Kinky Love To Avenge von abgemeldet (Liebe mit Hindernissen?) ================================================================================ Kapitel 1: Mask --------------- Nachdenklich saß Frank in seiner Koje. Die anderen schliefen bereits. Er war noch nicht lange Mitglied der Band und hatte eigentlich auch nie vor eines von dieser Band zu werden. Zu sehr schmerzten ihn dafür seine Erinnerungen, Erinnerungen an längst vergangene Tage. Wie konnte er sich auch nur so in einer Person täuschen? Wie konnte er das alles auch noch fünf Jahre mitmachen? Er wusste, dass es ihn verletzen würde, doch trotzdem hatte er an allem festgehalten. An allem, was ihm versprochen und geschworen wurde. Es wäre ja auch zu schön gewesen… Tränen schossen ihm wieder in die Augen. Er schloss seine Augen und schluckte diese hinunter. Wie konnte er sich nur auf so etwas einlassen? Es war noch nicht einmal seine Idee gewesen. Von alleine wäre er mit Sicherheit auch nie darauf gekommen. Es war ein fieser und unfairer Plan der Band gegenüber. Eigentlich waren sie ja alle ganz nett… bisher. Wer wusste auch schon, wie es sich entwickeln würde? Vielleicht würde es der Band auch nicht schaden. Er wollte ja auch nur einer einzigen Person schaden. Er wollte, dass diese Person endlich seinen Schmerz verstand. Er wollte, dass diese Person endlich auch seinen Schmerz teilte… zumindest zum Teil. Frank hatte sich innerhalb dieser fünf Jahre mehr und mehr in sich zurückgezogen. Er hatte aufgehört sich anderen mitzuteilen und gelernt eine nahezu perfekte Maske aufzusetzen, die er noch immer trug. Er wusste genau, wann es Zeit war ein Lächeln aufzusetzen und wusste genau, wie er anderen Menschen eine heile Welt vorspielen konnte, wobei diese eigentlich gar nicht mehr existierte. Im Gegenzug dazu wusste der Mensch, der ihn zerstört hatte, wie man Frank manipulierte. Er kannte jeden seiner Schwachpunkte und hatte dieses Wissen gegen Frank eingesetzt. Nun war jedoch Frank am Zug! Nun war es an der Zeit sich für all dies zu rächen, was ihm angetan wurde. Die Band würde schon darüber hinweg kommen, hoffte Frank. Er war zwar noch nicht lange dabei, doch schienen sie ihn alle gut aufzunehmen. Alle? Nun ja, wenn man Matt als Ausnahme sah, dann schon. Matt beobachtete Frank auf Schritt und Tritt. Er vertraute ihm nicht, dass spürte Frank. Immer fühlte er die Blicke des Drummers auf sich und dies ängstigte ihn. Es erinnerte ihn an die Zeit nach diesen unerträglichen fünf Jahren. Danach litt er regelrecht an Verfolgungswahn! Damals kannte er Matt jedoch noch nicht. Wie konnte er auch? Er hatte ihn ja noch nie im Leben gesehen. Immer wieder, wenn Frank in der Nähe Matts war, ummantelte ihn eine Eiseskälte, die von dem Drummer aus kam. Matt missbilligte Franks Anwesenheit und hätte wohl lieber einen anderen Gitarristen gehabt, doch wurde dieser von den anderen überstimmt. Sie waren nahezu begeistert von Frank gewesen, was Matt nicht verstehen konnte genauso wenig wie es auch Frank verstanden hatte. An seinem ersten Tag bei der Band hatte er, seiner Meinung nach, grottenschlecht gespielt, jedoch meinten die anderen, dass er ein klasse Gitarrist wäre. Des Weiteren fand Frank, dass er viel zu lange gebraucht hatte, um die Griffe zu lernen. Matt sprach es nie direkt aus, doch verstand es Frank, Zeichen zu deuten. Die Tatsache, die Frank jedoch verwunderte, war, dass er nichts gegen ihn gesagt hatte. Ganz im Gegenteil! Diese Person, die er über alles hassen sollte, hatte ihn mit Freuden in der Band aufgenommen. Es war für Frank unglaublich gewesen. Wieso tat er dies? Hatte er Frank etwa vergessen? Einfach aus seinem Gedächtnis verbannt? War Frank für ihn etwa nichts besonderes gewesen? Immerhin hatten sie fünf Jahre zusammen verbracht! Fünf Jahre, die sich so deutlich in Franks Gehirn gebrannt hatte, dass er nachts manchmal noch davon träumte. Von den guten wie auch von den schlechten Zeiten. Meist wachte er dann unter Tränen auf. Er bemerkte es meist nicht, dass er geweint hatte. Erst wenn er auf sein Kissen sah, machte er dies aus. Dieses war dann meist etwas feucht von einzelnen Tränen, die den Weg aus seinen Augen gefunden hatten. Mit einem ironischen Lächeln stellte Frank fest, dass er sich gebessert hatte: früher war er immerhin unter Tränen eingeschlafen, nun entfleuchten ihm diese salzigen Kristalle nur im Schlaf. Noch immer schwirrte ihm die Frage im Kopf herum, wie er es schaffen sollte die Person, die er noch immer liebte, zu zerstören ohne selbst schaden davon zutragen. Diese Aktion würde Frank wahrscheinlich seine gesamte Kraft kosten, dessen war er sich bewusst. Unter Umständen würde ihn diese sogar seine letzte Lebenskraft kosten. Sollte er es wirklich riskieren? Natürlich! Er musste sogar! Dies war immerhin der einzige Grund, warum er sich überhaupt auf diese Hölle eingelassen hatte. Frank liebte die Musik und er liebte es in einer Band zu spielen, doch würde die Zeit mit dieser Band wahrscheinlich eher das Schlimmste sein, was er jemals erlebt hatte. Immerhin musste er dem Menschen, den er über alles hasste und zugleich über alles liebte, tagtäglich ins Gesicht blicken. Nie könnte er vergessen, was ihm widerfahren war. Doch, auch Matt würde eine Hürde für ihn darstellen. Sein Misstrauen machte es Frank in der neuen Band keinen Deut einfacher. Er fühlte sich unwohl, obwohl der Rest ihn so gut aufnahm. Es lag nicht an ihnen, sondern an dem, was er tun sollte, musste! Er wollte unter allen Umständen seinen Plan in die Tat umsetzen. Vielleicht konnte er dann endlich aus dieser ewigen Dunkelheit und Kälte erwachen. Vielleicht würde dann endlich wieder die Wärme, die sein Herz verlassen hatte, wiederkehren und er würde dadurch endlich das Licht sehn, welches ihn aus der Dunkelheit führte. Niemand wusste, wie es wirklich um Frank stand. Viele taten so als würden sie es wissen, einige wenige wussten, was ihm widerfahren war, doch jedem konnte er vorspielen, dass es ihm besser ging, dass er stark genug war, um seine Rache auszuführen. Niemand zweifelte an ihm und seiner Stärke. Wer konnte es diesen unwissenden Menschen auch verübeln? Frank wirkte immer energiegeladen und glücklich, doch war dies nur seine Maske und nicht er selbst. Hinter dieser Maske verbürgte sich eine geschwächte, verzweifelte und vom Leben gebeutelte Person. Kaum eine Person hatte bisher versucht hinter diese Maske zu blicken, davon abgesehen, dass es die wenigsten als eine Maske erkannte. Die jenen, die es versucht hatten, waren daran gescheitert. Diese Personen, waren Frank zwar näher gekommen, jedoch konnten auch diese nicht hinter die Maske blicken, andernfalls hätten sie ihn aufgehalten. Es ihm ausgeredet. Doch niemand hatte etwas derartiges getan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)