Last Words von Lebenstraeumer ================================================================================ Kapitel 1: one and only ----------------------- Wie jeden Tag sitze ich an meinem Fenster, welches das einzige ist, in meinem kleinen, dunklen Zimmer und sehe in den Wolken verhangenen Himmel hinauf. Ich seufze und blicke nun auf die noch vom Regen nasse Straße die an unserem Haus vorbeiführt. Ich denke daran, wie es war, bevor sich die dunklen Wolken über meine strahlende Sonne gelegt hatten. Seit ich denken kann, wurde ich jeden Morgen von den Sonnenstrahlen, die den nächsten Tag ankündigten, geweckt, die sich durch das kühle Glas bahnten und mich an der Nase kitzelten. Eigentlich hasste ich es aufzustehen, denn dadurch wurde mir wieder bewusst, dass es nun Zeit war, in diese grässliche Welt hinaus zu gehen, die schrecklichen Dinge zu sehen, die wir Menschen aus Dummheit getan haben. Aber trotzdem gehen wir Tag für Tag unseren alltäglichen Beschäftigungen nach, ohne weiter darüber nachzudenken, was vor unseren Augen alles passiert. Am Liebsten hätte ich mich schlafen gelegt und wäre nie wieder aufgewacht, um nie wieder den Schmerz und die Hilflosigkeit dieses kaputten Planeten sehen zu müssen. Gäbe es da nicht einen Menschen, für den es sich lohnt, jeden Morgen die Augen aufzuschlagen und zu wissen, dass genau diese Person schon auf einen wartet. Genau so ging es mir, ich wachte auf, sah aus meinem Fenster und erblickte dich schon vor dem Zaun, der unser Haus umspannt, winkte dir immer zu und beeilte mich aus dem Haus zu kommen, um dich nicht warten zu lassen. Ich war immer überglücklich mit dir in die Schule zu laufen, mit dir zu sprechen, zu scherzen, dich manchmal auch berühren zu können. Ich hatte es dir beschrieben, das Gefühl, dass von mir besitz ergriffen hatte, dass mir eisige Schauer über den Rücken jagte, wenn ich deine ruhige, tiefe Stimme vernahm. Du hast mich angelächelt als ich dir endlich alles erzählt hatte. Du stahlst mir meinen ersten Kuss, ja, du warst das erste Wesen, welches meine Lippen berühren durfte. Schon damals konnte ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, bin nicht mehr von deiner Seite gewichen. Du liest dir dies gefallen, hast mich beschützt, hast mir Kraft gegeben und mir all die schönen Seiten des Lebens gezeigt. Immer wenn ich dein Lächeln sah, fühlte ich mich glücklich, es war wie die Sonne, die jeden Tag schien um mir den Weg durch das Dunkel zu zeigen, welches so oft von mir besitz ergriff. Schon oft war ich von dir getrennt wegen dieser Finsternis, wurde in ein weißes Zimmer gesperrt, welches mich vor allem schützen sollte. Jedoch war es für meine Augen nicht hell, sondern schwarz, schwarz wie der Tod, welcher mich schon so oft versucht hatte zu sich zu holen. Ich war ihm aber niemals nachgefolgt, da ich wusste, dass du noch auf mich wartetest. Ja, immer wieder kam ich zu dir zurück und lebte mein Leben, so wie ich es immer wollte, ohne Schmerzen, nur mit dir und deiner Liebe. Jeden Morgen warf ich einen Blick aus dem Fenster und sah dich, jeden Morgen lächeltest du mir zu, jeder Morgen war für mich ein Grund, weiter zu hoffen, dass dies alles niemals ein Ende nehmen würde. Aber der Morgen vergeht schnell und macht Platz für die Nacht und die Dunkelheit... Eines Tages erblickte ich dich nicht mehr vor meinem Fenster, wie jeden Früh und zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass etwas geschehen war. Ich bat nach Antworten, flehte alle an mir zu sagen, wo du nur bliebst, jedoch stieß ich nur auf trauernde Gesichter. Warum wollte mir denn niemand meine Bitte erfüllen? Warum ließen mich alle in dieser Ungewissheit allein? Heute weiß ich, dass du ohne mich gegangen warst. Du hast meine Seele in zwei gerissen und mein Herz verbluten lassen. Warum konnten wir nicht wenigstens zusammen von dieser Erde gehen, warum musstest du vor mir zu einem Engel werden? Immer wenn ich dein lächelndes Gesicht vor mir sehe, fließen Tränen über mein über meine Wangen und manch einmal denke ich, dass dies das Ende bedeutet, für mich und für dich. Dann denke ich daran, dass ich dich vielleicht nie wiedersehen und nie wieder berühren werden kann, Doch meine Erinnerung an dich wird niemals ausgelöscht werden können und dann sehe ich nach vorne, rufe mir meine Aufgabe wieder in den Sinn, welche ich mir auferlegt habe. Ich warte auf dich, jeden Früh, wenn die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag ankündigen bis tief in die Nacht, in der schon ein jeder ruht und von seinen liebsten träumt. Ich weiß, dass du irgendwann wieder kommen und mich mit dir nehmen wirst, an den Ort, an dem wir glücklich leben werden. Eines Morgens werde ich durch das Glas blicken und deine Gestalt vor meinem Haus erkennen und du wirst wieder auf mich warten. Und bis es so weit ist, werde ich jeden Tag aus diesem Fenster sehen und darauf hoffen, dass du mir von der Straße her wieder zulächelst, ich deine Hand greifen kann und wir beide für immer zusammen bleiben werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)