Endless Crisis von Sunny_Valentine (Ist es wirklich das Ende?) ================================================================================ Kapitel 4: Flug ins Ungewisse ----------------------------- Zusammen mit Tifa und Zack betrat Cloud die Kommandostelle der Shera, in der, wie nicht anders zu erwarten, Cid anzutreffen war. Gut gelaunt sah der Pilot aus, was vielleicht daran lag, dass jener immer aufblühte, wenn er sein Luftschiff steuern dürfte. Teilweise war der Ältere dadurch ein anderer Mensch, zumindest hatte es so den Anschein. Aber er hatte alles Recht dazu, stolz auf seine Shera zu sein. Sie war eine wahre Pracht unter den Luftschiffen und flog als erstes Luftschiff ohne Mako-Energie. Es war ein schwieriges Unterfangen, aber kurz bevor Sephiroth das zweite Mal auftauchte wurde die Shera fertig gestellt. “Hey, Cloud, Tifa, lange nicht gesehen, was?!”, wurden beide, der einstigen und heutigen Avalanche, von Cid sogleich begrüßt. Während Cloud nur mit einem unscheinbaren Lächeln Cid zuwinkte, begrüßte Tifa den Piloten zurück. “Hallo, Cid!” Währenddessen ging Zack umher und betrachtete sich das Luftschiff von innen. Das erste, was diesem in den Augen stach, war die riesige Glasfront, die fast die ganze Brücke in Anspruch nahm. Sie sah so zerbrechlich aus, aber wenn man es besser erdachte, wusste man, dass sie aus Panzerglas bestand. “Und wem habt ihr da mitgebracht?”, fragte Cid, als dieser den Neuling bemerkte. “Er war… ist ein guter Freund von mir.”, erklärte Cloud stockend. Auch wenn der Blonde immer noch verwirrt über die Sache war, dass sein Freund wieder unter den Lebenden weilte, konnte er ihn immer noch als diesen ansehen. “Hi, mein Name ist Zack.”, stellte sich der Schwarzhaarige vor. Cid war erstaunt, zumindest sah er so aus. Es hatte den Anschein, dass er drüber Nachdenken würde, ob Cloud auch wirklich die Wahrheit sprach. “Wie geht es Marlene? Ist jemand da, der auf sie aufpasst?”, stürmte eine Frage in den Raum. Wie nicht anders zu erwarten, wurde sie von dem riesigen Ungetüm Barret gestellt, der unversehens in die Kommandostelle eilte. “Ihr geht es gut, Barret! Shelke passt auf die beiden Kinder auf.”, antwortete Tifa schnell, so als ob sie schon auf ihn und die Frage gewartet hätte. Sämtliche Anspannung viel von dem Großen ab und man konnte erkennen, dass er erleichtert darüber war. Seine Schultern senkten sich und er schnaufte beruhigt aus. Trotzdem sah er wie immer schlecht gelaunt aus. Es war ein Teil seiner Persönlichkeit, nur wenn er seine Ziehtochter sah, mit ihr Umgang hatte, hatte er ein Leuchten in den Augen, selbst ein Lächeln huschte ihm oft übers Gesicht. Aber sonst setzte er immer ein grimmiges Gesicht auf. Und doch allem war er ein fähiger Kamerad und guter Freund. Kurz nach Barret betrat Red XIII den Raum und auf ihn, wie nicht anders zu erwarten, Cait Sith, der mechanische Kater. Auf dem ersten Blick sah dieses Bild von ihnen sehr merkwürdig aus. Was daran lag, dass es aussah als ob eine Katze auf einen Hund reiten würde, obwohl Red XIII eher selbst einer Katze glich. Beide gaben ein ziemliches ungleiches Paar ab, während Red XIII letzthin ein ruhiger Geselle war, ergab der Katzenroboter seinen genauen Gegenpart ab. Dieser war eher, für einen Roboter sehr lebendig, sogar fast hyperaktiv, immer auf Trab. Zumindest hatte dies den Anschein. Weshalb auch Red einen ziemlich genervten Gesichtsausdruck machte. Er empfand es wohl als störend, das Cait Sith auf ihn ritt. Und doch sagte er nichts. “Es ist wohl zur Angewohnheit geworden die Welt zu retten.”, meinte Red XIII, dem der leidliche Ton anzuhören war. Cloud konnte nur gleich gesinnt nicken. “Wohl wahr.”, gab Barret knurrend von sich. So bildete sich Stille unter ihnen, nur das Klicken vereinzelter Geräte und das Tippen von Tastaturen waren zu hören, die die Crew von Cid fabrizierte. Alle sahen sehr bedrückt aus, selbst der Roboter Cait Sith. “Cait, weißt du mehr über die Sache mit Sephiroth bescheid?, fragte Cloud nach einer Weile. Schließlich stand die mechanische Katze in Kontakt mit Reeve, dem Kommandeur der WRO, der schließlich alle zusammen getrommelt hatte. Denn wie alle wussten war Cait eine Erfindung Reeves für Spionagearbeiten und der gleichen. “Nicht wirklich. Ich weiß nur, dass Sephiroths Vitalwerte in Ordnung sind, Gehirnaktivitäten vorhanden sind und er sich in einem komatösen Schlaf befindet. Der Makokristall spendet Luft, somit er nicht ersticken kann. Mehr haben wir auch nicht herausgefunden. Noch ist Reeve am überlegen, ob er den Makokristall aufbrechen lassen soll.”, antwortete der Spitzel. Ein Raunen von allen erklang im Raum, außer von Zack. “Wie hat es Sephiroth überhaupt geschafft wieder zu erwachen?!”, regte sich Barret auf. “Noch ist er nicht wach!”, gab Cloud mürrisch und dennoch neckend zurück. “Verarsch mich nicht! Du weißt ganz genau, wie ich das meinte!”, donnerte der Kollos. Cait Sith fing zu kichern an, rollte sich beinahe hin und her auf den Rücken des Tieres. Red währenddessen schüttelte leicht vergnügt den Kopf. Selbst die einzige Dame unter ihnen könnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war auch immer lustig mit anzusehen, wie man Barret leicht veräppeln konnte und er sich dabei aufregte. Clouds Aussage entsprach aber auch einer sarkastischen Situationskomik. “Na wenigsten verlieren wir unseren Humor nicht dabei.”, meinte Cait, der sich wieder etwas beruhigte. “Um beim Thema zu bleiben… Wir haben doch alle Überreste von Jenova beseitigt, oder?”, fuhr Red XIII ernst fort. “Ist noch etwas von dem Monster erhalten, und wir wissen nichts davon?”, fragte Tifa. Cloud verschränkte die Arme vor seiner Brust und senkte nachdenklich seinen Kopf. “Anscheinend, schließlich ist Sephiroth wieder da.” “Hey, nur weil er wieder am Leben ist, heißt das noch lange nicht, dass er der Übeltäter sein wird.” mischte sich Zack nach kurzer Ruhe ein. Alle Augen richteten sich auf ihn und sahen ihn fragend an. “Zack, was weißt du?”, zürnte Cloud leicht. In letzter Zeit war er wirklich sehr reizbar, zumindest Zack gegenüber. Eigentlich nur Zack, seit dieser aufgetaucht war. “Ähm… eigentlich nichts! Ich meinte ja nur.”, erklärte Zack, verhältnismäßig hilflos aussehend. Clouds Augen verengten sich mürrisch zusammen. Wut kochte in ihm. Warum war er nur so gereizt? “Wir sind gleich wieder da.”, knurrte Cloud, packte Zack am Arm und zerrte diesen heraus aus der Kommandostelle. Die Tür ging hinter ihnen zu und Stille herrschte für kurze Zeit. Es schien als ob die Zeit zwischen den beiden Männer eingefroren war, denn keiner von ihnen bewegte sich oder sagte auch nur ein Wort. Trotzdem lag Anspannung in der Luft. Cloud war wütend, fast zornig. Erklären konnte er es sich selbst nicht, warum es so ausartete. Seitdem er aufgestanden war, war er schon so. Irgendwas reizte ihn derart. Ob es der Traum war, Zack, Sephiroth oder etwas anderes wusste er nicht genau zu sagen. Und jetzt, durch die Aussage von Zack brachte es das ganze Fass zum überlaufen. Cloud wollte nicht so sein, er wollte wieder seine Coolness zurück erlangen, doch es ging nicht. Selbst von Zehn bis Null zu zählen, funktionierte nicht. “Cloud…?”, brach Zack die Stille. “Was meinst du eigentlich damit, was du eben gesagt hast?”, knirschte der Blonde. “Was? Das Sephiroth nicht der Schuldige sein könnte?, kam die Gegenfrage. “Wie kommst du eigentlich darauf? Natürlich wird Sephiroth wieder die Welt vernichten wollen. Er kann gar nicht anders, er ist zerfressen von Jenova. Sephiroth wird es immer und immer wieder versuchen. Er glaubt, er sei einer vom ‘altem Volk’, was er aber nicht ist. Er wird immer Schuld haben.”, donnerte Cloud. Soviel innere Aufregung war er nicht gewohnt. Er fühlte sich schwach, was auch daran lag, dass er die Nacht schlecht geschlafen und nichts zum Frühstück zu sich genommen hatte, und musste sich hinsetzen mit der Wand am Rücken. Sein Kopf dröhnte, zu viele Gedanken schwirrten in diesem herum. Große Verwirrung breitete sich aus, schmerzhaft zog sie sich durch die Synapsen seines Gehirns. “Er ist schuld an allem. Sephiroth wird immer schuld haben.”, kam es nur flüsternd von dem Blonden. “Es hätte alles anders sein können.” Auf seinen angewinkelten Beinen legte er seine Arme darauf, nur um den Kopf darin zu vergraben. Verzweiflung herrschte in seinen Gedanken. Überfordert war er mit der ganzen Sache. Cloud hatte es so sehr erhofft in Ruhe leben zu können, fernab von Sephiroth und der Vergangenheit, die mit jenem verbunden war. Leicht zu zittern fing er an, versuchte es dennoch zu unterdrücken. Cloud wollte seine Wut und Verzweiflung herausschreien, was nicht ging, viel zu sehr hatte er sich unter Kontrolle. Wobei man es nun wiederum nicht als Kontrolle bezeichnen konnte, schließlich wollte er es, konnte es aber nicht. Zack kniete sich zu ihm hin, hielt eine Hand auf Clouds Schulter und fing an zu erzählen. “Es stimmt, Sephiroth ist von Jenova zerfressen, aber stell dir doch einmal vor, wenn es nicht so wäre.” Leicht erhob Cloud den Kopf, linste zu Zack hinauf und sah ihn fragend an, dennoch konnte er sich etwas darunter vorstellen, was der Schwarzhaarige meinte. “Meinst du nicht auch, wir sollten versuchen, die Zellen Jenovas aus ihm zu entfernen… zumindest die, die seinen Verstand benebeln?” Wieder vergrub Cloud seinen Kopf, bewegte ihn etwas in seinen Armen, was danach aussah, dass er nicken würde. Irgendwo hatte Zack Recht, es war schon etwas Wahres dran. Aber wie sollte das funktionieren? Der blonde konnte sich keinen Reim darauf bilden. “Und wie sollen wir das anstellen?”, fragte er nach kurzer Zeit. “Hm… keine Ahnung, aber vielleicht weiß ja dieser Reeve, der gestern anrief, wie es gehen könnte. Er wird bestimmt fähige Wissenschaftler auftreiben können.” Ein wohliges Gefühl beschlich Cloud, als Zack ihm den Nacken leicht kraulte. Die kurzen Fingernägel, strichen zärtlich über seine Haut, auf und ab. Dadurch bildete sich Gänsehaut auf seinen Rücken, weshalb er anheimelnd durchatmete. “Warum machst du das?”, fragte Cloud, sah auf und erblickte blaue Augen direkt vor sich. “Das hier?”, kam die Gegenfrage von Zack, welcher aber dann unverhohlen antwortete. “Weil es dir gefällt und ich weiß, dass es dich beruhigt.” Cloud war gefangen in dem Blick seines Kameraden. Warum mussten auch die Augen so eine Ausstrahlung besitzen? “Cloud, es wird alles wieder gut.”, meinte Zack, als es aussah, dass dieser näher kam. “Bleibst du?”, fragte der Blonde unbewusst. Hatte er es wirklich gesagt? Oder hatte er es nur gedacht? Ein kleines Grinsen huschte über die Gesichtszüge des anderen. Cloud schrak leicht auf, als er die Stirn des Schwarzhaarigen auf seine spürte und selbst ihre Nasenspitzen berührten sich, unbedacht. “Lass uns die Zeit einfach sinnvoll nutzen, ja?”, flüsterte Zack fast. Der Blonde konnte nur nicken, war trotzdem immer noch gebannt von dem anderen. Sein Atem wach flach, sein Herz raste, selbst ein Kribbeln zeigte sich in seiner Magengegend. Zack war ein fantastischer Mensch, kaum war dessen Gemüt betrübt. Immer hatte der Schwarzhaarige gute Laune, lachte viel, und wenn nicht dies, war es ein Lächeln und seine strahlenden Augen, welche sein Gesicht zierten. Cloud hatte ihn öfters darum beneidet. Er wollte auch so sein wie Zack, nur das es ihm nie wirklich gelungen war. Selbst als der Blonde, durch Jenova, die Persönlichkeit des anderen übernahm, kam nie diese Art zum Vorschein. Cloud beschlich ein trauriges Gefühl. Er wollte nicht, dass Zack wieder ging. Schließlich war dieser wieder hier, sollte also auch nicht wieder verschwinden. Zack könnte auch bei ihm wohnen, auch könnte dieser ein Teil der Familie werden. Hauptsache war es, das sein Freund in seinem Leben blieb! “Komm, lass uns zu den anderen gehen. Sie warten bestimmt.”, meinte Zack nach gefühlter langer Zeit, stand auf und reichte Cloud die Hand. Dankend nahm der Blonde sie an, richtete sich auf, sah noch einmal kurz in die Augen des anderen und ging dann voraus und Zack war dicht hinter ihm. Beide, oder vielmehr Cloud, wurden erwartet. Fragend wurden sie angeschaut und Cloud fing zu erzählen an. “Zack hat eine einleuchtende Idee! Ich hoffe, dass sein Plan in die Tat umgesetzt werden kann.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)