Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Nachdem Rizvan Mahima nach einer schweigsamen Autofahrt bei ihr zu Hause abgeliefert hatte und in seiner Wohnung angekommen war, legte er sich sofort ins Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf. Als er am nächsten Tag gegen 13 Uhr aufwachte, fühlte sich wie gerädert. Er ging ins Bad und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um munter zu werden. Dann machte er sich einen starken Kaffee und ließ sich auf seine Couch fallen. Der gestrige Abend kam ihm wieder in Erinnerung und mit ihm auch die Verwirrung. Radhika war so engstirnig, dass er schon wieder Wut in sich aufsteigen spürte, doch als er daran dachte, wie nah sie ihm gewesen war, wie nah ihre weichen Lippen gewesen waren, fühlte er das Verlangen. Er fuhr sich forsch durch die verstrubbelten Haare und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Wieso war das alles so kompliziert? Zumal noch Mahimas Eifersucht und zickiges Getue hinzukamen, die ihm gewaltig gegen den Strich gingen. Bis jetzt hatte sie doch auch nie Probleme damit gehabt, dass er sich mit anderen Frauen getroffen hatte. Und gerade jetzt, wo das alles unnötig und unbegründet war, musste sie Zicke spielen. Er stellte mit einem bittern Grinsen fest, dass das Leben ohne Frauen bedeutend einfacher wäre... Doch auch weniger aufregend, musste er sich eingestehen. Bis zum späten Abend dachte er über alles nach und beschloss, dass er mit Radhika reden musste. Sie musste an ihrem Verhalten arbeiten, denn ansonsten würde er eines Tages durchdrehen und sie umbringen. Gerade als er zu ihr gehen wollte, rief Vardhan an und teilte ihm mit, dass in zwei Tagen wieder eine Übergabe stattfinden sollte. Rizvan legte auf und war nun noch geladener. Schon wieder nur eine lausige Übergabe. Er wusste, dass es an Radhika lag, dass er im Moment keine wichtigeren Aufträge bekam. Solange sie in ihrer Ausbildung keine Fortschritte machte, würde Vardhan ihm nichts anderes als diese kleinen Deals zuteilen. Also hatte er jetzt noch etwas, dass er ihr an den Kopf werfen konnte. Sie sollte sich gefälligst mehr Mühe geben und lernen, sich bei Geschäften zusammenzureißen. Wie gewohnt kam Rizvan ohne anzuklopfen durch die Balkontür und hatte beinahe ein Deja-vu-Erlebnis. Radhika saß auf dem Schoß des Typen, der auch das letzte Mal hier gewesen war und sie küssten sich innig. Dieses Mal jedoch war sie vollständig bekleidet. Rizvan starrte die beiden an und räusperte sich unüberhörbar. Radhika drehte sich zu ihm um und schaute ihn genervt an. „Wie oft muss ich dir noch erklären, dass du Anklopfen...” „Vergiss es!”, unterbrach er sie forsch und stürmte zurück in seine Wohnung. Sein Herz hämmerte von innen gegen seine Brust und sein Atem ging schwer. Er verstand nicht, was plötzlich mit ihm los war. Störte es ihn gerade tatsächlich, dass Radhika ständig mit diesem Typen rummachte?! Was hatte der denn an sich, das ihn für sie attraktiv machte? Sicher hatte er recht beeindruckende Muskeln, doch die hatte Rizvan ebenfalls zu bieten..... Als Rizvan registrierte, was er da gerade fühlte, schlug er mit der Faust gegen die Wand und fluchte dabei laut: „Verdammt!” „Ähm, Rizvan?! Alles klar bei dir?”, hörte er Radhikas Stimme hinter sich und drehte sich erschrocken um. „Was soll das?!“, blaffte Rizvan Radhika an. Sie verstand nicht, was er gerade von ihr wollte und schüttelte den Kopf als Zeichen für ihr Unverständnis. „Meinst du nicht, dass du andere Dinge zu erledigen hast, als ständig mit diesem Kerl da rumzumachen?!“ „Und die wären?!“, fragte sie und war immer noch verwirrt über Rizvans Verhalten. „Wie wäre es, wenn du mal an deiner kleinen Kommunikationsschwäche arbeiten würdest, damit du nicht ständig unsere Geschäftspartner vergraulst?!“, meinte er mit erhobener Stimme und einem aggressiv-sarkastischen Ton während er langsam auf sie zukam. Radhika trat misstrauisch einen Schritt zurück. „Aber sonst ist alles okay mit dir?! Kannst du mir mal sagen, was auf einmal mit dir los ist?!“ Er lachte kurz auf. „Was mit mir los ist?! Das müsste ich wohl eher dich fragen! Wie kann ein Mensch nur so verbohrt und egoistisch sein wie du? Du interessierst dich doch für nichts anderes als dich selbst!“ Radhika war fassungslos. „Das kommt gerade aus deinem Mund! Wer ist denn hier nur an seiner eigenen Karriere interessiert und blendet alles andere aus?!“ Rizvan packte sie an den Armen und zog sie an sich heran. Er starrte ihr fest in die Augen und hätte am liebsten mit seinen Lippen ihren Mund verschlossen, damit sie aufhörte zu reden, doch dieser Versuchung gab er nicht nach. Er schob sie wieder von sich weg und wendete sich ab. „Übermorgen ist wieder eine Übergabe. Wir werden 15 Uhr 30 losfahren.“ Während er sprach, versuchte er, seine Stimme ruhig zu halten. Radhika murmelte daraufhin etwas, das er nicht verstand und ging zurück in ihre Wohnung. Rizvan atmete aus, als er hörte, dass sie ihre Balkontür zugemacht hatte. Sein Herz hämmerte unaufhörlich in seiner Brust und sein Atem ging schwer. Er verstand nicht, was er da gerade getan hatte. Etwas in ihm war geplatzt, als er Radhika schon wieder mit diesem Kerl gesehen hatte. Indem er sie angeschrien hatte, wollte er seine Wut rauslassen, doch entgegen seinen Erwartungen fühlte er sich nun kein bisschen besser. Es wurmte ihn so sehr, dass er sich vor Verlangen nach ihr verzehrte, sie jedoch nicht das geringste Interesse an ihm zu haben schien. Radhika hatte Javed nach Hause geschickt bevor sie zu Rizvan gegangen war und kam nun zurück in ihre leere Wohnung und setzte sich auf ihre Couch. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie verstand nicht, was Rizvans Verhalten gerade eben sollte. Wieso war er so wütend auf sie? Sie wusste, dass sie ihn mit ihrem Verhalten ab und zu in Rage brachte, aber dieser Wutausbruch war nicht normal gewesen. Was ging es ihn denn an, dass sie sich mit Javed traf und ihren Spaß hatte? Schließlich vergnügte er sich auch mit Mahima und es war ihr egal... eigentlich... Sie konnte zwar nicht verstehen, was er außer ihrem Aussehen an ihr finden konnte, doch das war seine Sache und sie mischte sich da nicht ein. Langsam normalisierte sich Radhikas Herzschlag wieder und sie besann sich auf ihren Auftrag. Vardhan erwartete von ihr, dass sie Rizvan überwachte, damit er keine Dummheiten anstellte und sich Pläne ausdachte, um gegen Vardhan zu rebellieren. Sie hätte nie gedacht, dass das alles so kompliziert werden würde. Ihr Verhältnis zu Rizvan war undefinierbar und sie hatte das Gefühl, dass sie es nie schaffen würde, sein Vertrauen zu gewinnen. Egal, wie sehr sie sich vornahm, nett zu ihm zu sein, sie schaffte es nicht. Es war einfach zu leicht, ihn wütend zu machen und dahingehend konnte sie sich einfach nicht zurückhalten. Sie musste also ihre Taktik ändern und auf eine andere Art versuchen, sich sein Vertrauen zu verdienen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)