SRKajol - Kaisa Junoon von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Drei Tage waren nun vergangen seit Shah Rukh diesem Mädchen begegnet war und er bekam sie einfach nicht mehr aus dem Kopf. Als er seinen Wagen geholt hatte und durch das Dorf fuhr, hielt er noch mal Ausschau nach ihr, aber er hatte sie nirgends entdecken können. Im Moment lief er über den Wochenmarkt und war auf dem Weg zu einem Café, in dem er sich mit Priyanka treffen wollte. Sie kannten sich schon seit sie Kinder waren und sahen sich mindestens einmal in der Woche. Er musste ihr unbedingt von dem Mädchen erzählen. Vielleicht wusste sie ja einen guten Rat. In diese Gedanken vertieft, hörte er plötzlich eine bekannte Stimme: “Arre! Was soll das?! Wenn ich sage, dass das Gemüse 90 Rupien kostet, brauchst du mir nicht nur 70 geben. Wenn dir der Preis nicht passt, dann geh zu einem anderen Stand, aber über den Tisch ziehen lasse ich mich von dir nicht!” Shah Rukh drehte sich um und konnte es nicht glauben. Das war tatsächlich das Mädchen vom Bahnhof! Sie hatte hier anscheinend einen Verkaufsstand und stritt sich gerade mit einem Kunden. „Entweder gibst du mir jetzt die fehlenden 20 Rupien oder ich krieg das Gemüse zurück, du Gauner!“ „Du solltest ihr wohl besser das Geld geben. Schließlich arbeitet sie ja auch hart dafür.“, mischte sich Shah Rukh ein, indem er sich ganz nah hinter den bockigen Kunden stellte. Der kleine, untersetzte Mann drehte sich um, sah Shah Rukh mürrisch, aber doch eingeschüchtert an, kramte 20 Rupien aus seiner Tasche und ging leise fluchend davon. Shah Rukh sah ihm triumphierend nach und war sich sicher, dem Mädchen ordentlich imponiert zu haben. Doch das Einzige, was er bekam, war ein wütender Blick. „Was glaubst du, wer du bist?! Ich wäre mit dem Kerl schon alleine fertig geworden!“ „... Häh?! Aber ich dachte...“ „... Lass gut sein...“, meinte sie und drehte sich demonstrativ weg. Shah Rukh war verdutzt, aber er gab nicht auf: „Erinnerst du dich nicht an mich?“ Sie musterte ihn misstrauisch. „Vor drei Tagen. Am Bahnhof. In deinem Dorf.“, hakte er nach. Sie zog die rechte Augenbraue hoch und meinte: „... Hm... Ich denke nicht, dass ich mich erinnere...“ Shah Rukh seufzte ein wenig enttäuscht, fasste sich aber schnell wieder und sagte voller Enthusiasmus: „Gut, dann stelle ich mich eben nochmal vor: Mein Name ist Shah Rukh und ich würde mich freuen, wenn ich auch deinen Namen erfahren könnte." Um seine Aussage zu unterstreichen, zwinkerte er ihr noch verschmitzt zu. Sie schien sehr irritiert, antwortete aber dennoch: “... Ich... heiße Kajol.” “Ein wirklich schöner Name für ein wunderschöne…” Plötzlich wurde Shah Rukh von der Seite angeschubst. Es war Priyanka. “Mensch, wo treibst du dich denn so lange rum? Muss ich dir jetzt auch noch entgegen kommen, wenn wir uns treffen wollen?! Auf dich ist wirklich überhaupt kein Verlass. Jetzt komm endlich!” Sie schnappte seinen Arm und zog ihn mit sich. Er schaute leicht entsetzt zu Kajol, die ihn immer noch verwirrt ansah. Wehren konnte er sich vor Schreck nicht gegen Priyankas Griff und so verlor er sie zwischen den ganzen Menschen ein zweites mal aus den Augen... „Oh!... Na, dann hättest du mal was sagen sollen! Das kann ich doch nicht wissen...“, meinte Priyanka, nachdem Shah Rukh ihr die ganze Geschichte erzählt hatte. Sie hatten sich in ein kleines Café gesetzt und beobachteten nun die vorbeilaufenden Menschen. „So schnell, wie du mich überfallen hast, konnte ich ja gar nicht reagieren... Und wenn ich sie jetzt nie wieder sehe, ist das ganz allein deine Schuld“, sagte Shah Rukh schmollend und rührte in seinem Kaffee rum. „Hai Rabba! Jetzt mach mal nicht so ein Drama. Du weißt ihren Namen, dass sie auf dem Wochenmarkt einen Verkaufsstand hat und in welchem Dorf sie vermutlich wohnt. Das Schicksal muss es wirklich schlecht mit dir meinen, wenn du sie trotz dieser ganzen Informationen nicht finden würdest!“ Priyanka lehnte sich zurück und war sehr zufrieden mit ihrer zusammenfassenden Feststellung. Shah Rukh sah sie an und fasste neuen Mut. Sie hatte Recht. Er würde Kajol wiederfinden. So ging er die folgenden zwei Wochen jeden Tag auf den Markt, in der Hoffnung, Kajol wiederzusehen, aber den Stand, an dem er sie getroffen hatte, betrieb nun ein älterer Mann, den er sich nicht ganz traute nach ihr zu fragen, da er einen, für seine Begriffe, eindeutig zu strengen Blick drauf hatte. „So oft wie in den letzten zwei Wochen warst du doch noch nie auf dem Wochenmarkt. Willst du uns nicht endlich den Grund für dein sonderbares Verhalten berichten?“, fragte Kirron ihren Sohn schließlich neckisch als der Familie von ihren Angestellten das Abendessen serviert wurde. Shah Rukh verschluckte sich an dem Wasser, das er gerade trank und musste heftig husten. „Der Reaktion nach zu urteilen, wird es doch wohl eindeutig um ein Mädchen gehen.“, scherzte Anupam und klopfte seinem Sohn lachend auf den Rücken. Shah Rukh wischte sich den Mund ab und antwortete: „... Papa, bitte. Ich bin keine 12 mehr.“ „Ach, mein Sohn, mach mir doch nichts vor! Ich weiß doch ganz genau, wie hübsche Mädchen einem den Kopf verdrehen können. Du hättest mal mich erleben müssen, als ich deiner Mutter den Hof gemacht habe. Wir zwei sind nachts...“ „Anupam, ich denke, das reicht.“, meinte Kirron etwas pikiert. „Danke, Mama. Solche Sachen möchte ich gar nicht wissen.“ Nach dem Essen ging Shah Rukh in sein Zimmer. In diesem Moment klingelte auch schon sein Handy. „Na? Hast du sie heute getroffen?“, sprudelte Priyanka am anderen Ende sofort los, als er abnahm. „Nein, das war heute wieder nichts... Außerdem haben meine Eltern mittlerweile Wind von der Sache bekommen... Ich weiß nicht, was ich noch tun soll...“ „Ganz einfach!“, warf Priyanka ein, „Du fährst morgen einfach mal zu ihrem Dorf und schaust, ob du sie nicht irgendwo finden kannst. Nach deinen Erzählungen ist das ja nur ein kleines Örtchen. Da wird das ja wohl nicht so schwer sein.“ „Meinst du wirklich...?“ „Natürlich! Eine andere Alternative hast du nicht. Und ich habe nun wirklich keine Lust mir für den Rest meines Lebens dein Gejammer anhören zu müssen.“ „Du hast Recht. Ich muss endlich mal Initiative zeigen. Morgen früh muss ich noch mal mit in Vaters Büro, aber danach mache ich mich sofort los!“, meinte Shah Rukh höchst motiviert. „So mag ich dich. Halt mich auf dem Laufenden. Bis dann!“, verabschiedete sich Priyanka und legte auf. Shah Rukh konnte den restlichen Abend an nichts anderes mehr denken, als dass er Kajol morgen endlich wieder sehen würde. Er stellte sich das Szenario in vielen verschiedenen Varianten vor, aber am Ende lag sie immer verliebt und freudestrahlend in seinen Armen. Gegen 23 Uhr schlief er dann voller Freude auf den nächsten Tages ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)