Auf und ab von Godoftheworld ================================================================================ Kapitel 13: - Twelve - ---------------------- Die Jahre flossen wieder einmal an mir vorbei und als ich den Kopf hob um das Sonnenlicht wärmer auf mir spüren zu können, da war ich knapp vierzig Jahre alt. Und ich hatte Urlaub. Was gab es schöneres? Entspannt lehnte ich mich in dem Liegestuhl zurück, den ich mir in den Garten gestellt hatte um die Sonne zu genießen. In Boxershorts wohlgemerkt und ohne gleich belästigt zu werden. Dafür war das Uchiha-Anwesen noch immer zu undurchdringlich und für viele Bewohner Konohas ein tabuisierter Ort, den sie mieden. Daher hatte ich meine absolute Ruhe, denn meine mittlerweile volljährige Nichte war auf einer mehrtägigen Mission in der Nähe der Reisfelder unterwegs. Ja, Mikoto war schon achtzehn geworden und wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich so langsam aber sicher alt wurde. Ein Trost ist, dass ich dank meinen Freunden nicht älter geworden bin. Nein, ich fühlte mich jünger als jemals zuvor, als ich meinen Tee trank und mich entspannt in der Sonne räkelte. Naruto hatte bestimmt gerade mit seiner Brut zu kämpfen. Ob man es glaubte oder nicht, der Spinner hatte es tatsächlich geschafft Hokage zu werden und seiner armen Ehefrau fünf Kinder anzuhängen, die alle nacheinander aufsteigend schlimmer wurden. Wobei ich mich fragte, wer mehr gestraft war: Konohas Bevölkerung oder die Eltern. Da die Eltern die Verursacher dieser Uzumaki-Plage waren, konnte ich getrost eben diesen kein Mitleid aussprechen, sondern nur dem bedauernswerten Dorf, in welchem auch ich lebte. Somit durfte ich mich ebenfalls bedauern. Ironie pur und mein Tag war wieder einmal gerettet. Sakura hatte zudem ihre Bande ziemlich im Griff. Zumindest Yukiko, der in seinem Verhalten ganz nach seinem Vater kam, dieser Sauhund. Er spielte Streiche, war nervtötend, davon überzeugt der nächste Hokage zu werden, schon jetzt eine reine Landplage, hatte mehr Talent als Verstand und war im Team meiner Nichte. Bis auf den letzten Aspekt ganz der Vater. Den Sakura wohlgemerkt auch absolut unter ihrem Pantoffel stehen hatte. Und ich hatte ebenfalls alles im Griff, denn ich unterrichtete mindestens zwei von ihren Kindern in diesem Jahr. Wer wusste, ob da nicht noch eines kommen würde? Ja, ich bin Lehrer geworden. Kurz nach Itachis Tod als ich alleine die Verantwortung für meine Nichte Mikoto übernehmen musste, war mir klar geworden, dass es zu gefährlich war weiterhin Jo-Nin zu sein –denn dies hatte ich ebenfalls erreicht- und hatte mich entschlossen die Kinder an Konohas Akademie zu unterrichten. Ich muss gestehen, die ersten Tage waren die Hölle und mehr als einmal hatte ich gedacht, dass meine Nerven bei Weitem nicht so ausbalanciert waren wie ich gehofft hatte. Iruka war es, der mir lachend auf den Rücken geklopft hatte und meinte, dass es besser werden würde. Und das war es tatsächlich. Der Weg ging bergauf und der Respekt kam. Ebenso die Liebe und das Lachen für, über und mit den Kindern. Ich hatte nie von mir gedacht, dass es mir Spaß machen würde zu unterrichten. Aber ich lernte dazu und heute war es das Beste, was ich hatte machen können. Schließlich hatte ich auch nur so garantieren können, dass meine Nichte vernünftig aufwuchs, denn ich hatte niemanden, dem ich sie anvertrauen konnte für die langen Zeiträume der Missionen. Und die Gefahr, dass mir etwas passieren würde, war definitiv zu hoch gewesen. ANBU und praktizierende Jo-Nin lebten nie lange. Außer wohl einem, der gemeinsam mit Mikoto unterwegs war. Kakashi Hatake. Großes Kapitel, und wohl in Bälde mein Schwiegersohn. Mir lief trotz der Hitze in Konoha ein kalter Schauer über den Rücken, als ich daran dachte. Gott, Itachi hätte das wahrscheinlich nie kommen sehen… Ich konnte mich selbst jetzt nicht von dem Schrecken distanzieren, den ich erhalten hatte, als ich Mikoto mit Kakashi erwischt hatte… und ich ihm daraufhin die Nase brach. Schließlich hatte ich gedacht, dass er ihr zu nahe getreten war. Seiner eigenen Schülerin! Wie sich herausstellte, war genau das Gegenteil der Fall gewesen und sie hatte den grauhaarigen Jo-Nin mit ihren Gefühlen einfach überrumpelt. Das hatte sie wiederum ganz von ihrem Vater. Wenn der sich was vorgenommen hatte… Ja… Itachi… Ich hatte mittlerweile meinen Frieden darin gefunden, dass ich nicht die Wahrheit wusste. Zwar hatte Mikoto an ihrem achtzehnten Geburtstag angeboten, mir die Hintergründe zu erläutern, doch wie ich zu dem Zeitpunkt feststellen musste waren sie für mich nicht mehr wichtig gewesen. Ich musste sie nicht mehr wissen um glücklich zu werden. Itachi selbst hatte mir mein Glück zurückgegeben und mir eine Aufgabe beschert, die mich mehr einnahm als mein gesamtes Training in den vergangenen Jahren. Die Erziehung Mikotos. Wir hatten wie jede kleine Familie unsere Höhen und Tiefen, zeitweise sogar mehr Streitigkeiten als Frieden, aber zurzeit lief es gut. Was wollte ich mehr verlangen? Eben. Das kleine Biest hatte mit ihren Zicken und all den weiblichen Bedürfnissen –wie auch den nachweisbaren Charaktereigenschaften ihres Bruders, insbesondere die Morgenmuffelei- dafür gesorgt, dass mir beinahe die Haare ausfielen. Und mit ihren kleinen Geschenken und ihren unschuldig strahlenden Kinderaugen hatte sie ihre Kindheit nochmals aufholen und genießen können, mir damit auch das Puzzlestück in meinem Leben ermöglicht, welches mir in meiner Erziehung gefehlt hatte. Ich vermisste nichts. Ich war glücklich, wenn ich auch alleine war. Eine Frau hatte ich mir nie genommen, und ich werde es auf meine alten Tage hin auch nicht tun, dafür bin ich zu sehr ein Einzelgänger, selbst wenn Mikoto bei mir war. Ich brauchte keine Frau, und einen Erben erst recht nicht. Ich vermutete viel mehr, dass Mikoto gemeinsam mit Kakashi –ein weiterer Gruselanfall- dafür sorgen würden, dass genügend Nachkommen vorhanden waren. Wenigstens blieben dann das Sharingan und Kakashis Fähigkeiten in der Familie, erlaubte ich mir ein klein wenig das alte Clandenken und war sichtlich zufrieden, dass es kein Hyuga war, den ich in meinem Haus als Schwiegersohn empfangen musste. „Hey, so faul hier in der Sonne herumzuliegen sollte verboten werden!“ Rief mein bester Freund, der dreist wie er selbst als Hokage noch war, über den Gartenzaun geklettert war und sich ungebeten mein Glas Tee schnappte. „Naruto.“ Ich knurrte ihn leise an, was ihn belustigt glucksen ließ. Kein Wunder, dass Konoha den Bach runterging bei dem Hokage! „Mensch, entspann dich mal. Ist doch nur Tee.“ „Nur Tee.“ Ich schnaubte abfällig, konnte aber innerlich nicht abstreiten, dass mir seine Anwesenheit nicht gefiel. „Gleich kommt noch, dass du Ramen essen willst, die ich bezahlen darf!“ Sein Grinsen war mir Antwort genug und ich zeigte mit dem Daumen Richtung Haus. „Aber deinen Liegestuhl holst du alleine, Dobe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)