In the Underground von Komira (Der Kampf um Ruhe liegt im Verborgenen) ================================================================================ Prolog: Du bist nicht allein ---------------------------- Stille... Warum ist es immer so still an solch einem Ort? ‚Damit sie ruhen können, meine Kleine. Das hier ist kein Spielplatz.’ Ja... Das sagte er mal zu mir. Wieder spüre ich das Brennen in meinen Augen. Ich mochte diesen Ort nie. Aber jetzt bin ich hier, muss hier sein. Warum? Warum nur? Das klappern meiner Zähne durchdring leise diese Stille. Heute ist es kalt und regnerisch. Ob das Absicht war? Bestimmt! An so einem Tag muss es so sein. Wie in den Filmen. Kalt, nass und still. Aber der leichte Nieselregen stört mich hier nicht. Unter diesem Baum ist es noch recht trocken und meine Haare sind sowieso schon feucht. Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Ob Mama mich schon sucht? Wohl nicht... Zu viele sind da, die mit ihr reden wollen und sie denkt bestimmt nur an ihn. Ich denke ja auch nur an ihn... Ich wollte nicht mehr all die Leute um mich haben und bin einfach gegangen und jetzt sitze ich hier. Es tut weh... Warum? Hast du nicht mal gesagt, du würdest nie weggehen? Und jetzt? Ein heißer Schluchzer entweicht meinen Lippen und ich zieh meine Beine noch fester an mich, verstecke mein Gesicht hinter meinen Knien und sehe nur noch den schwarzen Stoff meines Kleides. Ich will heim! Ich will zu Papa! Aber ich kann nicht. Ich werde es nie mehr können! Er ist weg! Einfach weg! „Du solltest nicht so lange weg bleiben! Willst du deiner Mutter noch mehr Kummer machen?“ Diese plötzliche Durchbrechung der Stille läst mein Kopf hochfahren und aufblicken. Ein Junge steht vor mir. Grade mal etwas älter als ich. Neun oder so. Ich habe ihn vorhin schon gesehen bei all den Leuten. Er stand bei einem Mann, der auch mit Mama geredet hat. Und da hab ich ihn bereits wieder erkannt. Er war früher oft bei uns. Papa hat ihn immer mitgenommen und wir haben viel zusammen gespielt. Es ist nicht schwer ihn wieder zu erkennen, auch wenn’s schon ein paar Jahre her ist seid er das letzte mal zu besuch war. Er sieht so anders aus...’Er ist krank Kleines. Schon seid seiner Geburt. Also frag besser nicht danach.’ Das hat Papa gesagt als ich es wissen wollte. Papa... Wieder kommen mir die Tränen hoch. „Hey...“ Der Junge beugt sich zu mir runter. „Komm, lass uns zurück gehen...“ Ich schüttel den Kopf und kauer mich wieder mehr zusammen. Was soll ich dort? Es sind zu viele Leute da und doch fühle ich mich so schrecklich einsam. „Du bist nicht alleine...“ Sagt der Junge auf einmal, als könnte er meinen Gedanken lesen. Wie heißt er eigentlich? Das habe ich wohl vergessen. „Ich weiß genau wie weh das tut.“ Er streckt mir seine Hand hin und wieder sehe ich ihm in die Augen. Sehe das, was ich fühle. Ob er ihn auch vermisst? Irgendwie tut es gut das zu glauben. Vielleicht versteht er mich wirklich. Kurz zöger ich noch, Doch dann nicke ich, nehme seine Hand und las mir auf die Beine helfen. Er ist stak, dafür das er krank ist. Wir sind früher viel geklettert und er hat mich da auch immer hochgezogen. Ich hab mal was von Albinos im Fernesehen gesehen. Ober er einer ist? Sieht fast so aus... Die sind doch lichtempfindlich und er hat immer ein Kopftuch getragen. Auch jetzt hat er eins. Langsam gehen wir zurück. Wieder zu all den Leute. Viele von ihnen kenne ich gar nicht. Auch welche, die mit mir Verwand sind. Aber alle haben jetzt eins gemeinsam. Die Trauer... Mit einem mal steht ein Mann vor uns. Er lächelt mich sanft an. Dann blickt er zu dem Jungen. „Wir müssen jetzt gehen. Es wird Zeit.“ Traurig blick ich zu Seite. Ich will nicht wieder alleine sein. Ich spüre kurz seine Arme um mich. Er drückt mich kurz und sanft. Dabei höre ich sein Flüstern und dann geht er. Sie verschwinden in der Menge und ich bleiben zurück. Aber nicht lange. Meine Mama kommt auf mich zu. Sie hat mich doch vermist. Denn sie nimmt mich sogleich in ihre Arme. „Geh nicht wieder weg... Ich brauche dich doch...“ Sagt sie dabei mit zittriger Stimme. Auch mein kleiner Bruder steht bei ihr und ich nehme seine zarte Hand in meine. Er versteht das alles noch weniger als ich. Jetzt haben wir nur noch uns. Opa, Mama, mein Bruder und ich... Lebwohl Papa... Und wieder kommen mir die Tränen. Aber ich muss an diese letzten Worte denken, die mir der junge noch zugeflüstert hat. Und ich fühle mich dadurch besser. Ob ich ihn mal wieder sehe? Ich hoffe es sehr. „Du bist nicht alleine...“ Hat er noch einmal zu mir gesagt. „Du hast deine Familie. Vergiss das nicht...Kagome...“ Kapitel 1: Friedliches Tokio ---------------------------- „Verdammter Mist! Warum muss das immer wieder passieren?!“ Vor sich hin fluchend hastete Kagome die lange Tempeltreppe herunter, auf die Straße zu. Es war doch immer wieder das Gleiche! In der Schule verging die Zeit wie im Schneckentempo, fast stillstehen. Doch kaum ist man zuhause, da rast sie einem davon und schon war man wieder viel zu spät dran. Die letzten Stufen übersprang Kagome und wandte sich nach rechts richtung Innenstadt. Herr Tokisho würde stinksauer werden, wenn sie schon wieder zu spät kam. Warum hat ihr Opa ihr überhaupt diesen blöden Nachhilfeunterricht aufgeschwatzt? Okay, sie war nicht besonders gut in Mathe. Aber so schlimm war es nun auch wieder nicht. Kagome’s Schritte führten sie am der Bushaltestelle vorbei. Doch sie brauchte sich nicht die Mühe zu machen, anzuhalten. Der Bus war eh bereits weg und mit dem Nächsten würde sie noch später ankommen. Also heißt es die Beine in die Hand zu nehmen und laufe, was das Zeug hält. In solchen Momenten wünschte sich Kagome fast, ein Dämon zu sein. Die waren körperlich überlegen und hätten bestimmt keine Probleme, rechtzeitig anzukommen. Ja, Menschen und Youkai’s lebten Seite an Seite, das merkte man besonders zu so einer Uhrzeit. Denn Kagome musste sich an unterschiedlichen Personen vorbeischlängeln. Es gab Zeiten, da war es nicht so friedlich. Aber die schlimmsten Ereignisse lagen lange zurück und gehörten nur noch zum Geschichtsunterricht. Sprich, die meisten der Jugend interessierten sich nicht gerade dafür. Kagome auch nicht wirklich, aber sie lebte an einem Tempel. Somit musste sie sich von ihrem Opa einiges mehr anhören. Es gab auch immer noch Länder, in denen kein wirklicher Frieden herrschte. Aber hier in Japan lebte man im Einklang zusammen. Allerdings gab es auch hier noch welche, die eine abfällige Meinung über die jeweils andere Rasse hat. Doch zu richtigen Aufständen kam es nur selten. Vor einigen Jahren war noch etwas gewesen, was die gesamte Bevölkerung hier in Panik versetzt hatte. Eine fanatische Dämonengruppe hatte ein regelrechtes Massenmorden angerichtet und es dauerte lang, bis man sie endlich in die Schranken weißen konnte. Wirklich etwas gebracht hatte ihre Tat ihnen nicht. Die wollten die Rassen auseinander bringen. Aber diese Ereignisse hatten sie eher noch mehr zusammen geschweißt. Kagome dachte eigentlich nur selten über diese Vergangenheit nach. Vergangen war vergangen. Und zum anderen geschah das in einer Zeit, wo noch etwas anderes schmerzhaftes für Kagome geschehen war. Daran wollte sie nicht denken. Nein, jetzt war es ruhig hier in Tokio und das zählte. Okay, wenn man von diesem lauten Klingelton mal absah, welche Kagome zu den Ohren hallte. Noch immer schnell laufend, griff Kagome nach ihrer Tasche und zog ihr Handy heraus. „Ja? ... Hallo Yuka! ... Doch habe ich. Ich bin grade auf dem Weg. ... Ja ich weiß!“ Kagome murrte leicht, als ihre Freundin ihr nun auch vorhielt, dass sie spät dran war. Währendessen bog sie um die nächste Ecke. „Was willst du? ... Nein, ich hab später nichts vor. ... Klar, können wir machen. ... Ich bin so um Aaaah!“ Eine gewaltige Druckwelle riss Kagome von den Füssen. Ihr Handy flog im hohen Bogen und zerschellte in mehrere Einzelteile auf dem Asphalt. Es waren aber nicht die einigen Bruchstücke, die durch Luft schossen. Ein ganzer Hagel kam Kagome entgegen und sie musste schützend die Arme hoch reisen, um nichts ins Gesicht zu bekommen. Erst als das schlimmste vorbei zu sein schien, wagte sie wieder einen Blick. Ihre Augen weiteten sich. War sie in einen Filmdreh geraten? Qualm stieg aus einem Wohnhaus, oder viel eher einem halben Wohnhaus, empor und Menschen so wie Youkais rannten panisch durch die Straße. Suchten Personen, riefen Namen, eilten zu anderen oder liefen einfach nur orientierungslos umher. Es gab verletzte. Einige schwerer andere nur leicht verletzt. Wieder welche lagen auf dem Boden. Doch die Rufe und Schreie klangen nur gedämpft in Kagome’s Ohren. Sie konnte das nicht glauben! Ihr Blick wanderte weiter umher und blieb an einer Person hängen, die ebenfalls wie sie selbst alles beobachtete. Aber nicht aufgebracht oder besorgt. Nein, seine Körperhaltung war völlig gelassen, gar gleichgültig. Kagome konnte nicht all zu viel von der Person erkennen, denn sie befand sich im Schatten der Häuser. Kurz blieb er noch. Doch dann wand er sich um und verschwand zwischen den Häusern. Kagome sah ihm hinterher. Die Leute hier verhielten sich nicht gerade normal, aber für diese Situation verständlich. Doch das gerade war einfach nur...absolut merkwürdig! Wieder schweifte ihre Augen zur Rauchseule. Ja, das war es also... Ihr friedliches Tokio. Kapitel 2: Auffassungsgabe -------------------------- So jetzt noch zu Weihnachten lade ich das nächste Kapitel hoch ^^ Also, falls jemand hier liest, wünsche ich demjenigen schöne und angenehme Feiertage. Hier als kleines Geschenk nun das zweite Kapitel. ~~~~~~~ Lärm. Sirenengeheul, aufgebrachte Rufe, durcheinander geschrieene Worte, bestürztes Gemurmel. Vorbei an etlichen Leuten. Menschen, Dämonen, Sanitätern, Polizisten, Feuerwehrmänner, Verletzte, Schockierte, Gaffer. Kagome blickte in jede Gruppierung, sah in jeden Krankenwagen und fragte jeden, der für Hilfe und Versorgung zuständig war. Es hatte sie nicht lange bei dem Sanitäter gehalten, der ihre Verletzten Arme verarztete. Denn ihr war etwas siedensheiß eingefallen, nach dem der ersten Schock überstanden war. Ihr Nachhilfeunterricht! Nicht, das sie den noch machen wollte, oh nein. Aber Notoshi, ihr Lehrer wohnte hier. Und zwar in genau diesem Haus, was immer noch vor sich hin Qualmte. Auch sein Unterricht gab er hier. Ob es eine göttliche Fügung war, dass sie heute so spät kam? Auf jeden Fall musste sie ihren Lehrer finden. Sie hätte sonst keine ruhige Minute mehr! Wieder blieb sie an einer kleinen Gruppe stehen. Doch als sie den Gesuchten dort nicht fand, wollte sie bereits weiter eilen. Allerdings lies sie das, was sie grade an Wortfetzen rörte, inne halten. „Wissen sie bereits, wie es dazu kam?“ Ein Junger Mann stellte diese frage. Sein gegenüber war ein etwas älterer Mann, noch dazu ein Youkai. Denn er hatte grünschwarze Haare, die alle samt glatt nach hinten in den Nacken gekämmt waren und für Dämonen typische spitz zulaufende Ohren. Es schien sich bei ihm wohl um einen Leiter zu handeln. Vielleicht von der Spurensicherung oder so etwas in der Art. Kagome lauschte gespannt, in der Hoffnung, etwas zu erfahren. „Nun...“ Der Youkai schien leise zu seufzen. Gewiss bekam er dies Frage schon zu oft gestellt. „Wir vermuten eine Defekt in der Gasleitung. Das hat wahrscheinlich zur Explosion geführt.“ Kagome stutzte. Eine leise Stimme in ihr flüsterte nein! Und vor ihrem geistigen Auge sah sie noch einmal diese Gestalt im Schatten stehen. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass diese etwas damit zu tun haben könnte. Wieder huschte ihr Blick zu den beiden Männern. Sah, wie der Fragensteller hastig auf einen Block kritzelte. Wohl ein Reporter. Die waren meist ge3nau so schnell vor Ort, wie die Feuerwehr. Wenn nicht gar noch schneller. „Und wie sieht die Bilanz der Verletzten aus?“ Wieder wurde Kagome hellhörig. „Oder gibt Todesopfer zu beklagen?“ „Auch dazu kann ich nichts genaues sagen. Aber es gibt wohl bedauerlicherweise viele Schwerverletzte. Hoffen wir, dass es nicht schlimmer kam.“ Blickte er gerade in ihre Richtung? Hastig wand Kagome sich etwas ab und wunderte sich selbst über ihre Reaktion. Warum machte nur ein Blick dieses Mannes sie so nervös? „Und nun, entschuldigen sie mich bitte! Es gibt leider noch so manches zu tun.“ Erklang wieder seine Stimme und der Reporter zog von dannen. Doch Kagome war bereits wieder mit den Gedanken ganz wo anders so, dass sie es nicht wirklich mitbekam. Auch die Schritte nicht, die sich ihr nun näherten. Sie dachte an ihren Lehrer. Er war doch in diesem Haus gewesen. Was, wenn er wirklich schlimm verletzt war, oder vielleicht sogar noch da drinnen und verschüttet? Sie musste schlucken. Nein, das sollte sie sich besser nicht weiter ausmalen. „Was bedrückt dich mein Fräulein?“ Erklang es plötzlich genau vor ihr und lies Kagome aus ihren Gedanken hochfahren. Verwirt hob sie den Kopf und blickte genau in olivegrüne Augen. Jetzt sprach sie doch tatsächlich diese Youkai an! Er musterte sie, blieb mit seinem Blick an ihren verbundenen Armen hängen. „Du hattest Glück gehabt...“ Stellte er mit ruhiger Stimme fest. Kagome strich sich über den Verband. „Ja... Ich kam gerade erst in die Straße, als es passierte. Mich hat’s nur umgehauen und ein paar Glasscherben haben mich gestreift...“ Kurz überlegte sie, dann setzte sie noch hinzu. „Ich bin hergekommen, weil ich einen Termin hatte. Mein Nachhilfelehrer, Herr Nokoshi wohnt, beziehungsweise wohnte hier. Aber ich kann ihn nicht finden und auch niemand kann mir etwas dazu sagen.“ Etwas unsicher blickte sie zu ihm hoch. Ob es richtig war sich an diesen Mann zu wenden? Doch er lächelte sie sanft an und Kagome bekam das seltsame Gefühl, es schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Vielleicht kannte sie ihn aus dem Fernsehen oder der Zeitung. Er schien ja hier eine gewisse Leitung zu haben und müsste daher eine recht wichtige Person sein. „Und du würdest gerne etwas von mir erfahren.“ Stellte er mit freundlichem Ton fest. „Leider habe ich weder Namenslisten noch sonst etwas Nützliches parat. Aber ich bin mir sicher, er wurde bereits ins Krankenhaus gebracht. Die Leute, die sich im Gebäude befanden wurden als aller erstes versorgt. Ich kann mich ja für dich informieren.“ Kagome nickte dankbar. Dieser Mann war wirklich hilfsbereit. Das hätte sie gar nicht so erwartet. „Wie ist dein Name?“ „Higurashi Sir, Kagome Higurashi.“ „Fuabe.“ „Was?“ Kagome sah ihn etwas verwirt an. “Tenjo Fuabe. Nicht Sir.” Wieder dieses Lächeln. Kagome konnte nicht anders, als es zu erwidern. „Und was bedrückt dich noch Kagome?“ Wie er ihren Namen aussprach. Irgendwie so vertraut. Diese Mann fing an Kagome sympathisch zu werden. „Woher wissen sie das?“ Fragte sie aber dennoch verwundert. „Sagen wir, ich bin ein guter Menschenkenner. Also?“ Kagome zögerte noch. Sollte sie ihm wirklich davon erzählen, was sie gesehen hatte und was sie nun befürchtete? Allerdings so, wie er sie ansah, würde er bestimmt nicht abfällig reagieren oder dergleichen. „Na ja... Ich hab jemanden gesehen und er verhielt nicht gerade...normal...“ Tenjo musterte sie. „Ich denke, jeder hier verhielt sich nicht normal. Die meisten tun es ja jetzt noch nicht mal.“ Sprach er dann ruhig. „Wäre ja auch äußerst wenn nicht.“ „Das ist es ja grade!“ Sie sah ihn fest an. „Er verhielt sich völlig ruhig, als würde hier nichts besonderes passieren! Dort drüben stand er.“ Sie deutete zu der Gasse. „Ich konnte ihn nicht gut erkennen, weil er im Schatten stand. Aber von der Statur her würde ich sagen, dass er es ein Mann war. Er sah sich das alles nur an und ging dann einfach.“ Tenjo blickte schweigend zu der Gasse, schien nachzudenken. Dann wand er sich wieder ihr zu. „Du hast eine gute Auffassungsgabe! Selbst in so einem Moment noch die Dinge im Blick zu halten. Sehr gut!“ Wieder schwieg er kurze Zeit. „Ich denke, wir sollten das alles in den Bericht mit einbringen. Am besten, du kommst morgen und machst deine Aussage.“ „Morgen erst?“ Kagome sah ihn verwundert an. Fand er es doch nicht so wichtig? Tenjo nickte. „Ja morgen. Sieh doch, es wird bereits Dunkel. Weiß deine Familie, wo du bist?“ Man konnte Kagome deutlich ansehen, ihr der Schreck durch die Glieder fuhr. Wie konnte sie das vergessen?! Bestimmt haben sie bereits mitbekommen, was hier passiert war und versuchten wahrscheinlich, sie auf dem Handy zu erreichen. Aber das war ja kaputt! Ihre Mutter war bestimmt krank vor sorge. „Oh je, oh je!“ Sie faste sich an den Kopf. Was jetzt? Na was wohl, sie musste schnellstens nach hause! Tenjo schien ihren Gedanken mit Leichtigkeit lesen zu können und machte ihr so ein Angebot. „Am besten, ich fahr dich.“ Kagome sah wieder auf. „Was? Aber sie können doch gar nicht weg. Sie sind doch für die Dinge hier zuständig!“ Tenjo lachte auf. „Ich bin lediglich für eine Hand voll Leute zuständig. Wir untersuchen die Ursache und das können meine Jungs auch ohne mich.“ Also war er wirklich von der Spurensicherung? Na da hatte sich Kagome wohl an den Richtigen gewand mit ihrer Beobachtung. Nun sah sie zu, wie Tenjo einen jüngeren herbei winkte. Kurz besprachen sie etwas leise. Der andere schien wohl einer seiner besagten Jungs zu sein. Dieser blickt für einen Moment zu ihr rüber und Kagome erschauderte leicht, als sie diese stechend blauen Augen sah. Menschlich war das nicht. Der Junge ging wieder und Tenjo erneut ihr zu. „Nun denn, lass uns gehen.“ Meinte er mit einem Lächeln und ging auch sogleich los. Kagome folgte ihm schnell. „Können sie denn wirklich so einfach gehen?“ Fragte sie noch einmal Denn sie wollte nicht, dass es ihretwegen irgendwelche Probleme gab. „Natürlich. Mach dir keine Sorgen. Wie ich schon sagte, man kommt auch ohne mich zurecht. Außerdem wollte ich sowieso bald gehen. Dieses unnötige Gefrage der Reporterfuzis ging mir schon langsam auf die Nerven.“ Ihr Weg führte sie in einen Nebenstrasse. Etliche Autos standen hier und noch selbst hier war noch einiges los. Tenjo blieb vor einem Wagen stehen. „Zudem kommst du so sicher und schnell nach Hause. Deine Mutter wird mir bestimmt dankbar sein. Steig ein.“ Kagome gehorchte und lies sich auf den Beifahrersitz nieder. Kurz darauf fuhren sie auch schon los. "Also, am besten kommst du gleich nach der Schule vorbei. Dann klären wir alles schriftlich.“ Tenjo steuerte seine Wagen um die nächste Kurve. Eine Laterne nach der anderen zog vorbei. Tauchten das Fahrzeuginnere immer wieder in ein gelbliches Licht. Es war tatsächlich schon ziemlich dunkel draußen. Wie schnell doch die Zeit immer verging, wenn man nicht daran dachte. Kagome konnte es wie immer nicht glauben. Aber noch etwas anderes verwunderte sie, als sie aus dem Fenster blickte und so wand sie sich prompt Tenjo zu. „Ähm... Woher wissen sie, wo ich wohne?“ Fragte sie verwundert. Denn das schien offensichtlich so zu sein, da er ohne nachzufragen zielsicher auf den Tempel zusteuerte. „Oh...“ Gab Tenjo leise und überrascht von sich. Auch glaubte Kagome für einen kurzen Moment so etwas wie Ertapptheit in seinem Gesicht zu sehen, was aber sehr schnell zu einem leichten Grinsen wurde. „Ist das nicht offensichtlich? Higurashi?“ Kagome schlug sich mit einem leisen Stöhnen gegen die Stirn, was Tenjo ein Lachen entlockte. „Du hast eine wirklich gute Auffassungsgabe. Aber vergisst, wo du selber wohnst. Daran musst du noch arbeiten.“ „Tschuldigung...“ Kagome grinste schwach. Er hatte leider recht. Higurashi- Schrein, oder auch Tempel genant und sie vergaß es wirklich fast immer. Der Wagen hielt direkt vor der großen Treppe. „Vielen dank fürs Fahren.“ Sagte Kagome, während sie ausstieg. Dann neigte sie noch einmal höflich den Kopf und schloss die Tür. Als sie gerade die ersten Stufen erklommen hatte, hörte sie eine Autotüre zu schlagen und wand sich verwundert um. Tenjo war aus dem Auto gestiegen und folgte ihr nun. Wollte er etwa auch noch darauf achten, dass sie sicher die Treppe hoch kam? Doch auf sein Kopfnicken hin setzte sie sich ohne ein Wort wieder in Bewegung. Vielleicht wollte er ja ihrer Mutter versichern, dass alles in Ordnung war. Kagome glaubte allerdings kaum, dass er diese beruhigen könne. „Eines sollten wir am besten noch jetzt klarstellen.“ Sprach Tenjo, während er hinter ihr her ging. „Es bleibt bei einem Unfall. Falls jemand fragen stellt. Sol lang nichts genaueres bewiesen werden kann, sollte man niemanden in Unsicherheit bringen.“ Damit war Kagome einverstanden. Das Tempelgellende war in Dunkelheit gehüllt. Es gab zwar Lampen, aber ihr Opa lies diese nur zu gegebenen Anlässen brennen wenn der Besucherandrang größer war und entweder am frühen morgen bereits stattfand, oder bis in die Nacht anhielt. So nun aber verbarg sich jedes Gebäude als schwarzer Schatten. Nur das Wohnhaus schien förmlich zu erstrahlen. Fast jedes Fenster war erleuchtet und Kagome fühlte sich immer sehr wohl, wenn sie diese warme und einladende Begrüßung. Es war immer wieder schön nach Hause zu kommen. Zwei Lampen strahlten auf, die von einem Bewegungsmelder an der Treppe ausgelöst wurden und zeigten den Weg zum Haus. Als sie gerade die Hälfte dieses Weges hinter sich hatten, ging die Tür auf und ein Schatten zeichnete sich vom herausströmenden Licht ab. „Kagome!“ Frau Higurashi eilte ihrer Tochter entgegen und schloss sie in ihre Arme. „Bin ich froh!“ Brachte sie mit zitternder Stimme hervor. „Yuka hat angerufen und gesagt, dass du plötzlich mit einem Schrei weg warst und die Telefonverbindung abbrach. Dann hörten wir von dieser Katastrophe! Ich hatte ja solche Angst! Aber du bist wohl auf... Warum hast du dich denn nicht gemeldet?“ Sie schob ihre Tochter etwas von sich weg und musterte sie von oben bis unten. Ihr Blick blieb an den verbundenen Armen haften. „Du bist verletzt!“ „Mir geht es gut. Das sind nur ein paar Schrammen.“ Kagome versuchte ihre Mutter zu beruhigen. „Ich kam gerade erst in die Straße und hab nur einen Bruchteil abbekommen. Leider ist dabei auch mein Handy kaputt gegangen, als ich es verloren hab. Und auch so habe ich leider absolut nicht daran gedacht, mich zu melden. Tut mir wirklich leid! Ich hab nach Herrn Tokoshi gesucht.“ Auf den fragenden Blick konnte sie nur mit den Schultern zucken. „Wohlmöglich wurde er bereits ins Krankenhaus gebracht. Mehr wurde mir nicht gesagt.“ Frau Higurashi seufzte. „Was ist überhaupt passiert? Wie konnte es zu so etwas kommen?“ Wollte sie dann wissen. Doch noch ehe Kagome zu einer Antwort ansetzen konnte, wurde ihr das auch schon abgenommen. „Es war wahrscheinlich eine defekte Gasleitung, die sich entzündet hatte.“ Kagome erkannte, dass ihre Mutter wohl bis zu diesem Zeitpunkt Tenjo überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Denn sie blickte äußerst überrascht zu ihm, als er sprach. Allerdings wurde Kagome stutzig, als Verwirrtheit sich in Erkenntnis wandelte. „Sie?!“ Kam es leise von ihrer Mutter und Kagome fragte sich erneut, ob dieser Mann einmal im Fernsehen oder in der Zeitung zu sehen war. Woher sollte ihre Mutter ihn sonst kennen oder? Tenko lächelte nur. „Ich wollte ihre Tochter unbeschadet nach Hause bringen. Es ist ja doch einiges passiert. Also Kagome...“ Er griff kurz in die Brusttasche seines Hemdes und reichte ihr anschließend ein Kärtchen. „Wir sehen uns dann Morgen. Am besten, du kommst um drei Uhr. Einfach am Schalter unten warten.“ Kagome nahm die Karte entgegen. Sie erkannte Stadtviertel, Straße und Hausnummer darauf. „Ja okay, bis morgen dann.“ Tenjo wand sich zum gehen. Doch da erhob Frau Higurashi noch einmal das Wort. „Wozu?“ Sie machte einen Schritt auf den Mann zu und blickte ihn ernst an. Aber Kagome glaubte die Unsicherheit in den Augen ihrer Mutter zu erkennen. Irgendwas war doch nicht ganz geheuer hier. Der Angesprochene sah noch einmal zurück. „Für den Bericht. Es könnte sein, dass ihre Tochter vielleicht etwas wichtiges gesehen hat. Sie scheint nämlich so manches zu bemerken, was andere übersehen.“ Frau Higurashi lächelte flüchtig. „Ja... Das hat sie wohl von ihrem Vater...“ Er nickte kurz und sprach dann in einem wirklich ernsten Ton weiter. „Mit aller Wahrscheinlichkeit schlummert noch mehr in ihr. Sogar jetzt habe ich bereits deutliche Anzeichen wahr genommen.“ Nun wand er sich direkt um. „Ich bitte dich, stell dich nicht dagegen. Ganz gleich was nun noch kommen mag. Das wird ihre eigene Entscheidung sein.“ Gab er fast flüsternd von sich. Schweigen trat ein. Blicke wurden ausgetauscht. Nur Kagome war s, die sich etwas bewegte, in dem sie den Kopf verwirt von einem zum anderen wand. Was soll das hier? Dann senkte Frau Higurashi den Kopf und schüttelte ihn schwach. „Nein... Das steht mir nicht zu. Und gewiss wäre auch er dafür gewesen...“ Sprach sie leise und ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. „Also bis morgen.“ Tenjo ging nun entgültig. Lies die zwei Frauen zurück, die jeweils ihre eigenen Gedanken hatten. Wieder legte Frau Higurashi den Arm um ihre Tochter und führte sie langsam zurück zum Haus. Dabei wieder davon berichtend, wie froh sie war, dass es ihr gut ging. Ihr Opa stand nun an der Tür und erkundigte sich, wie lange sie noch da draußen bleiben wollten. Dann schloss auch er seine Enkelin erleichtert in die Arme. Doch Kagome nahm es nicht wirklich wahr. Ihre Gedanken kreisten. Dieser Tenjo Fuabe und ihre Mutter kannten sich und das nicht bloß flüchtig. Es klang alles, als würde sie morgen nicht nur zu einem Bericht gehen. Eine Entscheidung die sie, Kagome, zu treffen hatte...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)