Small Soldier von Rave_ShadowHeart (Der Prinz von Saiya) ================================================================================ Kapitel 21: 21. Blauer Ozean ---------------------------- 21. Kapitel: Blauer Ozean Wie Mackie gesagt hatte, braucht es nur einen halben Tag Fußmarsch um über den Südpass bis ans Meer zu kommen. Vegeta steht auf einem Hügel und schaut über die Weite des Meeres, das vor ihm liegt. Es hat den halben Tag gedauert bis er hier ankam, und jetzt ist es bereits früher Abend. Er würde also am Strand der aus feinem Kies besteht sein Nachtlager aufschlagen müssen. Doch im Moment geniest er das Bild vor sich. Der Hügel auf dem er sich befindet, ist der äußerste Punkt der Halbinsel, so umgibt ihn das Meer auch zu seiner rechten und linken Seite. Weit am Horizont kann man sogar die Wölbung des Planeten sehen. Der Ozean ist so blau und er liegt so ruhig da. Als die Sonne sich dann auch der Wasseroberfläche zuneigt, verfällt Vegeta in seine Erinnerungen. Es hat den Anschein als wäre es ewig her, und doch erinnert er sich daran als sei es erst Gestern gewesen. Dieser eine schöne Tag den er zusammen mit seiner Mutter am Strand verbracht hat. Sie war es, die ihm das schwimmen und tauchen beigebracht hat. Er erinnert sie was für eine gute Schwimmerin sie war. Geschmeidig und flink, wie ein Fisch glitt sie durchs Wasser. Und die Luft konnte sie ewig lang anhalten. Jedenfalls immer länger als er. Er musste oft an der Wasseroberfläche auf sie warten weil er immer früher Luftlos geworden ist als sie. Den Spaß den sie an diesem Tag zusammen hatten wird er nie vergessen. Auf einmal spürt Vegeta etwas seine Wange hinunter laufen. Es sind Tränen die im Sonnenuntergang glitzern. „Mist! Ich wollte doch nicht mehr weinen!“, ermahnt er sich selbst und wischt die Tränen energisch weg. Ein leises Schluchzen lässt sich nicht vermeiden. „Ich… bin wohl doch noch nicht so stark wie ich dachte…“, hängt er dem an und schaut zum Horizont wo die Sonne schon bis zur Hälfte im Meer verschwunden ist. „Ich sollte mich lieber beeilen“, wischt er sich die letzten Tränen aus dem Gesicht ehe er den Hügel zum Strand hinunter läuft. Es wäre gut wenn er sich ein Nachtlager errichtet hat, bevor die Sonne ganz untergegangen ist. Ein paar Stunden später, als die Sonne schön längst untergegangen ist, brennt schon ein kleines Lagerfeuer im Windschatten eines Felsen. Die Nächte in dieser Gegend sind sehr kühl, und so wickelt sich Vegeta in seine Felddecke und kauert sich nah am Feuer an einem Felsen zusammen. Den Blick aufs Meer gerichtet, auf dessen Oberfläche sich nun der Mond spiegelt und das Wasser wie Silber glitzern lässt. Er fragt sich, wie es weitergehen wird. Was am anderen Ufer sein wird. Und welche Abenteuer er dort erleben wird. Er vernimmt das leise rauschen und schläft bei der Melodie der Wellen allmählich ein, und träumt von einer bunten schönen, Unterwasserwelt in der er damals mit seiner Mutter seine ersten Tauchversuche unternommen hat. Als Vegeta am nächsten Morgen in den Tag blinzelt ist alles grau in grau. Es ist ein trüber, bedeckter Tag wie es wohl in diesem Gebiet überall üblich ist, sogar am Meer. Das nasskühle Wetter hält Vegeta nicht davon ab ein Stück am Strand entlang zu gehen und sich umzusehen. Immerhin braucht er noch ein Floß, das er sich erst noch zusammenzimmern muß. Er hat noch keine genaue Vorstellung davon welche Arbeit das ist und wie man ein Seetüchtiges Modell baut, aber irgendwie würde er schon was auf die Beine stellen. Das Glück scheint ihm an diesem Tag wohl gesonnen zu sein. Nicht nur das er vorhin innerhalb von nicht mal 5 Minuten einen Fisch fürs Frühstück gefangen hat, der ihm fast schon in die Hände gesprungen ist. Nein, jetzt steht er vor einem alten Ruderboot das so halb von Seetang und Kies vergraben ist. Es muß jemandem bei einem Sturm abhanden gekommen und dann hier auf Grund gelaufen sein. Es dauert den halben Vormittag bis Vegeta es vom Seetang befreit und aus dem Schlamm gezogen hat. Eine mühvolle Arbeit, aber bei weitem nicht so Zeitaufwendig als wenn er sich ein neues hätte bauen müssen. Und zu seinem Glück hat das Boot kein Leck oder ist sonst irgendwie beschädigt. Das einzige was fehlt das wäre das zweite Ruder. Aber Vegeta ist an dem Tag so optimistisch das er auch nur mit einem Paddel in See stechen will. Zuvor muß er allerdings noch ein paar Vorkehrungen treffen. Ersteres wäre es die Feldflasche die er von Koya bekommen hat, mit frischem Wasser bis zum Rand zu füllen. Immerhin weiß er nicht wie lange es dauern wird bis er wieder Land in sicht hat. Und das salzige Meerwasser ist ungenießbar, das hatte er bei seinen Tauchgängen damals schon bemerkt wenn er mal unabsichtlich einen Mundvoll davon erwischt hat. Im nahen Wäldchen findet er noch ein paar Beeren und Nüsse. Mit dem Proviant den er noch vom Aufenthalt in den Minen hat wird er für eine Weile genug haben um durchzukommen. Er musste es sich nur gut einteilen und etwas auf Reserve aufsparen falls die Reise länger dauert als Angenommen. Er hat noch keine Vorstellung wie lang seine Seereise dauern wird. Aber das würde er bald herausfinden. Mit guter Laune verstaut er seine Sachen im Boot und schiebt es ins Wasser. Mit einem Satz befördert er sich hinein und greift nach dem Paddel. Fürs erste, und zur Übung würde er am Ufer entlang rudern um sich das ganze mal anzusehen und zu überprüfen ob das alte Fischerboot auch wirklich dicht ist und nicht schon am Anfang seiner Reise kentert. Nach ein paar Proberunden um auch das Kurven fahren zu beherrschen geht es dann ab aufs offene Meer. Mit dem zweiten Ruder das aus einem passenden Ast besteht den er im Wald gefunden hat, geht es bis jetzt ganz gut und wenn er erstmal in eine passende Strömung gerät, geht es von ganz alleine. Wenn er erst mal am anderen Ufer ist wird er schon sehen wo er lang muß. So dauert es nicht lange bis kein Land mehr in sicht ist und er das Boot fürs erste mal einfach alleine auf dem Wasser treiben lassen kann während er sich hinlegt und die Wolken über ihm am Himmel beobachtet. Das tut er solange bis er in ein leichtes Nickerchen fällt. Erst in der Nacht wacht er wieder auf und blickt in einen Sternenklaren Himmel. Vegeta setzt sich auf und schaut orientierend in den Himmel. Zum Glück hatte Opa-Dai ihm beigebracht wie man sich nach den Sternen orientiert und seinen Weg findet. Die Sterne in der Nacht und die Sonne am Tag würden für die nächste Zeit seine einzigen Wegweiser ans andere Ufer des Tiefblauen Meeres sein. „Seeungeheuer südlich Steuerbord gesichtet!“, verstellt Vegeta seine Stimme und klingt dabei unruhig. „Keine Panik Matrose! Beidrehen und einfach vorbeifahren!“, vertieft er seine Stimme nun und nimmt die Hände runter die er zuvor noch so gehalten hatte als würde er durch ein Fernroh schauen. Seufzend lässt sich Vegeta nach vorn fallen und lehnt sich auf die Seitenwand seines Bootes. Aus Langeweile begann er Kapitän zu spielen. Wechselte sich in den Rollen, zwischen Kapitän und Matrose ab. Aus den Büchern seines Urgroßvaters hat er so einiges über die Seefahrt erfahren und versucht sich in dessen Lage zu versetzen. Vor ein paar Stunden noch war er Kapitän eines Piratenschiffs gewesen. Ein mehr oder weniger lautes Knurren unterbricht sein Geseufze und macht ihn erneut auf seinen Magen aufmerksam. Seit gestern Abend hat er nichts mehr gegessen und der Hunger plagt ihn bereits schrecklich. Sein Proviant war in den letzten 12 Tagen auf ein paar Nüsse und ein kleines Stück Trockenbrot geschrumpft. Nur kurz schielt er auf die Tasche mit dem Proviant. Er überlegt ob er vielleicht nur mal ein kleines Stück essen soll. Doch schnell wendet er sich wieder ab und beschließt noch ein paar Stunden durch zu halten. Er weiß nicht wie lange er noch hier auf dem Meer unterwegs sein würde, er muß also sparsam sein wenn er hier nicht verhungern will. „Mh… vorher sterbe ich hier noch aus Langeweile…“, seufzt er und stützt sein Kinn auf seine angewinkelten Arme die an der Bootswand ruhen. Er schaut auf sein Spiegelbild und nach kurzem beginnt er sich selbst Grimassen zu schneiden. Nach einem erneuten Knurren seines Magens kneift er genervt die Augen zu und lässt seinen Kopf noch schwerer auf seine Unterarme fallen. Als er die Augen wieder öffnet und auf den Wasserspiegel schaut zuckt er leicht erschrocken zusammen. Da sind viele kleine Schatten die unter der Wasseroberfläche vorbeihuschen. Er wendet sich um und schaut zur anderen Bootsseite runter. Da sind auch diese flinken Schatten. Es müssen sicher hunderte wenn nicht sogar viel mehr sein. Als Vegeta sich genau auf die Umrisse der Schatten konzentriert und ihnen mit seinem Blick folgt kommt er zu dem Schluss das es nur Fische sein können. Ein großer Fischwarm der seinen Weg unter seinem Boot gewählt hat. Ein breites grinsen zeigt sich in Vegeta´s Gesicht und da ist dieses freudige funkeln in seinen Augen. Er würde versuchen einen zu fangen. Er hatte es ja von Daiko gelernt und so beginnt er damit sich seine Sachen auszuziehen. Kurz hält er inne. „Das war damals aber ein Bach… und kein Meer…“, überlegt er kurz. „Ach was! Versuchen kann ich´s ja!“, befreit er sich von seiner Hose und springt mit einem Kopfsprung ins Wasser. Dunkles Blau bricht über ihn herein als er den Wasserspiegel durchbricht und die zugekniffenen Augen wieder öffnet. Tief, dunkelblau und nichts als Wasser. Viele kleine Luftkügelchen die er verursacht hat, steigen an die Oberfläche der vollkommenen Leere in der er treibt. Er muß sich an einer sehr tiefen Stelle befinden, denn nicht mal der Meeresgrund ist zu sehen. Da erfasst sein Blick nun den Fischschwarm der rechts von ihm davon schwimmt. Von seinem Standpunkt aus betrachtet sieht es aus wie ein einziger riesengroßer Fisch, was ja auch Sinn und Zweck eines Schwarms ist. Seinen Verfolger zu täuschen, durch die Illusion eines Riesenfisches, den Feind zur Kapitulation zu bewegen. Vegeta konzentriert seinen Blick auf einen der Fische während er sich langsam und mit sanften Schwimmbewegungen, um ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken, dem Schwarm nähert. Schnell und geschmeidig wie einer von ihnen, ist er an dem Fisch dran und packt ihn mit beiden Händen. Ein zufriedenes Grinsen stielt sich in sein Gesicht. „Das war ja leichter als ich gedacht hab!“, denkt er sich und wendet seinen Blick um. Zu seiner Linken Seite, wo sich ein großer Schatten dem Schwarm nähert. In seinem Eifer hatte er vollkommen auf die Verfolger solcher großen Fischschwärme vergessen von denen er in Endo´s Natur-Unterricht gelernt hatte. Vegeta kann gerade noch ausweichen als der große Fisch mit den vielen spitzen zähnen an ihm vorbeiprescht und in den Schwarm beißt und einige Fische in seinem Rachen verschwinden lässt. „Das ist also ein Hai…? Ist ja ziemlich groß der Bursche… hab ich mir nicht so groß vorgestellt“, überlegt Vegeta während er den Hai, seelenruhig beim Fressen beobachtet. Erst dieses kitzeln in seiner Nase erinnert ihn daran das er wieder auftauchen sollte. Immerhin kann er nicht so wie die Fische und der Hai unter Wasser atmen. Seinen gefangenen Fisch dicht an sich gepresst, ein paar Strampelbewegungen und der Wasserdruck lassen ihn nach oben treiben. Als der Hai auf das kleine Wesen mit dem pelzig wirkenden Anhängsel aufmerksam wird, fällt ihm nichts anderes ein als es zu verfolgen um zu sehen ob es ein Beutetier ist. Vegeta befindet sich kurz vor der Oberfläche als er seinen Verfolger bemerkt und eine leicht panische Grimasse zieht. Bei dem Schreck macht er den Mund auf und so verliert er beinahe den grossteil seiner letzten Luft. Schnell versucht er die Wasseroberfläche zu erreiche, was ihm auch gelingt. Er sucht nach seinem Boot das einige Meter links von ihm dahin treibt. Eilig strampelt er darauf zu. Leider ist er nicht so schnell, weil er ja noch den Fisch in den Händen hat und so seine Arme nicht zum schwimmen benutzen kann. Vegeta dreht sich ruckartig im Wasser um und taucht unter, schaut dem Hai unmittelbar ins Maul. „Angriff ist die beste Verteidigung!“, wiederholt er in Gedanken die Worte die ihm sein Trainer mal gesagt hatte. Ein mächtiger Tritt, so kraftvoll er nur bei dem Widerstand zutreten kann, trifft den Hai genau auf seine Ergonomisch geformte Nase und er hebt sich aus dem Wasserspiegel empor. Mit lautem klatschen und weiten Wasserspritzen landet der Fisch wieder im Wasser und sinkt in die Tiefe, wohin Vegeta ihm nachschaut. Vegeta weiß, der Hai ist nicht tot, nur besinnungslos. Er würde die nächsten Stunden seine Ruhe vor ihm haben. So paddelt er zum Boot zurück und wirft den Fisch hinein, ehe er selbst hinein klettert. Schnaufend lässt er sich auf die Knie fallen. Die kleine Tauchaktion hat ihn mehr gefordert als er gedacht hat. Aber wenigstens hat er nun für sein Abendessen gesorgt. „Mh… wie soll ich denn den jetzt essen? Etwa Roh?!“, rümpft Vegeta die Nase und ekelt sich bei dem Gedanken. Sein großer Fang scheint ihm nun doch keinen vollen Magen zu bescheren und so lehnt er sich seufzend an die Bootswand. Ein Weile starrt er den Fisch an und überlegt. „So könnte es gehen“, kommt ihm eine Idee und er streckt seine Hand aus, dem Fisch entgegen. Er nimmt Zeige und Mittelfinger zusammen und zielt auf den Fisch. Er hält inne, überlegt noch mal kurz. „Besser vorher ausprobieren“, hebt er seine Hand höher und zielt über den Rand seines Bootes hinaus. Immerhin will er kein Loch im Boot haben wenn er zuviel Energie in seinem Ki-Strahl hätte. Und er tat gut in dieser Probe. Denn als sich die Energie entlädt, die er in seine Finger konzentriert hat, fährt der Strahl weit über das Boot hinaus in die Ferne und der Rückschlag befördert das Boot einige Meter in die Entgegengesetzte Richtung. „Hui… ups…das wär aber fix ins Auge gegangen“, schaut Vegeta noch immer geschockt und verwundert, über seine Ki-Attacke, auf seine Finder. Er ballt die Hand zur Faust und lächelt zufrieden über seinen Fortschritt. Ein paar Versuche, und einige Meter, später hat er das richtige Maas an Energie herausgefunden und beginnt nun langsam, mit kleinem Energiestrahl seinen Fisch beidseitig anzubraten. Und das, ohne das Boot zu versenken. Mit der aufziehenden Dunkelheit der Nacht, verschwinden auch der Nebel und der bedeckte Himmel. Die Luft ist klar und frisch und riecht leicht Salzig. Vegeta liegt in seine Decke gerollt auf dem Rücken und schaut in den Sternenklaren Himmel. Unzählige Sterne funkeln in der Finsternis. Manche Heller, manche nicht so hell. Manche sind größer als andere und Manche von ihnen blitzen in fast regelmäßigen Abständen. Nach einer Ewigkeit in der er in den Himmel schaut, rollt er sich auf die Seite und kuschelt sich noch mehr in die dünne Decke ein. Er ist müde vom heutigen Tag. Und, nach all der Zeit ist er seit langem wieder mit sich zufrieden. Er hat einen großen Fisch gefangen und sich somit ein gutes Abendessen beschert. Mit vollem Bauch schläft man immer noch besser als wenn er andauernd knurrt. Er hat nun keine so großen Bedenken mehr was er morgen essen würde. Er würde einfach wieder ins Wasser springen und sich einen Fisch fangen. Einem Hai entkommen und seine Ki-Attacke auf ein Neues üben. Mit diesen Gedanken schläft er allmählich unter den vielen abertausenden Sternen ein, die ihm von weitem zusehen und ihn Nacht für Nacht begleiten. Seinen Weg führen, denn nach ihnen orientiert er sich Teilweise. Nach ihnen und der Sonne, andere Anhaltspunkte gibt es auf dem offenen Meer nicht. Ein paar Tage später schläft Vegeta erneut unter so einem Sternenklaren Himmelszelt ein. Tief, fest und er träumt gerade von dem Tag als ihm sein Urgroßvater die alte Höhle gezeigt hatte. Oder als er ihm das fischen beigebracht hat. Im Schlaf muß Vegeta des Öfteren Schmunzeln, ab und zu lacht er sogar laut auf. Seine schönen Träume werden inmitten der Nacht allerdings von lautem Donnern durchbrochen. Blitze zucken über den tiefschwarzen Himmel und das Donnergrollen dröhnt in seinen Ohren als er hochschreckt und sich ruckartig aufsetzt. Schlaftrunken versucht er aufzustehen, doch das schaukeln und wanken des Bootes durch das tobende Meer weiß dies zu verhindern. Vegeta gerät ins taumeln, er versucht sich noch im Gleichgewicht zu halten, aber Zwecklos. Er fällt hintenüber und schlägt mit dem Kopf an das hintere Sitzbrett. Er verspürt einen stechenden Schmerz am Hinterkopf und stöhnt leise auf. Mit aller Macht öffnet er die Augen und sammelt seine letzten Kräfte zusammen um den Riemen seines Rucksacks zu greifen. Mühevoll streift er ihn sich über die Linke Schulter ehe er wegdämmert. Die Anspannung in seinen Gliedern lässt los und das Donnergrollen verstummt. Lediglich das Licht der Blitze kann er im Moment noch durch seine geschlossenen Lieder wahrnehmen. Doch auch das verschwindet nach einer Weile und es wird alles Still und ruhig. Als Vegeta aufwacht ist der Sturm in den er letzte Nacht geraten ist vorbei und bereits helllichter Tag. Langsam richtet er sich auf, sofort tastet er an seinen Hinterkopf in dem es noch immer klopft. Seine Finger ertasten eine mächtige Beule und eine Blutverkrustete Wunde. Als er um sich schaut erkennt er das er sich noch immer im Boot befindet. Der Rucksack hängt ihm immer noch am linken Arm. Doch das ist auch alles was ihm von seiner Fracht geblieben ist. Das Boot hat ein Leck, besser gesagt die Bretter der einen Seite sind zertrümmert. Es muß im laufe des Unwetters irgendwo dagegen geprallt und zu Bruch gegangen sein. Es ist ein Wunder das er dabei nicht über Bord gegangen war. Vegeta richtet sich weiter auf und lugt über den Rand des noch vorhandenen Bootes. Da erkennt er das er mit dem halben Boot an einem Felsen auf Grund gelaufen ist, andernfalls wäre er wohl schon längst damit untergegangen. Es dauert eine Weile bis er auf die Beine kommt und aus dem Boot auf den schwarzen Stein tritt. Es handelt sich keinesfalls um eine Insel auf der er gelandet ist. Nein, es sind vielmehr nur Felsspitzen im offenen Meer. Als er das Gestein unter sich genauer ansieht und ihm der, durch das Salzwasser kaum noch wahrzunehmende, rauchige Geruch auffällt schließt er daraus das es sich nur um Vulkangestein handeln kann. Von diesen Unterwasser-Vulkanen hat er ja ebenfalls schon gelernt und er hätte sich nicht vorstellen können selbst mal welche zu sehen, so selten wie sie sind. Auf jeden Fall kann er hier nicht bleiben. Da sogar an den obersten Stellen der ca. vier Meter breiten Inseln, die ja keine richtigen Inseln sind, Algen wachsen kann es nur bedeuten das sie gewisse Zeitlang unter Wasser sind. Mit der nächsten Flut würden sie wohl wieder unter dem Meeresspiegel verschwunden sein. Vegeta schaut sich das Boot an, doch leider muß er feststellen das das hier das Ende seiner Reise mit dem Boot ist. Er würde es hier lassen müssen, denn er glaubt nicht das es noch schwimmt. Als er es vom Rand des Felsens abstößt hat er den Beweis als es nicht ganz zwei Meter entfernt gluggernd untergeht. „Na Super.. und jetzt?“, wendet er sich um und überblickt das ganze Dilemma. Nach kurzem löst er sich von der Stelle und geht ein paar Schritte den Felsen hinauf. Dahinter erkennt er das es viele kleine Felsen sind die so vereinzelt und nicht weit voneinander aus dem Wasser ragen. Kurzerhand setzt er zum Sprung an und landet auf der nächsten kleinen Scheininsel. So wiederholt er es bei kurzen Abständen und untersucht sämtliche der gerade mal 5-10 Meter breiten Inseln. Doch auf jeder einzelnen ist nichts Interessantes zu entdecken. Sie bestehen alle aus dem selben schwarzen Vulkangestein, sind alle gleich kalt und nass. Ein verzweifelt klingender Seufzer kommt über seine Lippen. Nun steht er hier, mitten auf einer kleinen Insel, mitten im weiten Meer und weiß nicht wie er von dort wegkommen soll. Da fällt ihm ein was ihm in den Bergen, bei den Mienen zugestoßen war. Als Jagai ihn in die Schlucht gestoßen hat, war er beinahe unversehrt am Grund angekommen. Ein Blackout sorgt leider noch dafür das er den genauen Ablauf nicht kennt. Er weiß nur das er anschließend ziemlich wütend war und unbedingt nach oben wollte. Irgendwie gelang es ihm wieder nach oben zu kommen. „Bin ich etwa geflogen?“, fragt er sich nun, weil er vorher eigentlich noch gar nicht richtig darüber nachgedacht hat. Aus irgendeinem Grund hat er darauf vergessen, wo er doch sonst alles genau durchdenkt und ergründen muß was neu für ihn ist. „Mh…“, verschränkt er die Arme vor der Brust und starrt vor sich auf den Boden. Nach längerem hin und her überlegen wagt er einen Versuch. Er nimmt die Arme nach vorn und hält die Hände in gewissen Abstand vor sich auf. Kurz schließt er die Augen, atmet tief ein und wieder aus. Das wiederholt er so lange bis er innerlich vollkommen ruhig ist. Langsam öffnet er die Augen und schaut in den Zwischenraum seiner Handflächen. Ein freudiges glänzen taucht in seinen Augen auf als er die kleine Lichtkugel darin erblickt. Und sie verschwindet nicht so wie bei seinen vorigen, unzähligen versuchen. „Das… das ist das Fluidum!“, kann er es fast nicht fassen. „Ja, das muß es sein! Ich hab es endlich gefunden!“, macht er aus lauter Freude einen Luftsprung. Dabei geht seine Konzentration verloren und die Lichtkugel verblasst. Mit einem gewissen strahlenden Ausdruck im Gesicht schaut er auf seine Hände. Selbstverständlich versucht er es gleich noch mal und das Fluidum erscheint ohne jegliche Probleme. Und er kann es halten. „Mal sehen ob es schon klappt?“, meint er, schließt die Augen und konzentriert sich auf die neu Entdeckte Energie die ihn ihm endlich zum Vorschein kommt. Als er die Augen nach über einer Minute wieder öffnet und an sich herabsieht stellt er feste das er dreieinhalb Meter über dem Boden schwebt. Er nimmt die Hände auseinander und das Fluidum verblasst. Doch bleibt er in der Luft und fällt nicht zu Boden wie er gedacht hat. Nein, er hält das Fluidum ohne es sichtbar zu aktivieren. Nach dem ersten Staunen über das Schweben, wagt er es sich ein paar Meter fort zu bewegen. Erst nur ganz langsam und unsicher, mit ein paar kleineren Pausen dazwischen. Später mit mehr Sicherheit und leichtsinnigem Übermut. So schwirrt er lachend durch die Luft und erfreut sich daran endlich fliegen zu können. Und diese Gabe erreicht ihn im richtigen Moment. So bräuchte er sich keine Gedanken mehr machen wie er von diesen kleinen Felseninseln weg kommen sollte. Nach ein paar Probeanflügen und Landungen wagt er sich auch noch ein paar Kunststücke auszuprobieren. Er schlägt Saltos, rollt sich in der Luft dahin, übt einen Sturzflug aus und reißt sich im letzten Moment wieder nach oben. Dabei juchzt er laut vor Freude, sodass der ganze Planet ihn hören müsste. Einmal wäre er bei seinen Halsbrecherischen Manövern fast ins Meer gestürzt, aber er sieht darüber hinweg. „Anfängerpech“, entschuldigt er es, wirbelt von Felsen zu Felsen und wieder zurück. Es dauert nicht lange und er hält es für möglich weitere Strecken zu fliegen. So bricht er, nach einem weiteren Landeanflug-Test auf, aufs offene Meer, um seinen Weg fort zu setzten. Es wird gerade Dunkel als Vegeta die erste Müdigkeit spürt. „Ein Stück geht noch… es muß gehen“, redet er mit sich selbst. „Ich darf auf keinen Fall einschlafen, ich würde ins Wasser fallen und jämmerlich absaufen!“, ruft er sich ins Gewissen. „Das darf nicht geschehen! Nicht jetzt, wo ich schon so weit gekommen bin…“, kneift er die Augen kurz zu und öffnet sie wieder. Jetzt weiß er wie dumm und unüberlegt es war einfach so los zu fliegen. Auf offener See, ohne zu wissen wie weit der Weg noch ist. Diese Dummheit kann ihm das Leben kosten. Vor Verzweiflung und Müdigkeit sammeln sich Tränen in seinen Augenwinkeln. „Nein! Ich muß durchhalten!“, rafft er sich im selben Moment wieder auf und die Tränen perln mit dem Flugwind so rasch ab, wie sie gekommen waren. Seine Ausdauer wird belohnt. Es dauert noch fast eine halbe Stunde bis er etwas im Wasser treiben sieht. Verschwommen kann er das im Meer treibende Fass erkennen das wohl irgendwo mal verloren gegangen war und ihm nun das Leben rettet. Mit letzter Kraft erreicht er das Fass und lasst sich daneben ins Wasser fallen. Mühsam klettert er auf den Bauch des Fasses und setzt sich rittlings hin. Augenblicklich lässt er sich nach vorn fallen und schließt die Augen. Er klammert sich noch mit den Händen daran fest und hofft das er nicht im Schlaf runter fällt. Oder das noch ein Seesturm über ihn hereinbricht. Am Morgen drauf befördert eine größere Welle, Vegeta ins Wasser. Unsanft geweckt taucht er aus dem kühlen Nass wieder auf und hustet das Meerwasser aus seinen Lungen das er soeben geschluckt hat. Sofort sucht er das Fass und klammert sich daran fest, klettert wieder rauf und ruht sich noch ein wenig aus. Da spritzt plötzlich eine Wasserfontäne nicht weit von ihm in die Höhe und bespritzt ihn. Genervt setzt er sich auf und reibt sich die Augen. „Kann man denn hier nicht mal in ruhe schlafen?!“, grummelt er morgenmuffelig vor sich hin und kratzt sich am Kopf. Als er seinen Blick nach Rechts wendet wäre er vor Schreck fast vom Fass gefallen. Als er sich umsieht wird er blass um die Nase. Jetzt runter zu fallen wäre keine Gute Idee. Er befindet sich inmitten einer Wal-Herde. „Na hoffentlich haben die schon gegessen?“, fragt er sich und sein anfänglicher Schrecken ist schon fast wieder verflogen. Er kennt diese Meeres-Riesen nur aus Büchern. Der Koloss der ihn mit Wasser bespritzt hat ist so nah das er ihn anfassen könnte. Vegeta wagt es kaum zu Atmen so aufregend ist das Ganze. Da wird er auf dieses Monotone summen und quietschen aufmerksam. Es sind die Rufe der Wale die man normal nur unter Wasser und mit speziellen Geräten hören kann. Endo hatte ihm allerdings erzählt das die meisten Saiyajins solche Laute auch ohne solche komplizierten Geräte hören. Vegeta verhält sich ganz ruhig. Er genießt es förmlich ihrem Gesang zu lauschen. Es hat so etwas Beruhigendes. So beruhigend das er sich wieder aufs Fass noch vor lehnt und die Augen schließt. „Das klingt seltsam… wie aus einer anderen Welt…“, denkt er sich und lauscht dem leiser werdenden Walstimmen. Als er die Augen wieder öffnet kann er keinen dieser Ozean-Riesen mehr entdecken. Er ist vollkommen allein und mit dieser Gewissheit beschleicht ihn auf einmal wieder dieses Gefühl der Einsamkeit. Ein kalter Wind weht über das ruhige Wasser und schlägt kleine Wellen darin sodass er kurz zittert. Er steht auf seinem Fass auf und stößt sich ab in die Lüfte. Es wäre an der Zeit seinen Flug fortzusetzen. Das Land kann nicht mehr weit sein. Er weiß nicht wieso er da so sicher ist. Er fühlt es irgendwie und da ist dieser Geruch von nassem Sand und Blättern. Leise dringen Vogelstimmen an sein feines Gehör und er ist sich sicher, das er bald am Ziel ist. Euphorisch macht er sich Zielstrebig auf den Weg. Geradeaus, der Sonne entgegen. Leise vernimmt Vegeta das rauschen der Wellen. In fast regelmäßigen Abständen umspielt das Meerwasser seine Beine. Unter sich nimmt er etwas Festes und doch Bewegliches wahr. Etwas, ohne Form. Feuchter Sand klebt ihm an der Wange als er sich leicht aufrichtet und versucht die Augen zu öffnen. Müde lässt er sich in seine vorige Position zurücksinken. „Was ist passiert?“, fragt er sich und döst noch ein wenig nach. Er erinnert sich das er ein paar Tage lang in der Luft war. Ein paar mal hatte er das Glück einen kleinen Felsen der aus dem Wasser ragt, oder Treibgut zu finden auf dem er sich ausrasten konnte. Doch in der letzten Nacht war er gezwungen durchzufliegen weil es nirgends eine Möglichkeit gab zu landen um sich zu erholen. Doch die Müdigkeit machte sich doch bemerkbar. Vegeta weiß nicht mehr genau ob er den weißen Sandstrand so erreicht hat, oder ob er eingeschlafen und ins Meer gefallen war, um sich von den Wellen hier anspülen zu lassen. Und wenn er so genau darüber nachdenkt, ist es ihm im Moment egal. Er ist froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und so setzt er sich auf und schaut aufs Meer hinaus. Es war eine Anstrengende Reise. Viel anstrengender als er sich vorgestellt hat. Aber er hat es geschafft. Er hat die andere Seite des großen Ozeans erreicht. Fortsetzung folgt...! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)