Chikyû no shi von Kooriko_Cosplay (Bringt es was sich zu wehren?) ================================================================================ Kapitel 1: Erweckung -------------------- Sie spürte ein Rütteln. “Wach auf Schlafmütze! Rettum will, dass du das Haus sauber machst!”, erklang eine ihr bekannte Stimme. Und sie mochte diese Stimme nicht. Sie konnte diese Stimme noch nie so recht leiden und im Moment war sie ihr so lästig, dass sie am liebsten ihren Dolch genommen und diese Person, die ihre Zwillingsschwester war, sofort und ohne zu zögern die kehle aufgeschlitzt hätte. Doch diesmal verzichtete sie darauf. Immerhin wollte sie sich keinen Stress mit ihrer Rettum einhandeln. Den konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Also stand sie murrend auf. Sie rieb sich miesgelaunt den restlichen Schlaf aus den Augen. Ihr Zwilling stand da und sah sie hochmütig an. “Was ist?” “Nichts. Ich dachte nur eben, wie verschieden wir sind,”, knurrte sie, drehte sich um und verließ die kleine schäbige Kammer. Mühsam hievte sie sich auf ihrem harten, schmalen Bett. Dann streckte sie sich und verbog sich. Sie bog sich so weit nach hinten, bis ihr Kopf Gesäß berührte. Dann richtete sie sich wieder auf und ging zu der Truhe die am Ende ihres Bettes stand. Sie bestand aus dunklem Holz und war nicht sonderlich gut gefüllt. Sie ging davor in die Hocke, öffnete sie und zog ein dunkelrot-schwarzes Kleid heraus. Sie streifte das einfache Leinenkleid ab, ließ es an ihrem Körper herabgleiten. Ihr Körper war schmal, hochgewachsen. Die Haut war weich, aber abgehärtet und bleich. Schnell zog sie das Kleid an. Dann flocht sie ihre knielangen violettfarbenen Haare zu einem kurzen dicken Zopf zusammen, legte schnell das Leinenkleid in die Truhe, schloss diese und verließ dann ihre Kammer. Sie ging einen langen Flur entlang. Es dauerte nicht lange und sie kam in eine Küche. Dort stand eine hochgewachsene Frau. Sie trug ein kostbares schwarzes Gewand, welches mit silbernen Linien verziert war. Ihr Körper war zwar hochgewachsen aber nicht schlank. Sie war immer fett. Ein Fluch der vielen Schwangerschaften, die sie schon hinter sich hatte und die noch kommen würden. Im Moment war ihre Mutter schon wieder schwanger. Die Frau sah sie ungeduldig an. “Beweg dich endlich!”, zischte sie sauer, “, auf dich wartet ein Haufen Arbeit!” Sie zeigte auf einen Holzeimer, welcher mit Wasser gefüllt war. Das Mädchen ging schweigsam an die Arbeit. Sie hob den Eimer auf, nahm den schmutzigen Lappen und begann die Küche zu säubern. Als letztes schrubbte sie den Boden ab. Nach der Küche bearbeitete sie jedes Zimmer des großen Schlosses. Als sie gerade im Keller an den Quartieren der Ritter ihres Vaters und ihrer vielen Brüder vorbeikam, traten ein paar der Ritter heraus und beobachteten sie grinsend dabei. “Mal wieder am Putzen Süße?!”, ertönte eine hönische männliche Stimme. Stimme kannte sie nur allzu gut. Er war der Grund warum sie das ganze Schloss putzen durfte. Sie sah auf. In der Tür lehnte ein fast zwei Meter großer Mann. Seine Haare waren dunkel und reichten ihm bis knapp auf die Schultern. Seine Augen waren gelb. Seine Gesichtszüge waren klar und wohlgeformt. Er war muskulös, schlank. Sowie alle Ritter ihrer Familie. An seinem sowie an den Körpern der anderen Ritter ihrer Familie befand sich kein Gramm fett. “Lass mich in Ruhe Zaonth!”, knurrte sie aggressiv. Ein Raunen ging durch die Ritter. Trotzdem wusste sie das sie es nicht ernst meinten. Niemand nahm sie so wirklich ernst. “Bist du immer noch sauer Süße?!”, fragte er belustigt. Eseirb richtete sich auf. Noch kniete sie auf dem Boden. Den Eimer neben sich. Den Lappen in der Hand. “Sag mir warum ich nicht auf dich sauer sein sollte? Weil du ein Ritter meiner Familie bist? Weil du ein Mann bist und nur deine “Männlichkeit” zeigen wolltest? Weißt du was? Das alles ist mir scheißegal! Ich hasse euch alle! Egal ob ihr die Ritter meiner Familie seid oder nicht! Und solltest du jemals Hand an eine meiner Schwestern legen wollen, überleg es dir lieber zweimal. Immerhin weißt du nicht ob ich sie beschützen würde oder ob ich sie dir überlasse!”, zischte sie kalt. Dann beugte sie sich wieder leicht nach vorn. Mit dem linken Arm stützte sie sich auf dem kalten Boden ab und schruppte ihn ab. “Du bist wirklich stinkig nur weil ich das gesagt hab oder? Das ich dich regelmäßig flachlege? Man, man, man...du solltest dich mal reden hören Süße...dann wärst du nicht so aggressiv...oder...,”, er grinste und stieß sich vom Türrahmen ab. Dann kam er auf sie zu. “...hast du deine Tage? Vielleicht willst du ja auch nur, dass ich es dir gleich hier besorge!” Bei diesen Worten erstarrte Eseirb. Sie drehte sich um, kam dabei auf die Füße. Den Lappen hatte sie fallengelassen. Sie hatte den Eimer in der Hand. Noch bevor Zaonth reagieren konnte hatte sie den Inhalt über ihm gelehrt. Das Wasser war schon recht schmutzig gewesen. Nur bedeckte es ihn. Seine Haare klebten ihm am Kopf. Das Gesicht war vor Schreck starr. Wütend sah er sie an. “Du Drecksstück!”, zischte er. Eseirb grinste nur höhnisch. “Das nennt man dann wohl Pech!”, mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den Gang. Immer noch wütend starrte er ihr nach. Er sah ihre eleganten Bewegungen. Gott wie sie sich bewegte! Sie dabei anzusehen, war für ihn die reinste Qual. Ihr Anblick entfachte in ihm ein tiefes Verlangen. Das Verlangen sie so zu behandeln wie sie es in solchen Situationen verdiente. Eine ordentliche Tracht Prügel! Irgendwann bekäme er seine Rache, und dann! Ja dann würde sie vor ihm auf dem Boden liegen. Der schlanke, fast unterernährte, bleiche Körper nackt und von Blutergüssen und Schnitten übersäht. Feine Rinnsaale ihre Blutes würden sich auf dem Boden ausbreiten. Tränen würden ihr Gesicht bedecken. Sie würde ihn anflehen aufzuhören. Würde ihn anbetteln Gnade walten zu lassen. Gott wie wünschte er sich diesen Tag herbei! Bei dem bloßen Gedanken daran könnte er sich einen runter holen! Plötzlich erklang ein Räuspern. “Zaonth...ähm...ich sags ja nur ungern aber...wenn du ihr weiter hinterherrennst, dann kommst du beim Training nie vor ran!”, erklang da die Stimme seines besten Freundes. Zaonth wandte sich ihm zu. Aggressiv zog er die linke Augenbraue in die Höhe und starrte ihn an. “Was?!” “Du bist steif!”, kam die knappe Antwort von Reyth. Zaonth erstarrte. Dann sah er nach unten. Er fluchte und ging so schnell er konnte wieder in den Raum zurück. Die anderen grinsten nur. Sie kannten das schon. Jedesmal wenn sich Zaonth an Eseirb ranmachte, endete es meist darin, dass sie ausrastete und er immer süchtiger nach ihr wurde. In dem großen Ritterquartier ging Zaonth in eine dunkle Ecke. Er riss sich die Kleider vom Leib und stieg in einen Holzbottich. Er beugte sich über den Rand, hob einen einfachen Tonkrug über seinen Kopf und goss sich schnell das eiskalte Wasser über den Körper. Dann kniete er sich in den kleinen Bottich und schrubbte sich den Dreck und Schmutz des Schlosses vom Körper. Als er fertig war stieg er nackt aus dem Bottich, ging zu seinem harten Lager und legte sich hinein. Dann schloss er einfach die Augen und schlief sofort ein. Kurz bevor er in das Reich der Träume abtauchte und sich der Schleier der Dunkelheit über hin zog, dachte er an eine sich am Boden windende Eseirb die ihn um Gnade anflehte. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und dann war er weg. Sie ging durch den Gang. Sie spürte die Müdigkeit in ihren Knochen. Der Hunger war wieder da. Bald würde sie trinken müssen. Seufzend ging sie in eine schmale Abstellkammer und stellte den Eimer auf den Boden. Da fiel ihr auf, dass sie den Lappen vergessen hatte. Verdammt! Mist verfluchter Zaonth! Musste er sie den auch immer wieder ärgern?! Was fand er nur an ihr? Sauer verließ sie die Abstellkammer. Nun stand sie da. Allein und verlassen in dem langen, kalten Gang, welcher nur von ein paar Fackeln erhellt wurde. Ein Seufzer entfuhr ihr. Sie würde den Lappen holen müssen. Wenn sie ihn dort unten liegen lassen würde, bekäme sie Stress mit ihrer Mutter. Oh man...so was konnte sie sich nicht leisten. Auf gar keinen Fall würde sie sich weiteren Ärger mit ihrer jähzornigen Mutter einhandeln. Also ging mit schnellen Schritten den gang entlang. Mit schnellen Schritten folgte sie einer langen schmalen Treppe hinab in den unteren Bereich des Schlosses. Hinunter in die Quartiere der Ritter. In dem entsprechenden Gang indem sie Zaonth den Eimerinhalt übergegossen hatte blieb sie stehen. Die Türen der Quartiere waren verschlossen. Gut! Das war sogar sehr gut! Sie suchte den Boden ab. Doch sie konnte den Lappen nirgendwo finden. Verwirrt runzelte sie leicht die Stirn. Dieser verflixte Lappen musste doch irgendwo hier unten sein! Ein erschreckendes Gefühl beschlich sie. Die hatten den Lappen doch nicht etwa mit ins Quartier genommen?! Och nee! Das gibst ja wohl nicht! Verfluchte Bastarde! Sie fluchte innerlich. Dann lehnte sie sich gegen die kalte Steinwand und ließ sich daran herab rutschen. Sie stützte ihren Kopf mit den Händen. Die Finger verkrampften sich in ihren Haaren. »Was bitte soll ich denn jetzt machen?! Weiteren Ärger mit meiner Mutter kann ich mir echt nicht leisten! Wenn ich den Lappen nicht zurückbringe dreht sie mir buchstäblich den Hals um! Und das nur wegen eines Lappens! Gott...warum musste ich nur ein weiteres mal ausrasten?! Andererseits...wenn ich da jetzt rein gehe und den Lappen hole...nein! Das kann ich nicht tun...wenn nun einer von denen aufwacht, dann bin ich erledigt! Dann kann ich eigentlich gleich von der obersten Zinne runter hopsen. Man...warum passiert eigentlich nur mir solch ein Scheiß? Gut...ich hab mich damit abgefunden, von meinen Eltern verhasst zu sein aber...wieso muss ich nur ständig solche durchleben? Immer wieder diese Missverständnisse! Gott wie ich diesen Körper und dieses Leben hasse!«, dachte sie mit leichter Verzweiflung. Nach ein paar Minuten stand sie geschwind vom Boden auf. Vorsichtig sah sie nach rechts und links Hoffentlich kam hier niemand vorbei und erwischte sie. Das wäre dann echt Scheiße. Sie atmete tief durch, konzentrierte sich und glitt einfach durch die Steinmauer. Auf der anderen Seite befand sich ein großer dunkler Raum. Sie brauchte einen Moment um sich zurecht zu finden. Vorsichtig sah sie sich um. Da entdeckte sie den Lappen! Er lag auf einem rohen Holzschemel. Sie schlich auf Zehenspitzen schlich sie zu dem Schemel, streckte die Hand nach dem Lappen aus. Plötzlich schnellte eine Hand nach vorn und packte sie hart. Sie erschrak, hätte beinah aufgeschrieen, konnte aber ihn im letzten Moment aber unterdrücken. Die Person, dem die Hand gehörte, richtete sich auf. Leinendecken glitten herunter. Eseirb blieb fast das Herz stehen vor Schreck. Sie stand vor Zaonth! Er starrte sie unverwandt an. Musterte sie. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er zog sie näher zu sich heran. Eseirb stemmte sich mit all ihrer Kraft dagegen, aber das half ihr nichts. Er war fiel stärker als sie. Ein Knurren stieg aus seiner Kehle auf. Mit einem Ruck zerrte er sie zu sich. Zog sie auf seinen Schoß. Sie spürte wie sich schnell seine kräftigen Arme um sie legten. Also konnte sie nicht mehr flüchten. “Na wen haben wir denn da?! Die kleine Eseirb! Jungs!”, rief er. Seine tiefe Stimme war noch etwas in die Tiefe gefallen. Die anderen Ritter im Quartier regten sich. Murmelten leise Flüche, weil sie geweckt worden waren. Eseirb versuchte noch einmal sich aus seinem Griff zu winden. Es brachte ihr nichts ein. Zaonth hielt sie eisern fest. Verzweiflung stieg in ihr auf. Da flackerten plötzlich Fackeln auf. Erschrocken sah sich Eseirb um. Die anderen Männer standen in dem großen Raum herum und musterten sie. Einige grinsten. Andere sahen sie feindselig an. “Was machst du hier?!”, fragte Zaonth ihr flüsternd ins Ohr. “Ich wollte nur den Lappen holen...,”,hauchte sie. Zaonth presste ihren Brustkorb zusammen. Sie bekam allmählich keine Luft mehr. Die Sicht verschwamm vor ihren Augen. “So, so...nur einen alten stinkenden Lappen holen wie? Da frag ich doch glatt wie der hier hergekommen ist!”, sagte Zaonth grinsend. Er drückte sie noch fester an sich. Da spürte sie etwas. Sie sah sich hektisch um. Und nun bemerkte sie im Zwielicht etwas. Diese Männer waren alle nackt! Oh, Gott steh ihr bei! Ritter schliefen immer nackt! Warum hatte sie daran nicht gedacht?! Und außerdem wusste Eseirb auch, dass wenn ihr hier unten etwas passierte, was es bestimmt tat, dann würde sie bei ihren Eltern noch tiefer in Ungnade fallen. Wenn das eigentlich noch möglich war. Tränen stiegen in ihren Augen auf. Die Luft wurde ihr immer knapper. Sie wollte nicht noch tiefer in den Abgrund sinken! Sie wollte nicht in die Dunkelheit, nicht in die Kälte! Sie hasste die Dunkelheit! Sie begann heftiger ein und auszuatmen. Tränen rannen ihr über die Wangen. Die Männer lachten bei dieser Reaktion. Sie spürte Zaonth`s Hand. Sie wanderte ihre Mitte hinauf zum Ausschnitt, löste das Band ihrer Korsage. Er pustete ihr ins Ohr. Dann glitt seine kühle Hand in ihren Ausschnitt. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck bei dieser Berührung. Er war eiskalt! Sie spürte wie sich etwas in ihr regte. Eine Hitze der Wut. Sie wollte keine Kälte, keine Dunkelheit. Sie wollte Wärme, Helligkeit. Er schrie plötzlich auf. Ihr Körper glühte regelrecht. Hektisch warf Zaonth sie von sich herunter. Er musterte sie und sah dann seine Hand an. Sie war gerötet. Sie hatte ihn verbrannt! Eseirb lag am Boden. Sie regte sich nicht. Der Fußboden erwärmte sich langsam. Dampf stiegt von ihr auf. Vor Schreck wusste Zaonth nicht genau was er tun sollte. Er starrte ihren Körper nur an. Wie er da lag, auf dem Boden. Glühend. Sich immer weiter erhitzend. Plötzlich entrang sich ein Keuchen ihrer Kehle. Sie stand mühsam auf. Stemmte sich unter höllischer Kraftanstrengung vom Boden hoch. Sie stand auf. War etwas wacklig auf den Beinen. Sie schwankte etwas. Ihr Kopf war gesenkt. Ihre langen Haare hingen ihr wie ein langer violettfarbener Vorhang vor dem Gesicht. Die anderen Ritter starrten sie entsetzt an. Sie konnten nicht fassen was da passierte. Zaonth verstand es auch nicht sofort. Dann fiel es ihm wie die Schuppen von den Augen. Sie durchlebte gerade ihre “Erweckung”. “Was...was zum Geier geht denn mit der ab?”, fragte einer der Ritter. Die Meisten hatten so etwas noch nicht erlebt. Immerhin lief das bei Aristokraten anders ab als bei der normalen Bevölkerung ihres Volkes. Zaonth starrte Eseirb immer noch wortlos an. Langsam hob sie ihren Kopf. Ihre Augen glühten dunkelrot. Ein Zittern ging durch ihren Körper. Sie strahlte nun eine solche Hitze ab, dass es fast nicht mehr zum aushalten war. Plötzlich rann ihr ein schmaler Rinnsaal dunkelroten Blutes aus dem Mund. Dann floss ihr auch Blut aus den Augen und der Nase. Zaonth war immer noch wie gelähmt. Er wusste sie brauchte das Blut eines schon erwachsenen E`ripmaven damit sie nicht draufging. Doch er konnte sich nicht rühren. “Alte Scheiße! Die blutet aus den Augen und der Nase!” “Und der Fresse!” “Mein Gott! Wenn sie hier draufgeht dann kriegen wir Ärger! Scheißegal wie sehr sie ihre Eltern hassen!” Zaonth erwachte aus seiner Starre. Er ließ seine Kraft hinausströmen. Er sprang auf sie Füße. Verdammt war der Boden heiß. Er packte ihren Körper, biss sich das Handgelenk auf und ließ sein eiskaltes Blut in ihren Körper fließen. Die anderen waren wie erstarrt. Zaonth Körper wurde immer heißer. Die Schmerzen wurden stärker als er sich heftige Verbrennungen zuzog. Ihr Körper kühlte allmählich wieder ab. Sie kam langsam wieder zu Bewusstsein. Sie sank zu Boden. Zog Zaonth mit sich zu Boden. Er ließ sie zu Boden sinken. Sie lag da. Halb bei Bewusstsein, halb bewusstlos. Langsam richtete sie sich auf. Zaonth kniete vor ihr auf dem Boden. Die Muskeln aufs äußerte angespannt. Bereit sie bewusstlos zu schlagen, sollte sie die anderen angreifen. Langsam richtete sie sich auf. Sie wischte sich das viele Blut aus dem Gesicht. Dann sah sie ihn an. Er sah den Hunger in ihrem Blick. Er zog die Augenbrauen hoch. Ein tiefes, zustimmendes Knurren stieg aus seiner Kehle auf. Eseirb reagierte blitzschnell. Sie fiel praktisch über ihn her. Entblößte ihre Fänge die sich auf das dreifache verlängerten und rammte sie in seinen Hals. Dabei klammerte sie sich an ihn. Verhinderte, dass er weglaufen konnte. Zaonths Schwertbrüder sahen dem Ganzen fassungslos zu. Eseirb trank gierig Zaonth Blut. Er spürte die Gier in ihr. Sie musste schon ziemlich hungrig gewesen sein. Anscheinend hatte sie nie viel gegessen. Was auch erklärte, warum sie so dünn war. Es dauerte fast 20 Minuten bis sich Eseirb sich von seinem Hals löste. Und dann auch nur wiederwillig. Als sie von ihm abließ starrte sie ihn an. Ihre Augen waren nun nicht mehr rot sondern strahlten in einem hellen, wunderschönen Grünton. Zaonth keuchte. Sie hatte ihn fast vollständig ausgesaugt. Mein Gott war sie hungrig! Eseirb`s Augen weiteten sich. Sie starrte auf die Wunde an seinem Hals. Fast fahrig fuhr ihre Hand zu ihrem Mund. Als sie die langen Fänge berührte wich sie erschrocken zurück. Zaonth lächelte müde. Er spürte wie sich die Wunde bereits zu schließen begann. Eseirb wich noch ein Stück zurück. Sie sprang hastig auf die Beine und stürmte aus dem Quartier. Dabei öffnete sie nicht einmal die Tür sondern verschwand einfach durch die Wand. Zaonth versuchte auf die Beine zu kommen, doch er schaffte es nicht. Sie hatte zu viel getrunken und ihn so sehr geschwächt, dass er nicht einmal mehr aufstehen konnte. Nun kamen ihm seine Schwertbrüder zu Hilfe. Sie zogen ihn hoch und legten ihn ins Bett. Dann spürte er noch wie er zugedeckt wurde. Sein letzter Gedanke, bevor ins Reich der Dunkelheit fiel galt Eseirb. Sie hatte so schön, so verführerisch ausgesehen, als sie da so hungrig dagesessen hatte. Gott! Dieser Blick! Ihre Augen! Sie war wie eine Droge! Sollte sie noch einmal von ihm trinken wollen oder müssen, dann würde er sich mit Freuden zur Verfügung stellen. Sie rannte hektisch durch die langen Steingänge. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie stürmte in ihre Kammer. Schlug die Holztür hinter sich zu. Keuchend lehnte sie sich dagegen. Ihre Lungen brannten. Verzweifelt wischte sie sich die Tränen weg. Sie zog sich das blutbefleckte Kleid aus und schmiss es in die nächstbeste Ecke. Sie ging zu ihrer Kleidertruhe, öffnete sie und zog das Leinenhemd heraus. Sie streifte es sich über. Dann schloss sie die Truhe wieder. Sie war immer noch wie betäubt. Sie hatte wirklich von Zaonth getrunken. Hatte sich an seinem Hals genährt und ihn dabei fast umgebracht. Sie schleifte sich zu ihrem schmalen harten Bett und kroch hinein. Dann zog sie das Lacken über sich und wünschte sich sie könnte ihn nicht in sich spüren. Sein Blut. Gott, er hatte gut geschmeckt! Sie spürte den Drang wieder hinunter in den Keller zu gehen. Zurück zu ihm. Sie wusste das dieser Drang nicht aus Bluttrinken heraus entstand. Sie hatte ihn gekostet. Er hatte gut geschmeckt und nun verlangte ihr Körper nach mehr. Und zwar nicht nach seinem Blut! Sie rollte sich eng zu einer Kugel zusammen. Sie wollte sich so nicht fühlen! Weitere Tränen rannen ihr über die Wangen. Ein Keuchen entrang sich ihrer Kehle. Gott wie sie ihren Körper hasste! Eseirb versuchte zu schlafen. Es funktionierte nicht. Durch das trinken seines Blutes fühlte sie sich wacher als jemals zuvor. Sie fühlte sich regelrecht lebendig. Weinkrämpfe schüttelten ihren Körper. Weinkrämpfe die sie noch bis spät in die Nacht hinein begleiteten, bis sie vor Erschöpfung einfach einschlief. Am nächsten Morgen wurde sie wieder wachgerüttelt. Mühsam schlug sie die Augen auf. Diesmal war der unerwünschte Wecker nicht ihr nerviger Zwilling. Diesmal war es ihre Mutter. Verwirrt blinzelte Eseirb. In den Augen ihrer Mutter stand Sorge und Zorn zugleich. Sie hielt ihr das schwarze Kleid vor die Nase. Das Kleid das sie am vorherigen Tag getragen hatte. Mühsam richtete sich Eseirb auf. “Kannst du mir mal bitte erklären warum hier Blut auf dem Kleid ist?”, fragte sie fauchend. Wenn sie sich gestern Nacht so stark wie noch nie gefühlt hatte, dann war sie heute so ermattet, als hätte sie ca. 3 Monate nicht geschlafen. “Ich hatte es gestern an...,”, murmelte Eseirb noch schlaftrunken. “Und? Woher kommen die Blutflecken?!”, fragte ihre Mutter reichlich wütend. Eseirb rieb sich die Schläfen. Sie versuchte sich zu erinnern. Dann fiel auf einmal alles wieder ein was in der vorherigen Nacht passiert war. Sie wurde flammend rot. “Ich...glaube ich hatte gestern Nacht meine “Erweckung”...,”, sagte sie vorsichtig. Sie sah ihre Mutter zaghaft an. Erwartete schon fast eine Tracht Prügel zu bekommen. Das Gesicht ihrer Mutter war kalkweiß geworden. Ungläubig starrte sie ihre Tochter an. Das Kleid fiel ihr aus der Hand. Die Knie gaben unter ihrem Gewicht nach. “RETTUM!”, schrie Eseirb erschrocken auf. So hatte sie ihre Mutter noch nie erlebt. “Wer...wer hat dich genährt?”, fragte sie. Ihre Stimme war ein einziges Hauchen. Nun wurde Eseirb noch röter. “Zaonth...er...er hat mich gestern wieder geärgert, ich hatte ihm das Putzwasser übergekippt und aus versehen den Lappen unten vergessen. Als ich ihn holen wollte, musste ich in das Quartier der Ritter...dort...hat er...mich berührt und ich bin glaub ich ausgerastet...ich...ich wollte es nicht Rettum aber...er war so eiskalt...ich...ich hasse die Kälte...ich...war so hungrig...ich...ich...,”, ihre Stimme versagte. Tränen rannen ihr in Strömen über die Wangen. Sie krümmte sich zusammen. Verzweiflung erfüllte ihr Herz. Sie sah Eseirb erschrocken an. Sie weinte! Die kühle Eseirb weinte vor ihren Augen! Dabei hatte sie nie auch nur einen Ton von sich gegeben! Auch dann nicht, wenn sie Eseirb als kleines Mädchen öffentlich gedemütigt hatte. Ihre Tochter weinte das erste mal seit 17 Jahren vor ihren Augen! Und das offensichtlich, weil sie Angst vor ihr hatte. Sie konnte die Angst und die Verzweiflung in ihrer Tochter spüren. Tränen stiegen in ihr auf. Dabei hatte sie immer gedacht, ihre Tochter sei gefühllos oder würde die Beleidigungen einfach so wegstecken. Aber offensichtlich war das ein Irrtum. Im Gegenteil. Eseirb schien sogar sehr empfindlich zu sein. Vorsichtig streckte sie die Hand nach ihrer Tochter aus. Als sie ihr weiches Haar berührte zuckte Eseirb zusammen als erwarte sie Schläge. Bei diesem Gedanken rannen ihr Tränen über die Wangen. Sie umarmte ihre verängstigte Tochter stürmisch und drückte sie an sich. Wie konnte sie nur so grausam gegenüber ihr gewesen sein? Wie konnte sie nur glauben Eseirb wäre das genaue Gegenteil ihres Zwillings? Wäre gefühllos und kaltblütig? Sie erschrak zutiefst als ihre Mutter sie in ihre Arme riss. Das hatte sie nach all den Jahren des Schmerzes und der Demütigungen nicht erwartet. Alles nur dies hatte sie nicht erwartet. Sie spürte die Liebe und Zuneigung ihrer Mutter ihr gegenüber. Sie erwiderte die Umarmung und genoss das Gefühl einer liebenden Mutter die sie nicht hasste. Auch wenn sie sich vielleicht irrte und ihre Mutter sie in ein paar Sekunden wieder anbrüllen sollte. Sie würde diesen Augenblick, diese Gefühle der Liebe in sich aufsaugen wie ein Schwamm, der Wasser in sich aufsaugt. Dann fiel ihr ihre Schwester ein. “Re...Rettum...was ist mit Soyoka? Ich meine sie müsste doch auch ihre “Erweckung” gehabt haben, wenn ich sie hatte dann...,”, ihr Stimme versagte. Bei dem Gedanken ihre Schwester wäre vielleicht qualvoll gestorben, wie sie es wäre wenn Zaonth sie nicht genährt hätte, bildete sich ein Kloß in ihrem Hals. Ihre Mutter ließ sie los, sah ihr in die Augen. Mein Gott! Sie hatte geweint! Genau wie sie hatte ihre Mutter wegen ihr Tränen vergossen! Dann nickte ihre Mutter und stand auf. “Ich werde nach ihr sehen,”, sagte sie und lächelte. Als Eseirb Anstalten machte aufzustehen und mit zukommen, sah ihre Mutter sie streng an. “Du bleibst im Bett Eseirb! Das gröbste hast du überstanden, aber du bist immer noch geschwächt! Auch wenn du das Blut eines Ritters in dir hast, so braucht dein Körper doch einige Zeit bis er sich an die Umstellung gewöhnt hat.” Gehorsam nickte Eseirb und blieb im Bett. Ihre Mutter verließ ihre Kammer. Eseirb legte sich wieder hin und starrte an die Decke. Dann schloss sie die Augen und horchte. Konnte sie ihn spüren? Mein Gott! Sie konnte Zaonth Präsenz spüren! Das musste wohl an seinem Blut liegen! Aber...stopp mal! Da stimmte doch etwas nicht! Seine Präsenz war schwach. Sie war da aber sie war kaum zu spüren...Eseirb richtete sich auf. Was ein fataler Fehler war. Durch das heftige Aufrichten drehte sich alles. Sie schüttelte den Kopf. Dann sprang sie aus dem Bett. Sie dachte daran, dass ihre Mutter sie bestrafen würde, wenn sie ihr nicht gehorchte. Doch das war ihm Moment egal. Sie raffte das Kleid, streifte es sich hektisch über, schloss so schnell sie konnte ihre Korsage und stürmte aus ihrer Kammer. Sie rannte durch die von Fackeln erhellten Gänge. So schnell es ihre Beine und ihr müder Körper zuließ rannte sie in den Keller. Bei den Quartieren angekommen riss sie die Tür des Ritterquartiers auf und stürmte in den Raum. Sie erstarrte. Überall standen Ritter. Sie waren bekleidet. Na ja...mehr oder weniger. Sie ignorierte die verwirrten Blicke der Ritter. Sie schlängelte sich schnell durch sie hindurch zu Zaonth Bett. Er lag nicht mehr darin. Verwirrt stand sie da. Aber...er musste doch hier sein! Sie hatte ihn gestern fast getötet! Er konnte doch nicht etwa schon wieder herumspringen! Sie beachtete die Ritter nicht, die jetzt noch verwirrter waren als vorher und ging näher an sein Lager. Schlug die Decke zurück. “Suchst du mich?”, hauchte ihr Zaonth ins Ohr. Er stand direkt hinter ihr. Sie drehte sich um. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf sein Bett. Er stand vor ihr. In voller Montur. Geschockt starrte sie ihn an. Amüsiert sah er sie an. Dann begann er zu grinsen und beugte sich zu ihr vor. “Du kannst wohl nicht genug von mir kriegen was?!”, fragte er höhnisch. Das Licht der Fackeln schimmerte auf seinem Brustpanzer. Immer noch verdutzt starrte Eseirb Zaonth an. Sie brachte kein Wort über die Lippen. Dann wurde ihr die Bedeutung seiner Worte schlagartig bewusst. Sie lief sofort flammend rot an. Die Männer lachten. “Ähm...ich...,”, stotterte sie. “Ja?”, fragte er und sein Grinsen wurde noch breiter. Dabei entblößte er seine messerscharfen Fänge. Sie waren lang. Lang, spitz und weiß. Genauso weiß wie auch der Rest seiner Zähne. Eseirb stand ruckartig auf. Zaonth machte einen Schritt nach vorn und sie fiel wieder auf sein Bett zurück. Die anderen lachten wieder. “Wahrlich...dein Verlangen nach meinem Körper muss wirklich groß sein, wenn du dich freiwillig noch einmal hierher begibst und dich sogar auf meinem Lager recht wohl zu fühlen scheinst!”, sagte er boshaft. Eseirb zog die Knie an und stand auf. Da sie nun auf seinem Bett stand überragte sie ihn um ein paar Zentimeter. Kühl sah sie ihn an. “Ich kam nur um mich zu vergewissern, dass du noch lebst und ich dich nicht umgebracht habe!”, sagte sie kühl. Dann legte sie die linke Hand auf seine rechte Schulter. Seine Augen weiteten sich bei dieser Geste. Sie spannte ihre Muskeln in ihrem Körper an und schwang sich dann blitzschnell über ihn und die anderen Ritter hinweg. Sicher landete sie auf ihren Füßen. “Glaub bloß nicht ich wäre so verderbt und würde mich nach deinem Körper sehnen!”, sagte sie kalt und funkelte ihn aggressiv an. Sie machte einige Schritte nach hinten und verschwand durch das Holz der wieder verschlossenen Tür. Auf dem Gang wandte sie sich um und rannte wieder zurück in Richtung ihres Zimmers. Sie war wieder rechtzeitig in ihrem Zimmer, bevor ihre Mutter wieder nach ihr sah. Sie zog sich schnell das Kleid aus und warf es auf die Truhe. Dann sprang sie schnell ins Bett zurück. Müdigkeit überkam sie. Eseirb schloss die Augen. Da hörte sie das leise Knarren der Tür. Sie schnupperte und erschrak. Das war nicht ihre Mutter. Sie öffnete die Augen und richtete sich auf. Zaonth stand im Zimmer. Entsetzt starrte sie ihn an. “Wa...was zum Teufel machst du hier?”, fragte sie entrüstet. Er lächelte, sah sie aber nicht an sondern starrte auf den Boden. “Ich bin wegen dir hier,”, sagte er. Sein Blick glitt nach oben. Bei seinem Blick, wie er sie betrachtete, wurde sie feuerrot. Zaonth näherte sich ihr mit geschmeidigen Bewegungen. Er glich einer Raubkatze. Eseirb schluckte nervös. Sie wich an die Wand zurück und zerrte dabei ihr Laken hinter sich her. Er stand vor ihr. Die Rüstung hatte er nicht abgelegt. Er sah aus als würde er frisch in die Schlacht ziehen. Verwirrt sah sie ihn an. “Was ist?! Warum genau bist du hier?! Ich meine...du willst doch sicherlich nicht nur mit mir reden wollen oder?!”, fragte sie und musterte ihn. Ein hämisches Grinsen flog über seine Gesichtszüge. Er beugte sich vor, legte das linke Knie auf das schmale Bett. Für Eseirb gab es keine Ausweichmöglichkeit. Seine Arme schossen vor und packten ihre Handgelenke. Dann warf er sich regelrecht auf sie und küsste sie. Eseirb schluckte. Sie spürte wie sie flammend rot wurde. Noch röter als vorher. Sie versuchte sich gegen seinen festen Griff zu wehren, was aber nichts brachte. Er schob sie zur Seite und drückte sie in ihr Bett. »Verdammt! Ich kann mich nicht bewegen! Zaonth ist viel zu schwer!«, dachte sie nervös. Da löste er sich von ihr. Sie keuchte und rang nach Luft. Zaonth grinste. “Und? Gefällt dir das?!” “Geh von mir runter!”, brachte sie mühsam hervor. Zaonth bewegte sich nicht. Er blieb regungslos auf ihr liegen. Eseirb spürte Panik in ihr aufsteigen. Sie wollte nichts mit ihm anfangen. Auch wenn ihr Körper ihn vor vielleicht 8 Stunden noch gewollt hatte. Sie verabscheute diese Gefühlsregung in ihrem Inneren und wünschte ihn zum Teufel. Außerdem war er viel zu kalt. Es war als läge das ein Eisblock auf ihr. “Warum sollte ich von dir runter gehen? Du bist so schön warm Eßeus,”, knurrte er mit seiner tiefen Stimme. “Bitte...Zaonth...geh runter von mir...,”, keuchte sie. Tränen stiegen in ihr auf. Er zog die linke Augenbraue hoch. Dann hielt er ihre beiden Handgelenke mit einer Hand fest. Mit der anderen glitt er an ihrem spärlich bekleideten Körper herab und zupfte an ihrem Nachthemd. Panik machte sich in Eseirb breit. Sie sah die Gier in seinen Augen. Und das war nicht die Gier nach Blut oder Reichtum. Sie keuchte entsetzt. Er wollte sie! Hier und jetzt! Sie versuchte ihre Hände zu befreien, um sich gegen ihn zur Wehr setzen zu können, doch er hielt sie eisern fest. Zaonths Hand glitt über ihren Oberschenkel und sank dann zwischen ihre Beine. “Bitte...ich...ich will das nicht...,”, Tränen rannen ihr über die Wangen. Seine Augen weiteten sich. Seine Hand hielt inne. Er starrte sie an. Seine grauen Augen blickten in ihre grünen. Dann erhob er sich etwas und zog das Nachthemd wieder herunter. Er wollte sich gerade erheben, da öffnete sich die Tür. Eseirbs Eltern und ihre Zwillingsschwester kamen in die Kammer. Zaonth stand da wie erstarrt. Eseirb war starr vor Entsetzen. Ihre Mutter und ihr Zwilling starrten sie entsetzt an. In den dunklen Augen von Eseirbs Vater stand die blanke Wut. Eseirb schluckte hart. Sie konnte sich gut vorstellen was jetzt kommen würde. Es gab zwei Variationen. Entweder sie wurde bestraft, oder Zaonth würde bestraft werden. Wenn sie es war, dann würde die Strafe mit großer Sicherheit daraus bestehen, dass man sie entweder verheiratete oder in ein Kloster steckte. Würde man Zaonth bestrafen, dann wäre die Strafe mit Sicherheit nicht so leicht. Ihr Vater würde ihn verbannen oder zu Tode foltern. Keine dieser Möglichkeiten waren ihr Recht. Sie holte tief Luft um etwas zu sagen, doch Zaonth war schneller. “Es ist nicht so wie es aussieht!”, sagte er und ging sofort auf die Knie. Eseirbs Vater sah ihn wütend an. “Ach nein?!”, fragte er erbost. Zaonth senkte Schuldbewusst sein Haupt. “Ich...ich...es ist nur ein Missverständnis mein Herr,”, sagte er mit vorsichtiger Stimme. Eseirb konnte die Angst in ihm spüren. Sie richtete sich auf. Dann kletterte sie aus dem Bett. Was keine so gute Idee war! Es drehte sich alles. Trotzdem ging sie auf ihre Eltern und Soyoka zu. Neben Zaonth blieb sie stehen und lies sich vor ihren Eltern und ihrem Zwilling demütig auf die Knie fallen. Schmerzen schoss durch ihre Beine ihren Körper hinauf. Sie legte sich in einer geschmeidigen Bewegung auf den Steinboden. Sie streckte ihre Arme weit von sich aus. Zaonth zog hörbar die Stimme ein. “Es tut mir leid Retav! Es ist nicht seine Schuld! Ich bin gestern nacht erwacht und durch Zufall war er in der Nähe. Er gab mir sein Blut, damit ich nicht sterbe...heute Morgen spürte ich seine Präsenz. Allerdings schwach. Ich wollte nach ihm sehen, da ich ziemlich viel von seinem Blut getrunken hatte. Ich...er kam herein und hat sich nur nach meinem Zustand erkundigt!”, sagte sie. Ihre Stimme klang leicht erstickt. Sie versuchte verzweifelt ihre Tränen zu unterdrücken, aber lange würde es nicht klappen. Zaonth starrte sie an. Sie schielte zu ihm auf. Entsetzen lag in seinem Blick. Die Position, die sie auf dem Boden eingenommen hatte, war eine Unterwerfung. So etwas taten nur die niedersten Bauer . Und dann auch nur wenn sie sich einem König unterwarfen. Eseirb wusste was sie tat. Sie wollte nicht, dass Zaonth sein Leben wegen ihr riskierte, oder das durch sie seine Zukunft zerstört wurde. Ihr Vater betrachtete sie kritisch. Er nickte langsam. Dann gab er eine kurze Anweisung in der zischenden Sprache der E`ripmav. Gehorsam erhob sich Eseirb. Immer noch stand sie da. Mit gesenktem Kopf. Da erhob sich Zaonth. “HERR! Sie lügt!”, rief er aus. Eseirb wirbelte herum. Erschrocken sah sie ihn an. Kaum bemerkbar schüttelte sie den Kopf. Sein Blick streifte sie und sah dann entschlossen seinen Herrn an. “Wie meinst du das?”, fragte dieser kühl. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. “Ich habe die “Erweckung” bei ihr ausgelöst!”, sagte Zaonth. Eseirb spürte etwas in ihrem Inneren. Er hatte Angst! “Und wie bitte?”, fragte nun Eseirbs Vater. Er war sichtlich verwirrt. Nicht wissend, wem von beiden er nun glauben sollte. “Ich...nun...ich habe sie an einer intimen Stelle ihres Körpers berührt, Herr,”,sagte Zaonth und blickte nun zu Boden. Er war leicht gerötet. “Wo genau?”, kam die kalte Frage ihres Vaters. “Ich...berührte sie unter ihrem Kleid...ähm...ich streichelte ihre Brüste...allerdings ohne das sie es wollte! Sie war viel zu geschockt als das sie hätte reagieren können!”, sagte Zaonth. Angst stieg in Eseirb auf. Wie konnte er nur so dumm sein?! Sie hatte ihn retten wollen und er verdarb alles, nur weil er die Wahrheit sagte! Gott, Dummheit gehört bestraft! Sie warf ihrem Vater einen vorsichtigen Blick zu. Dieser musterte seinen Ritter kritisch. Offenbar überlegte er, was er mit ihm machen sollte. “Du hast sie also nie geschändet? Nur intim berührt?” Zaonth nickte. “Mh...trotzdem...ihr Körper hat auf den deinen reagiert,”, sagte er knurrend. Dann drehte er sich um. Kurz bevor er die Kammer verließ drehte er sich noch einmal zu Eseirb um. “Ab ins Bett Rehcot! Und du!”, sagte er und wandte sich plötzlich Zaonth zu. Dieser zuckte zusammen als erwarte er eine Tracht Prügel. Er nickte vorsichtig. “Du verschwindest sofort aus der Kammer meiner Rehcot und lässt sie für die nächste Zeit in Ruhe, bis ich etwas entschieden habe, verstanden?” Zaonth nickte. “Gut.” Mit diesen Worten verließ er Eseirbs Kammer. Zaonth verließ ihre Kammer fast schon fluchtartig. Ihre Mutter und Soyoka blieben für einen Moment. Eseirb ging wieder in ihr Bett zurück. Soyoka musterte sie noch einen Augenblick dann drehte sie sich hochmütig um und verließ mit arroganter Haltung ihre Kammer. Eseirbs Mutter aber blieb. Sie kam zu ihrer Tochter und setzte sich auf den Rand ihres Bettes. “Du magst Zaonth oder?”, fragte sie mit sanfter Stimme und beobachtete aufmerksam die Reaktion ihrer Tochter. Diese wurde rot bevor sie antwortete. “Na ja...irgendwie schon...also...ich weiß ja nun nicht was da bei meiner “Erweckung” genau passiert ist...,”, sagte sie und kroch tiefer unter das Laken. Ihre Mutter lächelte. “Diese Art der “Erweckung” ist uralt, mein Kind. Sie wird dein zukünftiges Leben beeinträchtigen. Früher war es so, dass wenn man zwei junge Vampire miteinander verheiraten wollte, man sie erst einmal in einen Raum sperrte. Wenn der eventuelle Zukünftige die Partnerin an einer intimen Stelle berührte und sie ihre “Erweckung” bekam, dann wurden sie verheiratet. Meist fielen die Verlobten übereinander her. Das ganze wurde dann ziemlich...ordinär und freizügig. Deshalb haben sich die beiden uralten Familien der E`ripmav und der Erip`mav vor gut 5000 Jahren getrennt. Denn die Familie der Erip`mav fanden diese Zeremonie der Fortpflanzung ziemlich unpassend. Sie waren eher für eine feste Bindung ohne Liebe. Bei uns E`ripmav ist diese Tradition allerdings verloren gegangen. Wir...haben sie einfach vergessen,”, sagte ihre Mutter. Bei ihrer Erzählung hatte sie ihrer Tochter sanft über die Stirn gestrichen. “In wie fern wird mich diese Art der “Erweckung” beeinflussen?” “Du wirst anders reifen als andere. Du wirst viel sinnlicher und gefühlvoller mit deinem Partner umgehen als vielleicht andere Kinder der Dunkelheit mit ihren,”, sagte sie und lächelte sanft. Eseirbs Augen hatten sich vor Erstaunen geweitet. “Und...wenn ich das jetzt richtig mitbekommen habe, dann ist...Zaonth...mein...,”, ihre Stimme verstummte. Ihre Wangen glühten regelrecht. Ihre Mutter nickte. “Zaonth ist dein Verlobter. Deswegen wundert es mich nicht wirklich, dass er vorhin hier war. Er wollte dich oder?”, fragte ihre Mutter sanft. Eseirb nickte zaghaft und wurde dunkelrot. Sie zog sich das Laken über den Kopf. “Ich möchte nicht mehr darüber sprechen Rettum...wirklich, dass ganze ist mir viel zu peinlich...,”,flüsterte sie. Ihre Mutter nickte. Sie stand auf und ging zur Tür. “Schlaf jetzt meine Tochter. Schlaf und ruh dich aus! Du brauchst jetzt jede Menge schlaf...,”,sagte sie und glitt einfach durch die Tür hindurch. Eseirb hatte unter dem Laken hervor geschielt. Vor Schreck zog sie die Luft ein. Sie besahs die gleiche Fähigkeit wie ihre Mutter! Dann schloss sie einfach die Augen und ließ sich vom Schlaf hinab ziehen. Er ging auf und ab. “Mein Gott Zaonth! Reg dich ab Mann!”, sagte sein Kumpel Reyth genervt. Seit über 3 Stunden war sein bester Freund ein wandelndes Nervenbündel. “Ich kann mich nicht beruhigen! Ich hab keine Ahnung was ihr Vater mit ihr vorhat! Vielleicht verheiratet er sie in Windeseile mit irgendeinem reichen, fetten, alten Sack oder so! Oder er schickt sie ins Kloster! Mein Gott! Warum hab ich sie nur anfassen müssen! Warum nur?! Jetzt muss sie mit dieser erschöpfenden Art des alterns umgehen! Und das wird kaum einer verstehen! Wenn sie verheiratet ist, wird sie diesen Mann viel intensiver lieben als andere Frauen die ihre “Erweckung” nach der Hochzeit hatten!”, sagte er und fluchte heftig. Sein Kumpel schüttelte den Kopf. “Ich habs dir doch gesagt gehabt! Ich hab dir gesagt, du sollst ihr nicht hinterherrennen! Aber hörst du auf mich? Nein! Warum auch?! Bin ja bloß ich! Der Idiot der immer alles besser weiß und den Frauen nicht hinterherrennt!”, sagte Reyth genervt. Sein Freund tigerte immer noch auf und ab. Wenn er das noch weiter so machte, dann würde er irre werden! Echt jetzt. “Verdammt noch mal! Kannst du mal damit aufhören? Das geht mir allmählich echt auf den Sack!” zischte Reyth. Zaonth blieb stehen und sah seinen Schwertbruder nervös an. Allerdings nur um gleich darauf in noch größeren Runden durch das Ritterquartier zu tigern. “Man...wenn ich ihr nur helfen könnte...verdammt! Warum zum Teufel musste ich auch nur...,” “HALT ENDLICH DEINE FRESSE! Du gehst mir echt auf den Wecker! Ständig jammerst du rum! Du hast sie da reingeritten, also hol sie auch wieder da raus verdammt nochmal!”, Reyth war jetzt echt stinkig. Wenn Zaonth nicht sofort aufhörte hier herum zu springen wie ein Irrer, dann würde er sein Schwert nehmen und ihn an die Wand nageln! Und das Teil war verflucht tödlich. “Sorry man aber ich bin mit den Nerven echt am Boden...ich weiß nicht was ich tun soll! Vor allem dann nicht, wenn sie mit mir verheiratet wird.” “Hä? Das kapier ich jetzt echt nicht,”, sagte Reyth verwirrt. “Ich war doch vorhin bei ihr...,” “Ja warst du.” “...na ja...ich wollte sie, aber sie wollte mich nicht! Sie hat sogar geweint als ich sie nur streichelte! Man! Sie hat echt geweint!”, sagte Zaonth und wurde noch nervöser. Mit seinen Nerven ging es echt bergab. Und das war nicht sonderlich gut. Reyth stieß ein Seufzen aus. Sein Schwertbruder nervte. “Sie war sich mit Sicherheit nicht sicher was sie wollte...,”, knurrte er und stand dann auf. Er ging zur Tür des Ritterquartiers. “Wo willst du hin Reyth?!”, fragte Zaonth leicht hysterisch. Reyth rollte genervt mit den Augen. “Ich trainiere jetzt! Glaub bloß nicht, nur weil wir Waffenbrüder sind, hör ich mir dein Gejammer ewig an! Vergiss es Junge! Ich hab echt keinen Bock drauf hier zum Seelenklempner zu werden. Also Ciao!”, sagte Reyth und verließ das Quartier. Er ließ die Holztür hinter sich ins Schloss fallen. Dann ging er mit lockeren Schritten den Gang hinunter und folgte einer Treppe hinauf in die oberen Bereiche des Schlosses. Er folgte einem breiten, von Fackeln erhellten, Gang. Plötzlich nahm er einen angenehmen Geruch wahr. Er drehte sich um. Dann sah er sie. Sie hatte langes violettes Haar, welches ihr bis fast zur Hälfte ihrer Waden reichte. Sie trug ein langes dunkelrotes Kleid. Es passte sich genau an ihren schmalen, hochgewachsenen Körper an. Sie stand da und sah durch ein Fenster nach draußen. Ihre Haut war so blass wie Alabaster und absolut makellos. Er scharfer Stich fuhr ihm durch den Körper. Ihm wurde heiß. Besonders in der Lendengegend. Das Sonnenlicht fiel auf ihre klaren, geraden Züge. Sie wirkte wie ein Engel. So rein. Da wandte sie ihm ihr Gesicht zu. Oh Gott ihre Augen! Sie hatte strahlende grüne Augen. Kapitel 2: Pain --------------- Sie sah ihn an. Er hatte halblanges, schwarzes, leicht gelocktes Haar, gerade Gesichtszüge, braune Augen und einen schlanken, großen, muskulösen Körper. Er trug ein schwarzes Hemd, eine schwarze Lederhose und weiche schwarze Lederstiefel. An seiner rechten Seite hing ein langes Schwert. »Sieh mal einer an! Ich werde von einem Ritter beobachtet...«, dachte sie. Ihr linker Mundwinkel zuckte leicht. Sie bewegte sich mit geschmeidigen Bewegungen zu ihm. Ca. 2 Meter vor ihm blieb sie stehen. “Wer seid ihr Ritter?”, fragte sie mit kühler Stimme. Er betrachtete sie. Sein Blick musterte sie ganz genau, als würde er sich ihr Aussehen direkt einprägen wollen. Zuletzt blieben seine braunen, warmen Augen an ihren Lippen hängen. Sie räusperte sich. Er schrak auf. Anscheinend hatte er nicht bemerkt, dass sie mit ihm gesprochen hatte. “Ähm...Herrin?!”, fragte er etwas unsicher. Seine Stimme war tief und hatte einen angenehmen Klang. Sie verengte ihre Augen leicht. “Ich fragte Euch, wer ihr seid, Ritter!” “M...mein Name ist Reyth, Herrin,”, sagte er und verbeugte sich demütig vor ihr. Sie zog die linke Augenbraue in die Höhe. Es war offensichtlich, dass er von ihr fasziniert war. »Ich denke, ich kann ein bisschen mit ihm spielen...«,dachte sie und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. “Ich heiße Soyoka,”, sagte sie und hielt ihm die linke Hand hin. Er wurde leicht rot. Er ergriff ihre Hand vorsichtig und hauchte einen zarten Kuss auf ihren Handrücken. Dann richtete er sich auf. Dann verbeugte er sich und wandte sich zum Gehen. “Wo wollt ihr hin Reyth?!”, fragte sie und musterte ihn. Er zuckte leicht zusammen. Er wandte sich ihr wieder zu. “Ich muss trainieren Herrin Soyoka,”, kam seine Antwort. “Dann kann ich Euch ja begleiten, ich war so oder so gespannt darauf, wie die Ritter meiner Familie trainieren,”, sagte sie und lächelte ihn an. Er riss die Augen auf. Dann schüttelte er leicht den Kopf. “Aber...das wäre nicht unbedingt ratsam, Herrin Soyoka. Euer Vater würde es mit Sicherheit nicht gut finden, wenn ich Euch der Rauheit der Ritter Eurer Familie aussetzen würde,”, sagte er leicht nervös. “Mh...aber Ihr seid doch bei mir Reyth. Da denke ich, dass mir nichts passieren kann, oder?!”, fragte sie mit weicher verführerischer Stimme. Sie lächelte ihn verzückt an. Er wurde leicht rot. Dann nickte er. Sie nahm seinen Arm, spürte das Zucken in seinen Muskeln. Sie lächelte. Das würde lustig werden. Als sie aus der Tür traten, kam Wind auf. Er wirbelte ihre Haare durcheinander und ließ den Saum ihres Kleides flattern. Eine leichte Gänsehaut überzog ihre Waden, als kalter Wind unter ihr Kleid fuhr. Soyoka ließ sich nicht anmerken, dass ihr kalt war. Sie lächelte unbekümmert und sog die kalte Winterluft in ihre Lungen. Reyth schien angespannt. Sie lächelte. »Hoffentlich erkältet sie sich nicht! Immerhin ist es scheißkalt hier draußen und sie wollte keinen warmen Mantel überziehen.«, dachte Reyth. Er verkrampfte sich leicht als er ihren angenehmen Duft wahrnahm. Die beiden liefen über einen hölzernen Gang, der sich an der Außenmauer des Schlosses befand. Dann folgten sie einer schmalen Holztreppe hinab in den Innenhof, wo die Ritter trainierten. “Ah...das sind also die tapferen Ritter meiner Familie...,”,sagte Soyoka interessiert, als sich die beiden einer Gruppe von jungen Rittern näherten. Sie waren nicht allzu sehr bekleidet. Ein Kettenhemd, ein dickes Wams, das bis auf die Hälfte der Oberschenkel reichte, eine einfache Wollhose und weiche Lederstiefel. Die jungen Ritter hackten mit Holzschwertern auf einander ein. Ein paar standen in einer Art Kreis um zwei herum und lachten, wenn einer der beiden hinfiel. Als sie Soyoka und Reyth bemerkten, verstummten sie und die beiden Kämpfer richteten sich auf. “Wenn bringst du denn da mit, Reyth? Ist das eine unserer Schützlinge?!”, fragte einer der Ritter und grinste höhnisch. Reyth knurrte aggressiv. Der Andere hörte augenblicklich auf zu grinsen. “Sie ist eine hohe Herrin! Also sprich nicht so abfällig von ihr!”, zischte er. Er hatte seinen Arm sanft aus ihrem Griff gelöst und baute sich nun bedrohlich vor seinem Kumpan auf. “Sorry...woher sollte ich so was wissen? Ich kenne unsere Dienstherren und Dienstherrinnen nicht!”, sagte der Andere und machte ein paar Schritte nach hinten. “Kann ich mal ein Schwert haben?!”, fragte Soyoka und lächelte nachsichtig. Die Männer sahen sie verwirrt an, kamen ihrer Aufforderung aber nach. Einer kam zu ihr und reichte ihr sein Holzschwert. Sie warf ihm einen bösen Blick zu. “Ich meine ein richtiges Schwert! Nicht so ein lappisches Holzstück!”, zischte sie ihn an. Der Mann wich vor ihr zurück. Er zögerte nur einen kurzen Moment, dann zog er seine Klinge und gab sie Soyoka. Diese ergriff das Langschwert. Die Klinge bestand aus grünlich schimmerndem Metall und war mit eleganten Gravuren geschmückt. Der Griff war schmal und lang - ein Zeichen, dass dies ein Zweihänderschwert war - und war mit schwarzem Stoff umwickelt. Soyoka hielt das Schwert mühelos mit einer Hand hoch und betrachtete es. Die Ritter machten große Augen. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. “Ich will mit einem von euch kämpfen,”, sagte sie und sah keinen der Ritter an. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Schwert in ihrer Hand. “Ihr...wollt kämpfen Herrin?”, fragte ein rothaariger Ritter leicht verwirrt und musterte sie dann misstrauisch. Alle wussten, was ihnen bevorstand, wenn Soyoka auch nur einen Kratzer abbekäme. Ein paar schluckten. “Bei allem Respekt Herrin, aber das kann ich nicht dulden! Diese Männer sind dazu da um Euch und Eure Familie zu beschützen, nicht um sie zu verletzen,”, sagte Reyth mit Vorsicht. Soyoka sah ihn an. Er schluckte unbemerkt. “Wie war das? Du glaubst also, ich könnte von einem dieser mickrigen `Ritter´verletzt werden?”, fragte sie aggressiv. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Reyth schüttelte leicht den Kopf. “Das meinte ich nicht! Was ich meinte, war, dass...nun ja...Ihr seid eine Frau aus gutem Hause und solltet Euch nicht mit so etwas niedrigem wie dem Schwertkampf widmen. Ihr seid viel zu schön und wohl erzogen für so etwas,”, sagte Reyth und lächelte freundlich. Soyoka sah ihn kalt an. “SOYOKA!” Eine strenge männliche Stimme halte über den Hof. Soyoka wirbelte geschickt herum. Die Ritter sahen erschrocken auf. Soyoka`s Vater stand auf dem Holzgang. Die Ritter zogen hörbar die Luft ein. Sie wussten, dass sie mit Sicherheit die Strafe dafür erhalten würden, dass Soyoka ein Zweihänderschwert in der Hand hielt. Zornesröte stieg Soyoka`s Vater ins Gesicht. Irgend jemand murmelte: “Oh Mist!” “Vater?! Was ist? Warum bist du so sauer?”, fragte sie mit lieblicher Stimme und machte einen mädchenhaften Hofknicks vor ihm. Ein paar Sekunden danach, ließ sie erschrocken das Schwert fallen. Sie wedelte mit schmerzverzehrtem Gesicht ihre Hand. Dann ging sie in die Hocke und schluchzte. Die Ritter sahen sie fassungslos an. Ihr Vater kam mit langen Schritten herbeigeeilt. “Was ist los mit dir Soyoka?”, fragte er besorgt und zog sie zu sich hoch. Sie schluchzte mit unterdrückter Stimme. “Sie wollten mich dazu zwingen, mit ihnen zu kämpfen!”, sagte sie. Ihr Vater zog die Augenbrauen so weit zusammen, bis sie sich zwischen den Augen trafen. “Wer?”, war das einzige Wort, was er knurrend hervor brachte. Sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut. Sie hob ihre andere Hand und zeigte auf Reyth. “Er war es Vater! Er sagte, er würde mich vergewaltigen, wenn ich nicht mit ihm kämpfen würde,”, sagte sie und klammerte sich an ihren Vater. Reyth`s Augen weiteten sich vor Schreck. Er wurde blass. Dann schüttelte er den Kopf. “Herr! Bei allem Respekt vor Euch und Eurer Familie! Sie lügt! Sie wollte mit uns kämpfen!”, sagte Reyth und sah seinen Lehnsherren mit leichter Verzweiflung an. Soyoka`s Vater zog die linke Augenbraue in die Höhe. Dann zog er seine Tochter von seiner Brust und sah ihr ins Gesicht. Auf ihrem Gesicht war keine Spur von Tränen zu finden. Ihr Vater sah sie böse an. Dann stieß er sie leicht von sich. Im nächsten Augenblick verpasste er ihr eine schallende Ohrfeige. Die Ohrfeige war so heftig, dass Soyoka regelrecht zur Seite geschleudert wurde. Soyoka lag auf den leicht schlammigen Boden. Sie stützte sich vom Boden ab. Ihr Gesicht war mit Schlamm bespritz. Ihre langen Haare waren schmutzig. Sie sah Reyth von unten her an. Bei dem Blick den sie ihm zuwarf, lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. “Was würdest du ihr für eine Strafe auferlegen?”, fragte ihr Vater mit grollender Stimme. Reyth sah sie nachdenklich an. Dann zuckte er mit den Schultern. “Ich denke über so etwas nicht nach, Herr...immerhin bin ich ein Ritter dieser Familie. Ich könnte ihr so oder so keine Strafe auferlegen. Wenn sie allerdings meine Frau wäre, dann sähe die Sache anders aus. Ich würde ihr Respekt gegenüber dem Leben beibringen,”, sagte Reyth. Ihr Vater schaute ihn nachdenklich an. Dann streckte er seine linke Hand aus. Reyth wirkte leicht verwundert. “Ähm...Herr?!”, fragte er. Sein Herr winkte ihn zu sich heran. Reyth kam zu ihm. Soyoka`s Vater packte seine linke Hand. Dann ging er zu Soyoka und zerrte Reyth dabei hinter sich her. Er bückte sich und zog Soyoka am rechten Arm hoch. Dann drückte er Soyoka`s Hand in Reyth`s. Soyoka zischte aggressiv. Reyth war wie erstarrt. “Hiermit seid ihr Mann und Frau,”, sagte er kalt. Soyoka zischte wieder. Zur Antwort bekam sie einen bösen Blick von ihrem Vater. Reyth wurde bleich. Seine Augen waren Schreckgeweitet. Er rührte sich nicht. “Ver...verheiratet...ich...bin verheiratet...,”, hauchte er erstaunt. Soyoka verzog ärgerlich das Gesicht. “Du kannst jetzt tun und lassen was du willst. Mit Soyoka meine ich. Du bist nun ihr Herr und sie hat sich dir zu unterwerfen,”, sagte Soyoka`s Vater. Reyth Griff um Soyoka`s Hand wurde stärker. Diese versuchte automatisch, sich aus seinem Griff zu befreien. Da zog er sie mit einem Ruck zu sich heran und umfasste schnell ihre Taille mit dem anderen Arm und hielt sie fest. “Lass mich los, verdammter...!”, zischte sie und wand sich hin und her. “Wenn du sie schlagen willst dann kannst du das auch tun, ich habe das ernstliche Gefühl, dass meine Tochter verwöhnt ist und einige Schläge gebrauchen könnte,”, sagte ihr Vater. Dann drehte er sich um und verließ den Hof. Soyoka stand da wie erstarrt. “Das...das kann er nicht machen...ich...bin doch seine...seine Tochter....er...,”, sie keuchte. Tränen der Wut stiegen in ihr auf. Sie trat Reyth gekonnt auf den linken Fuß. Dieser zischte ärgerlich. Er warf sie nach vorn. Sie stolperte und fiel in den Schlamm. Ihre Glieder schmerzten als sie sich aufrichtete. Reyth kam auf sie zu. Er beugte sich herab, schlang seinen linken Arm um ihre Mitte und warf sie sich über die Schulter. Soyoka schrie auf. “Was glaubst du was ich bin? Ein Gepäckstück, dass man einfach überall hinträgt, wenn es einem gerade passt und das man nach belieben wegwerfen kann?”, fragte sie und schlug auf seinen Rücken ein. Reyth ignorierte sie und gab keine Antwort. Er überquerte den Innenhof, folgte der Holztreppe, dem Holzgang, ging ins Innere des Schlosses und folgte dort einem weiteren Gang. Ein paar vorbeikommende Diener wichen eilig aus. “Lass mich sofort runter du Idiot!”, kreischte Soyoka wütend. Doch Reyth ignorierte auch diese Worte, genau wie die folgenden Beschimpfungen, die sie ihm an den Kopf warf. Reyth folgte plötzlich einer weiteren Treppe hinauf in die oberen Stockwerke des Schlosses. Dort ging er einen Gang entlang. Eine Zofe kam ihm entgegengeeilt. Sie verbeugte sich vor ihm und reichte ihm einen schweren, schwarzen Schlüssel aus Eisen. Reyth bedankte sich kurz und schenkte Soyoka weiterhin keinerlei Beachtung. Die Zofe verbeugte sich und verschwand dann so schnell wie möglich. Reyth folgte dem weiteren Verlauf des Ganges. Dann blieb er vor einer Tür stehen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Dann trat er ein. Nun stand er in einem großen Raum. In der Mitte stand ein breites Bett-eindeutig ein Ehebett. Er schloss die Tür wieder und schloss sie ab. Dann steckte er den Schlüssel ein. “Lass mich endlich runter, verdammt noch mal!”, zischte Soyoka sauer. Reyth ließ sie fallen. Soyoka krachte auf den Boden. “Au...verfluchter Mist! Kannst du nicht vorsichtiger sein? Ich habe keine Lust blaue Flecke davonzutragen!”, sagte sie aggressiv und starrte ihn böse an. Er würdigte sie keines Blickes. Statt dessen sah er sich in der Kammer um. Die Wände waren eher dunkel gehalten. Das Gestell des Ehebettes bestand aus schwarzem Metall, die Bettdecke war dunkelrot. Er beugte sich über die Kleidertruhe, welche am Ende des Bettes stand, und öffnete sie. Dann seufzte er und ließ den Deckel wieder zufallen. Soyoka stand auf. Ihr Rücken schmerzte und ihr linker Arm war taub. “Super! Wirklich großartig! Wegen dir tut mir jetzt der Rücken weh und mein linker Arm ist taub!”, zischte sie Reyth an. Er wirbelte herum und schlug ihr ins Gesicht. Der Schlag war gezielt und heftig. Soyoka taumelte zur Seite. Sie hielt sich das Gesicht. Dann schaute sie ihn geschockt an. “Was...was soll das bitte schön? Bist du jetzt total durch geknallt? Du kannst mir nicht einfach eine runter hauen!”, brüllte sie ihm entgegen. Daraufhin fing sie sich einen Schlag in die Magengrube ein. Sie keuchte und sackte auf den Boden. Sie krümmte sich vor Schmerz zusammen. “Was soll das?”, fragte sie mit leiser Stimme. Reyth beugte sich zu ihr runter und zog sie grob in die Höhe. Seine Augen waren eiskalt als sie ihn ansah. “Du wirst mich nicht noch einmal in Frage stellen Uarf!”, zischte er. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. “Wie bitte? Ich bin kein einfaches Bauernkind kapiert? Ich bin eine Aristokratin!”, sagte sie erbost. Als Antwort bekam sie mehrere Ohrfeigen. Ihr Gesicht schmerzte. Tränen stiegen in ihren Augen auf. Sie wollte sich aus seinem Griff winden, doch das wollte nicht so richtig funktionieren. Er schleuderte sie gegen die Wand. Schmerzen durchzogen ihren Rücken. Reyth kam auf sie zu, als Soyoka sich gerade wieder aufrichtete. Sie erstarrte. Sein Gesicht war eiskalt. Wie das Gesicht eines Mörders. Sie sah sich schnell im Raum um. »Ist hier denn nichts, womit ich mich wehren kann?«, dachte sie leicht verzweifelt. Dann sprintete sie zur Seite und sprang über das Bett. Das heißt sie versuchte es jedenfalls. Reyth war viel schneller als sie und erwischte ihren Fuß. Er zerrte sie näher zu sich heran. Sie krallte sich an das Bettgestell. Metall kreischte, als ihre Nägel darüber schabten. Reyth warf sie mit Leichtigkeit durch den Raum. Sie prallte gegen die Wand. Dann kam sie hart auf dem Boden auf. Vor Schmerzen nach Atem ringend versuchte sie aufzustehen. Reyth näherte sich ihr mit geschmeidigen Bewegungen. Tränen rannen Soyoka über die Wangen. Ihr Atem ging stoßweise, unglaubliche Schmerzen durchzogen ihren ganzen Körper. Blut rann ihr aus dem Mund. Als Reyth vor ihr stehenblieb holte er mit dem Bein aus und trat zu. Ihr Körper schrie vor Schmerz auf. Sie krümmte sich. Weiteres Blut tropfte auf den Boden. Ihr Gesicht war Tränen überströmt. Sie versuchte aufzustehen, doch es gelang ihr nicht. Reyth trat immer wieder zu. Eine leichte Blutlache breitete sich auf dem Holzboden aus. Soyoka`s Körper zitterte vor Schmerz. Reyth merkte es und hielt inne. Dann ging er neben ihr in die Hocke. Er packte ihre Haare und zog sie daran hoch um ihr ins Gesicht sehen zu können. Der Schmerz schoss durch ihren Kopf. Sie verzerrte das Gesicht. Sie blinzelte um sein Gesicht erkennen zu können. Ein zufriedenes Lächeln stand auf seinem Gesicht. Das Lächeln wuchs in die breite zu einem bösartigen Grinsen. Soyoka`s Augen weiteten sich. Sie stieß ein wimmernden Geräusch aus. Reyth lies ihre Haare los. Sie sackte in sich zusammen. Reyth verpasste ihr noch einen Tritt gegen die Rippen. Weitere Schmerzen durchzogen ihren Körper. Dann ließ er von ihr ab. Soyoka rollte sich zusammen wie ein verletztes Tier. Sie hörte sein Lachen. Dann ereilte Soyoka eine gnädige Ohnmacht. Er musste plötzlich grinsen. Sie war schön. Ja, aber er würde ihr zeigen was es hieß das Leben nicht zu achten. Im Moment sollte sie sich ruhig etwas von ihm erholen. Morgen würde er sie noch mehr leiden lassen. Mh...vielleicht sollte er ihr etwas brechen. Der Gedanke erschreckte ihn plötzlich. Er sass da und überlegte wie er seine frischverheiratete Ehefrau grün und blau prügelte. »Bin ich jetzt total verrückt geworden?!«, dachte er und seufzte. Anscheinend war er ein Sadist. »Na das fängt ja gut an...,«, dachte er und musste unwillkürlich grinsen. Dann ging er zur Tür und schloss sie wieder auf. Dann verließ er die Kammer und verschloss sie wieder. Er ging den Gang entlang, folgte einer Treppe die nach unten führte und bald kam er im Keller an. Dort ging er sofort in die Ritterquartiere. Er öffnete die Tür. Als er eintrat wurde er angestarrt. “Ähm...was machst du hier Reyth?”, fragte einer seiner Kumpanen und sah ihn verwirrt an. Reyth grinste, zog einen Schemel zu sich heran und ließ sich darauf nieder. “Also...ich enttäusch euch ungern,”, begann er grinsend. “Sag schon! Was hast du mit ihr gemacht?”, fragte einer der Ritter, der bei ihrem Ver-halten auf dem Innenhof dabei gewesen war. Die anderen sahen ihn erwartungsvoll an. “Ich hab ihr eine ordentliche Tracht Prügel verpasst! Ich muss sagen, sie ist härter im nehmen als ich dachte...die hat ganz schön was ausgehalten,”, sagte er und lachte. Die anderen fielen in das Lachen ein. “Du hast deine Frau geschlagen?”, fragte eine tiefe Stimme. Reyth drehte sich leicht zur Seite. Zaonth trat aus dem Schatten. Er sah seinen Freund entsetzt an. Reyth zuckte mit den Schultern. “Ja und? Sie hat versucht mich an den Galgen zu bringen! Ich hab sie grün und blau geprügelt. Die steht für die nächsten Stunden nicht mehr auf. Das ist eine reine Tatsache!”, sagte er und sah seinen Schwertbruder fragend an. Zaonth starrte ihn an. Er runzelte die Stirn. “Ich glaub ich kenn dich nicht...,”, sagte er leise. Reyth riss die Augen auf. “Wie bitte?”, fragte er ungläubig. “Du hast vor Frauen immer den höchsten Respekt gezeigt! Egal wie fies oder durchtrieben sie waren! Das du deine eigene Frau schlägst und sie bewusstlos prügelst! Man...das...das kann ich einfach nicht glauben! Es ist als hätte ich dich nie gekannt! Was ist in dich gefahren?”, fragte Zaonth gereizt. Er sah Reyth verstört an. Dieser zog die linke Augenbraue hoch. “Sie hat mit uns gespielt! Sie wollte das ich draufgehe nur weil sie Langeweile hatte! So was kann ich nicht auf mir sitzen lassen! Schon gar nicht, wenn sie meine Frau ist!”, sagte er leicht erbost. Zaonth schüttelte nur verständnislos den Kopf. “Empfindest du nichts für sie?”, fragte er Reyth. “Sie ist hübsch aber das ist schon alles! Ich will sie nicht wirklich...und ich glaub, wenn ich sie nehme, dann nur um ihr weitere Schmerzen zu erteilen,”, sagte Reyth und zuckte mit den Achseln. Es rührte ihn nicht weiter, was er mit Soyoka noch alles machen würde. Er würde sie quälen. Sie sollte sehen, wie es war zu leiden, nur weil andere Spaß daran hatten. “Und ich dachte du wärst mein Freund...ich hatte gedacht dich zu kennen, doch nun stelle ich fest, dass du ein brutaler Sadist bist! Einer der seine eigene Frau windelweich prügelt und sich noch nicht einmal zu ihr hingezogen fühlt!”, rief Zaonth zornig aus. Reyth zuckte ein weiteres mal nur mit den Schultern. “Na und? Was ist schon dabei? Sie hat mir zu gehorchen! Wer nicht hören will muss fühlen! Außerdem hat ihr eigener Vater gesagt, ihr würde eine ordentliche Tracht Prügel mal ganz gut tun!”, sagte Reyth und lächelte. Zaonth sah ihn noch einen Augenblick an und wandte sich dann von ihm ab. Er ging zurück in die Schatten des Quartiers. Sie erwachte langsam wieder. Sie blinzelte leicht und richtete sich dann mühsam auf. Ihr tat alles weh. Es schien als bestünde ihr ganzer Körper aus Schmerzen. Sie stand auf und fiel sofort wieder hin. Sie kroch mühsam in Richtung Bett. Dann stemmte sie sich hoch und hievte sich hinein. Ihr Atem ging keuchend. Sie wusste nicht mehr genau was passiert war. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Sie war frisch verheiratet! Mit einem Monster von Mann! Ein verzweifeltes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Neue Tränen stiegen in ihr auf. Ein Weinkrampf schüttelte ihren Köper. Sie wollte hier weg. Weg von ihrem Ehemann, weg von diesem Zimmer, zurück in ihre eigene Kammer, wo sie sich wenigstens einschließen konnte. Sie überlegte, wie sie hinauskommen könnte. Doch dann verwarf sie diesen Gedanken wieder. Selbst wenn sie Reyth entkommen könnte. Er würde sie finden und wahrscheinlich würde er ihr noch größere Schmerzen bereiten als heute. Dabei hatte er gar nicht so ausgesehen wie einer der Frauen schlüge. Sie verkrampfte sich und kroch mühsam unter die Decke. Dann rollte sie sich zusammen und schloss ihre Augen. Sie hoffte sie könnte schlafen, doch das war ein Irrtum. Wenn sie ihre Augen schloss, dann sah sie Reyth vor sich. Reyth, wie er auf sie eintrat und sie durchs Zimmer schleuderte um sie halb tot zu prügeln. Ein Schluchzen entfuhr ihr. Da hörte sie en Geräusch. Schritte! Dann wurde ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und herum gedreht. Die Tür öffnete sich. Soyoka erstarrte. Er kam wieder! »Wieso kommt Reyth jetzt wieder? Wahrscheinlich will er sein Werk vollenden und mich umbringen oder so was!«, dachte sie und verzog das Gesicht. Jemand betrat die Kammer, schloss die Tür und verschloss sie wieder. Schritte näherten sich dem Bett. Sie kniff fest die Augen zu und wartete. Sie hoffte er würde sie schnell umbringen, ohne ihr weitere Schmerzen zuzufügen. Doch nichts dergleichen geschah. Sie hörte leises atmen, dann das rascheln von Kleidung. Sie spürte das plötzliche senken des Bettes. Sie rollte sich fester zusammen und wartete auf Schläge. Nichts geschah. Sie hörte das rascheln von Stoff, dann einen kräftigen Arm der sich über ihren Körper legte und sie zu sich heran zog. “Keine Angst...deine Tracht Prügel bekommst du erst Morgen...schlaf jetzt Eßeus...,”, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Ihr Körper entspannte sich etwas. Da zog er sie noch dichter an sich heran und umklammerte sie mit beiden Armen. Ihr Körper schmerzte ein weiteres mal. »Wenn das ewig so weiter geht bring ich mich vermutlich selber um...«, dachte sie und schloss die Augen. Sie konnte nicht schlafen und betete, er möge Morgen nicht so brutal sein. Es gelang ihr nicht sich zu beruhigen. Im Gegenteil. Diese plötzliche Nähe von ihm machte es eher schlimmer. “D...darf ich dich was fragen?”, hauchte sie mit leicht panischer Stimme. Sie kniff sofort die Augen zusammen und wartete. Er kicherte als er ihre Panik bemerkte. “Mach nur.” “Wieso...hast du mich halb tot geprügelt?”, fragte sie zaghaft und verwünschte sich sofort. “Weil du es verdient hast.” “Äh...was?”, fragte sie verdutzt. Sie konnte ihm nicht ganz folgen. Er seufzte. “Du hast immer nur auf andere herab gesehen und dir einen Spaß draus gemacht, andere tödlich bestrafen zu lassen. So was mag ich überhaupt nicht,”, sagte er kühl und beherrscht. Sie wollte sich zu ihm umdrehen, doch erließ es nicht zu. “Glaubst du etwa du kannst wegrennen?”, fragte er höhnisch. “Ich will nicht wegrennen. Ich...wollte mich zu dir umdrehen,”, sagte sie vorsichtig. Sein Griff lockerte sich etwas und sie drehte sich zu ihm um. “Kannst...kannst du mich eigentlich leiden Reyth?”, fragte sie leise. Er zuckte mit den Schultern. “Warum sollte ich? Du hast mich fast an den Galgen gebracht,”, sagte er kalt und legte seine Arme wieder fest um sie, damit sie nicht wegkonnte. “Ich wollte nie jemanden an den Galgen bringen...ich...wollte nur wissen...wie viel Mut ein Ritter hat um sich gegen seinen Herrn aufzulehnen...mehr wollte ich eigentlich nie wissen...,”, sagte sie leise. Ihr wurde kalt. Er war zwar warm aber das half ihr irgendwie nichts. Sie begann zu zittern. Sein Griff änderte sich. Seine Körperhaltung änderte sich. Er schob sie auf sich und wärmte sie. Ihr Körper schrie auf vor Schmerz. Protestierte gegen das plötzliche Gewicht. “Ist dir jetzt wärmer?”, fragte er. Sie nickte leicht. “Wie...wie lange willst du mich noch foltern, bis du mich umbringst?”, fragte sie. Er stieß ein überraschtes Zischen aus. “Umbringen? Ich? Ich könnte eine Frau niemals umbringen! Ehrlich gesagt, war das die erste Tracht Prügel, die ich einer Frau erteilt habe!”, sagte er und grinste. Sie erstarrte. Ein undefinierbarer Schmerz breitete sich in ihr aus. “Aber...,”, ihre Stimme versagte. Er wusste aber auch so was sie meinte. “Ich habe nur Männer, Jungen und Monster verprügelt,”, sagte er und zuckte dann mit den Schultern. Sie zuckte zusammen. “Ich...bin also ein Monster für dich?”, fragte sie und ihre hohe Stimme fuhr zwei Oktaven höher. Er runzelte die Stirn. “Hä? Erklär dich und deinen plötzlichen Ton mal bitte!” “Du hast gesagt, du hast bis jetzt nur Männer, Jungen und Monster verprügelt! Daraus schließe ich, dass ich für dich ein Monster bin! Mein Ton? Warum sollte ich meine Stimme erklären? Ich kann es nicht! Sie ist nun mal die Stimme eines Monsters! Was kann ich dafür, dass ich in deinen Augen offenbar ein Monster bin?”, sagte sie und schon wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. Sie wusste nicht warum. Aus irgend einem bescheuertem Grund tat es ihr weh, dass er sie nicht ausstehen konnte. Er seufzte. Dann rollte er sich von ihr herunter und drehte ihr den Rücken zu. “Schlaf jetzt!”, zischte er kühl. Sie begann unkontrolliert zu zucken. Als sie versuchte, diese Zuckungen zu unterbinden, verkrampfte sich ihr Körper. Ihre Atmung wurde unregelmäßig. Sie keuchte nur noch. Ein Knurren kam von Reyth. Soyoka rollte sich zusammen, schlang die Arme fest um ihren Körper. Aus einem unerfindlichen Grund heraus begann sie zu weinen. Sie unterdrückte ihre Stimme. Er spürte wie sie zu zucken begann. Er ignorierte es und schloss die Augen. Er spürte, wie sie sich verkrampfte. Dann keuchte sie nur noch. Er stieß ein entnervtes Knurren aus. Wenn sie nicht sofort aufhörte, würde er die Kammer verlassen und sie hier allein lassen. Plötzlich begann sie zu weinen. Reyth erstarrte. Sie unterdrückte verzweifelt ihre Stimme, ihr ganzer Körper zitterte. »Was ist mit ihr los? Ist sie jetzt total bescheuert oder was?«, dachte er genervt und schlang sich das Kopfkissen um den Kopf. Nun konnte sie das Schluchzen nicht mehr unterdrücken und ein Weinkrampf schüttelte unkontrolliert ihren Körper. Sie verkrampfte sich noch mehr. Nach vielleicht 40 Minuten hielt Reyth es nicht mehr aus. Er seufzte und drehte sich wieder zu ihr um. Dann drehte er sie zu sich herum. Als er sie berührte, zischte er. Sie war eiskalt. Er sprang aus dem Bett, schlug die Decke zurück. Soyoka trug noch immer ihr Kleid. Er ging mit schnellen Schritten um das Bett herum, riss sie aus dem Bett und stellte sie einigermaßen gerade hin. Dann legte er ihr das Kleid ab und legte sie wieder ins Bett zurück. Er betrachtete sie. Ihr Körper war dünn, die Haut bleich und rein. Mehrere Blutergüsse, blaue Flecken und Prellungen überzogen ihren schmalen Körper. Er legte sich zu ihr, zog sie an sich, zog die Decke über sie beide. Er hielt sie fest und wärmte ihren unterkühlten Körper. Dabei starrte er an die Decke. Noch hielten die Weinkrämpfe an, die ihren Körper erzittern ließen, doch lang hielt dieser Zustand nicht mehr an. Nach einer Weile, als sich ihr Körper wieder einigermaßen beruhigt hatte, schlief sie endlich ein. Er fragte sich, warum sie sich so verhielt. Vielleicht war er doch etwas grob gewesen. Er schloss die Augen und schlief ein. Er erwachte. Etwas hatte sich sanft an ihn geschmiegt. Er schlug die Augen auf und brauchte ein paar Sekunden, um sich zurechtzufinden. Da nahm er einen ihm bekannten Geruch wahr. Soyoka! Er richtete sich leicht auf. Soyoka lag leicht auf seiner Brust und schlief friedlich. Er zog hörbar die Luft ein. Dann schob er sie von seinem Brustkorb herunter. Sie wachte nicht auf. Sie schlief weiter. Reyth stand auf. Er kniete vor dem breiten Bett nieder, hob seine Kleidung auf und zog sich schnell an. Dann ging er zum Fenster. Er öffnete es leicht. Die Luft im Zimmer roch nach ihr. Ein süßlicher Geruch, wie Honig. Er rümpfte die Nase. Als die Kalte Winterluft ins Zimmer strömte zog er sie fast schon gierig in seine Lungen. Zufrieden stieß er die Luft wieder aus. Dann lehnte er sich gegen die Wand und betrachtete das Bett. Er musterte Soyoka. Sie lag im Bett und schiegte sich wie eine Katze in das dunkelrote Bettzeug. Ihre langen Haare waren verstrubelt und hatten sich wie einen violetten Umhang um sie ausgebreitet. Er ließ seinen Blick durch das Zimmer wandern. Dabei fiel sein Blick auf ihr Kleid. Es lag auf dem Boden. Er ging hin, kniete nieder und hob es auf. Er betrachtete das Kleid. Er sah die Blutflecken. Ob wohl das Kleid die gleiche Farbe hatte, wie ihr Blut konnte er die Flecken so gut wahrnehmen, als wären sie weiß. Er hob den Blick. Erschrocken zischte er. Soyoka schlief nicht länger. Sie war wach und sah ihn ängstlich an. Ihr Blick huschte immer wieder von ihm zu dem Kleid. Sie kroch unter der Bettdecke etwas nach hinten, versuchte von ihm abzurücken. Reyth erhob sich langsam. Er war wie in Trance. Ein Knurren stieg aus seiner Kehle. Sie zuckte zusammen. “Hier ist Blut drauf!”, sagte er knurrend. Er spürte ein Hungergefühl in sich aufsteigen. Seine Nasenflügel blähten sich auf, als er den stärker werdenden Geruch des Blutes wahrnahm. Ein Ausdruck von Angst zeigte sich auf Soyoka`s Gesicht. Er roch den Ursprung des Blutes auf dem Kleid, roch die Angst die von Soyoka ausging. Ein bestialisches Knurren ging von ihm aus. Seine Instinkte wurden stärker als sein Verstand. Er legte sein rechtes Knie auf das Bett. Das Kleid hatte er immer noch in den Händen. Er zog das linke Bein nach. Ein weiteres Knurren stieg aus seiner Kehle auf. Soyoka rutschte noch ein Stück nach hinten. Dabei rutschte die Decke von ihr und entblößte ihren Hals und die Schultern. Nun siegten die Instinkte komplett über Reyth. Er warf sich auf sie. Das Kleid fiel ihm dabei aus den Händen. Soyoka war geschockt um zu reagieren. Sie stieß einen kleinen Aufschrei aus, als er sie grob packte und sie näher zu sich heran zog. Er öffnete seinen Mund. Seine Fänge wuchsen fast auf die dreifache Länge an. Soyoka`s Augen weiteten sich als sie kapierte, was er mit ihr vorhatte. Er schlug seine langen Zähne in ihren weißen Hals. Dann begann er zu trinken. Soyoka keuchte, als sie den stechenden Schmerz an ihrem Hals spürte. Dann spürte sie das rhythmische saugen. Sie verkrampfte sich automatisch. Ihr Körper kannte das nicht, wusste nicht was da mit ihr passierte. Ihr Verstand kannte es, ihr Körper war ahnungslos. Reyth trank immer mehr von ihr. Seine Instinkte übernahmen seine Handlungen. So merkte er auch nicht, dass Soyoka unter ihm immer schwächer wurde. Ihr Körper wurde zunehmend kälter. Sie stieß ein wimmerndes Geräusch aus. Da ließ er sie los. Sein Hunger war inzwischen soweit besänftigt, dass sein Verstand wieder da war. Er sprang rückwärts vom Bett, stolperte und fiel prompt hin. Er keucht erschrocken, dann wischte er sich Blut vom Kinn. Sie spürte das Brennen an ihrem Hals. Er wurde stärker, bis es sich kaum noch aushalten ließ. Plötzlich ließ er sie los. Nur dumpf nahm sie das Krachen wahr. Sie versuchte sich aufzurichten, doch es gelang ihr nicht. Sie tastete nach ihrem Hals. Erschrocken stellte sie fest, dass die Wunde an ihrem Hals nicht aufhören wollte zu bluten. Ein ersticktes Wimmern entrang sich ihrer Kehle. Ihre Sinne schwanden. Er hörte das leise Wimmern Soyoka`s. Sofort sprang er auf die Beine. Er taumelte. Trotzdem zwang er sich stehen zu bleiben. Er wankte zum Bett. Dort lag sie. Die Decke bedeckte sie nur zum Teil. Blut rann aus der Wunde an ihrem Hals. Er erstarrte bei diesem Anblick. Warum hörte sie nicht auf zu bluten? Hatte er so fest zugebissen? Ohne zu zögern kletterte er wieder auf das Bett. Vorsichtig schob eine Hand unter ihren bleichen Körper und hob sie an. Dann beugte er sich ein weiteres Mal über sie. Da überkamen ihn Zweifel. Würde sie das überhaupt überleben? Er schüttelte den Kopf und legte die Lippen an die Wunde. Sie spürte nur undeutlich wie sie hochgehoben wurde. Dann wurde sie sanft an ihrer Halswunde berührt. Etwas weiches und zugleich feuchtes strich über die Wunde. Wischte das Blut weg. Da erkannte sie, dass es Reyth war. Er machte etwas mit ihr. Sie wusste nicht genau was. Da spürte sie etwas in ihrer Wunde. Das weiche etwas wand sich in ihrer Wunde. Das Brennen hatte aufgehört, wurde gelöscht. Sie lächelte und schloss die halbgeöffneten Augen. Reyth strich vorsichtig mit seiner Zunge in ihrer Wunde herum, um den Heilungsprozess in Schwung zu bringen. Er konnte es nicht fassen, dass er sie fast umgebracht hatte. Aber sie hatte so gut geschmeckt! So süß und köstlich! Wie flüssiger Honig! Er ließ von ihr ab. Dann betrachtete er ihr Gesicht. Sie wirkte zufrieden. Er drehte sich mit ihr in den Armen halb herum und legte sie vorsichtig in die Kissen. Dann zupfte er an der Decke und deckte Soyoka zu. Sie musste jetzt warm bleiben. Auf keinen Fall durfte sie auskühlen, nachdem er so viel Blut von ihr genommen hatte. Er wollte aufstehen, doch etwas hinderte ihn daran. Er blickte nach unten. Soyoka hielt ihn fest. Obwohl sie so geschwächt war, hatte sie noch Kraft genug, ihn festzuhalten. Sie sah ihn aus schwach geöffneten Augen an. “Was war das?”, fragte sie mit hauchdünner Stimme. Er keuchte. Er hatte sie wirklich fast umgebracht. “Ich hab von dir getrunken...,”, sagte er und sah sie verwirrt an. Sie musste doch wissen, was er mit ihr gemacht hatte. Sie schüttelte leicht den Kopf. “Ich meine das danach...dieses...weiche feuchte `etwas´...es...hat das Brennen gelöscht...,”, murmelte sie schwach. Vor Müdigkeit fielen ihr fast die Augen zu, doch sie wollte noch nicht schlafen. Reyth wirkte verlegen. Er hatte nicht bemerkt, dass sie mitgekriegt hatte, was mit ihr als nächstes passiert war. “Ich...hab deine Blutung gestoppt...ähm...dieses...warme...feuchte `etwas´...war...na ja das war meine Zunge...,”, sagte er peinlich berührt und wurde rot. Ihre Augen weiteten sich leicht vor Überraschung. Dann lächelte sie und schloss die Augen. “Ach so...,”, hauchte sie. Dann war sie sofort eingeschlafen. Reyth löste ihre Finger sanft von seinem sehnigen Unterarm und erhob sich vom Bett. Dann schlich er sich aus dem Zimmer. Hinter sich schloss er die Tür. Er lehnte sich daran und seufzte. Er hatte sich leicht nach vorn gelehnt, die Haare streifte er zurück. Er stieß ein Keuchen aus. Da erklang ein leises Hüsteln. Er fuhr erschrocken auf. Vor ihm stand Eseirb. Sie lehnte an der Wand und grinste breit. Dabei entblößte sie ihre kräftigen weißen Fänge. “Und? Wie ich sehe ist meine Schwester nicht grad einfach,”, sagte sie und kicherte. Reyth sah sie sauer an. Dann stieß er sich von der Tür ab. “Halt dich da raus!”, zischte er ihr entgegen und wandte sich ab. Er lief den Gang entlang. Er brauchte jetzt unbedingt einen guten Rat. Also ging er kurzerhand hinab ins Quartier der Ritter. Als er die Tür öffnete, starrten in seine Kumpanen verdutzt an. Dann grinsten sie breit. Genauso wie Eseirb. “Und? Wie war’s?”, fragte einer der Ritter und grinste hämisch. Reyth schenkte ihm einen kalten Blick. Er knallte die Tür hinter sich zu, zog sich einen Schemel heran und ließ sich schwerfällig darauf fallen. “Ich will ehrlich zu euch sein, Jungs...ich weiß nicht mehr weiter!”, sagte er leicht gereizt und starrte auf den Boden. Die anderen sahen sich bedeutungsvoll an. “Warum weißt du nicht mehr weiter?” “Ich hab von ihr getrunken,”, knurrte Reyth aggressiv. “Ähm...was hast du getrunken?”, fragte einer der Ritter verwirrt. Reyth hob den Blick. Der Ritter wich leicht zurück. “Verdammt noch mal! ICH HAB IHR GOTTVERDAMMTES BLUT GETRUNKEN DU ARSCH!”, brüllte Reyth. Jetzt wichen die anderen Ritter auch vor ihm zurück. Bis jetzt war Reyth immer ruhig geblieben. Egal was passiert war. Das er jetzt so ausrastete, war fast schon erschreckend. Da ertönte ein tiefes Kichern. Zaonth trat aus dem Schatten. “Was ist so komisch daran?”, fragte Reyth gereizt und sah seinen Schwertbruder düster an. Dieser grinste breit. “Tja...die Tatsache, dass du von ihr getrunken hast und dir jetzt Gedanken darüber machst ist ein klares Zeichen,”, sagte Zaonth und sein Grinsen wurde noch breiter und fieser. Plötzlich stürmte Eseirb in das Quartier. Sie war so wütend, dass sie vergass die Tür zu benutzen. Wutschnaubend kam sie auf Reyth zu. “DU!”, kreischte sie hysterisch. Reyth wandte sich ihr verwirrt zu. Zaonth wich wissend zurück. Eseirb packte Reyth am Kragen und schleuderte diesen an die Wand. Die anderen Ritter wichen noch weiter zurück. So was hatten sie noch nicht gesehen. Sie stürmte wieder auf Reyth zu und schleuderte ihn ein weiteres mal durch das Quartier. “Was zum Donner soll das?”, fragte Reyth und wich ihrem nächsten Angriff aus. “Du hast Soyoka fast umgebracht! Sie ist von Blutergüssen und Prellungen übersäht! Und als ob das noch nicht genug wäre, trinkst du auch noch ihr Blut! Sie hatte ihre “Erweckung” noch nicht! Ihr Körper kennst das noch nicht du dreckiges Hcolhcsra!”, kreischte sie wütend. Ihre Augen glühten jetzt bereits rot. Hastig wich Reyth zurück. Es war nicht sonderlich gut, einer stinkwütenden Vampirin entgegen zu treten, wenn diese ihre Fähigkeiten an ihm ausprobieren wollte. “Meine Instinkte haben eingesetzt! Außerdem hat euer Vater gesagt, sie bräuchte mal eine ordentliche Tracht Prügel weil sie viel zu verwöhnt ist!”, rief Reyth aus. Eseirb schnaubte angriffslustig und schleuderte ihm einen Feuerball entgegen. Reyth wich schnell aus. Zaonth schlang die Arme um Eseirb. “Ruhig Eßeus! Soyoka stirbt schon nicht! Sie ist doch immerhin deine Schwester, oder? Also ist sie ziemlich zäh,”, sagte er beruhigend. Eseirb beruhigte sich etwas. Allerdings starrte sie Reyth immer noch wütend an. Dieser starrte Eseirb entsetzt an. Dann stieß er keuchend ein Zischen aus. Er hatte die Luft angehalten. “Sie hätte mich fast an den Galgen gebracht...außerdem geht es dich überhaupt nichts an! Was hattest du eigentlich in der Kammer von Soyoka und mir zu suchen?!”, fragte Reyth jetzt erbost. Eseirb schnaubte verächtlich. “Ich wollte sehen ob es meiner Schwester gut geht,”, knurrte sie säuerlich und schmiegte sich unbemerkt an Zaonth. Dieser stieß ein leiser Schnurren aus. Reyth seufzte. Er stand da mit leicht gesenktem Kopf. Dann verließ er schweigen das Quartier. Zaonth`s Blick folgte ihm verwundert. Dann zuckte er mit den Schultern und ging mit Eseirb raus. Sie spürte, wie sie langsam wieder zu Bewusstsein kam. Es war alles irgendwie...stumpf. Sie fühlte sich eingehüllt in einen Nebel, der sie nicht freigeben wollte. Sie versuchte sich aufzurichten, doch es gelang ihr nicht. Sie sackte zurück in die Kissen. Ihre Wahrnehmung schärfte sich langsam wieder. Sie starrte an die Decke. Musterte das dunkle Gestein und schloss für einen Moment die Augen. Sie brannten. Seufzend ließ sie ihre Augen geschlossen, bis das brennende Gefühl sich gelegt hatte. Dann öffnete sie ihre Augen etwas. Da nahm sie einen dunklen Geruch wahr. Sofort richtete sie sich auf. Was ein fataler Fehler war. Sofort wurde ihr alles schwarz vor Augen. Sie stöhnte leicht. “Was ist los? Hab ich doch zu viel von dir getrunken?” Soyoka erschrak bei dem Klang seiner tiefen männlichen Stimme. Sie hob ihren Blick und sa stand er. In seiner üblichen schwarzen Kleidung. Sein Schwert lehnte neben ihm an der Wand. Sein Körper war angespannt. Es wurde etwas kälter. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper. Sie rieb sich die Arme und da wurde ihr schlagartig bewusst, dass sie nackt war. Erschrocken riss sie die Decke bis zum Kinn hoch. Durch diesen hektischen Versuch sich zu bedecken, entblößte sie ihr rechtes Bein. Reyth`s Augen weiteten sich. Seine Haltung verkrampfte sich etwas mehr. “Du solltest dich vielleicht hinlegen und nicht in Panik ausbrechen, nur weil ich dich nackt sehe!”, sagte er mit beherrschter Stimme. Soyoka sah ihn über den Rand der Decke hinweg an. Ihre Wangen glühten regelrecht. Sie gehorchte, legte sich hin und deckte sich richtig zu. Diesmal blieb sie komplett bedeckt. “Wirst du mich wieder bewusstlos prügeln?”, fragte sie vorsichtig. Reyth zischte kurz. Dann schüttelte er den Kopf. “Im Moment bist du zu schwach,”, sagte er. Soyoka zog die Augenbrauen zusammen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie keuchte. Ihre Lippen zitterten leicht. Reyth stieß sich von der Wand ab und näherte sich ihr. Vor dem Bett blieb er stehen und setzte sich dann auf die Kante. Soyoka starrte an die Decke. Tränen rannen ihr plötzlich über`s Gesicht und verschwanden in ihrem Haar. “Willst du etwa von mir geschlagen werden?”, fragte Reyth verdutzt und zog die Augenbraue in die Höhe. Er musste grinsen. Sie wandte sich von ihm ab, drehte sich zum Seite. “Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass du auf Schmerzen stehst,”, sagte Reyth nach einigen Minuten des Schweigens. Er berührte leicht ihre rechte Schulter. Sie zuckte zusammen. Reyth beugte sich vor. Er legte sich praktisch auf ihre Seite und umarmte sie auf umständliche Art. “Ich stehe nicht auf Schmerzen,”, hauchte Soyoka miesgelaunt. Ihre Stimme klang verletzt. “Was ist es dann?”, fragte Reyth. Soyoka seufzte, gab aber keine Antwort. Reyth stupste sie an. Sie stieß automatisch ein warnendes Knurren aus. “Los sag schon was dich so bedrückt,”, sagte Reyth und stieß ein kehliges Lachen aus. Sie antwortete nicht. Es war offensichtlich, dass sie ihm nicht sagen wollte, was sie auf dem Herzen hatte. Also stand Reyth auf und verließ die Kammer wieder. An der Tür blieb er stehen. “Schlaf jetzt und ruh dich ordentlich aus! Ich hab heute Abend etwas mit dir vor,”, sagte Reyth und schloss die Tür dann hinter sich. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn einmal um. Dann ging er den Gang hinab. Er lächelte leicht bei dem Gedanken, was er mit Soyoka machen würde und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Kapitel 3: Herzqualen --------------------- Sie rollte sich zusammen, schloss die Augen und war kurz darauf eingeschlafen. Sie stand da und sah dem Geschehen zu. Eigentlich hätte sie in Panik ausbrechen müssen, doch dem war nicht so. Eiskalter Nordwind wirbelte ihre Haare durcheinander. Der Saum ihres Kleides war weiß vom Schnee, welcher das Land bedeckte. Ein kaltes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie beobachtete die Feuer, die zahllosen Soldaten, die sich auf die weitere Schlacht vorbereiteten. Sie zog die kalte Luft in ihre Lungen. Es war ein beruhigendes Gefühl den kalten Schnee unter ihren Füßen zu spüren. Sie legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Zischend stieß sie die Luft aus. Kleine Wölkchen stiegen in die Luft auf. Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Sie fuhr erschrocken herum. Sie verengte die Augen und konzentrierte sich. Ihre Sicht war anscheinend geschwächter als sonst. Da weiteten sich ihre Augen erschrocken. Die Feinde näherten sich bereits. Sie wirbelte herum und rannte den Hügel, auf welchen sie stand, herunter. Schnee wirbelte auf. Sie musste zu ihm. Sie musste ihre Leute warnen. Ihre Lungen brannten. Ihre Beine wurden immer schneller. Sie war nun schon recht nah am Lager. Blitzschnell raste sie durch das Kriegslager. Krieger und Kriegerinnen wichen ihr hastig aus. Sie rannte in die Mitte. Sie musste unbedingt zu ihm. Musste ihm von dem nahenden Feind berichten. Nun war sie bei ihm und seinen Schwertbrüdern. Sie stürmte an den verdutzten Wachen vorbei, rannte geradewegs in das Zelt hinein. Er und zwei andere hatten sich über eine Landkarte gebeugt. Als sie eintrat sahen sie nicht auf. Sie schrie ihm entgegen, dass der Feind kam. Er reagierte sofort, sprang auf, mit gezogenem Schwert. Die beiden anderen folgten seinem Beispiel. Zu dritt rannten sie aus dem Zelt. Sie folgte ihm. Er griff an seine Seite und hob ein schwarzes Horn in die Luft. Dann blies er kräftig hinein. Ein dunkler, lauter, durchdringender Ton stieg in die Luft. Die anderen Kämpfer und Kämpferinnen im Lager waren nun vorgewarnt. In diesem Moment kamen sie. Sie kamen direkt vom Hügel herunter. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Es waren so viele! Sie trugen schwarze Rüstungen. Ihre Klingen waren ebenfalls schwarz. Die Herrflagen bestanden aus schwarzem Stoff. Ein weißes Emblem war darauf zu erkennen. Eine Rose, die sich um ein Schwert rankte. Sie wollte ihm einen Blick zuwerfen, doch er war verschwunden. Die Kämpfe hatten begonnen. Die schwarzgerüsteten hackten erbarmungslos auf ihre Gegner ein. Hastig sah sie sich nach ihm um. Da flogen Pfeile durch die Nachtluft. Brennende Pfeile! Die meisten von ihnen trafen die Zelte, welche sofort Feuer fingen. Sie rannte in Panik herum und suchte nach ihm. Überall hackten Feinde auf einander ein. Der Schnee war nicht länger weiß, sondern hatte einen immer röter werdenden Ton. Plötzlich wurde sie am Arm gepackt und zur Seite gerissen. Sie kam hart auf dem Boden auf. Sie hatte die Augen geschlossen, kniff sie zu. Da spürte sie eine zarte Berührung. Sofort schlug sie die Augen auf. Ihr stockte der Atem. Er war es! Er lächelte sie an. Dann sprang er auf die Beine und zog sie hoch. Die beiden rannten schnell zu den Pferden die etwas abseits standen. Er zog sie zwischen die warmen Pferdeleiber. Er sagte ihr, sie müsse jetzt von hier fliehen. Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht von ihm weg. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und küsste sie. Dann packte er sie unter den Armen und hob sie schnell auf eines der Pferde. Er riss die Zügel des Pferdes aus der Verankerung und warf sie ihr zu. Dann nahm er wieder sein Schwert in die Hand. Er hatte es fallen gelassen. Dann schlug er dem Pferd die flache Klinge an die Flanken. Das Pferd raste los. Sie hielt sich fest. Dann zügelte sie es und drehte es herum. Sie sah ihn. Er stand da und sah ihr nach. Ein erleichtertes Lächeln stand auf seinen Lippen. Tränen traten ihr in die Augen und rannen ihr über die Wange. Er hob die Hand und winkte zum Abschied. Sie erwiderte den stummen Gruß. Plötzlich zuckte er zusammen. Er sah an sich herunter. Eine schmale schwarze Klinge ragte weit aus seiner Brust. Mit einem Ruck wurde die Klinge wieder herausgezogen. Sie konnte nicht reagieren, war wie erstarrt. Er drehte sich leicht um. Hinter ihm stand eine Person. Sie trug eine schwarze Rüstung. Es war nicht zu erkennen, wer diese Person war. Die Person holte zum Angriff aus. Er hob das Schwert, war jedoch zu langsam. Sie schrie auf. Trieb ihr Pferd zur Eile an. Musste zu ihm. Musste bei ihm sein, bevor es zu spät war. Doch sie war zu langsam. Die Person schlug ihm den Kopf ab. Sie kreischte schrill auf. Sie schoss hoch. Sie war schweißgebadet. Verwirrt blinzelte sie und sah sich um. Sie war nicht auf einem brennenden Schlachtfeld. Sie war in der Kammer, welche sie mit Reyth bewohnte. Sie keuchte, rang nach Atem. Sie hatte geträumt, sie wäre in einem Kriegslager. Wäre bei Reyth gewesen um ihn zu warnen. Dann war ihm der Kopf abgeschlagen worden. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Sie stand auf, fröstelte, ging zur Truhe, öffnete sie und zog ein Kleid heraus. Es war schwarz. Wie die meisten ihrer Kleider. Sie zog es schnell an. Dann starrte sie plötzlich verdutzt in die Truhe. Seit wann waren ihre Kleider hier? Hatte er sie hier her gebracht? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Sie drehte sich um und ging zu einem kleinen Fenster. Es war leicht geöffnet. Sie sah hinaus. Der Tag neigte sich langsam dem Ende. Die Dämmerung setzte ein und kündigte die Nacht an. Sie wollte das Fenster schließen, als ihr Blick auf den Inneren Hof fiel. Der Ort, wo die Ritter sich in der Kampfkunst übten. Sie sah eine Gruppe von jungen Rittern. Zwei standen in der Mitte. Sie hatten sich in Kampfstellung leicht nach vorn gebeugt und umkreisten sich langsam. Sie verengte ihre Augen. Strengte sich an um die beiden zu erkennen. Ihre Wahrnehmung war geschwächt. Dann zog sie geräuschvoll die Luft ein. Da unten war Reyth. Plötzlich und ohne Vorwarnung gingen die beiden auf einander los. Sie bewegten sich schnell und anmutig. Es dauerte nicht lange und Reyth hatte seinen Gegenüber besiegt und schleuderte ihn zu Boden. Sein Gegner stand auf und suchte das Weite. Reyth sagte etwas zu den anderen. Sie schüttelten die Köpfe. Die Gruppe löste sich auf. Reyth blieb allein zurück. Er wirkte sauer. Das konnte sie erkennen. Plötzlich sah er nach oben. Er sah sie. Seine Augen fanden ihre. Sie wich zurück als sie die Wut darin entdeckte und schloss schnell das Fenster. Dann wandte sie sich vom Fenster ab und ging zum Kamin. Das Feuer war nicht an. Ein Grund, warum es hier so kalt war. Sie sah sich um. Hier musste sich doch etwas finden lassen, womit sie Feuer machen konnte. Da entdeckte sie Reyth`s Schwert an der Wand. Er hatte es hier oben gelassen. Sie stand auf und ging hinüber. Sie nahm es kurz in die Hand. Dann lehnte sie es schnell wieder an die Wand. Sie schüttelte den Kopf und ging zum Bett. Dann setzte sie sich darauf, zog die Knie an und schlang die Beine darum. Sie wollte nicht daran denken, was er mit ihr machen würde, wenn sie sein Schwert dazu missbrauchen würde um Feuer anzumachen. Immerhin war er schon sauer gewesen, nur weil sie jetzt seine Frau war. Sie schüttelte sich. Bloß nicht daran denken! Denk bloß nicht daran, dass er die noch mehr Schmerzen bereiten könnte! Man...mit was hatte ihr Vater sie da nur verheiratet? Wusste er überhaupt, wie Reyth war? Mh...nun immerhin war sie ja auch auf sein gutes Benehmen hereingefallen. Wahrscheinlich war Reyth schizophren oder so. In der einen Sekunde schlug er sie halb tot und im der nächsten sorgte er sich um sie, nahm sie in die Arme. Wärmte sie, damit sie nicht erfror. Sie ließ sich nach hinten auf das Bett fallen. Was war er für Einer? Sie seufzte und sah an die Decke. Dann hörte sie ein klickendes Geräusch. Er war zurück! Er konnte es nicht fassen! Sie war schon wieder auf den Beinen! Sie war wirklich zäh. Das musste man ihr lassen! Widerspenstiges Weib! Dann musste er lachen. Sie war SEIN widerspenstiges Weib! Na gut...er hätte sie heute so oder so genommen. Mit schnellen Bewegungen lief er die Stufen hinauf. Es war erstaunlich wie fit er noch war. Immerhin hatte er seit fast 4 Stunden ununterbrochen mit seinen Kumpanen gekämpft. Davor hatte er sich die Seele aus dem Leib gehackt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er war in den Wald gegangen und hatte jede Menge Holz gehackt. Nicht, dass das eine seiner Aufgaben gewesen wäre. Er war nun im oberen Bereich der Burg. Er ging den Gang entlang. Vor der Tür zu seinem und ihrem Zimmer blieb er kurz zögernd stehen, doch dann steckte er den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Er stieß die Tür auf. Dann ging er hinein, schloss die Tür hinter sich wieder, verschloss sie aber nicht. Er steckte nur den Schlüssel hinein. Dann drehte er sich zu Soyoka herum und erstarrte. Sie sah ihn an. Eine Mischung aus Angst und Interesse lag in ihrem Blick. Sie musterte ihn von oben bis unten. Leichter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er wischte ihn fort und kam auf sie zu. “Wie ich sehe geht es dir wieder etwas besser,”, sagte er. Er blieb direkt vor ihr stehen und legte sein rechtes Knie auf die Bettkante. Sie starrte ihn an. Sichtliches Unbehagen stand in ihrem Gesicht. “Ähm...ich hab mich gut erholt...hab ja viel geschlafen,”, sagte sie vorsichtig und lehnte sich leicht nach hinten. Er zog die Augenbrauen leicht in die Höhe. Dann grinste er düster. “Weißt du eigentlich was frischverheiratete machen?”, fragte er und beobachtete sie aufmerksam. Soyoka wurde sofort flammendrot. Sie nickte, sah ihn dabei aber nicht an. Reyth ließ sich nach vorn fallen. Auf Soyoka drauf. Sie schrie vor Überraschung leicht auf. Kurz bevor er Soyoka zerquetschen konnte, fing Reyth sich mit seinen Armen ab. Er lag über ihr und stemmte sich etwas in die Höhe um ihr ins Gesicht sehen zu können. Sie starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Sie wollte sich unter ihm wegschieben, doch dass ließ er nicht zu. Er schob blitzschnell seinen Arm unter sie und schlang ihn um ihre Mitte. Dann drückte er sich an sich. Dann ließ er sich leicht zur Seite fallen. Soyoka`s Gesicht war genau gegenüber von seinem. Er ließ seine andere, freie Hand an ihrem Körper hinab gleiten. Ihre Augen weiteten sich, die so schon wenig vorhandene Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie zog hörbar die Luft ein und hielt die Atem an. Er zog ihr Kleid hoch, schob den schweren Stoff bis auf ihre Oberschenkel und ließ dann seine Hand über ihr Bein gleiten. Dabei sah er ihr die ganze Zeit über in die Augen. Ihre Haut war weich und etwas zu kühl. Er glitt höher, schob sich zwischen ihre Schenkel, berührte sie an der intimsten Stelle ihres ganzen Körpers. Ihre Augen weiteten sich noch mehr, sie stieß zischend den Atem aus. Plötzlich ging ein Zucken durch ihren Körper. Ihre Augen wurden leicht stumpf. Sie fing heftig an zu zucken. Reyth ließ sie los, sprang vom Bett. Soyoka verkrampfte sich. Sie schien sich unter höllischen Schmerzen zu winden. Er war etwas verwirrt. Damit hatte er nicht gerechnet. Dann begriff er. Er wusste sofort, was gerade mit ihr geschah. Sie durchlebte ihre “Erweckung”! Sofort sprang er wieder auf das Bett, packte sie und zog sie zu sich heran. Er ritzte leicht seinen Hals und drückte ihr Gesicht dagegen. Da spürte er ihren Biss. Er hielt sie fest, während sie von ihm trank. Nach ein paar Minuten ließ sie von ihm ab. Sie ließ ich nach hinten fallen. Reyth fiel auf die Seite. Er atmete heftig wie nach einem Marathonlauf. Soyoka lag auf dem Rücken. Sie keuchte nicht. Sie hatte die Augen leicht geöffnet. Sie spürte, wie das unerträgliche Brennen in ihrem Körper nachließ. Statt dem Brennen stellte sich nun aber ein unermesslich starkes Hungergefühl ein und auch noch ein für Soyoka fremdes Gefühl. Sie stemmte sich hoch und sah Reyth an. Blut lief ihr leicht aus dem Mundwinkel. Sie sah ihn an. Reyth erwiderte ihren Blick, dann stemmte er sich ebenfalls in die Höhe und öffnete sein Hemd. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Dann nickte er. Bei Soyoka machte etwas `Klick´ und ihre Instinkte übernahmen nun ihre Handlungen. Sie stürzte sich auf seinen Hals und trank. Nach einer Weile ließ sie gesättigt von ihm ab. Sie sah ihn an, wollte wissen, ob er noch lebte oder ob sie ihn schon umgebracht hatte. Er sah sie an, hob fragend die Augenbraue. Die Wunde an seinem Hals schloss sich wieder ohne das Soyoka den Heilungsprozess hätte anregen müssen. Ein merkwürdiges Verlangen breitete sich in Soyoka`s Körper aus. Sie runzelte verwirrt die Stirn, horchte in sich hinein. Reyth beobachtete sie. Achtete auf ihre Reaktion. Sie sah ihm in die Augen. Dann gab sie ihrem Verlangen nach. Sie spürte eine mollige Wärme die überall zu sein schien. Ein leichtes Lächeln flog über ihre Gesichtszüge. Sie blinzelte müde und richtete sich langsam auf. Ihr wurde schwarz vor Augen. Soyoka sah sich um. Sie befand sich in der Kammer, die sie mit Reyth bewohnte. Ein Blick neben sich sagte ihr, dass Reyth allerdings nicht da war. Also stand sie auf. Sie spürte seine Anwesenheit in ihrer Nähe. Sie schlich auf Zehenspitzen zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit. Da war Reyth. Er stand mit Zaonth auf dem Gang. Die beiden unterhielten sich. Soyoka betrachtete Reyth. Er hatte ihr den breiten Rücken zugewandt und trug nur eine schwarze Leinenhose. Soyoka`s Wangen begannen zu glühen. Da hörte sie seine Stimme und ihr Herz schlug augenblicklich höher. Sie lächelte. Sie hatte sich doch tatsächlich in ihn verliebt. War sie jetzt komplett durch geknallt? Immerhin schlug und trat er sie oft. “Nein Zaonth! Ich liebe sie nicht!”, zischte Reyth aggressiv. Soyoka zog die Luft ein. Dieses Gespräch war eindeutig nicht für sie bestimmt. Zaonth seufzte. “Du hast mit ihr geschlafen und ihr dein Blut gegeben, als sie ihre “Erweckung” hatte!”, sagte Zaonth leise. “Na und?”, zischte Reyth. Soyoka schnürte es die Kehle zu. Tränen stiegen in ihr auf. Er liebte sie nicht! Er konnte sie nicht einmal leiden und anscheinend war es ihm komplett egal, was mit ihr geschah. Für ihn war sie nur ein lästiger Klotz am Bein. Schmerzen durchzogen ihren Körper. Sie keuchte. Reyth bemerkte sie und fuhr erschrocken herum. Als er sie sah weiteten sich seine Augen. Er stieß ein aggressives Knurren aus. Sie wich zurück. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie schlug die Tür zu und eilte zur Kleidertruhe. Sie riss sie auf und zog mit Tränen verschleiertem Blick ein schwarzes Kleid heraus. Sie zog es schnell über. Da öffnete sich die Tür. Sie fuhr herum. Nur undeutlich nahm sie wahr, dass Reyth ins Zimmer kam. “Wo willst du hin?”, fragte er kalt. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. “Ich...ich will ein bisschen spazieren gehen...ähm...darf ich?”, fragte sie mit zitternder Stimme und sah ihn nicht an. Reyth zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts, nickte nur. Sie stürzte an ihm vorbei und floh aus der Kammer. Sie rannte den Gang entlang. Dann folgte sie einer schmalen Wendeltreppe. Ihre Lungen begannen zu schmerzen. Sie folgte dem endlos erscheinenden Verlauf der Treppe. Dann umfing sie kalte Luft. Sie klammerte sich an eine der Säulen des Turms und rutschte daran herunter. Weinkrämpfe schüttelten sie. Der Schmerz in ihr war größer als alle anderen die Reyth ihr jemals zugefügt hatte. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Sie merkte nicht das sich ihr eine Person näherte. “Schwester?!”, erklang Eseirbs leise Stimme. Erschrocken sah sie auf. Ein Wimmern entrang sich ihrer Kehle. Sofort war Eseirb bei ihr und umarmte sie. “Du bist ja ganz kalt...,”, murmelte Eseirb und drückte Soyoka an sich. Diese klammerte sich an den warmen Körper ihrer Schwester. Vorsichtig strich Eseirb Soyoka über den Kopf. “Schsch...war ist denn los mit dir So-chan?”, fragte Eseirb sanft und wiegte Soyoka leicht hin und her. Diese schluchzte. “Ist es wegen Reyth?”, fragte Eseirb. Ein weiteres Wimmern bestätigte ihre Befürchtungen. Sie strich ihr über den Rücken. Soyoka zuckte zusammen. “Was tut er?” “Er...er liebt mich nicht! Er scheint mich nicht einmal ausstehen zu können!”, brachte sie schluchzend hervor. Eseirb spürte den Schmerz Soyoka`s. “Keine Angst...ich beschütze dich vor ihm...,”, sagte sie. Ihre Stimme klang sanft und liebevoll. Soyoka wurde von einem weiteren Weinkrampf geschüttelt. Plötzlich spürte sie eine ihr bekannte Präsenz. Sie begann noch heftiger zu weinen und zitterte wie Espenlaub. “Er kommt...er kommt um mich zu bestrafen!”, heulte sie unter Tränen. Eseirb schloss kurz die Augen. Sie hörte Schritte auf der Wendeltreppe. »Er kommt wirklich hierher,«, dachte Eseirb und schloss ihre Schwester fester in die Arme. Da erschien ein großer Mann. Bei seinem Anblick schrie Soyoka qualvoll auf und ihre Panik stieg an. “Verschwinde Reyth!”, zischte Eseirb ihm entgegen. Sie entblößte angriffslustig ihre Fänge und knurrte. Er zog die linke Augenbraue hoch. Dann lachte er höhnisch. “Glaubst du etwa ich bestrafe sie nicht, wenn du weg bist? Hah! Wenn du das glaubst, dann bist du auf dem Holzweg, Kleine!”, sagte er und kam näher. Eseirbs Knurren wurde lauter und bedrohlicher. Der Boden erhitzte sich. Reyths Schuhsohlen dampften. Soyoka wurde immer panischer. “Gib sie lieber gleich raus!”, sagte Reyth genervt. Eseirb ließ Soyoka los und stellte sich schützend vor sie. Ein bösartiges Knurren stieg aus ihrer Kehle auf. Ihr Körper verkrampfte sich. Reyth seufzte und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Er legte kurz den Kopf in den Nacken und starrte die Kuppel des Turms an. Dann schloss er die Augen, öffnete sie wieder. Dann rieb er sich den Nasenrücken. “Warum willst du mir sie nicht geben?!”, fragte er sie und sah Eseirb an. Er schielte an ihr vorbei und betrachtete Soyoka. Diese hatte sich auf den Boden gesetzt, die Beine eng an den Körper gezogen, die Arme darum geschlungen. Ihre Haare waren zerzaust, die Lippen bläulich. Ihre Augen waren vom weinen ganz verquollen So im Ganzen betrachtet, sah Soyoka irgendwie irre aus. Die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie zitterte am ganzen Körper. Ein Stich fuhr ihm durch den Körper. Reyth schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. Dann seufzte er. Er machte einen Schritt nach vorn. Eseirbs Knurren wurde stärker. Sie hatte die Lippen hochgezogen und knurrte. “Ich will sie mir nur ansehen, ok?!”, fragte er und hob beschwichtigend die Hände. Handflächen nach außen. “Träum weiter! Sie will dich nicht! Also wäre es besser, du würdest sie endlich in Ruhe lassen! Immerhin ist sie schon halb erfroren. Ihr Körper ist gepeinigt, ihre Seele und ihr Herz verletzt! Willst du sie noch weiter quälen oder was?”, zischte Eseirb. Ihre Stimme war so boshaft wie sie nur konnte. Er runzelte die Stirn. “Ähm...Das ihr Körper und ihre Seele schmerzt, glaub ich gern, aber...was soll das mit dem Herz?!”, fragte er reichlich verwirrt. Eseirbs Augen verengten sich zu Schlitzen. “Sie liebt dich, Bastard!”, knurrte sie. Reyth riss die Augen auf und taumelte zurück. Er keuchte. Das war sichtlich ein Schock für ihn. “Was? Aber...wie...warum...das...,”, stotterte er entsetzt. Er stolperte plötzlich und fiel nach hinten. Sie erstarrte förmlich. Reyth fiel nach hinten in den Treppenschacht. Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang sie auf und raste wie ein Blitz an ihrer Schwester vorbei, sprang ihm hinterher und schlang ihre Arme schützend um seinen Kopf. Sie spürte wie sie sich im Flug drehte. Dann spürte sie den Aufprall. Sie hörte das Krachen ihres Schädels, als er auf den Steinboden aufkam, spürte den heftigen Schmerz, der wie ein Blitz durch ihr Hirn schoss. Dann spürte sie nichts mehr. Er wartete auf den Aufprall, hörte ein lautes Krachen. Doch er spürte keinen Schmerz. Er lag auf etwas schmalen, weichen. Er öffnete die Augen und blinzelte verwirrt. Er erschrak. Er sah Soyoka`s Gesicht vor sich. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihre haut war bleich. Er stemmte sich hoch und fühlte etwas warmes und feuchtes an seinem Arm. Er betrachtete es und musste erschrocken feststellen, dass es Blut war. Schnell sah er sich um, woher das Blut stammten könnte. Er betrachtete die immer größer werdende Blutlache noch etwas. Es war Soyoka`s Blut! Er schob einen Arm unter sie und hob sie hoch, lehnte ihren bewusstlosen Körper an den seinen. Er wollte feststellen, wo sie verletzt war. In dem Moment kam Eseirb die Treppe runter gerannt. Bei dem Anblick, den Soyoka und Reyth ihr boten, zischte sie aggressiv und schmerzvoll auf. “Du Mistkerl! Hast du ihr noch nicht genug Schmerzen zugefügt? Musst du sie jetzt auch noch fast umbringen?!”, fragte Eseirb. Reyth hörte ihr nicht zu. Er stand auf, hatte Soyoka auf seinen Armen und trug sie weg. Er trat heftig gegen die Tür und betrat die Kammer. Dann schloss er sie wieder indem er wieder mit dem Fuß dagegen trat. Reyth ging zum Bett hinüber und legte Soyoka mit dem Gesicht, allerdings so das sie noch atmen konnte, nach unten auf das Bett. Dann beugte er sich über sie und strich vorsichtig ihre Haare zur Seite. Dann sah er die Wunde. Erleichtert atmete er auf. Es war eine Platzwunde. Er biss sich ins Handgelenk und ließ sein Blut auf ihre Wunde rinnen. Er konnte es nicht fassen! Obwohl er sie bis jetzt so schlecht behandelt hatte, hatte sie seinen Aufprall abgefangen. Eigentlich hätte er diese Wunde haben müssen. Statt dessen hatte sie nun Soyoka. Er seufzte niedergeschlagen. Da öffnete sich die Tür. Reyth musste sich nicht umdrehen, er wusste auch so, dass es Zaonth war der da ins Zimmer kam. “Was willst du?” “Wie hatte sie ihre “Erweckung”?”, fragte Zaonth nur und überging die aggressive Frage. “Ich hab sie intim berührt! Reicht dir das als Antwort oder muss ich dich noch darüber aufklären, wie genau und wo genau ich sie berührt habe?”, fragte Reyth. Seine Stimme war kalt und abweisend. Zaonth seufzte. “Du solltest vielleicht wissen, dass Soyoka ihr Leben für dich opfern würde, wenn es sein müsste!”, sagte Zaonth knapp. Reyth zog die Augenbrauen in die Höhe, sah seinen Schwertbruder aber nicht an. “Ach...ist ja mal ganz was neues!”, knurrte Reyth. Die Wunde begann sich langsam wieder zu schließen. Reyth seufzte erleichtert auf. “Sie hat die Wunde für dich abgefangen oder?”, fragte Zaonth wissend. Reyth knurrte zustimmend. “Nun...ich denke, das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sie eine auf Liebe bezogene “Erweckung” hatte!”, sagte Zaonth sachlich. Diesmal drehte Reyth sich Zaonth zu. “Und was bitte soll ich jetzt machen?”, fragte er kühl. Sein Gesicht war eine leblose Maske. Sie drückte keinerlei Gefühle aus. Zaonth grinste ihn an, gab ihm aber keine Antwort sondern grinste nur breit. Reyth schnaubte verächtlich. Er wandte sich wieder Soyoka zu. Ihre Wunde hatte sich bereits geschlossen. Also hob er ihren Oberkörper an, drehte sie herum, damit ihr Gesicht dem seinen zugewandt war. Er ritzte sich leicht in den Hals und drückte ihren Mund an die frische Wunde. “Du kannst mir ruhig mal sagen, was ich mit ihr machen soll...ich hab in dem Punkt keinerlei Erfahrung wie du weißt!”, sagte er knurrend. Zaonth seufzte. “Das einzige was du tun musst...,”, sagte Zaonth und verstummte. “Ja?”, fragte Reyth ungeduldig. “Du musst sie lieben!”, sagte Zaonth, drehte sich wieder um und öffnete die Tür. Aller-dings verließ er den Raum nicht, sondern verharrte dort. “Wenn du sie weiterhin so gefühllos behandelst, wird sie wegen dir irgendwann eingehen. Glaub mir! Du die besondere Art ihrer “Erweckung” sind ihre Gefühle stärker als bei anderen. Ihre Gefühle sind intensiver. Und wenn dir mal was passieren wird und sie gerade in der Nähe ist, dann kannst du davon ausgehen, dass sie versuchen wird dich zu retten. Ganz egal ob sie dabei draufgeht,”, sagte Zaonth noch und verließ die Kammer dann endgültig. Reyth seufzte. Er legte die Arme um Soyoka und lehnte sich nach hinten an einen der Bettpfosten. »Was soll nur aus dieser Ehe werden? Ich glaube nicht, dass ich je etwas für Soyoka empfinden kann, doch ich will auch nicht, dass sie so leiden muss wie es Zaonth beschrieben hat,«, dachte er betrübt und spürte, wie sich in Soyoka etwas regte. Sie begann zu trinken. Er lächelte und strich ihr abwesend sanft über den Rücken. Sie spürte wie ihr etwas warmes leckeres in den Mund floss. Instinktiv begann sie zu trinken. Dann spürte sie sanfte Berührungen. Jemand strich ihr über den Rücken. Sie zog verwirrt die Brauen zusammen. Konnte das wirklich sein? War das wirklich Reyth? Sie glaubte es nicht, obwohl ihr der Geschmack des Blutes, welches durch ihre Kehle rann deutlich sagte, dass er es war. Sie wusste nicht mehr, was sie machen sollte. Sie wollte das hier nicht zerstören und war sich ziemlich sicher, dass, wenn sie die Augen öffnen würde, dann würde er sich ihr gegenüber wieder kalt geben. Sie lehnte sich gegen die Tischkante. Dann seufzte sie. Plötzlich spürte sie eine ihr bekannte Präsenz. Zaonth! Sie lächelte. Die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren, dann schloss sie sich wieder. Leise Schritte und das leise Rascheln von Stoff ertönten. “Warum bist du so mies gelaunt und grübelst hier obendrein vor dich hin?”, fragte er mit weicher tiefer Stimme. “Ich weiß nicht was ich machen soll...ich will Soyoka ja helfen, aber ich weiß echt nicht wie...ich meine...sie liebt diesen Reyth...ich könnte dafür sorgen, dass er ihr nicht mehr zu nahe kommt, damit er ihr nicht mehr so weh tun kann, doch sie würde darunter wahrscheinlich noch stärker leiden als wenn er sie misshandelt,”, sagte Eseirb und seufzte ein weiteres mal. Plötzlich schlangen sich Zaonths starke Arme um sie. Eseirb erschrak. “Zaonth!”, zischte sie warnend. Doch er lachte nur. Er fuhr mit seiner Nasenspitze an ihrem Hals hoch und runter und stieß ein Schnurren aus. Eseirb wurde sofort rot. “Lass mich bitte los!”, sagte sie schwach. Zaonth reagierte nicht. “Hat mein Vater dir etwa schon seine Antwort mitgeteilt?”, fragte sie leicht verwirrt. Das brachte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er lockerte seinen Griff etwas, ließ sie aber noch nicht frei. “Nein...leider noch nicht...er lässt sich damit wirklich viel Zeit...ich hab das Gefühl, er will mich damit in den Wahnsinn treiben oder so,”, sagte er leicht niedergeschlagen und strich mit seinen Lippen über Eseirbs Hals. Dann folgte er ihm und strich ihr über die Schulter. “Ähm...es wäre wirklich besser, du würdest damit aufhören...,”, keuchte sie. Zaonth grinste und drückte Küsse auf ihre Schulter. Dann streifte er den Stoff zurück. “Zaonth!”, kreischte sie erschrocken auf. Dieser lachte nur. In dem Moment öffnete sich die Tür. Erschrocken ließ er Eseirb los und wandte sich ab. Eseirb`s Eltern betraten den Raum. Eseirb stand da wie geschockt da. Dann wurde sie feuerrot und wandte den Blick ab. “Was war denn das gerade?”, fragte ihr Vater. “Nichts Retav!”, sagte Eseirb sofort und brachte sich zwischen ihren Vater und Zaonth. Ihr Vater sah sie kurz an dann stieß er ein Grunzen aus. “Ich denke ihr habt nichts mehr zu befürchten. Ihr habt meinen Segen,”, sagte er und verließ den raum wieder. Eseirbs Mutter stand da und lächelte. Eseirb starrte ihrem Vater verwirrt nach. “Das...dürfen wir jetzt echt heiraten?”, fragte sie ungläubig und sah ihre Mutter an. Diese nickte, packte Eseirb am Handgelenk und zog sie mit sich fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)