Ein fremde Welt von Bones86 (Kal'thes... (new up)) ================================================================================ Prolog: Im Zwielicht eine Träne fällt ------------------------------------- ~*Im Zwielicht eine Träne fällt*~ Nach außen die Fröhlichkeit, doch in mir, Spiegel der Dunkelheit. Kein Mensch blickt noch aufrichtig, Keiner sieht tiefer. Für die Gesellschaft ein lächeln auf den Lippen, Gespielt und falsch. Zeige kein schlechtes Gefühl, wenn interessiert das schon? Eine Träne fällt hinab… Sie trocknet im Nichts… Mein Blick geht gen Himmel, irgendetwas kann nicht stimmen. Die Leute ziehen vorbei, keine Blicke streifen sich. Ein Schrei verstummt... Von der Nacht erstickt... Gehen alle einander einfach vorbei, Auch weiter ist es schwarz. Das Herz zerbricht... Doch erlöst wird es nicht... Ich trage auch weiter mein lächeln zur schau, meine Fröhlichkeit. Meine Augen, meine Spiegel der Finsternis. Das Blut gerinnt... Starr und tot... Was ist das Leben? Was ist der Tod? In mir ein Weg, verschüttet und grau. Sehe auf! Die Sonne geht unter, der Mond geht auf. Kapitel 1: Begegnung -------------------- Kenan schritt durch die verwüstete Stadt, welche einmal Serville hieß, noch lange vor dem Krieg. Nun sah man nur noch die Überbleibsel der prächtigen Bauten. Das Ende war erst wenige Stunden her und er einer der wenigen Überlebenden. Suchend blickte sich der Elfenmagier und Krieger um. Irgendwo hier hatte Kenan sein Talisman, in der Schlacht verloren. Als die fremden Soldaten in der Stadt einfielen sah Tero seine Chance. Er schaffte es im Gewirr die vielen Leute zu verschwinden, nachdem er sich aus dem Haus des alten Widerlings, welcher ihn gekauft hatte floh. In einer Gasse hatte sich der schwarzhaarige Sklave versteckt. Mit seinen Ketten an den Handgelenken und Füßen, wäre er eh nicht wirklich weit gekommen. Die schwere Eisenkette um seinen Hals hatte sich bereits schmerzhaft in seine Haut geschnitten und dieser Schmerz setzte seinen ohnehin geschwächten Körper rapide zu. Kenan strich sich eine Strähne seines silbernen Haares aus dem Gesicht. Hatte er da nicht gerade Ketten rasseln gehört? Der Elf sah in die Richtung aus der das Geräusch gehört hatte, und welch Glück, dort auf dem Fass lag auch sein Talisman. Tero zuckte zusammen als er jemanden näher kommen hörte. Verängstigt kauerte er sich noch mehr in die Ecke und beleckte seine Zähne. Im Notfall würde er sich bis aufs Blut wehren. Leben würde er nicht zurück zu diesem altem Ekel gehen und auch wenn er sehr schwach war, Aufgrund seiner Unterernährung, so war er kein gewöhnlicher Sklave und stark genug mindesten einen Gegner noch töten zu können. Erleichterung breitet sich in dem Elfen aus, als er nach seinem wertvollen Talisman griff. Aus den Augenwinkeln bemerkte er ein Funkeln. Langsam drehte Kenan sich um und sah die Gestalt, welche sich in einer Ecke zusammen gekauert hatte. Ihm stockte der Atem. Ein Sklave?! Und wie es schien war er genötigt worden bei diesem Krieg mit zu mischen? Vorsichtig ging er auf die armselige Gestalt zu. "Hey, alles okay mit dir?" Vor dem Schwarzhaarigen blieb er stehen und sah auf ihn herab. Der Sklave zuckte zusammen als der Fremde ihn auch noch ansprach. //…geh weg… lass mich hier… ich will nicht zurück... // dachte er panisch und drängte sich mehr in die Ecke. Seine zerfetzten Sachen bedeckten nur das Nötigste seines Körpers und hingen wie in Fetzen von seinen Schultern. Die silbrigen Augen funkelten ängstlich auf und ein leises Knurren war zu hören, wie das eines verstörtem Tieres. "Du bist ja verletzte, das sollte schnellstens versorgt werden" hauchte der Elf und trat weiter auf das Wesen vor sich zu. Plötzlich hörte er eine Stimme, die scheinbar nach dem Sklaven rief. "Oh, da kommt ja schon dein Lehnsherr!" //Nein...// panisch fiepte Tero auf als er die verhasste Stimme hörte. Er drückte sich zitternd an der Wand hoch, bis er aufrecht stand, dann tastete er nach einem großen Stock neben sich. Kurz sammelte der noch junge Sklave sich und holte seine letzte Kraft hervor und sprang er den Fremden an. "Ich werde nicht zu diesem Monster zurück gehen!" fauchte er und versuchte seinen Gegner eine über die Rübe zu hauen. Kenan fing den Stock ab, ein Leichtes, und noch leichter wenn man bedachte das sein "Gegner" ziemlich geschwächt war. Er nahm ihm den Stock ab und zog ihn an sich. Mit einem Schnipp lösten sich die Ketten vom Hals und von den Beinen des Sklaven. Kenan sprang mit seinem "Gepäck" auf die Mauer und flüchtete mit ihm über die Ruinen der Stadt. Tero verbrauchte seine letzte Kraft für diesen Angriff und stolperte als der Fremde ihn abfing. Er sackte in dessen Arme und verlor das Bewusstsein, zu schwach war sein ausgezehrter Körper. Der Sklave merkt schon nicht einmal mehr wie dieser Typ ihn mit sich nahm. An einer Höhle im Wald rastete Kenan, wahrscheinlich war sein Verfolger sowieso nicht bis hierher vorgedrungen, aber falls doch so war er weit genug von der Stadt entfernt und hatte seine Spuren sorgfältig verwischt. Vorsichtig legte er den geschundenen Körper auf die Pritsche. Sie befanden sich nämlich in einem der Verstecke seiner Gilde. Ruhig atmend lag er da und schien fast wie tot. Seine blasse Haut wies hier und da einige Kratzwunden und viele blaue Flecke auf, was darauf zu schließen lies das er hart geschlagen wurde. Kenan konnte über solche Rücksichtslosigkeit nur den Kopf schütteln, leider war es oft der Fall das ein Sklave misshandelt wurde. Der Elf kramte einen kleinen ersten Hilfekasten heraus und versorgte schon einmal die schwersten Verletzung, des Schwarzhaarigen. Etwas zuckte der Kleinere zusammen bei der Behandlung und wachte schließlich auf. "Was...?" zitternd sprang er auf und flüchtet in eine Ecke. Verwirrt und ängstlich sah er sich um. //wo bin ich? ... und wer ist das?// "Ruhig, ich tue dir nichts, ich habe dich von deinem ehemaligen Lehnsherrn befreit und hier her gebracht. Ich wollte nur deine Wunden versorgen." Versuchte Kenan den Anderen zu beruhigen. "Ich bin übrigens Kenan Letouis." Er hielt dem Verwundeten die Hand entgegen. Tero musterte ihn nur skeptisch. Er nahm die Hand nicht an sonder fragte nur misstrauisch "... und was versprichst du dir jetzt davon? ... was willst du von mir?" Von klein an hatten ihm nur Leute geholfen wenn sie eine Gegenleistung dafür wollten, so lernte er schnell das man niemanden vertrauen durfte. Kurz schwieg Kenan. "Du bist ganz schön misstrauisch, aber das kann ich dir ja auch nicht verübeln." Er kratze sich am Hinterkopf. "Aber ich will nichts von dir haben. Ich konnte dich nur nicht deinem Schicksal einfach so überlassen, vielleicht eine Laune der Natur. Ich weiß selbst nicht genau weswegen ich dich gerettet habe, tut mir leid wenn das jetzt eine sehr ärmliche Antwort ist." Immer noch misstrauisch sah er ihn an. Das was der Fremde da sagte klang sehr unglaubwürdig in seinen Ohren. "... niemand hilft einfach nur so... schon gar keinem wie mir...." "Tja dann ist dies wohl die erste Bekanntschaft und normalerweise rette ich auch nicht jeden verletzten Sklave, aber aus einem inneren Impuls heraus hab ich es eben doch getan. Gib dich damit zufrieden oder nicht, aber deine Wunden sollten trotzdem versorgt werden", sagte Kenan bestimmend. "Die heilen schon..." murrte Tero nur und raffte seine zerrissene Kleidung enger um seinen Körper, da er zu frieren begann. Alles was Tero braucht war Nahrung, so schnell wie möglich. Dann würde sein Körper sich erholen und wie immer auf seltsame Weise beginnen sich zu heilen. Auch wenn er bis heute nicht wusste was ihm diese Fähigkeit verlieh. Vielleicht weil er wirklich das Monster war, als welches ihn schon viele bezeichnet hatten. Kenan gab ihm eine Decke als er die Gänsehaut auf dem Körper des Sklaven sah. "Hast du Hunger? Ich hab noch etwas Brot bei mir, du kannst es haben", bot er an. Der Sklave hingegen nahm weder die Decke an noch antwortet er auf die Frage. Tero wollte nur noch hier weg. Der Fremde machte ihm angst. Zu misstrauisch war er im Laufe, seines noch jungem Lebens geworden. Da er keine Antwort geschweige denn eine Reaktion erhielt legte Kenan beides neben den Sklaven und verließ dann die Höhle in der Hoffnung, dass sich der Verwundete wenigstens dann traute etwas zu sich zu nehmen. Schließlich siegte doch der Hunger. Schnell griff Tero nach dem Brot und schlang es regelrecht hinunter. Dann griff er nach der Decke und wickelte sich ein. Langsam schlich der Schwarzhaarige dann zum Ausgang. Vielleicht konnte er fliehen? Kenan hatte sich vorsichtshalber direkt neben den Eingang zur Höhle gesetzt. Bestimmt wollte der Sklave fliehen, aber er hatte nicht vor sich umsonst Mühe gemacht zu haben. Als er die Schritte hörte wand er sich zum Eingang. "Na wo wollen wir denn mit diesen Verletzungen hin?" Ein Knurren war die Antwort und er zog sich wieder tiefer in die Höhle zurück. Er saß in der Falle. Bestimmt würde der Kerl ihn gegen Entgelt wieder verkaufen oder wer weiß was anstellen. Ihm wurde bereist schlecht bei dem Gedanken wieder als Sklave für irgendeinen reichen Schnösel schuften zu müssen. Warum war die Welt nur so grausam? ... und wieso zu ihm? Tero war nicht als Sklave geboren worden und nun... Er lies den Kopf hängen und kauerte sich klein zusammen. Der Elf beschloss noch bis Einbruch der Dunkelheit zu warten ehe er vorschlagen würde weiter zu gehen. Im Notfall würde er den verletzten Sklaven auch zwingen, doch sobald die Wunden verheilt waren sollte er sein Leben zurück bekommen. Zumindest war das erstmal der Plan des Elfen. Gegen Dämmerung siegte doch die Müdigkeit und gegen seinen Willen schlief Tero erschöpft ein. Es war kühl und draußen lies alles darauf schließen das es wohl die Nacht über regnen würde. Als die ersten dunklen Wolken über den Himmel zogen ahnte Kenan bereits das sie die heutige Nacht doch wohl in der Höhle verbringen mussten, er hatte also schon vorher etwas trockenes Holz gesammelt und brachte dies nun in die Höhle. Leise legte er das Holz zusammen und flüsterte kurz eine Formel, wenige Sekunden später prasselte auch schon ein kleines Feuerchen zu ihren Füßen. Im Schlaf sackte Tero seitlich zu Boden und rollte sich auf dem steinernem Boden zusammen. Die Decke hatte der junge Sklave eng um sich geschlungen und atmete ruhig. Irgendwie fand Kenan den Sklaven, dessen Namen er immer noch nicht kannte, ganz niedlich, wie er so da lag und friedlich schlief. Nach dem er ihn eine Weile beobachtet hatte legte Kenan den Kopf, des Schwarzhaarigen, auf seinen Schoß und streichelte ihn sanft, so konnte er ihm auch noch etwas von seiner Körperwärme abgeben. Kapitel 2: Misstrauen --------------------- Mitten in der Nacht wachte Tero auf und erlitt beinahe einen Schock, als er sah wie nahe er dem Elfen war. Schnell sprang er auf und wich wieder an die Wand zurück. Kenan, der sich eh nur in einem Halbschlaf befand, wachte durch die ruckartige Bewegung ebenfalls auf. Müde blinzelte der Elf. "Was ist los? Hast du was gehört?" Bei dem Gedanken, dass sie ihr Verfolger doch nicht abgehängt hatten sprang der Silberhaarige sofort auf und war wieder hell wach. Tero hingegen drückte sich nur noch fester an die Wand und atmete stockend. Angst... genau das war es was er fühlte. "Komm... mir nicht… zu nahe…" wimmerte er mit zittriger Stimme. "Jetzt beruhig dich doch, ich falle nicht gleich über dich her, auch wenn du wirklich niedlich aussiehst wenn du schläfst", meinte Kenan nur trocken, konnte sich aber ein breites Grinsen nicht verkneifen, liebte er es doch einfach viel zu sehr andere aufzuziehen. "Dann such dir einen Stricher!" zischte Tero, fast bedrohlich und seine silbernen Augen funkelten kurz rot auf. "Was bist du denn gleich so gereizt", grummelte der Elf nun leicht angesäuert. Ihm war das funkeln in den Augen des Anderen nicht entgangen, aber er wollte nicht darauf eingehen. "Du bist echt ein Miesepeter", stellte Kenan beleidigt fest. Langsam ließ der Sklave sich wieder zu Boden sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Schneidesitz bleibend fixierte er sein Gegenüber misstrauisch und bemerkte selbst nur am Rande wie seine Wunden langsam begannen sich zu schließen. War diese dunkle Gabe für ihn doch schon völlig normal. Gelangweilt spielte der silberhaarige Elf mit dem Feuer und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie schnell sich die Wunden des Sklaven wieder schlossen. Dies war wirklich äußerst faszinierend. Währenddessen nahm der Sturm weiterhin heftigere Züge an. Mittlerweile hatte es sogar begonnen zu donnern und Blitze zuckten über den fast schwarzen Himmel und erhellten für Sekunden den düsteren Wald mit grellem Licht. "Sag mal, da wir ja jetzt wahrscheinlich eine Weile hier festsitzen, willst du mir da nicht verraten wie du heißt?!", versuchte Kenan erneut ein Gespräch anzuzetteln. Es folgte ein langes Schweigen, bis der Schwarzhaarig nur ein knappes "...Tero..." nuschelte. Er war müde und froh, doch traute er sich auch nicht näher ans Feuer zu diesem seltsamen Typen heran. "Hm, willst du nicht näher ans Feuer kommen? Dir ist doch bestimmt kalt", fragte der Elf. Tero also…, dachte Kenan. Ein sehr interessantes Objekt.. "Nein!" war nur die ebenso knappe Antwort. Tero musterte den Elf vor sich unauffällig. Dieser war eindeutig Adelig, wie die meisten seiner Art. Doch er selbst war nur ein Mischling und somit unterste Rangordnung. Auch wenn an seinen leicht spitzen Ohren zu erkennen war das auch ein Teil Elfenblut in ihm floss. "Tja, wenn du meinst." und damit beließ es Kenan. Er wartete nur noch darauf, dass das Unwetter endlich enden würde, damit er weiter konnte, mit Tero! Bevor er nicht alles über dieses Wesen wusste, beschloss Kenan, ihn nicht gehen zu lassen. Als der Morgen kam, war die Luft kühl aber frischer denn je. Als hätte die Natur bereinigt was ihre Bewohner zerstört hatten. Vorsichtig stand Kenan auf und streichelte dann sachte Tero über die Wange. "Aufstehen", flüsterte er sanft. Tero zuckte erschrocken zusammen und rutschte weg. Statt eines Morgengrußes kam nur ein feindliches Fauchen und der Schwarzhaarig richtet sich auf. Er hatte die ganze Nacht in der kalten Ecke verbracht, wo er sich zusammengekauert hatte und immer wieder kurz eingeschlafen war. Doch das ließ Kenan diesmal relativ kalt, stattdessen ging er weiter auf den Schwarzhaarigen zu und umfasste dessen Kinn. "Hm, deine Wunden sind vollständig geheilt, und das innerhalb einer Nacht", stelle er interessiert fest. "Lass mich..." zischte der Angesprochene und entwandet sich Kenans Griff, um wieder zurück zuweichen. Dieser Kerl sollte ihm nicht zu nahe kommen. Kenan ignorierte Tero’s Proteste und strich über die Stelle in dessen Gesicht, an welcher, vor wenigen Stunden noch eine Wunde klaffte. "Wirklich sehr interessant, ich frag mich welches Blut noch in dir fliest." Sanft strich er über die Ohren des Mischlings. "Pfoten weg!" fauchte er nun gereizt und stieß den Fremden von sich. Ein dunkles Knurren drang aus seiner Kehle und seine Augen glühten vor Wut wieder rötlich auf. Der Elf jedoch zuckt nur mir den Schultern. Es störte ihn nicht besonders, das Tero sich so aufführte. Er wusste eh, dass er der Stärkere war. Aber dennoch respektierte er, den Mischling als Wesen und wich daher einen Schritt zurück. "Du bist aber wirklich ein scheues Kätzchen", stellte Kenan lächelnd fest. Tero funkelte ihn wütend an. Wie sehr er solch arrogante Scheißkerle doch hasste und genau das sah er in dem Fremden. Einen verzogen Adligen, der sich einen Spaß draus macht ihn zu demütigen. "Deine Augen werden ja ganz rot wenn du wütend wirst", stellte der Elfenmagier immer noch lächelnd fest. Er mochte diese roten Augen. Hatten sie doch etwas Außergewöhnliches an sich, was er noch nicht wirklich zuordnen konnte "Klappe..." fauchte Tero wütend. Seine Augen leuchtenden nun in dunklem Rot und verliehen ihm etwas Dämonisches. "Hm, es fliest also auch wie es scheint, Dämonenblut in dir?! Was du wohl für Eltern gehabt hast?", fragte Kenan sich laut. "Geht dich nichts an!" zischte der Mischling aufgebracht und versuchte an dem Elf vorbei aus der Höhle zu kommen. Doch Kenan stellte sich ihm in den Weg. "Warum geht es mich denn nichts an? Ist es dir unangenehm wenn sich jemand für dich interessiert?", bohrte der Elf nach. "Warum sollte sich wer für mich interessieren? Ihr scheiß Adligen seid doch alle gleich! Arrogante, selbstsüchtige Arschlöcher und jetzt lass mich vorbei!“ knurrte Tero und suchte weiter eine Fluchtmöglichkeit. Kenan allerdings dachte nicht im Traum daran Tero jetzt einfach so gehen zu lassen. "Ach ja? Und du denkst weil du einmal die Erfahrung gemacht hast sind wir alle so? Das sind aber ganz böse Vorurteile und ich sag dir da mal was. Wenn ich arrogant und ein Arschloch wäre, dann hätte ich dir deine Fesseln nicht abgenommen und dich einfach an mich gebunden, als deinen neuen Herren, aber nichts dergleichen hab ich getan, oder?!" "Ich weiß nicht was du im Schilde führst! und ich will es auch gar nicht… lass mich doch einfach gehen..." sagte Tero nun im fast flehenden Ton. War er in dieser Höhle doch wie eingesperrt, da der Elf den einzigen Weg nach draußen blockierte. "Tut mir leid, dass kann ich nicht. Du übst einfach eine zu große Faszination auf mich aus", gestand Kenan. Vorsichtig streifte er wie aus versehen Teros Hand. Schnell zog dieser seine Hand zurück. Er wollte doch nur endlich Ruhe und Freiheit. Warum ließ man ihn nicht einfach in Frieden seinen Weg gehen? "Ich hoffe du weißt, dass du nie ein normales Leben führen kannst! Du bist als Sklave gebrandmarkt, aber ich würde dir viele Freiheiten lassen und ein eigenes Lager", schlug Kenan vor. "Was hältst du davon? Das ist doch sicher besser als immer auf der Flucht zu sein und ich werde dich sicher nicht Misshandeln." Wusste er es doch… dieser Elf wollte ihn auch nur ausnutzen... Tero sah ihn wütend an. "Nein!" "Dann lässt du mir leider keine andere Wahl, tut mir leid, aber ich will nur dein Bestes, auch wenn du das nicht glauben magst" Der Elfenmagier sprach einige Worte in einer fremden Sprache und fing dann Tero auf. Der Mischling sah ihn erst verwirrt an. Wusste er doch nicht was mit ihm geschah. Er wollte doch nur endlich frei sein… Dann hing er schon, wie leblos in den Armen des Anderen. Gefangen in einem magischen Schlaf. Kenan packte seine Sachen zusammen und schmiss sie sich über die Schulter. Danach hob er den bewusstlosen Tero auf seine Arme und schritt mit ihm in den Wald. Stunden später standen Kenan und sein „Mitbringsel“ endlich vor seiner Villa. Er würde Tero ein eigenes Zimmer im Ostflügel geben, allerdings dies erst einmal verschließen. Nicht das ihm Tero gleich wieder davon lief. Behutsam legte er den Mischling aufs Bett und deckte ihn zu, erst dann nahm er den Zauber von dem Bewusstlosen. Es würde noch eine Weile dauern ehe er aufwachte. Sicher war der Schwarzhaarige dann wütend und gereizt, doch Kenan riskierte dies und setze sich neben das Bett auf einen Stuhl. Tero lag schlafend auf dem Bett und atmete ruhig. Erst nach einer weiteren Stunde regt er sich etwas. Verwirrt blinzelte er und setzte sich dann auf. Der Schwarzhaarige brauchte etwas um sich zu orientieren, war er doch noch sehr schläfrig. Kenan blickte ihn immer noch direkt an, während der Andere langsam erwachte. "Willkommen in meinem Haus", sagte er lächelnd. Sofort war Tero hellwach und fuhr erschrocken hoch. "Was?" panisch sah er sich um und begann vor Angst zu zittern. "Ja, aber wie ich bereits sagte musst du dir keine Sorgen machen, dir passiert schon nichts. Früher oder später wirst du das auch endlich begreifen!" Kenan stand auf und drehte sich an der Türe noch einmal zu Tero. "Für dich wird es hier sicher besser werden also irgendwo anders auf der Welt!" Leise schloss er die Türe hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloss. Und wieder wurde der Mischling weg gesperrt. Auch wenn dies nicht so eine Kammer war, wie jene in die er bis jetzt immer gesperrt wurde. Doch sah er in diesem Zimmer nur einen Käfig. Ängstlich kletterte er aus dem Bett und versuchte eine Fluchtmöglichkeit zu finden. Kenan hatte alles magisch abgeriegelt, es gab also für seinen „Gast“ keine Möglichkeit zur Flucht. Da der Elf davon ausging, dass eben dieser, sicher noch einen kräftigen Wutanfall haben würde, hatte er ihn besser eingeschlossen. Wenn dann alles vorüber war würde er Tero frei in seinem Haus rum laufen lassen. "Verdammt!" fluchte Tero und versuchte, zum wiederholten Male mit einem Stuhl die Fensterscheibe einzuschlagen. Doch durch den magischen Bann prallte der Stuhl ab und wurde ihm aus der Hand gerissen. Tero landete etwas unsanft auf dem Boden. Währenddessen saß Kenan an seinem Schreibtisch und überlegte verträumt was er als nächstes tun konnte. Er musste einfach um jeden Preis wissen was für ein Wesen Tero war. Auch die Tür wollte nicht unter Tero’s „Wüten“ nachgeben und so saß er schließlich deprimiert in einer Ecke und sah schwarz für seine Zukunft. Der Krach aus Tero’s Zimmer hatte schon nach einer Stunde aufgehört, womit Kenan nicht gerechnet hatte. Aber vielleicht war das auch eine willkommene Abwechslung. Langsam ging er wieder zum Zimmer seines neuen Besuchers. Er würde einfach noch einmal versuchen Tero auszufragen. Dieser hatte sich so versteckt das man ihn nicht sofort sah, wenn man in das Zimmer kam. Er versuchte verzweifelt herauszufinden was dieser Kerl wohl von ihm wollte. Wenn dieser Verrückte nur einen neuen Sklaven wollte, hätte er sich auch einen Jungen, um die 10 Jahre, auf dem Markt ersteigern können. Genug Geld für Kinder schien er ja zu haben. Als die Tür sich wieder öffnete sah er unsicher auf und verspannte sich Zusehens, als der Elf auf ihn zutrat. "Tero", sagte Kenan leise. "Hast du Angst vor mir? Das brauchst du aber nicht, ich will nur mit dir reden!" Er streckte seine Hand aus und bot Tero damit an, ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. Der jedoch schlug die Hand nur knurrend weg und drängte sich mehr in seine Ecke. Durch sein Bluterbe waren seine Instinkte und Sinne wesentlich stärker ausgeprägt als die normaler Wesen, doch veranlasste genau diese ihn auch oft dazu eher wie ein Tier zu reagieren. Vorsichtig kniete Kenan sich vor Tero. "Wenn du nicht auf meine Ebene kommen willst, dann komm ich eben auf deine", sagte er sanft lächelnd und umfasste Tero’s Gesicht. Er legte seine Stirn gegen die des Mischlings. "Hab keine Angst", flüsterte der Elf. "Benutz deine Fähigkeiten, versuch selber zu spüren was von mir aus geht, du wirst allerdings nichts schlechtes finden..." Das Knurren wurde tiefer, fast wölfisch und Tero versuchte sich aus dem Griff zu winden. Er sträubte sich offensichtlich gegen die Berührungen und zeigte fauchend seine spitzen Reißzähne. Der Mischling verstand die Worte des Anderen kaum noch, hatte er sich doch schon zu sehr zurück gezogen um sich selbst zu schützen. Trotz der Gefahr zerfleischt zu werden nahm Kenan Tero in den Arm. Drückte ihn einfach ganz fest an sich, lies seine Wärme auf ihn übergehen. Sanft fuhr er mit einer Hand über den Nacken und den Kopf des Mischlings. "Pssst, es ist alles okay", sagte er, in einer melodisch, schläfrigen Stimme wie es nur Elfen zugetan war zu sprechen. Tero wehrte sich eifrig und wand sich winselnd und fauchend in dem Griff. Seine langen, scharfen Fingernägel zerkratzt die Arme und Schultern des Elfen. Doch kam er nicht gegen ihn an. Das Blut floss langsam an seinem Arm herab, aber er spürte seinen eigenen Schmerz kaum. Dafür umso intensiver den Schmerz von Tero. "Sag, wer hat sich so verletzt", flüsterte er mit belegter getrübter Stimme. Es bereitete ihm solche Schmerzen in der Seele, das ihm sogar Tränen in die Augen stiegen und dabei kannte er Tero kaum einen Tag. Irgendwann war das junge Halbblut jedoch zu erschöpft und hielt schließlich still. Auch wenn er noch immer schnell und abgehackt atmete und vor Angst leise, winselnde Laute von sich gab. Kenan strich ihm weiter über den Kopf, in der Hoffnung dass sich Tero langsam beruhigen würde. Er wiegte sich mit ihm im Arm hin und her, streichelte ihn unentwegt. Als der Kleines schließlich nur ab und zu noch leise auf wimmerte und sich sonst gar nicht mehr rührte hob Kenan ihn sacht vom Boden auf. Er setzte ihn aufs Bett. In seiner jetzigen Verfassung konnte er ihn unmöglich ausfragen, das gestand sich der Elf ein. "Möchtest du vielleicht etwas essen?", fragte er daher. Wie erstarrt hockte Tero da und bewegte sich nicht mehr. Auch bekam der Elf keine Antwort auf seine Frage. "Tero?", fragte er vorsichtig. "Komm schon, red mit mir!", bat er nun leicht besorgt. Nur schwach schüttelte der Gefragte seinen Kopf. Er wollte nicht mit ihm reden oder auch nur in dessen Nähe sein! Kenan seufzte. "Fein. Wenn du keine eigenen Entscheidungen bezüglich deines Überlebens treffen kannst, dann tu ich es für dich. In einer Stunde gibt es Essen! Ich möchte dass du nach unten kommst und ich hätte es gern wenn du selbst kommst und nicht ich dich erst holen muss!" Tero sah ihn nur flüchtig an, dann starrte er wieder zu Boden und schlang die Arme um seine angezogenen Knie. Das Schließen und Klicken der Tür verriet ihm das er nun wieder allein in diesem Zimmer war. Kapitel 3: Gefangen? -------------------- Kenan war bereits nach unten gegangen und hatte sich an dem großen Kieferntisch im Speiseraum niedergelassen. Geräuschlos verweilte der Elf und völliger Stille und dachte nach, während er aus dem gewaltigen Panoramafenster blickte, welches die Sich auf den wunderschönen Garten hinter seinem Haus preis gab. Viel exotische Pflanzen war dort zu finden, so wie Heilkräuter und ein kleiner Bach, welcher sich Schlangenähnlich durch die traumhafte Szenarien wand. Wie jeder Elf pflegte auch Kenan eine enge Verbundenheit zu der Natur. Tero versteckte sich indes wieder ganz hinten in einer Ecke des Zimmers. Er hatte keinen trieb der Aufforderung des Elfen zu folgen. Hatte er sich doch vorgenommen nie wieder auf das zu hören was einer dieser Möchtegern- Sklavenhalter ihm befehlen würde. Schon immer war der Mischling sehr stur geblieben. Es lag in seiner Natur sich nicht einem anderem Unterzuordnen, weswegen er schon viele grauenhafte Strafen hat erdulden müssen. Die Stunde verstrich. Kenan seufzte schwer, denn gegen seine Hoffnung war Tero nicht gekommen. So würde der Elf ihn also selbst holen müssen und den Schwarzhaarigem dann sicher auch noch zum essen zu zwingen. Schweren Herzens stand er auf und marschierte regelrecht in Tero’s Zimmer. Das Zimmer war leer. Beziehungsweise sah es so aus. Tero war an der Wand hochgeklettert und hatte sich ganz oben, auf dem schweren Eichenschrank, versteckt. So hatte der junge Halbdämon alles in Sicht, ohne selbst gesehen zu werden, doch hatte sein Körper einen Strich durch die Rechung gemacht, denn kaum das er lag war Tero schon eingeschlafen. Verwirrt sah Kenan sich um. "Tero komm raus, ich will doch bloß das du etwas isst, damit du nicht schwächer wirst!", fluchte er in den Raum. "Komm schon, ich meins wirklich nur gut, wie oft noch?" Er sah sich genau im Zimmer um und wusste das Tero noch in Jenem war. Kenan spürte schließlich dessen Präsenz. Gründlich suchte der Silberhaarige jede Ecke ab und fand den Mischling schließlich schlafend vor. Kopfschüttelnd beförderte er Tero vom Schrank ins Bett und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Von all dem merkte der Schlafenden reichlich wenige und rollte sich auch gleich müde in das weiche Bett ein. Im Schlaf wirkte sein Gesicht entspannt und friedlich, was sein weiches Gesicht sehr zerbrechlich wirken ließ. Dies bemerkte auch Kenan. Lächelnd zog er sich einen Stuhl ans Bett und beobachte den Mischling weiter.Nach einiger Zeit fielen ihm jedoch auch die Augen zu und sein Kopf sackte auf den Brustkorb. Erst am nächsten Tag wurde Tero wieder wach und setzte sich verschlafen auf. Noch immer trug er seine zerschlissenen Sachen und stellte fest das er sich gern waschen würde. Doch würde der Halbdämon sich hüten den fremden Elf darum zu bitten. Eben dieser fremde Elf schlief immer noch auf dem Stuhl vor Teros Bett und war in seinem Traum gefangen. Tero lag dort, verwundet, halb tot und seine Wunden heilten nicht von allein... Verstört zuckte er zusammen und gab ein ächzendes Geräusch von sich. Erst jetzt wurde dem Mischling klar, dass er nicht alleine war. Erschrocken wandte er sich um und starrte den Elf an. Seit wann war dieser hier? Unsicher was er nun tun sollte krabbelte der Kleinere zum anderen Ende des Bettes und sah den Anderen skeptisch an. Verschlafen rieb sich dieser die Augen und stellte fest das er doch tatsächlich eingeschlafen war und bis zum nächsten Tag durch geschlafen hatte. "Morgen", nuschelte Kenan seinem Gast entgegen, als er bemerkte das dieser Wach war. Ein Schweigen war die Antwort und aufmerksame Augen beobachteten den Elfen. Dessen Verhalten irritierte Tero sehr. Doch konnte er seine Abwehrhaltung, selbst wenn er es gewollte hätte nicht ablegen. Mittlerweile an Tero’s Geschweige gewöhnt stand Kenan auf. "Ich geh duschen", sagte er und verschwand aus dem Zimmer des Mischlings. Der Elf vergaß diesesmal jedoch die schwere Holztür zu verriegeln und so nutze Tero seine Chance. Leise schlich er sich aus dem Zimmer um endlich zu fliehen. Bevor Kenan aber überhaupt die Chance bekam unter die Dusche zu gehen, hörte er das Alarmsignal seines Zaubers, den er um sein Haus gelegt hatte. Spärlich bekleidet. Mit einem Handtuch rannte er die Treppen nach unten in die Halle. "TERO!", rief Kenan wütend. Dieser klebte grad an dem unsichtbaren Kraftfeld fest, welches um das Haus sich befand und flucht vor sich hin. Halb in der Luft schwebend, wedelte er mit den Armen und hing schließlich wie eine Fliege im Netz einer Spinne fest. Wütend löste Kenan den Zauber und angelte Tero heraus. "Kannst du, verdammt noch mal, nicht wenigstens einmal das glauben was man dir sagt!", begann der Elf mit seiner Schimpf-Triade. "Lass mich los!" schrie der Mischling hysterisch auf und strampelte wütend in den Armen des Elfen. Doch Kenan hatte nicht die Absicht dessen Verlangen nach zu geben. Stattdessen ging er mit ihm hoch, stellte Tero unter die Dusche, um das Wasser eiskalt auf zu drehen. "Na kommen wir jetzt endlich zur Vernunft?", fragt der Elf sichtlich genervt. "wahhhrr" wütend fauchte Tero auf und stand schließlich beleidigt unter der Dusche und schmollt. Wie ein bockiges Kind starrte er den Elf wütend an. Kenan drehte das Wasser aus und warf Tero ein Handtuch über den Kopf, ehe er selbst in die Dusche stieg und seine Morgen Hygiene endlich beenden konnte. Der Halbdämon murrte und tapste zur Badtür um diese zu öffnen und abzuhauen, doch war sie abgeschlossen, was ihn erneut sauer grummeln lies. Der Elf ignorierte einfach das Gezeter des Mischlings und seifte sich weiter entspannt ein. Er liebte es einfach am Morgen zu duschen. In seinen zerrissenen, dreckigen und jetzt auch noch pitschnassen Klamotten hockte Tero sich sauer in eine Ecke und murmelte leise Flüche vor sich hin. Er hasste diesen blöden Elfen und würde die nähst beste Gelegenheit wieder zur flucht nutzen. Als Kenan fertig war warf er Tero eins seiner Gewänder zu. "Zieh das an, nicht das du krank wirst!" "Ich werd nicht krank…" murrte der Halbdämon nur bockig und hatte nicht vor diese seltsamen Klamotten anzuziehen. "Außerdem stehen 100 Peitschhiebe als Strafe für Sklaven die nicht Standesgemäß gekleidet sind…" murrte er leise. "Für dich stehen gleich ehr 100 Peitschenhiebe auf der Liste wenn du dir nicht endlich wenigstens etwas Ordentliches anziehst", sagte Kenan halb im Ernst und halb im Spaß. Vielleicht war es so der einzige Weg um an Tero heran zu kommen. Vielleicht musste er erst den Bösewicht spielen und dann nach und nach davon ab zulassen, damit Tero wirklich begriff das er es nicht böse meinte. Zorning knurrte der etwas Kleinere und griff wieder nach den Sachen, wollte sich jedoch nicht vor den Augen des Anderen umziehen, vertraute er diesem doch kein Stück. "Soll ich mich umdrehen?", fragte der Elf grinsend. ".. ich zieh mich nicht um wenn andere im Raum sind!" murrte Tero schließlich nur. "Tja, aber da du ein Sklave bist interessiert einem dein Willen nicht, nicht wahr?" Ein Fauchen war die Antwort und eben jener Sklave schmiss dem Elf, die Sachen entgegen. "Na, ich soll dir wohl helfen wie?" Langsam schritt Kenan auf Tero zu. "Aber das hättest du doch nur sagen müssen", flüsterte er in dessen Ohr. Dieser riss erschrocken die Augen auf und schupste den Elf von sich. "Komm mir nicht zu nahe!" Der Elf trat jedoch mit einem seltsamen Blick in den Augen wieder näher und umfasste Tero’s Kinn und blickte ihn an. "Sklaven haben keinen Willen und erst recht lass ich mir nicht von einem sagen was ich zu tun oder zu lassen habe", stellte der Silberhaarige trocken fest. Tero funkelte trotzig zurück. Er hatte sich noch nie freiwillig einem Herrn gebeugt, und würde es auch nie tun, das hatte er sich geschworen. Ehe Kenan wusste wie ihm selber geschah lagen seine Lippen auf denen des Halbdämons. "Ich mag diesen Blick", flüsterte er leise in dessen Ohr und wich dann ein kleines Stück zurück. Der Schwarzhaarige erschrak sichtlich als der Elf ihn küsste und versuchte ihn erneut wegzuschupsen. Kaum hatte er etwas Abstand zwischen sich und seinen "Feind" gebracht wischte er sich angeekelt über den Mund. Kenan grinste. "Das wird noch richtig spaßig werden", kicherte er leicht und zog sich dann einfach um. Scham hatte er, wie Tero, nicht davor sich nackt zu zeigen. Dieser perverse Scheißkerl! Wütend und in seinem Misstrauen erneut bestätigt drückte sich Tero mehr an die Wand. Er wollte hier einfach nur weg, dieser Fremde machte ihm Angst und so blieben all seine Sinne auf Flucht ausgerichtet. "Und, wie findest du mein Bescheidenes Heim SKLAVE?", der silberhaarige Elf betonte ganz besonders das Wort Sklave. Es tat ihm auch irgendwie selber leid wie er den Anderen behandelte aber dieser brauchte scheinbar einfach eine Schocktherapie. Wieder folgte keine Antworte und der Angesprochene blickt starr gen Boden, mit den kalten Fliesen im Rücken. Kenan näherte sich ihm wieder und nahm ihn in den Arm. "Ist doch ein scheiß Gefühl so behandelt zu werden oder nicht? Und genau das will ich doch gar nicht, aber anscheint verstehst du mich nicht...", flüsterte der Elf leise dem jungem Wesen in seinen Armen zu. Tero schwieg und regte sich immer noch nicht. Stock steif stand er da und hielt zeitweise die Luft sogar an. Dieser Elf verwirrte ihn. Das Verhalten des Anderen sorgte dafür das er sich sehr unsicher und eingeschüchtert fühlte und gleichzeitig war der Fremde so anders als die Dreckskerle bisher. Doch vertrauen konnte und wollte er Kenan dennoch nicht. ZU oft war eben jenes von Fremden missbraucht worden. Der Elf entließ Tero aus seiner Umarmung und wich einen Schritt zurück. "Sei mein Gast und iss mit mir, ja?", fragte er ganz vorsichtig, sorgfältig die Wahl seiner Worte bedacht. "..." ein Schweigen war die Antwort. Doch dann nickte der Mischling zögerlich. "Darf… ich danach gehen?" fragte er leise und sah weiter zu Boden. Kapitel 4: Flucht ----------------- Es ist lange her aber auf Wunsch habe ich beschlossen die Geschichte weiter zuführen... ^-^ Dieses Kapitel geisterte bereits fertig herum und ich hoffe es gefällt. Viel Spaß beim Lesen Lilica .................................................. Flucht Schweigen hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet wie ein Schleier. Kenan war wirklich verblüfft über die Bitte des Mischlings, doch er wollte ihn noch nicht ziehen lassen! Allerdings war es auch nicht die Absicht des Elfen, ihn gegen seinen Willen, bei sich zu halten. „Wohin willst du denn?“ fragte er leise und betrachtete den Anderen mit undeutbarer Miene, doch der junge Sklave senkte nur seinen Blick. Er wollte nicht antworten, denn dies war etwas das niemanden außer ihm etwas anging. „Weißt du… wenn du dieses Land unbedingt verlassen möchtest könntest du mich begleiten.“ Setzte der Elf nun wieder, nach einer weiteren langen Pause, an. „Ich werde morgen ohnehin nach Nahagir aufbrechen.” Es kostet ihn große Mühe nicht zuviel Hoffnung in seiner Stimme mitschwingen zu lassen. Sicher, er wollte das der Andere, dessen Wesen ihn so bezauberte, ihn begleitet doch er würde nicht betteln. Immerhin war er ein Elf, gehörte dem Adel an und sein „Besucher“ war lediglich ein Sklave aus der untersten Klasse. Aber trotzt diesem Unterschied begehrte es stark in ihm auf. Kenan wollte so sehr das Tero ihn begleitete, das es ihn selbst fast ängstigte. Wieder folgte auf sein Reden nur Schweigen und erst nach endlos langen Minuten schüttelte Tero seinen Kopf. Er wollte nicht mit diesem Elfen reisen. Alles wonach er sich sehnte war die Freiheit und jene würde er nie erlangen, wenn er sich erneut einem Herrn unterwarf. „Und wenn ich dich bitten würde mit zu kommen? Ich schwöre dir auch, dass ich dich nach dieser Reise überall hin ziehen lasse wohin du es wünscht“, kurz machte der Elf eine Pause ehe er noch einen wichtigen Satz anhing. „Ohne dich zurückhalten zu wollen.“ Hauchte Kenan in einem letzten Versuch zu seinem Gegenüber durchzudringen. Umso erfreuter war er nun auch, als er erstmalig wirklich eine Antwort erhielt. „Warum?“ wisperte Tero mit leiser Stimme. Er wollte nicht länger als nötig diesem Elfen ausgeliefert sein, auch wenn er nicht wirklich gefährlich auf ihn wirkte, widerstrebte sich in ihm alles, dessen Bitte Folge zu leisten. Kenan seufzte resigniert. "Weil ich nichts mehr verabscheue, als alleine reisen zu müssen. In Gesellschaft fühle ich mich einfach wohler, auch wenn es umgekehrt wahrscheinlich nicht der Fall sein mag.“ Leicht demotiviert sah der Elf diesmal zu Boden, als er diese Worte sprach. Er wusste das Tero seine Bitte ja doch nicht erhören würde. "Du bist frei, du kannst also entscheiden!" hauchte er gegen Ende nur noch dahin und kaum waren diese Worte vollends gesprochen wirbelte der junge Mischling vor ihm rum und rannt fluchtartig davon. Ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. Frei… Freiheit. Sollte sie ihm endlich vergönnt sein? Erneute keimte Hoffnung in ihm heran. Tero rannte... soweit und so schnell er nur konnte. Endlich hinderten ihn auch nicht mehr magische Flüche, am Verlassen des Hauses, und so hechtete er in den nahe liegenden Wald, wo er sich zu verstecken versuchte und abwartete ob man ihm nicht doch wieder folgen würde. Doch es blieb ruhig. Wie es schien stand dieser Kenan zu seinem Wort und würde ihn ziehen lassen. Erleichtert erhob er sich aus seinem Versteck und setzte seinen Weg fort. Noch immer nur in Fetzen bekleidet, tapste der Schwarzhaarige durch den dunklen Wald und lächelte etwas. So langsam wurde ihm klar das er es vielleicht endlich geschafft hatte frei zu sein. Immer tiefer führte sein Weg ihn in den tiefen Dickicht des Waldes, doch plötzlich brachte ihn etwas zum stocken. Seine Sinne schlugen an. Tero hatte diese schon seit seiner frühen Kindheit und auch wenn er nicht wusste woher sie stammten, waren sie ihm schon immer nützlich gewesen. Sein Geruchs- und Hörsinn waren wesentlich ausgeprägter als die der anderen Wesen. Er konnte auch tadellos in der Dunkelheit sehen. Er spürte die Gegenwart eines anderen Wessen, noch ehe er es deutlich mit seinen Sinnen erfasst hatte. Nur schwach, doch er nahm es wahr. Denn vor allem, war er in der Lage, Gefahr zu spüren und diese steuerte direkt auf ihn zu. Was auch immer im Unterholz des Waldes dort auf ihn wartet, es würde kommen und ihn angreifen wollen. Nichts von Alledem ahnend war Kenan seinerseits ganz vertieft in die Vorbereitungen seiner Reise. Er hatte nun doch beschlossen schon früher aufzubrechen, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Dennoch ertappte er sich immer wieder dabei wie sein Blick hinaus in die Ferne glitt und er sich fragte ob es dem Jungen, mit den schwarzen Haaren, gut ging oder nicht. Schwer seufzte der Elf und ließ sich in seinen Bürosessel fallen. Was hatte er sich nur dabei gedacht diesen Mischling von der Straße aufzulesen? Wie konnte er nur so dumm sein, zu glauben ihn halten zu können, wo er doch das rebellische Wesen gleich in diesen Augen erkannt hatte. Doch genau dieses faszinierte ihn nur umso mehr. Wie stark musste dieser junge Geist wohl sein, wenn er selbst nach so vielen Jahren der Sklaverei noch nicht gebrochen war? All diese Fragen beschäftigten ihn, so sehr er auch versuchte sie zu verdrängen. Mit einem erneutem Seufzten raffte sich der Silberhaarige auf und machte sich daran den Rest seiner Unterlagen zu verstauen. Bald würde seine Kutsche bereit sein und er würde noch an diesem Abend zum Harfen aufbrechen. Zur selben Zeit, als der junge Elf schließlich die Reisekutsche bestieg, hechtete Tero durch das unwegsame Unterholz des Waldes. Deutlich konnte er spüren wie seine Kräfte nachließen und die Erschöpfung ihn immer wieder zum Stolpern brachte. Sein Verfolger allerdings kam immer nähe und der junge Mischling hörte bereits das Klicken hinter sich, mit der der Jäger seine Armbrust nachlud. Und schon sauste ein erster Bolzen an ihm vorbei und schlug neben Tero in einem Baum ein. Nun bekam er wirklich Angst. Schreckliche Angst und versuchte noch mal das Tempo anzuziehen. Während immer mehr Bolzengeschosse ihm folgten und krachend ihn nur knapp verfehlten. Seine Kehle brannte vor Schmerz und seine Lungen schrien nach Luft. Doch an halten war nicht zu denken. Er wusste, bliebe er jetzt stehen wäre dies sein sicheres Ende. Er war nur noch Freiwild und wurde dementsprechend gejagt. Mit einem Hechtsprung überwand Tero einen umgefallenen Baumstamm. Aber kaum kam er auf dem Boden auf riss ihn etwas erneut von den Füßen und der Mischling schlug hart auf dem morastigen Boden auf. Ein schrecklich beißender Schmerz, ausgehend vom linken Fußknöchel, durchzuckte seinen ganzen Körper. Gegen die Ohnmacht ankämpfend rappelte er sich auf und sah nach hinten. Sein linker Fuß steckte in einer Bärenfalle fest, welche ihre messerscharfen Metallzähne in sein Fleisch gebohrt hatte. Langsam Schritte ertönten und Tero wusste das er seinem Verfolger in die Falle gegangen war. Vor Qual traten ihm die Tränen in die Augen, welche er verzweifelt hinunter zu schlucken versuchte. Trotzig blickte er hinauf, in das grauenerregende Gesicht seines Verfolgers. "Hab ich dich du widerlicher Blutsauger. Du bist wirklich ein erbärmliches Exemplar eines Dämons", ertönte die gehässige Stimme des Jägers über ihm. Kapitel 5: Die Reise beginnt ---------------------------- He, ich bedanke mich für die positive Resonanz ^-^ Hier nun ein kleine zwischen Kapitel, nach langer Zeit. Es ist etwa s kurz, dennoch hoffe ich es gefällt! Viel Spaß beim Lesen!! .................................................................. Die Reise beginnt Ein markerschütternder Schmerzensschrei entrann Tero als er sich vor Qualen auf dem Boden krümmte. Der Jäger hatte einen Bannkreis um ihn errichtet, der Dämonen ihrer Kräfte beraubte. Sein Körper zitterte vor Pein und die Bärenfalle hielt ihn immer noch in ihrem eisernen Griff. Der Jäger stand einige Schritte entfernt und beobachtet sein Werk. "... kein reiner Dämon wie es scheint... dennoch werde ich dich vernichten..." knurrte er nur und lud sein Bolzengeschoß erneut um damit auf Tero's Herz zu zielen. Der alte Mann war eine Hüne von Mensch und seine Kleidung, sowie sein ganzes Auftreten machten deutlich das es sich hierbei um einen erfahrenden Krieger und Dämonenjäger handelte. Eine dicke Narbe kennzeichnete sein Gesicht quer über das rechte Auge und das verfilzte, dreckig braune Haar hing schulterlang von seinem Kopf herab. Nichts von dem ahnend was im Wald vor sich ging saß Kenan indessen in seiner Kutsche und hing seinen Gedanken nach. Dieser kleine Mischling ging ihm wirklich nicht mehr aus dem Kopf. Was war nur so besonders an ihm? Sie passierten die Grenzbäume seine Landes als die Pferde plötzlich scheuten. Ein durchdringender Laut zerriss die Stille des Waldes und ließ auch Kenan zusammen fahren. War das gerade eine Schrei gewesen? Er befahl seinem Kutscher zu halten und blickte sich suchend am Waldesrand um. Es war nur ein Gefühl, doch ließ es nicht mehr von ihm ab. Kenan sprang aus der Kutsche heraus und rannte in den Wald hinein. Die Rufe seines Kutschers ignorierend hechtet er durch das Gebüsch. Schließlich entdeckte er die Quelle der schrecklichen Schreie und sein Herz blieb beinah stehen als er Tero dort liegen sah und den Jäger mit dem Bolzen auf sein Herz zielend. Ehe sich der Elf bewusst wurde was er hier eigentlich tat schleuderte er dem Jäger mit einer Handbewegung einen heftigen Windstoß entgegen und entwaffnete ihn somit. Der Jäger wirbelte herum und starrte den Neuankömmling wütend entgegen. „Was sollte das?“ brüllte der Hüne und bückte sich um erneut nach seiner Waffe zu greifen. "Verzeiht mein Herr, aber das kann ich nicht zu lassen." Kenan musste sich schnell etwas einfallen lassen, denn sonst würde dieser Mensch seinem Mischling sicher noch schrecklicheres antun. "Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr meinen entflohenen Sklaven wieder gefunden habt. Allerdings ist es an mir seine Bestrafung auf mich zu nehmen!" Mit einem weiteren Wink löste er die Bärenfalle von Teros Fuß und hob ihn auf seine Arme. "Ihr müsst wissen mein Herr, dieser Sklave ist etwas Besonderes und hat mich dementsprechend viel gekostet, ich hoffe ihr versteht, dass ich es nicht zulassen kann das ihr ihn einfach tötet!" Wie es schien hatte Tero bereits vor Schmerzen den Kampf gegen die Bewusstlosigkeit verloren und hing schlaf in den Arme des Elfen. Der Jäger sah Kenan abschätzig an und das Misstrauen stand ihm wortwörtlich ins Gesicht geschrieben. "Ihr hättet euch einen solchen Sklaven nicht zulegen sollen! Auch wenn es sich wohl nur um einen Mischling handelt ist er ein Dämon! Er ist gefährlich und gehört vernichtet bevor seine Kräfte in ihm erwachen." sprach der Hüne mit kalter und schneidender Stimme. "Aber wie ihr wünscht edler Herr" meinte er schließlich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen "Nehmt ihn wieder mit... und passt besser auf das er nicht eines Nachts sich euer Leben nimmt!" mit diesen Worten drehte der Jäger sich um und verschwand wieder im Dickicht des Waldes. Kenan starrte ihm nur wütend Löcher in den Rücken. Er wusste besser als jeder andere wozu Dämonen imstande waren, allerdings wusste er ebenso gut das Tero nicht zu ihnen gehörte. Sein Blut war gemischt aus den eines Elfen und den eines Dämonen. Tero wäre sicher ein stattlicher Krieger sofern er wusste wie er seine Kräfte kontrollierte und einsetzte konnte. Mit dem Bewusstlosen auf dem Arm begab der Elf sich zurück zu seiner Kutsche, wo er dem völlig aufgelösten Kutscher knappe Anweisungen gab weiter zu fahren. So nahmen sie erneut Fahrt zum Hafen auf. Nur wenige Stunden später hatten sie ihr Ziel erreicht und Tero lag noch immer bewusstlos an den Elfen gelehnt. Etwas umständlich gelang es Kenan sich samt Anhängsel aus dem Gefährt zu befreien und Tero sicher auf seine Arme zu lagern, so dass er ihn an Bord bringen konnte. Das gewaltige Schiff wankte sacht im Wind und das Geräusch von Wellen, welche an den Bug schlugen ertönte sanft im Hintergrund. Ein reges Treiben zeugte vom der baldigen Abfahrt des Schiffes. Nun würde der kleine Mischling wohl doch mitkommen. Irgendwie auch glücklich über die Umstände lächelte Kenan und öffnete die Türe zu seiner Kajüte um Tero vorsichtig auf seine Koje zu betten. Dies würde nun also doch noch eine interessante Reise werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)