Kingdom Hearts von Sayuri_the_devil (Ein neues Abenteuer) ================================================================================ Kapitel 1: Der Angriff ---------------------- „Riku, bist du das?“ Sora starrte ungläubig auf seinen Kumpel. Rikus Augen waren leer, seine Kleidung zerfetzt. Er war einfach wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sora schlug ihm leicht auf die Schulter. Riku sackte bei dieser Berührung auf die Knie und senkte den Blick. Erst jetzt bemerkte Sora die Striemen, die durch die zerfetzte Kleidung zu sehen waren. „Oh Gott! Wer hat dir das angetan?“, rief Sora entrüstet. In dem Moment brach Riku kraftlos zusammen. Sora rief Tidus zu Hilfe, der ihm half, Riku in die alte Baracke zu bringen. Auch Kairi war dort. Sie legten den Verletzten auf eine alte Wolldecke, während Selphie loslief, um kaltes Wasser zu holen. Kairi legte ihm dann ein feuchtes Tuch auf die Stirn. Es dauerte eine ganze Weile, bis Riku wieder erwachte. Er versuchte, sich aufzurichten, doch Kairi drückte ihn sanft zu Boden. „Bleib liegen! Du bist noch viel zu schwach!“, meinte sie besorgt. Riku drehte den Kopf leicht und erblickte Sora, der ihn freundlich anlächelte. Er lächelte zurück. „Was ist geschehen?“, fragte Sora besorgt. „Die … Herzlosen… einige von ihnen… sind… entkommen… Ansem…“ Sora unterbrach ihn: „Er ist wieder zurück?“ Riku nickte leicht. Sora verstand. Ansem war zurück gekehrt und hatte Riku so zugerichtet. Er war zurück und das bereitete Sora große Sorgen. „Kairi, kommst du alleine klar?“ Das Mädchen lächelte selbstbewusst. „Natürlich!“ Sora lief los, zu der kleinen Insel. Von dort blickte er über den Ozean. Er konnte nichts erkennen, also lief er zur Aussichtsplattform. Dort angekommen begann plötzlich ein Erdbeben – erst schwach, dann immer stärker werdend. In der Ferne sah Sora schwarze Schatten auf die Insel zurasen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie da waren. Sora sprang über das Geländer, in den weißen Sand. Als er auf dem Boden aufkam, ging er leicht in die Knie. Sofort richtete er sich wieder auf und sprintete zur Baracke. Knallend warf er die Tür hinter sich zu, dass ihn alle erschrocken anstarrten. „DIE HERZLOSEN KOMMEN!“, brüllte er den anderen zu. Genau in diesem Moment tauchten zwei Schattenlurche aus dem Nichts auf. Sora zog sein Holzschwert und schlug hart auf die kleinen Wesen ein. Über die Schulter hinweg rief er: „Los! Bringt euch in Sicherheit!“ Und im nächsten Moment trafen ihn die scharfen Krallen eines Gegners. Sora wich einige Schritte zurück und hielt sich den getroffenen Arm. Wieder schlug er mit dem Holzschwert zu, doch es hatte keine Wirkung. Wie sehr hätte er sich jetzt das Schlüsselschwert gewünscht! Sora wusste, dass die Lage aussichtslos war, trotzdem kämpfte er weiter. Er schlug sich bis zur Tür durch, rannte hinaus und zum geheimen Ort. Dort war immer noch die Tür, durch die er gehen konnte. Ob die Herzlosen ihm folgen würden? – Es kam auf einen Versuch an. Bei einer bloßen Handberührung von ihm öffnete sich das Tor. Langsam schritt er hindurch. Die Herzlosen folgten ihm tatsächlich. Sora sah noch einmal zurück. „Lebt wohl, meine Freunde!“ Dann schloss sich die Tür. Sora sah sich in der neuen Welt um. Er befand sich in Disney Castle, soweit er das beurteilen konnte. Die Herzlosen waren erstmal verschwunden. Sicher trieben sie irgendwo im Schloss ihr Unwesen. Sora schritt durch den Garten. Dort, auf einer Wiese lag Goofy und spielte mit einem Schmetterling. „Hey, Goofy!“, rief Sora. Der etwas merkwürdig aussehende Blecheimer schreckte klappernd hoch, wobei ihm der Helm verrutschte, dass es ihm die Sicht nahm. Sofort rückte er den Helm wieder zurecht und sah Sora an, als wäre er ein Geist. Doch schon im nächsten Moment sprang er auf und drückte Sora ganz fest an sich, sodass ihm fast die Luft wegblieb. „Sora! Lange nicht gesehen!“ Der Junge befreite sich mühsam aus der Umklammerung. „Goofy, ich muss unbedingt zu König Mickey!“ Goofy sah ihn fragend an. „Keine Zeit für Erklärungen! Es geht um Leben und Tod!“ Goofy nickte. „Ich führe dich zu ihm.“ König Mickey saß gelangweilt auf seinem Thron, als Goofy mit Sora herein platzte. Mickey sprang von seinem Thron: „Sora! Was machst du hier?“ Sora holte erstmal tief Luft, dann sagte er: „Die Herzlosen haben meine Welt überfallen!“ „Die Herzlosen? Aber sie wurden doch alle eingesperrt“, meinte Mickey bedächtig. „Ja, schon“, wandte Sora ein. „Aber einige konnten mit Ansems Hilfe entkommen. Das erfuhr ich durch Riku.“ „Ach, und jetzt brauchst du das Schlüsselschwert?“, forschte der König nach. „Ja, genau!“ Mickey schüttelte den Kopf und senkte dabei den Blick. „Ich kann dir leider nicht helfen. Das Schlüsselschwert entscheidet selbst, wann und wo es auftaucht und wem es dient. Es liegt nicht in meiner Macht, es zu befehligen.“ „Aber König Mickey!“ „Sora, so gern ich es wollte… Ich kann dir nicht helfen.“ Sora war den Tränen nahe. Doch er riss sich zusammen. Er verneigte sich vor dem König und ging dann zu dem Tor, durch das er gekommen war. Wieder ging er hindurch, in seine eigene Welt. Vorsichtig lugte er aus dem versteckten Eingang der Höhle, doch es schien alles, wie vor der Invasion. Doch als er sich genauer umsah, bemerkte er, dass die ganze Insel von schwarzen Flecken übersät war, ständig weiter wuchsen. Die Herzlosen verschlangen diese Welt. Wenn nicht bald was geschah, würden sie alle – Kairi, Riku, Selphi, Tidus, Wakka und er selber – schnell verschwunden sein. Sora sackte verzweifelt auf die Knie. Er schlug mit den Fäusten auf den Boden, sodass es schmerzte. „Warum?! Warum ausgerechnet diese Welt?!“ Sora legte den Kopf auf seine Arme und weinte. „Bist du so schwach geworden, Sora?“ Diese Stimme kannte er. – Eine tiefe, bedrohliche Stimme, die er eigentlich vergessen wollte. Sora schaute auf. Verschwommen nahm er die Silhouette einer großen, breitschultrigen Mannes wahr. Er wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, richtete sich auf und zog sein Holzschwert. „Ach, wie niedlich! Der kleine Junge und sein Schwert, wie?“, spottete Ansem. Sora ging in Angriffsposition. Er holte mit dem Holzschwert aus und schlug dann zu. Doch Ansem wurde von einem Schutzschild umgeben, das für das Schwert undurchdringbar war. Mit einer einzigen Handbewegung schleuderte er Sora zurück. Dieser rappelte sich aber gleich wieder auf. „Ich werde niemals zulassen, dass du diese Welt zerstörst!“ Er rannte auf Ansem zu und schlug erneut auf ihn ein. Er grinste nur höhnisch. „Du kannst mich nicht besiegen!“ Sora wünschte sich, er hätte das Schlüsselschwert jetzt bei sich. Wieder wurde er von der Macht zurück geschleudert. Kraftlos am Boden liegend hörte er plötzlich Kairis Stimme: „Rette uns, Sora!“ Dann die Stimme von König Mickey: „Sora! Hab Vertrauen!“ Und Goofy: „Du schaffst das Sora!“ Er schloss die Augen. „Sie haben recht… Sie vertrauen auf mich. Ich darf sie nicht enttäuschen!“ Langsam öffnete er wieder die Augen. Ihn umgab jetzt ein goldener Schimmer. „Ich werde nicht aufgeben!“ Umgeben von dem Licht, das Holzschwert noch fest in der Hand haltend, rannte Sora auf seinen Widersacher zu. Er holte weit aus und… Als er zuschlug, wurde Sora schlagartig bewusst, dass er nicht mehr das zerbrechliche Holzschwert in den Händen hielt, sondern das unzerstörbare Schlüsselschwert. Mit blitzartiger Geschwindigkeit sauste es auf das Schutzschild zu, das Ansem umgab. Dieses zersprang gleich beim ersten Treffer in tausend Splitter. Nun standen sich beide gegenüber. Doch anstatt anzugreifen, wandte sich Ansem nur um und verschwand - ohne noch etwas zu sagen - im Nichts. Sora war sichtlich erleichtert über den ausgebliebenen Kampf. Zufrieden mit sich selbst und über die gewonnene Auseinandersetzung schwang er sich das Schlüsselschwert über die Schulter, das in dem Moment wieder zum Holzschwert wurde, und machte sich auf den Heimweg. Jetzt wusste er, dass das Schlüsselschwert immer erscheinen würde, wenn er es brauchte. Kapitel 2: Die Suche -------------------- Als Sora am nächsten Tag zur Insel kam, war es merkwürdig ruhig. Seine Freunde waren noch nicht da, obwohl sie sich für den frühen Nachmittag verabredet hatten. Er suchte in der Baracke, bei der Aussichtsplattform, bei der Rennstrecke und auf der kleinen Insel. Nur die verlassenen Boote schwankten im leichten Wellengang der Bucht. Sora machte sich Sorgen, ob ihnen etwas passiert sein konnte. Als Sora wieder zur Baracke ging, sah er noch aus dem Augenwinkel, wie sich die Tür schloss. Schnell rannte er dort hin. Vielleicht hatten sie ihm ja doch nur einen Streich gespielt? Doch als, er die Baracke betrat, war dort niemand. Plötzlich entdeckte Sora einen schwarzen Schatten unter der Decke. Wie ein Wassertropfen lief er von der Decke hinunter, auf den Boden vor Sora. Er war doch etwas irritiert, als ausdiesem dunklen Fleck ein Klappersoldat wuchs. Sora zog geistesgegenwärtig sein Schwert, das auch gleich in einem hellen Glühen zum Schlüsselschwert wurde. Doch der Herzlose hatte offensichtlich gar nicht die Absicht, angreifen zu wollen. Er hielt einen kleinen, gefalteten Zettel in der Hand, den er Sora reichte. Skeptisch nahm Sora den Brief entgegen. In dem Moment kicherte der Herzlose und verschwand in einem schwarzen Loch. Sichtlich irritiert öffnete Sora das kleine Stück Papier. In krakeliger Schrift Stand dort: Sora, er hat uns in seiner Gewalt. Du musst uns retten kommen! Wir befinden uns in einer Zwischenwelt, die man vom geheimen Ort erreichen kann. Berühre unsere Malerei und sie wird sich öffnen. Bitte rette uns Kairi Sora las den Brief wieder und wieder. Ihm war klar, dass mit ‚ER‘ nur Ansem gemeint sein konnte. Sora musste ihnen schnell helfen, bevor Ansem ihnen etwas antat! Sofort lief er zum geheimen Ort, wo sich die Tür befand. Dort war nun tatsächlich eine zweite Tür. Er richtete sein Schlüsselschwert auf das Schlüsselloch, doch nichts geschah. Dann fiel ihm der Satz aus dem Brief wieder ein: Berühre unsere Malerei… Sora ging auf das Bild zu, das er von Kairi in ihrer Kindheit in den Stein geritzt hatte. Etwas zögerlich berührte er die Zeichnung, dann die von ihm. Ein Strahlen ging von der Tür aus. Langsam schwangen die schweren Türflügel nach außen. Sora hielt sich mit dem Schlüsselschert in der Hand bereit, jederzeit anzugreifen. Er ging durch die Tür in die Dunkelheit der anderen Welt. Es dauerte einen Moment, bis Soras Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er befand sich nun in einem riesigen, runden Raum, der nur spärlich mit ein paar Fackeln erhellt war. Rund herum, an den Wänden waren sechs Weltentore, die noch geschlossen waren. In der Mitte des Raumes saßen seine Freunde am Boden, mit Ketten und dicken Schlössern gefesselt. Sora rannte gleich in ihre Richtung, ohne auf die Umgebung zu achten. Er richtete das Schwert auf seine Freunde und im nächsten Moment fielen die Ketten von ihnen ab. Doch ganz plötzlich traf ihn ein harter Schlag und er flog zur Seite. Als er sich umblickte, sah er Ansem, der hämisch grinste. Sofort richtete Sora sich wieder auf, richtete sein Schwert auf seinen Widersacher und stürzte sich auf ihn. Ansem warf schwarze Blitze auf den Jungen und parierte seine Attacken, so gut es ging. Als Sora ihn traf, flog er ein paar Meter, bis er auf dem Boden liegend zum Stoppen kam. Sora erhob das Schlüsselschwert hoch, über seinen Kopf. Fünf Lichtblitze schossen auf die Türen zu. Als sie sich öffneten, schrie Sora zu seinen Freunden: „Schnell! Ihr müsst durch die Tore verschwinden! Bringt euch in Sicherheit!“ Im nächsten Moment attackierte ihn schon wieder Ansem. Diesmal hatte er ein großes Energieschwert in seiner Hand, mit dem er auf Sora einschlug. Sora hob das Schlüsselschwert zu seinem Schutz. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie seine Freunde durch die geöffneten Weltentore verschwanden. Jetzt waren sie erstmal außer Gefahr, so dachte er. Als Ansem das sah, machte er einen Satz rückwärts und lachte schallend. „Du bist verdammt naiv, Sora! Genau das wollte ich doch nur!“ Sora sah ihn verwirrt an. „Wie meinst du das?“ „Na, überleg doch mal! Durch ihre Anwesenheit in den fremden Welten wird das Gleichgewicht gestört und stürzt alles ins Chaos!“ Wieder schallendes Gelächter. Entsetzt wurde Sora klar, was er angerichtet hat. Was sollte er jetzt machen? Er konnte seine Freunde nicht einfach so im Stich lassen, aber sollte er Ansem entkommen lassen? Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Ansem verschwand durch eine Der Türen. Jetzt stand Sora ganz alleine da. Er musste verhindern, dass Ansem seinen Freunden etwas antun konnte. Er sprang hinter ihm her, durch die Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)