Ein fremde Welt von Bones86 (Kal'thes... (new up)) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Kenan schritt durch die verwüstete Stadt, welche einmal Serville hieß, noch lange vor dem Krieg. Nun sah man nur noch die Überbleibsel der prächtigen Bauten. Das Ende war erst wenige Stunden her und er einer der wenigen Überlebenden. Suchend blickte sich der Elfenmagier und Krieger um. Irgendwo hier hatte Kenan sein Talisman, in der Schlacht verloren. Als die fremden Soldaten in der Stadt einfielen sah Tero seine Chance. Er schaffte es im Gewirr die vielen Leute zu verschwinden, nachdem er sich aus dem Haus des alten Widerlings, welcher ihn gekauft hatte floh. In einer Gasse hatte sich der schwarzhaarige Sklave versteckt. Mit seinen Ketten an den Handgelenken und Füßen, wäre er eh nicht wirklich weit gekommen. Die schwere Eisenkette um seinen Hals hatte sich bereits schmerzhaft in seine Haut geschnitten und dieser Schmerz setzte seinen ohnehin geschwächten Körper rapide zu. Kenan strich sich eine Strähne seines silbernen Haares aus dem Gesicht. Hatte er da nicht gerade Ketten rasseln gehört? Der Elf sah in die Richtung aus der das Geräusch gehört hatte, und welch Glück, dort auf dem Fass lag auch sein Talisman. Tero zuckte zusammen als er jemanden näher kommen hörte. Verängstigt kauerte er sich noch mehr in die Ecke und beleckte seine Zähne. Im Notfall würde er sich bis aufs Blut wehren. Leben würde er nicht zurück zu diesem altem Ekel gehen und auch wenn er sehr schwach war, Aufgrund seiner Unterernährung, so war er kein gewöhnlicher Sklave und stark genug mindesten einen Gegner noch töten zu können. Erleichterung breitet sich in dem Elfen aus, als er nach seinem wertvollen Talisman griff. Aus den Augenwinkeln bemerkte er ein Funkeln. Langsam drehte Kenan sich um und sah die Gestalt, welche sich in einer Ecke zusammen gekauert hatte. Ihm stockte der Atem. Ein Sklave?! Und wie es schien war er genötigt worden bei diesem Krieg mit zu mischen? Vorsichtig ging er auf die armselige Gestalt zu. "Hey, alles okay mit dir?" Vor dem Schwarzhaarigen blieb er stehen und sah auf ihn herab. Der Sklave zuckte zusammen als der Fremde ihn auch noch ansprach. //…geh weg… lass mich hier… ich will nicht zurück... // dachte er panisch und drängte sich mehr in die Ecke. Seine zerfetzten Sachen bedeckten nur das Nötigste seines Körpers und hingen wie in Fetzen von seinen Schultern. Die silbrigen Augen funkelten ängstlich auf und ein leises Knurren war zu hören, wie das eines verstörtem Tieres. "Du bist ja verletzte, das sollte schnellstens versorgt werden" hauchte der Elf und trat weiter auf das Wesen vor sich zu. Plötzlich hörte er eine Stimme, die scheinbar nach dem Sklaven rief. "Oh, da kommt ja schon dein Lehnsherr!" //Nein...// panisch fiepte Tero auf als er die verhasste Stimme hörte. Er drückte sich zitternd an der Wand hoch, bis er aufrecht stand, dann tastete er nach einem großen Stock neben sich. Kurz sammelte der noch junge Sklave sich und holte seine letzte Kraft hervor und sprang er den Fremden an. "Ich werde nicht zu diesem Monster zurück gehen!" fauchte er und versuchte seinen Gegner eine über die Rübe zu hauen. Kenan fing den Stock ab, ein Leichtes, und noch leichter wenn man bedachte das sein "Gegner" ziemlich geschwächt war. Er nahm ihm den Stock ab und zog ihn an sich. Mit einem Schnipp lösten sich die Ketten vom Hals und von den Beinen des Sklaven. Kenan sprang mit seinem "Gepäck" auf die Mauer und flüchtete mit ihm über die Ruinen der Stadt. Tero verbrauchte seine letzte Kraft für diesen Angriff und stolperte als der Fremde ihn abfing. Er sackte in dessen Arme und verlor das Bewusstsein, zu schwach war sein ausgezehrter Körper. Der Sklave merkt schon nicht einmal mehr wie dieser Typ ihn mit sich nahm. An einer Höhle im Wald rastete Kenan, wahrscheinlich war sein Verfolger sowieso nicht bis hierher vorgedrungen, aber falls doch so war er weit genug von der Stadt entfernt und hatte seine Spuren sorgfältig verwischt. Vorsichtig legte er den geschundenen Körper auf die Pritsche. Sie befanden sich nämlich in einem der Verstecke seiner Gilde. Ruhig atmend lag er da und schien fast wie tot. Seine blasse Haut wies hier und da einige Kratzwunden und viele blaue Flecke auf, was darauf zu schließen lies das er hart geschlagen wurde. Kenan konnte über solche Rücksichtslosigkeit nur den Kopf schütteln, leider war es oft der Fall das ein Sklave misshandelt wurde. Der Elf kramte einen kleinen ersten Hilfekasten heraus und versorgte schon einmal die schwersten Verletzung, des Schwarzhaarigen. Etwas zuckte der Kleinere zusammen bei der Behandlung und wachte schließlich auf. "Was...?" zitternd sprang er auf und flüchtet in eine Ecke. Verwirrt und ängstlich sah er sich um. //wo bin ich? ... und wer ist das?// "Ruhig, ich tue dir nichts, ich habe dich von deinem ehemaligen Lehnsherrn befreit und hier her gebracht. Ich wollte nur deine Wunden versorgen." Versuchte Kenan den Anderen zu beruhigen. "Ich bin übrigens Kenan Letouis." Er hielt dem Verwundeten die Hand entgegen. Tero musterte ihn nur skeptisch. Er nahm die Hand nicht an sonder fragte nur misstrauisch "... und was versprichst du dir jetzt davon? ... was willst du von mir?" Von klein an hatten ihm nur Leute geholfen wenn sie eine Gegenleistung dafür wollten, so lernte er schnell das man niemanden vertrauen durfte. Kurz schwieg Kenan. "Du bist ganz schön misstrauisch, aber das kann ich dir ja auch nicht verübeln." Er kratze sich am Hinterkopf. "Aber ich will nichts von dir haben. Ich konnte dich nur nicht deinem Schicksal einfach so überlassen, vielleicht eine Laune der Natur. Ich weiß selbst nicht genau weswegen ich dich gerettet habe, tut mir leid wenn das jetzt eine sehr ärmliche Antwort ist." Immer noch misstrauisch sah er ihn an. Das was der Fremde da sagte klang sehr unglaubwürdig in seinen Ohren. "... niemand hilft einfach nur so... schon gar keinem wie mir...." "Tja dann ist dies wohl die erste Bekanntschaft und normalerweise rette ich auch nicht jeden verletzten Sklave, aber aus einem inneren Impuls heraus hab ich es eben doch getan. Gib dich damit zufrieden oder nicht, aber deine Wunden sollten trotzdem versorgt werden", sagte Kenan bestimmend. "Die heilen schon..." murrte Tero nur und raffte seine zerrissene Kleidung enger um seinen Körper, da er zu frieren begann. Alles was Tero braucht war Nahrung, so schnell wie möglich. Dann würde sein Körper sich erholen und wie immer auf seltsame Weise beginnen sich zu heilen. Auch wenn er bis heute nicht wusste was ihm diese Fähigkeit verlieh. Vielleicht weil er wirklich das Monster war, als welches ihn schon viele bezeichnet hatten. Kenan gab ihm eine Decke als er die Gänsehaut auf dem Körper des Sklaven sah. "Hast du Hunger? Ich hab noch etwas Brot bei mir, du kannst es haben", bot er an. Der Sklave hingegen nahm weder die Decke an noch antwortet er auf die Frage. Tero wollte nur noch hier weg. Der Fremde machte ihm angst. Zu misstrauisch war er im Laufe, seines noch jungem Lebens geworden. Da er keine Antwort geschweige denn eine Reaktion erhielt legte Kenan beides neben den Sklaven und verließ dann die Höhle in der Hoffnung, dass sich der Verwundete wenigstens dann traute etwas zu sich zu nehmen. Schließlich siegte doch der Hunger. Schnell griff Tero nach dem Brot und schlang es regelrecht hinunter. Dann griff er nach der Decke und wickelte sich ein. Langsam schlich der Schwarzhaarige dann zum Ausgang. Vielleicht konnte er fliehen? Kenan hatte sich vorsichtshalber direkt neben den Eingang zur Höhle gesetzt. Bestimmt wollte der Sklave fliehen, aber er hatte nicht vor sich umsonst Mühe gemacht zu haben. Als er die Schritte hörte wand er sich zum Eingang. "Na wo wollen wir denn mit diesen Verletzungen hin?" Ein Knurren war die Antwort und er zog sich wieder tiefer in die Höhle zurück. Er saß in der Falle. Bestimmt würde der Kerl ihn gegen Entgelt wieder verkaufen oder wer weiß was anstellen. Ihm wurde bereist schlecht bei dem Gedanken wieder als Sklave für irgendeinen reichen Schnösel schuften zu müssen. Warum war die Welt nur so grausam? ... und wieso zu ihm? Tero war nicht als Sklave geboren worden und nun... Er lies den Kopf hängen und kauerte sich klein zusammen. Der Elf beschloss noch bis Einbruch der Dunkelheit zu warten ehe er vorschlagen würde weiter zu gehen. Im Notfall würde er den verletzten Sklaven auch zwingen, doch sobald die Wunden verheilt waren sollte er sein Leben zurück bekommen. Zumindest war das erstmal der Plan des Elfen. Gegen Dämmerung siegte doch die Müdigkeit und gegen seinen Willen schlief Tero erschöpft ein. Es war kühl und draußen lies alles darauf schließen das es wohl die Nacht über regnen würde. Als die ersten dunklen Wolken über den Himmel zogen ahnte Kenan bereits das sie die heutige Nacht doch wohl in der Höhle verbringen mussten, er hatte also schon vorher etwas trockenes Holz gesammelt und brachte dies nun in die Höhle. Leise legte er das Holz zusammen und flüsterte kurz eine Formel, wenige Sekunden später prasselte auch schon ein kleines Feuerchen zu ihren Füßen. Im Schlaf sackte Tero seitlich zu Boden und rollte sich auf dem steinernem Boden zusammen. Die Decke hatte der junge Sklave eng um sich geschlungen und atmete ruhig. Irgendwie fand Kenan den Sklaven, dessen Namen er immer noch nicht kannte, ganz niedlich, wie er so da lag und friedlich schlief. Nach dem er ihn eine Weile beobachtet hatte legte Kenan den Kopf, des Schwarzhaarigen, auf seinen Schoß und streichelte ihn sanft, so konnte er ihm auch noch etwas von seiner Körperwärme abgeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)