Projekt: Freundschaft und Teamwork von nightdreamer (Wenn Sasuke und Naruto zusammenarbeiten müssen) ================================================================================ Kapitel 10: Thema 10: Der Arztbesuch, eine Erinnerung fürs Leben ---------------------------------------------------------------- Ich atmete tief ein und öffnete die Augen wieder. “Mach das gefälligst bei deiner Freundin und nicht bei mir! Es gibt keinen Grund, warum du mir die Hand vollsabbern dürftest. Und ein Idiot bin ich auch nicht, merk dir das!” Ich ließ sein Hemd los und ohne, dass ich etwas machen musste, stolperte er einige Schritte zurück. Das Gleichgewicht verlor er jedoch nicht, schade eigentlich. Perplex schaute er mich an. Warum war er überrascht? Was hätte ich den sonst tun sollen? Hat er etwa gedacht...? Ich sprang auf, obwohl mein Knöchel mir kurz darauf wieder klar machte, dass das nicht die beste Idee war. Trotzdem blieb ich stehen und blickte Sasuke fassungslos an. “Ha.. Hast du etwa gedacht, ich“, ich zeigte mit dem Finger auf mich, ”würde dich”, er wanderte zu Sasuke, “küssen?!” Ich ließ mich wieder auf die Bank zurück fallen und starrte Sasuke einige Sekunden lang an. Er starrte zurück, aber nicht lange. Wenige Augenblicke später wandte er den Blick ab und hob mein Sweat-Shirt auf, das Teil des T-Shirt Kampfes gewesen war. Ohne mich anzusehen, warf er es mir zu und machte sich auf den Weg zur Tür. “Zieh dich um, ich warte draußen”, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Dann war es still. Einige Zeit lang schaute ich noch auf die Tür, aus der Sasuke die Umkleide verlassen hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte ihn verletzt. Dieser Blick und das plötzliche Hinausgehen. Ich hatte hin verletzt? Früher dachte ich immer, man könne ihn nicht verletzten und jetzt das. Hey, er hatte ja doch Gefühle. Ich lächelte schwach. Vielleicht sollte ich mich bei ihm entschuldigen, dass ich ihn so angeschnauzt habe. Zuerst sollte ich mich aber umziehen. Ich stopfte die Sportsachen in meine Tasche und streifte mein Sweat-Shirt über. Wieso hätte er bitte denken sollen, ich würde ihn küssen wollen? Nur weil er mich geküsst hat, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn.. Moment mal. Er hatte mich geküsst, er hat meiner hoffentlich nicht gebrochenen Hand einen Schmatzer verpasst und hat, meiner Meinung nach, geknickt die Umkleide verlassen, als ich ihm gesagt habe, ich würde ihn nicht küssen.. Hieß das etwa er war... in mich... Schnell schüttelte ich den Kopf. Ach so ein Quatsch, das konnte doch nicht sein. Uchiha Sasuke, der Mädchenschwarm konnte doch nicht in mich verliebt sein. Das wäre unsinnig. Das bilde ich mir bestimmt nur ein. Verlegen kratzt ich mich am Kopf. Was mir aber auch immer alles so einfiel. Der Blick. Dieser merkwürdige Blick, den er mir immer zugeworfen hat, wenn ich ihn angesehen hatte und er es bemerkte. Langsam lehnte ich mich gegen die Wand. Das konnte doch nicht war sein. Jedoch jedesmal, wenn ich dachte, ich hätte eine Erklärung für sein Verhalten gefunden, viel mir etwas ein, dass ich trotzdem nicht erklären konnte. Es war das einzig logische. Wahrscheinlich interpretiere ich da zu viel hinein, sagte ich mir immer wieder, aber das war die einzige Erklärung, die simpel erschien. Ich zog mich zu Ende um und verließ, wie Sasuke zuvor die Umkleide. Ich hatte einige Probleme, meine Tasche über die Schulter zu kriegen. Auch die Tür wollte nicht so, wie ich wollte. Nachdem die Tür endlich ins Schloss viel, schaute ich mich um, doch ich fand Sasuke nicht. Was ist, wenn er gegangen ist? Ich schüttelte den Kopf. Das würde er nicht tun. Oder doch? Bei dem Gedanken, alleine zum Arzt humpeln zu müssen, wurde mir doch etwas mulmig. Ich ging, also ich versuchte es zumindest, langsam auf das Ende des Ganges zu. Was ist wenn er dort wirklich nicht auf mich wartete? Aber er würde nicht gehen. Nein, das würde er nicht. Und was, wenn ich ihn verärgert habe und er deswegen gegangen ist? Ich wurde nervös und traute mich zuerst nicht, den Gang zu verlassen, aber schließlich nahm ich meinen Mut zusammen und schritt langsam in die Empfangshalle. Und da stand er, mit verschränkten Armen, nahe er Tür und starrte vor sich hin. Ich seufzte erleichtert. Nun musste ich doch nicht alleine gehen. War das nicht schon von Anfang an klar? “Sasuke”, rief ich ihm zu und ich konnte mir nicht verkneifen dabei zu lächeln. Er sah auf und stieß sich von der Wand ab. Währendessen humpelte ich auf ihn zu. Ich war doch ziemlich froh, dass er hier war. “Man, wie lang brauchst du denn zum Umziehen?” Der besorgte Ausdruck in seinen Augen war verschwunden und er schaute mich kalt ein. Vielleicht sollte ich mich endlich entschuldigen, dann hätte er keinen Grund mehr auf mich sauer zu sein. War er auf mich sauer? “Tut mir ja leid, dass das mit einem Arm etwas länger dauert”, motzte ich zurück. Er schnalzte nur mit der Zunge und machte sich auf den Weg die Turnhalle zu verlassen. Hey, ich wollte mich noch bei dir entschuldigen! “Sasuke.” Ich griff nach seinem Arm. Er blieb stehen, schaute mich aber nicht an. Hatte er sich das wirklich so zu Herzen genommen? Ich bekam ein schlechtes Gewissen, das mich nur noch mehr anspornte, mich zu entschuldigen. “Ähm... Es.. Also.. Weißt du..” “Was?”, fragte er gereizt. Ich wusste nicht warum, aber ich bekam keinen richtigen Satz zustande. Er riss seinen Arm aus meinen Griff und ging weiter. “Wenn du mir nichts zu sagen hast, dann lass es.” Er war schneller als ich, also hätte es nichts gebracht ihm hinter her zu laufen, nicht mit diesem Fuß. “Verdammt, Sasuke-teme, bleib endlich stehen! Ohne dich kann ich mich nicht bei dir entschuldigen!”, brüllte ich aus voller Kehle. Außer ihm dürfte es keiner mitbekommen haben, trotz der Lautstärke. Abrupt blieb er stehen. “Wofür?”, fragte er kurz darauf. “Wofür? Ähm... Dafür, dass ich dich vorhin so angeschrieen habe. Das wollte ich gar nicht. Nimm’s dir nicht so zu Herzen, ja? Du hast mich nur..” Ich dachte kurz nach. “... etwas erschreckt.” Er erwiderte nichts, ging aber auch nicht weiter. “Tut mir Leid”, sagte er kaum hörbar. “Soll ich dir helfen?”, fragte er nach kurzer Stille. Ich lächelte breit. Jetzt war es wieder okay. Das freute mich. “Das wär nett, danke.” Langsam drehte er sich wieder zu mir um und ich glaube, ich konnte sogar ein kleines Lächeln sehen. Zusammen verließen wir die Sporthalle und überquerten den leeren Schulhof. Den Ganzen Weg zum Arzt wich er nicht von meiner Seite und beobachtete kritisch meinen Gang . “Tut das nicht weh?”, fragte er irgendwann. Er machte sich Sorgen. Ich musste lächeln. “Ach es geht, ich hab schon schlimmeres erlebt.” Ich war ja ein regelrechtes Genie darin, mich immer wieder zu verletzten. Ich zog dieses Pech irgendwie magisch an. Schließlich erreichten wir die Arztpraxis. Sasuke sprach mit der Arzthelferin, die ihn auf anhieb sehr sympathisch fand. Man sah ihm an, dass sie ihm auf die Nerven ging, trotzdem versuchte er ansatzweiße freundlich zu sein. Ihr war es vollkommen egal, wie er mit ihr sprach. Warum schmolzen die Mädchen bei seinem bloßen Anblick schon dahin? Nur weil er gut aussieht, pah! Ich finde der Charakter zählt mehr, als das Äußere. Aber einen schlechten Charakter hatte Sasuke in der Hinsicht auch nicht. Also, waren die Schwärmereien der Mädchen berechtigt. “Setzt euch doch, Dr. Tsunade ist gleich für euch da”, lächelte sie uns entgegen. Na ja, eher Sasuke. Mich nahm sie nicht wahr. Und das, obwohl ich hier der Verletzte war. Wir gehorchten aber trotzdem und setzten uns auf die grüne Eckbank. Außer uns war noch eine reife Dame da, wie höfliche Leute sagen würden, aber ich fand, dass sie mehr einer Ururoma glich als einer ‘reifen Dame’. Auch sie schien Sasuke sehr interessant zu finden und starrte ihn die ganze Zeit an. Er ignorierte sie gekonnt. Ich fand es witzig, dass selbst so alte Schachteln auf Sasuke standen. Der arme Kerl. Nach einigen Minuten wurde sie aber aufgerufen und verließ winkend das Wartezimmer. Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. “Was gibt es dann da zu lachen?” “Gar nichts”,lachte ich weiter. Ihm schein nicht sonderlich zu gefallen, dass ich mich über seine Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht lustig machte. Aber ich glaube, er lit selbst ziemlich darunter andauernd von Mädchen umzingelt zu sein. Nach einem kurzen mürrischen Blick, lächelte aber auch er und ich muss sagen, dass ihm dies wesentlich besser stand. Einige Minuten später kam die nette Arzthelferin von vorhin ins Wartezimmer und teilte uns gut gelaunt mit, dass wir jetzt dran wären, also ich. Mit vollem Körpereinsatz wies sie uns den Weg ins das Behandlungszimmer. Und da bekam ich doch etwas Mitleid mit Sasuke. Merkte sie denn nicht, dass Sasuke erst 16 war? Klar er sah älter aus, aber so alt? Nachdem sie uns bedauerlicher Weise im Zimmer alleine lassen musste, seufzte Sasuke erleichtert auf. “Ist sicherlich hart, die ganze Zeit von Mädchen umschwärmt zu werden, oder?”, fragte ich. Er lächelte schmerzlich. “Ja, es ist hart, wenn einem steinalte Weiber Liebsbriefe schreiben. Da hilft die beste Therapie nicht.” Verwundert schaute ich auf. Therapie? “Du warst deswegen beim Psychiater?”, fragte ich überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass Sasuke jemals in seinem Leben zum Seelenklempner hätte gehen müssen. Dann muss es früher ja noch schlimmer gewesen sein als heute. Ich erinnerte mich noch ganz genau an unseren gemeinsamen ersten Schultag. Ich konnte ihn vom ersten Tag an nicht leiden, weil alle Mädchen, selbst die schüchternen, ihn nach wenigen Augenblicken zu Füßen lagen, aber ihn interessierte es einfach nicht. Und dafür habe ich ihn gehasst. Die Bewunderung der Mädchen einfach zu ignorieren und ihnen das Herz zu brechen. Aber damals wusste ich noch nicht, dass diese Verehrung solche Ausmaße hatte. Er verzog das Gesicht, als würde er sich an einen schlechten Traum erinnern. “Ja, war ich und das schlimmste daran war, dass dieser sogenannte Seelenklempner auch weiblich war. Ich war einmal da. Danach hab ich die restlichen Sitzungen geschwänzt und einen neunen Psychiater verlangt. Und der hat mir gesagt, dass man da nicht viel machen könnte. Also sollte ich sie einfach ignorieren.” Gespannt hörte ich Sasukes Erzählungen an. Ich wollte noch etwas antworten, aber schon wurde die Tür brutal aufgerissen, sodass diese mit einem lauten Krachen gegen die Wand flog. Wir zuckten fürchterlich zusammen, ich wohl mehr als Sasuke. “Wer ist der verletzte?”, donnerte es uns entgegen. Eine nicht grad zierliche Frau mit zwei langen blonden Zöpfen stand in der Tür und sah uns fest an. Ist das etwa... die Ärztin?! Bei diesem Gedanken wurde mir nicht nur mulmig, sondern ich bekam regelrecht Panik. “Äh.. Ich glaube, dass bin ich..”, sagte ich kleinlaut. Ihr Blick wanderte zu mir und ich bereute es, irgendetwas gesagt zu haben. Langsam ließ ich meinen Blick zur Tür wandern, die gegen die Wand gedonnert worden war. Die Klinke war verbogen und die Tür hatte einige Dellen. Im Gegensatz zur Wand war sie aber noch ganz gut weggekommen. Ein großes Loch zierte die Wand. Bei jeden ihrer Schritte löste sich etwas Gestein heraus. Sasuke schlich langsam in Richtung Fenster, Hauptsache weg von dieser Frau. Währendessen kam sie weiter auf mich zu und ich verfluchte mich dafür, mein Testament noch nicht geschrieben zu haben. Das würde ich nicht überleben. Zu meinem Erstaunen kam ich doch in ganzen Stücken wieder aus der Praxis raus. Ich weiß nicht, was sie zu meinem Fuß oder zu meinem Arm gesagt hat, das einzige was ich wusste, war, dass beides nicht gebrochen war. Vielleicht war ich körperlich halbwegs in Ordnung, aber seit diesem Besuch hatte ich panische Angst vor Ärzten. Nach dem Dr. Tsunade mit uns, also mir, fertig war, habe ich mich, ohne weiter darüber nachzudenken, fest an Sasuke geklammert. Ich weiß nicht, ob er mich komisch angesehen hatte. Ich war damit beschäftigt, den psychischen Schaden möglichst gering zu halten. “Naruto, so kann ich nicht gehen”, kam es irgendwann von ihm. Ich wollte grade etwas sagen, als ich merkte, dass ich hoch gehoben wurde. Schlagartig öffnete ich die Augen und sah in Sasukes Gesicht über mir. “So ist es besser”, sagte er und lächelte mich an. Ich schaute weg und versuchte mich irgendwo festzuhalten. Wenn uns jemand so sehen würde... Mir war es verdammt peinlich von Sasuke durch die Gegend getragen zu werden. “D-danke, i-ich kannst selbst laufen”, versuchte ich ihn dazu zu bringen, mich wieder runter zulassen, aber er grinste nur breiter. “Ja, das hab ich grade gesehen. Ich wusste gar nicht, dass du so ein Klammeraffe bist.” “Ich bin kein Klammeraffe! I-ich hab nur Angst vor dieser Frau! Hast du die Wand gesehen!?” Er antwortete nicht, er sah mich einfach nur ein. Mit sein seinen tiefschwarzen Augen. Mein Herz fing wieder an wild zu klopfen und ich wusste nicht, was ich dagegen tun sollte. ‘Uzumaki Naruto, du liebst Sasuke-kun und das solltest du auch zugeben’, hatte Ino heute Morgen zu mir gesagt. Wieso kam mir das grade genau jetzt in den Sinn?! Sasuke benahm sich komisch und nicht ich! Na ja vielleicht ein bisschen, aber auch nur, weil Sasuke so komisch war. Er hat angefangen. “Sag mal Naruto”, fing Sasuke an. Ich schaute auf, er schaute mich nicht an. “Hättest du Lust heute nach der Schule zu mir zu kommen?” Einige Zeit lang starrte ich ihn in fassungslos an. “Wir hängen hinter den andern Gruppen ziemlich hinterher und bis Morgen sollten wir wenigstens mit dem Textaufbau fertig sein.” Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Was, wenn es genauso enden würde, wie mein letzter Besuch bei ihm? “Ich..”, sagte er plötzlich, sprach dann aber nicht weiter. “Ja?” “Ich... werde auch nichts tun, was du nicht willst.” Einige Augenblicke sah ich ihn noch an, fing dann aber an zu lachen. “Ha ha, dann wird es wohl in Ordnung sein, nehme ich an”, sagte ich ohne weiter drüber nachzudenken. Ich wusste nicht, was ich mir damit wieder einbrocken würde, aber Sasukes erleichtertes Lächeln machte mir klar, dass es ja eigentlich nicht so schlimm werden könnte. Hoffte ich zumindest. Ich hoffe mal ihr seid jetzt nicht allzu sauer, dass die beiden sich nicht geküsst haben. Ich hatte es eigentlich vor, aber das wollte ich euch dann doch nicht gönnen^^ Trotzdem wünsch ich euch allen schon mal einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr^^ Your nightdreamer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)