My beloved... ? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Ein neuer Anfang ---------------------------- Titel: My beloved... ? Teil: 11/? Autor: kurikara Fandom: Yami no Matsuei Warnung: action/gewalt, lime (tolle Hisoka/Kurikara Szenen^^) Pairing: Hisoka x Kurikara ; Nagare x ??? Disclaimer: Yami no Matsuei gehört Yoko Matsushita und ich habe keinerlei Absicht, mit dieser Geschichte Geld zu verdienen. Das einzige, was mir gehört, sind meine Ideen und meine eigenen Charas.^^ Kommentar: So, ich bin jetzt endlich aus Amerika zurück und hab mir gedacht, dass ich hier mal endlich weitermachen sollte. Um ehrlich zu sein, dieses Kapitel war schon im Februar fertig; ich hatte nur keine Zeit es zu übertragen. Im Laufe des Packens sind dann auch ein paar Seiten abhanden gekommen, also werde ich die jetzt noch mal schreiben. (Ich hab nach wie vor keine Pläne, diese FF vorzeitig zu beenden oder abzubrechen. Ich werde definitiv weiter schreiben, auch, wenn es zwischen den Kapiteln immer etwas dauert...) Verzeiht, wenn mein Schreibstil sich etwas verändert hat; war immerhin zehn Monate in Amerika. XD Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch. Mir persönlich gefällt es von allen bisherigen am Besten (hat auch am meisten Spaß gemacht XD), aber ich will jetzt noch nicht zu viel verraten. Ihr werdet am Ende wissen, wieso.^^ Jedenfalls hab ich es geschafft, die Geschichte ein wenig voranzutreiben (bzw. dieses Kapitel hat sich verselbständigt, sodass es meine ganze Planung über den Kopf geworfen hat XD), also lasst euch überraschen und viel Spaß beim lesen. :) *Kekse hinstell* P.S.: Dieses Kapitel widme ich Silverdarshan für ihre lieben Kommis.^^ --------------------------------------------------------------------------------- Chapter 11 - Ein neuer Anfang (Nagares Residenz) Schweigend schritten sie den Weg entlang. Hisoka folgte seinem Vater in einigem Abstand, auf dem Weg, zur Residenz von letzterem. Der blonde Junge hatte gewusst, dass sein Vater viel Geld hatte, doch sie waren nun schon eine Weile unterwegs und um ihn herum breiteten sich Felder grünen Grases aus, mit Blumen, die in allen erdenklichen Farben blühten.[1] In der Ferne konnte er eine dicht bewaldete Hügelkette erkennen, die sich augenscheinlich über Meilen[2] hinweg erstreckte. Und dann tauchte vor ihm eine riesige Villa im japanischen Stil auf, die von mehreren sich in den Himmel erstreckenden Bäumen umrandet war. Hisoka konnte nicht über das Dach hinweg blicken ,doch so, wie er seinen Vater kannte, befanden sich dahinter, im Verborgenen, heiße Quellen und ein Trainingsplatz, mit Kendo-Halle und allem, was sonst noch dazugehörte. Fassungslos starrte er seinen Vater an, der sich nun lächelnd zu ihm umdrehte und seine Arme ausbreitete. "Willkommen in meinem Heim." Kopfschüttelnd wandte sich Hisoka ab und betrat das riesige Haus. Nagare folgte ihm, in sich hinein lachend. Die inneren Hallen waren angenehm kühl und Hisoka stieß einen Seufzer aus. Hier würde er also von nun an wohnen. Es gab wahrlich Schlimmeres. Und auch Kurikara würde es gefallen. Der Drachenkönig hatte darum gebeten, sich etwas umsehen zu dürfen und versprochen, dass er bis zum Sonnenuntergang wieder zurück sein würde. Fragend sah Hisoka zu seinem Vater auf, der einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. "Also gut, jetzt bleibt nur noch die Frage, welchen Wohnbereich du haben möchtest... Am anderen Ende des Hauses sind die Gästezimmer; am Ende dieses Flures befinden sich meine Gemächer. Richte dich ein, wo immer du möchtest. Es gibt mehrere unbelegte Zimmer; du kannst so viele für dich beanspruchen, wie es dir beliebt. Ich werde in meinem Büro sein, falls du mich brauchen solltest." "Wo wird Kurikara wohnen?" Nagare hielt inne. Darüber hatte er noch gar nicht wirklich nachgedacht. Als er sich für seinen Sohn eingesetzt hatte, hatte er gleichzeitig auch die Verantwortung für diesen und den Feuergeist übernommen. Doch was sollte er jetzt mit letzterem anstellen? Hisoka schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Vielleicht sollte er den Drachenkönig einfach unter die Aufsicht seines Sohnes stellen? Er vertraute Hisoka und der Junge schien sich in den letzten drei Jahren sehr verändert zu haben; er war erwachsener geworden und besaß nun auch genug Selbstvertrauen, um sich gegen andere durchzusetzen. "...Für den Augenblick möchte ich, dass du dich um ihn kümmerst, in Ordnung?" "Ah, natürlich. Danke - für alles." Mit einem Nicken schritt Nagare davon. Hisoka starrte ihm hinterher und stieß einen tiefen Seufzer aus. Sein Vater verhielt sich so anders, als er es in Erinnerung, beziehungsweise als er es erwartet hatte. Es schien, als würde der blonde Mann nun endlich auch Hisoka sehen, anstelle nur eines Erben. Mit einem leichten Lächeln machte sich der junge Shinigami auf, um den Ort zu inspizieren, an dem er von nun an leben würde. Er machte sich nicht einmal die Mühe, in einem anderen Flügel des Herrenhauses nachzusehen, sondern nahm einfach die nächste Tür neben der seines Vaters. Er würde sich nur unwohl fühlen, wenn er eines der abgelegeneren Zimmer nahm. Auch wenn Kurikara bei ihm sein würde, würde es ihn doch an die Abgeschiedenheit seiner Kindheit erinnern. Außerdem hatte er beschlossen, zumindest zu versuchen, seine Beziehung zu seinem Vater zu verbessern. Dieser Gedanke beschleunigte seinen Herzschlag und ließ Erwartungen und Wünsche in ihm aufsteigen, von denen er geglaubt hatte, sie seinen schon lange zuvor ausgelöscht worden. Er schob die Tür beiseite und betrat den Raum. Sofort empfing ihn ein angenehmer Duft, den er zwar nicht einordnen konnte, doch er schien von verschiedenen Räucherstäbchen zu kommen, die auf den Möbeln verteilt standen. Der Raum in dem er stand sah aus wie ein Wohnzimmer, das für den Empfang von Besuchern benutzt wurde. Es war gemütlich eingerichtet, mit Sesseln und einer Couch, die beide mit weichen Kissen bedeckt waren. In der Mitte stand ein Tisch aus dunklem, wertvoll aussehendem Holz, und durch die großen Fenster, die von sanft fallenden Vorhängen umrahmt wurden, flutete das Licht der Sonne. Das ganze Zimmer war in einem einladenden Rot-Ton gehalten, der auch von der cremefarbenen Wand, die mit kunstvollen Mustern verziert worden war, aufgefangen und reflektiert wurde. Neugierig auf die restlichen Zimmer, schritt er weiter in den nächsten Raum, der sich als geräumiges Büro herausstellte. An den Wänden standen Regale, manche mit Büchern gefüllt, andere leer. Der große Schreibtisch in der Mitte dominierte den Raum. Auf der Seite der Fenster standen zwei der neuesten Computer und die Blenden waren herunter gelassen worden, sodass das Licht gebrochen wurde und leichte Schatten dem Zimmer den letzten Schliff verliehen. Der nächste Raum, den er betrat, stellte sich als gemütliches Wohnzimmer mit einer großen Couch, auf der zwei Personen bequem würden liegen können, heraus. Ein moderner Flachbildschirm, der in die Wand eingelassen war, schmückte die gegenüberliegende Wand. Zwei weitere Türen führten aus dem Raum hinaus. Die eine brachte Hisoka in eine weiße Küche, mit wunderschönen Verschnörkelungen an den Wänden und einem mehr als großzügigen Arbeitsbereich. Die andere geleitete den jungen Shinigami in das Schlafzimmer. Der Raum war größer als alle zuvor; er war fast schon eine Wohnung an sich. Ein riesiges Himmelbett schmückte die Mitte, in dem locker zwei bis drei Personen hätten schlafen können. Kommoden standen zu beiden Seiten des Bettes und als Hisoka die Türen gegenüber von letzteren öffnete, stolperte er direkt in einen begehbaren Kleiderschrank, der auf ihn fast wie ein eigenes Zimmer wirkte. Staunend starrte er auf die vielen leeren Regale. Seine und Kurikaras Sachen zusammen würden nicht einmal ein drittel des hier angebotenen Platzes einnehmen. Kopfschüttelnd wollte er sich abwenden, doch dann fiel eine weitere Tür in sein Blickfeld. Er öffnete sie und trat augenblicklich auf weiß glänzende Fließen. In der Mitte des Badezimmers war ein riesiges Becken eingelassen, das bei Bedarf mit Wasser gefüllt werden konnte. An der Decke hing ein herunterziehbarer Duschkopf und weiter hinten, von einer kleinen Schiebetür verdeckt, entdeckte Hisoka eine Toilette. Er musste nicht lange nachdenken, um zu entscheiden, dass es schon viel zu lange her war, seit er ein richtiges Bad genommen hatte. Vorsichtig ging er zu dem goldenen Hebel und ließ das warme Wasser in seinen angestammten Platz strömen. Während sich das Becken füllte, öffnete Hisoka die Balkontüren des Schlafzimmers, um etwas frische Luft einzulassen. Die Aussicht war einfach atemberaubend. Ein mächtiger Baum war direkt neben dem Zimmer empor gewachsen und im Hintergrund konnte Hisoka den beginnenden Wald erkennen. Die Sonne ging gerade unter und hüllte den Abendhimmel in einen tiefen rosa-rot Ton, mit orangenen Rändern. Ohne es zu bemerken war Hisoka stundenlang durch seine neuen Gemächer gewandert. Einen tiefen Seufzer ausstoßend wandte er sich erneut seinem wohlverdienten Bad zu. Langsam streifte er sich sein Hemd über den Kopf und ließ dann auch seine restlichen Hüllen fallen. Stirnrunzelnd betrachtete er sich in einem der körpergroßen Wandspiegel, die in die Wände eingearbeitet waren. Sein Körper hatte sich in den letzten drei Jahren kein bisschen verändert. Er wusste, dass das auch niemals geschehen würde, egal, wie sehr er sich wünschte, nur ein wenig erwachsener zu wirken. Er schloss kurz die Augen, drehte sich um und ließ sich vorsichtig in die heiße Wanne gleiten. Eine Sitzbank erleichterte ihm das Zurücklehnen. Mit einem wohligen Seufzer schloss er erneut die Augen und ließ die angenehme Wärme die Anspannung in seinen Muskeln vertreiben. Er spürte, wie er langsam in die Welt des Schlafes abdriftete, doch ein wenig zu dösen, würde ihm sicherlich nicht schaden. Er ließ es geschehen und schon bald legte sich ein Schleier aus Dunkelheit über seine Sinne. --------------------------------Ortswechsel------------------------------------- Mit schnellen Sprüngen näherte er sich dem Herrenhaus. Er hatte in der Schönheit des Waldes die Zeit vergessen und nun war die Sonne bereits vor einer Stunde untergegangen, und die Sterne leuchteten am Firmament. Die Konstellationen waren ihm zwar unbekannt, doch die natürliche Umgebung hier hatte ihm das Gefühl vermittelt, doch nicht so weit von seiner Heimat entfernt zu ein, wie er geglaubt hatte. Hisoka und sein Vater waren ihm gegenüber sehr großzügig gewesen. Er hoffte, dass er dieses neu gewonnene Vertrauen nicht mit einer einzigen Unachtsamkeit zerstört hatte. Keuchend betrat er Nagares Büro. Es hatte ihn einige Mühe gekostet, festzustellen, wo sich dieses befand, und nun war er völlig außer Atem. Verwirrt blickte der blonde Mann, der noch immer an den verschiedensten Dokumenten arbeitete, auf, und konnte ein leises Lachen beim besten Willen nicht unterdrücken, als er den verschwitzten Feuergeist entdeckte, dem das Haar im Gesicht klebte. "Wieder zurück? Nun ja, du wirst Hisoka finden müssen. Ich hab ihm gesagt, dass er jeden Bereich haben kann, den er möchte. Ich habe also keine Ahnung, wo er ist." Mit diesen Worten wandte sich Nagare auch schon wieder seiner Arbeit zu. Etwas perplex stolperte Kurikara in den Flur. Er hatte nun wirklich keine Lust, sich jetzt auch noch auf die Suche nach Hisoka zu machen, doch wie es schien, blieb ihm keine andere Wahl. Mit einem müden Seufzer schritt er den Flur entlang und versuchte es, mit der ersten Tür, die sich ihm bot. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Hisokas Perspektive~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Etwas rüttelte ihn an der Schulter, versuchte, ihn zu wecken. Aber er wollte nicht aufstehen, noch nicht jetzt. Doch wer immer diese Person war, sie schien nicht locker lassen zu wollen. Mit großer Anstrengung öffnete Hisoka die Augen und blickte direkt in Kurikaras Antlitz, der besorgt seinen Namen rief. Das nächste, was an seine Sinne drang war, dass er keine Luft bekam und seine Lungen brannten. Automatisch begann er zu husten, um seine Atemwege von dem hinderlichen Wasser zu befreien. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, wandte er sich erneut zu dem Drachenkönig um, der - noch immer angezogen und völlig durchnässt - in der Mitte des Beckens kniete. Erst jetzt bemerkte Hisoka, dass der Feuergeist ihn hielt. War er etwa eingeschlafen und ertrunken??! Die Röte schoss ihm ins Gesicht als ihm bewusst wurde, dass er noch immer nichts an hatte. Hastig befreite er sich aus Kurikaras Armen. Auch letzterer ließ sich nun mit einem Seufzer der Erleichterung auf die Bank sinken. Dann begann er eine Aktion, die Hisoka noch röter werden ließ, wenn das denn möglich war. Er zog sich aus! Seine Kleider legte er neben den Beckenrand; dann rutschte er zu dem Jungen hinüber, lehnte sich zurück und starrte Hisoka an. Die Stille und den Blick nicht länger ertragen könnend, entschied sich dieser dazu, das Schweigen zu brechen und von der Situation abzulenken. "U-Uhm, du... Gefällt es dir hier?" Kurikara blinzelte kurz, als würde ihn diese Frage überraschen. Es war offensichtlich, dass der Drachenkönig tief in Gedanken versunken gewesen war. Was seine Aufmerksamkeit allerdings so sehr in Anspruch genommen hatte, konnte Hisoka nicht feststellen. Stattdessen wartete er, sich in dieser Situation immer noch etwas unwohl fühlend, auf die Antwort seines Gegenübers. Doch dieser schwieg. Dann schloss er die Augen und stieß einen Seufzer aus. "Nun, es gefällt mir auf jeden Fall viel besser als in der Stadt... Außerdem bin ich froh, nun doch bei dir und deinem Vater zu sein, anstelle von Tsuzuki oder jemandem, den ich gar nicht kenne. Wo wir schon dabei sind, dein Vater hat mir gesagt, dass ich in deiner Nähe bleiben soll. Also nehme ich an, dass ich hier wohnen werde? Wo soll ich schlafen?" "Nun... Nun ja, ich... Ja, du kannst hier wohnen, wenn du möchtest... Du kannst schlafen, wo immer du willst, denke ich..." "Also schön, dann gehe ich mich mal umsehen. Du solltest auch bald aus dem Wasser steigen - nicht, dass du wieder ohnmächtig wirst." Mit diesen Worten griff sich der Feuergeist eines der Handtücher, die an einem Ständer in Reichweite des Beckens hingen, stand auf, hüllte sich darin ein und verließ den Raum, während Hisoka hastig den Blick abwandte. Kurikaras Kleidung lag noch immer auf den Fliesen des Badezimmers. Hisoka richtete seinen Blick zur Decke, die mit schwimmenden Delphinen verziert war. Warum war ihm das Ganze so peinlich gewesen? Er badete zwar nicht gerne mit anderen, doch Kurikara und er waren beide Männer; er hätte sich nicht schämen müssen. Er musste dringend aufhören, sich vor dem Drachenkönig lächerlich zu machen... Kopfschüttelnd und sich über sich selbst ärgernd, stand er auf, und nahm sich ebenfalls eines der Handtücher. Dann erkannte er, warum Kurikara sich nicht angezogen hatte. Hisoka stand nun vor demselben Problem, denn er hatte nichts mitgebracht, dass er nun würde anziehen können. All seine Sachen waren noch in seiner alten Wohnung. Sein Vater würde sie vermutlich herbringen lassen, doch das würde eine Weile dauern. Und nur mit einem Handtuch bekleidet herumzulaufen, wäre ihm, selbst wenn Kurikara nicht da gewesen wäre, äußerst unangenehm gewesen. Widerwillig verließ er den Raum und lief mit schnellen Schritten zu den Gemächern seines Vaters. Gerade als er die Tür zu dessen Büro öffnen wollte, trat sein Vater aus eben jener. Hisoka konnte gerade noch verhindern dass er hinfiel, indem er die Arme hoch riss und sich an seinen Vater klammerte. "Hah, welch nette Begrüßung. Ich wollte mich gerade auf die Suche nach dir machen. Kannst du mir zeigen, welchen Wohnbereich du dir ausgesucht hast? Und, ähm, erklären, wo deine Klamotten geblieben sind?" Durch den Zusammenstoß war Hisokas Bedeckung zu Boden gefallen und ließ nun nichts mehr der Fantasie offen. Nagare sah seinen Sohn stirnrunzelnd an, der seinen Kopf mittlerweile in der Brust seines Gegenübers vergraben hatte, so als wolle er sich vor der Realität verstecken. Immer noch lächelnd legte Nagare seine Arme um Hisoka, um ihm zu zeigen, dass er nur mit ihm spielte. "Komm, du kannst einen meiner Kimono anziehen. Ich such dir einen raus. Deine Sachen sollten morgen früh hier sein." Er gab seinem Sohn einen leichten Kuss auf die Stirn und machte sich auf den Weg in sein Ankleidezimmer. Hisoka hingegen, den die geflüsterten Worte etwas beruhigt hatten, hob schnell sein Handtuch auf, legte es sich um, und folgte dann seinem Vater. Er fand letzteren in Gedanken versunken vor einem der vielen Schränke in dem Zimmer stehend und trat näher an ihn heran, um die Auswahl selbst unter die Lupe zu nehmen. "Hmmm... Welchen möchtest du?" Vor Hisoka breiteten sich dutzende Kimono aus, die alle in einer Reihe hingen. Es fiel ihm schwer, eine Wahl zu treffen. Das Sortiment enthielt vermutlich jede erdenkliche Farbe und die Variationen waren ebenfalls sehr vielfältig. Schließlich entschied er sich für einen grünen, mit weichen, handbestickten Mustern, die ineinander zu verlaufen schienen und doch einzelne Kunststücke waren. Sein Vater nickte und bedeutete ihm, das wertvolle Kleidungsstück anzuziehen. Der Kimono war Hisoka ein wenig zu groß, doch zumindest rutschte er ihm nicht über die Schultern. "Danke." "Komm schon. Ich kann meinen Lieblingssohn doch nicht nackt herumlaufen lassen! ...Diesen Kimono hat mir mein Vater geschenkt, kurz bevor er gestorben ist... Er steht dir. Du solltest ihn behalten, selbst, wenn er nicht ganz genau passt. Ich werde ihn ohnehin nie wieder tragen... Wie auch immer, du solltest jetzt wirklich ins Bett gehen. Du siehst sehr müde aus." Mit einem Nicken eilte Hisoka aus dem Raum, während ihm der zufriedene Blick seines Vaters folgte. Noch nie hatte er sich so gut mit letzterem verstanden und er hatte das Gefühl, dass er vielleicht sogar eine enge Beziehung zu ihm würde aufbauen können. Plötzlich wehte ihm eine kühle Brise entgegen. Ohne darüber nachzudenken war er hinaus an die frische Luft gelaufen. Er fröstelte und starrte in die klare Nacht hinaus. Der Wind blies raschelnd durch die Kronen der Bäume. Der Anblick des vollen Mondes und dessen heller Schrein, der die Umgebung erleuchtete als wäre es Tag, ließen Hisoka unruhig von einem Fuß auf den anderen treten. Vielleicht sollte er doch besser wieder zurückgehen und dem Vorschlag seines Vaters in die Tat umsetzen. Er wollte sich gerade umdrehen, als ein heftiger Windstoß ihn im Rücken traf und ihn zu Boden schleuderte. Verwirrt drehte er sich um und wollte aufstehen, doch ein Gewicht auf seiner Brust drückte ihn erneut zu Boden. Eine Kreatur, die Hisoka noch nie zuvor gesehen hatte, presste ihre Klauen auf seine Brust. Sie hatte schwarze, federne Flügel und breite Schultern, die von einer mittelalterlich japanisch aussehenden Rüstung, die im Schein des Mondes silbern glänzte, bedeckt waren. Der Kopf der Kreatur war von einem Helm verhüllt, der als einzige Öffnung zwei schmale Schlitze in Höhe der Augen preisgab. In die Oberfläche der Rüstung waren merkwürdige Runen eingraviert, die Hisoka jedoch unbekannt waren. Erneut nahm ihm ein heftiger Windstoß die Luft, als die Kreatur mit ihren Flügeln schlug und ihre Krallen noch tiefer in seine Brust grub. Mit großen Augen starrte Hisoka das Monster an, das ihn zu Boden drückte und wollte schreien, doch kein Laut verließ seine Kehle. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, doch jede Bewegung sandte eine Welle eisigen Schmerzes durch seinen Körper. Die Kreatur hob ihn hoch und schleuderte ihn gegen einen Baum, der einige Meter entfernt stand. Hisoka hörte, wie seine Knochen brachen und der Kimono, den ihm sein Vater geschenkt hatte, färbte sich mit seinem Blut. Ein Schatten legte sich um seinen Geist, verschleierte seine Sicht. Ihm war übel vor Angst und er fühlte sich vollkommen hilflos. Tränen rannen über Hisokas Wangen, als die Kreatur erneut auf ihn zu kam, eine ihrer Klauen um seinen Kopf legte und ihn daran hochzog. Ein zischendes Knurren drang an seine Ohren und eine Stimme hallte in ihm wieder. //Zeig es mir!// Für einen Sekundenbruchteil war Hisoka verwirrt, wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Doch dann spürte er, wie das Monster versuchte, in ihn einzudringen, ihn auseinander zu nehmen. Sein Geist schrie auf und seine Augen weiteten sich, als etwas Mächtiges, Gefährliches gegen seine inneren Barrieren prallte. Dunkelheit umfing ihn und er schien in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen. Gefühle vorheriger Opfer strömten auf ihn ein und Bilder blitzten vor seinen Augen. Dann spürte er, wie die Krallen der Kreatur sich in seinen Schädel bohrten. In diesem Moment, diesem einen Augenblick, schien er zu schweben. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen; die Schmerzen nahmen ihn ein, trieben ihn an den Rand des Wahnsinns. Doch er konnte noch nicht sterben, nicht jetzt, nicht hier! Er wollte diese Welt noch nicht verlassen, wollte bei seinem Vater und Kurikara bleiben! Mit diesem letzten Wunsch verschwanden alle Gefühle und auch alle Schmerzen. ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Ortswechsel;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; Mit einem Seufzen legte er seinen Mantel ab und ließ sich auf sein Bett fallen. Die Ereignisse hatten sich in den letzten Tagen förmlich überschlagen. Konoe war außer sich vor Wut gewesen, als er ihm von der Begegnung mit Hisokas Vater erzählt hatte. Morgen würde sein Chef dem blonden Mann einen Besuch abstatten und dann... Ja, was war dann? Tsuzuki schloss die Augen. Er wollte jetzt wirklich nicht an seine Arbeit denken. Er konnte nur hoffen, dass alles gut ausgehen würde. Schwerfällig setzte er sich auf und zog sich langsam aus. Gerade, als er sich wieder hinlegen und damit in das Land der Träume flüchten wollte, durchfuhr ihn ein eiskalter Schauer. Mit geweiteten Augen sah er aus dem Fenster, hinauf zu dem silbernen Mond. Es kam ihm so vor, als würde die ganze Welt den Atem anhalten. ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Ortswechsel;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; Mit einem unterdrückten Gähnen ordnete er den Stapel von Papieren, um den er sich heute gekümmert hatte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er an seinen Sohn dachte. Dann weiteten sich seine Augen, als eine Welle von Gefühlen über ihm einbrach, ein geistiger Schrei, der ihn sofort auffahren ließ. ;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Ortswechsel;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;; Das Bersten von Holz erfüllte die Nacht, als die Kreatur durch die Seite des Hauses brach. Die Energie, die sie getroffen hatte, knisterte noch in der kalten Luft und Rauchschwaden stiegen von dem reglosen Körper empor. Keuchend kniete Hisoka auf dem weichen Gras, das mittlerweile von seinem Blut durchtränkt war. Er zitterte am ganzen Körper und starrte mit geweiteten Augen auf das, was er getan hatte. Er verstand es nicht, verstand nicht, was gerade eben passiert war. Verwirrt wollte er aufstehen, doch seine wackligen Beine versagten ihm den Dienst. Er schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. "Wie kannst du es wagen, Mensch?! Du bist nichts! Ein widerwärtiges, kleines Stück Dreck, dessen Existenz schon bald ausgelöscht sein wird! Niemand wird sich meinem Meister in den Weg stellen!!!" Erschrocken fuhr Hisoka auf und starrte ungläubig auf dieses Monster, das gerade dabei war, erneut auf ihn zu zukommen. Er versuchte zurück zu weichen, doch er wusste, dass er nicht entkommen konnte. Verzweifelt versuchte er Zeit zu schinden, auch wenn er wusste, dass es vergeblich war. "Wer- Was bist du? Und was willst du?" Zu seiner Überraschung hielt die Kreatur kurz inne und schien über die Frage nachzudenken. Dann breitete sie ihre Flügel aus und ließ einen Triumphschrei erklingen, der Hisoka das Mark in den Knochen gefrieren ließ. "Ich habe gefunden, weshalb ich gekommen bin! Und nun.... STIRB!" Mit diesen Worten hob die Kreatur eine ihrer Klauen, in deren Mitte sich ein schwarzer Energieball zu formen begann. Hisoka war starr vor Angst, als er abermals vom Gewicht des Monsters auf seiner Brust zu Boden gedrückt wurde. Hilflos presste er die Augen zusammen und wartete die Sekunden ab, die unweigerlich zu seinem endgültigen Tod führen würden. Doch nichts geschah. Vorsichtig öffnete er seine Augen und starrte auf die Hand, die den Arm des Monsters ergriffen hatte und die Kreatur so zurückhielt, während sich die tödliche Energie langsam auflöste und dann, wenige Sekunden später, auch schon ganz verschwunden war. Hisoka drehte seinen Kopf, sodass er erkennen konnte, wer ihn da gerettet hatte. Tränen liefen ihm über die Wangen und in diesem einen Augenblick schien die Zeit still zu stehen. "Kurikara....." Langsam drehte sich der Kopf des Drachenkönigs bis sein Blick auf dem Jungen ruhte. Seine Mine verfinsterte sich augenblicklich als er den Zustand des blonden Todesengels bemerkte. Er schloss die Augen und drehte sich zurück zu seinem Gegner, der ihn noch immer anzustarren schien. Mit einer einzigen Handbewegung schleuderte er die Kreatur von sich. Holz barst, als der schwere Körper durch die Wand des Hauses brach. Mit ruhigen, festen Schritten kam der Feuerdrache wieder näher. Seine Haare wurden von dem Wind, der aufgekommen war, wild umher gewirbelt und dann, als ob er die Geduld verloren hätte, strömte die Energie nur so aus ihm heraus. Rote Wellen der Macht umfingen ihn und die Kreatur, die gerade dabei war, sich von einem herunter gefallenen Holzbalken zu befreien. "Du wirst sterben." Das Glühen in den Augen der Kreatur wurde stärker, als sie spürte, wie die Energie sich um sie legte, sie bewegungsunfähig machte. Und dann, wie um den Untergang zu verkünden, öffnete der Drachenkönig seine Augen und rote Blitze rissen den gefangenen Körper entzwei. Die Überreste wurden innerhalb von Sekunden von einem Feuer verschlungen, dass in allen erdenklichen Farben schimmerte. Dann, so schnell wie sie gekommen war, war die Energie auch wieder verschwunden. Mit einem erleichterten Seufzen drehte sich Kurikara zu Hisoka um, doch den hatte mittlerweile das Bewusstsein verlassen. Mit einem besorgten Blick und gerunzelter Stirn kniete sich der Drachenkönig neben dem Jungen nieder, der - abgesehen von seinen Verletzungen - friedlich zu schlafen schien. Vorsichtig hob er ihn hoch und trug ihn langsam in seine Gemächer. Während sie liefen schien es, als wäre nichts geschehen. Der Wind brachte die Blätter der Bäume noch immer zum rascheln, und die Sterne der Nacht funkelten noch immer am Firmament. Eine einzige Träne rann Kurikara über die Wange, als er erneut auf den Todesengel in seinen Armen blickte und zum ersten Mal sah, wie schwer der Junge wirklich verletzt war. Vorsichtig legte er ihn auf sein Bett und deckte ihn zu. Dann setzte er sich neben ihn und ergriff seine Hand, während er ihn weiterhin mit einem nun unlesbaren Blick anstarrte. Erst, als die Tür aufgerissen wurde, wandte er den Kopf. "Was ist passiert?" Die Frage durchbrach die drückende Stille in dem Raum für einen Moment. Kurikara verlagerte sein Gewicht und erklärte Nagare flüsternd, was geschehen war. Dieser ballte die Hand zu einer Faust und schloss wütend die Augen. ".....Ich...Ich habe gespürt, dass etwas nicht gestimmt hat, aber... Ich muss das Juo-Cho von diesem Vorfall in Kenntnis setzten. So etwas darf und wird nie wieder passieren! ....Ich schwöre, dass ich Hisoka von nun an beschützen werde! Ich.... Kurikara, könntest du...?" "Natürlich." "...Danke...Ich werde mich beeilen!" Mit diesen Worten verließ Nagare den Raum. Kurikara versank erneut in seine Gedanken. Wenn er nur schneller gewesen wäre, wenn er sofort gespürt hätte, dass der Junge in Gefahr war, hätte er das alles verhindern können! Er war nur wenige Zimmer entfernt gewesen, und trotzdem hatte er Hisoka nicht beschützen können. Was nützte ihn seine Kraft, wenn er denjenigen, die ihm etwas bedeuteten, trotzdem nicht helfen konnte? Der Junge, der vor ihm lag, schien die Gefahr nahezu magisch anzuziehen. Und irgendetwas sagte dem Drachenkönig, dass er das nächste Mal nicht so viel Glück haben würde, dass er das nächste Mal vielleicht zu spät kommen würde. Und das durfte nicht passieren! Hisoka war etwas Besonderes für ihn, und er würde nicht zulassen, dass jemand ihn noch einmal verletzte! Mit entschlossenem Blick setzte er sich aufrecht hin und riss Hisokas blutiges Hemd auf. Letzteren Wunden hatten begonnen zu heilen, doch es würde noch ein paar Stunden, wenn nicht Tage dauern, bis sie sich vollständig geschlossen hatten. Einen Moment verweilte Kurikaras Blick auf Hisoka, doch dann riss er sich los und ließ eines seiner Schwerter aus der Scheide gleiten. Mit einer schnellen Bewegung ritzte er sich den Arm auf, sodass sein Blut zu fließen begann.[3] Dann begann er, mit seinem Blut, ein Zeichen auf Hisokas Brust zu malen. Noch einmal verweilte sein Blick auf dem Jungen. Doch Kurikara hatte sich entschieden; um die Konsequenzen würde er sich später kümmern. Vorsichtig begann er, mit dem Messer die Linien des blutigen Zeichens nachzumalen, sodass ihr Blut sich vermischen würde. Als er fertig war, legte er seine rechte Hand auf das Zeichen und beschwor seine Macht. Hisoka stöhnte leise, als die Energie in ihn eindrang, eins mit ihm wurde. Und dann war es vorbei. Keuchend legte Kurikara seinen Kopf neben den des jungen Todesengels. Von nun an würde er sein Leben Hisoka widmen. Tbc [1] = Ich hab keine Ahnung, ob es so einen Ort wirklich gibt, aber hier existiert er halt...XD [2] = 1 Meile ~ 1,6 Kilometer [3] = Keine Sorge, er schneidet sich hier nicht die Pulsadern auf...o.O Das würde ich Kurikara nicht antun und das würde auch absolut nicht zu ihm passen...^^° --------------------------------------------------------------------------------- Anmk.: Nagare: *böse guckt* Wie kannst du es wagen, meinem Sohn so weh zu tun??! Katsuya: *Augen aufreißt* Ehm, uhm, also das, das hat einfach gepasst... Nagare: Gepasst?! *kurz davor ist, Katsuya zu erwürgen* Hisoka: Alles mit der Ruhe... Katsuya: *erleichtert ist* Danke, Hisoka.^^ Hisoka: ...Ich hab nicht gesagt, dass er aufhören soll... Katsuya: Häh??? *zurück weicht* Nagare: *ruhig lächelnd auf sie zugeht* Kurikara: Naja, so schlecht war das Ende ja doch nicht... Katsuya: Kurikara... *Kurikara dankbar ansieht* Kurikara: ...aber was du davor mit Hisoka gemacht hast... Katsuya: Ehm... Kurikara: ...ist unverzeihlich!!! *Todesblick* Katsuya: W-Warte, immerhin hast du ein wenig Zeit mit Hisoka allein bekommen, so wie du es wolltest.... Hisoka: Wie er es wollte?? Kurikara: *kleinlaut* Ich weiß gar nicht, was du meinst... Katsuya: Und was ist mit der Badeszene?! Die habe ich nur auf deinen Wunsch geschrieben! *anfängt zu weinen* Kurikara: *rot anläuft* Uh, dass... Hisoka: Kurikara...? Kurikara: *von Hisoka zu Katsuya sieht* Du miese- Katsuya: A, a, a, sonst schreib ich nie wieder was für dich! Hisoka: ...... Kurikara: Ähm, ich kann das erklären... Hisoka: Ich höre? Kurikara: Uhm, naja.... Hisoka: *mit verschränkten Armen direkt vor Kurikara steht* Kurikara: *sich vorbeugt und Hisoka küsst* Hisoka: ??! Kurikara: *bleich wird* Katsuya: *in sich hinein lacht* Tja, man sollte dem Autor halt nicht auf die Nerven gehen.^^ Hisoka & Kurikara: *sich gleichzeitig umdrehen* Katsuya: *aufschreckt* Zeit zu gehen... Bis zum nächsten Mal.^^° Nagare: *sich von hinten anschleicht* Hast du nicht etwas vergessen? Katsuya: *vor Schreck umkippt* Hisoka: Warte Kurikara... Kurikara: Aber- Hisoka: ...bis sie wieder aufwacht! Tbc P.S.: Danke an Kumo-Chan für ihr Review.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)