Wüstensand von trinithy (Dust to Dust) ================================================================================ Kapitel 19: Abu Karna --------------------- Ich bin richtig in einem Schreibrauch..alle paar Tage gibts mal wieder was von mir! Läuft gut derzeit, hoffe das bleibt zumindest bei Wüstensand so..^^ Jetzt viel Spaß mit dem Kapi, dass wieder über unseren beiden Hauptpersonen geht + + + + + + + + + + Kapitel 19- Abu Karna Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, da saß Mahado schon wieder auf dem Rücken seines Pferdes und ritt an der Seite des Hohepriesters. Er hatte den rechten Arm oberhalb des Ellbogens verbunden und an manchen Stellen lugte dumpfes Rostbraun durch den Mullverband hindurch. Was auf den ersten Blick nicht zu erkennen war, unter seinem Leinenmantel und dem dazugehörigen, hellbraunem Hemd, war, dass sein Rücken ebenfalls mit Mull und Streifen eines Lakens umwickelt war, um diesen vor der Reibung des groben Gewandes zu schützen. Bei jedem Schritt des Pferdes wurde sein Körper durchgeschüttelt und eine Welle von stechendem, aber ewig präsentem Schmerz rollte sein Rückgrad herauf. Die Zügel hielt er nur in einer Hand, immer in der Hoffnung, dass sein Pferd nicht scheute, und er beide Arme benutzten musste, um es wieder zu zähmen. Doch das Körperliche war nicht einmal das, was ihm am meisten zu schaffen machte. Am schlimmsten quälten ihn seine Gedanken. Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen dem, was Seth ihm erzählt hatte, nachdem sein Gedächtnis einfach ausgesetzt hatte und ihm die letzten Minuten, bevor er ohnmächtig geworden war, einfach entfallen waren. Eigentlich war es seine Aufgabe gewesen, Seth zu beschützen, diese hatte er auch erfüllen wollen und zwar nicht alleine aus Pflichtgefühl, sondern aus einem tiefer sitzenden Gefühl, dessen wirklicher Ursprung ihm unbekannt war. Doch er hatte gnadenlos versagt und war ihm zudem durch seine Nachlässigkeit zur Last gefallen. Das schlechte Gewissen brannte in ihm, schlimmer als die Mittagssonne es jemals vermochte. Warum genau, wusste er auch nicht. „Schmerzen die Wunden sehr?“, wurde er aus deiner Gedankenwelt gezerrt und gezwungen, dem Priester in die Augen zu sehen, da dieser schräg vor ihm ritt, und sich zu ihm umgewandt hatte. Ohne es stoppen zu können, errötete Mahado vor Scham um die Wangen, da er den merkwürdigen Blick Seths bemerkte. Was dieser wirklich zu bedeuten hatte, ahnte er nicht einmal im geringsten, Mahado hielt es für leicht vorwurfsvoll. „Ich halte es schon aus. Das bin ich Euch schuldig.“ Er neigte den Blick und hoffte, dass der Priester diese indirekte Entschuldigung für seine Unachtsamkeit annahm. Anstatt allerdings etwas zu sagen, schwieg der Priester bloß und drehte Mahado wieder den Rücken zu. Es waren die einzigen Worte, die sie während der nächsten Stunden wechselten. Die Sonne stieg auf, und als sie fast ihren Zenit erreicht hatte, befahl Seth Mahado, sich zurückfallen zu lassen, bis in die Mitte, zu Odeon, der diesmal den kleinen Track flankierte. Mahado hatte einige Sklaven reden hören, dass die letzten Meilen vor Abu Karna die gefährlichsten waren und sie jetzt eventuell mit noch mehr Zusammentreffen mit Schmuggler- und Banditenbanden rechnen mussten. Wahrscheinlich hielt Seth ihn in seiner körperlichen Verfassung nicht geeignet dafür zu kämpfen, wenn es wieder erforderlich sein sollte oder er hielt ihn in einer solchen Situation einfach für einen Klotz am Bein. Was auch immer der Grund sein mochte, der Braunhaarige war dem Priester nicht böse um dessen Entscheidung, sondern begrüßte sein Fernhalten aus allen Konflikten. Odeon nickte ihm zu, als er sein Pferd neben diesem wieder in einen gleichmäßigen, flotten Schritt fallen ließ. Der Hüne hatte seinen kahlen Kopf mit der dunklen Kapuze seines Umganges verdeckt, die seine ebenfalls dunkel umrandeten Augen – wahrscheinlich mit Asche oder anderen Naturfarben – noch mystischer erscheinen ließ. „Du warst ziemlich mutig gestern!“, brach er schließlich das Schweigen, das Mahado bereits seit einigen Stunden umgab. „Was sollte denn tapfer gewesen sein? Sich von hinten abschießen zu lassen, aus Unachtsamkeit und so den anderen zur Last zu fallen, hat wohl kaum Heldenhaftes an sich.“ Mahado schaffte es nicht, dem anderen ins Gesicht zu sehen, denn er interpretierte Häme in die vorher gesagten Worte rein, an Stellen, wo keine war. Ihm schien es, als wollte Odeon bloß dafür sorgen, dass er seinen Fehler auch wirklich zur Kenntnis nahm. „Es wird nie wieder vorkommen“, murmelte er geknickt und hielt sich mit einem ächzenden Seufzen seinen Arm, der stechend und pochend einen Schmerz, wie einen Pfeil in die Schulter schickte. „Oh ich will hoffen, dass es wieder vorkommt, wenn es sein muss!“, sagte Odeon nun mit ernster Miene und zog die Kapuze aus seiner Stirn. „Nicht viele erfüllen ihre Pflicht in dem gleichen Maße wie du. Zwar gehört es dazu, sich dazwischen zu werfen, wenn wir das Leben des Hohepriesters nicht anders schützen können, doch nur die wenigsten zeigen so eine schnelle und entschlossene Reaktion, wenn es darauf ankommt, sein eigenes Leben zu riskieren.“ Seine Worte zauberten Verwirrung und Erstaunen in Mahados Gesicht. Sprach er gerade wirklich über ihn? „Ihr meint … ihr meint, ich bin nicht aus Versehen verwundet worden, sondern habe mich dazwischen geworfen?“, hakte er noch einmal nach. „Natürlich. Die Geschichte ging gestern Nacht noch durch die Lager aller Sklaven. Du kannst dich an nichts erinnern?“ „Nein!“ „Und wie kommst du dann darauf, dass du ein Feigling gewesen wärst?“ Jetzt war es an Odeon, eine der schwarzen, dichten Augenbrauen hochzuziehen und Mahado tief, starrend in die Augen zu blicken. „Seth hat es mir erzählt.“ Mit dieser Antwort hatte er wiederum in dem Hünen äußerste Verwunderung ausgelöst und er brummte nachdenklich vor sich hin. „Interessant und merkwürdig. Aber ohne Zweifel sehr interessant …“ Der Braunhaarige wagte es nicht nachzufragen, was denn so interessant war, denn er spürte, dass er es wohl früher oder später ohnehin erfahren würde. Und er lag richtig. Nach minutenlangem Gebrumme und Stirnrunzeln ließ sich der Anführer der Leibgarde zu einer Erklärung herab. „Seth hat darauf bestanden, dich persönlich zu versorgen und das obwohl deine Verletzung nicht so schwer gewesen wäre, als dass ich das nicht auch gekonnt hätte. Doch es war sein ausdrücklicher Befehl, sich selber um dich zu kümmern. Was mich erstaunt, dass er nicht den wirklichen Grund deiner Verletzung genannt hat. Das kann nur bedeuten …“ Doch der Rest des Satzes ging in den freudigen Unruhen unter, die sich in ihrem Track ausbreitete. Dann plötzlich schrie jemand: „Abu Karna!“ Und wirklich, noch einige Meter vorwärts getrottet und Mahado erblickte mit bloßem Auge das Schimmern einiger goldener Zinnen eines wohl großen und edlen Palastes in den Strahlen des Gottes Ra. Seine Neugier, was Odeon noch sagen wollte, wurde von der Freude verdrängt, dass diese Reise nun bald beendet war und sie ihr Ziel erreicht hatten. Verdrängt, aber nicht vergessen, so würde diese wieder aufkeimen, sobald alles andere aus seinem Kopf verschwunden war. + + + + + + + + Ich hoffe es hat euch gefallen^^ Man liest sich LG eure trinithy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)