Das Leben danach von Kittykate (Kriegsende und jetzt?) ================================================================================ Freitag Teil II --------------- Kapitel 6 Der Abend war schon seit Stunden im Gange. Commander Eagle hatte sein Vorzeigeteam vielen hochrangigen Offizieren und Kommandanten vorgestellt. Commander Eagle, General White-Hawk und auch König Jarred hielten Ansprachen und eröffneten das Buffet und die Bar. So standen die Star Sheriffs bei einem Gläschen Sekt an der Bar. Colt war froh darüber ein paar Minuten für sich und seine Freunde zu haben. Er hatte so viele Offiziere kennen gelernt, dass der Cowboy gerade noch einen Bruchteil davon mit Namen wiedergeben konnte. Völlig erledigt lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Bar, stützte seine Arme auf dem Tresen ab und beobachtete die Feierlichkeiten. Fireball stand neben ihn, hatte allerdings der Feier den Rücken gekehrt. April saß auf einem Barhocker, ebenfalls neben Colt, und blickte sehnsüchtig auf die Tanzfläche. Sie hatte zwar keine Kraft mehr zum Tanzen und sie bezweifelte auch stark, dass ihre Füße mitmachten, dennoch hätte sie Lust gehabt. Nur von Colt, sowie auch von Fireball, würde keine Aufforderung kommen. Und Saber, der einzige, der auch mal das Tanzbein schwang, befand sich in einem Gespräch mit Prinz Roland. Sie nippte hin und wieder an ihrem Sektglas und beobachtete die vielen Kollegen aus dem KOK. Ihr Blick überflog die Gesellschaft und blieb schließlich an ihren Freunden an der Bar hängen. Colt einmal ohne den alten Hut zu sehen hatte die Blondine schon innerlich abgehakt, bis zu diesem Abend, denn erstaunlicherweise hielt sich der Scharfschütze an die Regeln. Ihr war langweilig und so startete sie eine Konversation ihrer Art. „Kuhhirte, dich mal ohne Hut zu sehen, da hätte ich nie im Leben mehr dran geglaubt.“ Sie blinzelte ihn frech an. „Tja, Miss Eagle, es freut mich, Sie immer wieder ins Staunen versetzen zu können“, gab der Cowboy grinsend zurück. „Oh, ja, ich staune wirklich. Hast du viele Tränen vergießen müssen?“ „Ach, weißt du, so schlimm war die Trennung gar nicht mal“, antwortete der groß gewachsene Mann mit dem braunhaarigen Lockenkopf. „Ist denn das die Possibility? Hast du das auch gehört, Matchbox, oder hab ich was in den Ohren!? Sagte unser Cowboy soeben, dass ihn die Trennung von seinem alten Hut nicht störte? Auf Ramrod durften wir dieses alte Ding nicht berühren, geschweige denn ansehen!“ „Ich respektiere auch den Wunsch deines Vaters. Denn Eaglechen hat mich ausdrücklich darum gebeten den Hut zu Hause zu lassen“, gab Colt trocken zurück. Auch für Fireball schien es an der Zeit sich einzumischen. Er kehrte der Bar ebenfalls den Rücken und stützte die Arme auf dem Tresen ab. „Seit wann hältst du dich an Wünsche und Bitten der anderen? Das war dir doch schon immer schnuppe!“ Colt funkelte Fireball herausfordernd an. „Tja, Zwergnase, das müsstest du eigentlich am Besten wissen“, entgegnete der Lockenkopf. „ Wer hat dir denn immer auf Wunsch aus der Patsche geholfen, oder auch auf Bitten von dir und Saber den Phantomwesen in den Hintern getreten?!“ Fireball sah kurz in Aprils große blaue Augen, ehe er dem Cowboy konterte. „Also, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals in der Patsche saß!“ Er tat so als würde er grübeln. „Auch kann ich mich nicht daran erinnern, je einen Wunsch geäußert zu haben! Ich habe sie nur erfüllt…“, wieder blickte er zu April, die sich in seinen braunen Augen verlor. Colt grinste vergnügt: „Ach ja? Welchen denn? Miss Eagle steht ja immer noch ohne Begleiter hier neben mir!“ Viel sagend blickte der Scharfschütze seinen Partner an. Fireball hatte die Anspielung durchaus verstanden und wollte gerade kontern, doch April war schneller. „COLT!“ Die Blondine hatte es geschafft sich von Fires Augen zu lösen und funkelte den Cowboy wütend an. „Was fällt dir ein mir so etwas vorzuhalten?! Wo ist Robin eigentlich? Du stehst ja auch ohne Begleitung hier!“ Mandarin trat auf die drei Star Sheriffs zu. „Na, wen haben wir denn da?“ „Hey, heißer Feger!“, begrüßte Colt Mandarin und nahm sie sofort in eine kräftige Umarmung. Da die Rothaarige zierlicher und ein wenig kleiner als April war, hob der Cowboy sie locker vom Boden hoch und setzte sie gekonnt wieder an Ort und Stelle ab. Unbemerkt trat eine weitere Frau auf die Freunde zu. Sie hatte Colts Worte gehört und auch gesehen, wie innig er die junge Rothaarige begrüßt hatte. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und beobachtete den Kuhhirten. „So, so, hab ich dich also auf frischer Tat ertappt“, zog die Frau alle Aufmerksamkeit auf sich. Es war Robin, die sich fein herausgeputzt hatte und ebenfalls auf die Feier eingeladen worden war. Das war Commander Eagles kleine Überraschung für den Cowboy. Der alte Mann wusste doch, wie sehr Colt sich auf seinen Urlaub mit Robin gefreut hatte, wieso also nicht schon einen Tag vorher ein Treffen arrangieren? Auch Aprils Vater kam auf die kleine Gruppe zu. „Na, wie findest du meine Überraschung?“ Colt fiel die Kinnlade nach unten. Doch plötzlich änderte sich schlagartig sein Gesichtsausdruck. Er ließ Mandarin unsanft los und schob sie beiseite. „Mensch, Commanderchen, das ist ja wirklich eine Überraschung.“ Schon stürmte er auf Robin zu, schloss sie in seine starken Arme und drückte ihr einen dicken, langen Kuss auf die Lippen. „Er ist begeistert, Daddy!“ April grinste ihren Vater an, doch dann trat noch eine Person auf die Gruppe zu. Es war ein Offizier, etwa in Sabers Alter, und reichte April die Hand. „Das ist meine Tochter April Eagle, Navigatorin von Ramrod“, stellte er vor und wandte sich an die Blondine. „April, Offizier Brown möchte dir ein paar Fragen zu Ramrod stellen. Hast du ein paar Minuten Zeit?“ Unsicher blickte sie zu Fire und Mandarin, doch dann nickte sie. „Ja, gerne!“ Offizier Brown führte April weg und auch Commander Eagle verschwand wieder in der Masse. „Ui, wenn das kein Kupplungsversuch vom Boss war“, bemerkte Mandarin baff und freute sich, dass die Konkurrenz aus dem Weg war. „Wie kommst du darauf?“, hakte Fireball nach und suchte in der Menge nach April. Mandarin schmiegte sich an ihn und fuhr ihm mit ihrem Zeigefinger über die Brust. So lenkte sie wenigstens seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ach, komm, stell dich doch nicht so unwissend. Der Krieg ist vorbei und Eagle hat bestimmt nicht ewig vor hier zu arbeiten. Der sucht sich jetzt einen passenden Schwiegersohn und hofft auf ein paar Enkel.“ Der Gedanke daran gefiel Fireball überhaupt nicht. Aber andererseits hatte er keinen Einfluss auf April und ihr Liebesleben. Sie waren nur Freunde und das hatte sie ihm klar zu verstehen gegeben - mit ihrer Ohrfeige und ihrem abweisenden Verhalten. Nur war er selbst zu blauäugig und naiv um das begreifen zu wollen. Langsam, als Mandarin ihn mit der Nase auf die Tatsachen gestoßen hatte, schien er es zu verstehen und auch zu akzeptieren. Er war ihr bester Freund, das musste er allmählich einsehen. „Wollen wir tanzen, Turbo?“ Mandarin nahm seine Hand zwischen ihre Finger und zog ihn langsam mit sich. „Nur einen einzigen Tanz“, bettelte die Rothaarige weiter als sie Widerstand spürte. Aus dem einen Tanz wurden doch ganz viele. Fireball machte es Spaß mit Mandarin übers Parkett zu toben und es war eine willkommene Abwechslung für sein Gefühlschaos. April befand sich nach wie vor in einem Gespräch mit Offizier Brown. Hauptsächlich redete er über seine Arbeit oder erkundigte sich nach der Entwicklung von Ramrod, nur um wieder auf seine Arbeit zurückzukommen. Kurz gesagt, sie fand ihn langweilig. Und dann stach ihr immer wieder ein Paar ins Auge, das die Nacht über tanzte und keine Pause zu brauchen schien. Das schlimmste war jedoch daran, dass Fireball es war, der eine solche Ausdauer an den Tag legte. Wieso tanzte er nicht mit ihr? Wieso forderte er sie nicht auf? Seine Antwort war immer die gleiche gewesen, als sie ihn des Öfteren darauf angesprochen hatte: Er sei ein Tanzmuffel. Warum hatte er dann so sichtlichen Spaß mit Mandarin? April blickte sich Hilfe suchend in dem großen Saal um. Robin und Colt waren, wie Fire und Mandarin, auf der Tanzfläche und Saber hatte sich von einem diplomatischen Gespräch ins nächste gestürzt. Die Blondine hoffte nur, wenn er alle Offiziere, Kommandanten und Könige durchhatte, dass er ihr aus der Patsche half. Doch musste sie solange mit Offizier Brown alleine klar kommen. Niemand bemerkte wie der Tag sich dem Ende neigte und die Zeiger der Uhr unaufhaltsam auf Mitternacht schritten. Noch ein paar wenige Minuten würde es zum großen Feuerwerk und Aprils Geburtstag dauern. Commander Eagle trat auf das Podest und bat in dem großen Saal um Ruhe und Aufmerksamkeit. Nach endlosen Sekunden war auch der letzte Rekrut verstummt und alle blickten zu dem älteren Mann, der nach seiner Tochter rief und sie bat zu ihm zu kommen. Offizier Brown ließ es sich nicht nehmen sie zu begleiten. April wusste nicht so recht was vor sich ging. Ihr Begleiter des Abends blieb vor dem Podest stehen, während April sich zu ihrem Vater stellte. Ihre blauen Augen blickten ihn besorgt und unsicher an, als die Uhren Zwölf schlugen und der gesamte Saal in ein Happy Birthday einstimmte. Auch Commander Eagle sang lauthals mit, ließ aber seine Tochter nicht aus den Augen. Sie fühlte sich unwohl, ja sie schämte sich fast, der Mittelpunkt dieser Menschenmasse zu sein. Am liebsten wäre sie weggerannt, doch schon trat Offizier Brown auf sie zu, umfasste sie sanft an den Armen und hauchte ihr ein Küsschen in den Mundwinkel. Noch erröteter wusste April einfach nicht mehr weiter. Commander Eagle beobachtete das erfreut, Colts Gesicht verdunkelte sich und wollte nach seinem Hut greifen, um diesen Anblick nicht länger zu ertragen, doch dieser war ja nicht an seinem Plätzchen. So umfasste er seine Robin und drückte sie fest an sich, die sich für April zu freuen schien. Saber stand zwischen Prinz Roland und König Jarred und wusste nicht mehr was er davon halten sollte. Einerseits war Colt der festen Überzeugung, dass aus den jüngeren Freunden ein Pärchen würde, doch andererseits hatte Fireball den ganzen Abend allein mit Mandarin verbracht und April wurde von einem, für ihn, fremden Mann geküsst. Mandarin grinste übers ganze Gesicht, denn nun schien der Weg komplett frei zu sein. Fireball hingegen musste sich sehr zurückhalten um diesen Armleuchter nicht alle Knochen zu brechen. Wie konnte er es wagen April zu küssen und das gleich am ersten Abend? Commander Eagle zog die Aufmerksamkeit aller auf sich: „Wir haben ein Feuerwerk organisiert. Es wird in ein paar Minuten gezündet!“ Langsam setzte sich die große Masse in Bewegung in Richtung Ausgang. Auch Commander Eagle verschwand zwischen den Leuten. Nachdem auch die letzten Gäste in Richtung Ausgang unterwegs waren, wandte sich April mit all ihrer Unsicherheit, wegen dem Kuss, ihrer Wut, die sie auf Fireball und seine Ignoranz hatte, und ihrer Traurigkeit, wegen Mandarin, die mehr Aufmerksamkeit von dem Rennfahrer bekam als April selbst, zu Offizier Brown. Nur noch die beiden standen auf dem Podest. „Hast du `nen Knall?!“, fauchte sie und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Der blickte erst nur verdattert zurück. Doch dann wuchs in ihm die Wut. Wie redete denn dieses Mädchen mit ihm?! „Wieso küsst du mich? Und das auch noch vor dem ganzen KOK!?!“ Er wollte gerade ansetzen etwas zu erwidern, als sie ihm aber schon wieder über den Mund fuhr. „Ich weiß, was du vorhast, aber daraus wird nichts“, verkündete sie stolz und kehrte ihm den Rücken zu. Sie eilte zum Ausgang um Abstand zu gewinnen, nicht nur von Offizier Brown, sondern auch von ihren Gefühlen. Vielleicht würde ihr die frische Nachtluft helfen und wieder für Klarheit in ihrem Inneren sorgen. Das Feuerwerk begann mit einem lauten Zischen und Pfeifen und die ersten Raketen schossen in den Sternenklaren Nachthimmel. Immer mehr Raketen folgten der Ersten und erhellten die Nacht. April stand allein etwas abseits und versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sie fühlte sich unwohl, allein gelassen und missverstanden. Sehr wohl war ihr klar, dass ihr Vater die Fäden gezogen hatte und dieses Treffen arrangiert hatte. Es war alles geplant und April fühlte sich verraten. Inzwischen sorgte nicht nur Fireball für dieses Chaos, sondern auch noch Commander Eagle. Wieso überließ er nicht April die Entscheidung, wen sie kennen lernen wollte und wen nicht? Sie war alt genug um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Warum bevormundete ihr Vater sie noch? Fireball näherte sich April, jedoch wuchs die Wut im Bauch mit jedem Schritt an. Wie konnte sie sich auch nur von ihm küssen lassen? April war doch sonst nicht so leicht zu haben. Sollte dieser Offizier es wirklich geschafft haben, die Blondine um den Finger gewickelt zu haben? Fireball wollte es von ihr hören. Doch als er bei ihr stand, verließ ihn der Mut. Wie sollte er ihr solche Fragen stellen, ohne auf seine Gefühle für sie zu sprechen zu kommen? Eines war für ihn klar: Er würde ihr nicht gestehen, dass sie ihm den Kopf verdreht hatte, denn er wollte sie nicht als Freundin verlieren. Stumm stand er bei ihr und beschloss das Gespräch ruhig zu starten, in dem er ihr gratulierte, doch in dieser Zeit des Schweigens übernahmen Aprils Gefühle die Kontrolle. Warum stand er jetzt hier? Wieso sagte er nichts? Wo war eigentlich Mandarin? Sie war doch schon den ganzen Abend bei ihm, wo war sie jetzt? Sie fühlte, wie sich ihr Herz verkrampfte. Zuerst sagte er diese verletzenden Worte, auch wenn sie nicht für ihre Ohren bestimmt waren, sie hatte sie gehört. Anschließend schmiss er sie aus seiner Wohnung, ohne mit der Wimper zu zucken. Wollte er sie nicht verstehen? Konnte er sich nicht denken, was er ihr angetan hatte oder was er ihr antun würde, sollte er wieder Rennfahrer werden? Sie wollte ihn nicht verlieren. Konnte er sich nicht annähernd vorstellen, was er für Gefühle in ihr auslöste, wenn er sie nur mit diesen braunen Augen ansah? Ein Blick genügte und er hatte sie um den kleinen Finger gewickelt… Das machte April Angst… Denn sie wusste, dass er ihr wehtun würde. Er hatte es schon mehrmals getan und es würde noch schlimmer werden - durch seine Zuneigung zu Mandarin. Es tat weh zu sehen, dass ihm Mandarin gefiel. Warum stand er jetzt neben ihr und sagte kein Wort? Machte es ihm Spaß sie so zu quälen? Zynisch und kalt klang ihre Stimme, als sie, ohne ihn anzusehen, bissig das bevorstehende Gespräch abwürgte: „Du musst nicht auf mich aufpassen. Mir passiert schon nichts. Der Krieg ist vorbei und Jesse Blue ist tot!“ Fireball fühlte sich angegriffen und konterte prompt: „Denkst du etwa es geht immer um dich? Keine Sorge, Miss Eagle, ich wollte dir nur zum Geburtstag gratulieren, mehr nicht!“ „So, was du nicht sagst“, ihre Stimme strotzte voller Sarkasmus. „Vielen Dank für deine Glückwünsche!“ Fireball platzte der Kragen. Ruckartig drehte er sich zu April, packte sie fest, jedoch ohne sie zu verletzen, an ihren Schulter und zwang sie mit festem Druck, sich zu ihm zu drehen. „Verdammt noch mal und eins! Was ist los mit dir? Wo liegt dein Problem? April, rede mit mir!“, forderte er wütend. Er hatte diese Spielchen satt! Die Blondine spürte den festen Handgriff auf ihren Schultern und merkte wie sich sein Griff voller Ungeduld verfestigte. „Du tust mir weh“, flüsterte sie ängstlich, auch wenn sie wusste dass es nicht stimmte. Sie hatte Angst vor ihm und seiner Reaktion und ließ ihn nicht aus den Augen. „Ganz ruhig, Matchbox“, mischte sich Colt ein, der plötzlich neben dem Japaner stand und ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legte. „Du kannst sie jetzt loslassen. April läuft nicht weg!“ April bemerkte erst jetzt, dass Robin, Saber und Colt bei ihnen standen. Und schon lockerte sich Fire’s Griff und ließ ganz von ihr ab. Sofort schnappte sich Robin April und stellte sich neben das junge Mädchen, legte schützend ihre Arme um die Blondine und drückte sie zärtlich an sich. Saber baute sich vor Fireball auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit einem tadelnden Blick verlangte er eine Erklärung von dem Jüngsten des Teams. „Was ist los? Könnt ihr euch nicht einmal benehmen und eure Kindereien zurückhalten?!“ Fireball zog den Kopf ein. Ihm war klar, dass er sich nicht richtig verhalten hatte, aber April schaffte es immer und immer wieder ihn zu provozieren und ihn zum Überkochen zu bringen. „Tut mir leid“, flüsterte Fireball reumütig. „Ach ja?!“, mischte sich April bissig ein. „Den Eindruck hab ich nicht!“ „Es reicht, April! Das gleiche gilt für dich. Euer Kindergartengetue könnt ihr bleiben lassen. Ihr seid erwachsen also verhaltet euch auch so!“ April verbiss sich den nächsten Kommentar und wandte den Blick gen Boden. Commander Eagle trat auf seine Truppe zu. Er hatte die Spannungen zwischen den Freunden gemerkt, jedoch wusste er nicht, was passiert war. Friedensstiftend mischte er sich ein: „Gefällt euch das Feuerwerk?“ Saber nickte: „Ja, Commander Eagle!“ Sein Blick fiel auf April, die nach wie vor in Robins Armen geschlossen war und auf Fireball der schuldbewusst zum Boden sah. Wenn es Commander Eagle nicht besser wüsste, würde er auf eine Beziehungskrise tippen. Allerdings wusste er, dass seine Tochter und Fireball nur Freunde waren. Oder lag er da falsch? Lief zwischen den beiden etwas und er hatte nichts mitbekommen? Misstrauisch beäugte er seine Tochter. Sie wirkte sehr verletzt und traurig, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Auch fiel sein Blick zu dem Piloten von Ramrod. Commander Eagle konnte aber nichts aus Fireballs Gesichtsausdruck schließen. Seine Gefühle waren hinter einer Maske versteckt. Der Chef des Team Ramrods beschloss die beiden zu beobachteten. Sollte etwas laufen, würde er das auch herausfinden und dann gäbe es Konsequenzen für beide! „Ist alles in Ordnung? Gibt es Probleme?“, fragte Eagle weiter. Fireball blickte seinen obersten Chef an und nickte auf die erste Frage. Auch Saber bestätigte seinen Piloten. „Es gibt keine Probleme, Commander!“ Eagle gab sich trotzdem nicht zufrieden und wandte sich an seine Tochter: „Du siehst nicht gut aus, Schatz!“ April zuckte zusammen. Schließlich war ihr Vater mit Schuld an dem Chaos. Sie blickte auf und suchte die Augen des Commanders. „Nichts ist in Ordnung, Commander Eagle. Im KOK sind Beziehungen…“ „…erlaubt. Sie sind nur in den Außentruppen und Teams verboten! Es ist zu gefährlich ein Paar an Board zu haben, da Gefühle die Arbeit beeinträchtigen können! Wenn der Partner in Gefahr schwebt, schaltet der Verstand automatisch aus! Das ist zu riskant für das Team und den Einsatz! Es geht um die Sicherheit der Angestellten des gesamten Kavallerie Oberkommando.“ „Verdammt, Daddy! Was sollte die Aktion mit diesem Offizier?! Glaubst du nicht auch, dass ich mir meine Freunde selbst aussuchen kann?“ Alle verstummten. Dass April ihrem Vater so über den Mund fuhr, war keiner von ihnen gewohnt und in Fireball keimte ein kleiner Funke Hoffnung auf, dass sie ihre Wut nicht allein wegen ihm hatte. „April, rede nicht in diesem Ton mit mir! Vergiss nicht, ich bin nicht nur dein Vater, sondern auch dein Vorgesetzter!“ „Aber ich rede zu dir als deine Tochter und nicht als deine Angestellte!“ Robin drückte ihr kurz die Schulter und brachte somit April kurzzeitig zum Schweigen. Wieder blickte der Vater der Blondine zu Fireball und in ihm breitete sich immer mehr das Gefühl aus, dass dieser Junge etwas mit den schlechten Manieren seiner Tochter zu tun haben könnte. „Wir sprechen uns noch einmal, April, unter vier Augen in einem privaten Gespräch!“ Mit diesen Worten unterband Commander Eagle jede Widerworte. Auch Fireball würde er sich vorknöpfen, doch das hatte noch ein wenig Zeit! Zuerst war seine Tochter dran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)