Shangri La von Kourin (1. Nostalgie - Aufbruch) ================================================================================ Kapitel 2: Aufbruch - 1. Pfad ----------------------------- “Majestät. Die Lage wird zunehmend kritisch!” “Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, Sho. Jedoch gab es in diesem zweihundert Jahre währenden Krieg bereits auswegslosere Situationen.” “Dies mag schon zutreffen, eure Majestät.”, unterbrach ihn seine weibliche Beraterin. “Jedoch seid ihr während diesen Krieges erst vierzig Jahre an der Macht. Wir können nicht beurteilen, welchen Ausmaß jene andere auswegslose Situationen erlangten. Wir wissen lediglich, das dies die Größte Kiese eurer Regentzeit ist. “ “Schon gut, Mai. Ich habe verstanden.”, seufzte er laut, während er eilig durch seinen Palast schritt und dabei das Konferenzzimmer ansteuerte, während seine Berater ihm immer dicht auf den Fersen waren und unaufhörlich auf ihn einredeten. “Majestät. Welch eine Freude und Wohltat euch gesund wiedersehen zu dürfen! - Möge eure Herrschaft über des von Drachen gesegnetem Reiches noch lange währen!”, begrüßte ihn eine Frau, welche vor ihm auf dem Boden kniete. “Ich danke euch, Heerführerin der ersten Kompanie. Möget auch ihr den Segen der Drachen erfahren und noch lange leben.”, antwortete der König wie es das Zeremoniell und die Tradition des Landes Farnelia verlangte. “Ich danke euch, mein König.”, antwortete diese und verneigte sich noch tiefer, bis ihre Lippen die Schuhe des Königs von Farnelia berührten. “Nun, wie sieht es an der Landesgrenze aus, Rei?”, fragte er nachdem die Formelle Begrüßung beendet war. “Schlecht, Majestät.”, antwortete sie besorgt während sie aufstand und ihren langen Umhang nach hinten warf um ihr Schwert, welches neben ihr gelegen hatte wieder an seinem Halfter zu befestigen. “Die dritte, sechste und zehnte Kompanie wurde vollständig ausgelöscht. Die fünfte und siebente werden nicht mehr lange durchhalten können. Im besten Fall drei bis vier Monate.” “Das sind wahrlich keine guten Nachrichten.”, besorgt strich er sich durch seinen schwarzen Bart und wandte sich um. “Und noch etwas…”, stockte Rei mit Tränenerstickender Stimme. Verwundert drehte er sich zu ihr um und blickte sie fragend an, als er sah wie sie zitternd vor ihm stand und mit den Tränen kämpfte. “Was ist? Nun sag schon!” “E… Es geht um die zweite Kompanie… Es geht um den Heerführer der zweiten Kompanie….”, schluchzte sie. “Was ist mit ihm?!”, fragte er und seine Stimme überschlug sich vor Aufregung. Nun blickten auch die beiden Berater des Königs besorgt die Heerführerin an. “Vor ungefähr einer Woche stieß ein Eilbote der zweiten Kompanie zu uns. Er überreichte uns folgende Nachricht.” Mit zitternder Hand nahm die Beraterin die Nachricht, welche ihr die Heerführerin entgegenhielt entgegen und las ihn laut vor: Edle Heerführerin der ersten Kompanie. Möge euer Kommando über das erste Heer des von Drachen gesegneten Reiches noch lange währen. Vergebt mir, das ich folgende Nachricht in dieser Weise an euch richten muss. Unser erhabener Heerführer, Kommandant Folken Farnel, Heerführer der zweiten Kompanie und Kronprinz unseres von Drachen gesegneten Reiches erlag heute zur vierten Stunde der Nachtzeit seinen Verletzungen eines Kampfes, welches er im Namen unseres Königs führte. Wir, die zweite Kompanie befinden uns in tiefer Trauer seines Verscheidens und werden in kürze ausrücken um Vergeltung in tausendfacher Weise zu üben. Auf das die Drachen euren weiteren Weg segnen mögen. In tiefster Ergebenheit Ehemaliger Vizekommandant, nun Heerführer der zweiten Kompanie Zitternd lies Mai die Nachricht sinken. “Sho, Mai. - Lasst Van kommen. Er muss wissen, was seinem Bruder zugestoßen ist.” “Sehr wohl, Majestät.”, flüsterten die beiden unter Tränen und verließen mit einer tiefen Verbeugung den Raum. “Verzeiht mir, mein König. Es ist meine Schuld! Nie hätte ich ihn gehen lassen dürfen.”, weinte Rei. “Du bist nicht schuld an Folkens Tod, Rei. Es war unvermeidlich, dass er nicht Heerführer der zweiten Kompanie wurde. Das Gesetz verlangt es so. Dich trifft keinerlei Schuld, meine Königin.”, flüsterte er und nahm seine Frau in den Arm. “Dessen bin ich mir bewusst, Liebster. Aber dennoch… Er war unser Sohn! Das schlimme daran ist, das Van nun an seine Stelle treten muss, sobald sich der Mond der Illusionon erneut am Firmament erhebt. Was, wenn wir auch ihn verliehren?! Dies könnte ich nicht verkraften!”, weinte Rei während ihr Mann durch ihr langes, schwarzes Haar strich. “Das werden wir nicht, Liebste. Keine Sorge.”, flüsterte er während ihren Stirnreif abnahm und zärtlich ihre Stirn küsste. Plötzlich öffnete sich die Tür und Van trat mit den beiden Beratern ein. “Ihr habt mich rufen lassen, Vater?” Plötzlich bemerkte er seine Mutter. “Edler Prinz. Welch eine Freude und Wohltat euch gesund wiedersehen zu dürfen. - Möge euer Leben in dem des von Drachen gesegneten Reiches noch lange währen.”, begrüßte sie ihren Sohn. “Edle Heerführerin der ersten Kompanie. Möge euer Kommando über des ersten Heeres des von Drachen gesegneten Volkes noch lange währen.” “Es tut gut zu sehen, dass es dir gut geht, Van. Wie groß du doch während meiner acht Monatigen Abwesenheit geworden bist.” Zärtlich betrachtete Rei ihren jüngsten Sohn. “Ich hoffe, ihr habt euch keinerlei Verletzungen auf dem Schlachtfeld zugezogen, liebste Mutter. Sagt, wie ergeht es meinem Bruder?” “Mein Prinz. Bitte lest dies hier.”, bat Mai ihn und reichte ihm die Nachricht. Verwundert blickte Van seine Eltern an. “Lies.”, bat sein Vater ihn mit leiser Stimme. Verwirrt nahm er das Blatt Papier entgegen und las es wortlos. Jedoch weiteten sich seine Augen voller Schrecken bei jeder Zeile die er las. “Wenn dies wahr ist… Wenn das geschriebene zutrifft und mein verehrter Bruder gefallen ist, so werde ich im übernächsten Zyklus, wenn der Mond der Illusionen abermals am Firmament erscheint, den Titel des Kronprinzen erhalten und somit auch das Kommando der z es weiten Kompanie übernehmen und somit dessen Heerführer werden.”, flüsterte er verstört. “So ist es. Allerdings gibt es noch eine Möglichkeit dieses dir vorherbestimmte Schicksal abzuwenden.” “Was meint ihr damit, Majestät?! Dies ist unmöglich! Es sei ist ein unumstößliches Gesetz, dass der Kronprinz dieses Landes der Heerführer der zweiten Kompanie wird! Sowie es Gesetz ist, dass die Königin dieses Landes zur Heerführerin der ersten Kompanie ernannt wird!” “Keine Wiederrede, Sho! Ich habe beschlossen, das Van das Schlachtfeld nicht betreten wird! Ich werde nicht auch noch meinen zweiten Sohn in diesem Krieg verliehren!” “Aber mein König! Dies ist unmöglich! Das Gesetz verlangt es! Der Prinz kann diesem Schicksal nicht entkommen!” “Doch, dass kann er, Sho! Der Prinz könnte diesem Schicksal entgehen wenn Friede herrschen würde.” “Aber Mai! Es herrscht bereits seit nunmehr zweihundert Jahren Krieg! Du denkst doch nicht etwa, dass der Krieg von heute auf morgen beendet werden würde?! Du hast wohl den Verstand verlohren?!” “Im Gegenteil. Es gibt noch einen Weg. Nicht wahr, Majestät?”, fragte die Beraterin an den König gewandt, welcher nickte. “Aber Majestät. Dies ist nichts weiter als eine Legende! Wir wissen nicht ob diese Welt existiert. Und dennoch wollt ihr dies allenernstes tun?!” “Ja. Das werden wir. Wir werden alles tun um diesen Krieg endlich im Keim zu ersticken. - Wir werden Shangri La erwecken….” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)