The secret of Nemti - Journey von Kyulein (Von der Mitte zur Mitte) ================================================================================ Kapitel 1: My first thought --------------------------- Kapitel 1- My first thought Ich hatte meine Augen noch nicht geöffnet und meine Eltern fingen an mit mir und meinen Geschwistern zu reden… Ich verstand die Wörter damals noch nicht und gemerkt habe ich sie mir auch nicht… Wie auch ich war noch ein Welpe, gerade mal ein paar Sekunden in jener Welt. Eine Welt, die mir noch viel Kummer und Leid bringen sollte, aber das kommt erst später… Ich weis allerdings noch, dass ich Hunger hatte. Geboren werden ist anstrengend und energiezehrend, also fiepten meine Geschwister und ich um die Wette, jeder wollte zuerst. Mein ältester Bruder war schließlich auch als erster an der Reihe. Ich erinnere mich noch… meine Mutter hatte seidenweiches Fell und war so liebevoll zu uns. Sie roch angenehm und war immer in unserer Nähe. Doch ich konnte und wollte nie verstehen warum ich ihre Liebe mit meinen Geschwistern und meinem Vater teilen musste. In den ersten Tagen hatten wir immer denselben Tagesablauf. Es waren wirklich angenehme Tage. Unsere Mutter fütterte uns regelmäßig mit ihrer Milch, und wenn wir satt waren schliefen wir wieder. Ich wollte es wäre ewig so weitergegangen… Doch irgendwann wurden wir fünf immer aktiver und energiegeladener. Anfangs war es recht lustig mit meinen Geschwistern herumzutollen und sich gegenseitig zu bekämpfen. Doch dann stand unsere Mutter auf und streckte sich. Langsam trottete sie zum Höhlenausgang, an dem Vater bereits wartete. Er lächelte ihr zu, ich habe ihn zuvor noch nie so lächeln sehen. Sein braunes Fell glänzte in der Sonne. Es dauerte einige Momente bis ich begriff, dass unsere Mutter sich nach langem wieder nach draußen begab. Ich folgte ihr so schnell mich meine Beine trugen. Ich war noch ziemlich klein, deshalb dauerte es bis ich sie schließlich einholte. Meine Geschwister brauchten etwas länger als ich, bis sie merkten, dass sich Mutter von ihnen entfernt hatte. Das war unser erster kleiner Spaziergang in der ‚Welt’. Doch ich fand es gar nicht so spannend, wie Mutter es uns immer eingeredet hatte… Überall war dieser raue, lästige und kratzige Sand. Und es war warm, viel zu warm fand ich. In dem Moment sehnte ich mich nach der kühlen Höhle, aber ich wollte bei Mutter bleiben… Also ertrug ich die Hitze und tapste hinter ihr er. Ihr glaubt nicht wie schwer es sein kann auf Sand zu laufen! Für mich war es das erste Mal und ich wäre einige Male fast im Boden versunken, bis ich den Dreh heraus hatte. Glücklicherweise waren Mutter oder Vater immer in der Nähe gewesen, um uns zu helfen. Unser kleiner Ausflug ging in Richtung Oase. Diese Oase, war mein erstes richtiges Erlebnis und sie sollte auch mein letztes werden… Meine Geschwister und ich untersuchten jeden kleinen Winkel. Wir waren sogar schon drauf und dran auf Bäume zu klettern oder uns ins Wasser zu stürzen. Mutter und Vater hatten einige Mühen mit uns… Dann bemerkte meine jüngere Schwester, das die Sonne verschwand. Vater erklärte uns, dass sie das jeden tag tat, immer zu Abend und dass sie morgens wieder erschien. Sie tut es ohne fremde Hilfe.. Jedoch soll früher ein Gott, mit Namen Ra, ihr dabei behilflich gewesen sein sollen. So kam ich das erste Mal mit der Legende der Götter ich Berührung, noch unwissend, dass ich in späteren Jahren ein Teil von ihr werden sollte… Wir machten uns auf den Rückweg, als die Temperatur abfiel. Ich weis noch sehr genau, das ich es bereut hatte den Tag als zu heiß empfunden zu haben. Die Kälte der Nacht ärgerte mich mehr. In unserer Höhle wurde es durch unsere Anwesenheit schnell warm und unsere Mutter mahnte meine beiden Brüder, als diese erneut anfangen wollten zu kämpfen. Langsam kehrte wieder Ruhe ein… Wir unternahmen diesen Ausflug täglich und es fühlte sich bei mir immer wieder gleich an. Ich war mittlerweile fast ein Jahr alt, als mein großer Bruder meinte sich mit mir anlegen zu müssen. Ich war zu dem Zeitpunkt körperlich nicht besonders fit, in letzter Zeit fing unser Vater nicht mehr so viel Beute wie früher. Wir waren noch ziemlich tollpatschig in Sachen jagen, und Mutter war dauernd erschöpft… Ihr zuliebe verzichtete ich auf so viel Futter wie möglich. Ich schwächelte an manchen Tagen und mein Bruder schien die Gelegenheit nutzen zu wollen sich für seine Niederlage vor ein paar Wochen zu rächen. Wir zwei gingen früher los als die anderen. Noch schliefen sie alle und ich wusste, dass es Ärger geben würde, wenn wir einfach gingen ohne ihnen etwas zu sagen. Die Sonne ging gerade erst auf, als wir unsere Oase erreichten. Das Wasser glänzte und alles schien noch so unberührt, man glaubte kaum, dass hier am Vortag noch eine Horde verrückter Jährlinge gespielt hatte. Ich trank etwas, als wir beide die Wasserstelle erreichten und sah meinem Bruder dann ins Gesicht. Ich wusste, dass er etwas ausheckte… und was er ausheckte war nicht zum allgemeinen Wohl. „Nun sind wir ungestört Brüderchen!“, grinste mein Bruder mir ins Gesicht. „Und was genau hast du eigentlich vor?“, fragte ich ihn unberührt. Ich wollte keine Schwäche zeigen, auch wenn ich kaum noch Kraft hatte mich auf den Beinen zu halten… In dem Moment dachte ich, es wäre wohl doch besser gewesen selber zu fressen anstatt zu teilen. Mein Bruder grinste nun richtig verschlagen. Er verlagerte sein Gewicht auf die Hinterbeine 8und drückte sich vom Boden ab. Mit einer recht hohen Geschwindigkeit rammte er seinen Kopf gegen meine Brust. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt kräftiger gewesen wäre, ich hätte mich wohl nicht halten können. Ich flog rücklings ins weiche Gras. Meine Augen waren vor Schmerz verschlossen. Als ich sie wieder öffnete und mich einigermaßen aufgerichtet hatte, sah ich wie meinem Bruder das Blut gerade zu aus dem Maul tropfte. Da merkte ich erst, er hatte mich nicht einfach nur gerammt sondern auch gebissen hatte. In der Wärme, die die Sonne ausstrahlte, merkte ich kaum, wie das warme Blut zu Boden tropfte. Ich rang nach Atem und langsam wurde mir schwarz vor Augen… Meine Beine hatten keine Kraft mehr um mein Gewicht zu tragen. Ich fiel wie ein Stein zu Boden, unfähig etwas dagegen zu tun. Erst sah ich meinen hämisch lachenden Bruder nur verschwommen, dann nur noch einen Schatten bis sich schließlich ein schwarzer Nebel vor meinen Augen ausbreitete… Ich weis bis heute nicht was meinen Bruder zu dieser Tat veranlasst hatte…Ich habe ihn danach nie wieder gesehen…. --- Puh…erstes Kapitel beendet… eher als ich gedacht hatte… Kyu-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)