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Stranger in my Life

von

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Zwei Freunde

„Kann ich nicht lieber Bach spielen? Das hier ist so langweilig...“, nörgelte der kleine Junge und sah seine Klavierlehrerin flehend an.

„Nein, das ist noch zu schwer für dich, aber wenn du fleißig übst, dann bring ich dir bald mal was von ihm mit, ja?“, versuchte sie den ehrgeizigen Knirps zu beschwichtigen. Der Kleine seufzte leise. Nie durfte es nach seinem Kopf gehen. Er würde heimlich üben und ihr irgendwann beweisen, was er drauf hatte, ohne sich belehren lassen zu müssen, was für ihn zu schwer war. Aber nun spielte er erstmal mit seiner Lehrerin fleißig das Stück, was er neu gelernt hatte. Als die letzten Töne verklangen, war ein leises Klatschen aus der Ecke zu hören. „Du kannst so schön spielen.“, schwärmte der andere Junge. „Mama? Kann ich jetzt mit Yoshiki-kun spielen gehen?“, fragte er dann gleich.

Die Frau kicherte leise. „Na dann ab, genug für heute.“, sagte sie lächelnd und legte dem Jungen am Klavier eine Hand auf die Schulter. „Aber zu Hause schön weiter üben.“ Dieser sprang freudig auf, bedankte sich für den Unterricht und verschwand zu seinem Freund.

„Man Yo-chan, wie machst du das nur? Ich könnte drei mal so viel üben wie du, aber so schön könnt' ich wohl nie spielen... Ich mag auch gern so tolle Lieder spielen wir du, nicht immer nur Kinderlieder...“, seufzte der andere, während sie sich auf den Weg nach draußen machten. „Ich übe aber auch sehr viel.“, gab Yoshiki zurück und wuschelte seinem Freund durchs Haar. „Kannst ja mal ein anderes Instrument probieren.“, schlug er ihm dann lächelnd vor.

„Fang mich To-chan!“, rief er dann plötzlich vergnügt und lief davon. Toshi nahm augenblicklich die Verfolgung auf, auch wenn er nur selten gegen seinen Freund ankam. Manchmal wurmte es ihn ganz schön, dass Yoshiki so viel begabter in allem zu sein schien, aber wenn sie zusammen spielten, war ihm das meist egal, denn sie hatten immer jede Menge Spaß miteinander. Im Grunde war er froh, dass er Yoshiki kannte und nicht Tag ein Tag aus mit seinen Brüdern spielen musste, die ihn sowieso lieber nur ärgerten. Irgendwie machte es ihn auch stolz, sein Freund sein zu können, denn so einen tollen Kumpel, der so viel konnte, hatte nicht jeder.

„Aahhh! Aua!“

„Yo-chan! Alles okay? Hast du dir was getan?“, fragte Toshi bestürzt und rannte zu dem anderen, der schluchzend am Boden saß und sich das Knie hielt.

„Aua~, das tut weh...“, jammerte der kleine und zeigte seinem Freund das aufgeschürfte Knie.

„Ohje... Warte, ich wohl dir gleich was!“, meinte Toshi, ihm tröstend übers Haar streichelnd und rannte eilig ins Haus. Es dauerte keine 2 Minuten, da kam er auch schon, mit einem kleinen Erste Hilfe Koffer zurück gerannt. Yoshiki saß noch immer weinend am Boden und hielt sich das Knie.

„Nicht weinen Yo-chan, das ist bald wieder verheilt.“, versuchte Toshi seinen Freund zu beruhigen. „Aber das muss ich jetzt sauber machen, sonst tut's morgen noch mehr weh.“, erklärte er, als er seine Utensilien aus dem Koffer kramte.

„Auaaahhh! Das brennt To-chan!“, jammerte der kleine und zuckte zurück, während große Tränen aus seinen Augen rollten.

„Tut mir Leid...“, entschuldigte Toshi sich und verarztete ihn weiter, ihm immer weider tröstende Worte zusprechend. „Siehst du, schon fertig. Und morgen ist's bestimmt schon wieder besser.“, meinte er und lächelte aufmunternd.

Yoshiki schmiegte sich in die Arme seines Freundes, um seine Schmerzen zu vergessen. Manchmal kam er er ihm so viel erwachsener vor, auch wenn er nur einen Monat älter war. „Danke murmelte er dann leise.“

„Oh schon so spät...“, stellte Yoshiki bedauernd fest. „Ich muss nach Hause, sonst schimpfen Mama und Papa wieder...“, seufzte er. „Kannst du mich noch heim bringen?“, fragte er dann mit großen Augen. „Laufen tut so weh.“

Toshi nickte lächelnd und stützte seinen Freund, bis sie bei ihm zu Hause angekommen waren. „So jetzt muss ich aber zurück sonst macht Mama sich Sorgen.“, meinte er noch, winkte ihm und rannte dann zurück nach Hause.

Seltsame Begegnung

Die Hayashis hatten entschieden, über die Golden Week ein paar Tage in Yokosuka Urlaub zu machen. Das war zwar nicht sehr weit weg, aber immerhin würden sie so überhaupt mal etwas anderes sehen können. Eigentlich hatte Yoshiki gar keine Lust mit zu fahren, da er so lange ohne seinen besten Freund sein würde. „Kann Toshi-kun denn nicht mit uns fahren?“, bettelte er immer wieder, bis seine Eltern einverstanden waren, mal mit dessen Eltern zu reden. Diese beschlossen kurzer Hand, auch alle samt mit zu fahren, das sie den kleinen über die Feiertag nicht 'allein' weg lassen wollten und die beiden Jungs einfach nicht um zu stimmen waren.

So stand einem gemeinsamen Urlaub der beiden Familien nichts mehr im Wege. Toshi hatte gehofft, ein paar Tage seine Brüder los zu sein, doch die waren nun leider auch mit von der Partie. Dennoch war er froh, seinen besten Freund bei sich zu haben.

„Mama, Mama!? Dürfen wir zum Spielplatz?“, quängelte Yoshiki während eines Ausflugs energisch, Toshi an seiner Hand haltend und sah seine Mutter bittend an, bis sie schließlich zustimmte, unter der Bedingung, dass sie Toshis Brüder mitnehmen würden, was ihnen gar nicht gefiel.

Der Spielplatz bestand auch nicht viel mehr, als aus einer Art kleinem Ufo, in das man klettern konnte und einer Rutsche, die auch noch für andere Spiele gut geeignet werden konnte. So wurde sie von den beiden kurzer Hang zu einem Schloss umfunktioniert, aus welchem Ritter Toshi, Prinzessin Yoshiki retten musste. Die beiden älteren beäugten das Spiel der anderen nur skeptisch und beschäftigten sich lieber anderweitig. Bis auf ein paar abwürfige Kommentare der beiden Brüder, hatten die zwei Freunde eine Menge Spaß dort und versuchten die älteren so gut es ging zu ignorieren.

Yoshiki fühlte sich irgendwie die ganze Zeit über beobachtet, aber er schob dieses Gefühl auf Toshis Brüder und versuchte es zu verdrängen, bis er zwei Augen aus den Büschen hinter sich blitzen sah. Das Augenpaar schien sie schon eine ganze Weile zu beobachten. Da war doch irgendwer! Aber warum versteckte er sich denn? Yoshiki musste unbedingt wissen, wer oder was da hockte. Immer wieder sah er unauffällig in Richtung Büsche, konnte aber nicht viel erkennen. „Zu hilfe~ der Drache will mich fressen!“, quitschte Yoshiki dann, rutschte aus seinem 'Trum' und rannte kurz umher, bis er zielstrebig auf die Büsche zu hielt. Ritter Toshi bekämpfte währenddessen todesmutig den imaginären Drachen. Er erschrak ziemlich, als es plötzlich nicht weit von ihm raschelte. „Ha! Jetzt hab ich den Drachen in die Flucht geschlagen!“, lachte er dann und hielt inne, als er einen kleinen, bunt gekleideten Jungen in etwa ihrem Alter, davon laufen sah. „Hey! Warte doch!“, rief Yoshiki ihm hinterher und lief ihm ein Stück nach. Aber der andere kannte sich hier offenbar besser aus und war bald verschwunden. Seufzend starrte Yoshiki noch etwas in die Richtung, in die der andere geflüchtet war und kehrte dann langsam zum Spielplatz zurück. Er hatte ihn doch nicht verscheuchen wollen...
 

Der fremde Junge wollte einfach nicht mehr aus seinem Kopf. Wer er wohl war? Wie er hieß? Immer wieder kamen ihm diese Fragen. Und vor allem: Würde er ihn je wieder sehen?

Selbst als er abends auf seiner Tatami lag und versuchte ein zu schlafen, dachte er noch immer über den seltsamen Jungen vom Spielplatz nach. Vor seinem geistigen Auge sah er den Jungen so deutlich, als würde er ihn schon seit Jahren kennen. Diese schmalen, dunklen Augen, die ihn so lange beobachtet hatten... welche Gedanken sie wohl verbargen? Diese schönen, vollen Lippen... ob die Stimme dahinter wohl ebenso schön war? Wie weich sich das halblange, tief schwarze Haar anfühlen würde, wenn er seine Finger nur einmal würde sanft darüber streichen lassen können?

Wiedersehen

„Hey, Yo-chan! Was ist denn heute los mit dir? Du spielst ja gar nicht richtig... macht's dir keinen Spaß?“, jammerte Toshi, da sein Freund permanent uninteressiert zu sein schien und offenbar ständig mit seinen Gedanken wo anders war.

„Ich mag nochmal auf den Spielplatz von gestern...“, gab er dann nur zur Antwort. Dabei war es weniger der Platz an sich, der ihn so interessierte... er hoffte nur IHN dort wieder zu sehen.

„Ja, war lustig gestern.“, meinte Toshi lachend. „Lass uns nochmal hin.“

Schließlich gingen die Familien wieder gemeinsam dort hin und während die Eltern sich anderweitig beschäftigten, konnten die vier Kinder spielen. Die beiden Freunde waren nicht gerade erfreute, dass Toshis Brüder wieder dabei waren, aber besser als gar nichts.

Yoshikis Augen glänzten, als sie wieder an besagtem Spielplatz ankamen und er den kleinen Jungen vom Vortag dort allein spielen sah, versunken in seiner eigenen Fantasiewelt.

Wie er es erhofft hatte. Das Eis, dass seine Mama ihm gekauft hatte, wurde augenblicklich uninteressiert und er sah nur dem Jungen zu, der sie noch gar nicht bemerkt zu haben schien.

„Hey! Hau ab, jetzt spielen wir hier!“, rief Toshis ältester Bruder plötzlich dem Jungen zu, welcher erschrocken zu dem 4 Neuankömmlingen blickte und auch gleich eingeschüchtert zur Seite ging. „Hey, das ist nicht fair!“ , beschwerte sich Yoshiki bei Toshis Brunder und sah zu dem fremden Jungen. Er wollte ihm gern sagen, dass er mit ihnen spielen könne und lief ihm ein Stück entgegen, aber der andere wich ängstlich zurück und Toshis Brüder brachen in Gelächter aus. „Lauf nicht wieder weg...“, sagte Yoshiki sanft zu ihm. „Kriegst auch mein Eis.“, meinte er lächelnd und streckte es ihm entgegen. Schüchtern kam der andere näher, sah Yoshiki ängstlich an und griff dann nach dem Eis. Yoshiki lächelte freundlich.

„Danke.“, murmelte sein Gegenüber leise und leckte vorsichtig an der Kühlen Süßigkeit. Nun schlich auch ein leichtes Lächeln auf seine schönen Lippen, ein Lächeln, dass sich in Yoshikis Gedächtnis brannte und das er nie wieder vergessen wollte. „Ich heiß Yoshiki, aber ich bin nicht von hier.“, meinte der Kleine mutig, aber dann hörte er auch schon wieder einen von Toshis Brüdern. „Papa! Papa! Der Junge is fieß, der hat Yoshiki-chan das Eis geklaut!“, behauptete er und deutete auf den Kleinen neben Yoshiki. Der war sichtlich verwirrt, aber als er Toshis Vater wütend auf sich zukommen sah, würde er ängstlich und lief eilig davon.

Yoshiki sah ihm traurig nach. „Aber Deyama-san... das stimmt gar nicht! Ich hab ihm das Eis doch geschenkt.“, verteidigte er den Fremden und hielt so Toshis Vater von einer Verfolgung ab.

Die beiden Brüder kicherten nur gehässig und spielten dann wieder miteinander, da sie ja nun ihr Ziel erreicht hatten.

Nun war er wieder verschwunden und er hatte Yoshiki nicht einmal seinen Namen sagen können. Eigentlich wusste er gar nichts über ihn. Er seufzte traurig und blickte noch einmal sehnsüchtig in die Richtung, in die der Junge verschwunden war. Ob das nun wirklich ihr letztes Treffen gewesen sein sollte? Er wusste selbst nicht, warum ihn der Junge so faszinierte, aber er hatte irgendetwas geheimnisvolles an sich, das ich nicht los ließ.

Der Urlaub der beiden Familien neigte sich bald dem Ende zu und Yoshiki hatte den Jungen von Spielplatz nicht wieder gesehen, dennoch vergessen hatte er ihn nicht und er glaubte auch nicht, dass er ihn je würde vergessen können. „Irgendwann sehen wir uns wieder.“, murmelte er leise, als sie Yokosuka wieder verließen.

Talentewettbewerb

„Yoshiki-chan! Mach dich fertig! Wir wollen los!“, rief seine Mutter in Richtung dessen Zimmer. Der Kleine sollte an einem Talentewettbewerb für Grundschüler teilnehmen und natürlich Piano spielen. Dafür hatte er lange mit seiner Lehrerin ein kompliziertes Stück eingeübt. Eigentlich hatte er gar keine Lust auf den Wettbewerb, aber als er erfahren hatte, dass sie dafür wieder nach Yokosuka fahren würden, war er plötzlich ganz begeistert gewesen. Der kleine Junge, dener dort vor nun fast einem Jahr getroffen hatte, war ihm noch immer nicht aus dem Kopf gegangen und er hoffte insgeheim, ihn dort wieder zu sehen.

Er war ziemlich aufgeregt, nun vor so vielen Leuten spielen zu müssen, aber jetzt, da er einmal hier war, war sein Ehrgeiz geweckt und er wollte auch gewinnen. Er hatte von seinen Eltern extra einen kleinen, schwarzen Anzug bekommen, damit er für diesen besonderen Anlass auch passend gekleidet war. Seine Mutter hätte ihn zwar lieber in einem Männerkimono gesehen, aber der war zu Klarvier spielen wirklich ungeeignet.

Schließlich war er an der Reihe zu zeigen, was er konnte und begann die schöne Melodie zu spielen, die schon hunderte Male von seinen Fingern geflossen war. Während er so spielte, wüschte er sich nichts mehr als ER würde hier sein und ihn hören, denn im Herzen spielte er nur für ihn. Plötzlich glaubte er genau diesen Jungen am anderen Ende des Raumes zwischen all den anderen zu sehen und konzentrierte sich mehr auf ihn, als auf sein Pianostück, um heraus zu finden, ob er es wirklich war. Er musste es sein! Dieses Lächeln war für ihn unverkennbar, auch wenn er es nur einmal gesehen hatte. Obwohl er sein Stück in und auswendig kannte, war seine Aufmerksamkeit nun auf etwas ganz anderes gelenkt und die Melodie wollte nicht ganz so schön wie sonst erklingen. Am liebsten wollte er aufspringen und zu ihm laufen, aber er tat es nicht.

Mit aller Mühe versuchte er sich wieder auf das Stück zu konzentrieren, um seinen Auftritt zu retten, auch wenn er immer wieder seine Blicke ans Ende des Raumes schweifen ließ. Er war verschwunden! Die letzten leisen Töne verklangen und ein lautes, begeistertes Klatschen erfüllte den Saal. Erst als er die Bühne nach einigen Verbeugungen wieder verlassen hatte, konnte er sich auf die Suche machen, aber er blieb erfolglos. Er wünschte sich sehnsüchtig, der andere würde auch auftreten, dann würde er ihn wieder sehen, dann würde er seinen Namen kennen, aber er hoffte vergebens. Dennoch war er sich sicher, dass ER es gewesen war, den er während seines Auftritts gesehen hatte. Nichts anderes beschäftigte seinen kleinen Kopf die ganze Zeit über, während seine Mutter immer aufgeregter wurde, je weiter sich die Veranstaltung dem Ende neigte, denn sie hoffte, ihr Sprössling würde gewinnen. Für sie war er jedenfalls die unangefochtene Nummer Eins.

Als es schließlich zur Preisverleihung kam, war sie aufgeregter, als ihr Sohn und freute sich riesig, als sie dessen Namen hörte und der kleine Junge noch einmal auf die Bühne ging.

Dass Yoshiki trotz seiner kleinen Fehler einen Preis gewonnen hatte, ging ziemlich an ihm vorbei. Er konnte sich nicht wirklich darüber freuen. Viel lieber wollte er den Jungen wieder treffen, aber das ließ er sich nicht anmerken und ließ die ganze Zeremonie mit einem Strahlen auf dem Gesicht über sich ergehen, während seine Blicke immer wieder durch die Massen streiften, um den einen zu finden, wegen dem er her gekommen war.

Tatsächlich entdeckte er ihn noch einmal wieder, in Mitten der Menschenmasse, doch konnte er nicht einfach von der Bühne stürmen und zu ihm laufen, da eine junge Dame ihn eben beglückwünschte und ihm Blumen in die Hand drückte. Yoshiki strahlte noch mehr als zuvor, aber nicht wegen der Blumen oder der hübschen, jungen Frau, sondern weil sich ihre Blicke endlich wieder trafen. Ob es dem anderen wohl genauso ging, wie ihm selbst? Jedenfalls schien er auch glücklich zu sein. Diesmal würde er mit ihm reden können, wenn er von der Bühne kam, da war er sich ganz sicher, aber er wurde von seiner Mutter abgefangen und beglückwünscht und war bald von einer Menge Leute umringt, die ihn mit Glückwünschen überhäuften und ihm jegliche Sicht versperrten. Dabei wollte er doch nur zu IHM...

Pinku Supaidaa

Es war schon spät geworden und die ersten Leute gingen wieder. Yoshiki hatte noch immer keine Gelegenheit gefunden gehabt, sich von den Leuten um sich zu befreien, um nach dem Jungen zu suchen und nun machten er und seine Mutter sich auf den Weg zum Ausgang.

Dort kamen sie an einem Plüschtierautomaten vorbei und Yoshiki bat seine Mutter, es wenigsten einmal versuchen zu dürfen. Zur Belohnung für seine Mühen und seinen Erfolg beim Wettbewerb, ließ seine Mutter ihn auch gern nach dem kleinen Kätzchen angeln, dass Yoshiki so gefiel und das er wenigstens als Trost haben wollte, da er nicht mit dem kleinen, fremden Jungen hatte sprechen können. Aber statt dem niedlichen Kätzchen bekam er nur eine flauschige, pinke Spinne. Eigentlich mochte er Spinnen gar nicht, aber irgendwie war sie ja doch nicht ganz so hässlich und je länger er sie anseh, um so mehr erinnerte sie ihn an jemanden...

Während sie noch etwas durch die Eingangshalle schlenderten, unterhielt sich Yoshikis Mutter noch mit ein paar anderen Eltern, die sie durch ihre Gespräche von gehen abhielten, und Sie wurde immer wieder für ihren begabten Sohn gelobt. Dieser versteckte sich dann lieber hinter seiner Mama und suchte insgeheim nach diesem Jungen, der einfach nicht aus seinem Kopf wollte.

Irgendwann wurde es jedoch wirklich Zeit, nach Hause zurück zu fahren, als Yoshiki genau in diesem Moment den Jungen gar nicht weit von ihm entdeckte. Er riss sich sanft von der Hand seiner Mutter los und rannte in die Menge. Etwas verdattert sah die Frau ihm nach und machte sich, nach ihm rufend, augenblicklich auf die Suche nach ihrem Sprössling, der in der Menschenmasse verschwunden war.

Lächelnd stand Yoshiki vor ihm, als er den Jungen endlich erreicht hatte. „Hallo... erinnerst du dich noch an mich?“, fragte Yoshiki ein wenig schüchtern, die Plüschspinne an sich drückend. Der andere nickte leicht und lächelte etwas, auch wenn er nicht wirklich verstand, was der Junge von Piano von ihm wollte. „Du hast toll gespielt.“, murmelte er leise.

„Danke.“, gab Yoshiki zurück und strahlte glücklich. „Ich muss jetzt leider schon gehen...“, erklärte er ihm dann und seufzte bedauernd. „Aber vergiss mich nicht, ja?“, meinte er dann lächelnd und drückte dem Fremden seine eben erst gewonnene Plüschspinne in die Hand. Der andere sah ihn noch verwirrter als zuvor an, aber schenkte ihm dann dankbare Blicke. Yoshiki war sich sicher, dass diese Spinne nur zu ihm gehörte. „Du musst immer an mich denken, wenn du deine Spinne siehst, ja?“ Der andere nickte wieder leicht.

Dann spürte er plötzlich wieder die Hand seiner Mutter. „Was machst du denn!? Du kannst doch hier nicht einfach weglaufen!“, tadelte sie ihren Sohn. Yoshiki blickte entschuldigend zu ihr. „Tut mir Leid...“, murmelte er kleinlaut. Diese seufzte nur leise und zog sanft ihren Junger hinter sich hier. Sehnsüchtig drehte sich Yoshiki ein letztes Mal zu dem Jungen und winkte ihm zu. Dieser hatte die pinke Spinne fest an sich gedrückt und lächelte glücklich dem Schenker hinterher. Yoshiki glaubte, ihn noch etwas sagen gehört zu haben, aber er konnte in der Menge nicht mehr verstehen was. Dennoch war sein Herz überglücklich, auch wenn er noch immer nicht den Namen dieses Jungen kannte.

„Wo hast du denn dein Plüschtier gelassen?“, wollte seine Mutter dann wissen, als sie draußen waren.

Yoshiki überlegte kurz, was er antworten sollte. „Die hab ich dem Jungen eben geschenkt. Ich mag doch keine Spinnen... Ich wollt' lieber das Kätzchen.“, erklärte er seiner Mama, die nur sanft lächelte und sich dann mit ihm auf die Heimreise machte.
 

„Toshi!Toshi! Weißt du, wen ich gesehn hab?“, fragte Yoshiki hibbelig, als er zurück war.

„Nein, wen denn?“

„Den Jungen vom Spielplatz in Yokosuka. Erinnerst du dich?“ Yoshiki sprühte nur so vor Begeisterung, aber Toshi schüttelte nach kurzem überlegen nur den Kopf. „Nein, weiß nicht, wen du meinst... Hat er denn auch mitgemacht? Wie ist der Wettbewerb den gelaufen?“, wollte Toshi stattdessen neugierig wissen, ohne sich weiter dafür zu interessieren, wer dieser Junge war, vom dem sein bester Freund sprach.

Yoshiki seufzte innerlich. Es machte ihn etwas traurig, dass nicht einmal Toshi sich wirklich für den Jungen interessierte und sich nicht mal mehr an ihn erinnern konnte.

„Nein, er hat nicht mitgemacht.“, antwortete Yoshiki erst einmal, bevor er von sich erzählte. Bei dieser Aussage, schien sein bester Freund jegliches Aufmerksamkeit von dem Jungen zu lassen und so sparte Yoshiki sich eine weitere Erklärung,um Toshis Gedächtnis aufzufrischen. „Ich bin 2. geworden... Hab mich verspielt“, erzählte Yoshiki dann.

„Du dich verspielt? Sowas gibt’s noch?“, scherzte der Ältere, war aber stolz auf seinen besten Freund, es so weit geschafft zu haben.

„Naja... da waren so viele Leute... und alle starren nur auf dich...“, meinte Yoshiki, als ob das der Grund für seine Fehler gewesen sei. Natürlich war er auch aufgeregt gewesen, aber in dem Moment als er spielte, hatte er die vielen Menschen um sich eigentlich gar nicht wahr genommen... bis auf einen...

„Ich glaube, ich könnte sowas gar nicht.“, sagte Toshi dann. „So viel Leute um mich... Nein, das wär' nichts für mich. Außerdem bin ich bei weitem nicht so gut wie du.“

„Ach mach dir nichts draus. Du kannst dafür andere Sachen gut.“, entgegnete Yoshiki lächelnd und drückte seinen Freund, nichts ahnend, dann viele Kilometer weiter, ein kleiner Junge seine Plüschspinne mindestens ebenso herzlich drückte und sie so lieb gewonnen hatte, dass er sie von da an überall mit hin nahm.

Neue Wege

Es war ein ruhiger warmer Nachmittag. Vögel zogen am blauen Himmel entlang und von Meer wehte ein angenehmer, salziger Duft herüber. Das monotone zirpen der Zikaden durchzog die Luft und alles schien friedlich. Yoshiki kam vergnügt mit seinem besten Freund aus der Schule zurück und die beiden tauschten sich ausgelassen über den vergangenen Schultag aus, bis sich ihre Wege trennten und jeder die letzten Meter allein nach Hause lief. Yoshiki summte leise eine Melodie vor sich hin, die ihm eben in den Sinn kam. Wenn er zu Hause war, würde er sie gleich auf dem Klavier spielen. Sie war melancholisch und stimmte ihn etwas traurig und nachdenklich, dass er sie gar nicht mehr so weiter summen konnte, wie er es wollte und die Noten nur noch mit dem Klang des Pianos in seinem Kopf existierten.

Ein greller Schrei durchzog die Stille des Hauses und der kleine Junge bliebe wie versteinert stehen, bis sich heiße Tränen über seine Wangen bahnten. Hilflos starrte er Richtung Decke und wusste nicht, was er tun sollte. „Papa...!?“, kam es leise und schluchzend über seine Lippen. Er konnte seine Blicke nicht von dem leblosen Körper wenden, der mit einem Seil um den Hals an der Decke hing. „PAPA!“, schrie er dann laut und es fühlte sich an, als würde es ihm das Herz zerreißen. Eigentlich sagte ihm sein Verstand, dass bereits alles zu spät war, aber das wollte er nicht wahr haben.

Als er seinen Körper wieder zu Bewegungen zwingen konnten, rannte er so schnell er konnte zu Toshis Vater, um ihn zu Hilfe zu holen. „Deyama-san!“, rief er noch immer mit Tränen überströmten Gesicht und versuchte ihm zu erklären, was los war. Aber auch der konnte nichts mehr tun, als den Mann von der Decke zu holen und die Polizei zu rufen. So gut es ging, versuchte er den kleinen Jungen zu trösten, der schluchzend auf der Couch saß und noch immer nicht wirklich begreifen konnte, was passiert war.
 

Yoshiki brauchte noch lange, um verarbeiten zu können, dass sein Vater nicht mehr da war. Er war froh, dass er in dieser Zeit immer auf seinen besten Freund zählen konnte, denn ohne Toshi hätte er nicht gewusst, was er hätte tun sollen und wie er damit fertig geworden wäre. Alles war anders ohne ihn und seine Mutter war noch beschäftigter als sonst, da sie nun allein für den Lebensunterhalt der kleinen Familie sorgen musste. Immer wieder sah sich Yoshiki die Sachen seines Vater an, all die Erinnerungen, die er damit verband waren nun Vergangenheit. Nie wieder würde sein Vater ihn im Arm halten, nie wieder seine Stimme hören. Eines Tages entdeckte er unter all den Sachen ein kleines, schwarzes Buch, das eine Art Tagebuch seines Vaters zu sein schien. Er nahm es mit in sein Zimmer und erzählte vorerst keinem davon, denn zuerst wollte er selbst gern wissen, welche Geheimnisse darin verborgen waren. Ideen, die sein Vater nie ausgesprochen hatte, Vorhaben, die er nie umgesetzt hatte. Während er es laß, schien ihm sein Vater so nahe und er begann ihn langsam besser zu verstehen als je zuvor. Ihm war manchmal, als würde er jeden Moment in sein Zimmer kommen können und ihn dafür ausschimpfen, dass er heimlich dessen Buch las. Dann würde er eine Ohrfeige bekommen und sein Vater würde mit dem Buch verschwinden, aber seine Tür blieb verschlossen, denn sein Vater war tot und konnte ihn nicht am lesen hindern.

Irgendwann entdeckte er darin, dass sein Vater gern einmal Schlagzeuger geworden wäre und beschloss, dieses Instrument nun einmal selbst an Stelle seines Vater auszuprobieren. Vielleicht würde ihm ja eines Tages gelingen, was sein Vater nicht geschafft hatte.

Auch wenn das Schlagzeug ein grundlegend anderes Instrument als das Klavier war, fand Yoshiki schnell Freude daran und lernte schnell, die einzelnen Elemente zu beherrschen. Natürlich spielte er auch weiterhin mit Begeisterung Klavier und was er mit dem einen Instrument nicht ausdrücken konnte, das fand er in dem anderen. Jede freie Minute, die er nicht mit lernen beschäftigt war oder in der er seiner Mutter helfen musste, verbrachte er mit einem Instrument. So vergingen viele Jahre, in denen er nicht nur bei diesen Instrumenten blieb, sondern noch einige weiter erlernte, auch wenn er nichts so oft spiele, wie Piano oder Schlagzeug.

Toshi und er hatten irgendwann auch begonnen, gemeinsam Gitarre zu lernen. Oft saßen sie, wenn es die Zeit zuließ, stundenlang zusammen und spielten gemeinsam. Mal beide auf der Gitarre, mal nur Toshi, während Yoshiki ihn mit Klavier oder Schlagzeug begleitete.

Oft wenn er am Klavier saß und einfach nur so spielte, erinnerte er sich an jenen Tag in Yokosuka zurück, an dem er dem fremden Jungen die pinke Plüschspinne geschenkt hatte. Wie es ihm jetzt ging? Was er jetzt wohl gerade machte? Ob er sich noch an ihn erinnern konnte? So etwas fragte er sich oft. Inzwischen glaube er nicht mehr daran, ihn je wieder zu sehen, aber dennoch konnte er in nicht vergessen. Wenn er doch nur wenigstens seinen Namen gekannt hätte...

Liebe

Es war mal wieder einer der Nachmittage die Yoshiki mit seinem besten Freund verbrachte. Toshis Eltern waren noch nicht zu Hause und so hatten sie das ganze Haus für sich und konnten auch mal etwas lauter sein, ohne, dass sich gleich jemand aufregen würde. Zusammen saßen sie in Toshis Zimmer und nachdem sie eine Weile gemeinsam Gitarre gespielt hatten, setzten sich sich auf dessen Bett, um eine kleine Pause zu machen und über alles mögliche zu plaudern, aus ihnen gerade in den Sinn kam.

„Du...? Toshi...? Kann ich dich mal was fragen?“, murmelte Yoshiki nach einer ganzen Weile leise und sah verlegen zu Boden.

„Klar, worum geht’s denn.“, gab sein bester Freund lächelnd zurück und war gespannt, was er denn diesmal auf dem Herzen hatte. Yoshiki kam häufig zu ihm, um irgendwelche Probleme mit ihm zu besprechen, denn bei ihm hatte er das Gefühl, ihm alles ohne Probleme anvertrauen zu können und Toshi hatte stets ein offenes Ohr für ihn.

Der Jüngere hielt kurz inne und sah dann vorsichtig zu Toshi auf.

„Hattest du schonmal Sex?“, wollte er dann wissen und errötete etwas, nachdem die Frage über seine Lippen gekommen war.

Auch Toshi errötete nun ein wenig und schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht... hattest du denn?“, stellte er dann die Gegenfrage und war sich nicht ganz sicher, worauf Yoshiki damit eigentlich hinaus wollte.

Wieder blickte der Jüngere zu Boden und schüttelte den Kopf, während er in Gedanken immer wieder neue Worte suchte, um eine weitere Frage zu formulieren.

„Wieso fragst du?“, wollte Toshi dann vorsichtig wissen und legte ihm eine Hand sanft auf die Schulter. Yoshiki kaute nervös auf seiner Lippe und schluckte. „Warst du denn schonmal verliebt?“, fragte er dann, anstatt Toshis Frage zu beantworten oder zu erzählen, was ihm eigentlich durch den Kopf ging.

„Ja, aber das weißt du doch. Das hatte ich dir doch erzählt.“, antwortete Toshi etwas irritiert. „Die von der Nachbarschule, mit den langen, gelockten Haaren...“, versuchte er seinem Freund auf die Sprünge zu helfen.

„Achso... ja...“, murmelte Yoshiki ein wenig abwesend. „Aber zusammen warst du nicht mit ihr oder?“

Toshi schüttelte bedauernd den Kopf. „Und du? Warst du schonmal so richtig verliebt?“

Yoshiki sah verlegen zu ihm, ehe er erneut den Kopf senkte und nervös seine Füße miteinander spielen ließ. „Ich weiß nicht so genau...“, antwortete er schließlich leise.

„Hm?“, der Ältere sah fragend zu ihm, ließ ihm aber Zeit, doch Yoshiki blieb stumm. „Du meinst, du weißt nicht, ob du verliebt bist, hab ich Recht?“, fragte er dann schließlich nach, als im die Stille zu unangenehm wurde.

Yoshiki nickte nur, während der andere ihn sanft in seine Arme schloss. Was in diesem Moment in Toshi vorging, behielt er lieber für sich und hielt den anderen einfach nur fest, bis er von sich aus reden würde.

Yoshiki schluckte abermals und versuchte seine Gedanken zu ordnen, um sie in Worte fassen zu können. „Weißt du... letztens... da hab ich... du weißt schon...“, begann er verlegen und flüsterleise zu erzählen. Toshi glaubte, zu verstehen und nickte.

„Ich... naja...“, stammelte er und suchte erneut nach Worten. „Also in diesem Moment... da musste ich an jemanden denken...“, sagte er schließlich und war sich nicht sicher, ob sein Freund wirklich verstand, was er meinte, aber Toshi kannte ihn gut genug, um ihn auch mit wenigen Worten zu verstehen.

Es machte Yoshiki ein wenig nervös, dass sein Freund nichts darauf sagte, weil er nicht ganz wusste, was er jetzt sagen sollte.

„Das ist doch nichts schlimmes.“, meinte Toshi dann und lächelte sanft, auch wenn der andere das nicht sehen konnte.

„Aber...“, begann Yoshiki erneut stammelnd. „Ich... Es... es ist doch nicht normal, dabei an einen Jungen zu denken...“, brachte er schließlich heraus und errötete abermals.

Toshi schluckte und überlegte, was er darauf sagen sollte. Konnte es denn sein...? Nein! Schnell versuchte er den Gedanken wieder aus seinem Kopf zu vertreiben.

„Hey, Yo-chan. Jetzt mach dir doch darüber nicht solche Gedanken. Okay, es ist vielleicht nicht ganz normal, aber deswegen ist es doch nichts Schlimmes.“, versuchte er ihn zu beruhigen.

Wieder herrschte eine weile Stille. „Und du bist dir nicht sicher, ob du... ihn liebst?“, fragte Toshi schließlich nach.

Yoshiki seufzte. „Ich weiß ja nicht einmal, wie er jetzt wirklich aussieht... Ich hab ihn doch schon seit Jahren nicht mehr gesehn... aber ich krieg ihn einfach nicht aus meinem Kopf. Wenn ich doch wenigstens seinen Namen wüsste...“, jammerte der Jüngere dann und kuschelte sich an seinen Freund, der ihm sanft über den Rücken streichelte. „Ach Yoshiki.“, seufzte der leise und wusste nicht, wie er ihm hätte weiter helfen können. Er glaubte kaum, dass es gut für Yoshiki war, wenn er dieser Erinnerung noch weiter nach hing, aber wie hätte er ihm das denn sagen können. Zärtlich streichelte er über seine Wange und lächelte ihn sanft an. „Wenn du nicht einmal sicher bist, wie er jetzt aussieht, oder wie er heißt, wie willst du ihn denn dann wieder finden?“, fragte Toshi dann vorsichtig nach.

„Ich weiß es nicht...“

„Vielleicht wäre es ja dann besser, du suchst dir jemanden, der auch erreichbar für dich ist...“, meinte der Ältere schließlich sanft, ohne ihm damit Vorschriften machen zu wollen.

Yoshiki nickte traurig und kuschelte sich weiter an seinen Freund. Vielleicht hatte er ja Recht, aber wie sollte er IHN jetzt plötzlich aus seinem Kopf streichen können, wenn er ihn während der letzten 10 Jahre auch nicht hatte vergessen können?

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heut gibts gleich mal wieder mehrere Kapis, ich hoff euch freut's XD

Wer das folgende Kapi ni lesen will (oder auch ni kann^^') is ni ganz so schlimm, die storz wird auch ohne das verstaendlich bleiben. An sonsten, tut euch keinen Zwang an XD Hat mich bissel Ueberwindung gekostet, das zu schreiben *lol*

schreibt mal'n Kommi XD

Bonuskapi:Jugendsünde

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Band

Yoshikis Leben drehte sich mehr und mehr um Musik. Bald begann er selbst Texte zu schreiben und dazu Musik zu komponieren. Er probierte immer mehr aus und hatte schließlich beschlossen, sein Leben ganz der Musik zu widmen.

Yoshiki mochte es unheimlich, wenn Toshi zu ihren Lieder sang und er ihn dabei mit einem Instrument begleiten konnte. Er liebte Toshis Stimme und fand es eigentlich schade, dass der andere lieber nur für sich allein sang. Aber ab und an schaffte er es, seinen besten Freund dazu zu überreden, in eine Karaokebar zu gehen und mit ihm zu singen.

„Du kannst so schön singen.“, schwärmte Yoshiki, als sein Freund das Mirko anlegte und sich verlegen am Kopf kratzte. „Yoshiki...“, murmelte der nur, da es ihm peinlich war, dafür gelobt zu werden. Eigentlich freute er sich ja schon, dass es etwas gab, indem er seinen besten Freund bei weitem übertraf, aber musste es gerade singen sein? Das war doch sowas von uncool und so überhaupt nicht männlich...

„Los, lass uns noch eins zusammen singen!“, forderte Yoshiki ihn lächelnd auf. Wenn es nach ihn gegangen wäre, hätte Toshi noch viel mehr singen können. Es wäre doch eine Verschwendung, eine so schöne Stimme niemanden hören zu lassen.
 

„Hey Toshi, was hältst du eigentlich davon, wenn wir eine Band gründen würden?“, fragt der Jüngere und sprach endlich den Gedenken aus, der ihm schon so lange durch den Kopf geisterte.

„Ne Band?“ Toshi überlegte eine Weile. „Kann ich dann Gitarre spielen?“, wollte er wissen und fand den Gedanken gar nicht so schlecht, auch wenn er es eigentlich nicht mochte, etwas vor vielen Leuten zu tun. Yoshiki nickte lächelnd, im Hinterkopf schon darüber nachsinnend, wie er Toshi dazu kriegen würde, zu singen, anstatt Gitarre zu spielen. Immerhin schloss Gitarre spielen singen ja nicht automatisch aus und notfalls hätte er eben beides machen können. Ihm würde schon etwas einfallen, wie er Toshi dazu überreden konnte.

Kaum eine Woche später setzten die beiden mit einem guten Freund ihren Gedanken in die Tat um. Fehlte nur noch der Rest der Band, aber auch der war schnell gefunden, doch noch immer war nicht ganz klar, wer singen würde.

„Hey, lasst uns doch zum Karaoke gehen, bevor wir mit proben anfangen. Ich finde, das sollten wir unsere neue Band feiern und dann können wir richtig loslegen.“, meinte Yoshiki, obwohl er damit ein ganz anderes Ziel verfolgte. Den anderen war durchaus klar, dass sie noch immer keinen Vocal hatten, aber dass sich das noch heute ändern würde, auf die Idee kam keiner. So verbrachten die 4 einen schönen Nachmittag. Jeder hatte Spaß am singen und keiner genierte sich, wenigstens ein oder zwei Lieder zum besten zu geben. Aber immer wenn Toshi sang, lachten sie nicht mehr so viel und lauschten lieber seinem Gesang. Yoshiki grinste innerlich siegessicher, glücklich darüber, dass sein Plan funktionieren würde. So neigte sich ihre Zeit da bald dem Ende zu und sie sangen gemeinsam ein letztes Lied.

„Hm... jetzt haben wir aber immer noch keinen, der bei uns singt...“, seufzte Yoshiki theatralisch. „dabei könnt ihr alle so gut singen.“

„Naja, nee nicht wirklich.“, kam gleich der erste Einwand.

„Vielleicht sollten wir einfach abstimmen, wer von uns... wenigstens vorläufig... singt, damit's nicht ganz so öde klingt.“, schlug der dann vor, als wäre ihm die Idee eben erst gekommen.

„Ich bin für Toshi!“, meldete sich der erste gleich zu Wort.

„Ja, ich find' auch, dass wir mit seiner Stimme bei weitem nicht mithalten können.“

„Der Meinung bin ich auch.“, stimmte Yoshiki zu und sah zu seinem besten Freund, der darauf eigentlich überhaupt keine Lust hatte. Natürlich sang er gern, aber doch nicht vor vielen Leuten, doch nicht, wenn er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller war... Aber gut, es war ja nur vorläufig, bis sie einen anderen gefunden hatten, dachte er sich und seufzte leise.

„Nagut... da bin ich wohl eindeutig überstimmt...“, gab er sich geschlagen und fügte sich vorläufig seinem Schicksal, nichts ahnend, dass das eine Entscheidung für immer sein würde.

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so jetzt muss ich erstmal wieder neue schreiben XD

Toshi

Von da an, probten die Jungs gemeinsam miteinander, auch wenn sie erst einmal mit Coverliedern begannen, bevor sich Yoshiki wagte, ihnen seine eigenen Sachen vorzustellen. Toshi hatte sich inzwischen damit abgefunden, zu singen, anstatt Gitarre zu spielen, auch wenn er insgeheim noch immer den Wunsch hegte, sein Mikro gegen sein Instrument zu tauschen. Langsam hatte er sich daran gewöhnt, dass er nicht nur allein oder in Yoshikis Gegenwart sang, sondern ihm nun noch mehr Leute dabei zuhörten.

Manchmal fragte er noch insgeheim herum, ob er nicht einen anderen Sänger finden konnte, der seine Stelle hätte ersetzen können, aber eigentlich wusste er, dass Yoshiki so schnell mit keinem anderen zufrieden sein würde und wenn er ehrlich zu sich war, genoss er dessen Aufmerksamkeit ja auch und liebte dessen Lob, auch wenn er das nie offen zu gab. Er bewunderte Yoshiki, für alles, was dieser tat, denn in jedem schien er perfekt zu sein, so perfekt, wie sein Körper, sein Auftreten, sein Lächeln, die Musik, die er schrieb und spielte...

Wann immer der Neid ihn einholte, machte er sich bewusst, dass kein anderer Yoshiki so nahe war, wie er, dass niemand ihn so gut kannte und dass er keinem Zweiten so vertraute, dass er in dessen Herz einen ganz besonderen Platz hatte, auch wenn dieses Herz ihm nie gehören würde. Dieses Gefühl, dass Toshi tief in seiner Brust trug, würde wohl das einzige Geheimnis sein und bleiben, dass er je vor dem Pianisten haben würde, so schwor er sich. Nie hätte er diese Freundschaft aufgeben wollen, denn dafür war ihm Yoshiki einfach zu wichtig, dafür kannten sie sich zu lange und ohne ihn, so glaubte Toshi, würde er sich wohl einfach nicht vollständig fühlen. Was zwischen ihnen passiert war, würde für immer das einzige Mal bleiben, aber vergessen würde der Sänger es nie. Vielleicht würde er nie wieder so viel Glück wie in jenem Moment empfinden, aber für Yoshikis Glück, nahm er das in Kauf und verzichtete auf seine eigenen Wünsche. Wann immer er ein freudiges Strahlen in dessen Gesicht sah, war es für ihn Lohn genug für seinen Verzicht. Jedes Mal. wenn er Yoshikis Herzzerreißenden Texte sang, musste er an ihn denken, und wie unerreichbar er für immer bleiben würde, obwohl sie sich stets so nahe waren und bisher ihm auch keine je näher gewesen war.

Bisher... Aber wie lange würde das so bleiben. Würde er irgendjemand anderen an Yoshikis Seiten denn ertragen können? Oder würde es ihm vor Eifersucht das Herz zerreißen. Wie gern es diesen seltsamen Fremden aus Yoshikis Herz vertrieben hätte, um dessen Platz einzunehmen...! Aber er kannte Yoshiki viel zu gut, um zu wissen, dass er das nicht konnte. Wenn die Zeit ihn nicht vergessen lassen würde, würde es wohl gar nichts können. Ob er wohl an diesen Jungen dachte, wenn er diese Lieder schrieb, fragte sich Toshi oft, doch stellte er Yoshiki diese Frage nie direkt.

Toshi wünschte sich, er könnte aussprechen, was sein Herz bewegte, doch da Yoshiki der einzige war, mit er über solche Probleme gesprochen hätte und es aber nun gerade dieses betraf, musste er seine Gefühle schweigend ertragen. Immerzu suchte er die Nähe des Drummers, die er in einem gewissen Maße auch immer bekam, aber eigentlich reichte ihm das nicht.

Während die Zeit so verstrich, begann die Besetzung der Band ständig zu wechseln, nur er und Yoshiki blieben und er wollte sich nie von ihm trennen, auch wenn es vielleicht einfach gewesen wäre, Sänger einer anderen Band zu werden, anstatt immer wieder neue Gitarristen und Bassisten zu suchen, die Yoshiki und ihn unterstützten. Doch je mehr Erfolg sie hatten, um so mehr wurde ihnen beiden klar, dass sie das Richtige taten. Oft nahmen sie an diversen Bandwettbewerben teil und je besser sie abschnitten, je öfter sie gewannen, um so mehr wuchs Yoshikis Ehrgeiz und seine Leidenschaft für die Band. Optisch waren sie inzwischen von braven Schuljungen zu rebellischen Rocker geworden und sorgen für viel aufstehen. Eigentlich hatte Toshi immer lieber im Hintergrund sein wollen. Allein wäre ihm nie in den Sinn gekommen, so gegen die Strömung zu schwimmen und wäre lieber unauffällig einer von vielen Tausenden gewesen. Niemand besonders. Aber für Yoshiki half er gern dessen Traum zu verwirklichen und hatte sich bald an ihren ungewöhnlichen Look gewöhnt. Solange er nur bei ihm sein konnte, war ihm egal, war er dafür hätte tun müssen. So strichen 3 Jahre ins Land, in denen sich ihre Band, die inzwischen 'X' hieß, langsam einen Namen machte, auch wenn sich ihr Erfolg noch in Grenzen hielt. Yoshiki war sich sicher, eines Tages würden sie den Durchbruch schaffen und solange er daran glaubte, vertraute Toshi auf ihn und unterstütze ihn, so gut er konnte.

Rivalen

Es klopfte kurz und die Tür ging auf. Yoshiki und Toshi sahen zur Tür. Ein Junge mit gebleichtem, leicht lockigen Haaren und einer großen, runden Sonnenbrille auf der Nase, stand lässig in der Tür, die Tasche mit seinem Instrument locker über einer Schulter hängend. Er trug eine enge Lederhose und ein etwas schlabbriges, ärmelloses Shirt. Seine Arme waren tatooviert und sein Mund von einem selbstsicheren Lächeln geziert.

„Hi, ich bin Taiji und will bei euch Bass spielen.“, stellte er sich knapp vor und kam ein paar Schritte herein, die Tür hinter sich schließend.

Yoshiki musterte ihn aufmerksam und lächelte ihm freundlich entgegen. „Schön, dass du hier bist. Das da ist Toshi.“, sagte er dann und deutete auf seinen Freund. „Und ich bin Yoshiki. Freut uns, dich kennen zu lernen. Magst du gleich was vorspielen?“, fragte er dann gleich sachlich nach.

Taiji legte den Kopf leicht zur Seite und lächelte. „Klar, wenn ihr wollt.“, meinte er und setzte sich da, wo der Drummer ihm einen Platz angeboten hatte. Als er die Sonnenbrille ab nahm, trafen sich ihre Blicke für einen Moment. Yoshiki hatte das Gefühl, in diesen Augen das Feuer zu sehen, dass er so für die Band gesucht hatte, genau das, was sie brauchten.

Taiji ließ sich Zeit, seinen Bass aus der Tasche zu holen und zu stimmen, während die anderen beiden ihn erwartungsvoll beobachteten. Noch einmal schweiften seine Blicke zu Yoshiki und er lächelte zu ihm, bevor er sich ganz auf sein Instrument konzentrierte und zu spielen begann.

Aufmerksam lauschten die beiden Freunde dem Spiel des anderen. Er war wirklich kaum mit ihren bisherigen Bassisten zu vergleichen und seine Art zu spielen hatte etwas ganz Eigenes, Besonderes. Yoshikis Augen glänzten immer mehr, während er der Melodie des anderen zu hörte. Er musste ihn einfach für seine Band haben, da war er sich ganz sicher.
 

Nur noch Yoshiki und Toshi waren im Proberaum zurück geblieben. Der Sänger hatte Taiji gesagt, dass sie sich noch beratschlagen wollen und spätestens Morgen Bescheid zu geben, wie sie sich entschieden hatten, auch wenn es für Yoshiki bereits fest stand, dass er mitmachen würde.

„Ich finde, jetzt können wir auch endlich mal eine etwas anspruchsvollere Bassline schreiben.

Taiji ist echt der beste Bassist, den wir je hatten, findest du nicht auch To-chan?“, meinte der Drummer mit glänzenden Augen, als hätte er Taiji bereits zugesagt. „Ich finde, er sollte unbedingt für uns spielen! Er beherrscht sein Instrument wirklich verdammt gut. Ich bin mir sicher, dass mit ihm noch bessere Musik machen können, so wie ich ihn bisher habe spielen sehn.“, schwärmte Yoshiki.

„Ja, bestimmt.“, gab Toshi in sich grummeld zur Antwort. Natürlich hatte Yoshiki Recht, dass Taiji um Klassen besser spielte, als ihre bisherigen Bassisten, aber musste er gleich so Feuer und Flamme für ihn sein!? Es machte ihn eifersüchtig, wie viel Aufmerksamkeit Yoshiki ihm geschenkt hatte und wie begeistert er von ihm sprach. Solches Lob hatte er sonst immer nur allein von ihm erhalten. Und diese Blicke zwischen den beiden! Der Sänger hätte vor Eifersucht kochen können. Vielleicht bildete er sich das ja nur ein, aber er würde sich Yoshiki nicht so einfach wegnehmen lassen und beschloss, stets ein Auge auf Taiji zu haben. Er würde dem Drummer nicht zu nahe kommen, dafür würde er schon sorgen.
 

Auch wenn Toshi mit dem Bassisten etwas auf Kriegsfuß stand, musste er doch zugeben, dass dieser gut spielen konnte und somit wurde Taiji festes Mitglied von X. Schnell beherrschte er die bisherigen Lieder der Band und experimentierte dann und wann etwas an seinem Part herum, um das Niveau der Bassline noch zu verbessern und den Liedern mehr Pep zu verleihen. Yoshiki war stets offen für dessen neue Ideen und war begeistert von dessen Engagement und Talent. Immer wieder bewunderte der den Bassisten für sein Können und war mehr als nur froh, dass sie ihn für ihre Band gewonnen hatten. Toshi hingegen fühlte sich mehr und mehr vernachlässigt und seine Sympathie für Taiji nahm nicht gerade zu. Auf der Suche nach Yoshikis Anerkennung und Lob, begann er mit dem Neuen zu wetteifern und strengte sich dreimal so viel an, um Yoshikis Mund wieder diese kleinen Worte zu entlocken, die ihm die Welt bedeuteten. Irgendwann würde er dessen Aufmerksamkeit schon zurück gewinnen. Er steckte seine ganze Leidenschaft in seinen Gesang, während seine Gedanken stets nur um den Drummer kreisten.
 

„Danke, ich würde sagen das war's für Heute.“, verkündete der Leader, um die Proben endlich zu beenden. „Ihr zwei werdet immer besser.“, meinte er anerkennend, an den Sänger und den Bassisten gerichtet. Taiji lächelte und bedankte sich freudig, aber etwas verlegen. Auch Toshi freute sich über das Lob, auch wenn es ihn wurmte, mit dem Bassisten auf eine Stufe gestellt und mit ihm in einem Atemzug genannt zu werden. Wenigstens einen Teil seiner Aufmerksamkeit hatte er für sich zurück gewonnen und für mehr würde er weiter kämpfen.

„Yoshiki? Hast du Lust mit mir noch was trinken zu gehen?“, wurde Toshi plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und sah zu dem angesprochenen, welcher glücklich lächelnd nickte. „Klar gern.“

Das durfte doch nicht wahr sein! Der Sänger warf einen vernichtenden Blick zu Taiji, welcher sich über Yoshikis Antwort freute und seine Sachen zusammen packte. Verdammt. Was sollte er denn jetzt tun? Er konnte sich wohl schlecht selbst mit einladen...

„So wir können dann. Bis morgen Toshi.“, verabschiedete sich der Drummer lächelnd von seinem Freund und verließ mit Taiji den Proberaum. Dass die Verhältnisse zwischen den Toshi und dem Bassisten nicht gerade entspannt war, hatte er noch gar nicht bemerkt. Er meinte es doch nur gut mit allen, aber dass Toshi sich von ihm vernachlässigt fühlte, realisierte er nicht.

Sich ausgelassen unterhaltend, machten sich die beiden auf den Weg in eine Bar. Yoshiki fand es gut, mal mit Taiji weg zugehen, da sie sonst außerhalb der Proben noch nicht viel Zeit gemeinsam verbracht hatten und er den Bassisten gern näher kennen lernen wollte.

Irgendwie fand Yoshiki, dass Taiji und Toshi sich in ihrem Verhalten ziemlich ähnelten, auch wenn er nicht wusste warum, denn charakterlich waren sie eigentlich völlig verschieden. Dass nur er selbst der Grund dafür war, fiel ihm dabei jedoch nicht auf.

Taiji

Irgendwie hatte Yoshiki das Gefühl, dass es mir X immer weiter Berg auf ging, seit Taiji ihr Bassist geworden war. Ihre Fangemeinde wuchs langsam aber sicher an. Unter einiger Anstrengung hatten sie es nun endlich geschafft, ihre erste Single zu veröffentlichten. Alle freuten sich wahnsinnig über diesen Erfolgt. Insgeheim hatte Yoshiki mit ihrem beginnenden Erfolg, auch die Hoffnung, ER würde ihn so eines Tages finden, jetzt da sie vielleicht doch bald berühmter wurden, auch wenn ihm dieser Gedanke töricht vor kam. Wieso sollte er ihn wiedersehen wollen? Er konnte nicht erwarten, dass er dieses Versprechen von damals hielt, immer an ihn zu denken, wenn er sein Plüschtier sah. Vermutlich besaß er diese seltsame pinke Spinne nicht einmal mehr, oder erinnerte sich nicht mehr an ihn, so wie Toshi den fremden Jungen inzwischen auch vergessen hatte.
 

Toshi und Taiji wetteiferten derweil noch immer um die Aufmerksamkeit ihres Bandleaders, was aber an Yoshiki ziemlich vorbei ging. Dieser bemerkte lediglich ihre Fähigkeiten als Musiker, die sich dank ihrer großen Anstrengung stets verbesserten. Toshi wusste, dass er Yoshikis Herz nie würde gewinnen können und hatte eigentlich darum zu kämpfen. Doch wenn er ihn schon nicht haben konnte, sollte der Bassist Yoshiki auch nicht für sich haben. Schließlich kannte er Yoshiki schon seit seiner Kindheit und wollte ihn sich nicht einfach wegnehmen lassen. Irgendwas sagte ihm auch, dass der Drummer tief in seinem Herzen noch immer seiner Erinnerung hinter jagte, doch hatte er Angst, Taiji könnte sein Herz erweichen. Immerhin verstanden sich die beiden sehr gut miteinander und Yoshiki redete eigentlich immer nur positiv über ihn.
 

Manchmal, wenn Toshi nur mit Yoshiki allein etwas unternahm oder sie zu zweit zusammen sahen und sich einfach nur unterhielten, schienen sie unzertrennlicher denn je. Es machte den Sänger unendlich glücklich, seinen besten Freund eine Weile nur für sich zu haben und ihn so lachen zu sehen. Wenn sie so zusammen waren, vergaß Toshi für eine Weile all seine Sorgen, die er sich wegen des Bassisten machte.

Yoshiki hatte derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Jetzt, da sie endlich den ersten großen Schritt gemacht hatten, schien ihm der Druck so groß, dass er das Gefühl hatte, einfach nichts mehr zu Stande zu bringen. Er hatte einfach keine Ideen mehr für neue Lieder und sein Kopf war wie leer gefegt. Je mehr er sich anstrengte und versuchte irgendetwas neues zu schreiben, um so weniger wollte es ihm gelingen. Er steigerte sich immer weiter in des Problem rein, was ihm bald aufs Gemüt schlug. Das wiederum zog mit sich, dass er sich nicht mehr so aufs spielen konzentrieren konnte und je mehr Fehler er machte, um so weniger konnte er sich selbst leiden.

Die anderen hatte zwar bemerkt, dass ihr Drummer in letzter Zeit mehr Fehler machte als sonst, aber da er sonst seinen Frust für sich behielt und in sich hinein fraß, merkte keiner, wie sehr das Ganze ihm eigentlich zu schaffen machte.
 

Der Fahrtwind spielte in Yoshikis Haar, dass aus seinem Helm heraus hing. „Ist es denn noch weit? Was willst du mir denn zeigen?“, fragte er und drückte sich etwas enger an seinen Vordermann.

„Hab noch 5 Minuten Geduld.“

Taiji genoss es unglaublich, den Drummer so nahe bei sich zu haben. Er war sich inzwischen sicher, dass seine Gefühle für ihn erst waren und musste es ihm endlich sagen, auch wenn er sich nicht sicher war, wie Yoshiki darauf reagieren würde. Er schien ihm in letzter Zeit ein wenig gedanklich abwesend. Aber was beschäftigte ihn nur so?

Taiji war ziemlich aufgeregt und nervös wegen seines Vorhabens. Nicht mehr lange und er würde mehr Gewissheit über Yoshikis Gefühle haben.
 

Eine sanfte Brise wehte und der salzige Duft des Meeres lag in der Luft. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören und vermischte sich dann und wann mit dem Schrei der Möwen, die über das weite Meer segelten. Die Sonne sank bereits in Richtung Horizont und tauchte die idyllische Szenerie in ein rötliches Abendlicht.

„Das ist wunderschön. Danke Taiji.“, hauchte der Drummer leise und lehnte sich an dessen Schulter. Tief atmete er die frische Lift ein und lauschte dem Rauschen der Wellen, was ihn an so viel vergangenes erinnerte. Genau so eine Stille hatte er jetzt gebraucht. Eine friedliche Landschaft, die auch seinem Herzen wieder mehr Frieden und innere Ruhe brachte. Ein perfektes Bild, dass ihn einfach nur inspirieren zu wollen schien. Schweigend beobachtete er die Wellen, wie sie immer wieder ans Ufer kamen und dabei leise rauschten. Während er so auf's Meer hinaus starrte und die Sonne immer tiefer sank, hatte er gar nicht gemerkt, wie sich Taijis Arm um seine Schultern gelegt hatte und ihn sanft an sich zogen. So hatte er eine ganze Weile an ihn gelehnt da gesessen, ohne dessen Nähe wahr zu nehmen. Erst als dieser leise seinen Namen hauchte und ihn anlächelte, merkte er, wie nahe sie sich eigentlich waren.

„Hm?“, murmelte Yoshiki nur leise, als wollte er das Meer nicht stören wollen und sah kurz zu Taiji, bevor seine Blicke sich wieder auf das Wasser hinaus wanderten.

„Danke, dass ich ein Teil von X sein darf. Das bedeutet mir eine Menge.“, sagte Taiji leise.

Yoshiki lächelte zu ihm. Die Worte taten ihm gut. „Und ich bin froh, dich als Bassist zu haben.“, gab Yoshiki zurück. Nein, eigentlich war er nicht nur ein ausgezeichneter Bassist, inzwischen was er viel mehr auch ein guter Freund geworden, der ihm gerade jetzt sehr half. Der Ältere lehnte sich wieder ein wenig an Taijis Schulter und beobachtete das Meer.

„Yoshiki... Es gibt da eigentlich etwas, dass ich dir gern sagen möchte... Etwas was mit wichtig ist... weswegen ich mit dir hier her fahren wollte...“

„Hm?“ Der Drummer sah halb auf's Meer, in dem die Sonnen nun langsam zu verschwinden schien, halb zu dem Mann neben sich.

„Ich...“, begann Taiji zögerlich, strich Yoshiki sanft über die Wange und drehte so dessen Gesicht ein wenig zu sich. Er hielt kurz inne und ihre Blicke trafen sich. „Ich liebe dich.“, hauchte er leise und hatte in der nächsten Sekunde seine Lippen schon auf Yoshikis gelegt. Dieser riss überrascht die Augen auf und konnte das Ganze gar nicht so schnell verarbeiten. Überrollt von Gefühlen und Gedanken, war er unfähig irgendetwas zu tun.
 

Stille. Taiji sah zu Boden. Offenbar hatte er sich umsonst Hoffnung gemacht. Ob Yoshiki ihm den Kuss übel nehmen würde?

„Taiji...“, durchbrach die leise Stimme des Drummers irgendwann die Stille. „Tut mir Leid... Ich kann deine Gefühle nicht erwidern.“

„Dann verzeih mir bitte den Kuss... Ich wollte nur, dass du es weißt.“, meinte Taiji leise und sah verlegen zu ihm.

Yoshiki nickte leicht. „Lass uns einfach Freunde bleiben, wenn du das kannst.“

Pata

Obwohl Taiji und Toshi wussten, dass sie das Herz desn Bandleaders wohl nie würden gewinnen können, versuchten sie weiterhin, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen und strengten sich an, damit Yoshiki stets zufrieden war. Trotz all ihrer Bemühungen, lief es irgendwann nicht mehr ganz so gut für die Band, wie sie gern wollten. Immer wieder gab es Streit mit den Gitarristen und die ständigen Meinungsverschiedenheiten bekamen der noch recht jungen Band nicht gut. Selbst wenn sie dann endlich einen anderen Gitarristen gefunden hatten, der seinen Vorgänger ablöste, wollte der Bandfrieden nicht lange halten. Zwar stand die Band erst am Anfang ihrer Karriere und hatte bereits die ersten Hürden gemeistert, doch nun schien es, als würden sie wie viele andere Bands, nach einem kurzen Erfolg als Newcomer, mit einer Trennung bereits dem Ende von X entgegen kommen.

Sie waren schon soweit gekommen und nun standen sie mal wieder ganz ohne Gitarristen da. So konnte das einfach nicht weiter gehen. Die drei übrig gebliebenen überlegten und diskutierten lange, ob es überhaupt noch sinnvoll war, weiter zu machen, oder ob sie lieber jeder eigene gehen sollten und jeder eines der Angebote annehmen sollte, in einer anderen Band zu spielen.

Obwohl es lange hoffnungslos schien, hielt Yoshiki an seinem Traum fest und wollte X nicht so einfach kampflos aufgeben. Die Band war sein Leben und keine andere hätte ersetzen können, was er sich über die Jahre mühsam aufgebaut hatte.
 

„Wieso willst du nicht bei uns offiziell mitspielen? So oft, wie du bei uns schon ausgeholfen hast, gehörst du doch praktisch schon fast mit zur Band.“

„Danke für das Angebot Tomoaki-kun, aber ich X nicht aufgeben, solange noch eine winzige Hoffung besteht. Dafür bedeutet mir meine Band einfach zu viel.“, gab Yoshiki zurück und der Gitarrist seufzte.

Dann hatte Yoshiki eine Idee. „Aber du könntest doch bei uns spielen! Ich meine, nicht nur für Studioaufnahmen und so, wie bisher. Du beherrschst dein Instrument ohnehin viel besser, als unsere vorigen Gitarristen.“

„Ich? Bei X?!“, fragte Tomoaki und zeigte mit dem Finger auf seine Nasenspitze.

Der Blonde nickte strahlend. „Du musst ja nicht sofort zusagen. Lass dir ruhig Zeit. Aber das wäre echt cool. Ich wäre unheimlich froh, wenn wir wieder einen richtigen Gitarristen hätten und ich bin mir sicher, du würdest gut zu uns passen.“, meinte er überzeugt.

Der Gitarrist schwieg überlegend. Sollte er seine bisherige Band einfach so verlassen? „Naja... ich werd' mal drüber nachdenken.“, gab er dann zur Antwort, da er kein Mensch war, der einfach so 'Nein' sagen konnte.
 

Wieder strichen Wochen ins Land, in denen Tomoaki immer wieder für X spielte, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben. Inzwischen fragten ihn auch die anderen, ob er nicht beitreten wolle. Der Gitarrist zögerte zwar immer noch, doch ging er nun langsam auch mit seiner Band immer weiter Berg ab. Als es schließlich schon absehbar war, dass sich die Band schon abald trennen würde, verließ Tomoaki sie, um endgültig ein Member von X zu werden.

Zwar fehlte noch immer ein zweiter Gitarrist, aber zu viert war schon viel mehr drin, als bisher und die Musiker legten wieder richtig los.
 

„Alleine Gitarre spielen ist doof.“, beschwerte sich der Rothaarige, der inzwischen nur noch Pata genannt wurde. „Mit nem zweiten Gitarristen kann man so viel mehr machen.“

„Gitarristen gibt’s doch wie Sand am Meer. Kann doch nicht so schwer sein.“, meinte Taiji.

„Ja das mag sein, aber es ist schwer einen Guten zu finden, bei dem man sich sicher sein kann, dass er auch eine Weile bei uns bleiben wird.“, entgegnete der Bandleader.

Toshi überlegte, ob er sich noch einmal daran versuchen sollte, Yoshiki zu übereden, dass er seinen Gesangspart gegen Gitarre tauschen konnte, auch wenn er wusste, dass Pata um Klassen besser als er spielte. Währenddessen diskutierten die anderen 3 wieder angeregt darüber, wo man am besten den passenden Gitarristen würde auftreiben können, oder wer in Frage kommen könnte, aber irgendwie kamen sie nicht wirklich voran.

„Ich glaub ich weiß wen!“, kam es schließlich von Pata, der sich die meiste Zeit aus allem raus gehalten hatte und nur zugehört hatte.

„Echt? Wen denn?“, fragten alle und sahen hoffnungsvoll zu ihm.

„Wenn's euch recht ist, kann ich ihn nächstes Mal ja einfach mal mitbringen, wenn er will.“

Yoshiki nickte zustimmend. Er war gespannt, wen Pata ihnen vorstellen würde, denn er konnte es kaum noch erwarten, mit X endlich wieder volle Power zu geben. Schon jetzt glaubte er fest daran, Pata würde ihnen den Richtigen vorstellen und aber jetzt würde es wieder steil Berg auf gehen. Er hatte einfach ein gutes Gefühl. Dieses Mal würde alles anders werden. Viel besser als je zuvor!

hide

Langsam wurde der Leader ungeduldig. „Wo bleibt Pata denn?“, fragte er bereits zum 5. Mal und wippte ungeduldig mit dem Fuß.

„Man Yo-chan, jetzt hab doch mal ein bisschen Geduld. Er ist erst 10 Minuten zu spät dran. Bestimmt kommt er jeden Moment.“, versuchte Toshi ihn zu beruhigen.

In diesem Augenblick ging auch schon die Tür auf und Pata betrat lächelnd den Raum. Augenblicklich wanderten alle Blicke in Richtung Tür.

Der andere Gitarrist betrat langsam den Raum und sah die Wartenden an, bis seine Blicke an Yoshiki kleben blieben. Er murmelte leise etwas, offenbar niemand verstand. Nur auf Patas Lippen schlich sich ein kleines Lächeln.

Der Drummer sah ihm in die Augen, dass es wirkte, als wäre die Zeit stehen geblieben. Wieso hatte er das Gefühl, ihn zu kennen? Oder sah er nur jemandem ähnlich, den er kannte? Aber wen?

„Das ist Hideto.“, meinte Pata schließlich und deutete den Jungen mit dem wuschligen Haar neben sich, der offenbar einen ganz eigenen Klamottenstil hatte.

Die anderen drei begrüßten ihn.

„Ich spiel dann man was, ja?“, meinte er schließlich, da irgendwie keiner was sagen wollte, und packte seine Gitarre aus, um keine 2 Minuten später voll los zu legen. Yoshiki hatte derweil nicht eine Sekunde die Augen von ihm gewandt. Dieses Gesicht. Den Drummer beschlich ein Gefühl, dass er schon seit Jahren nicht mehr hatte, als er Hideto so spielen sah.

„Und?“, drang eine Stimme an Yoshikis Ohr, der etwas abwesend in die Luft starrte. Wer hatte das eben gefragt?

„Hey, Yoshiki-san! Hast du mir überhaupt zugehört?“, fragte der Gitarrist und schmollte leicht.

„Ja, hab ich.“, gab Yoshiki verträumt von sich und wurde dann plötzlich wieder hell wach. „E? Woher kennst du meinen Namen?“, fragte der Drummer verwirrt, da sie sich alle noch nicht vorgestellt hatten.

„Äh...“, stammelte Hideto etwas verlegen. „Ich hab eure Musik vorher schon gehört... daher... Außerdem ist es doch besser zu wissen, wie die Leute heißen, mit denen man zusammen Musik machen will.“, erklärte er dann zögerlich.

„Achso... ja macht Sinn.“ Der Drummer lächelte wieder glücklich und gab sich mit der Antwort zufrieden, die offenbar nicht die ganze Wahrheit war.

„Und? Und? Darf ich jetzt bei euch mitmachen?“, fragte der andere dann hibbelig nach.

Yoshiki nickte leicht, ohne die anderen zu fragen. Wieso schlug sein Herz denn jetzt so schnell? Der Rest der band sah den Leader verwundert an.

„Yeah. Danke!“, quietschte der Gitarrist und knuddelte den Drummer kurz. „Oh sorry.“, meinte er dann, sich verlegen am Ohr kratzend, als er ihn wieder los ließ.

Pata lächelte still und zufrieden, während die anderen beiden das Ganze mit eifersüchtigen Blicken beobachteten.

Ob das eine gute Entscheidung war, hide einfach aufzunehmen, ohne wenigstens mit Toshi darüber gesprochen zu haben. Aber er konnte nicht anders und war sich auch sicher, dass Hideto einfach zu ihnen passte, von seinen Fähigkeiten als Gitarrist ganz zu schweigen.

„Willkommen im Team!“, meinte Pata dann lächelnd und schüttelte dem anderen Gitarristen die Hand.

Hideto strahlte wie radioaktiv. „Ich werd mein Bestes geben! Ich könnt mich übrigens gern einfach hide nennen.“, meinte er dann und blickte auch Richtung Toshi und Taiji.

Yoshiki strahlte glücklich vor sich hin. Jetzt war seine Band wieder komplett! Ob er deswegen so aufgeregt war?

„Auf gute Zusammenarbeit!“, kam es schließlich von Toshi, der sich wohl oder übel Yoshikis Entscheidung beugen musste und schlecht spielte Hideto nicht.

Die Blicke des Bandleaders klebten noch immer voller Begeisterung an seinem neuen Gitarristen, als wären er das Interessante der Welt.

Obwohl Yoshiki sich sicher war, den Namen seines neuen Gitarristen noch nie gehört zu haben, wurde er das Gefühl nicht los, ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Nur wo? Wann? Es wollte ihm nicht einfallen.

„Ich wird’ hide mal die Lieder zeigen.“, verkündete Pata und kramte einen Stapel Zettel hervor.

„Lass nur.“, meinte der Leader lächelnd. „Übt ihr ruhig schon mal. Ich kann ihm auch alles erklären.“

Der rothaarige Gitarrist zuckte nur mit den Schultern, überreichte ihm die Noten widmete sich mit einem „meinetwegen“ dann seinem Instrument.

Die anderen beiden schenkten dem Neunen nur kurz einen eifersüchtigen Blick und sahen sich an. Dann machten sie sich wieder ans Proben. Dass ihr geliebter Drummer den neuen Gitarrsiten so viel mehr Aufmerksamkeit schenkte und vor Begeisterung nur so sprühte, schoben sie auf Yoshikis Arbeitseifer, um sich selbst eine heile Welt einzureden. Es blieb ihnen nur zu hoffen, dass nur aufgrund der Tatsache, dass sie nun wieder richtig loslegen konnten, Yoshiki sich so um ihren Neuzugang kümmerte. Wie gern wollte doch sie diese Aufmerksamkeit und Bewunderung, die nun hide bekam.

Die fünf traten bald wieder gemeinsam auf und arbeiteten fleißig an ihren Songs, um bald ein Album veröffentlich zu können. Yoshiki schien kaum noch zu stoppen zu sein, begann wieder, neue Songs zu schreiben und steckte jeder freie Minute in die Band, um sein Ziel, es als Drummer nach ganz Oben zu schaffen, irgendwann erreichen zu können. Er war sich sicher, nun würde er den Traum seines Vaters in sich doch verwirklichen können. Während all der zahlreichen Proben und gemeinsamen Arbeit schien Yoshikis Interesse an ihrem neuen Gitarristen jedoch nicht zu schwinden. Toshi und Taiji beobachteten Tag für Tag missmutig die Blicke, die die beiden austauschten, die kleinen Gesten, die ihnen immer wieder vor Augen führte, dass Yoshiki für sie nun in unerreichbare Ferne gerückt war. Bald hatten sie aus ihrer Eifersucht heraus beschlossen, sich von ihrer Rivalität zu verabschieden und sich stattdessen gemeinsam gegen hide zu verbünden. Wenn sie den Drummer schon nicht für sich haben konnten, dann sollte hide es auch nicht. Was fand Yoshiki nur an dem kleinen, quirligen Gitarristen. Was hatte er, was sie nicht hatten?

Pata mischte sich in die Verschwörungspläne nicht ein und beobachtete eher mit einem Schmunzeln auf den Lippen, wenn hide seine Blicke zu dem Leader schweifen ließ. Auch wenn Yoshiki es offenbar nicht mitbekam, Toshi und Taiji entgingen die flüchtigen Blicke des Gitarristen in Richtung Drummer nicht. War da denn wirklich irgendwas von dem sie nichts wussten?

Wann immer Toshi und Taiji auf Anti-hide-Mission waren und versuchten den wuschligen Blondschopf Yoshiki unschmackhaft zu machen, funkte Pata scheinbar zufällig und unwissend dazwischen, sodass jeder Plan der beiden nach hinten los ging. Es war schier unmöglich die ganze Aufmerksamkeit des Drummers zurück zu gewinnen. Mit hide teilen, wollten sie nicht und ihm Yoshiki ganz überlassen schon gar nicht, aber ohne Patas Mitarbeit hatten sie keine Chance es zu verhindern, dass die beiden sich langsam aber sicher näher kamen, und Pata blieb unparteiisch.

Erkenntnis

Schließlich hielt Toshi es nicht länger aus. Er musste wissen, was in Yoshiki vor sich ging. Wieso war er nur so vernarrt in den Gitarristen und hatte ihm bisher noch nichts erzählt, wie er über hide dachte? Dabei hatten sie doch sonst nie Geheimnisse voreinander gehabt.

So in Gedanken machte er sich auf den Weg zu seinem besten Freund, um nun endlich die Wahrheit zu erfahren, egal wie sie aussehen würde. Noch einmal tief durchatmen.

Ding Dong.

Jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Morgen Toshi.“, begrüßte ihn der Drummer gut gelaunt und bat ihn nach drinnen.

„Yoshiki… ich wollt’ mal mit dir reden…“, begann der Sänger langsam.

„Wie schön, dass du dafür extra vorbei kommst. Ich muss dir nämlich auch unbedingt noch was erzählen.“, entgegnete der Pianist aufgeregt und mit glänzenden Augen. „Also schieß los!“

„Nein, erzähl du ruhig zuerst.“, meinte Toshi, um diese unangenehme Frage noch etwas hinaus zu zögern.

„Wegen hide…“, begann Yoshiki dann und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Der Sänger seufzte kaum hörbar und wurde etwas bedrückter. Vermutlich konnte er sich seine Frage jetzt schenken… „Was ist denn mit ihm?“, fragte er scheinbar unbeeindruckt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

„Erinnerst du dich noch, wie Pata ihn uns vorgestellt hat?“

Toshi nickte nur. Nur zu gut erinnerte er sich schmerzlich an die Blicke zwischen Yoshiki und hide.

„Er kam mir von ersten Moment an so bekannt vor.“, begann der Drummer zu erklären. „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, ihn zu kennen, oder ihn zumindest schon mal irgendwo gesehen zu haben…“

War das jetzt positiv oder negativ einzustufen, fragte sich Toshi. „Und? Weißt du jetzt, woher ihr euch kennt?“

Yoshiki zögerte kurz mit einer Antwort, um seine Worte zu sortieren. „Naja, ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung, ob wir uns schon mal getroffen haben…“

Toshi schöpfte wieder Hoffnung.

„…aber er sieht aus wie der Junge aus meinen Träumen.“

Toshi fühlte sich, als würde ein Herz in 1000 Scherben zerbrechen, als Yoshiki seinen Satz beendete.

„Weißt du noch …damals? Da hab ich dir doch erzählt, dass ich immer an ihn denken muss, den Jungen aus Yokosuka, obwohl ich ja nicht einmal weiß, wie er aussieht…“

Der Sänger nickte stumm. Ihm war, als würde sich sein Magen umdrehen und eigentlich wollte er jetzt am liebsten einfach gehen.

„Aber hide sieht genau so aus, wie ich ihn mir jetzt vorstelle. Ich meine, okay ein wenig anders vielleicht schon, aber… er hat genau das gleiche Lächeln,, seine ganze Art… das erinnert mich einfach an Ihn.“

Toshi seufzte. Damit waren seine Chancen bei Yoshiki wohl gleich Null. „Und wieso fragst du ihn dann nicht, ob er der Junge von damals ist?“, kam es aus Toshis Mund, obwohl er sich im nächsten Moment selbst für seinen Vorschlag strafte. Vielleicht würde er so seinen besten Freund endgültig an hide verlieren.

„Bist du verrückt? Der hält mich doch für bescheuert.“, meinte Yoshiki. „Und selbst wenn er es wäre… Meinst du, er würde sich noch daran erinnern?“ Yoshiki war unmerklich ein wenig errötet.

„Keine Ahnung.“ Jetzt konnte Toshi wirklich nicht mehr ganz nachvollziehen, wieso sein bester Freund dann so ein Theater draus machte. „Willst du denn dein ganzes Leben nur diesem Traum und der Vergangenheit nachlaufen?“

Yoshiki sah betroffen zu Boden. Irgendwo hatte Toshi ja Recht, aber wie hätte der hide das denn fragen sollen? Vielleicht war es wirklich langsam an der zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um nun nach vorn zu blicken und sein Herz für Neues zu öffnen.

Der Sänger fragte sich, wieso er Yoshiki jetzt auch noch ermutigte, mit hide zu reden. War ihm des Glück des Drummers denn so viel wichtiger als das seine?
 

Es herrschte eine Weile Stille zwischen den beiden Freunden, während jeder so seinen eigenen Gedanken nachhing. Schließlich beendete der Drummer das Schweigen. "Toshi...? Wollstest du nicht auch noch irgendwas loswerden?", fragte er dann nach.

Der Angesprochene biss sich etwas auf die Unterlippe und sah zu seinem Gegenüber auf. Dann zwang er sich zu einem Lächeln. "Ach was, nicht so wichtig.", meinte er dann anwinkend.

"Wirklich? ... Naja gut...", gab Yoshiki sich schnell zufrieden und leerte seine Kaffeetasse. Was würde er nur ohne die mutmachenden Worte seines Freundes machen? Wie gut, dass er ihn hatte und immer zu ihm komen konnte, wenn ihn irgendetwas beschäftigte oder bedrückte. Dankend schloss er den Sänger in seine Arme. Toshi streichelte ihm sanft über den Rücken. Er würde immer für ihn da sein und ihn immer beschützen, selbst wenn sein Herz dabei zerbrechen würde. Das hatte er sich schon als kleines Kind geschworen, als Yoshiki damals seinen Vater verloren hatte. Yoshiki bedeutete ihm einfach die Welt und offenbar konnte er für sich kein größeres Glück erhoffen, als IHN glücklich zu sehen.

Ein Gefühl von Freiheit

Yoshiki war mal wieder als Erster im Proberaum, was nicht daran lag, dass er so früh her gekommen war, sondern daran, dass er gar nicht erst am Vorabend nach Hause gefahren war und einfach im Proberaum übernachtet hatte. Viel Schlaf und Erholung hatte er nicht gefunden, da er noch bis spät, beziehungsweise früh, an einem Lied geschrieben und probiert hatte. Doch nun war er schon wieder wach, zu unruhig, um noch länger zu schlafen. Hunger hatte er auch keinen, obwohl seine letzte Mahlzeit ein Snack zum Mittagessen vom Vortag gewesen war. Ganz mit seinen Gedanken beschäftigt, lief er im Raum hin und her, trank einen Schluck aus einer Wasserflasche und ließ sich dann am, noch immer leicht verschlafen, an das Klavier. Zärtlich ließ er seine Finger über die weißen, glatten Tasten streichen, bis er sie langsam nach unten drückte, um dem Instrument ein paar leise Töne zu entlocken. Bald wurde sein Spiel flüssiger und bestand nicht mehr nur aus zufällig gedrückten Tasten. Wenn er nur so für sich war, spielte er am liebsten. Keiner, dem er etwas beweisen musste. Niemand, der ihn für sein Können loben würde. Niemand sonst, der auf die Melodie achtete, die er gerade spielte. Es war nur eine Musik für den Augenblick, die nur dieses einzige Mal ertönen würde. Sein Lied hatte keine festen Noten, nur Emotionen und Gedanken, die ihm gerade in den Sinn kamen und sich in Töne verwandelten, wie ein Spiegel seines Herzens. Yoshiki schloss die Augen und ließ sich von der Melodie umarmen, die seine Finger dem Klavier entlockten. Das war für ihn das Gefühl von Freiheit. Sich ohne ein Wort auszudrücken und niemandem für seine Musik Rechenschaft schuldig zu sein.

Je länger er so spielte, um so mehr fühlte er sich in die Zeit zurück versetzt, als er noch klein war und eben erst begonnen hatte, Piano spielen zu lernen. Plötzlich tauchte vor seinem geistigen Auge der kleine Junge von Yokosuka auf, so wie er damals ausgesehen hatte. Wie lange war das jetzt wohl schon her? Ein freundliches Lächeln lag auf dessen hübschen Lippen und seine kleinen Ärmchen hielten die pinke Plüschspinne dicht an sein Herz gedrückt.

„Was für eine schönes Lied.“, sagte er Junge leise und kam etwas näher. Dennoch schien seine Stimme sehr real, aber viel zu erwachsen für sein damaliges Alter. Auch die Lippen des Pianisten verzogen sich nun zu einem zufriedenen Lächeln. Ober er allein oder für ihn spielte, änderte an seinem Freiheitsgefühl nichts. Der kleine Junge schien ihn in keinster Weise zu bedrängen und so spielte er gern für ihn, wissend, dass er ja auch eigentlich gar nicht anwesend war.

Noch immer blieben seine Augen geschlossen und seine Blicke waren auf das Bild seiner Fantasie gerichtet.

„Wieso machst du eigentlich Rockmusik, wo du doch so schön Piano spielen kannst?“, fragte der Junge erneut mit seiner männlichen Stimme. Yoshiki zögerte einen Moment, dann hielten seine Finger inne und die Musik verstummte.

„Angefangen hab ich wegen meinem Vater... aber jetzt....“, antwortete er in Gedanken, ohne es laut auszusprechen und öffnete langsam seine Augen. Erschrocken zuckte er zusammen, als er hide, welcher ihn beobachtete, bequem an der Wand lehnend sah. Seit wann war er hier? Er hatten ihn doch gar nicht kommen hören. Hatte er ihm eben diese Fragen gestellt?

Gott, wie ähnlich er den Jungen sah, den er eben noch in seinen Gedanken gesehen hatte! Als wäre er einfach 10 oder 15 Jahre gealtert. Nein. Das wäre zu viel Zufall!

„Was ist?“, fragte er blonde Gitarrist und strich sich vorsichtshalber über den Mund. Vielleicht hatte er ja noch Zahnpasta an den Lippen. „Magst du mir keine Antwort geben? Gut, musst ja nicht. Ist ja auch nicht so wichtig. Ich dacht nur, dass es etwas ungewöhnlich ist. Bei deinem Talent könntest du ja sicher auch gut klassische Musik machen. Das Piano beherrschst du ja scheinbar auch im Schlaf. Naja, kein Wunder, so lange, wie du schon spielst.“

Yoshiki lächelte nur verlegen und versuchte die Fassung wieder zu bekommen. „Wann bist du denn gekommen? Hab dich gar nicht gehört?“, fragte er dann, anstatt auf hide einzugehen. Dieser überlegte kurz.

„Vor 5 Minuten vielleicht... oder etwas länger...“, gab er dann lächelnd zur Antwort. „Aber ich hab doch mit dir geredet. Hast du das nicht gemerkt? Sag bloß, du hast wirklich geschlafen, während du das gespielt hast!?“

„Äh, achso, ja doch hab ich gemerkt.“, stammelte Yoshiki dann peinlich berührt und schloss den Klavierdeckel. Noch einmal glitt seine Hand über das lackierte Holz. Hide kicherte nur und setzte sich dann.

Was, wenn Toshi Recht hatte? Wenn hide es wirklich war? Ob er ihn fragen sollte? Der Moment schien ihm recht passend, sie waren allein in Raum und kein anderer würde es hören. Aber wie sollte er fragen?

Hide wippte ein wenig auf seinem Stuhl hin und her und spielte mit einem Plektrum zwischen seinen Fingern. Noch immer am geschlossenen Klavier sitzend, begann Yoshiki sich ein paar Worte zusammen zu suchen und sie in Gedanken in sinnvolle Sätze zu bauen. Tonlos öffnete er seine Lippen, drehte sich dann zu hide, um mit ihm zu reden, doch kein Wort verließ seinen Mund.

„Morgen!“, tönte es plötzlich gut gelaunt aus Richtung Tür.

„Oh, guten Morgen Taiji. Hide ist auch grad schon gekommen.“, erklärte der Leader überflüssigerweise.

„Morgen.“, grüßte der Gitarrist den anderen auch und lächelte ihm etwas entgegen, obwohl er ihn nicht besonders mochte. Was hatte der Bassist eigentlich gegen ihn? Das hatte er von Anfang an nicht verstanden. Hide konnte sich nicht erinnern, irgendetwas falsches gesagt oder getan zu haben. Irgendwann würden sie hoffentlich besser miteinander klar kommen...

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So wieder ein Kapi geschafft ^^ Ich hoff euch gefällts. Ich hab versucht, mal etwas detailhafter zu werden ^^' Gut so?

keine Chance?

So lange er nicht mit hide alleine war, würde Yoshiki es wohl nie schaffen, den Gitarristen nach der Vergangenheit zu fragen. Doch irgendwie schaffte es immer wieder irgendjemand dazwischen zu platzen, wenn Yoshiki endlich Mal den Mut zusammen genommen hatte und hide eben fragen wollte. Besonders Taiji und Toshi schienen ein besonderes Talent dafür zu haben, immer zu unpassendsten Zeitpunkten aufkreuzen, dass sich der Drummer manchmal schon fragte, ob das Absicht war, aber zumindest von Toshi wusste er ja, dass dieser ihn nicht aufhalten wollte, da er ihm ja selbst zu diesem Schritt geraten hatte. Wenn das so weiter ging, würde das wohl niemals etwas werden. Vielleicht sollte er hide einfach mal besuchen gehen. Dann würde genug Zeit sein, mit ihm zu reden. Überhaupt war ihm aufgefallen, dass er noch nicht ein einziges Mal in dessen Wohnung gewesen war. Wenn er so darüber nachdachte, machte es ihn schon neugierig zu wissen, wie der Gitarrist so lebte.
 

Yoshiki atmete tief durch und wischte sich einmal über die verschwitzte Stirn. Die Proben für heute waren zu Ende und jeder packte seine Sachen zusammen. „hide...!?“, kam es dann halblaut von ihm, als er sich recht nahe zu ihm gestellt hatte.

„Hm? Was denn?“, gab dieser nur zurück und verstaute weiter beflissentlich sein Instrument in der Gitarrentasche.

„Ich würde dich gern mal besuchen kommen, wenn das geht...“, brachte er schließlich heraus und war stolz auf sich, dass er es doch irgendwie geschafft hatte, seine Nervosität zu verbergen.

„Wie? Jetzt gleich?“ hide sah ihn verwirrt an und überlegte, was er noch antworten sollte. „Bei mir sieht's zur Zeit echt unordentlich aus... wäre wohl keine so gute Idee.“, versuchte er sich dann raus zu reden.

„Dann eben irgendwann anders. Ich würde so gern wissen, wie du wohnst.“, meinte der Bandleader.

Hide lächelte nur verlegen. Nein, dieses Chaos wollte er Yoshiki mit Sicherheit nicht zumuten. Dieser Ordnungsmensch würde doch einen Nervenzusammenbruch bekommen. Außerdem war seine Wohnung nicht die Neueste und viel zu klein und überhaupt... hide war sich sicher, dass Yoshiki würde sofort wieder gehen, wenn er das sehen würde. Er wollte doch auf keinen Fall einen schlechten Eindruck hinterlassen.

„Also räum' mal ein bisschen auf, dann komm ich dich vielleicht am Wochenende besuchen.“, schlug der Leader vor.

Wochenende? Das war ja schon Übermorgen! „Äh... Wochenende ist schlecht... Ich äh.. muss... meine Oma besuchen!“, meinte der Gitarrist dann und verschwand auch schon aus dem Proberaum.

Yoshiki seufzte. Irgendwann würde das schon was werden. Inzwischen waren alle gegangen und auch Yoshiki machte sich auf den Heimweg.

„Pa-chan! Warte! Warte!“, hörte er den quirligen Gitarristen rufen, ohne dass er von den beiden bemerkt wurde.

„Hm?“

„Pata, äh... kommst du noch mit zu mir? Bitte~!“

Hä? Was hatte Yoshiki denn verpasst? Wieso wurde Pata eingeladen zu hide zu kommen und er wurde so gut es geht abgewimmelt? Seufzend sah er ein letztes Mal zu den beiden, ehe er in sein Auto stieg. Jetzt war wohl schon alles zu spät... Hätte er hide doch nur eher gefragt. Aber Pata hin oder her, er musste hide trotzdem trotzdem nach der Vergangenheit fragen.

Wie er so nachdachte, wurde ihm erst jetzt klar, wie sehr er eigentlich an hide hing, wie viel ihm der Gitarrist bedeutete... Seit ihm bewusst geworden war, wie sehr er dem Jungen aus Yokosuka ähnelte, fühlte er sich mehr den je zu ihm hingezogen. Er fühlte sich einfach wohler und war glücklicher, wenn hide in seiner Nähe war. Was war nur mit ihm los?

Und wenn hide doch nicht ER ist? Was dann? Würde er plötzlich wieder uninteressant sein? Einfach nur ein guter Freund und Bandkollege, niemand so besonderes? Der Gedanke machte ihn etwas nervös und verunsicherte Yoshiki.

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Sorry, das Kapi is bissel kurz, aber das war ursprünglich nur der Anfang zu nem Kapi, was ich jetzt doch geteilt hab... ^^° Aber keine Sorge, der 'zweite Teil' dazu kommt auch sehr bald ^^ Kommi? ^^ Danke

Chaosbekämpfung

Hier kommt also 'Teil 2' vom vorigen Kapi ^^° Diesmal gehts endlich mal mehr um hide ^____^ Viel Spaß beim Lesen.

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„Pata, äh... kommst du noch mit zu mir? Bitte~!“

Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich um. „Hm? Wieso?“, erkundigte sich der andere Gitarrist in gelassenem Ton.

„Du musst mir helfen! Ich muss aufräumen, aber ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll.“ Bettelnd sah er den Jüngeren an.

„Du räumst freiwillig auf? Was'n jetzt kaputt? ...hm... naja, wieso nicht? Ich muss nur eben noch nach Hause, meine Katzen füttern, dann komm ich gleich vorbei ja?“

Hide machte sich in der Zwischenzeit schon mal auf den Weg nach Hause, um mit seinem Vorhaben zu beginnen. Eilig wuselte hide durch sein heimisches Chaos, stieg über zahlreiche Kisten und Klamotten, die am überall Boden verteilt waren, dass sich die Farbe des Füßbodens nur noch erraten ließ, bis er er schließlich sein kleines Schlafzimmer erreicht hatte. Hier konnte man schon mal anfangen. Er stieg aufs Bett und verschaffte sich von dort aus erstmal einen Überblick über das Durcheinander des kleinen Raumes. Der Schrank müsste mal wieder in Ordnung gebracht werden, stellte er fest, da viel Sachen nur noch halb in ihren Fächern hingen, während andere sich bereits davor stapelten. Vielleicht sollte er ja ein bisschen was von dem ganzen Zeug, was sein Schlafzimmer füllte wegwerfen. Das würde Platz sparen. Er ließ seinen Blick abermals durch den Raum schweifen. „Nein, keine Angst! Dich nicht.“, hauchte er mit einem sanften Lächelnd und setzte sein Plüschtier behutsam auf sein Kopfkissen. „Oje, dein Beinchen fällt ja fast ab.“, stellte er dabei besorgt fest. „Keine Sorge. Papa hide macht dir dein Aua dann gleich wieder heile.“, sagte er noch, ehe er sich der Chaosbeseitigung widmete. Er begann erst einmal damit die ganzen leeren Süßigkeitenverpackungen zusammen zu sammeln und im Papierkorb zu verstauen. Die brauchte er ja definitiv nicht mehr. „Oh, die ist ja noch gar nicht leer! ... Aber die lebt schon! Ab in den Mülleimer mit dir. Und schön da bleiben!“ Damit waren auch bald die letzten Plastikverpackungen im Papierkorb verschwunden. Stolz beäugte hide seinen gefüllten Papierkorb. Da hatte er gute Arbeit geleistet. „Schon viel besser, ne Yokumo-chan?“

Dann stapelte er die ganzen Kissen und anderen Decken auf seinem Bett, obwohl er wusste, dass die wohl spätestens morgen nicht mehr dort sein würden.

~Ding Dong~

„Moment! Ich bin gleich da!“, rief hide und stolperte hastig Richtung Tür. „Huch! Oh. Waaah! Aua... Fuck! ...Äh, Hey Pa-chan! Danke, dass du da bist.“, freute sich hide, sich sein schmerzendes Hinterteil reibend. Dann knuddelte er den Rothaarigen erst einmal und bat ihn nach drinnen.

„Oh man, hier siehts ja echt wie nach nem Bomenanschlag aus.“, stellte Pata fachmännisch fest, als er die Wohnung betrat.

„Menno... Ich weiß, hier isses chaotisch.“, murmelte hide leise, grinste dann aber wieder. „Muss aber schon ne Farbbombe gewesen sein, sonst wär's jetzt hier wohl kaum so bunt.“

Pata kicherte und stimmte nickend zu. Dann krempelte er die Ärmel seines Hemds hoch. „Na dann mal los! Ähm... müssen die Sachen da gewaschen werden?“, wollte Pata wissen und begann verteilte Kleidungsstücke aufzusammeln.

Hide sah sich überlegend um. „Hm... vielleicht, naja... wäre vielleicht besser.“

„Dann mach ich das erstmal.“

„Okay. Ich räum' solange weiter im Schlafzimmer auf.“

Fleißig machten sich die beiden Gitarristen an die Arbeit. Hide ließ sich immer wieder von Kleinigkeiten ablenken und redete mit Vorliebe auf seinen 'Müll' ein, um klar zu stellen, wo er denn ab jetzt zu sein hatte. Pata legte derweil sein eigenes, gemütliches Tempo an den Tag, kam aber trotzdem gut damit voran, den Boden wieder sichtbar zu machen.

Vier Stunden später sah es schon um einiges ordentlicher aus, als er vermutlich schon seit Monaten nicht mehr gewesen war und man konnte endlich wieder, nahe zu gefahrlos, laufen! Die Mülleimer waren inzwischen alle am überquellen. Hide hatte so Einiges wieder gefunden, von dem er schon gar nicht mehr wusste, dass er es besaß, oder es längst als 'für immer verschollen' abgetan hatte. Auch viele seiner alten Zeichnungen und Kritzeleien waren zwischen seinen 'Müllbergen' zum Vorschein gekommen, deren Verschwinden er längst akzeptiert hatte, aber jetzt da sie wieder da waren, konnte er sich davon auch nicht mehr drängen und stapelte sie stattdessen erstmal ordentlich auf dem Tisch, als dort der entsprechende Platz dafür geschaffen war. Immer wieder hatte er zwischen drin sich einfach nur die Bilder angesehen, und in Erinnerungen geschwelgt. Vielleicht sollte er sie irgendwo aufhängen?

Pata saß inzwischen geschafft auf der Couch und ruhte sich aus. „Mehr geht heute nicht.“, meinte er und zündete sich eine Kippe an. Hide besah zufrieden das Ergebnis. Irgendwie sah seine Wohnung ganz anders aus. An den Anblick würde er sich wohl erst noch gewöhnen müssen. Außerdem sah sie jetzt gleich ein ganzes Stück größer aus, als zuvor, doch so tip-top ordentlich wie Yoshikis war sie noch längst nicht. „Danke, Pa-chan.“, quietschte er, den Jüngeren knuddelnd. „Da hast du dir jetzt auch nen ordentlichen Schluck Jack Daniels verdient.“

Pata's Augen begannen zu glänzen, als hide aus der Küche mit besagter Flasche und zwei passenden Gläsern dazu wieder kam. Auf einen kleinen Drink ließ er sich gern noch einladen.

„Sag mal, wie kommt eigentlich der plötzliche Sinneswandel?“, wollte Pata dann wissen, nachdem er zufrieden das erste Glas geleert hatte.

„Äh... naja...“, begann hide zögerlich, wusste aber, dass es keinen Sinn hatte, Pata zu belügen. Schließlich war er sein bester Freund und kannte ihn zu gut, um ihm irgendetwas anderes ab zukaufen.

„Yoshiki will mich besuchen...“, antwortete er dann schließlich wahrheitsgemäß. Pata grinste ein wenig. „Und für ihn stellst du dich so auf den Kopf? Ich dachte, dein heimisches Chaos währe inzwischen so eine Art Religion für dich.“

Hide spielte verlegen mit seinem Glas. „Er soll nur keinen Herzinfarkt kriegen.“, meinte er dann trocken.

Pata lachte und ließ sich nach schenken. Angemessene Bezahlung, fand der Gitarrist.

„Na dann viel Erfolg. Ich kann ja Morgen nochmal herkommen, dann kanst du ihn richtig beeindrucken, wenn alles pikobello sauber ist.“

„Pa-chaa~n!“, meckerte hide verlegen und stieß ihm sanft in die Seite.

„Ich muss ja nicht kommen...“

„Nein, nein! Bitte, du musst mir noch etwas helfen!“

„Okay. Krieg ich dann noch mehr Jacky?“

„Klar! So viel du willst“, gab hide glücklich zur Antwort, auch wenn er das besser nicht so hätte formulieren sollen. „Pa-chan, du bist der Beste!“, quietschte der Blonde und knuddelte seinen besten Freund glücklich.

Überraschung

Jetzt, da endlich Wochenende war, hatte hide endlich mal die Zeit, sein Vorhaben zu verwirklichen und die Bilder, die er während der Rausräumaktion gefunden hatte, an seinen Wänden aufzuhängen. Bald war an manchen Stellen von der Tapete nicht mehr viel zu sehen, weil ein etwa chaotisch angeordneter Teppich von Kritzeleien, Skizzen und fertigen Bildern jegliche Sicht darauf nahm. Schie0lich wollte er noch ein paar der Blätter im Schlafzimmer aufhängen. Musste ja nicht jeder alles sehen. Dort angekommen, legte er aber den Papierstapel zur Seite, da sein Blick auf sein geliebtes Stofftier fiel.

„Oje oje, mein Armes. Dein Papi ist vielleicht nachlässig geworden, was Yokumo-chan?“

Zärtlich streichelte hide seinem Plüschtier über den flauschigen Kopf. „Jetzt wird’s aber wirklich Zeit, dass Papa-hide dir dein Beinchen wieder richtig annäht. Jetzt hab ich dich schon 2 Tage mit dieser Sicherheitsnadel vertrösten müssen... So jetzt musst du tapfer sein, kleines.“

Hide kramte eilig in seinen Nähsachen. Dann begann er vorsichtig mit Nadel und Faden in kleinen aber geschickt gesetzten Stichen, das lose Bein wieder an das alte Stofftier zu nähen. „Siehst du, jetzt hast du's gleich geschafft.“, hauchte er sanft und vollendete seine Arbeit. „Dr. hide, die Operation war ein voller Erfolg. Na siehst du Yokumo-chan, jetzt kannst du wieder durchs Haus krabbeln.“, meinte hide strahlend, als er plötzlich ein Klingeln von seiner Tür hörte.

„Hä, wer ist das denn jetzt? Hast du jemanden eingeladen, Kleines?“, fragte hide und lief zur Tür. „Nein, ich will nichts kaufen.“, brabbelte er auch schon los, als er die Wohnungstür öffnete und zu seiner Überraschung keinen Werbevertreter, oder Postboten entdeckte, sondern seinen Leader.

„Oh, äh... Yoshiki...“, stammelte er unbeholfen und die nicht einmal halb geöffnete Tür.

Yoshiki grinste zufrieden in sich. „Na kann ich rein kommen?“, wollte er wissen. Wie gut, dass er doch einfach her gekommen war. Er hatte es doch geahnt, dass die Sache mit der Oma wohl eine Ausrede des Gitarristen gewesen war.

„Äh... naja...“, stammelte hide nur und ließ sein Plüschtier, dass er immer noch bei sich trug, hinter seinem Rücken verschwinden.

„Du hast doch aufgeräumt, oder nicht?“, wollte Yoshiki dann wissen.

„Äh... ja hab ich...“

„Na dann kann ich doch auch rein kommen, oder willst du mich hier stehen lassen?“

Verdammt. Wieso hatte er vergessen, dass Yoshiki doch am Wochenende vorbei kommen wollte? Wieso war er einfach so zur Tür gelaufen? Jetzt konnte er den Drummer ja wohl schlecht wieder nach Hause schicken.

„Öhm... Ja, kommt rein...“, meinte er dann und öffnete seine Tür weiter, um seinen Gast einzulassen.

„Wow, also entweder war es bei weiterm nicht so unordentlich, wie ich es mir vorgestellt hatte, oder du hast ganze Arbeit geleistet.“, stellte Yoshiki fest.

Hide grinste verlegen und kratzte sich am Ohr, aber ein Kommentar gab er dazu nicht ab.

„Hm? Was'n los? Versteckst du irgendwas hinter deinem Rücken?“, fragte der Leader dann irritiert. „Nee, das... ähm... machs dir ruhig schonmal bequem, ich bin gleich da.“, stammelte er eilig und rannte zum Schalfzimmer.

Yoshikis Herz wäre fast stehen geblieben, als er etwas pinkes in hides Hand bemerkte, als dieser sich schnell umgedreht hatte. Konnte das sein? Als hätte er einen Geist gesehen, starrte er regungslos in Richtung hides Schlafzimmer. War das wirklich jene kleine Spinne gewesen? War hide tatsächlich der, von dem er hoffte, er wäre es. Sein Herz begann zu rasen. Wenn er es nur genauer gesehen hätte, was hide da hinter seinem Rücken versteckt hatte.

„Willst du dich nicht setzen?“, fragte hide, als er aus dem Schlafzimmer zurück war und Yoshiki noch in genau der selben Pose vor fand, wie die, als er gegangen war.

„Äh, achso, ja...“, kam es nun etwas unsicher von dem Jüngeren und er nahm auf der Couch Platz. Noch immer war er ziemlich mit seinen Gedanken beschäftigt. Vielleicht sollte er ihn einfach mal fragen?

„Willst du was trinken?“, wollte der Gitarrist wissen.

„Ähm... ja, ein Glas Wasser bitte.“, gab Yoshiki zur Antwort zu sah zum Schlafzimmer. Wie gern er einfach schnell nachgesehen hätte, ob sein Verdacht richtig war.

„Hier.“, sagte hide lächelnd und drückte ihm das Glas in die Hand. „Was ist los? Du wirkst heut ziemlich abwesend... Ist irgendwas passiert? Stimmt was nicht?“, wollte er besorgt wissen und setzte sich nun auch neben ihm, auf das Sofa.

„Doch, doch, alles bestens.“, meinte Yoshiki nur und sah sich dann erstmals etwas in der Wohnung um. „Wo hast du denn diese ganzen Bilder da her?“, wollte er wissen und deutete auf die eben erst neu dekorierte Wand.

„Äh, die hab ich selber gemalt.“, gab hide zur Antwort. Yoshiki fand sich sicher merkwürdig. Der mochte doch sicher lieber kitschige, romantische Bilder mit vielen Rosen und Schnörkeln etc.

„Cool.“

„WAS?!“, entfuhr es hide, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde.

„Die sind gut.“, sagte Yoshiki noch einmal. „Mal was anderes. Irgendwie... passt's zu dir. Du kannst wirklich gut zeichnen.“ Definitiv den Punkt, in dem hide ihn hochhaus schlug.

„Wirklich?“ Hide kratzte sich verlegen am Kopf. „Danke... aber das nichts nichts besonderes, wenn man eigentlich lieber Designer als Musiker werden wollte.

„Echt? Wusste ich gar nicht...“, meinte der Drummer erstaunt. „Soviel hast du mir ja bisher nicht von dir verraten.“

„Ähm... hm... ja, kann sein.“ Hide lachte etwas dümmlich. „Dann frag doch einfach, vielleicht verrate ich dir noch was.“, sagte der Gitarrist mit einem leichten grinsen.

Yoshiki begann noch ein paar Banalitäten zu erfragen. Er wollte ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und das fragen, was ihn wirklich interessierte. Dafür war später sicher immer noch Zeit.
 

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Schon wieder'n Doppel-Kapi-Teil-1 ^^° viel Spaß und freut euch auf's Nächste.

unbändige Neugier

„Yoshiki... Ich krieg langsam Hunger... Du auch? Ich mach uns mal eben was, ja? Du kannst ja solange fernsehn, wenn du magst.“, meinte hide, die Befragungen unterbrechend. Ohne dass Yoshiki auch nur die Gelegenheit gehabt hätte, zu antworten, stand der Gitarrist auf, schaltete das TV ein und verschwand in der Küche. Der Leader sah ihm fast sehnsüchtig nach. Verdammt. Nun hatte er ihn doch nicht danach fragen können, was ihn am meisten interessiert hatte, aber immerhin hatte er das Gefühl, hide nun wenigstens ein klein wenig besser zu kennen.

Lustlos sah der Drummer zum Fernseher, doch seine Gedanken gingen immer wieder zu dem pinken Etwas, das hide hinter seinem Rücken versteckt hatte. Es musste jetzt irgendwo in seinem Schlafzimmer sein. Die Neugier quälte ihn, bis er es nicht länger aus hielt und langsam aufstand. Verstohlen warf er einen Blick in Richtung Küche. Hide schon noch immer sehr mit dem Kochen beschäftigt zu sein. Er würde es sicher gar nicht merken, wenn er nur mal einen kurzen Blick in dessen Schlafzimmer werfen würde. Leise schlich er in Richtung der Tür, die ihn wie magisch anzog, wobei er sich immer wieder um sah. Er konnte doch nicht einfach in der Wohnung eines anderen so herum schnüffeln, aber die Neugier in ihm siegte schließlich. Mit heftig klopfenden Herzen, drückte er langsam die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt breit. Noch ein letzter Blick über die Schulter und er betrat das fremde Schlafzimmer. Irgendwie sah das anders aus, als er es sich vorgestellt hatte. Gut, wenn er ehrlich zu sich war, hatte er überhaupt keine Vorstellung von hides Schlafzimmer gehabt. Eilig sah er sich um. Die Bettdecke war leicht gewölbt, als ob sich irgendetwas darunter verbarg. Vorsichtig hob er die Decke und fand tatsächlich, was er so sehnsüchtig gesucht hatte. Der Stoff entglitt seinen Fingern und seine linke Hand legte sich über seine Lippen. Er hatte innig gehofft, das zu finden, aber nie hätte er wirklich daran geglaubt, dass er diese Spinne noch hatte. Eine kleine Träne stahl sich aus seinem Auge und zog eine schmale, glänzende Spur über seine Wange. Alle Erinnerung waren und wieder deutlich und klar vor seinem geistigen Auge, als wäre es eben erst vor 5 Minuten passiert, dass der ihm die flauschige Spinne geschenkt hatte. Wie gefesselt sah er auf das pinke Plüschtier auf hides Bett und lächelte glücklich.

„hmmhem... Äh... Yoshiki? Was... tust du.. hier?“, kam es aus Richtung Tür und riss Yoshiki aus seinen Gedanken. Dem Drummer schien es, als ob sein Herz für einen Moment aussetzte. Langsam drehte sich sein Gesicht zu dem Gitarristen in der Tür. „Äh ich... äh...“, stammelte er nur und fand keine Erklärung, seine Tat zu rechtfertigen.

„Yoshikii~“, kam es erneut in etwas ernsterem Ton. Hide mochte es gar nicht, wenn man einfach so in seinen Sachen herum schnüffelte und in seinem Schlafzimmer schon gar nicht. Doch dann fielen seine Blicke auf die seine Bettdecke, die nun die Sicht auf seinen geliebten Stofffreund freigaben. Oh nein. Yoshiki hatte es gesehn? Ob er sich erinnerte? Ob er es wiedererkannt hatte? Eilig sprang er auf sein Bett und schob die kleine Spinne hinter seinen Rücken, während ihm das Blut ins Gesicht schoss. Wieso? Was sollte er denn jetzt nur tun?

„D-Du... bist... du hast... sie noch...?“, stammelte Yoshiki leise und konnte seine Blicke nicht von hide wenden.

Die Augen des Gitarristen wurden immer größer. „Y-Yo...? D-Du... erinnerst... dich an...?“, stammelte hide immer wieder nur angefangene Sätze.

Der Angesprochene nickte zögerlich. Er war es wirklich! Nun raste sein Herz wieder, wie nach einem Marathonlauf. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet! Seine Intuition hatte ihn also doch nicht betrogen. Erneut lief ihm eine kleine Träne über die Wange. „Du weiß noch wer...?“, begann er ebenfalls nur einen Satz, dessen Ende nicht über seine Lippen kam.

Hide nickte und lächelte etwas verlegen. „Natürlich weiß ich noch, wer du bist. Du hast doch gesagt, ich soll immer an dich denken, wenn ich Yokumo seh und die hatte ich immer bei mir.“

„Yokumo?“

Hide kratzte sich am Hinterkopf grinste etwas verlegen, während er auf seine geliebte Plüschspinne deutete. „Ja, nicht sehr einfallsreich oder? 'Yoshiki no kumo' (Die Spinne von Yoshiki), kurz Yokuma...“, erklärte der Gitarrist seine Namensschöpfung.

Yoshiki musste lachen, doch dann kam ihm plötzlich ein neuer Gedanke in den Sinn. Er verstummte augenblicklich und wurde wieder ein wenig ernster. „Das heißt, du hast... die ganze Zeit gewusst, ... wer ich bin?“, wollte der Drummer nun wissen.

Wieder grinste hide nur verlegen. „Ähm... naja... also, ja eigentlich schon.“

„Und warum hast du nichts gesagt!?“, fragte Yoshiki tadelnd.

„Hast du doch auch nicht!“, verteidigte hide sich gleich.

„Ich war mir ja auch nicht sicher...“

„Na und!? Baka-chan!“, lachte hide dann und stupste Yoshiki sanft an die Stirn. „Na komm! Das Essen wird sonst kalt.“, meinte er dann nur lächelnd, schnappte sich sie Hand des anderen und zog ihn hinter sich her ins Esszimmer, nachdem er seine geliebtes Plüschtier wieder aufs Bett gesetzt hatte.

Ungewissheit

Während des Essens bei hide passierte nicht all zu viel. Beide waren viel zu verlegen, um irgendetwas zu sagen. Hin und wieder tauschten sie nur heimliche Blicke aus und sahen dann gleich wieder verlegen nach unten, wenn der andere dann doch sein Gegenüber dabei erwischte, er er ihn länger ansah.

Yoshiki war überglücklich endlich zu wissen, dass hide der Junge aus seiner Kindheit, Erinnerung und Fantasie war, den er nie hatte vergessen können. Dass sie jetzt zusammen in einer Band spielten, musste wohl schon irgendwie Schicksal sein. Dennoch wusste er noch immer nicht sicher, was in dem Gitarristen vorging. Empfand er denn ähnlich für ihn? Wenn nicht, wieso hatte er dann all die Jahre die komische Plüschspinne behalten?

Auch hide war etwas verunsichert. Irgendwie war ihm das Ganze schon ein wenig peinlich. Yoshiki musste ihn jetzt doch für schrecklich kindisch halten, weil er noch immer sein geliebtes, pinkes Kuscheltier bei sich im Bett hatte.

„Danke für das Essen.“ Das war wirklich lecker.“, durchbrach Yoshiki nach langem Schweigen endlich wieder die Stille und legte seine Stäbchen ab. Dafür, das hide ihm immer gesagt hatte, er könne nicht kochen, war es wirklich nicht schlecht gewesen.

„Na ja... solange man's essen konnte und es auch drinnen bleibt...“, scherzte hide verlegen und lachte leise.

„Das definitiv.“, gab Yoshiki kichernd zurück, als plötzlich sein Handy klingelte. Er entschuldigte sich kurz, stand auf und telefonierte knapp eine Minute. „Sorry... aber ich muss gleich nochmal weg.“, entschuldigte er sich Yoshiki bei seinem Gastgeber.

„Is schon okay...“, meinte hide lächelnd, auch wenn er ein wenig traurig war, dass Yoshiki gerade jetzt gehen musste. Dabei hatte er doch noch unbeantwortete Fragen an den Musiker.

„Na ja, wir sehen uns dann am Montag im Studio...“, sagte Yoshiki noch, als er aufstand, um sich zu verabschieden.

„Jup, bis Montag dann.“, erwiderte hide und verabschiedete sich dann von seinem Besuch, nachdem er ihn noch zur Tür begleitet hatte. Bis Montag würde ihm schon noch etwas einfallen, wie er nochmal mit Yoshiki über alles reden konnte... Alles, was sie sich noch zu sagen hatten...

Vielleicht würde er den Drummer dann besser verstehen können und hätte mehr Gewissheit darüber, warum er sich noch immer an ihre Treffen oder zumindest ihr letztes erinnern konnte.

Auch Yoshiki hatte darüber nachgedacht, wie er vielleicht mehr über hide erfahren konnte und wie er ihm sagen sollte, was er wirklich für ihn empfand.
 

Es wurde Sonntag, es wurde Montag und wie immer war Yoshiki der Erste im Studio. Während er schon wieder über seiner Arbeit saß kam auch schon der Nächste. In der Hoffnung es sei hide richtete er seinen Blick zur Tür, tief Luft holend, um gleich zum Gespräch anzusetzen, doch da stand nur Toshi im Türrahmen. „Guten Morgen.“, grüßte der Sänger ihn. „Morgen. Gutes Wochenende gehabt?“, gab Yoshiki zurück und wendete sich wieder seiner Arbeit zu. „Ja, ganz okay, und wie war Deins?“

„Auch ganz gut.“, antwortete Yoshiki erst einmal provisorisch und überlegte, ob er ihm von seinem Besuch bei hide erzählen sollte. Als er das nächste Mal auf sah, hatte Toshi sich bereits niedergelassen und schien nur gelangweilt auf den Rest zu warten. „Toshi...“, begann der Drummer dann wieder. „Erinnerst du dich noch, was ich dir über diesen Junger erzählt hab?“

„Den aus deiner Kindheit, den du nicht vergessen kannst?“, fragte Toshi mit leicht eifersuchterfüllter Stimme.

Yoshiki nickte. „Ja der... Weißt du, ich hab heraus gefunden, wer er ist...“, erklärte er weiter.

Toshi seufzte innerlich. Auch das noch! „Und?“, fragte er schließlich mit einem Lächeln, als würde er sich freuen, obwohl es in ihm ganz anders aussah.

„Ich hatte die ganze Zeit so eine Vermutung...“, meinte Yoshiki dann, als die Tür sich erneut öffnete und hide herein kam. „Guten Morgen!“, quietschte er gut gelaunt und umarmte die beiden, auch wenn er wusste, dass Toshi davon meist etwas genervt war. Dann warf er einen etwas verlegenen Blick zu Yoshiki. „Sind die anderen 2 noch gar nicht da?“, fragte er dann, damit sie sich nicht so anschwiegen.

„Die kommen sicher gleich.“, meinte Yoshiki zuversichtlich und versuchte so das eben angesprochene Thema zu verdrängen, da er nicht in hides Gegenwart mit Toshi darüber sprechen wollte.

Hide spürte die strafenden Blicke des Sängers auf sich ruhen, tat aber ganz so, als wäre nichts. Er musste sie wohl eben bei irgendetwas gestört haben. Warum hatte er eigentlich etwas gegen ihn? Das verstand hide noch immer nicht, aber nachfragen wollte er auch nicht.
 

Kurze Zeit später war auch der Rest der Band anwesend und sie konnte sich wieder ganz in ihre Arbeit stürzen, abgelenkt von allen Gedanken, die sie sonst so beschäftigten. Auch als es bereits wieder Abend geworden war und Yoshiki die Arbeit für den Tag beendete, schien sich für ihn nicht der richtige Moment zu ergeben, um mit hide über alles zu sprechen, was ihm auf der Seele brannte. Aus irgend einem Grund, waren die beiden nie allein, weil Toshi oder Taiji immer einen der beiden wegen irgendetwas aufhielten. Yoshiki hielt das Gefühl von Ungewissheit und Sehnsucht kaum noch aus. Er musste hide endlich sagen, wie es ihm ging, was er fühlte, wie sehr er sich all die Jahre nach den Gitarristen gesehnt hatte. Aber wie?

Missverständnis

So war schließlich bereits die halbe Woche verstrichen und Yoshiki hatte es kaum geschafft auch nur ein paar Minuten mit hide allein zu sein, um mit ihm über alles reden zu können, was ihm auf der Seele brannte und immer mehr wurde ihm klar, wie viel der Gitarrist ihm bedeutete und was er wirklich für ihn empfand.

Dabei hatte es noch so viel gegeben, was der Bandleader noch erledigen wollte, oder hätte machen müssen, doch hide und seine kleine pinku Spider gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, sodann er sich nicht wirklich auf seine Arbeit zu konzentrieren vermochte. Auch hide war diese Unkonzentriertheit seines Leaders aufgefallen und immer wieder fragte er sich, was wohl in dem schönen Mann vorging.

„Duu~? Yoshikii? Kann ich Freitag mal zu dir kommen?“, traute er sich schließlich doch zu fragen, als sie einmal gerade Raucherpause machten und außer Pata der Rest schon wieder nach drinnen gegangen war. Yoshiki nickte und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, obwohl sein Herz in diesem Moment gleich fast doppelt so schnell raste. „Klar, komm ruhig vorbei.“, antwortete er beherrscht und lächelte leicht, um seine Nervosität zu überspielen. Dann drückte auch er seinen Zigarettenstummel aus und ging zurück ins Studio. Pata lächelte kurz dem anderen Gitarristen zu und folgte diesem dann ebenfalls nach drinnen, damit sie weiter arbeiten konnten.
 

Freitag! Freitag! Das ging dem Drummer nicht mehr aus dem Kopf. Endlich würde er mit hide alleine sein können. Und endlich würde er ihm sagen können, was ihm so auf der Seele brannte, was er all die Jahre für ihn empfunden hatte. Er musste es ihm einfach sagen, sonst würde er wohl noch verrückt werden. Und das war die Gelegenheit dazu, ihm sein Herz aus zu schütten. Und wenn er diesen Moment schon planen konnte, dann sollte er auch perfekt sein.

Yoshiki hatte einfach einen Faible für Romantik und etwas Kitsch und diesmal würde er in die Vollen gehen. Wenn schon, denn schon. Sein ganzes Wohnzimmer hatte er mit roten Rosen dekoriert, ein paar Kerzen verbreiteten ein romantisches, schummriges Licht und für die passende Musik zum passenden Zeitpunkt würde er selbst an seinem Piano sorgen.

War das nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben, fragte sich Yoshiki. Ach was! Das war perfekt! Damit hätte er im Nu das Herz jeder Frau erobert, wieso dann nicht auch hides? Er war der festen Überzeugung, dass alles klappen wurde, da er fest daran glaubte, der andere würde ebenso für ihn fühlen. Immer wieder ging er in Gedanken durch, was er wann tun und sagen würde und malte sich hides Reaktionen darauf aus, wie er sich das am besten vorstellte.
 

Und schließlich war es so weit. Der Augenblick der Wahrheit war gekommen. Jetzt musste nur noch hide zu ihm kommen. Alles war perfekt vorbereitet. Sogar ein leckeres Menü für 2 hatte er kommen lassen, da er selbst nicht der beste Koch war. Er selbst trug nur ein halb durchsichtiges Hemd, dass seinen durchtrainierten Körper betonte.

Nun saß er ungeduldig im Wohnzimmer und lauschte nach der Wohnungstür, die er nur angelehnt hatte, damit hide selbst herein kommen konnte, ohne dass er ihm öffnen musste. Mit jeder Sekunde wurde er nervöser und lauschte jedem noch so kleinen Geräusch, ob hide nicht endlich da war. Leise rauschte der Wind und zog immer wieder mit einem leisen Heulen an durch die Eingangstür. Ansonsten war fast gar nichts zu hören.

Es klingelte. Yoshiki zuckte vor Schreck zusammen und sein Herz begann zu rasen. Das war er!

„Hey, Yo-chan! Ich bin's! Deine Tür stand offen!“, hörte er hides Stimme und eilte zum Piano.

„Ich äh... oh... Du erwartest wohl... Besuch...“, stellte hide fest und machte auf der Stelle Kehrt, um nicht zu stören. Als seine Blicke auf dem Rückweg nach draußen über die Garderobe glitten, entdeckte er sogar einen Damenmantel, der wohl besagter Frau gehören musste, was seinen Verdacht offenbar bestätigte. Vermutlich war sie schon da und eben nur im Bad oder in der Küche gewesen. Tränen stiegen in hides Augen. So gern hatte er ihm sagen wollen, wie wichtig er ihm war und dass er all die Jahre sehnsüchtig nach seinem Piano-Yoshiki gesucht hatte, bis er ihn endlich wieder gefunden hatte.

Doch all das konnte er sich jetzt wohl sparen. Yoshiki hatte ihn einfach so vergessen und stattdessen lieber irgendeine Frau eingeladen. Das war es also gewesen, was den Drummer die ganze Woche über so beschäftigt hatte. Deswegen hatten sie so wenig mit einander gesprochen.

Ohne ein weiteres Wort lief hide wieder zur Tür hinaus und hatte seine Jacke einfach hängen lassen. Die war ihm jetzt egal. Er wollte nur so schnell wie möglich wieder weg.

Wieso verdammt hatte Yoshiki einfach so ihre Verabredung vergessen können? Dabei hatte er sich so sehr auf diesen Abend gefreut. Und jetzt musste es auch noch anfangen zu regnen. Was für ein beschissener Abend! Wofür hatte er dann eigentlich überhaupt die ganzen Jahre gelebt, wenn der einzige, den er liebte, ihn einfach so vergessen konnte.

„Hide!“, drang es plötzlich durch das Rauschen des Regens an sein Ohr und der Gitarrist glaubte, sein Herz würde einen Moment aussetzen. Schmerzlich kniff er die Augen zusammen und rannte weiter. Das würde alles doch nur noch schwerer machen...

„Hideto! Jetzt warte doch!“, rief Yoshiki ihm erneut nach. Hide wurde langsamer und sah nach hinten. So hatte Yoshiki ihn schon lange nicht mehr genannt.

Ohne eine Jacke und nur mit dem dünnen Hemd bekleidet, das er vorhin getragen hatte, rannte der Drummer ihm hinterher.

„Hide! Das hast du da wohl was vollkommen falsch verstanden...“, versuchte Yoshiki noch rennend zu erklären. Dann blieb er zögernd stehen und sah zu Boden. Was gab es da denn falsch zu verstehen? Er hatte doch offensichtlich gerade ein Date gehabt. Hide wollte weiter rennen, einfach nur weg. Er hatte keine Lust auf dumme Ausreden, doch dann spürte er auch schon die muskulösen Arme des anderen um seine Hüfte, die ihn an einer Flucht hinderten. Sanft zogen sie ihn an Yoshikis ebenso durchnässten Körper.

„Hide, wieso bist du denn einfach wieder weg gelaufen?“, hörte er den anderen leise an seinem Ohr, der von dem Sprint noch schwer atmete.

„Aber du hast doch offensichtlich eben Damenbesuch gehabt.“, brachte hide leise heraus. „Da woll ich nicht...“

„Damenbesuch? Nein. Ich hab doch nur... auf dich gewartet.“, erklärte Yoshiki unsicher, den anderen immer noch fest in seinen Armen haltend.

„Aber...“, stammelte hide unbeholfen und kuschelte sich etwas an den Mann hinter sich. „... wo kam dann der Mantel her?“, fragte er dann vorsichtig nach. „Da war doch ein Damenmantel an deiner Garderobe...“

„Das war meiner, Dummerchen.“, hauchte Yoshiki und drehte hide sanft mit dem Gesicht zu sich. „Den hab ich mit gestern gekauft.“

Hide schwieg. So war das also. Aber wieso dann die Rosen und das alles? Wenn er doch nur auf ihn gewartet hatte?

„Dabei wollte ich doch alles so perfekt machen...“, sagte Yoshiki schließlich und musste ein wenig über seine eigene Dummheit lächeln. Verwirrt sahen ihn die Augen seines Gegenübers an. „Aber so perfekt war's nun wohl leider doch nicht.“, hauchte der Leader mit einem leicht traurigen Lächeln. Seine langen Haare hingen ihm inzwischen nass über die Schultern und klebten an seinem Körper. Ihm war ziemlich kalt, aber das war im Moment egal.

Hide hatte noch immer Probleme, nachzuvollziehen, was der andere ihm sagen wollte und sah ihn fragend an.

„Hideto... Ich wollte dir doch nur sagen... Ich liebe dich. Seit dem Tag, an dem wir uns das erste Mal begegnet sind... Die ganze Zeit über konnte ich dich nicht vergessen...“

Hides Augen wurden immer größer. Ein paar Sekunden stand er einfach nur regungslos da und starrte ihn ungläubig an, während er versuchte, zu verarbeiten, was Yoshiki ihm eben gesagt hatte. Es dauerte ein wenig, bis hide endlich Yoshikis Worte wirklich realisiert und verstanden hatte. Dass der Regen noch immer unaufhörlich ihre bereits zitternden Körper durchnässte, was beiden inzwischen vollkommen egal geworden.

„Ich... liebe dich doch auch.“, kam es schließlich leise über hides Lippen und er schlang nun ebenfalls seine Arme um sein Gegenüber, um sich dicht an ihn zu kuscheln. Noch nie hatte es sich so gut angefühlt, jemanden zu umarmen.

Yoshiki versuchte tief durch zu atmen. Sein Herz raste so schnell, dass er glaubte, er würde gleich platzen und sein Herz würde aus seiner Brust springen. Mit zittrigen Fingern strich er ein paar Nasse Strähnen zur Seite, die in hides Gesicht hingen. Sanft lächelte er zu ihm, bis er schließlich den Mut gefunden hatte, seine Lippen sanft auf hides zu legen. Tausend Glücksgefühle durchströmten seinen Körper und er schloss die Augen, was dieses unglaublich gute und warme Gefühl nur noch intensivierte.

Hide genoss den Kuss mindestens ebenso, doch blieb es ein kleiner, fast unschuldiger Kuss, der ihnen dennoch die Welt bedeutete.

„Lass uns wieder rein gehen... Mir ist kalt.“, hauchte Yoshiki schließlich leise und mit einem verlegenen Lächeln, nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt hatten. Hide nickte und erwiderte sein Lächeln. Dann griff er zaghaft und schüchtern nach der Hand des Drummers, um sich mit ihm auf den Rückweg in Yoshikis warme und trockene Wohnung zu machen.

„Also war das da zu Hause bei dir wirklich alles für mich gewesen?“, erkundigte sich hide auf dem Rückweg vorsichtig. Yoshiki kicherte verlegen. „Ja, war es... vielleicht hab ich doch ein wenig zu dick aufgetragen...“; seufzte er. „Und das schöne Essen ist jetzt sicher auch schon kalt...“

„Ach was. Kälter als wir kann's nicht sein.“, lachte hide und rannte, mit Yoshiki an der Hand, das letzte Stück zur Tür. Dann waren sie endlich wieder im warmen und wurden nicht weiter durchweicht.

Wärme

"Trockne dich erstmal ab.", meinte Yoshiki und warf ihm ein Handtuch zu, während er sich mit dem eigenen durch die Haare wuschelte und sich anschließend seines dünnen Hemdchens entledigte.

Immer wieder warf hide ihm verstohlen verlegene Blicke zu, um den feuchten, unbekleideten Oberkörper des Blonden zu mustern. Yoshiki war wirklich unglaublich hübsch! Er brauchte sich wirklich nicht zu verstecken und das wusste er wohl auch. Vielleicht war er ein klein wenig zu dünn, aber das schmälerte seine Schönheit nicht. Hide schluckte schwer, als Yoshiki nun auch noch seine Hose fallen ließ, um weiter seinen durchweichten Körper zu trocknen.

"Willst du dich gar nicht ausziehn? Du erkältest dich sonst noch.", sagte der Drummer etwas besorgt, als er merkte, dass hide noch immer mit seinen Haaren beschäftigt war.

"Ich... äh...", stammelte der Gitarrist unbeholfen und malte mit seinem nassen Zeh Linien auf den Boden. Er hatte es stets vermieden, sich irgendwem unbekleidet zu zeigen, seit seine Klassenkammeraden in beim Sport wegen seiner damals nicht ganz so schlanken Figur gehänselt hatten. "Kannst du mir was Trockenes leihen?", fragte er schließlich. Nein, auch wenn es Yoshiki war, die Angst, dass der Mann, den er liebte, ihn abstoßend finden würde, war einfach zu groß. Er konnte nicht riskieren, seine Zuneigung deswegen zu verlieren.

"Klar.", meinte Yoshiki lächelnd und machte sich sofort auf die Suche nach frischen Sachen, zog sich selbst schonmal ein paar trockene Shorts und eine neue Hose an.

Hide kämpfte sich derweil hastig aus seinen nassen Sachen, die einfach fürchterlich an seiner Haut klebten. Yoshiki konnte jeden Moment zurück sein, doch durch seine Eile, war er beim Ausziehen nicht unbedingt schneller. Zumindest seinen Oberkörper hatte er trocknen können und hielt sich dann das Handtuch vor die Brust, um auf die trockenen Sachen zu warten. Sich weiter auszuziehen, war ihm zu riskant. Für seine Hose hätte er sicher mindestens nochmal genauso lange gebraucht, wenn nicht länger. So stand er wartend eine Weile einfach nur da und drückte das Handtuch fröstelnd an sich, während er darüber nachsann, wie er sich ungestört umziehen könnte.

"Hier, ich hoffe die passen.", erklang die schöne Stimme des Drummers aus Richtung Tür. "Ich mach uns noch eben Tee zum Aufwärmen.", fügte er hinzu, legte die Sachen ab und war auch schon wieder verschwunden, bevor hide etwas hätte sagen können.

Oh ja, danke. Dass er nicht so schlank und gut gebaut war, wie der andere, wusste hide auch so. Gern konnte er verzichten, darauf noch extra hingewiesen zu werden, dass er nicht so ohne weiteres in alle Klamotten des Leaders gepasst hätte. Dass Yoshikis Worte vermutlich gar nicht so gemeint waren, kam ihm nicht in den Sinn. Eilig trocknete er seinen zitternden Körper fertig ab und schlüpfte dann betrübt in die Jogginghose und den Pulli, die Yoshiki dagelassen hatte. Wenigstens wusste er jetzt, dass dem anderen nicht entgangen war, wie dick er war. Dennoch genoss er die Wärme der trockenen Kleidung, die so wundervoll nach Yoshiki duftete.

Bedrückt schlurfte der Gitarrist ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, bis Yoshiki mit dem versprochenen Tee zurückkam. Noch immer hingen diesem ein paar dünne, nasse Strähnen ins Gesicht. "Vorsicht, ist noch etwas heiß.", sagte er, als er hide die Tasse überreichte und sich dann zu ihm setzte. "Ich bin schon ein Idiot, was?", meinte er dann lachend, da der Gitarrist einen recht betrübten Eindruck auf ihn machte. Der schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln und schlürfte dann etwas von dem heißen Tee, der seine durchfrorenen Glieder wärmte. Ob Yoshiki das vorhin wirklich ernst gemeint hatte? Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass so ein wundervoller Mensch ausgerechnet ihn lieben sollte.

"Weißt du... Ich hatte schon fast aufgegeben, dich wieder zu finden.", begann der Drummer dann leise zu erzählen, während er zusah, wie der Dampf des heißen Tees aus seiner Tasse aufstieg. "Seit wir uns damals auf dem Spielplatz gesehen haben, hab ich mir so sehr gewünscht, ich würde deinen Namen kennen. Keine Ahnung, was damals in mich gefahren ist... aber ich habe mich nicht mehr auf der Welt gewünscht, als dein Freund zu werden. Dein Lächeln... das hab ich nie vergessen können. All die Jahre nicht."

Yoshiki hielt inne. Es gab einfach nicht genügend Worte, um das auszudrücken, was er hide alles sagen wollte.

Schweigend sah hide zu ihm und war von den süßen Worten gerührt, seine Sorgen hatte er bereits wieder hinter sich gelassen. "Als hätte ich deines vergessen können!", gab er dann zurück, stellte seine Tasse weg und fiel ihm einfach um den Hals.

"Au...", murmelte Yoshiki leise, der dabei etwas von seinem Tee auf den Schoß verschüttet hatte.

"Oh sorry, tut mir Leid.", entschuldigte sich hide gleich.

"Schon gut, das trocknet wieder.", sagte der Drummer zuversichtlich und stellte seine Tasse weg, um ihn nun seinerseits zu umarmen. Welch unendlich wundervolles Gefühl das war, endlich mit dem vereint zu sein, den er so viele Jahre gesucht hatte. Er fühlte sich so ganz, so vollkommen, als hätte all die Jahre ein Teil von ihm gefehlt, das er nun endlich wieder hatte.

"Jetzt lass ich dich nicht mehr allein.", haucht Yoshiki leise, ihn noch immer fest an sich drückend. Er wollte für immer an seiner Seite sein. Niemand würde ihn je mehr dazu zwingen, ihn zurück zu lassen.

"Ich hatte auch nicht vor, dich einfach wieder gehn zu lassen.", sagte hide leise aber glücklich und löste die Umarmung so weit, dass er ihm in die Augen sehen konnte. Diese wundervollen, schmalen, klaren Augen, die schon immer voller Leidenschaft gewesen waren und die nun allein ihn ansahen. "Ich liebe dich, Yoshiki.", hauchte er leise, dass es ihm vorkam, als würde sein pochender Herzschlag seine Worte übertönen.

"Ich dich auch. Das habe ich immer getan.", gab der Blonde zurück und legte seine Lippen zärtlich auf die seines Gegenübers. Sein Herz wollte vor Freude fast zerspringen, als ihre Lippen einander liebkosten und seine Hand das nasse Haar des Gitarristen streichelte. Eine wundervolle Wärme breitete sich in seinem Bauch aus, die mit der des Tees nicht zu vergleichen war. Er hatte sich nie zuvor in seinem Leben glücklicher gefühlt. Und wäre die Welt in diesem Moment untergegangen, es hätte ihn nicht gekümmert.
 

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Unglaublich, die FF hab ich von 3 Jahren angefangen ôo Keine Ahnung, warum ich irgrendwann pllötzlich kurz vor Schluss aufgehört hab...

Dann ist das Ganze in Vergessenheit geraten und dank Lie-san werd ich mich nun doch um ein Ende bemühen XD Auch wenn damals wohl nur noch 1 Kapitel geplant war, werden es wohl insgesamt 25 werden, denke ich, auch wenn die Kapis nicht all zu lang werden.

Eifersucht

"Pa-chan!", begrüßte hide überschwänglich den anderen Gitarristen, als dieser das Studio betrat. Eigentlich war er so früh gekommen, weil er auf Yoshiki warten wollte, um ihn ein paar Minuten für sich zu haben, aber daraus wurde nun wohl nichts mehr.

"Guten Morgen.", grüßte Pata ihn. "Und? Wie war Freitag?", wollte er dann gleich wissen. "Anfangs, doof.", bekam er als Antwort. "Aber das war alles nur ein Missverständnis... Erzähl ich dir alles mal in Ruhe bei nem Bierchen."

"Und wie war's danach?", wollte Pata wissen. Bei hides ausgesprochen guter Laune, musste ja noch mehr passiert sein.

"Er hat gesagt, er liebt mich.", quietschte er dann ein wenig verlegen und fiel seinem Kumpel um den Hals. Es tat gut, jemandem von seinem Glück erzählen zu können. Erst jetzt sah er Taiji, der eben gekommen zu sein schien.

"Äh... Guten Morgen Taiji!", begrüßte er auch dann den Bassisten lächelnd, ließ Pata los und winkte ihm zu.

"Morgen.", murmelte Taiji nur und stand noch immer wie angewurzelt in der Tür. Hides Worte hallten noch immer in seinem Kopf nach. 'Er hat gesagt, er liebt mich.' Er war sich sicher, zu wissen, von wem er gesprochen hatte und es zerbrach ihm das Herz. "Ich bin noch eine rauchen, bevor die anderen kommen.", quälte er sich heraus und verließ den Raum wieder. Auch wenn er eigentlich die ganze Zeit geahnt hatte, dass dieser Tag kommen würde, er wollte es nicht wahr haben. Der tiefe Zug füllte seine Lungen mit Rauch. Das Leben konnte so ungerecht sein! Er konnte verstehen, wie glücklich es hide machen musste, aber wieso hätten die Worte damals nicht für ihn bestimmt sein können?

"Guten Morgen, Taiji! Sind die anderen schon da?", hörte er plötzlich eben jene Stimme, nach der er sich eben noch gesehnt hatte. Er zwang sich zu einem Lächeln und drehte sich zu ihm. "Guten Morgen.", erwiderte er. Yoshiki's Lächeln erschien ihm heut noch hübscher denn je. "Pata und hide sind schon drinnen.", meinte er dann und trat seine Zigarette aus, um ihm nach Drinnen zu folgen.
 

Yoshiki ahnte nicht, dass Taiji bereits erfahren hatte, was zwischen ihm und hide lief. Er hatte hide gebeten, Toshi und Taiji vorerst nichts zu sagen und sich während der Proben wie immer zu verhalten. Doch der eine Satz von hide hatte dem Bassisten gereicht. Einmal darauf aufmerksam geworden, entgingen ihm die Blicke der beiden nicht, die sie immer wieder austauschten. Immer wieder dachte er an jenen Abend, an dem er Yoshiki seine Gefühle gestanden hatte, während ein betrübter Seufzer seine Brust hob. Wäre doch nur er derjenige gewesen, der das Herz des Drummers hätte erobern können...

"..iji...Taiji?", drang die geliebte Stimme an sein Ohr und riss ihn aus seinen Gedanken. "Hm? Was?", fragte er fast erschrocken, als er merkte, dass auch die Musik um ihn herum verstummt war und blickte noch immer zu dem jungen Mann hinterm Drumset. "Alles ok mit dir?", fragte dieser besorgt. "Du hast grad nur noch Löcher in die Luft gestarrt und dich gar nicht mehr bewegt."

"Oh... äh... achso... nein alles okay.", stammelte der Bassist nur und zwang sich zu einem verlegenen Lächeln, während sein Herz sich nach diesen mitleidigen Blicken für ihn sehnte.

"Vielleicht sollte wir lieber kurz Pause machen und du setzt dich ein wenig und ruhst dich aus.", schlug Yoshiki vor. Taiji wollte ablehnen, aber er konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich von dem Bandleader umsorgen zu lassen. "Danke. Geht sicher gleich wieder. Tut mir Leid.", meinte er nur, stellte seinen Bass hin und setzte sich etwas. "Trink lieber nen Schluck", meinte nun auch Toshi besorgt und hielt ihm eine Wasserflasche hin.

"Wenn dir schwindlig ist, kannst du auch einfach eine Weile im Sitzen spielen.", bot Yoshiki ihm mit einem besorgten Lächeln an. Taiji nickte und lächelte ihm entgegen, wobei er sich fast schon beherrschen musste, nicht zu glücklich über dessen Aufmerksamkeit zu wirken. Er beschloss seine Rolle einfach weiter zu spielen, um noch ein wenig von Yoshiki umsorgt zu werden
 

So kam es, dass Toshi eine Woche lang als einziger keine Ahnung hatte, was derzeit das Herz seines besten Freundes bewegte.

"Ich hab noch zu tun... kommst du nachher noch vorbei?", fragte Yoshiki hide leise und zwinkerte ihm zu. Hide nickte lächelnd und verabschiedete sich. Auch wenn die Sehnsucht während der Arbeit manchmal groß war, genoss er doch irgendwie die Heimlichtuerei. Bald hätte er seinen Geliebten wieder den ganzen Abend nur für sich. Er beschloss erst einmal nach Hause zu fahren und frisch zu machen.

"Bleibst du auch noch länger?", fragte Yoshiki überrascht an den Sänger gewandt, da dieser keine Anstalten machte, gehen zu wollen. "Ich dachte, ich leiste dir noch ein wenig Gesellschaft und helf' dir ein bisschen.", gab der Sänger zur Antwort. Eigentlich wollte er nur etwas länger in der Nähe seines besten Freundes sein und ein wenig die Zweisamkeit genießen. Es war in letzter Zeit äußerst selten geworden, dass sie mal wieder etwas nur zu zweit unternommen hatten und Toshi vermisste seine Sonderbehandlung als Kindheitsfreund. Manchmal kam es ihm vor, als galt Yoshiki Aufmerksamkeit mehr allen anderen, als ihm.

"Danke, das ist lieb." sagte der Drummer lächelnd und gab Toshi eine Aufgabe, da dieser ja helfen wollte.

"Wollen wir mal wieder was zusammen unternehmen? ...nur wir zwei?", traute Toshi sich schließlich nach einigen Minuten zu fragen.

"Hm.", machte Yoshiki nur und sah auf. "Bin in letzter Zeit ziemlich beschäftigt...", murmelte er dann. Wieder kehrte Schweigen ein. Toshis Herz fühlte sich schwer an. Nicht einmal für seinen besten Freund fand er noch Zeit. So viel konnte er doch gar nicht arbeiten! Vielleicht hatte er ja wegen IHM keine Zeit und traf sich heimlich mit ihm, kam es Toshi in den Sinn. "Was ist eigentlich aus diesem Yokosuka-Jungen geworden? Du meintest doch, du hättest herausgefunden, wer er ist...", fragte er dann, ohne weiter darüber nachzudenken. Die Frage wurmte ihn ohnehin schon, seit Yoshiki ihm versucht hatte davon zu erzählen. Seine Augen hatten so geglänzt, als er davon erzählen wollte, dass allein der Gedanke daran wieder die Eifersucht in ihm aufkommen ließ. Ach konnte dieser Junge nicht einfach aus ihrer beiden Leben verschwinden?

Yoshiki sah überrascht auf. Stimmt, das hatte er Toshi ja gar nicht zu Ende erzählen können. Aber wieso interessierte das den Sänger jetzt plötzlich. Bisher war er ihm doch immer egal gewesen...

"Ja. Ich weiß jetzt wer er ist!", meinte Yoshiki und ein glückliches Strahlen schlich sich auf sein Gesicht. Toshi gefiel der Ausdruck ganz und gar nicht. "Wie kannst du dir denn so sicher sein, dass es wirklich er ist!", meinte er nun eifersüchtig, ohne erfahren zu haben, wer es denn nun war. "Es könnte doch jeder behaupten, der dich einfach nur kennenlernen will.", meinte er zweifelnd.

"Er kennt mich doch aber schon längst.", gab Yoshiki zur Antwort, dass es für Toshi fast spöttisch auf Bemerkung hin wirkte. "Ich weiß ganz sicher, dass es hide ist!", sagte er dann, während sein Gesicht von einem sanften, glücklichen Lächeln erfüllt war.

"Hide!?", wiederholte Toshi nur. Yoshiki hatte zwar diesen Verdacht schon einmal geäußert, aber er hatte nie daran geglaubt, dass es tatsächlich wahr sein könnte. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte, während der Schmerz seiner Fingernägel, die sich eben in die Handfläche seiner Faust gruben, ihn davon abhielt, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen.

Der Jüngere war so mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt, dass er gar nicht merkte, was in seinem besten Freund vorging. "Ich liebe ihn wirklich." Yoshiki konnte es einfach nicht länger für sich behalten und schloss den Sänger in die Arme, weil er das Gefühl hatte, sonst vor Freude zu platzen. Für Toshi war es wie ein Schlag in die Magengrube. Toshi wollte heulen, er wollte ihm ins Gesicht schlagen, er wollte einfach nur weglaufen. Wie konnte sein bester Freund nur so auf seinen Gefühlen herum trampeln?! Wusste er eigentlich, wie es ihm jetzt ging!?

"Nur, weil du glaubst, dass er dieser Junge von damals ist, von dem du immer wieder träumst?", fragte Toshi aufgebracht und vorwurfsvoll.

Yoshiki schüttelte den Kopf, noch immer ahnungslos, was in dem Sänger vorging. "Du hast doch selbst gesagt, man soll nicht der Vergangenheit nachlaufen.", erklärte er dann mit sanfter Stimme. "Selbst wenn hide nicht der Junge aus meinen Träumen gewesen wäre, das würde nichts ändern. Ich liebe ihn. So wie er ist."

"Wieso er!? Wieso hide!? Wieso nicht ich?", platzte es nun doch wütend aus Toshi heraus. Schließlich hatte er sich schon seit Jahren um ihn bemüht.

Yoshiki sah ihn nur verwirrt an und konnte nicht wirklich nachvollziehen, was der andere meinte.

"Bedeute ich dir denn gar nichts?", fragte Toshi laut und seine Augen wurden feucht. "Ich liebe dich, Yoshiki! All die Jahre... und jetzt tust du so, als würde es mich glücklich machen, wenn du dich in einen anderen verliebst! Und hat es dir nicht auch gefallen, als du damals mit mir geschlafen hast?" Der Sänger war verzweifelt.

Noch immer blickte der Drummer seinen Freund verdattert an und brauchte einen Moment, das alles zu verarbeiten. Toshi liebte ihn? So wie er hide liebte? Wieso hatte er das nie gesagt? Und was hatte das eine Mal damit zu tun? Yoshiki wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er hatte doch nicht ahnen können, dass er seinen Freund damit so verletzt hatte, aber nun, da er es wusste, erschien alles einen Sinn zu machen. Vorsichtig schloss er Toshi in den Arm und zog ihn zu sich. "Es tut mir Leid.", sagte er leise und schluckte schwer. "Ich wusste nicht, dass du so empfindest. Und natürlich bedeutest du mir viel." Yoshiki fühlte sich plötzlich, als würde es ihm die Kehle zuschnüren. Wieder schwieg er eine Weile und überlegte, was er sagen sollte. "Waren wir uns damals nicht einig... dass es nur dieses eine Mal bleiben würde... dass es nichts an unserer Freundschaft ändern würde?", fragte er dann unsicher.

Toshi drückte sich ein Stück von ihm weg, obwohl er eigentlich genau diese Nähe wollte. "Einig?", wiederholte er nur und schüttelte den Kopf. "Das war, was Du wolltest! Ich hätte dich ja schlecht dazu zwingen können, es wieder mit mir zu tun. Mir hat es die Welt bedeutet.", sagte er getroffen und eine Träne lief über seine Wange. "Es ging doch schon immer nur nach deinem Kopf!"

"Wie hätte ich es denn besser wissen können, wenn du die etwas gesagt hast?", fragte der Jüngere, der sich nun auch ein wenig angegriffen fühlte. Dennoch klang seine Stimme noch immer mitleidvoll. "Toshi...", sagte er leise und seufzte, während er gegen sein eigenen Tränen kämpfte. "Ich will dich nicht verlieren... aber ich kann deine Gefühle nicht so erwidern. Ich hoffe, eines Tages kannst du akzeptieren, dass ich mein Herz an einen anderen verloren habe...", sagte Yoshiki und drückte ein wenig die Hand des anderen. "Du bist mein bester Freund! Niemand könnte dich je ersetzen.", fügte er denn mit einem sanften Lächeln hinzu.

Nun war Toshi der, dem die Worte fehlten. Obwohl er eben noch voller Verzweiflung und Eifersucht gewesen war, konnte er doch nicht länger wütend auf seinen Freund sein. Zu sanft waren dessen Worte gewesen, zu verständnisvoll seine Blicke, zu zärtlich seine Berührungen. "Yoshiki...", kam es nur zaghaft, leise über seine Lippen und er schmiegte sich an dessen Brust, während sich langsam heiße Tränen ihren Weg über seine Wangen bahnten. Auch wenn es ihm das Herz zerreisen würde, er wollte für immer an Yoshikis Seite sein, denn ein Leben ohne ihn stellte er sich noch viel grauenvoller vor.

Beruhigend stichen die Hände des Drummers immer wieder über Toshis Rücken. Irgendwann würde sicher auch er sein Glück finden, zumindest wünschte Yoshiki ihm das von ganzem Herzen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von:  Astrido
2011-08-07T13:58:29+00:00 07.08.2011 15:58
ah, das kapitel war echt super. das war echt gut gelöst.
ich kann beide seiten sehr gut nachvollziehen.
es ist echt schwierig in so einer situation.
und taiji kommt jetzt ja auch noch dazu.
bin gespannt, wie es nun weitergeht.
lg
mayu
Von:  Lie-san
2011-08-06T05:50:33+00:00 06.08.2011 07:50
*schnief*
Da kann Toshi ja einem fast symphatisch werden.
Aber trotzdem gemein, dass er Yo es erst nicht gönnt. XD
Von:  Lie-san
2011-08-04T14:16:43+00:00 04.08.2011 16:16
juhu, ein neues Kapitel!
Die zwei sind aber auch niedlich... aber irgendwann wird hide sich schon ausziehen müssen. XD
Von:  Uchan382
2009-10-18T11:24:45+00:00 18.10.2009 13:24
die storry is echt süß ^.^
würd mich freuen, wenn du weiter schriebst *g*
frag mich echt, wie Toshi und Taji drauf reagieren *lol*

mata ne
uchan ô^o^ô
Von:  oOMiyabimaruOo
2009-06-02T12:28:48+00:00 02.06.2009 14:28
Woah Kitsch pur XD
Aber so geil. Mach ruhig weiter so ^^
Freu mich schon auf´s nächste Kapi~
*knuff*
Von:  Lie-san
2009-05-19T16:33:58+00:00 19.05.2009 18:33
*______________*
gott das ist... kitschig, aber ich finds toll
und das will was heißen XD
*pipi in den augen hab*
Von:  oOMiyabimaruOo
2009-03-02T18:26:29+00:00 02.03.2009 19:26
Freut mich das du zum Weiterschreiben gekommen bist ^^
Bin schon gespannt wie Yoshiki hide seine Gefühle verklickern will XD
Schreib bitte weiter, ja?
Von:  Lie-san
2009-03-02T13:43:39+00:00 02.03.2009 14:43
Mah~
*toshi und taiji mal hau*
weg da, ihr behindert die Story XD
weiter~
Von: abgemeldet
2009-01-01T13:05:19+00:00 01.01.2009 14:05
wie cuuuuuuuuute *-* ich will auch ne spinne von yosh *puppy eyes*
endlich is das geklärt, bin unglaublich gespannt wies weitergeht -^^-
haaaaaaaaaaaaach .. schön^^

btw: happy new year!!!
Von: abgemeldet
2008-12-31T14:24:26+00:00 31.12.2008 15:24
die beiden sind so süß XD

ich warte täglich auf ein neues kapitel *kekse dalass*



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