Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 8: ----------- In den nächsten Wochen standen mehrere Aufträge an, zu denen Radhika Rizvan begleitete. Doch an die Abmachung, nur zu beobachten und nicht zu sprechen, hielt sie sich selten. Sie konnte sich oft nicht beherrschen, sodass sie sich einmischte und den Gesprächsverlauf störte. Zwei Deals waren deswegen geplatzt. Aus sogar für ihn selbst unerfindlichen Gründen deckte Rizvan Radhika jedoch weiterhin und nahm Vardhan gegenüber die Schuld auf sich. Dieser wurde über die Vorfälle immer ungehaltener und prophezeite Rizvan Schlimmes, wenn es so weiter ging. Rizvan wiederum machte es wütend, dass Radhika sich nicht an die Abmachungen hielt und sich in die Geschäfte einmischte. Er wusste nicht, warum er sie deckte, aber dass er es tat, machte ihn wütend. Auf sie und auf sich selbst. Er hätte Vardhan am liebsten die Wahrheit gesagt, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen. Zudem wuchs sein Unbehagen, in Radhikas Nähe zu sein. Seine Wut auf sie und die Anziehung, die sie jedoch gleichzeitig auf ihn ausübte, bissen sich und das verwirrte ihn. Einerseits hätte er sie am liebsten erwürgt und andererseits wollte er sie an sich reißen, küssen und noch so vieles mehr. Ihre bloße Anwesenheit machte ihn beinahe wahnsinnig. Ihm gelang es allerdings ganz gut, sein Gefühlsleben vor ihr zu verbergen und so schöpfte sie keinen Verdacht. Vardhans Auftrag, Rizvans Vertrauen zu erlangen, gestaltete sich für Radhika schwierig, da sie keinen Zugang zu ihm fand. Ihr Verhältnis war das von Ausbilder und Schüler und sie schaffte es nicht, an ihn heranzukommen. Es war ihr aufgefallen, dass er einen bestimmten Ausdruck in den Augen hatte, wenn sie in seiner Nähe war, doch sie konnte nicht definieren, was es war. Nur dass es am Anfang nicht da gewesen war. Mittlerweile drängte Vardhan auf ein paar Ergebnisse ihrer Spitzelarbeit, doch da sie es nicht schaffte, Rizvans Vertrauen zu bekommen, konnte sie keine liefern. Nachdem Radhika gegen ein Uhr nachts Javed, mit dem sie zur Ablenkung ein kleines Stelldichein gehabt hatte, verabschiedet hatte, wollte sie noch ein wenig frische Luft schnappen, um ihre Gedanken zu ordnen. Sie ging auf den Balkon und blickte über die Stadt, deren Lichter in der Dunkelheit funkelten. Sie sog die Luft tief ein und bekam eine Gänsehaut, da es doch recht frisch war in ihrem Top und ihren Schlafshorts. Als sie ihren Blick ein wenig schweifen ließ, fiel ihr auf, dass noch ein kleines Licht durch Rizvans Fenster nach draußen fiel. Sie ging leise hin und schaute durch das Fenster. Rizvan saß auf der Couch und war in einen Film vertieft, den er sich anscheinend gerade ansah. Radhika traute ihren Augen nicht, als sie die Melonenszene im Film erkannte. Rizvan schaute tatsächlich Dirty Dancing und schien sich dabei prächtig zu unterhalten. Sie musste sich die Hand vor den Mund halten, damit sie nicht laut loslachte. Sie hätte wirklich viel von ihm erwartet, doch nicht das. Langsam machte sie ein paar Schritte zurück und ging dann leise und mit einem entzückten Grinsen im Gesicht zurück in ihre Wohnung, um Schlafen zu gehen. Als Radhika am nächsten Morgen aufwachte, streckte sie sich erst genüsslich und rieb sich dann den Schlaf aus den Augen. Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht allein im Zimmer war. Rizvan stand an der Tür und beobachtete sie. Er schaffte es nicht, seine Augen von ihr abzuwenden. Ihre natürliche Schönheit und Ausstrahlung betörten ihn und er ärgerte sich, dass er nicht in der Lage war, ihr zu widerstehen. Als Radhika ihre erste Verwunderung überwunden hatte, hob sie eine Augenbraue und fragte grinsend: „Was machst du denn hier? Hast du schon so früh Sehnsucht nach mir?“ So Unrecht hatte sie damit nicht. Seit dem letzten Auftrag waren zwei Tage vergangen, in denen sie sich nicht gesehen oder gesprochen hatten. Rizvan hatte die Zeit mit der Erledigung privater Geschäfte und mit Mahima verbracht, doch ihre Eifersucht brachte ihn zur Weißglut und auch so war es mit ihr nicht mehr das gleiche wie früher. Er merkte, dass sie langsam mehr sein wollte als bloß seine Bettgefährtin, doch ihm reichte die jetzige Situation völlig. Er war kein Beziehungsmensch und für Mahima würde er das auch nicht ändern. Er ging langsam auf Radhika zu und setzte sich neben sie auf ihr Bett. Seine Hände platzierte er links und rechts neben sie, um sich aufstützen zu können. Er kam mit seinem Gesicht immer näher an ihres und schaute ihr in die Augen. „Was denkst du denn...?“, hauchte er und sein Blick wanderte zu ihren zarten Lippen, deren Geschmack er gerne kosten würde. Radhika erwiderte seinen Blick und strich sanft mit ihrer Hand über seine Wange. „Ich denke...“, begann sie leise. Rizvan näherte sich ihr immer mehr und ihre Lippen waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. „Ich denke, du hast heute Nacht vielleicht etwas zu viel Dirty Dancing geguckt...“, meinte sie mit einer sanften Stimme, doch ihre Augen verrieten ihren Hohn. Rizvan hielt inne und starrte sie ungläubig an. „Ja ja, was man so alles mitbekommt, wenn man in der Nacht noch ein wenig auf den Balkon geht, um frische Luft zu schnappen...“, fügte sie noch sichtlich amüsiert hinzu. Rizvan antwortete nicht weiter, stand auf und sagte, kurz bevor er das Zimmer verließ und sich noch mal umdrehte: „Wir...“ Er hielt kurz inne und überlegte. „Heute Abend gibt Vardhan eine Party für all seine Kunden und Geschäftspartner und wir sind ebenfalls eingeladen. Sei heute Abend 20 Uhr bei mir, dann fahren wir los.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, war Rizvan nach diesen Worten bereits verschwunden. Radhika starrte noch eine Weile auf die Stelle, wo er zuletzt gestanden hatte und ärgerte sich über sich selbst, da sie mal wieder das Gegenteil von dem erreicht hatte, was sie eigentlich wollte. Sie liebte es, Rizvan wütend zu machen, doch sie musste endlich damit aufhören, wenn sie Vardhans Auftrag ordentlich erfüllen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)