I Caught Myself von RamsayBolton ================================================================================ Kapitel 4: IV ------------- Wenn dir das Leben' ne Zitrone schenkt, frag nach Salz und Tequila. In der Mafiosi Schule hatte Fran immer einen festen Plan von seinem Leben. Ersteinmal wollte er einen höheren Rang in einer Famiglia erreichen. Dann ein hübsches, kluges Mädchen finden und sie irgendwann heiraten. Letztendlich würde er eine Familie gründen, einen Erben ernennen, sich zur Ruhe setzen und zufrieden sterben. Aber dummerweise kommt es ziemlich oft anders, als man es erwartet hätte. So was nennt man dann wohl Schicksal. Dieses Schicksal war einfach eine gemeine Ziege, die sich einen Spaß daraus machte das Leben von armen Menschen zu verpfuschen. Das sah Fran ein, als er als Mammons Ersatz eingesetzt wurde. Aber es heißt ja immer, man soll das Positive sehen. Fran versuchte das. Er versuchte es wirklich. Nur leider gelang es ihm nie. Wie sollte man auch hier etwas positives sehen? Fran lag zwei Tage lang in seinem Bett. Er fühlte sich nicht verpflichtet aufzustehen. Und wenn irgendwer nach ihm fragte, beziehungsweise ihn anbrüllte, wo er verdammt nochmal steckte, sagte er, dass er sich wohl irgendwas eingefangen hatte. Grippe, oder so. Nach diesen zwei Tagen hatte Fran dann das Bedürfnis zu Duschen und sein Bett neu zu beziehen. Er fühlte sich selbst als würde er verwesen. Außerdem verhungerte er fast. Also riss er die Bezüge von seinem Bett, brachte sie ins Bad, zog sich aus und warf alles zusammen in diese wunderbare Erfindung, durch die die Wäsche direkt in die Waschküche fiel. Service. Fran lächelte zufrieden und hüpfte förmlich unter die Dusche. Nach der wirklich ausgiebigen Katzenwäsche, fühlte er sich startklar für den restlichen Tag. Da es mittlerweile um die 16 Uhr war, war allerdings vom Tag auch nicht sonderlich viel übrig. Das war ja auch egal. Fran hatte Hunger! Er zog sich an und wuselte runter in die Küche. Dort kramte er im Kühlschrank rum. Wo war verdammt nochmal der Käse? Immer wenn Fran Käse wollte, war keiner da. Schicksal! Oh, dieses Schicksal. „Fran?“ Fran erschrak und drehte sich ruckartig um. „Um Himmels Willen! Könntest du das bitte lassen?“, er atmete tief aus und sah Squalo entgeistert an. Dieser hob eine Augenbraue und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Was lassen?“, fragte er. „Uhh... Ich weiß nicht? Mich zu erschrecken vielleicht? Du machst das jedes Mal. Warum?“, Fran legte seinen Kopf etwas in den Nacken. Beschloss sich dann aber wieder seiner Nahrungssuche zuzuwenden. „Keine Absicht. Bist scheinbar nur sehr schreckhaft“, stellte Squalo fest, „Was suchst du?“ „Käse“, antwortete Fran knapp. „Keiner da“, Squalo machte sich auf den Weg zur Theke und setzte sich auf einen der Barhocker. Fran grummelte etwas, nahm sich stattdessen die Milch und schloss den Kühlschrank. Dann eben Cornflakes. Auch gut. Cornflakes sind lecker und mindestens genauso gesund wie Käse! „Gar nicht mal so schlimm, deine Grippe oder so, huh?“, Squalo sah Fran skeptisch zu und lehnte sich mit seinen Unterarmen an der Theke ab. „Okay. Erwischt“, Fran drehte sich um, „Keine Grippe. Keine Krankheit. Bin kerngesund.“ Er schob sich einen Löffel Cornflakes in den Mund und seufzte ein kleines bisschen. Squalo musste etwas schmunzeln. „Xanxus sollte Atteste verlangen“, gab er von sich. Fran legte seinen Kopf etwas schief und sah den Boss in Vertretung fragend an. Er schluckte seine Cornflakes runter und zeigte mit dem Löffel auf Squalo: „Okay! Was ist mit dir los? Du gibst in letzter Zeit echt wirres Zeug von dir. Nimmst du Drogen? Drogen sind böse.“ Squalo nahm eine Klementine aus dem Obstkorb und bewarf Fran damit. Als Resultat dieser Handlung fiel die Schale mit den Cornflakes auf den Boden und zerbrach. „Halt die Klappe! Und mach das sauber“, Squalo schien jetzt etwas gereizt. „Aber... Ich hab Hunger! Warum machst du mein Essen kaputt?“, fiepste Fran entsetzt. „Warum fragst du nach Sachen, die dich nichts angehen?“, entgegnete der Ältere. „Hast du deine Tage?“, fragte Fran unschuldig. „Was zur! VOI!“, Squalo nahm noch eine Klementine und warf sie, diesmal härter, nach Fran. Sie traf Frans Kopf. Er rieb kurz über die Stelle. „Vielleicht hast du auch zu wenig Sex. Bist du nicht ausgelastet?“, fragte er dreist weiter. „... Fran!“, durch Squalos Stimmlage und seinen Gesichtsausdruck kam Fran zu dem Schluss, dass er richtig lag. „Das ist das Problem, wenn man mit seinem Boss schläft und der wiederum nicht da ist. Dann hat man keinen Sex. Blöd gelaufen“, Fran zuckte mit den Schultern und machte sich daran die Scherben aufzusammeln. „Ich hoffe dir ist klar, dass du dir so keine Freunde machst “, Squalos Stimmlage war immer noch die Gleiche. Fran schmiss die Scherben weg und wischte den Rest auf. „Kann sein“, sagte er gefasst. Eine kurze Zeit lang war es zwischen beiden still. Offensichtlich hatte sich Squalo wieder beruhigt. „Hatte es irgendeinen Grund, dass du zwei Tage lang fast in deinem Bett verwest bist?“, fragte er und schlenderte zur Espressomaschine. „Und wie es den gab“, antwortet Fran und richtete sich eine neue Schüssel Cornflakes her. „Der wäre?“, eine von Squalos Augenbrauen schien sich wie von selbst zu heben. Fran überlegte kurz, kam dann aber zu dem Entschluss es so zu sagen, wie es war: „Die personifizierte Pest.“ Squalo sah Fran an. Fran sah Squalo an. Stille. ...Zwei, drei... Squalo fing an zu lachen. „Bel ist noch nett zu dir. Sei froh!“, er tätschelte Frans Kopf. 'Nett'? Wie bitte? So was ist nett? Fran bekam mehr und mehr das Gefühl, dass hier irgendwie alle bescheuert waren. Er starrte wie gebannt zu Squalo hoch. Sein Auge zuckte. „Wenn das 'nett' von ihm ist, dann möchte ich nicht wissen, wie er ist, wenn er jemanden echt gern hat“, stellte Fran fest. „Nicht?“, Squalo sah zu Fran runter und schlürfte an seinem Espresso. „Nein!“, und ein Löffel Cornflakes verschwand in Frans Mund. „Ich schätze du kommst gar nicht drumherum“, der Ältere grinste etwas. „Was?“, hatte Fran irgendwas verpasst? Was war das für eine Aussage? „Tja“, Squalo machte sich auf den Weg aus der Küche, „Chancen sind selten als solche gekennzeichnet, Fran.“ Und weg war er. Fran starrte ihm nach. Er stand da wie angewurzelt und versuchte zwanghaft irgendwas sinnvolles in den letzten Aussagen von Squalo zu finden. Fast schon verzweifelt stopfte er sich einen Löffel Cornflakes nach dem anderen in den Mund. Alles Verrückte hier! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)