MCR - Conan Shortstories Band 3 by Kokomiko von Kokomiko (Ablage P) ================================================================================ Kapitel 15: Verstecke Wahrheit ------------------------------ Ja ich war etwas in Eile. Und deswegen so kurz abgebunden. Heute gibt es mal wieder was, wo Ran weiß, wer sich hinter Conan Edogawa versteckt. Ich frage mich immer wieder, ob Ran es im Original das nicht auch weiß. Doch dikutieren wir nicht drüber. Hier erst einmal wieder ein neuer Oneshot. Achja es ist die Nummer 31. Hab ich ausgesucht. Keine Liste mehr. *grins* _________________________________________________________________________________ Conan folgte Ran unauffällig. Das ging nun schon seit Wochen so. Abend für Abend verließ sie das Haus. Still und in sich gekehrt. Und er folgte ihr. Aus Sorge heraus, sie könne etwas Unüberlegtes tun. Doch eigentlich kannte er Ran. Eigentlich war sie nicht dazu fähig. Dazu war sie einfach eine zu starke Persönlichkeit. Doch auch solch eine Persönlichkeit zerbricht im Laufe der Zeit. Unbemerkt. Sein Herz wurde wieder schwerer. Er kannte den Weg den sie einschlug, kannte bereits das Ziel, kurz nachdem sie losgegangen war. Es war sein Haus. Jeden Abend trat sie diesen Weg an, wahrscheinlich nur um zu sehen, ob er nicht bereits zurückgekommen war. Und jeden Abend wurde sie aufs Neue enttäuscht. Leise quietschend öffnete sie das große Tor und betrat das Grundstück. Auf den Treppenstufen vor dem Haus ließ sie sich nieder. Sie zog ihre Beine dicht an ihren Körper, umklammerte sie mit beiden Armen und verfiel in einen Dämmerzustand. Conan konnte förmlich sehen, das sie in ihren Gedanken weit in die Vergangenheit wanderte, zu der Zeit in der er noch Shin-ichi Kudo war, zu der Zeit als sie noch beide vereint waren. Er stand am Tor und schaute sie nur an. Gelegentlich ertappte er sich dabei, wie er ihr in der Gedankenwelt folgte. Tief betroffen hob er den Kopf und seine Seele schrie förmlich nach ihr. So langsam konnte er diese Situation nicht mehr ertragen. Ihre Traurigkeit, ihre Sehnsucht zerrte an seinen Nerven. Er hatte mit sich selbst und seinen Gefühlen genug zu tun. Dennoch versuchte er auch ihren Schmerz abzufangen. Er musste. Sie durfte nicht weinen. "Ran?" Leise trat er auf sie zu. Ran hob den Kopf und schaute in zwei traurig Augen deren Blau nur matt leuchtete. Sie versuchte zu lächeln. Conan, er war so mitfühlend wie kein anderes Kind. Deshalb sollte er nicht mitbekommen das sie traurig war. Deshalb suchte sie nach einem Ort, an dem sie allein war. Ein Wechselbad an Gefühlen durchflutete sie, denn seine Anwesenheit spendete ihr Trost. Einerseits wollte sie, das er sie nicht so sah. Andererseits war sie glücklich, wenn er in diesem Moment bei ihr war. "Er fehlt mir Conan.", sagte sie leise und senkte den Kopf. "Du wartest auf ihn.", flüsterte er ihr zu. "Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Wie lange willst du das noch durchhalten? Hat er das überhaupt verdient?" Die Worte schnürten Conan die Kehle zu. Er glaubte selbst kaum, was er da eben von sich gegeben hat. Doch war es nicht besser für sie, wenn sie endlich aufgab? Auch wenn der Gedanke daran, ihn tief in seinem innersten schmerzte? "Ich kann nicht anders. Wir waren immer zusammen, wir gehören zusammen. Auch wenn er mich ärgert, wenn er mich auslacht oder mich ständig warten lässt, selbst wenn er ein Schürzenjäger, Playboy, Casanova und Lustmolch ist, wir gehören einfach zusammen. Denn ich weiß, das er das alles in Wirklichkeit nicht ist. In Wirklichkeit ist er ein hilfsbereiter Junge den alle schätzen und lieben und der sich mit Sicherheit Sorgen um mich macht." Conan schluckte. Eigentlich hatte er das nicht hören wollen. Sie sollte schimpfen, sollte einsehen, das er nicht gut für sie ist, das er sie vernachlässigte. Aber seine Ran war unverbesserlich. Und doch machten ihre Worte ihn irgendwie einfach nur glücklich. Diese Worte waren der Trost den er brauchte, um das alles selbst durchzustehen. "Sturkopf.", sagte er nur lächelnd und klopfte mit den Knöcheln des Zeigefingers zweimal an Rans Stirn. Erstaunt sah diese ihn nur an. "Ich werde das Shin-ichi sagen.", meinte er und drehte sich weg. "Nein nicht.", rief Ran ihm nach und hielt ihm am Arm fest. "Warum nicht?", fragte Conan. Er wusste, wenn er wieder als Shin-ichi ihr gegenüber trat, konnte er nicht so tun, als wüsste er von gar nichts. Dazu hatte sie einfach zuviel von sich preisgegeben. "Weil er das nicht wissen darf." "Aber er wird sich freuen." "Shin-ichi? Wohl kaum. Er wird sich bloß aufblasen." "Wird er nicht." Solche Aussagen von ihr machten ihn wütend. Erst glaubte er, das sie ihn verstand und dann machte sie ihn nieder. Erst sagte sie, sie halte ihn nicht für überheblich und im nächsten Satz bezichtigte sie ihn dieser Tat wieder. Von wegen ich ärgere sie, sie ärgert mich grummelte er wütend in sich hinein. Doch dann senkte er seinen Blick. "Soll ich dir was verraten?", fragte er leise. "Er möchte so gern bei dir sein, er vergeht bald in Sehnsucht nach dir. Und er hat Angst.", brach es mit aller Macht aus ihn heraus. "Shin-ichi hat Angst?!", fragte Ran verwundert. Er hob den Kopf und sah ihr fest in die Augen. "Ganz Recht er hat Angst. Angst das dir was zustoßen könnte, Angst das er dich verlieren könnte, nur weil er nicht bei dir sein kann, so sehr er sich das auch wünscht." Conan hatte sich in Rage geredet. "Du weißt gar nicht was er dir alles sagen will, was er ..." Seine Augen würden feucht. In diesem Augenblick hatte er den Kampf gegen sich selbst verloren. Seine Gefühle für dieses Mädchen waren einfach zu stark. "Er will einfach nur bei dir sein." Conan senkte den Kopf erneut und versuchte sich wieder in den Griff zu bekommen. "Aber du bist doch bei mir Shin-ichi.", flüsterte Ran. Erschrocken sah er auf. "Auch wenn du es immer wieder abstreitest, aber du bist bei mir. Ich weiß es. Mag die Schauspielerei, das theatralische Gehabe dir im Blut liegen, deine Augen können nicht lügen. Ich weiß nicht wieso du mich immer wieder anlügst, aber du wirst deinen Grund haben. Und ich hoffe, das du ihn mir irgendwann erzählen wirst. Und ich denke, weil du trotz alledem bei mir bist, denn eigentlich müsste es dir doch peinlich sein, denke ich, das ich etwas besonders für dich bin. Doch das macht das, was du gerade tust und was du sagst noch unverständlicher für mich. Dennoch glaube ich an dich Shin-ichi." "Ran." Conan starrte Ran fassungslos an. Konnte er ihr eigentlich jetzt wiedersprechen? Konnte er das? Nein, es gab nichts womit er sie umstimmen oder in Zweifel stürzen konnte. Nichts. Seine Ran war schlauer als er gedacht hatte. Und wenn sie es doch schon wusste, wieso sprach sie weiter so unbekümmert über ihre Gefühle zu ihm? Wollte sie ihn damit provozieren? "Sag mir was du über mich denkst. Sag mir ob du für mich Gefühle empfindest.", bettelte Ran ihn an. "Irgendwann Ran. Irgendwann." Nicht jetzt. Das wäre wirklich peinlich. An alles andere hatte er sich bereits gewöhnt, mit ihr zusammen zu leben fiel ihm bereits leicht, aber seine Gefühle zu offenbaren, mit diesem Kinderkörper, dazu war er nicht in der Lage. "Lauf nicht weg. Bleib bei mir.", sagte Ran leise und zog ihn in ihre Arme. Ihre Wärme genießend, schmiegte er sich an sie. Er brauchte ihre Liebe genauso wie sie seine brauchte. Und wenn er sie schon nicht in den Arm nehmen konnte, sollte er es wenigstens zulassen, das sie ihn in die Arme nahm. Für sie wurde er wieder zum Kind, das sich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnte. Conan erschauderte, als Ran ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Wie konnte sie das nur tun, wie konnte sie so unbefangen mit ihm umgehen, wo sie doch die Wahrheit kannte? Er hob den Kopf und beiden sahen sich in die Augen. Mit zittrigen Fingern fuhr er ihr über die Lippen. Diese Lippen, diese weichen Lippen hatten ihn eben berührt. Zärtlich und liebevoll. Diese Lippen hatten ihn geküsst. Etwas was sie noch nie getan hatte. "Ich…" Doch dann schwieg er. Seine Gedanken um Conan Edogawa drängten immer weiter in den Hintergrund. Er war nicht Conan Edogawa, er war Shin-ichi Kudo. Und er liebte. Er liebte dieses Mädchen. Ein Mädchen, das ihn immer wieder durcheinander brachte und nervös machte. Schwer lehnte er seinen Kopf gegen ihre Schulter. "Bitte warte weiter Ran. Bitte.", flehte er sie an. "Bitte." Er wollte ihr all die Liebe, die sie ihm schenkte, zurückgeben. Alles, ohne Ausnahme. Auch diesen Kuss. Nur er würde sie mit seinen Lippen an einer anderen Stelle berühren. Ihr erster richtiger Kuss und er wusste, er würde dafür kämpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)