Friend or Foe? von Inuyasha22 (- Verdammte Schreibblockade XD -) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Wochen vergingen schnell und schneller. Auf den Morgen und das Frühstück folgten Mittag und Abend, Abendessen und die Nacht mit ihren unzähligen Gedanken, Träumen, Sorgen. Battousai war es zwischendurch gelungen, aufzustehen und herumzulaufen, was von den anderen Bewohnern dieser riesigen Residenz zwar geduldet aber nicht wirklich gutgeheißen wurde. Doch man nahm es hin, schließlich hatte Saitoh versprochen, sich bald um den Hitokiri zu kümmern. Da es nun jeden Tag geschehen konnte, war man geduldig mit dem, der soviele ihrer Männer niedergestreckt hatte. Und endlich kam der Tag dann. Oder, er sollte kommen. Niemand wusste, wann er wirklich sein würde. Unzählige Male hatte Saitoh in den letzten Tagen gesagt, er wolle sein Versprechen bald einlösen, doch geschehen war nichts dergleichen. Die Miburo wurden ungeduldig und schließlich war es Okita, welchen man zu Saitoh schickte. Okita war ein kleiner, schmächtiger Bursche, der trotz allem der Ranghöchste unter ihnen allen war. Als Anführer der ersten Einheit hatte er mehr zu sagen als Saitoh von der dritten und so hoffte die muntere Truppe, dass er Saitoh zum Kampf bewegen könnte, damit sie alle wieder ihrem gewohnten Alltag nachgehen konnten. Und da saßen sie, Okita und Saitoh, sich gegenüber, ein flaches Tischchen und je eine Tasse mit dampfendem Tee zwischen sich und sahen sich an. "Bitte, Saitoh-san, die anderen wollen endlich Battousai loswerden. Ich bitte Sie höflich, Ihr Wort zu halten." "Okita", begann Saitoh, der Okita gegenüber nie ein Namenssuffix verwendete, da er sowieso älter war als der Kleine. "Ich werde meiner Pflicht nachkommen. Nur wann weiß ich noch nicht." "A-aber, Saitoh-san..." "Es ist in Ordnung. Sag den Anderen, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchen." "O-okay..", gab Okita kleinlaut von sich. Egal wie sehr er Saitoh hier zu bedrängen versuchte, er blieb standfest. So erhob Okita sich seufzend und konnte sich schon ausmalen, wie die anderen auf die Neuigkeiten reagieren würden. Ohne weitere Worte verließ er den Raum, während Saitoh zurückblieb und in aller Seelenruhe seinen Tee austrank. Auf seinem Weg zurück zum Rest der Truppe traf Okita den Grund der allgemeinen Unruhe. "Oh, geht es Ihnen wirklich so gut, dass Sie hier rumlaufen sollten, Battousai-san?", fragte Okita, höflich wie immer. "Ja.. schon gut.. Ich suche Saitoh, wo finde ich ihn?", gab der Angesprochene mit ebenso üblichem finsteren Tonfall zurück. "Das nächste Zimmer rechts... Sie können es nicht verfehlen.", beendete Okita seine Erklärung und war bereits um die nächste Ecke verschwunden. Battousai seinerseits folgte den Anweisungen bis zu jener Türe und öffnete, etwas unhöflich da er vergaß vorher zu fragen, diese, woraufhin er direkt in die stechend gelben Augen seines größten Widersachers sah, welcher noch die Teetasse in der Hand hielt. "Sieh an, der Idiot kann tatsächlich laufen", bemerkte der Wolf sarkastisch und stellte seine Tasse auf den Tisch, was so laut geschah, dass Battousai unwillkürlich zusammenzuckte. "Willst du dich endlich stellen?" "Du fragst das wirklich?", fragte Battousai zurück und hängte ein "Sehnst du dich nach dem Tod?" an, wobei Saitoh die Ironie in diesen Worten durchaus nicht entgang, weswegen er genervt schnaubte. "Spar dir die Phrasen, Hitokiri, wenn du nichts dagegen hast, klären wir das hier und heute, damit Okita mich endlich in Ruhe lässt." (Während Saitoh das sagte, musste Okita draußen zum Erstaunen der Versammelten dreimal laut niesen.*) "Von mir aus, aber pass auf, dass ich dir nicht das Fell über die Ohren ziehe, Wolf." "Dann pass du auf, dass du nicht gebissen wirst." So gingen die beiden ohne weitere Atemluft zu vergeuden nach draußen, wo sich zwanzig Augenpaare auf sie richteten. Allen voran Okita, der Saitoh entgegen- dackelte. "Haben Sie sich entschieden, Saitoh-san?" "Nicht ich, sondern er." Saitoh wies auf Battousai und Okita schaute den Rothaarigen skeptisch an. "Passen Sie auf sich auf, Saitoh-san!", bat der Jüngere, aber Saitoh winkte ab. Kein Grund zur Sorge, wollte diese Geste sagen. Er ging edlen Schrittes einige Schritte zur Seite, wo er stehenblieb und zu seinem Widersacher schaute, welcher genau das Gleiche getan hatte und nun knappe zehn Meter entfernt stand, in Battoujutsu-Pose, bereit zum Angriff. Wieder einmal begann der alte Kampf, der seit sich die beiden das erste Mal begegnet waren immer wieder neu entfacht wurde. Die Klingen krachten wild klirrend aufeinander, als Gatotsu und Battoujutsu sich trafen und die Schwerter sich wieder trennten, nur, um sogleich wieder aufeinanderzuprallen. Die Kämpfenden umkreisten sich wie in einem bizarren Tanz, der eine versuchte den anderen zu erwischen, beide scheiterten etliche Male. So war es seit Anbeginn der Zeiten und so sollte es immer sein. Doch in diesem Augenblick zählte nur die Tatsache, dass Saitoh plötzlich vorwärtspreschte, damit Battousai kurzfristig überraschte und diese Überraschung und vor allem dessen Zögern ausnutzte, um mit einem gezielten Stoß das Herz seines Gegners herauszuschneiden. Schade nur, dass dieser Angriff danebenging, denn Battousai wich elegant zur Seite aus. So spritzte zwar Blut, aber aus einer nicht gefährlichen Schulterwunde, welche der Hitokiri einfach hinnahm. Klar, es tat unheimlich weh, er konnte diesen Schmerz nicht im Ansatz verleugnen, aber die Genugtuung, zu stöhnen oder gar zu schreien wollte er seinem Gegner nicht gönnen. Daher verbiss er sich jegliche Lautäußerung, sprang zurück und damit erstmal außer Reichweite Saitohs, wo er heftig atmend stehenblieb und sein getreues Schwert auf den Wolf von Mibu richtete. "Machen wir dem Ganzen ein Ende, Saitoh. Ich habe heute noch anderes zu tun..", sprach der Hitokiri, als hätte er keine anderen Sorgen. "So? Und du glaubst allen Ernstes, du kommst hier noch lebend raus?", war, was Saitoh als Antwort fragte. "Du denn? Ich mache dich kalt, gehe nach Hause und nehme mir erstmal Urlaub. Daran wird mich kein Wölfchen hier hindern.", knurrte Battousai zurück und setzte, kaum da sein Satz beendet war, zum Angriff an. Wie ein Blitz zischte er auf den entsetzt gelähmten Saitoh zu und wollte gerade dessen Kopf abschlagen, als eine Stimme (ob real oder eingebildet, wusste der im Kampfrausch gefangene nicht) rief: "Töten Sie ihn nicht, Battousai-san!! Bitte!!" Er wollte nicht aufhören, wollte Saitoh nicht verschonen, wollte ihm nicht die Gnade zeigen. Dennoch tat er es. Wie zur Salzsäule erstarrt blieb der Rothaarige stehen, hielt komplett inne und senkte sein Schwert, während er den Urheber jener Stimme zu ermitteln versuchte. Saitoh, dem diese Lücke nicht entgangen war, setzte ohne weiteres Zögern zum Angriff an und rammte die nackte Faust in die Magengrube seines Gegners, woraufhin dieser blutspuckend zu Boden ging. "Danke Okita!", bemerkte der Siegreiche mit einem Lächeln, was den Angesprochenen etwas beschämt machte. "Ich.. ich.. ich wollte nur verhindern, dass..", stammelte der Junge und schaute auf den Boden, aber Saitoh hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder dem nun bewusstlosen Battousai gewidmet. "Bringt ihn nach Hause zurück..." "Aber, Saitoh-san..", wollte nicht Okita, sondern einer der anderen Wölfe anfangen, fing sich aber stattdessen einen scharfen Blick von Saitoh ein. "Kein Aber. Ich weiß, was ich tue. Er wird nichts verraten. Was weiß er denn schon Wichtiges?? Macht schon, oder soll ich's selbst machen??" "Schon gut... ich gehe ...", seufzte ein gut gebauter junger Mann mit recht zerwuscheltem, braunen Haar. Ohne Mühe warf er sich den viel leichtgewichtigeren Battousai über die kräftige Schulter und machte sich, gefolgt von ein paar anderen Gefährten, auf den Weg zur Choshu-Residenz.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)