hatte... Ich hatte so viel Angst, dass sie den Kindern etwas tun würden. Ich habe nicht gedacht, dass ihr gegen so viele Ninjas gewinnen könnt. Und da ich wusste, dass...Itachi...auch ein Shinobi ist... Ich habe die Sachen aufbewahrt, die er getragen hat, als wir ihn fanden. Den Mantel...und sein Stirnband.“ Kakashi ging ein Licht auf. „Ihr habt ihm die Sachen gezeigt.“ Miyasa nickte. „Damit er sich erinnert, nicht wahr?“ „Ja.“ Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte auf. Sakura erhob sich und ging in die Küche, mit der Absicht, der jungen Frau ein Glas Wasser zu holen, als sie aus der oberen Etage seltsame Geräusche zu hören glaubte. Stöhnte da jemand? Ein Grinsen schlich sich kurz in ihr Gesicht, bevor sie mit dem Wasserglas ins Wohnzimmer zurückkehrte. Miyasa nahm es dankend an und erklärte auch den Rest der Geschichte, wie Itachi reagiert hatte, wie er aus dem Haus gestürmt war. Er war weit nach Mitternacht als sie in ihre Zimmer zurückkehrten. Sakura lauschte, hörte jedoch nichts. Entweder, sie waren bereits fertig, oder sie waren leise... Lautlos kichernd verschwand sie in ihr Zimmer. Vogelgezwitscher... Licht drang zu seinen geschlossenen Augenlidern... Wärme umgab ihn schützend. Er spürte hinter sich jemanden, spürte den ruhigen Atem in seinem Nacken. Ein Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht. So wunderbar war er noch nie aufgewacht. Sollte er sich umdrehen? Aber was, wenn er dann aufwachen würde? Er wollte ihn doch nicht wecken... Langsam und vorsichtig drehte er seinen Körper in den Armen des anderen, bis er in das friedlich schlummernde Gesicht Itachis blickte. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde noch breiter. Sein Bruder war so niedlich, wenn er schlief, auch wenn er das wahrscheinlich niemals laut sagen dürfte... Ein Itachi Uchiha war nicht niedlich! Ja ja... Sasuke strich mit seinen Fingerspitzen über die linke Wange des Schlafenden. Dessen Haut fühlte sich wie flüssige Seide an, einfach nur verboten weich. Wie hatte er sich nur so verlieben können? Allein, ihn jetzt nur anzusehen, ließ sein Herz wild klopfen. Und das, nachdem er Jahre lang gedacht hatte, ihn zu hassen. Seine Gefühle hatten sich um 180° gedreht. Wahrscheinlich traf das Sprichwort ‚Liebe und Hass liegen eng beieinander.’ tatsächlich zu. Zumindest auf ihn. Er kuschelte sich ein und ließ diese wohlige Wärme ihn einlullen, bis er noch einmal weggeschlafen war. Als der junge Uchiha das nächste Mal erwachte, war er allein. Leicht enttäuscht erhob er sich und zog seine Klamotten wieder über. Er huschte in sein Zimmer, zog sich um und ging hinunter ins Erdgeschoss. Schon vom Flur aus hörte er jemanden sprechen, die Stimme, die er fast sofort als die seines Bruders identifizierte, schien aus der Küche zu kommen. Bevor er den Raum allerdings betrat, blieb er neben der Tür stehen und lauschte. Da Itachi aber nicht der einzige war, der sprach, konnte er nur Bruchstücke des Gesprächs hören, aus denen er nicht schlau wurde. Also betrat er das Zimmer und setzte sich mit einem „Morgen.“ An den Tisch. Sein Gruß wurde erwidert, allerdings nur sehr verhalten. Fünf Augenpaare ruhten auf ihm, blickten ihn stumm an, während er sich vorkam, als wäre er ein Schwerverbrecher vor Gericht. „Ähm... Stimmt was nicht?“ Er blickte jeden nach dem anderen an, bis er bei Itachi hängen blieb, der, seit er den Raum betreten hatte, keinen Ton mehr von sich gab. Sein Blick war auf die Tischplatte gesenkt. Kakashi ergriff das Wort, da er merkte, dass der ältere Uchiha einen Anstoß benötigte. „Aufgrund unser aller Überredungskünste...“Er betonte das Wort ‚Überredungskünste’ besonders. „...möchte dein Bruder dir etwas erzählen.“ Nach einem langgezogenen Seufzen und einem interessierten Blick seitens Sasuke begann Itachi zu erzählen. Er erzählte seinem Bruder alles, was damals geschehen war, ließ kein Detail aus, von dem geplanten Putsch des Uchiha-Clans über das Ultimatum an den Hokage bis hin zu dem Plan, von Sasuke letztendlich umgebracht zu werden. [1] Die anderen am Tisch kannten die Geschichte scheinbar bereits, denn der einzige, der eine Regung zeigte, war Sasuke. Das erste, was ihm dazu einfiel, war ‚Lüge’. Aber sein Bruder hatte keinen Grund, ihn anzulügen. Nicht diesmal. Innerlich schrie und tobte er, doch nach außen drangen diese Gefühle nicht. Er senkte den Kopf und ließ sich von Itachi in die Arme schließen, klammerte sich an dessen Shirt und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Größeren. Er hörte, dass Itachi ihm etwas ins Ohr flüsterte, doch bis diese Worte auch in sein Gehirn vorgedrungen waren, dauerte es einen Moment. „Ich hoffe, du kannst mir verzeihen...“ Kakashi, Sakura, Naruto, Yuu und Miyasa verließen die Küche, wobei Naruto von seinem Frühstück geradezu weggezerrt werden musste. Über ihnen lag ein tiefes Schweigen, wie ein Tuch, das sie sanft umhüllte. „Kakashi?“, brach Sakura irgendwann die Stille. Als sie sah, dass sie die Aufmerksamkeit des Silberhaarigen besaß, sprach sie weiter. „Dieses Feuer...was war das?“ Miyasa stutzte und hörte ebenfalls zu. „Das war ein Jutsu von Itachi. Es nennt sich Amaterasu und ist eines der stärksten Feuer-Jutsu, die es gibt. Um es zu aktivieren, benötigt er die Mangekyo Sharingan, weshalb dieses Jutsu sehr viel Chakra verbraucht. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich habe gehört, dass die schwarzen Flammen des Amaterasu 7 Tage und 7 Nächte lang ununterbrochen brennen.“ „Heißt das, Zuukis Körper...brennt noch immer?“ Kakashi zuckte mit den Schultern. „Kakashi...“, meldete sich nun Naruto nachdenklich zu Wort. „Was ist mit Kyuubi? Zuuki hatte sein Chakra...“ Der Jounin seufzte. „Nun, da Zuuki tot ist, ist das Chakra Kyuubis mit seinem eigenen zusammen verschwunden.“ Narutos Augen weiteten sich. „Heißt das, ich bekomme es nicht zurück?“ Die Antwort darauf war ein Kopfschütteln seitens des Älteren. Sakura schmiegte sich an Naruto. „Sei doch froh. Du hattest deswegen eh nur Probleme.“ Während Naruto nur leise grummelte und einen Arm um Sakura legte, betraten Itachi und Sasuke das Zimmer. Sofort sprang Yuu auf und klammerte sich an den Älteren, während er ungesehen einen vernichtenden Blick des Jüngeren kassierte. Kakashi und die anderen schauten auf und Kakashi las in Itachis Gesicht etwas ab... „Du gehst also...“ „Ja.“ Yuu protestierte sofort. Er solle doch noch bleiben und ihm beibringen, wie er ein guter Shinobi werden kann. Der Junge zuppelte geradezu aufdringlich an der schwarzen Hose, die Itachi trug, bis dieser sich zu ihm hinunter kniete und ihn anschaute. „Es tut mir Leid, Yuu. Aber ich kann nicht hier bleiben.“ Der Knirps zog eine Schnute. “Es gibt Dinge, die ich erledigen muss. Außerdem wärt ihr nur in Gefahr, wenn ich hier bliebe.“ Yuu senkte den Kopf, sagte aber nichts mehr. „Wann wirst du dich auf den Weg machen?“, fragte nun Kakashi wieder. „Sofort.“ Er erhielt ein bestätigendes Nicken. Sasuke stand still daneben, hielt den Kopf gesenkt. Er hatte ihn ebenso angefleht, noch zu bleiben, wie Yuu es getan hatte, doch Itachi hatte nicht nachgegeben. Er war noch immer ein Akatsuki und musste überprüfen, ob Zuuki die Wahrheit gesagt hatte. Außerdem gab es noch ein paar Ninjas aus dem Weg zu räumen. Während Itachi sich also wieder zurückzog, um sich abreisefertig zu machen und Sasuke sich zu ihrem Kirschbaum verzog, schaute Naruto wie ein Auto drein. „Soll ich euch mal was sagen? Itachi ist echt gruselig.“ Sakura nickte, während Yuu protestierte. „Er ist überhaupt nicht gruselig!!“ Miyasa brachte ihn zum Schweigen. „Ist er wohl“, meinte Naruto in alter Manier. „Er benimmt sich auf einmal ganz anders als früher.“ Kakashi war ans Fenster getreten und beobachtete Sasuke, der mit hängenden Schultern die Straße entlang trottete. „Wahrscheinlich hat er nur aufgehört, zu schauspielern. Ich kann mir vorstellen, dass all das nicht einfach für ihn gewesen ist...“ Nach diesem Satz herrschte Stille. Jeder dachte über das eben von Kakashi Geäußerte nach. Garantiert hatte der Uchiha ziemlich an dem zu knabbern gehabt, was er getan hatte. Wenn man Miyasa und dem Alptraum glaubte, den er gehabt hatte, dann plagten ihn unglaubliche Schuldgefühle deswegen. Dabei hatte er einen Grund gehabt, außerdem war es eine Order, eine Mission, die er als Anbu zu erfüllen gehabt hatte. Und trotz all dem hatte er immer seine Hand schützend über Sasuke gehalten, selbst dann noch, als er ihn immer und immer wieder verletzte, ob körperlich oder seelisch. All das hatte er nur aus dem einen grund getan: Sasuke sollte stark genug werden, ihn zu töten. Itachi, nun wieder in voller Akatsuki-Montur betrat erneut den Raum und räusperte sich. „Ihr seht aus, als ginge es zur Beerdigung von irgendwem...“ Zusammen verließen sie das Haus. Draußen entdeckten sie das gesamte Dorf. Alle wollten sich von ihrem ‚Ran’ verabschieden. Sie riefen, klopften auf Schultern, umarmten, knufften ihn, bis sie das Tor erreicht hatten. Itachi blickte sich kurz um. Nichts deutete mehr auf einen Kampf hin. Zuukis Körper war beerdigt worden, soweit er wusste. Die Shinobi, die er gefesselt hatte, waren verschwunden und warteten darauf, von ihm besucht zu werden... Er umarmte Miyasa und Yuu noch einmal. Die junge Frau blickte sich um. „Wo ist Sasuke? Will er sich nicht von dir verabschieden?“ „Wir haben schon Lebwohl gesagt“, meinte Itachi mit einem seltsamen Zittern in der Stimme. „Also...“ Ein seltenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er noch einmal winkte und sich dann in Bewegung setzte. Die Konoha-Nin blickten dem Akatsuki hinterher. „Kakashi... Was wirst du in deinen Bericht schreiben?“ Kakashi zuckte mit den Schultern. „Was soll ich denn schon schreiben? Wir trafen einen jungen Mann namens Ran, der mit uns gegen die Ninjas gekämpft hat.“ Naruto schaute ihn an. „Das heißt...“ „Das heißt, wir haben den Beweis gefunden, das Itachi gestorben ist. Alles klar?“ Er zwinkerte und Sakura und Naruto lächelten. „Klar!“, meinten beide im Chor. Langsam löste sich die Masse an Menschen auf und ging zurück an die Arbeit, als die Ninjas schnelle Schritte hörten. Sie hatten kaum die Zeit, sich dem Geräusch zuzuwenden, als Sasuke an ihnen vorbei flitzte, das Tor schnell hinter sich ließ und bald im Wald verschwunden war. Der Uchiha rannte, als ginge es um sein Leben. Seine Lungen brannten bereits, doch er blieb nicht stehen, durfte sich keine Pause erlauben. Dort! Er erhöhte noch einmal sein Tempo, als er weiter vorn eine Silhouette zu sehen glaubte und er behielt recht. „Itachi!!!“ Seine Stimme überschlug sich fast. Eigentlich hatten sie besprochen, sich nicht noch einmal voneinander zu verabschieden. Das hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Doch er konnte sich einfach nicht daran halten. Als er unter diesem Kirschbaum gesessen hatte, an dem Ort, an dem es passiert war, an dem sie sich das erste Mal... Die Sehnsucht hatte ihn übermannt, er musste ihn einfach noch einmal sehen. Itachi blieb stehen, drehte sich um, fast so, als hätte er gewusst, als hätte er gehofft, Sasuke würde kommen und breitete die Arme aus, so dass der Kleinere sofort von ihnen eingeschlossen werden konnte. „Aniki...“ Ihr Lippen berührten sich, einmal, zweimal, immer wieder, hauchzart nur und doch gab es keinen schöneren Liebesbeweis. Sasukes Wangen waren nass von Tränen, als ihre Lippen sich zu einem letzten, innigen Kuss vereinten. Der Jüngere klammerte sich an die Kleidung Itachis, wie an einen Rettungsanker, spürte Itachis starke Arme, die ihn an sich drückten. Als nach viel zu kurzen Minuten der Kuss sein Ende fand, blickten sie sich einfach nur an. „Aniki... Bleib bei mir, bitte...“ Sasuke legte seine Hände an Itachis Wangen, küsste ihn erneut unendlich zärtlich, wusste aber im selben Moment, dass sein Liebster nicht bleiben würde. „Sasuke...“, meinte der Ältere leise. Tränen brannten auch hinter seinen vom Sharingan wieder roten Augen, als er sprach. „Ai shiteru.“ Neue Tränen rollten bei diesen Worten über Sasukes Wangen und er schloss erwartungsvoll die Augen, als Itachi sich vorbeugte, erwartete, die weichen Lippen des anderen zu spüren, doch... Plötzlich war sein Bruder weg. Sasuke öffnete die Augen. Seine Lippen zitterten. „Aniki... Ai shiteru mo...“ Tbc. [1] ich beziehe mich hier auf das aktuell im Englischen existierende Kapitel 400 von Naruto. Sollte es tatsächlich jemanden geben, der das noch nicht kennt, der sage mir bescheid, dann schick ich es ihm sofort zu. o,O Kommis bittö! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)