Ich sehe Dich! von GeezKatsu (Taito - ...schließe deine Augen und du erblickst auch mich...) ================================================================================ Prolog: Anfang der Erinnerungen ------------------------------- Na toll, nun hatte er den Salat. Seit Tagen suchte er das verfluchte Ding und jetzt wo er es endlich gefunden hatte, war es leer. Wütend schmiss Taichi das verhasste Handy an die Wand, wo es lautstark zersprang. Keine 5 Sekunden später kam ein braun haariges Mädchen in das Wohnzimmer gestürmt. „Tai? Alles in Ordnung?“ Nun fiel ihr Blick auf das Funktelefon und mit einem Stöhnen rollte sie die Augen. „Nicht schon wieder.“ Sie ging zu den Überresten und sammelte das Plastik sowie Metallreste auf. „Ich habe dir schon mehrmals gesagt das du es dir an dein Handy binden sollst damit du es wieder findest.“ „Du meinst die alberne Kugel?“ Tai lachte auf und strich sich eine braune Strähne aus seinem Gesicht. Seine Schwester hatte ihm vor einigen Wochen einen Anhänger geschenkt. Wenn man pfiff, klingelte es kurz auf und der gesuchte Gegenstand war gefunden. Nur bei Taichi nicht. So oft hatte er es probiert. Er pfiff sich die Seele aus dem Leib und nie kam auch nur ein Ton von dem albernen Ding. „Du weißt, was dabei raus kam, Kari.“ Sie nickte wissend und verkniff sich ein grinsen. Vor einigen Wochen hatte sie ihn erwischt, wie er das Teil in den Händen hielt, die Lippen immer wieder spitzte aber nur seine eigene Spucke verteilte, anstatt ein Pfeifen von sich zu geben. Da hatte sie gelernt, das Tai, ihr großes Vorbild und Bruderherz, mit seinen 22 Jahren nicht Pfeifen konnte. „Aber das ist kein Grund es gleich gegen die Wand zu schmettern.“ Tai schüttelte den Kopf und tastete sich zum Fenster vor. Er fand den Griff, drehte ihn nach unten und öffnete es um frische Luft rein zulassen. Er konnte sich schon damals nicht mit der Technik anfreunden. Zusätzlich kann er es selbst wenn er wollte es nicht mehr benutzen. „Soll ich dir morgen ein neues mitbringen?“ „Nein.“ Tai atmete tief ein, hielt für einige Sekunden die Luft an und atmete langsam wider aus. „Ich mache es trotzdem. Was ist, wenn Dir etwas passiert? Wie sollst du mich erreichen?“ „Wenn mir etwas passieren sollte, werde ich höchstwahrscheinlich nicht in der Lage sein, irgendjemand zu erreichen:“ Kari gab sich geschlagen, ging zu ihm, griff nach seiner Hand und führte ihn in das Bad. Auch wenn er es allein gefunden hätte, fühlte sie sich nutzlos, wenn sie nichts für ihn tun konnte. Wenn es nach Kari ging, würden sie gar nicht in Tokio sein, sondern fort. Einfach nur weit weg von den schmerzlichen Erinnerungen, die beide teilen müssen. Doch Tai wechselte jedes mal das Thema, wenn sie es ansprach. Sie nahm es ihren Bruder nicht übel, denn nicht sie hatte es am schlimmsten erwischt, sondern ihn, aber dennoch weigert er sich, auch nur die Stadt zu verlassen. So lebten sie nun schon seit Jahren, als ob nichts gewesen wäre, dabei würde sie am liebsten einfach alles hinter sich lassen. War sie egoistisch? Kari rollte sich in ihrem Bett auf die andere Seite und starrte das Bild auf ihren Nachttisch an. Damals wahren sie glücklich gewesen. Damals waren sie nicht allein gewesen. Damals hatte ihr Bruder noch Augenlicht. Tai konnte sie hören. In letzter Zeit tat sie es öfter. Er wusste, wie viel Sorgen sie sich machte, aber dennoch konnte er auf ihr Bitten und Flehen nicht eingehen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, das hier noch etwas war. Er stand auf und tastete seinen Schreibtisch ab. Als er den vertrauten Holzrahmen unter seinen Fingern spürte, lächelte er leicht und strich sanft mit dem Fingerspitzen über das kühle Glas. Dahinter verbarg sich ein Foto aus längst nicht vergessender Zeit. Was würde Taichi nur dafür geben, wieder das lachende Gesicht seiner Eltern und vor allem das seiner kleinen Schwester sehen zu können. Aber das wird ihm verwehrt bleiben, für den Rest seines kümmerliches Lebens. Er vernahm noch ein leises Schluchzen, ehe es Still wurde. Nur noch das Zirpen der Grillen war zu hören... und dann ein leises Geräusch, als wäre ein Wassertropfen auf etwas gefallen. Als Tai erneut das Glas betastete, bemerkte er die Flüssigkeit. Doch wo kam die her? Etwas verwirrt stellte er das Foto wieder ab und öffnete das Fenster einen Spalt. Kaum hatte die kühle Luft seine Wangen berührt, musste er wieder lächeln. Ach, daher. Langsam wischte er sich mit dem Ärmel seine Augen trocken. Tai musste stark bleiben. Für sich selbst und für Kari. Tbc Das war meine erste Misshandlung der Figuren ^^ Aber das war ja auch nur der Anfang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)