Jigoku Shoujo 4523 von Sinistral (Ein Crossover aus Jigoku Shoujo und Shigofumi (benötigt *keine* Vorkenntnisse beider Serien)) ================================================================================ Kapitel 10: Ein Sommernachts(alb)traum -------------------------------------- Es war eine halbe Stunde vor Mitternacht, als sich Kens Bande an einem alten Kriegerdenkmal in der Stadt traf. Obwohl es für die Zeit sehr warm war, trugen die drei schwarze Kapuzen-Shirts und Sonnenbrillen, ein Bisschen wie ein paar erfolglose Graffiti-Sprayer. Ohne viel Worte zu verlieren, gingen sie unauffällig richtung Friedhof; die einzigen Laute, die von ihnen kamen, waren Gekicher und Osamus Fürze. Auf den Friedhof zu gelangen, war für die drei kein Problem, weil der alte Friedhofswärter das Tor in der Regel nie abschließte. Nach ihrer Aktion würde er wahrscheinlich für seine Fahrlässigkeit entlassen werden, aber daran dachten Ken und seine Freunde gerade nicht; sie waren viel zu sehr in Rage, viel zu aufgewühlt, als dass sie jetzt einen Rückzieher machen konnten. "Also, sucht das Grab dieser verdammten Nutte, verstanden? Und macht nichts anderes, wie wir es vereinbart hatten!" "Yeah, Ken-kun!" flüsterte Nori und setzte sein fuchsartiges, listiges Grinsen auf. Es verging gute 5 Minuten, als die ganze Aktion scheinbar schief gegangen wäre. Die drei hatten sich aufgetrennt um ihr Ziel schneller zu finden. Es war sehr finster und Osamu hatte keine Lust, seinen müden Augen weiter zu fordern und schaltete seine kleine Taschenlampe ein. Als Ken das Blitzen des Lichts 20 Meter von sich entfernt sah, durchfuhr in ein kurzer, aber dafür umso schmerzvollerer Schock. Er bermerkte jedoch schnell, was Sache war: "Du Nichtsnutzt, du verdammter Idiot!" zischte er und zeigte die Zähne, als er auf Osamu zuging. "Aber was denn, Ken - " Ken haute Osamu als Antwort erstmal eine ins Gesicht, sodass sein Pickel augenblicklich aufplatze und Eiter sowie Blut in seinem Gesicht klebte. Angewidert wischte Ken sich die Hand an seiner Jeans ab. "Was sollte das? Willst du, dass wir gesehen werden?! Weißt du, dass mir fast das Herz in die Hose gerutscht ist, weil du der Friedhofswärter hättest sein können?!" fauchte Ken. Osamu antwortete nichts, denn jede Form von Protest war bei Ken zwecklos. Ken war wie ein Elektroherd: War er erst einmal warm, kochte die Suppe auch erstmal eine ganze Zeit und war so schnell nicht wieder abzukühlen. "Weiter an die Arbeit!" Nori war eifrig bei der Sache, man konnte schon fast von einer Gier sprechen. Seine Augen blitzten auf, als er das Grab fand. Sofort holte er seine Kumpanen zu dem gesuchten Grab, seine Freude und sein Stolz waren schier grenzenlos, wie ein kleines Kind, dass seinen Eltern zeigen wollte, was es tolles auf der Straße gefunden hat. "Ah...sehr, sehr gut..." murmelte Ken vor sich hin, als er das Grab fand. "Das ist es doch, oder?" "Ja, die Beschreibung passt genau!" "Zeigt es dieser verdammten Schlampe und ihrem nichtsnutzigen Sohn einmal so richtig, Leute!" Bevor die drei anfangen konnten, ihre "Arbeit zu erledigen, hörten sie Schritte und ein Husten. "Verdammt, diesmal ist es wirklich der Wärter! Los, versteckt euch!" Das Adrenalin der drei stieg in kurzer Zeit ins Unermessliche. Nori schlich sich sofort in ein Gebüsch. Für ihn war das immer noch ein Spiel, das beste Spiel der Welt. "Boah, ich fühl mich wie Solid Snake!" dachte er. Er grinste leicht manisch. Osamu hatte große Probleme sich zu verstecken, weil er der größte und lahmste der Bande war. Er stolperte hinter einem Baum und musste vor lauter Aufregung keuschen. Nur Ken hatte die Ruhe weg und verkroch sich hinter eine Reihe Bäume. Der Friedhofswärter schwenkte die Taschenlampe umher und horchte. Er glaubte, in der Ferne ein Winseln zu hören, oder irgendein andere Laut, vielleicht von einem streunenden Hund. "Ist da wer? Hallo? Ist da wer?" fragte er in die Dunkelheit. "Wieso ist der um die Zeit verdammt nochmal hier?!" dachte Ken angestrengt nach und versuchte so lange wie möglich die Luft anzuhalten. Der Wärter kam an dem Gebüsch vorbei wo Nori kauerte. Nori sah die abgetretenen Stiefel des Mannes, roch den Gestank von Schweiß und Erde und konnte sich nicht mehr halten. "Hier ist wer!" zischte er und riss dem Mann die Beine weg. Der Wärter landete auf seinem Hinterkopf und wurde auf der Stelle bewusstlos. Seine Taschenlampe fiel auf den Boden und rollte den Weg entlang, die Scherben des aufgesprungen Glases verteilten sich. Nori kicherte und trat auf den Wärter ein, welcher genau so gut hätte tot sein können. "Was tust du da, du Irrer?" krächzte Ken und rannte wie Osamu zu Nori. Sie packten ihn und hielten ihn fest wie ein wildes Tier, dass in Rage gekommen war und beruhigt werden musste. "Es...fühlt...sich so...LEBENDIG!" jauchzte Nori voller Glück und Freude. "Was ist wenn er tot ist, du Spinner?!" "Na und? Uns kriegt man nicht! Niemand hat uns gesehen!" "Scheiße, was sollen wir machen?" "Schieben wir ihn erstmal ins Gebüsch und bringen unsere Sache so schnell wie möglich über die Bühne." Osamu und Nori hörten auf Ken und verrichteten die Arbeit schnell. Die Schändung des Grabes von Katsu Mutter, ihr eigentliches Ziel, verkam zur Nebensache, dennoch machten die drei ihr Werk gründlich. Graffiti, faules Obst und Urin verunstaltete das Grab. "Okay, das reicht." "Schade, es war grade so schön." "Und jetzt? Was machen wir nun?! Wer weiß, was er gesehen oder gehört hat. Er wird alles ausplaudern." Sie starrten in das Gebüsch, wo der Körper des Friedhofswärters lag. Plötzlich hatte Ken eine Idee. "Durchsucht seine Taschen, ich will seinen Führerschein sehen!" "Aber wie-" "Macht es einfach, ich erklär' es gleich..." sagte Ken gelassen. "Hier ist es, da ist sein Schein! Aber..." "Her damit! Gute Leistung!" "Sag uns doch, was du damit willst? Ihr seht euch echt nicht ähnlich!" sagte Nori und grinste. "Nori...der Typ hier heißt Daiki Yoshi, dass sagt sein Führerschein." "Und?" Ken entspannte sich merklich zur Verwunderung seiner Genossen. Er kramte sein Handy hervor, ging ins Internet damit (Gott sei dank waren Akku und Empfang noch gut genug hierfür, dachte er). Er wartete kurz, bis es Mitternacht war und ging auf die Seite Jigoku Tsushin. "Nori, du hast doch sicher von dem Höllenmädchen gehört, oder?" "Klaro, ich weiß alles über so 'nem Kram!" "Sehr gut...hier, willst du den alten Sack nicht in die Hölle befördern?" Für einen kurzen Augenblick schwiegen alle drei, doch Nori hatte rasch seine Entscheidung getroffen. "Jau, her mit dem Handy, ich mach's, ich heiz' dem ein!" Er tippte sofort den Namen in das Eingabe-Feld der Seite ein und drückte auf Senden. Nori grinste hämisch, schloss die Augen, grinste noch breiter, und als er sie aufmachte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)