Zum Inhalt der Seite

Stehen gelassen

Lily x James?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Warum?

Hey!

Das ist meine erste FF zum Thema Harry Potter.

Sowohl der Schreibstil, als auch die Idee sind etwas anders als sonst.

Danke für's Lesen!! =) Kommentare sind natürlich gern gesehen! ;)
 

-------------------------------------------------------------------------------
 

Fassungslos sah sie zu, wie die dicken Flocken langsam zu Boden fielen. Mit leerem Blick starrte sie auf die weiße Schneelandschaft vor ihr und fragte sich still, wie es dazu kommen konnte. Fast vier Jahre lang hatte er sie umworben und nun das. Die junge Frau verfluchte den Tag. In einem schwachen Moment hatte er sie wieder einmal gebeten, ja förmlich angefleht, mit ihm auszugehen. Sie hatte gehofft, er hätte sich verändert, wäre reifer geworden. Schließlich gab sie nach. Wie gesagt, ein schwacher Moment. War es der hoffnungsvolle Glanz seiner Augen, der sie erweicht hatte? Oder die Neugier bezüglich seiner Reaktion? Sie wusste es nicht genau.
 

Er hatte sich diesen Treffpunkt ausgesucht. Sie hierher bestellt, nach draußen, zu dieser eisigen Jahreszeit. Erneut fühlte sie, wie die Kälte ihr erbarmungslos ins Gesicht schlug. Sie fror, ihre Füße spürte sie kaum mehr. Warum stand sie hier eigentlich noch?
 

Weil du dir deine Niederlage nicht eingestehen willst, antwortete eine leise Stimme in ihrem Kopf. Ärgerlich versuchte sie, solche Gedanken zu verscheuchen. Was denn für eine Niederlage? Er würde nie wissen, dass sie sich hier die Beine in den Bauch gestanden hatte. Eigentlich hatte sie es doch auch schon Sekunden später bereut, überhaupt eingewilligt zu haben sich mit ihm zu treffen. Dieses selbstgefällige Grinsen gefiel ihr nicht. Bekam er doch immer alles, was er wollte. Und nun wollte er anscheinend doch nicht. Oder er wollte sie von Anfang an bloßstellen, sie demütigen. Genau, das wird es gewesen sein. Jetzt lachte bald die ganze Schule über sie. Nicht, dass es sie kümmerte, was andere dachten. Nein, einzig und allein die Tatsache, dass er ein weiteres Mal gewinnen würde, frustrierte sie ungeheuerlich. Warum stand sie hier denn noch?
 

Um seinen Triumph zu vergrößern? Wer weiß, vielleicht beobachtete er sie in diesem Augenblick von irgendwo. Machte sich über ihre Naivität lustig. Sollte er doch. Ihm würde das Lachen noch früh genug vergehen, dafür sorgte sie schon. Ein Zittern ging durch ihren schmalen Körper. Es war wirklich bitterkalt. Warum zum Teufel stand sie dann immer noch hier?
 

Hoffte sie ernsthaft, dass er noch kommen würde? Um ehrlich zu sein hatte sie mit allem gerechnet. Dass er ungeduldig und überpünktlich auf sie wartete. Dass er sich noch schlimmer als sonst benahm, nur um sie zu beeindrucken. Dass er sie selbstgefällig jedem als seine neuste Eroberung präsentierte. Dass er am Boden zerstört wäre, wenn sie ihm schließlich mitteilte, dass es eine einmalige Sache war, ein Versehen. Mit allem hatte sie gerechnet, nur damit nicht. Sie, hier draußen in der Kälte, stehen gelassen. Von ihm. Ausgerechnet von ihm. Von demjenigen, der sich jahrelang lächerlich gemacht hatte, nur um diese Verabredung zu ergattern. Und jetzt hielt er es nicht für nötig zu erscheinen.

Gedankenverloren betrachtete sie wieder die weißen Flocken, die um sie herumtanzten. Sie sollte gehen. Vergessen, dass sie überhaupt gekommen war. Seufzend schloss sie ihre Augen. Nahm nichts wahr außer dem Schnee, der sich sanft auf ihrem Gesicht absetzte. Sie verlor sich völlig in dem Moment. Die Zeit, das Warten, die Kälte; alles wurde zweitrangig. Dann spürte sie auf einmal eine Hand, die ihr schon fast zärtlich über die Wange fuhr. Überrascht öffnete sie ihre Augen – und traf auf ein paar haselnussbraune hinter einer leicht beschlagenen Brille.

Verstört wich sie ein paar Schritte zurück, entzog sich der warmen Hand. Mandelförmige Augen funkelten ihn vorwurfsvoll an.
 

„Evans, ich…es tut mir leid“, murmelte er undeutlich. Entschuldigungen jeglicher Art gehörten nicht unbedingt zu seinen Stärken.
 

„So, es tut dir also leid“, fauchte sie böse. „Mehr fällt dir nicht ein?“
 

Er seufzte resigniert. Da hatte er einmal die Chance mit ihr auszugehen und er musste alles vermasseln. Ihre Lippen liefen ja schon blau an. Schuldgefühle überkamen ihn. „Unvorhergesehenes, unverdientes Nachsitzen“, war seine zerknirschte Erklärung.
 

Die junge Hexe musste ein Grinsen unterdrücken. Erweckte er doch wieder einmal den Anschein eines trotzigen kleinen Jungen. „Unverdient sicher nicht“, bemerkte sie spitz.
 

Wieso fühlte sie sich nur so unglaublich erleichtert? Weil sie sich nicht geirrt hatte? Weil er sie wirklich nicht versetzen wollte? Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, bahnten sich einzelne Tränen ihren Weg über ihre Wange. Er sah das Glitzern und wischte sie vorsichtig weg.

Die friedliche Stille schien eine beruhigende Wirkung zu haben. Außer ihnen war weit und breit kein Mensch zu sehen. Sie fröstelte erneut. Ihm entging das nicht und so zog er sie in seine Arme. Ungeachtet ihrer Proteste hüllte er seinen Umhang um sie, wärmte sie beide. So eng umschlungen war es kaum möglich zu sagen, wer wo anfing und wer wo aufhörte. Anfangs wehrte sich die Rothaarige noch, wurde schließlich aber von der wärmenden Geborgenheit übermannt. Nach einer Weile brach er das Schweigen, indem er sich zu ihr herabbeugte und ihr fragend ins Ohr flüsterte: „Warum hast du gewartet?“
 

Sicher nicht, weil er es verdient hatte. Und auch nicht, weil sie es wollte. Sondern eher, weil ihr etwas in dieser Kälte klar geworden war; nämlich wie sehr man auf die Wärme eines anderen angewiesen ist. Sie liebte ihn. Nahezu bedingungslos. Diese Einsicht kam fast zu spät, als er für immer verloren geglaubt schien. Und sie brauchte ihn. Ihn, den arroganten, selbstsicheren, waghalsigen Rumtreiber. So sehr sie es auch abstritt, so wenig kam sie doch dagegen an.
 

„Darum.“
 

Die Antwort genügte ihm. Dankbar küsste er ihr schneebedecktes Haar.
 

„Aber wehe dir Potter, wenn du mich noch einmal so in der Kälte stehen lässt…“, wisperte sie drohend.
 

Er grinste. „Keine Sorge, Evans.“
 

~

Left in the Cold

Bewildered she watched the thick flakes falling slowly to the ground. Staring at the white winter wonderland in front of her, she asked herself how this could have happened. For almost four years now, he had been courting her. The young lady cursed the day. In a weak moment, he had asked her to go out with him once again, better yet, he had literally begged her. She had hoped, he’d changed and finally grown up, grown mature. So she’d given in. As mentioned earlier, it had been a weak moment. Had it been the expecting glance in his eyes? Or perhaps the curiosity how he would react? She didn’t know for sure.
 

He had chosen this meeting place. Had ordered her here, outside, during this freezing time of the year. Once more she felt the cold getting to her. She could hardly make out her feet anymore. Why was she still standing here?
 

Because you don’t want to admit your defeat, a low voice in the back of her mind answered. She tried to chase away those unpleasant thoughts. What defeat anyway? He would never know she had been cooling of her heels. In fact, she had regretted agreeing to this date immediately. That self-satisfied grin of his was displeasing her a lot. He’d always get what he’d wanted. And now he didn’t seem to want it anymore. Or maybe he had wanted to embarrass her all along. That was probably the reason for his no-show. Soon the whole school would be laughing at her. Not that she cared what others thought. No, not at all. It was the fact that he would win once again which made her mad. So why was she still standing here?
 

To expand his triumph? Who knew, maybe he was watching her right now from somewhere, laughing at her naivety. Well, he should go ahead. His laughter would wear off soon enough; she’d take care of that. Her slender body trembled. It was bitterly cold. So for heaven’s sake why was she still standing here?
 

Did she really hope he would come?

To be honest, she had been expecting everything.

Him waiting impatiently for her right on time.

Him behaving worse than ever just to impress her.

Him presenting her self-satisfied to everyone as his latest trophy.

Him being devastated when she’d told him, it was a mistake to go out with him in the first place.

She had been expecting everything except this. Her being left in the cold. Left by him. Him, of all the people. By the guy that wouldn’t miss a chance of making a fool of himself whenever she was around just in order to get this date. Having it though, he didn’t think it was necessary to honor her with his appearance.
 

Again, she watched the white flakes whirling around her. She should go. And forget that she ever came to this godforsaken place. The young woman sighed and closed her eyes. Noticed nothing but the snow touching her skin. She completely lost herself in the moment. Coldness, time, waiting - everything came second.
 

Suddenly she felt a hand stroking her cheek almost affectionately. Surprised she opened her eyes – and her gaze met two hazel eyes behind steamed glasses.

Confused she took a few steps backwards, evading the warm hand. Almond-shaped eyes glared at him reproachfully.
 

“Evans, I…I’m sorry.” he murmured. Apologies of any kind weren’t his strong point at all.
 

“You’re sorry?” she snarled angrily. “You’ve got nothing else to say?”
 

He sighed with resignation. There he was,finally having the opportunity to go out with her, and he screwed it up. Her lips were already turning blue. All of the sudden, he felt very guilty.
 

„Unforeseen, undeserved detention.“ was his remorseful excuse.
 

The young witch hardly suppressed a grin. Once again, he resembled a defiant little boy. “Certainly, it was not undeserved.“ she remarked sharply.

Why did she feel such relief? Because she wasn’t mistaken? Because he really didn’t want to leave her waiting? Without her being able to do anything about it, single teardrops streamed down her cheeks. He noticed the twinkle and carefully wiped them away.
 

The peaceful silence seemed to have a comfortingly effect. There was nobody around except them. She shivered once more. Of course he sensed it and so he pulled her into his arms. Ignoring her protest, he wrapped his robe around her and warmed them both. Embraced that tightly, it was hard to say which part belonged to whom. At first, the red-head refused but eventually she was overwhelmed by the warm feeling of security. After a while he broke the silence as he bent down, whispering in her ear:
 

“Why did you wait?”
 

Certainly not, because he’d deserved it. Neither because she had wanted it. Rather because while standing in this severe cold, one thing became very clear to her; and that would be to say how much one depends on the warmth of someone else. She loved him. Nearly unconditionally. She failed to see that until it had almost been too late. When he’d seemed to be gone forever. And she needed him. Him, the arrogant, self-confident, daring marauder. The more she denied it, the less she could help it.
 

“Because.”
 

To him, her answer was satisfying enough. Gratefully he kissed her snow-covered hair.
 

“But Potter, if you dare to leave me in this coldness once more…” she whispered threateningly.
 

He grinned. “Don’t worry, Evans.”
 

Thanks for reading!

Pass auf, was du sagst...

Hey!

Danke für eure tollen Kommentare! =)

Diesmal wird James stehen gelassen, jedenfalls so in der Art...

Viel Spaß!
 

--------------------------------------------------------------------------------
 

Kaum war sie durch das Porträtloch geschlüpft, blieb Lily auch schon wie angewurzelt stehen. Außer ihr befand sich im Gemeinschaftsraum der Gryffindors nur eine weitere Person. Warum musste sie bloß so viel Pech haben?

Potter kam langsam auf sie zu. Angewidert wich die junge Hexe zurück, bis ihr Rücken auf die harte, noch dazu kalte, Wand des Turms stieß. Der Schwarzhaarige war jetzt gefährlich nah. Verzweifelt spähte sie über seine Schulter hinweg zur Treppe der Mädchenschlafsäle, die unerreichbar schien. Schließlich müsste sie dafür erst mal an ihm vorbei. Schon im Normalzustand wäre das ein schwieriges Unterfangen gewesen; da er ein hervorragender Quidditchspieler war. Die wussten nur allzu gut, wie man jemandem den Weg versperrte. Dass er anscheinend getrunken hatte und sie ihren Zauberstab nicht bei sich trug, erschwerte die Lage noch um Einiges. Und wenn sie vorsichtig…

Zu spät! Er stand bereits vor ihr und sein Körper schränkte ihre Optionen sehr ein. Sie mochte sein süffisantes Grinsen überhaupt nicht. Der verschmitzte Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er mal wieder was ausgeheckt hatte. Unbehaglich rutschte die Rothaarige ein Stück nach rechts, näher zur Treppe, die momentan der Freiheit gleich kam. Was würde sie dafür geben, überall nur nicht hier sein zu müssen. Nun, vielleicht nicht überall aber-

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, da sich unmittelbar neben ihrem Kopf zwei starke Arme befanden, die jede Flucht endgültig ausschlossen. Wütend funkelte sie ihn an.
 

„Lass mich gehen.“
 

„Nein.“
 

„Potter!“ In ihrer Stimme schwang ein gefährlicher Unterton mit, den er für gewöhnlich wenigstens teilweise respektierte. Doch nicht heute, nicht jetzt. Ihm war alles egal. Sie war die Einzige, die ihn interessierte und die Einzige, auf die sein Charme keinerlei Wirkung haben zu schien.

Er beugte sich ein Stück zu ihr herunter.
 

„Du magst mich doch, Evans.“
 

„Bestimmt nicht.“
 

„Tief in deinem Inneren…“
 

„Träum weiter!“, zischte sie erbost. Bildete der Kerl sich tatsächlich ein, ihr Innerstes zu kennen?
 

Er seufzte. „Warum bist du nur immer so unglaublich widerspenstig? Wo wir doch so viel Spaß haben könnten…“
 

Gedankenverloren spielte er mit einer ihrer roten Haarsträhnen. Ärgerlich schlug sie seine Hand weg.
 

„Du hast getrunken.“
 

Er zuckte mit den Schultern. „Na und?“
 

„Das ist verboten.“ Die junge Hexe konnte sich den Kommentar einfach nicht verkneifen.
 

Belustigt sah er sie an. „Seit wann kümmern mich Regeln?“
 

„Das ist nichts, worauf du stolz sein könntest!“, fauchte sie.
 

„Ach, nicht?“ Grinsend fuhr er sich durch die Haare. Sie schnaubte verächtlich.
 

„Du bist unglaublich sexy, wenn du wütend bist, weißt du das?“, raunte er ins Ohr.
 

Sie schloss die Augen, um sich zu beruhigen, konnte aber nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg. Er war so nah. Viel zu nah.
 

„Gehst du mit mir aus?“
 

Erschrocken sah sie ihn an. Sein Blick war hell und klar, er machte keineswegs einen volltrunkenen Eindruck.
 

Entschlossen schüttelte sie ihren Kopf. „Nein, niemals.“ Es widersprach ihren Prinzipien.
 

„Niemals? Wie schade, dabei würdest du doch gerne…“, behauptete er selbstsicher.
 

Sie hob ihre Augenbrauen. „Zu deiner Information, ich hatte schon so oft die Gelegenheit dazu und hab sie nie wahrgenommen, warum sollte ich also ausgerechnet jetzt? Außerdem gibt es da jemand anderen…“, fügte sie fast beiläufig hinzu.
 

Jemand anderen? James spürte wie die Eifersucht in ihm hochstieg.
 

„Wen?“
 

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, erwiderte sie spitz.
 

Lily zuckte zusammen als seine Faust knapp neben ihr gegen die Wand donnerte.
 

„Wer ist es, verdammt?!“
 

James hatte wahrlich Mühe, sich zu beherrschen. Jahrelang hatte er sie umworben und jetzt bekam ein anderer sie einfach so? Seine Lily? Die Welt war wirklich ungerecht.
 

Die junge Hexe biss sich auf die Lippen. Sollte sie ihm einfach einen Namen nennen? Nein, das ließ sich nicht mit ihrem Gerechtigkeitssinn vereinbaren. Sie wusste, dass James den Betreffenden die nächsten Tage pausenlos gequält hätte. Dabei hatte sie doch nur gelogen, weil sie wusste, wie sehr es ihn treffen würde. Und weil sie hoffte, dass er sie dann gehen ließ.
 

„Es tut mir leid, aber ich kann es dir nicht sagen.“, brachte sie schließlich zitternd hervor.
 

James hingegen hatte sich wieder im Griff und flüsterte verschmitzt:

„Wetten, ich küsse besser als er!“
 

„W-was?“ Verdattert sah sie zu ihm hoch. Wie kam er denn jetzt darauf?
 

„Na, küssen Evans. Du weißt schon.“ Er formte seine Lippen zu einem Kussmund und machte dazu passende Schmatzgeräusche.
 

Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Potter war so ein…!
 

„Also, um was wetten wir? Um ein Date?“
 

„Wir wetten überhaupt nicht, schon gar nicht um ein Date! Wie kannst du nur so anmaßend sein? Bloß, weil du schon mit der halben Schule- “
 

Weiter kam sie nicht, weil er ihr seine Hand vor den Mund hielt.
 

„Pass auf, was du sagst, Evans, du könntest es bereuen.“
 

„ –heißt das noch lange nicht, dass es ihnen auch gefallen hat!“, presste sie mühsam zwischen seinen Fingern hervor.
 

James fackelte nicht lange. So eine Unterstellung konnte er keinesfalls auf sich sitzen lassen. Ohne dass sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie auch schon geküsst. Vielleicht hatte der Alkohol nachgeholfen, vielleicht konnte er diesen lang gehegten Wunsch in dem Moment auch nicht mehr unterdrücken. Seine ganze Leidenschaft floss in diesen Kuss. So lange hatte er sich nach ihr gesehnt. Und sie fühlte sich so gut an. Unendlich zart, warm und weich, schöner als alles andere.

Er küsste sie, wie sie noch nie zuvor in ihrem Leben geküsst worden war. So hemmungslos, ungestüm, wild und leidenschaftlich.

Trotzdem ist es immer noch Potter, meldete sich die Stimme der Vernunft in ihrem Hinterkopf. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und versuchte, ihn von sich zu drücken. Doch er machte ihr einen Strich durch die Rechnung, indem er mit seinen Händen ihre festumschloss und sie mühelos über ihrem Kopf an die Wand nagelte. Den neugewonnenen Freiraum nutze er auch umgehend, um sich noch enger an sie zu pressen und den Kuss zu vertiefen. Anschließend sah er grinsend zu, wie sie keuchend nach Atem rang.
 

„Tja, Evans, ich denke-“
 

„Krone?“
 

Verdammt, wer musste denn ausgerechnet jetzt stören? Dem würde er persönlich den Hals umdrehen. Widerwillig ließ er Lily los und schaute über die Schulter.

Black! Den schickte der Himmel! Die junge Hexe nutzte James’ Unaufmerksamkeit, schlüpfte flink unter seinem Arm hindurch und verschwand blitzschnell in den Schlafsälen. Verblüfft sah James ihr nach.
 

„Was war das denn?“, fragte Sirius grinsend. „Küsst du so schlecht?“
 

Der wütende Blick, den er dafür erntete, amüsierte ihn nur noch mehr.
 

„Wenn du uns nicht gestört hättest, dann-“
 

„Dann wär Evans trotzdem nicht mit dir ausgegangen. Glaub mir doch, sie ist immun. Find dich einfach damit ab“, fiel ihm Sirius lachend ins Wort. Er klopfte seinem besten Freund aufmunternd auf die Schulter, der ihn ohne ein weiteres Wort stehen ließ und kurz darauf ebenfalls im Schlafsaal verschwand.
 

~
 

Danke für's Lesen!! =)

Rache ist süß

Am nächsten Morgen wachte er mit einem ungeheuren Kater auf. Vorsichtig setzte er sich auf, rieb sich den schmerzenden Kopf und versuchte benommen, den gestrigen Abend zu rekonstruieren. Evans hatte ihm wieder mal eine gehörige Abfuhr erteilt. James’ Gesicht verfinsterte sich bei dem Gedanken daran. Daraufhin hatte er beschlossen, seinen Kummer mit Alkohol zu ertränken, schließlich war es das letzte Hogsmeadewochenende vor den Ferien und somit auch die letzte Gelegenheit für eine qualvoll lange Zeit mit ihr auszugehen.

Gut, er hatte getrunken.

Vielleicht nicht gerade wenig.

Der junge Zauberer meinte sich daran erinnern zu können, dass er irgendwann zu später Stunde allein im Gemeinschaftsraum gewesen war. Und dann war irgendetwas passiert. Nur was?
 

„Morgen!“, kam es fröhlich von Sirius. „Endlich wach?“
 

„Mhmm“, murmelte James nur. „Wie spät ist es?“ Seine Stimme klang sehr verschlafen.
 

„Schon fast elf. Du hast Glück, dass heute Samstag ist“, fügte Sirius noch grinsend hinzu, da sich die Augen seines besten Freundes vor Schreck geweitet hatten.
 

Doch wider Erwarten hob diese neue Erkenntnis seine Laune nicht gerade.

Samstag.

Der Samstag, an dem all die glücklichen Paare dieser Schule das milde Frühlingswetter genossen.

Er raufte sich die Haare.
 

„Hat sie dir wieder so zugesetzt?“ Sirius legte ihm brüderlich einen Arm um die Schultern.
 

James grummelte etwas Unverständliches, erhob sich mühsam und schlurfte in Richtung Badezimmer.
 

„Hey!“, rief Sirius begeistert. „Wir könnten-“
 

„Nein.“ Die beiden verstanden sich meistens auch ohne Worte.
 

Sein bester Freund runzelte die Stirn.
 

„Soll das heißen, du willst das wirklich durchziehen?“
 

„Ja.“
 

Sirius quittierte die Antwort mit einem verächtlichen Schnauben.
 

„Du warst meine letzte Hoffnung. Wurmschwanz ist zu feige, Moony zu vernünftig und du-“
 

„Zu verliebt.“
 

Der Black-Sprössling schüttelte ungläubig den Kopf.
 

„Es ist wahr, Tatze“, seufzte James. „Guck nicht so entsetzt“, fügte er mit einem Seitenblick hinzu.
 

„Gruselig ist das. Was hat sie nur aus meinem besten Freund gemacht?“ Sirius griff sich theatralisch ans Herz und seufzte ein paar Mal übertrieben laut. „Sie liebt mich einfach nicht“, klagte er, „Was kann ich nur tun? Ich will sterben.“ Sprach’s und ließ sich zu einem dramatischen Tod auf’s Bett fallen.
 

„Ach, halt die Klappe“, James warf mit einem Kissen nach ihm.
 

Sirius fing es grinsend.
 

„Also so gefällst du mir schon besser.“
 

~
 

„Uhh, sieh mal der Todesblick“, raunte Sirius ihm beim Frühstück zu, „muss ja echt schlimm gewesen sein.“
 

James’ Kopf schoss blitzschnell in die Höhe, sein Blick kreuzte den von Evans. Ja, Tatze hatte nicht übertrieben. James seufzte schwer.
 

„Ich werd’ mit ihr reden müssen.“
 

„Viel Glück, Mann.“ Sirius klopfte ihm brüderlich auf die Schulter.
 

„Das kann ich brauchen.“
 

~
 

„Evans-“
 

„Da rein.“
 

James spürte, wie er unsanft in ein verlassenes Klassenzimmer gestoßen wurde.
 

„Hör mal, wegen gestern-“
 

Weiter kam er nicht, da ihm der Mund zugehalten wurde.
 

„Kannst du dich überhaupt daran erinnern?“
 

„Nein, eigentlich nicht“, gestand er geradeheraus.
 

Sie schnaubte verächtlich.
 

„Das hätte ich mir ja denken können.“ Ihr Griff um sein Kinn wurde noch eine Spur fester. „Aber weißt du, es ist nicht sonderlich angenehm von einem Betrunkenen geküsst zu werden.“
 

„Wir haben uns geküsst?“
 

„Nein Potter, du hast mich geküsst. Und dafür wirst du jetzt büßen.“
 

„Ach ja?“
 

„Ja.“ Ihr Ton duldete keinen Widerspruch.
 


 

„Angst, Potter?“
 

Trotz seiner momentanen Lage musste er grinsen.
 

„Offen gestanden, nein.“ Entsprach zweifelsohne der Wahrheit.
 

Sie kam ein kleines Stückchen näher, in ihren Augen blitzte es gefährlich.
 

„Solltest du aber.“
 

James spürte, wie unsichtbare Fesseln seine Handgelenke umschlossen.

Er hob amüsiert die Augenbrauen.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du auf Fesselspiele stehst, Evans.“
 

Wenn Blicke töten könnten…
 

„Tu ich auch nicht, Potter“, zischte sie, „ich wollte nur, dass du weißt, wie es sich anfühlt, wehrlos zu sein.“
 

„Und jetzt? Wirst du mich jetzt küssen?“
 

„Wirklich witzig, Potter.“
 

„Ich dachte, das gehört zur Strafe dazu.“
 

Lily lächelte diabolisch.
 

„Das wär keine Strafe, Potter.“
 

„Wo du Recht hast…“, murmelte er mehr zu sich als zu ihr.
 

„Nein, ich dachte, ich erfülle irgendeinem Mädchen diesen lang gehegten Traum.“
 

James erbleichte.
 

„Irgendeinem-? Evans, das kannst du doch nicht machen.“
 

„Und wie ich kann. Vielleicht ist Glenda ja die Glückliche?“
 

Der junge Zauberer verzog angewidert das Gesicht.
 

„Nicht Chittock.“
 

„Rache ist süß.“
 


 

„Tja, da hast du dir wohl einen besonders ausgestorbenen Korridor ausgesucht, Evans.“
 

„Klappe, Potter.“
 


 

Minuten verstrichen.
 

….
 

„Ich hab dich geküsst? Und es hat dir nicht gefallen?“
 

„Nein.“
 

„Nicht mal ein kleines bisschen?“
 

„Nein, das sagte ich bereits.“
 

„Stimmt, das sagtest du bereits. Aber du hast es nicht so gemeint.“
 

„…“
 

„Evans?“
 

Schweigen.
 

„Evans?“
 

Ihr Griff lockerte sich.
 

„Evans, soll ich’s wieder gutmachen?“, fragte er leise.
 

„Nein, unter gar keinen Umständen.“
 

„Wirklich nicht?“
 

Schweigen.

Er kam ein Stück näher, sie hinderte ihn nicht daran.
 

„Lily-“
 

„Nenn mich nicht so.“
 

„Warum nicht?“
 

„Darum, Potter.“
 


 

„Tut mir leid, Evans.“
 


 

„Geh einfach.“
 

Er spürte, wie sich die Fesseln lösten. James rieb sich unauffällig die schmerzenden Handgelenke.
 

„Kann ich dir noch eine Frage stellen? Aus welchem Grund hab ich dich geküsst?“
 

„Du weißt es wirklich nicht mehr, hm?“
 

„Bedauerlicherweise nicht, nein.“
 

Lily fing unwillkürlich an zu grinsen.
 

„Du wolltest mir beweisen, dass du besser küsst als jeder andere.“
 

„Ah ja.“
 

„Ja.“
 

„Und war’s wirklich so schlimm?“ Nein, das war ja das Problem.
 

„Es war schrecklich, Potter, schrecklich.“
 

„Nächstes Mal, Evans, nächstes Mal.“
 

„Dazu wird es nicht kommen.“
 

„Sei dir da mal nicht so sicher.“
 

Lily sah ihm kopfschüttelnd nach.
 

„Spinner.“
 

~
 

„Warum kann ich mich bloß nicht mehr daran erinnern? So betrunken kann ich nicht gewesen sein.“
 

„Wenn du das sagst.“
 

„Was gibt’s da zu grinsen, Tatze?“, wollte er misstrauisch wissen.
 

„Na ja, du bist…wie soll ich sagen…“, Sirius machte eine ausladende Geste.
 

„Ja?“
 

„Mit dem Kopf gegen den Bettpfosten geknallt.“
 

James vergrub stöhnend den Kopf in den Händen.
 

„Das kann auch nur mir passieren.“
 

~
 

Kann als Fortsetzung zu "Pass auf, was du sagst..." gesehen werden. :)

Für abgemeldet

Tut mir leid, dass du so lange darauf warten musstest. ♥



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (24)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JadeJunkfood
2010-12-25T01:45:13+00:00 25.12.2010 02:45
:) ich liebe es.
aber ich liebe nicht, dass es ein unbefriedigendes ende hat, obwohl es der ganzen sache das realistische verleiht. wie ich es hasse, dass gute geschichten und happy ends kombiniert mit kitsch sich so oft widersprechen -.-'
Von: abgemeldet
2010-08-26T11:46:28+00:00 26.08.2010 13:46
WARUM IST DAS IN ENGLISCH?
Von:  Omama63
2010-04-05T20:23:53+00:00 05.04.2010 22:23
Super Kapitel.
Armer James, da küsst er sie und ist so besoffen, dass er es am nächsten Tag nicht mehr weiß.
Schade, dass er keine zweite Changse mehr bekommen hat.
Ich hätte mir ein Happy End gewünscht.
Von:  Omama63
2010-04-05T20:11:26+00:00 05.04.2010 22:11
Schönes Kapitel.
Ich kann mir vorstellen, dass James sauer auf Sirius ist, aber Lily hält in bestimmt für einen Retter.
Der erste Kuss von einem Jungen ist bestimmt nicht prickelnd, wenn der nach Alkohol schmeckt.
Von:  Omama63
2010-04-05T19:55:29+00:00 05.04.2010 21:55
Schönes Kapitel.
Hat mir sehr gut gefallen.
Vielleicht war es garnicht so schlecht, dass er nicht pünktlich war, sonst wäre ihr nicht klar geworden, dass sie ihn liebt.
Von: abgemeldet
2010-03-17T12:10:10+00:00 17.03.2010 13:10
Ich hatte ehrlich gesagt Angst, dass diese Fortsetzung nur ein unnötiges Tüpfelchen auf der Kirsche sein könnte... aber glücklicher Weise ist er dir ganz und gar gelungen
Es ist nun mal so, dass Fortsetzungen gerne Übertrieben wirken können... aber mit dem hier habe ich eher das Gefühl, das es von Anfang an so geplant war...
Die rachelüsterne Lily hat mir ehrlich gesagt Angst gemacht... einerseits erwartet man nicht wirklich etwas von ihr, was einen Menschen bis zum Ende seiner Lebtage traumatisieren könnte, andererseits kann sie ja auch sehr temperamentvoll sein... wie es schlussendlich doch angelaufen ist, war wohl optimal
Über die ganze Zeit hatte ich solch ein Grinsen auf dem Gesicht... angefangen mit dem verdienten Kater... dann zu dem süßen 'zu verliebt' (also, das war einfach mehr als niedlich), natürlich die ganze, kleine Konversation, aber das Highlight war ehrlich gesagt das Ende... gegen seinen Bettpfosten geknallt... ich würde i-wie noch das Genre Humor hinzufügen... du hast mir heute ein Lächeln geschenkt, danke <3
LG
Lily
Von: abgemeldet
2010-03-15T19:03:51+00:00 15.03.2010 20:03
ganz toll! :)))
schreib schnell noch einen os.
:)
lg
Von:  Acrobalena-
2010-03-15T13:03:39+00:00 15.03.2010 14:03
einfach süß :D
obwohl es schade es das er keine 2 .chance kriegt....
willst du nicht noch eine fortsetzung schreiben? *hundeaugen* ^^
also die beiden sind soo süß. ich wette das james die wette gewinnt. falls die gewettet hätte.
ouh man ich hasse lilys stolz, warum sagt sie ihm nicht das er toll ist. sie weiß es doch^^
naja so ist das ende auf jeden fall auch richtig gut
glg lena
Von:  H-A-N-A
2010-03-15T12:35:16+00:00 15.03.2010 13:35
einfach toll ♥
nicht zu lang und nicht zu kurz einfach Perfekt <3

Glg
Hana
Von:  Fin-Rasiel
2010-03-15T00:41:16+00:00 15.03.2010 01:41
James kann einem ja richtig leid tun, da hat er sie endlich geküsst und kann sich nicht mal dran erinnern *James tröst*.

Aufjedenfall eine geniale Fortsetzung,mochte besonders den Fessel-Teil...da muss sich aber wirklich nen ganz einsamen Korridor ausgesucht haben *lol*

lg fin


Zurück