Mein neues altes Leben von Rye (Mein üblicher Alltag) ================================================================================ Kapitel 1: Mein üblicher Alltag ------------------------------- So, das wird meine erste Fic. Bin mal gespannt wie ich mich schlagen werde.^^ Ich bedanke mich im Voraus bei allen, die meiner Geschichte einen Blick gönnen. *Verbeugung* Jetzt hau ich in die Tasten! Der verdammte Wecker tut seinen Job mal wieder viel zu gut! Das ständige Piepen reißt mich aus meinen wohlverdienten Schlummer und das wo ich gerade einen so schönen Traum gehabt habe. Ein lautes, langes Gähnen entfleucht meinen weit geöffneten Mund, nachdem ich das nervtötende Gebimmel zum Verstummen gebracht habe. Ich hätte vielleicht doch nicht bis in die Puppen den neusten Krimi meines Vaters durchlesen sollen. Ich reibe mir die verschlafenen Augen und blinzle die Müdigkeit weg. Noch immer nicht ganz auf den Damm öffne ich die Jalousien und zwinker der aufgegangenen Sonne entgegen. Willkommen in einen weiteren Tag in meinem Leben als Conan Edogawa. Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch. Einer wie ihn jeder X-beliebige Mensch hier in Tokio auch hat: Gesicht waschen, Klamotten und Brille anziehen, danach ein schnelles Frühstück (Weil mir das Rührei verbrannt ist, bedeutet das, es gab wieder Toast mit Käse.) noch schnell die Beißerchen geputzt (Zum Glück hab ich noch keinen Bartwuchs, auf das Rasieren bin ich nicht gerade scharf.) und ab geht es zur Schule. Ich schließe die Tür zu meinem Haus ab und strecke meine Gliedmaßen aus. Ein zufriedenes Summen entweicht meinen grinsenden Lippen. Es ist ein wunderschöner Tag heute. Blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken, strahlende Sonne, angenehme Temperatur, die Vögel zwitschern im Garten und weiter weg auf der Straße höre ich den stockenden Frühverkehr. Kurz; für das was ich heute vorhabe, ist es ein idealer Bilderbuchtag. Ich nehme meine Schultasche in die linke Hand und leg sie mir auf die Schulter. Immer noch summend gehe ich durchs Tor auf die Straße. Aber bevor ich mich auf den Weg zur Schule mache, muss ich noch jemanden abholen. Was ein ziemlicher Kampf werden dürfte. Also marschiere ich schnurstracks rüber zum Nachbarhaus. Zum Haus von Professor Agasa, das so ausschaut, als hätte es Gehry* in seinen weniger verrückten Tagen entworfen. Es sieht trotzdem noch recht ungewöhnlich aus. Aber mich interessiert vor allem das eine verschlossene Fenster einer runden Ausbuchtung im zweiten Stock. Ich hol tief Luft. Jahrelange Erfahrung hat mich gelehrt, dass eine bestimmte Person so wie ich gerne Nachts länger auf bleibt und am liebsten die ersten zwei Stunden schwänzen würde (Was ich auch gut nachempfinden kann.). Aber so nicht heute. „AAAAAIIIIIII!!!!!!!!!!!!! AUFWACHEN!!!!!!!!!! AAAAAIIIIII!!!!!!“ Mein lautes Brüllen ist inzwischen schon Standard. Und außerdem wohnt ohnehin kaum jemand in direkter Nachbarschaft zu uns, der sich von dem Lärm stören lassen würde. Außer zwei Individuen, die mich anscheinend noch immer ignorieren. Also noch einen drauf setzen. Das klappt immer. „OOOOOOOIIIIIII!!!!!!!! SHIIIIIHOOOOO-oh!“ Bedauerlicherweise gehört zum Standardprogramm auch, dass man anstatt Dank einen großen Pantoffel als Geschenk erwarten kann. Zum Glück für mich trifft dieser nur in etwa 30% aller Fälle. Heute ist leider einer dieser Tage. Ihre Treffsicherheit ist genauso beunruhigend wie ihre Wurfstärke. Während ich mir noch über die schmerzende Stelle am Kopf streiche, kommt mir eine junge Frauenstimme an die Ohren. Eine genervte, nebenbei bemerkt. „VERDAMMT, SHINICHI! Ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich schon rechtzeitig aufwachen werde, wenn du mir am Vortag Bescheid gibst! Außerdem hat mich schon der Geruch deines verkorksten Frühstücks längst aus dem Bett getrieben.“ Eine Lüge, da bin ich mir sicher. Ich schiele vorsichtig nach oben, bereit einem zweiten möglichen Wurfgeschoss auszuweichen. Ein Kopf schaut aus dem bestimmten Fenster. Rotblondes, vom Schlaf verschwurbeltes Haar umrahmt ein müdes Gesicht, dem man deutlich die Unlust ansieht, so früh geweckt zu werden. Ai verdeckt schnell mit ihrer Hand ein Gähnen, das sie nicht unterdrücken konnte. Als sie mein verschmitztes Grinsen sieht, verdreht sie mürrisch ihre Augen und strich sich eine störrische Haarsträhne zurück. „Das hast du doch nicht echt gerochen Ai?“, rufe ich im Scherz hoch. „Nein, aber was anderes hätte mich doch sehr verwundert.“, kommt es patzig zurück. Tja Schuster, bleib deinen Leisten. Gespielt blase ich beleidigt die Luft aus den Backen. Eigentlich mag ich unsere alltäglichen Dispute. Als Erwachsener in einem Kinderkörper gibt es nicht viel, was du nicht schon mal gemacht hast und sehr viel, was man dir verwehren wird. Ich denke, dass man einfach sarkastisch werden muss um diese Ironie ertragen zu können. Ai geht leider einen Schritt weiter. Ihr Zynismus ist nach wie vor unübertroffen. Aber anders will ich sie auch gar nicht kennen. Dass unter ihrer rauen Schale ein weicher Kern steckt, habe ich ja bereits vor 10 Jahren herausgefunden. Ich muss einen ziemlich komischen Geschmack haben. Die meisten männlichen Mitglieder „meiner“ Altersklasse (also „17“ Jahre) stehen auf den süßen Typ Mädchen. Der, der einem immer bestätigt wie toll man doch sei und immer mit einem ins Kino oder ins Karaoke gehen möchte. Der einem in diese Abzockmaschinen drängt um ein Pärchenfoto zu machen. Der Typ, der einem kaum widerspricht, scharf aussieht, gut im Bett ist und einem das Gefühl gibt ein Held zu sein. Jemand, der zu einem bewundernd aufschaut, niedlich, sanft und liebevoll ist. Das meiste davon trifft nicht unbedingt auf Ai zu. Eher im Gegenteil. Sie ist frech und hat zudem sämtliche Stufen von Ironie hin zu Sarkasmus bis zum Zynismus gemeistert. Sie widerspricht einem ständig, hat ein verflucht loses Mundwerk, denkt nicht mal im Traum daran einem Honig um den Bart zu schmieren, ist stur, stolz, eigensinnig, introvertiert und leicht überheblich. Sie hat mal genau dasselbe auch über mich gesagt. (Sag ich doch, loses Mundwerk.) Aber trotz ihrer Fehler weiß ich, dass sie ein guter Mensch ist mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Sie ist fürsorglich, stellt sich zurück um andern helfen zu können um mal was Nettes über sie zu sagen. Ich bin schon sehr zufrieden, wenn ich nur mit ihr rede. Mal abgesehen davon, dass sie hoch intelligent und so scharf wie Bih Jolokia* ist,(Sogar in ihrem zerknitterten Schlafanzug macht sie ganz schön was her, das streite ich nicht ab.) kann sie mich wunderbar davon ablenken, dass ich ein 27 Jähriger bin, der in einem 10 Jahre jüngeren Körper steckt. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid. (Glaubt ja nicht, es sei lustig wieder 17 zu sein.) „Gib mir fünf Minuten, dann bin ich so weit. Der Professor ist schon auf den Weg dir auf zu machen. Den hast du wirklich um den Schlaf gebracht.“ Das kleine Lächeln das sie zeigt, beweist mir aufs Neue, das sie es trotz allem schmeichelte, dass ich stets nicht ohne sie zur Schule gehe. Der Professor kommt um die Ecke. In seinem Schlafanzug, in Bunnypantoffeln, mit einem heißen Kaffee in der Hand und einem griesgrämigen Zug um die Mundwinkel. „Willst du mir noch beim Umziehen zusehen oder warum stehst du noch da unten rum, Conan?“ Eine äußerst unverschämte Frage hält mich davon ab Agasa sofort zu grüßen. „Oioi.“, murmle ich lediglich. Ich weiß, nicht unbedingt eine schlagfertige Antwort. Wenn man von ihrem spöttischen Grinsen ausgeht, dann ist Ai jetzt richtig wach. Schön zu wissen, dass man die gleiche Wirkung wie guten, schwarzen Kaffee hat. Ai macht ihr Fenster zu und ich mich auf dem Weg zum Professor, der zum wiederholten Male einen Schluck aus seiner dampfenden Tasse zu sich nimmt. „Guten Morgen, Professor. Hab ich sie geweckt?“ Für meine unschuldig klingende Frage hat der Professor nur ein müdes Lächeln übrig. „Ich habe mich daran angepasst, Shi-Conan-kun. Eine Tasse Kaffee, ein wenig Gymnastik und danach ein kurzer Dauerlauf durchs Viertel und ich bin wieder fit. Heute Abend werde ich früh ins Bett gehen, das weiß ich jetzt schon. Ich würde es begrüßen, wenn du die Güte hättest mich Morgen mal ausschlafen zu lassen Ai-kun ist am Wochenende schon schlimm genug, da brauche ich nicht noch dein unüberhörbares Gekrähe unter der Woche.“ Diese und solch ähnliche Reden hält mir Agasa so oft, dass ich längst mit dem Zählen aufgehört habe. Immerhin zeigt das doch, dass uns der Professor noch lange erhalten bleiben wird. Was zum großen Teil Ais rigorosem Training und ihrem strikten Diätplan für ihn zu verdanken ist. Ai hat in den letzten zehn Jahren dafür gesorgt, dass der Professor abnahm, sich gesund ernährte und dass er viel Sport trieb. Jeden Tag war frühes Aufstehen und dann Jogging angesagt. Sie besorgte ihm eine Nintendo Wii samt Fitnessprogramm. Etwas woran der Professor später viel Spaß hatte. Was bei den hohen Zielen bitter nötig war. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Agasa hat enorm abgenommen! War er früher so rund wie ein großes Fass, ist er heute weitaus schlanker wie damals. Mit breitem Brustkorb, einem ansehnlichen Bauch und kräftigen Armen und Beinen sieht er viel jünger aus als er wirklich ist. Er hat sogar wieder volles Haar! Da aber steht Agasa in der Schuld von Ai, die ein hervorragendes Mittel für Haarwuchs erfand, weil der Gute wieder seiner ersten Liebe begegnen und sich dafür sehr schick machen wollte. Das dauerte bei ihr keinen Monat. Pharmakonzerne würden für solche Formeln morden, da beißt die Maus keinen Faden ab. Sie hält diese unter Verschluss. Für „Später.“, was immer das heißen mag. Im Flur fällt mir wieder mal die eingerahmte Urkunde auf. Sie ist ja auch kaum zu übersehen für den Eintretenden. Agasa hat vor ein paar Monaten den neunten Platz im Tokio Marathonlauf gewonnen. Braucht man noch einen Beweis für die Fitness meines alten Nachbarn? Obwohl er es eigentlich nur schaffte, weil Ai mit ihm mit lief. Immer direkt hinter ihm, an seinen Fersen heftend und mit viel schweißtreibenden Training drohend. Es war sehr erbaulich dieses ungleiche Paar in der Zielgeraden einlaufen zu sehen. Der Profesor pfeifte schon aus dem letzten Loch, hielt aber wacker durch. Als ein anderer Läufer zum Überholen ansetzte, gab Ai Schützenhilfe indem sie ihren patentierten Todessternblick einsetzte. Der arme Kerl hielt so abrupt an, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Für die meisten Zuschauer unverständlich, aber für diejenigen die Ai kennen, war das nicht überraschend. Ich setze mich aufs Sofa und gönne mir auch einen Kaffee. Der Professor macht derweil die Wii an um sein allmorgenliches Programm durchzuführen. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, dass Agasa mal freiwillig Sport treiben würde. (Wenn ich euch erzähle, wie viele Liegestützen er auf dem Board schafft, werdet ihr mich für einen Lügner und Aufschneider halten.) In exakt fünf Minuten stand Ai frisch wie der junge Morgen im Wohnzimmer. Aber wenn wundert das, bei all dem selbst gebastelten Schnickschnack, der so ziemlich alles im Haushalt erleichterte. Die beiden hatten in den letzten Jahren wirklich sehr viel Freizeit gehabt. „Können wir jetzt los?“, wende ich mich an die junge Dame, die ohne Umwege direkt auf die Küche zusteuerte. „Ohne ein richtiges Frühstück? Ich bin nicht du.“, schleudert sie mir frech ins Gesicht. (Vergesst das mit der Dame.) Mir bleibt für einen Moment die Spuke weg, ein klägliches Ergebnis nach 10 Jahren in denen ich sie nun kenne. Allerdings kommt sie (Die Spuke.) in Wasserfallmengen wieder, als ich den Speck und die Spiegeleier rieche, die Ai in der Pfanne brutzelt. Mein Magen protestiert leise gegen diese nasale Folter. Toast und Käse genügen diesem Feinschmecker schon lange nicht mehr. Ich kämpfe zwei Minuten lang tapfer gegen die drohende Niederlage an, als die Köchin mich aber fragt ob ich auch was ab haben wolle, strecke ich willig die Waffen. Müssen wir hinterher halt mit meinen Motorrad fahren. Als ich mir den Ofen zulegte, verstand ich sofort, warum Hattori so gerne mit diesen Kisten fährt. Es ist einfach ein geiles Gefühl; den Helm auf dem Kopf, den Fahrtwind im Gesicht, den Rausch der Geschwindigkeit im Blut (Keine Sorge, ich halte mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.). Aber das Beste ist, wenn eine zweite, weibliche Person mit fährt. Hattori hat echt nicht übertrieben. Das fühlt sich toll an und ich mache das nicht zum ersten Mal. Da merkt man, das Ai keine acht Jahre mehr alt ist (Ich spürs übrigens auch gerade...Nennt mich meinetwegen unreif.). Sekunden bevor sich das Schultor schließt, preschen wir in den Schulhof. Rasch parke ich das Motorrad ab, während Ai ihren Helm abzieht und ihre schulterlangen Haare in ihr hübsches Gesicht fallen. Die bewundernden oder neidischen Blicke unserer Mitschüler ignorierend, hetzen wir hastig in unser Klassenzimmer. Ayumi, Mitsuhiko und Genta begrüßen uns wie immer lautstark. Sie scherzen über unseren coolen Auftritt mit meinem Motorrad und ziehen uns als nächstes Hochzeitspaar auf (Ein Spiel, woran sich auch der Rest unserer Klasse mit dem größten Vergnügen beteiligt. Manche Dinge ändern sich auch in 10 Jahren nicht.). Unser Lehrer kommt rein,beginnt mit dem Unterricht und erlöst uns somit von den Sticheleien der anderen. Nicht, dass uns das ärgern würde. An Ai und mir prallen die Sprüche ab wie Gummibärchen an Panzerglas. Aber dieselben Sprüche (Mir geschieht das nun zum zweiten Mal, auch wenn es sich um eine andere Brautkandidatin handelt.) jedes Schuljahr so gut wie jeden Wochentag zu hören, strapaziert doch arg die Nerven. Da wir zwei vor 10 Jahren durch das von ihr entwickelte Gift geschrumpft wurden sind, ist der Unterricht alles andere als Lehrreich für uns (Von Interessant fange ich erst gar nicht an zu sprechen.). Ai holt sich ein Modemagazin aus ihrer Tasche, das sie eingepackt hatte und beginnt zu lesen. Hätte ich auch machen sollen, aber dummerweise konnte ich mich letzte Nacht nicht beherrschen (Mensch, Dad. Musst du so ein guter Schriftsteller sein?). Da ich nichts zu tun habe und mich das Geplapper des Lehrers jetzt schon langweilt, träume ich von den alten Zeiten, als wir noch kleine Kinder waren und die Hoffnung hatten wieder groß zu werden. Das war bevor wir die BO zu Fall brachten, ihr Hauptquartier (Was eher dem FBI als uns zu zuschreiben ist.) aufspürten und der Chef von den Kerlen in Schwarz verhaftet wurde. Damals am jenen Tag... ________________________________________________________________________________ Nochmals Danke an alle Leser. Für Kommis, Kritik und Fehlermeldung bin ich immer bereit. Ich suche übrigens ein paar Betaleser für die kommenden Kapitel. Ich würde mich auch über ein paar Tipps und Ratschläge freuen. Ein wenig Hilfestellung wäre net schlecht.^^ Gehry – Amerikanischer Architekt. Baut wunderliche Gebäude. Bih Jolokia – Extrem scharfes Gewürz. http://www.pepperworld.com/basics/brenn-o-meter.htm Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)