Schnee, Wind und Schmerz von KathyColin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schnee, Wind und Schmerz Es war die Nacht des 21tem Dezember. Die Turmuhr schlug zur 11ten Stunde. Eine unheimliche toten Stille. Der Mond ließ die Umrisse eines Menschen erkennen, der schützend vor dem fallenden Schnee unter einen Baum stand. Sie schaute in die stille, geschützte Hülle der Finsternis. Sie beruhigte sie. Sie stand einfach nur da, als wäre sie da fest gewachsen. Man könnte meinen sie wäre tot. Nichts rührte sie, außer der weiße Nebel ihres Atmens. Plötzlich trat sie ein Schritt vor und man sah ihr Gesicht. Es war tränenverschmiert. Die Wimperntusche war verwischt, ihre Wangen und Nase gerötete. Sie trat einen weiteren Schritt nach vorne. Eine Windstoß wehten ihr langes schwarzes gelocktes Haar nach hinten und blas Schnee hinein. Sie stand jetzt nun völlig im Schnee. Der Schnee fiel auf ihr schwarzes schönes Haar. Sie schaute nach oben in, den herab fallenden Schnee: „NEIN!“ „WIESO! WIESO DU?“ Tränen liefen ihr Gesicht herunter. Sie fing an zu zittern und die Rose und der Brief fielen aus ihrer Hand. Sie schlang die Arme um sich. „ WIESO BIST DU NICHT DA? DU SOLLTEST DA SEIN! ES IST DEINE JAHRESZEIT! DU LIEBTEST SCHNEE. ICH HASSE DIESE JAHRESZEIT!“ Plötzlich schaute sie hinunter auf ein Grab. „WIE KONNTEST DU MICH ALLEINE LASSEN? AUSGERECHNET JETZT, WO DOCH ALLLES SO GUT ZU LAUFEN SCHIEN! WIR WOLLTEN ZUSAMMEN ZIEH´N!“ Sie stand an dem Grab und redet, wie mit einem Freund. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, ballte die Fäuste und schloss die Augen und erinnerte sich an die glücklichen Zeiten. “WEIST DU NOCH WIE DU MIR SCHNEE NÄHER GEBRACHT HAST? DU HAST MICH EINFACH IN DEN SCHNEE GEHAUEN UND HAST DICH AUF MICH GESETZT, DASS ICH NICHT ABHAUEN KÖNNTE. ICH HABE GESCHRIEN! DU HAST MIR EINE VOLL LADUNG SCHNEE INS GESICHT GERIEBEN UND GESAGT ICH SEH AUS WIE EIN SCHNEEMANN. ICH WAR TOTAL SAUER! ZUM SCHLUSS HABEN WIR EINE SCHNEEBALLSCHLACHT GEMACHT! DU HAST ES DOCH TATSÄCHLICH GESCHAFFT MIR EINEN SCHNEEBALL IN DEN AUSSCHNITT ZU WERFEN!!!“ Sie stand im Schnee, wie eine Statur. Sie hatte die Augen geschlossen und lächelte den Schnee an. Der Wind wehte und spielte mit ihren Harren. Die Flocken verfingen sich darin. Ihr Mantel wiegte sich im Wind und sammelte die Schneeflocken. Der Baum hinter ihr raschelte im Wind und Schnee fiel herunter! Sie stand einfach im Schnee und lächelte! „DANN HAST DU MIR ZU HAUSE EINE TASSE HEIßEN KAKAO GEMACHT! DU WARST DER ERSTE MENSCH, DER MICH NICHT VERURTEILT HAT! DU HAST MITR IN DIE SEELE GESCHAUT. AUF DEM MENSCH HINTER DER FASSADE! DU HAST MICH AUS DER DROGENSZENE HERAUSGEHOLT! DU HAST MIR BEI GESTANDEN, ALS ICH VON DER SEKTE BEDROHT WURDE, UND DU HAST MIT MIR DEN KALTEN ENTZUG GEMACHT! DU WARST IN DIESER ZEIT TAG UND NACHT FÜR MICH DA! DU HAST MIR GEHOLFEN FUSS ZU FASSEN IN DIESER GESELLSCHAFT, WO ALLE EINEN VERURTEILEN NUR WEIL MAN GRUFTI IST!! DU HAST EINE AUSBILDUNG FÜR MICH ORGANISIERT, EINE WOHNUNG . . . . „ Sie schlug die Augen auf, ließ sich auf die Knie, vor dem Grab fallen. Sie blickte auf die Innenschrift. Sie griff nach dem Brief und lehnte ihn an den Grabstein und die Rose legte den leichten Herdhaufen. Sie heulte auf vergrub die Finger in der Erde, die von den Schnee auf geweicht war. „WIE KANNST DU DANN EINFACH GEHEN? WIE KANNST DU MIR DAS AN TUN? ICH LEIDE UNERMESSLICHE SCHMERZEN! WIE KANNST DU MICH VERLASSEN?ES IST UNFAIR VON DIR! DU WIEIßT NICHT WELCHE SCHMERZEN, ES SIND, TAG FÜR TAG IM BETT AUF ZUWACHEN UND DU LIEGST NICHT NEBEN MIR! DU WIEßT NICHT, WIE ES IST NACH HAUSE ZU KOMMEN UND EINEN LEERE WOHNUNG VORZUFINDEN! KEINER DER AUF EINEN WARTET, DASS ER NACH HAUSE KOMMT! ICH FÜHLE MICH SO EINSAM UND VERLASSEN! Einen ganze Weile regte sie sich nicht, saß ganz ruhig da. Dann hob sie die Hand und strich mit einem Finger über die Innenschrift und sie lächelte. „Ich weiß du kannst mich hören. Sei bitte nicht böse auf mich!“ „ICH KANN NICHT! ICH KANN NICHT WEITER LEBEN OHNE DICH! ES GEHT NICHT! DU FEHLST MIR SO! ES IST ALS WURDE EIN TEIL MEINES HERZENS HERAUSGERISSEN.“ Sie rückte von dem Grab ab, lehnte sich an den Baum. Sie zitterte vor Anspannung. „Ich werde gleich bei dir sein! Gleich bin ich bei dir für immer!“ Die Hand, die sie in ihrer Jackentasche zur Faust geballt hatte, holte einen Gegenstand hervor. Der Gegenstand reflektierte das Mondlicht. Sie sah einen Augenblick zu. Sie drehte den Gegenstand. ES WAR EIN MESSER! Sie schaute es an und dann auf den Grabstein. Ihre Hände zitterten als sie das Messer zu ihren Pulsadern führte. Sie drückte das Messer in ihre Haut. In dem Moment, wo das Messer die Haut berührte, durch fuhr sie ein entsetzlicher scharfer Schmerz. Sie verzog das Gesicht. Die Turmuhr schlug gerade 1, als sie die zweite Pulsader auf schlitzte. Das Gesicht sah gerade aus. Ihr Blick fiel auf die Innenschrift, wie schon so oft heute. Ein Lächeln brach heraus und im gleichen Augenblick fiel die Hand zur Seite und sie war tot. Sie war mit offenen Augen, den Blick auf das Grab gerichtet und mit einem glücksseligen Lächeln gestorben. Nachwort: Eine weitere wertvolle Seele entschwand aus der Welt, die Sie so dringend gebraucht hätte. Eine Seele die ihre ganze Zukunft noch vor sich hatte. Eine einsame, verletzliche, stille Seele! Wo immer sie auch hingehen mag ich hoffe sie wird sich dort glücklicher fühlen. Gott möge ihrer Seele gnädig sein. Sie auf den rechten Weg bringen und sie beschützen. Lg Kathy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)