In Der Stille von ComtessePapillon ((Harry/Draco, das lied is von Subway to Sally)) ================================================================================ Kapitel 1: one and only ----------------------- Jetzt ist es still, du liegst bei mir und nichts muss ich dir sagen. Wir kreisen um denselben Stern, von Schwerkraft fort getragen. Wir liegen hier. Schon seid einer Ewigkeit. Hier auf dem Bett. Weicher Samt unter uns. Ich starre an die Decke. Sehe Farben vorbei fliegen. Bilder. Ich lausche deinem Atem. Du liegst neben mir. Und schweigst. Wunderschönes Schweigen. Das ist viel besser als alles was wir uns je gesagt haben. Aber das wundert mich nicht. Wir haben uns ja immer nur gestritten. Und dabei ist es viel schöner so. Es hat zu lange gedauert das zu erkennen. Und jetzt seh ich es. Ich sehe, dass wir nicht so verschieden sind wie ich immer dachte. Im Grunde sind wir uns ähnlich. Sehr ähnlich. Aber das sieht keiner. Keiner außer mir. Ob du es siehst? Ist nicht wichtig. Ich muss nicht mit dir reden. So ist es schöner. Wir liegen hier und ich fühle mich schwer. Meine Glieder sind steinern. Ich könnte mich nicht bewegen, selbst wenn ich wollte. Ich habe mich noch nie so gefühlt. Wohlige, warme Schwere. Als triebe ich in einer zähen Masse aus warmer Glut, die nicht verbrennt. Viel mehr fließt sie langsam, schwerflüssig durch meine Adern. Und ich mag es wie sie sacht mein erkaltetes Inneres zum lodern bringt. Ich würde dich gerne ansehn. Aber ich bin wie gelähmt. Ich sehe dich nur vor meinem geistigen Auge. Dafür heller und klarer als je zuvor. Kaum zu glauben, dass das du bist. Du warst immer so anders.....du warst noch nie so schön. Und es fühlt sich an als würden wir gemeinsam in der zähen Masse treiben. Wie schweben. Du bist neben mir. Ich bin nicht allein. Zum ersten mal in meinem Leben bin ich nicht allein. Jetzt ist es still, du liegst bei mir, nur einen Wimpernschlag weit fort und doch so unerreichbar fern für jede Geste, jedes Wort. So nahe. Ich kann dich hören, riechen, spüren. Ich lausche deinem Atem. Nehme deinen Duft tief in mich auf. Und ich spüre deinen Herzschlag. Ich spüre dein Blut, wie es in dir pulsiert. Ich spüre deine Wärme, die sich über den roten Samt breitet. Ich würde gerne deine Hand halten. Diese schmale, schöne Hand. Sie liegt so nah an meiner. Aber ich bin völlig unfähig sie zu greifen. Ich würde dir gerne so viel sagen. Wenn ich darüber nachdenke.....es gibt so viele Dinge die ich sagen könnte. Sagen sollte. Aber andererseits.....ich liebe diese Stille zu sehr um sie zu durchbrechen. Und wenn ich rede, bist du vielleicht weg. Du bist so nah und doch zu fern. Ich verstehe das nicht. Ich kann dich doch spüren. Warum bist du so weit fort? Unerreichbar. Wirst du niemals mein sein? Du kennst den Schmerz in meinem Bauch, die Fäden, die sich um mich ziehn, sind zu verwirrt um zu entfliehn, doch meine Sehnsucht kennst du auch. Wir haben geredet. Ich habe es dir erzählt. Ich habe dir alles erzählt was in mir ist. Was ich bin. Ich habe mich dir geöffnet. Und jetzt bist du hier. Du weißt alles über mich, und doch nichts. Du weißt was ich fühle. Aber kannst du es verstehn? Verstehst du was mich fesselt. Ich kann mich nicht bewegen. Kann kaum atmen. Sie zerbrechen mich. Sie biegen, formen, kneten mich. Wie eine Puppe. Leblos. Und ich kann mich nicht wehren. Ich kann gar nichts tun. Und das zerreißt mich. Ich fühle mich völlig leer. Verstehst du wie das ist? Ich möchte frei sein. Ich will mich nur losreißen von den Fesseln die mich halten. Frei sein, bei dir sein. Ich will mich nicht fürchten müssen hier mit dir zu liegen. Ich will bei dir sein können, wann immer ich will. Wann immer mir danach ist. Wann immer ich mich nach dir sehne. Jetzt ist es still, du liegst bei mir ein dunkler Mond zieht seine Bahn, Gedanken scharf wie Krallen fallen mich wie Wölfe an. Die Sonne ist lange unter gegangen. Dunkelheit da draußen. Ich sehe aus dem Fenster auf den Mond. Vollmond. Wie symbolisch. Ausgerechnet heute erhellt der Mond in voller Pracht den klaren Nachthimmel und strahlt durch das offene Fenster in den Raum. Ein lauer Nachtwind weht mir um die Ohren. Es riecht nach Regen. Trotzdem keine Wolke zu sehen. Ich konnte den Mond eigentlich nie leiden. Der Mond ist nur Nachts zu sehen. Und Nachts, in der Dunkelheit, kommt die Angst wie eine Raubkatze um mich geschlichen und wenn ich nicht aufpasse fällt sie mich an, reißt mich nieder, ihr bestialischer Atem lähmt mich. Sie begräbt mich in sich. Die Angst ist immer bei mir. Angst zu versagen. Nicht zu genügen. Angst vor Schmerz, Schande, Unterlegenheit. Ich weiß er hätte sich einen anderen Sohn gewünscht. Ich bin nicht das was er wollte. Er will mich nicht verstehen. Ich soll nur tun was er will. Wann immer es es will. Ich spüre wie des Schmerzes scharfe, kalte Klinge sich in mich bohrt. Ich bin unwürdig.... Du kennst den Schmerz in meinem Bauch, die Fäden die sich um mich ziehn, sind zu verwirrt um zu entfliehn, doch meine Sehnsucht kennst du auch. Für dich bin ich einfach nur ich. Oder? Du versuchst es doch oder? Du versuchst doch zu verstehen? Du kennst mich. Ich habe es dir erzählt. Du weißt was ich fühle. Was ich will. Was ich bin. Meine Arme breiten sich um dich aus wie flammen. In die Sonne stürzen wir, aus der wir beide stammen. Ich drehe mich zu dir. Du siehst mich an. Funkelnde Smaragde. Sie sind ganz nah. Du bist ganz nah. Ich rutsche zu dir. Wie von alleine fassen meine Hände nach dir. Ich spüre dich in einer warmen Umarmung. Dein Atem schleicht meinen Hals hinab. Wie Nebel. Er kitzelt mich sacht. Es fühlt sich richtig an. Es fühlt sich an als würden wir verschmelzen. Wir werden eins. Eins im warmen Licht, dass uns umgibt. Ich fühle mich sicher bei dir. Die Angst erreicht mich nicht. Ich bin hier bei dir und vergesse alles was war, alles was ist, was noch sein wird. Ich denke nicht daran. Ich lasse dich so nahe an mich heran. So nahe wie nie Jemanden zuvor. Und ich fürchte mich nicht. Deine Arme halten mich, ach, wir werden Licht im Licht. In die Sonne stürzen wir, aus der wir beide stammen. Du hältst mich fest. Ich habe mich nie so geborgen gefühlt. Niemals hat mich Jemand so gehalten wie du. Ich danke dir dafür. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich ertrinke in diesem Gefühl. Und während ich hier liege, die Augen fest verschlossen, die Gedanken bei dir, spüre ich wie kleine Tropfen salziger Tränen meine Wangen hinab rollen, wie der Tautropfen am Grashalm. Und die Sonne geht auf, verschließt uns in ihrem goldenen Licht und hält uns bis in die Ewigkeit. Ich bin so weit fort. So weit fort von allem in dieser Welt. Meinen Eltern. Meinen „Freunden“. Meinem Leben. Weit weg von Schmerz. Von Angst. Von allem Leiden. Ich bin so weit fort mit dir.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)