Vampire Knight - If dreams become true von Gekalina ================================================================================ Kapitel 5: Alt gegen Neu? ------------------------- Eine knappe Stunde später verließ Ayaka das Büro von Direktor Kaien und schaute sich auf dem Flur um bis sie an Yuukis Tür angekommen war. Dort legte sie ganz vorsichtig ihr Ohr an die Tür und versuchte zu lauschen. Da drinnen redet niemand, also wird Yuuki alleine sein. In diesem Moment öffnete auch Zero seine Zimmertür. Ayaka erschrak und sprang ruckartig von der Tür. Zero hatte den Lauschangriff auf Yuuki nicht mitbekommen. „Oh Zero! Hey!“, lachte sie und setzte ein liebenswertes Gesicht auf. Dann lief sie auf ihn zu und kam erst zum Stillstand, als sie mit ihrem Gesicht ganz nah an seinem war. Zero schaute ihr tief in ihre hellblauen Augen, die einen glauben ließen, jeden Augenblick von ihnen verschlungen zu werden. „Hast du Lust dich ein wenig mit mir zu unterhalten?“, fragte sie und strich ihm über den Arm. Zero sagte kein Wort, doch einigen Sekunden später gab er ihr mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie in sein Zimmer eintreten kann. Ayaka nickte freudig und begab sich in dieses. Auch Zero machte einen Schritt zurück ins Zimmer und schloss dann die Tür. „Also Zero, dann erzähl mir doch ein wenig von dir.“ Er musterte sie, doch blieb wie immer stumm. „Yuuki hatte mir schon gesagt, dass du nicht so der Redner bist.“, grinste Ayaka. „Das scheint sie oft ziemlich zu nerven.“, dann wurde ihr Gesicht nachdenklich und sie legte einen Finger an ihren Mund. Sie ging mit einem gekonnten Hüftschwung um Zero herum und begutachtete ihn von Kopf bis Fuß. „Sie hatte mir gesagt, dass du ein gut aussehender junger Mann bist, doch ich hätte nie gedacht…“, dann hielt sie inne, fuhr dann aber sofort mit einem verlegendem Lachen fort. „Na ja, sie hat ziemlich untertrieben was dein Aussehen angeht. Ich finde, du bist ein richtig stattlicher Mann, Zero.“ „Was willst du Ayaka?“ Diese schaute ihn nun schockiert an. „Zero, wir werden ab sofort zusammen in der Akademie leben und du bist mir eben sympathisch. Und wenn man jemanden mag, dann möchte man denjenigen doch schützen oder?“ Zero musterte sie immer noch während sie sich auf seine Bettkante setzte. „Ich sehe und spüre doch, dass dir Yuuki viel bedeutet, aber ich muss dich enttäuschen.“ Während dieses Satzes wurden Zeros Augen größer und er atmete einmal tief ein. „Sie hat mir gesagt, dass du ein guter Freund von ihr bist, du bei ihr allerdings keine Chance hast. Sie meinte sogar, dass du manchmal wie eine Klette an ihr haftest und sie nicht aus den Augen lässt und das würde ihr ziemlich auf den Geist gehen…“ Zero drehte sich um, ballte eine Faust und erwiderte. „Du weißt doch kaum was über Yuuki oder mich, wie kannst du dir da so sicher sein, dass ich etwas für sie…“ „Deine Augen Zero. Sie verraten dich.“, unterbrach sie ihn und lächelte. „Deine Augen sind wie ein offenes Buch was deine Gefühle für Yuuki angeht.“ Er drehte sich zu ihr um, doch fuhr zusammen, als sie plötzlich ganz nah an ihm stand. Sie hob ganz langsam ihre Hand und strich ihm zaghaft über die Wange. Zero beobachtete sie und hatte das Gefühl, als würde ihm jemand die Kehle zudrücken. „Vergiss sie Zero. Du wirst am Ende der sein, der blutend am Boden liegt und leiden muss. Das möchte ich nicht, da ich dich wirklich mag.“ Dann schnappte er nach Ayakas Hand und hielt diese energisch fest, wobei sich die beiden immer tiefer in die Augen sahen. Ihre Augen sind so unglaublich. Fast als hätten sie Macht über mich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ayaka legte ihre andere Hand auf Zeros Schulter und stellte sich ganz langsam auf die Zehenspitzen. Was?! Doch es war zu spät! Zero konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, als Ayaka ihre samtigen Lippen auf seine presste. Er konnte in diesem Augenblick nicht einmal an Yuuki denken. Dann öffnete sie ihren Mund einen kleinen Spalt, was von Zero sofort erwidert wurde. Er legte seine eine Hand in ihren Nacken und zog sie mit der anderen fest an sich heran und die beiden begannen sich leidenschaftlich zu küssen. Es ging soweit, dass Ayaka ihm heiße Küsse auf sein Schlüsselbein drückte und er im Rausch der Gefühle ihren Hals ansehen konnte. Sie hat einen so wunderschönen Hals und sie duftet so gut… Zero begann zärtlich mit seiner Zunge ihren Hals zu streicheln doch dann durchfuhr in ein starkes Zucken und er drückte sie von sich. Seine Augen begannen rot aufzuflackern, was Ayaka nicht sehen konnte, da er sich sofort den Arm vor die Augen hielt und nach Luft rang. Als er spürte, dass es nur ein kurzes Verlangen war und sie nichts davon mitbekommen hatte schaute er sie wieder an. Ayaka stand ein wenig ängstlich und verschämt vor ihm. „Habe ich irgendetwas Falsches getan?“, fragte sie mit großen Augen. Zero schüttelte den Kopf und legte ihr seine Hand auf die Schulter. „Nein, du hast nichts Falsches getan, aber ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt gehen würdest…“ Ayaka verbeugte sich und verschwand aus dem Zimmer ohne auch nur eine Frage zu stellen. Als sie aus dem Zimmer verschwunden war, lies sich Zero auf sein Bett fallen und hielt sich den Hals. Was war das?! Ich konnte nur noch an Ayaka denken. Es war komisch, doch es fühlte sich irgendwie gut an. Ayaka stand vor der Tür und grinste, als Yuuki gerade über den Flur lief. Yuuki schaute sie fragend an. „Ich war nur kurz bei Zero, wir haben uns ein wenig unterhalten. Na ja eher ich mich mit ihm. Er ist wirklich ein sehr stiller Zeitgenosse. Aber vielleicht lässt er nur nicht gerne Worte sprechen. Meinst du nicht Yuuki?“, dann verschwand Ayaka im Flur die Treppen hinunter und begab sich ins Haus Sonne. Yuuki stand immer noch völlig fassungslos und wie angewurzelt da. Ich… Ähh… Was sollte das denn heißen?! Irgendwas stimmt hier wirklich nicht. Ich glaube ich muss ab sofort über all meine Augen und Ohren haben. Am nächsten Morgen füllte sich langsam der Klassenraum und Yuuki war durch ihre Guardian Aufgaben mal wieder die Letzte. Schon am frühen Morgen völlig geschafft, setzte sie sich auf ihren Platz, inmitten von Yori und Ayaka. Sie lies ihren Kopf auf den Tisch fallen und schloss die Augen. „Yuuki? Bist du krank oder hast du nur wieder so schlecht geschlafen?“, fragte sie ihre Freundin Yori besorgt und legte ihr eine Hand an die Stirn. „Schon gut Yori, ich hab nur wieder ziemlich schlecht geschlafen.“, versuchte Yuuki zu lächeln und winkte ab. „Hast du dir über irgendetwas Gedanken gemacht Yuuki? Ist etwas passiert?“, fügte Ayaka hinzu und schaute ebenfalls besorgt. Yuuki schaute sie ernst an. „Was soll das heißen Yuuki? Hast du Ärger?“ „Nein, nein Yori! Es ist wirklich nichts. Ich musste eben einfach mal ein wenig nachdenken.“, lachte Yuuki mehr als gequält, da sie Ayaka lieber angefaucht hätte. „Na dann ist ja alles in Ordnung Yuuki.“, gab Ayaka noch einmal hinzu und streichelte Yuuki über den Rücken. Dann läutete auch bereits die Schulglocke und der Lehrer begann mit seinem Unterricht. „Schlagt bitte die Seite 56 in eurem Arbeitsbuch auf und schaut euch die Ländereien genau an. Was fällt dir dazu ein Yuuki?!“, hallte es durch den großen Raum. Yuuki sprang von ihrem Platz und ergriff ihr Buch. „Ich kann nicht… Nicht erkennen was Sie…“ Doch plötzlich öffnete sich die Klassentür. Yuuki schaute aufgeregt hin und sah, wie Zero den Klassenraum, mit derselben ernsten Miene wie immer betrat. „Zero?! Bist du nicht für heute noch vom Unterricht befreit?“, fragte der Lehrer erstaunt. „Ja Herr Lehrer, doch ich möchte nicht noch mehr Stoff verpassen.“ Dann lief er die Reihen nach oben und setzte sich auf seinen Platz, der genau hinter Ayaka lag. Diese drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Yuuki konnte das beobachten, doch sie wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte. „Gut dann machen wir nun weiter! Yuuki, setz dich und pass gut auf!“ Yuuki lies den Kopf hängen und nahm wieder Platz, dabei versuchte sie Zero aus dem Augenwinkel zu sehen. Was war da gestern zwischen dir und Ayaka? „Yuuki! Habe ich nicht eben erst gesagt du sollst aufpassen?! Dreh dich richtig nach vorn!“, brüllte der Lehrer in einem herrischen Ton. „Entschuldigen Sie!“, erwiderte Yuuki und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. So etwas Blödes! Das macht mich noch verrückt… Nach dem Unterricht, hielt Ayaka Zero einen Umschlag vor die Nase. „Hier bitte Zero, der ist für dich.“, freute sie sich. Zero hingegen schaute sie völlig verdutzt an. „Es ist eine Einladung zu meiner Geburtstagfeier. Ich habe am Freitag Geburtstag, werde 17 Jahre alt, und würde mich freuen, wenn du dabei wärst.“ Er nahm den Umschlag, öffnete ihn und schaute sich die darin enthaltene Karte an. Yuuki und Yori musterten Zero beim Lesen. „Ach so, für euch beide habe ich selbstverständlich auch welche. Ich möchte unbedingt, dass ihr beiden kommt. Das wird sicher ein riesen Spaß! Und nun entschuldigt mich bitte, ich muss noch ein wenig lernen gehen.“, plapperte sie und verschwand aus dem Klassenzimmer. Yuuki, Yori und Zero sahen sich an. „Na wenn wir schon so nett eingeladen werden, dann gehen wir doch auch hin. Schließlich ist Ayaka neu hier und möchte bestimmt schnell Freundschaften knüpfen.“, sagte Yori und lächelte die anderen beiden an. Zero schwieg wie immer und Yuuki gab ein lautes Seufzen von sich. „Du hast Recht Yori, wir werden hingehen.“, bestätigte Yuuki und rollte dabei unauffällig mit den Augen. „Was sagst du dazu Zero?“, doch er ignorierte Yuuki und lief zur Klassentür. Yuuki schaute ihm entsetzt hinterher. „Entschuldige Yori, ich muss mal mit Zero reden.“ Und schon war auch Yuuki verschwunden. Yori legte den Kopf schief, als die die beiden beobachtete und atmete schwer aus. „Na so was, immer werde ich stehen gelassen.“ Yuuki konnte Zero vor dem Schulgebäude einholen und schlug ihm kräftig gegen die Schulter. „Warum antwortest du mir nicht, wenn ich dich etwas frage?!“, raunte Yuuki empört, bis Zero plötzlich stehen blieb und sie ärgerlich anschaute. „Vielleicht, weil ich dir nicht antworten wollte!“, pöbelte er zurück und die beiden fingen eine lautstarke Diskussion an. „Meinst du, du bist der Nabel der Welt Yuuki?!“ „Was soll denn das heißen, Mister ich schweige und gucke den ganzen Tag böse!“ Yuuki stampfte zornig auf den Boden. „Vielleicht laufe ich ja mit so einem Blick rum, weil du in meiner Nähe bist!“ Plötzlich verschlug es Yuuki die Worte und aus ihrem Zorn wurde tiefe Enttäuschung. „Was hast du grad gesagt?“, fragte sie hörbar verletzt. „Dann kann ich ja gehen! Warum sollte ich Kaname wegen dir noch länger warten lassen?! Du… du Idiot!“ Yuuki machte auf der Hacke kehrt und rannte in das Haupthaus um in ihr Zimmer zu gelangen. Zero war in diesem Moment von sich selbst erschrocken und bereute seine Worte bereits, aber er konnte nicht einmal annähernd erahnen, wie sehr seine harte Worte Yuuki getroffen hatten. Was hab ich da eben gesagt?! Warum fühle ich so eine Wut, wenn Yuuki bei mir ist?! Yuuki war inzwischen in ihrem Zimmer angekommen, schmiss ihre Schultasche in die Ecke und warf sich in voller Geschwindigkeit aufs Bett. Sie vergrub ihr Gesicht in der Bettdecke, die durch ihre vielen Tränen immer nasser wurde. „Warum sagt er so etwas Gemeines zu mir?! Was fällt ihm eigentlich ein?! Ich bleibe hier in der Akademie statt mit Kaname zu gehen, kümmere mich um ihn und übernehme seine Dienste und dann so etwas!“, jammerte Yuuki in die Decke. Eine Weile verharrte sie so auf dem Bett, bis sie sich auf den Rücken drehte. Sie schob ihre Hand in die Tasche ihres Mantels und zog das Foto von ihr und Zero heraus. „Was ist nur los mit dir Zero? Was habe ich falsch gemacht?“, flüsterte sie immer noch unter Tränen und schien von dem Foto eine Antwort zu erwarten. Doch dann zog sie die oberste Schublade ihrer Kommode auf und lies das Foto einfach hineinfallen. Mit einem lauten Knall schob sie die Lade wieder zu und drehte sich noch einige Male unter Tränen auf ihrem Bett, bis sie so erschöpft war, dass sie für kurze Zeit einnickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)