S dnjem rozdenija von -Llynya- ================================================================================ Kapitel 1: the first and the last --------------------------------- Ohne zu überprüfen, wer vor der Tür des Hochhauses, in dem sich seine Wohnung befand, die Klingel mit seinem Namen betätigt hatte, öffnete Kai seinem Besucher die Eingangstür des Gebäudes. “Kann ja nur Yuriy sein.“, dachte er, erwartete er seinen Mitbewohner doch an diesem Tag von dessen Urlaub in Griechenland zurück. Der Graublauhaarige hatte zwar angeboten, ihn vom Flughafen abzuholen, doch sein Freund hatte abgelehnt, war ihre Unterkunft doch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Wenige Minuten später klopfte es an die Wohnungstür, die Kai nun ebenfalls öffnete, doch anstelle des Erwarteten betrat daraufhin ein junger Mann mit orangefarbenen Haaren die Wohnung, der dem Halbrussen einen Umschlag überreichte, den dieser vorerst ignorierte. "Was willst du hier, Brooklyn?" "Ich sollte dir nur den Brief von Boris geben und warten, bis du ihn gelesen hast.", erwiderte der Brite mit einem unschuldig wirkenden Lächeln. “Boris? Aber der ist doch...“ Mit unmerklich zitternden Fingern zerriss der Graublauhaarige den Umschlag, entfaltete das darin enthaltene Blatt und begann zu lesen. Nachdem er die wenigen Zeilen überflogen hatte, wurde sein Teint noch blasser, als er es von Natur aus war. "Was habt ihr mit ihm gemacht? Und warum soll ich ausgerechnet dich hier ertragen?", fuhr Kai seinen unerwünschten Besucher an, der sich nicht beirren ließ und weiterhin lächelnd in die Küche ging, ohne dem Halbrussen eine Antwort zu geben. Dieser folgte Brooklyn aufgebracht, sollte er doch nach Boris' Anweisung den Rest des Tages mit dem Briten verbringen und Punkt Mitternacht in der Abtei erscheinen, wenn er Yuriy wiedersehen wollte. Kai ließ sich auf einen Stuhl sinken, verschränkte die Arme auf dem Tisch und legte seinen Kopf darauf, das Gesicht der Tischplatte zugewandt, als könne er durch Missachtung seiner Umwelt die Geschehnisse um sich herum ungeschehen machen, während Brooklyn mit einem fröhlichen Summen den Kühlschrank öffnete. "Ich darf doch?" Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er einen Joghurt heraus, holte einen der Teelöffeln aus der Besteck-Schublade und setzte sich gegenüber von Kai an den Tisch. Während er nun den Inhalt des Bechers in seiner Hand verzehrte, schwieg der Orangehaarige, was seinem Gegenüber nur recht war, stand ihm der Sinn doch nicht nach einem Gespräch. Kai versuchte in Gedanken einen Weg zu finden, der sowohl ihn als auch Yuriy nicht in Boris' Gewalt enden lassen würde, doch so sehr er auch darüber nachdachte, ihm wollte keine Lösung einfallen. “Wenn ich wenigstens Yuriy helfen könnte. Hätte Boris sich nicht auf mich beschränken können?“, leise seufzend stand der Graublauhaarige auf und verließ die Küche. Er ging in sein Schlafzimmer, kniete sich neben dem Bett hin und zog die darunter liegende Kiste hervor. Dass Brooklyn ihm gefolgt war und nun beobachtete, wie er die Kiste öffnete, etwas herausnahm und sie wieder schloss, bemerkte er zu seinem Ärger erst, als der Brite sich bemerkbar machte: "Das wirst du nicht brauchen, Kai. Aber wir sollten langsam los, es sind nur noch zwei Stunden." "Ich brauche es nicht? Als ob ich Boris ohne Dranzer etwas nützen würde.", erwiderte er bitter, während er das Blade in seine Hosentasche gleiten ließ. Er stand auf und zwang seinen Besucher, vor ihm das Zimmer und kurz darauf die Wohnung zu verlassen. Im Gehen fiel sein Blick auf den Kalender, den Yuriy zu Beginn des Jahres im Flur aufgehängt hatte, und blieb kurz am Eintrag für den kommenden Tag hängen. Er lächelte unmerklich, als er daran dachte, wie oft er sich bei seinem Freund beschwert hatte, weil dieser den Eintrag gemacht hatte, ohne Kai zu fragen. Da Kai sich geweigert hatte, seinen Wagen zu benutzen, legten er und Brooklyn den Weg zur Abtei mit der Metro und zu Fuß zurück, wofür sie einen Großteil der verbleibenden Zeit benötigten. Zehn Minuten vor Mitternacht standen beide vor der hohen Mauer mit dem schmiedeeisernen Tor, welche das Gelände von Boris' ehemaligem Herrschaftsbereich eingrenzte. Der Brite warf einen neugierigen Blick in das Innere des Anwesens, durchquerte den erleuchteten Hof und trat ohne jede Scheu in das Gebäude. Der Graublauhaarige indessen wurde mit jedem Schritt, der ihn näher an die Eingangstür der Abtei brachte, langsamer, ahnte er doch, dass er, einmal drinnen, nicht so schnell wieder herauskam. “Ich hoffe nur, dass es Yuriy gut geht.“, dachte er traurig, als er etwa die Hälfte der Strecke zwischen der Mauer und dem Gebäude hinter sich gebracht hatte. Beim Anblick der offen stehenden Tür, neben der Brooklyn auf ihn zu warten schien, kamen viele Erinnerungen an seine Kindheit in ihm hoch. Erinnerungen an die seltenen Besuche seines Großvaters, der ihn bei jedem dieser Treffen klargemacht hatte, dass er keine Fehler seines Enkels billigen würde und an das, was er mit Voltaires Erlaubnis unter Boris hatte erdulden müssen. Doch der Halbrusse dachte auch an seine Freundschaft mit Yuriy, die an diesem Ort begonnen hatte. Er merkte nicht, dass er inzwischen die restliche Strecke zurückgelegt hatte, bis der Orangehaarige ihm auf die Schulter tippte: "Schläfst du?" "Nein." Er betrat das Gebäude gefolgt von Brooklyn, der kurz darauf durch eine der angrenzenden Türen in einen anderen Raum ging. Kai versuchte sich daran zu erinnern, wohin diese Tür führte, doch es fiel ihm nicht ein, weshalb er es auf sich zukommen ließ. Als er den hinter der Tür liegenden Raum betreten hatte, fiel diese hinter ihm zu, woraufhin er im Dunkeln stand. Er konnte nicht einmal schemenhaft etwas erkennen, weshalb er das unterdrückte Lachen, das von allen Seiten zu kommen schien, umso stärker wahrnahm. Dass jemand von hinten auf ihn zukam, bemerkte er jedoch erst, als diese Person ihre Hände auf seine Augen legte. Im gleichen Moment hörte er eine ihm wohlbekannte Stimme etwas in sein Ohr flüstern: "S dnjem rozdenija, Feniks." "Yuriy?", fragte er daraufhin in die Dunkelheit hinein, die bereits erhobene Hand wieder sinken lassend. Das inzwischen angeschaltete Licht war ihm trotz der Sichtblockade des Rotschopfes, der hinter ihm stand, nicht entgangen. Durch die Finger Yuriys hindurch erkannte er nicht viel, doch er sah, dass sich sehr viele Menschen in dem nun hell erleuchteten Zimmer befanden, in das Brooklyn ihn gelotst hatte. Um wen es sich dabei handelte, konnte er erst feststellen, als der Ältere ihn wieder losgelassen hatte, nur um ihn kurz darauf durch einen sanften Griff an den Schultern zu sich herumzudrehen. Das nächste, was der Graublauhaarige spürte und hörte, waren die weichen Lippen Yuriys auf seinen und der Applaus, der rund um sie herum losbrach, gemischt mit Gratulationen, die allerdings nicht der Tat des Rothaarigen galten, sondern dem, was sich vor genau fünfundzwanzig Jahren ereignet hatte. Als Kai den Kuss nach einiger Zeit löste und seinen Blick schweifen ließ, sah er zu seinem Entsetzen den Großteil der ihm bekannten Blader. Sowohl Team Neoborg als auch die Bladebreakers, die White Tigers, die PPB Allstarz, die Majestics, das BEGA-Team und die Saint Shields befanden sich in seiner Gegenwart. Was für ihn fast noch schlimmer war, war die Tatsache, dass jeder von ihnen eine Art Schmuckkiste in der Hand hielt. "Das ist nur ein Traum, oder?", fassungslos blickte er Yuriy an, der inzwischen neben ihn getreten war und nun einen Arm um seine Schulter legte. "Nein. Du wolltest sie doch mal wieder sehen. Also warum nicht an deinem Geburtstag, Sajaz?", grinste der Russe, der ebenfalls eine Schatulle in der Hand hielt, die er Kai nun überreichte. "Nenn mich nicht immer so.", zischte Kai, während er die Schmuckkiste seines Freundes öffnete, deren Inhalt ihn an Yuriys Verstand zweifeln ließ. Beim Anblick der Kristallfigur, die unzweifelhaft Wolborg darstellte, fehlten ihm die Worte. Selbst wenn er etwas hätte sagen wollen, dachten seine Freunde nicht daran, ihm die Gelegenheit dazu zu geben. Einer nach dem anderem traten sie nun zu ihm, um ihm das jeweilige Geschenk zu geben. Jede der gleich aussehenden Schatullen enthielt eine weitere kristalline Statuette, die das Bitbeast des Schenkers verkörperte. Dass Yuriy zwischenzeitlich den Raum verließ, fiel ihm erst auf, als er das Abbild Driggers in Händen hielt, hatte Rei sich doch bis zum Schluss geduldet, um ihm sein Präsent zu überreichen. Er war es auch, der Kai auf seine Frage hin erklärte, was es mit dem ominösen Brief auf sich hatte. "Dir ist wohl nie aufgefallen, dass einer aus deinem Team auch Boris heißt?", schmunzelte der Chinese, bevor er zu seinem Team ging, das sich wie die anderen bereits an dem reichhaltigen kalten Büfett bediente, das an einer Wand des Zimmers aufgebaut war. Kai sah sich suchend um, konnte jedoch nirgendwo die roten Haare Yuriys ausmachen, den er vor allen anderen an diesem Tag bei sich haben wollte. Die Gespräche, in die er verwickelt wurde, lenkten ihn nur bedingt von der Abwesenheit des Älteren ab, der erst dreissig Minuten später wiederkam, jedoch nicht alleine. Yuriy hielt ein etwa zweijähriges Kind auf den Armen, von dem man dank der Schatulle, die dieses fest an sich drückte, nicht viel erkennen konnte. Er ging direkt auf Kai zu und flüsterte dem Kind etwas ins Ohr, was der Graublauhaarige nicht verstand, obwohl beide sich keine drei Schritte von ihm entfernt befanden. Das Kind streckte Kai nun mit zitternden Finger die Schatulle entgegen, die er entgegennahm und öffnete. Kai sah von der Figur darin zu dem Jungen in Yuriys Armen, der ihn mit lachenden Augen ansah - Augen, die den seinen zum Verwechseln ähnlich waren, wie alles andere an dem Kleinen auch. Der Halbrusse nahm nun direkten Blickkontakt mit dem Rothaarigen auf, der den Jungen gerade der Frau überließ, welche neben ihm das Zimmer betreten hatte, die Kai jedoch nun erst auffiel. "Natalia?" "Ja. Und Gou.", erwiderte der Ältere an ihrer Stelle, zog sie es doch vor, zu schweigen. Erst als sich Kais fragender Blick auf sie richtete, begann sie zu sprechen, wobei jedes andere Gespräch im Raum verstummte. "Ich bin vor 3 Jahren nicht grundlos verschwunden, Kai... Aber du hast die Beziehung beendet, wie sollte ich dir da noch von deinem Sohn erzählen? Wenn Yuriy mich nicht zufällig getroffen hätte, wäre ich nie hierher gekommen." "Sie ist im Übrigen die neue Besitzerin der Abtei und hat uns geholfen, das alles hier zu organisieren.", ergänzte Yuriy trocken, was ihm einen vielsagenden Seitenblick der jungen Frau einbrachte, Kai jedoch war zu sehr in Gedanken versunken, als dass er die Worte des Älteren noch hätte wahrnehmen können. “Ich habe einen Sohn? Aber ich liebe sie nicht. Trotzdem...“ "Können wir später darüber reden, Tata? Allein?" "Ja. Aber erwarte nicht, dass du ihn behalten kannst. Zumindest nicht für dich allein." “Ich will ihn nicht zurück. Aber Gou lasse ich mir nicht komplett nehmen, selbst wenn er zu Kai zieht.“, dieser Gedanke war ihr an den Augen abzulesen, worauf sich der Graublauhaarige trotz der langen Zeit noch hervorragend verstand. Er lächelte Natalia kurz aufmunternd an, bevor er die Hände nach seiner Miniaturausgabe ausstreckte, der diese Bewegung sofort imitierte, waren sich die beiden doch von Anfang an selbst ohne Worte sympathisch gewesen. Während er darauf bedacht war, seinen Sohn so behutsam wie möglich auf den Arm zu nehmen, fiel sein Blick abermals auf die Figur, die Yuriy nun in der Hand hielt. Sie zeigte nicht nur Dranzer, sondern, fast nicht erkennbar, auch ein Phönix-Küken, das sich im Gefieder des ausgewachsenen Vogels zu verbergen schien, als ob es Schutz und Wärme suchte. Ebendies tat nun auch Gou, der sich an Kais Brust schmiegte und offensichtlich zufrieden die Augen schloss. _ Ich weiß, dass ich an manchen Stellen hätte ausführlicher werden können, aber das wollte ich nicht. Wenn Kai zu OOC geraten ist, tut mir das im Übrigen leid, ich kann ihn nunmal nicht so gut darstellen wie manch andere. ^^' _ Zu dem russischen: S dnjem rozdenija - Alles Gute zum Geburtstag Feniks - Phoenix Sajaz - Hase _ Natalia/Tata stammt nicht aus dem Anime, ihr ist diese Story gewidmet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)