Götterdämmerung von 35M3R0D ================================================================================ Kapitel 10: Aperitif - flashback III ------------------------------------ A/N: Wie im letzten Kapitel schon angemerkt, nimmt diese FF keinen Bezug auf die neueren Enthüllungen des Mangas. Kapitel 10 Ciel war in seinem Arbeitszimmer und ging noch einige Dokumente für die Funtom Company durch, als sein Butler hereintrat und Tee brachte. Er schaute kaum auf, während Sebastian den Trolley hereinrollte und schliesslich neben dem schweren Schreibtisch zum Stehen brachte. Vorsichtig platzierte er eine Tasse neben Ciels rechter Hand und begann die heisse Flüssigkeit einzugiessen. "Heute Abend serviere ich Euch einen Lemon Balm Tea. Ich hoffe, er wird Euren Geschmack treffen." Der Butler deutete eine kurze Verbeugung an, welche Ciel mit einem kaum hörbaren Hmpf quittierte. Erst als Sebastian schon fast wieder an der Tür war, schaute er auf. "Prinz Soma und Agni sind immer noch hier?" "Das sind sie, mein Herr. Sie residieren nachwievor im Ostflügel." Sebastian schaute ihn an, sein Gesicht eine Maske höflicher Zurückhaltung, aber Ciel kannte den dämonischen Butler mittlerweile gut genug, um zu erkennen, was sich dahinter versteckte. Wenn seine Augen so glühten, wartete er nur darauf, dass Ciel irgendein taktischer Fehler unterlief. Der junge Earl drehte die Tasse in seinen Händen und studierte das zarte Blumenmuster. Eigentlich hatte er ja sowieso schon zu viel gesagt, indem er hatte durchblicken lassen, dass ihn Somas merkwürdiges Verhalten immer noch beschäftigte. Der Butler wusste etwas, soviel war klar. Aber schlichtes Nachfragen wäre zu einfach gewesen. "Agni residiert ebenfalls in diesen Gemächern, korrekt?" Sebastians Augen verengten sich kurz, bevor er antwortete: "Das ist korrekt, mein Herr." Dann legte sich eine bedeutungsschwangere Stille über den Raum. Sebastian betrachtete den jungen Earl, der nachwievor die Tasse in Händen hielt und keine Anstalten machte, seine Nachfrage weiter zu erläutern. Der Butler liess ab von seinem Trolley und stellte sich gerade hin. "Hat Herr Agni in irgendeiner Weise Euren Unmut auf sich gezogen?" Ciel stellte die Tasse ab. "Das hat er nicht. Es wundert mich lediglich, dass er nicht in den Bedienstetenquartieren untergebracht ist." Sebastian hob eine Augenbraue, gleichzeitig umspielte aber wieder dieses wissende Lächeln seine Lippen. "Es wurde dieses Mal nicht gewünscht." "Nur dieses Mal?" fragte Ciel, immer noch Desinteresse vortäuschend. "Nein, Prinz Soma und Herr Agni teilen schon seit Anfang Jahr die Gemächer." "Verstehe." Ciel nickte und wieder kehrte diese drückende Stille ein. Sebastian betrachtete ihn sehr aufmerksam. "Tut Ihr das wirklich, mein Herr? Seine Hoheit lag nicht ganz falsch als er Euch Unerfahrenheit unterstellt hat." Er hatte eine unschuldige Miene aufgelegt und schien nicht im Geringsten beeindruckt, als Ciel nach seiner Tasse griff und sie ihm entgegenschleuderte. "Was fällt dir ein?! Du unverschämter Dämon!" Sebastian fing sie mit Geschick auf und stellte mit der gleichen eleganten Bewegung sicher, dass der halbe Zentimeter Tee, der sich noch darin befunden hatte, ebenfalls nicht verschüttet wurde. Vorsichtig platzierte er sie wieder vor dem jungen Earl, der leicht rot angelaufen war. "Eine Belehrung auf diesem Gebiet wäre wahrscheinlich von Nöten. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass Eure Hochzeit kurz bevorsteht." Sebastian hatte einen Finger an sein Kinn gelegt und ging überhaupt nicht auf den fassungslosen Gesichtsausdruck des Earls ein. "Kommt in zwanzig Minuten zum Bediensteteneingang. Bringt allerdings kein Licht, ich werde mich um den Rest kümmern." Dann nickte er kurz, platzierte seine behandschuhten Hände wieder auf dem Griff des Trolleys und schob ihn durch die Tür hinaus. Ciel konnte ihm nur fassungslos hinterher starren. ~~~ Ciel konnte nicht glauben, dass er sich gerade durch sein eigenes Haus schlich, und das auch noch im Dunkeln! Eigentlich hatte er den unmöglichen Dämon ja ignorieren wollen und deswegen die zwanzig Minuten bewusst verstreichen lassen ohne Anstalten zu machen, sich aus seinem Sessel zu erheben. Nachdem aber weitere zehn Minuten in zähflüssiger Langsamkeit dahingeronnen waren, konnte er spüren, wie sich Unruhe in ihm breit machte. Ein Teil von ihm wollte definitiv wissen, worauf der respektlose Butler hinauswollte. Es war nicht etwas, das er sich gerne eingestand, aber mit der Rationalisierung, dass dies schliesslich sein Haus war und er wissen musste, was unter dessen Dach vorging, war er schliesslich doch aufgestanden. Sebastian wartet wie angekündigt beim Bediensteteneingang auf ihn. Er hielt lediglich eine kleine Kerze in den Händen und das Flackern der Flamme tauchte seine Erscheinung in ein schauerliches Halblicht. Ciel gab ein unbeeindrucktes "Hmpf" von sich und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. "Also, hier bin ich." Der Butler lächelte und legte den Zeigefinger seiner freien Hand an die Lippen. "Es wäre empfehlenswert, mein Herr, wenn Ihr die Lautstärke ab jetzt etwas anpassen würdet. Wir wollen doch keine unnötige Aufmerksamkeit erregen." Ciel schnaubte hörbar, enthielt sich sonst aber jedweden Kommentars. Dann trat Sebastian einen Schritt zur Seite und Ciel erkannte hinter ihm die fast unsichtbaren Umrisse einer Tür. Im Muster der Tapete waren sie kaum zu erkennen, aber Ciel hatte schliesslich sein ganzes Leben im Phantomhive Manor verbracht, er war sich der Existenz der Dienstbotengänge also durchaus bewusst. Sie als geheim zu bezeichnen wäre eine Übertreibung gewesen, aber da sie traditionellerweise dem Zweck dienten, dass das Personal sich möglichst ungesehen bewegen konnte, waren ihre Eingänge sehr unauffällig gestaltet. Sie führten durchs gesamte Haus. Ciel zog seine Stirn kraus als Sebastian einen kleinen Schlüssel zu Tage förderte und die Tür aufschloss. Er bedeutete Ciel mit einer höflichen Geste, dass er vorausgehen sollte. "Was soll das?" fragte der junge Earl, hielt seine Stimme aber gedeckt. Sebastian schloss die Tür hinter ihnen wieder ab, bevor er antwortete: "Betrachtet dies als Unterrichtsstunde in Hinblick auf Eure baldige Vermählung." Er warf Ciel einen Blick zu, der nichts Gutes verhiess. "Und nun, junger Herr, folgt dem Gang bis zur Biegung, dann haltet Euch links." Ciel starrte seinen Butler noch einen Moment lang entgeistert an, bevor er schliesslich den Kopf schüttelte und sich in Bewegung setzte. Im Dunkeln und nur von hinten beleuchtet, kamen sie langsam voran, aber Sebastian schien sich nicht daran zu stören. Er wies stattdessen regelmässig auf tief platzierte Balken und Unebenheiten im Boden hin, die den Weg des Earls allenfalls hätten beeinträchtigen können. Ciel hatte wirklich keine Ahnung worauf das ganze hinauslaufen sollte. "Wir sind angekommen", informierte Sebastian ihn schliesslich mit sanfter Stimme. Ciel schaute verwirrt um sich. Hier war gar nichts ausser Staub und Spinnweben, und Ciel wollte seinen Butler schon zur Rede stellen, was dieser Unfug sollte, als dieser mit behandschuhten Fingern auf eine kleine Luke wies. Sie war geschlossen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass dem Earl so langsam dämmerte, was sie kurz davor waren zu tun. Sebastian grinste ihn unheilvoll an. "Ich werde jetzt die Kerze löschen, junger Herr. Wir wollen schliesslich nicht, dass jemand unser Licht sieht." Ciel nickte, spürte aber bereits eine nicht zu bestreitende Nervosität in sich aufsteigen. Wenn er ihre Schritte richtig nachverfolgt hatte, dann waren sie jetzt im Ostflügel, und zwar beim Zimmer, wo, laut Sebastian, Soma und Agni nächtigten. Das Licht ging aus und es war vollkommen dunkel um sie herum. Ciel hörte wie Sebastian die Luke öffnete. Das Geräusch war zurückhaltend, kaum zu vernehmen für jemanden, der nicht darauf achtete, aber Ciel schien es gerade wie ein Paukenschlag. Dann ergriff Sebastian seinen Arm und geleitete ihn sanft direkt vor die Luke, so dass er sah, was im Zimmer dahinter geschah. Der Raum war in blaues Zwielicht getaucht. Die beiden Männer darin hatten keine Kerzen angezündet, sondern es war lediglich der kühle Wintermond, der von draussen hereinleuchtete und ihre Umrisse nachzeichnete. Ciel sog scharf Luft ein und hätte instinktiv fast wieder einen Schritt nach hinten getan, hätte ihn Sebastians unnachgiebige Hand nicht an Ort und Stelle gehalten. Seine Augen hatten einen Moment gebraucht, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen, aber jetzt erkannte er Soma und Agni ganz deutlich… oder eher, er erkannte Soma, der ohne jegliche Oberbekleidung rittlings auf Agni sass. Ciel konnte spüren wie sein Mund sich öffnete und ein tonloses "Oh" herauskam. Der Griff von Sebastians Hand an seiner Schulter verstärkte sich ebenfalls. "Wir haben wegen Eurer Verspätung leider den Anfang verpasst, junger Herr. Aber ich bin mir sicher, es wird Euch auch so möglich sein, dem Geschehen zu folgen." Sebastian betonte das Wort Geschehen ganz besonders, und hätte Ciel in der Dunkelheit irgendetwas erkennen können, dann hätte sein Butler sicherlich wieder dieses selbstgefällige Grinsen im Gesicht gehabt. Der junge Earl biss die Zähne aufeinander, um sich eine Erwiderung zu verkneifen, wurde dann aber schnell wieder vom "Geschehen" im Raum abgelenkt. Agnis Hände glitten ehrerbietig über den Rücken des jungen Prinzen, welcher im Gegenzug atemlos den Namen seines Geliebten stöhnte. Er schlang seine Arme um Agnis starke Schultern und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Ciel konnte indes spüren, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Also, das war ja wirklich… "Āpani āmāra jan'ya sūrya, cām̐da ēbaṁ tārā." Die Worte klangen bedeutsam, auch wenn Ciel sie nicht verstand. Er lehnte sich instinktiv etwas näher zur Luke hin, als würde das die fremde Sprache verständlicher machen. Neben ihm lachte Sebastian leise in sich hinein. "Herr Agni neigt zum Pathos", erklärte der Butler, ohne dabei wirklich etwas zu erklären. Ciel verzog den Mund, während im Zimmer die Liebesbekundungen weitergingen. "Āmi āpanāra jan'ya āmāra ananta astitba sthāpana karā habē,…" Diesmal lehnte sich Sebastian vor und übersetzte mit leiser Stimme: "Ihr seid Sonne, Mond und Sterne für mich. Ich würde meine ewige Existenz für Euch niederlegen,.." "…sudhu āpanāra aiśbarika cāmaṛā sparśa sukhī hatē." "….nur um damit gesegnet zu sein, Eure göttliche Haut berühren zu dürfen", schloss er. Ciel prustete leise Luft aus. Er gab Sebastian nicht gern Recht, aber Agni neigte in der Tat zum Pathos. Wer wollte denn so etwas bitteschön gesagt bekommen? Diese Frage wurde allerdings überaus schnell von Soma beantwortet, welcher seine Arme um den Oberkörper des grösseren Mannes schlang und ihn leidenschaftlich küsste. Wieder fühlte Ciel Hitze in sich aufsteigen. Also wirklich! Einen Diener auf solche Weise… Das war absolut unangebracht! Unruhig verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er war sich ja schon immer bewusst gewesen, dass die Beziehung zwischen dem indischen Prinzen und seinem Butler anders war als jene zwischen ihm und Sebastian, aber das war nicht, was er erwartet hatte. Ein Teil von ihm wollte sich umwenden und Sebastian fragen, wie lang das schon so ging, aber die Männer in seinem Gästezimmer hatten gerade beschlossen, sich aus ihrer Umarmung zu lösen und noch den Rest ihrer Kleidung abzustreifen. Es liess sämtlich Fragen auf Ciels Lippen ersterben, während er mit schockiertem Blick die Bewegungen verfolgte. Soma hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt, aber es war sowieso Agni, der den Grossteil von Ciels Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Sein nackter Körper wurde vom Mondschein umspielt und das fahle Licht zeichnete die Hügel und Täler seines definierten Oberkörpers nach. Ciel hatte bisher kaum Gedanken daran verschwendet, was sich wohl unter der Kleidung des Butlers verbergen mochte, aber jetzt gerade war der einzige Vergleich, der ihm dazu einfiel, Michelangelos David. Er musste einmal tief einatmen. Der Griff Sebastians um seinen Oberarm intensivierte sich. Das sorgte dafür, dass der junge Earl seinen Blick für einen Moment abwandte. Mit einem Ruck versuchte er sich daraus zu befreien, aber mit wenig Erfolg. Stattdessen schob ihn Sebastian etwas nach rechts und platzierte sich prompt hinter ihm. Ciel wusste nicht, was er davon halten sollte. Die Körperwärme seines Butlers legte sich wie ein erdrückender Mantel über ihn, so dass er nicht sicher war, ob er seine Aufmerksamkeit wieder den Männern in Zimmer zuwenden oder doch lieber Sebastian einen spitzen Ellbogen in die Magengrube rammen sollte. Schlussendlich entschied er sich für Ersteres. Der Gedanke, dass sein Butler – und sei es bloss aus Boshaftigkeit – ein Geräusch von sich geben und so die beiden anderen ihrer Gegenwart gewahr machen könnte, war genug, ihn davon abzuhalten. Im Zimmer hatte Soma sich wieder rittlings auf Agni gesetzt und den grösseren Mann mit sanftem Nachdruck dazu gebracht, sich hinzulegen. Ciels Augen waren mittlerweile tellergross geworden und besonders der Anblick der Planen von nackter Haut erinnerte ihn auf geradezu penetrante Weise daran, wie nahe Sebastian bei ihm stand. Er schob sich unbewusst einen Finger in seinen zu eng gewordenen Kragen und versuchte ihn etwas zu lockern. Sebastian lachte leise und legte dann vorsichtig seine Arme um seinen jungen Herrn, nur um mit geschickten Fingern den obersten Knopf an Ciels Hemd zu öffnen. Ciel schnaubte, war aber insgeheim nicht unglücklich darüber wieder etwas mehr Luft zu kriegen, weil Soma nämlich gerade dazu übergegangen war, hinter sich zu greifen und Agnis Penis mit einer Hand zu massieren. Für einen Moment konnte der junge Earl kaum glauben, was er sah. Er blinzelte und lehnte sich noch näher zur Luke hin. Hinter ihm schloss auch Sebastian auf, so dass er regelrecht an seinen Rücken gepresst war. Für einen Moment zog Ciel nochmal die Idee mit dem Ellbogen in Erwägung, aber sie war so schnell wieder vergessen, wie sie gekommen war, weil Soma sich nämlich leicht erhoben hatte und nun dabei war Agnis Penis in… "Was?" presste Ciel unbewusst heraus. "Ihr solltet jetzt gut aufpassen, junger Herr. Das könnte lehrreich für Euch werden", hauchte Sebastian direkt neben seinem Ohr, so dass Ciel dessen warmen Atmen auf seiner Haut spüren konnte. Soma sank mit einem leichten Stöhnen hernieder, und Ciel konnte nicht anders als zu starren. "Wie?" fragte er, ohne wirklich zu registrieren, dass ihm das Wort über die Lippen gekommen war. "Nun, der menschliche Körper kann bei richtiger Vorbereitung sehr flexibel sein. Ihr solltet so etwas natürlich nie ohne die richtigen Hilfsmittel probieren", gab Sebastian im besten Schulmeisterton von sich, gleichzeitig aber hatte er seine Hände an Ciels Hüften gelegt. Dieser wand sich etwas unter der Hitze der Berührung, während Sebastian unbeirrt fortfuhr: "Natürlich unterscheidet sich bei weiblichen Partnern die zu penetrierende Öffnung." Ciel blinzelte, und blinzelte dann nochmal. Die gehörten Worte hallten in seinem Kopf nach, ohne wirklich Sinne zu ergeben, bis… "Was erlaubst du dir!" Vehement stiess er Sebastian von sich. "Natürlich weiss ich, was es mit…" Sebastian legte eine Hand über Ciels Mund und erstickte so alle potenziellen Einwände. "Ihr seid zu laut, junger Herr", flüsterte der Butler, "man wird Euch hören." Ciel schüttelte seinen Kopf und versuchte die Hand des Butlers loszuwerden, aber unten im Zimmer war es verdächtigt still geworden. Soma und Agni hatten in ihren Tätigkeiten innegehalten und der indische Prinz wandte den Kopf in ihre Richtung. Ciel konnte Panik in sich aufsteigen spüren. Oh nein! Was hatte er getan? "Hast du das gehört?" fragte Soma. Ciel konnte seine Stimme nur gedämpft vernehmen, aber im momentanen Kontext war mehr als klar, was er gefragt haben musste. Agnis Antwort blieb ihm verborgen, da das sein Gesicht nachwievor von Soma verdeckt wurde. Aber die Tatsache allein, dass sich der eiserne Griff von Sebastians Hand um seinen Mund lockerte, wies darauf hin, dass die zwei Männer noch nichts zu ahnen schienen. "Waren wahrscheinlich nur Ratten", sagte Soma und zog die Schultern hoch bevor er sich wieder nach vorn lehnte und seine Hände auf Agnis Oberkörper abstützte. Ciel, währenddessen, konnte spüren wie sich sein Gesicht zu einem abschätzigen Ausdruck verzog. Ratten? Im Phantomhive Manor? Also bitte, sein Heim war tadellos! Sebastian schien diese Ansicht zu teilen, denn er konnte ein leises Schnauben vernehmen, bevor sich sein Butler nach vorn beugte und ihm ins Ohr flüsterte: "Seine Hoheit scheint zu denken, er sei immer noch in Indien." Ciel atmete einmal tief ein und ignorierte die Bemerkung. Für den Moment schienen sie Glück gehabt zu haben und davongekommen zu sein. Auf der anderen Seite der Wand nahmen die Liebenden ihre Tätigkeiten wieder auf. Im in Mondlicht getauchten Zimmer begann Soma sich wieder zu bewegen. Seine Hüften schmiegten sich lustvoll an Agnis, kreisten, und fanden schliesslich einen gemeinsamen Rhythmus. Ciel hätte es nie für möglich gehalten, aber er musste sich eingestehen, dass er das Bild dieser beiden nackten Körper, ihrer sinnlichen und synchronen Bewegungen, geradezu hypnotisierend fand. Das lose Haar, das sich mit jedem Auf und Ab mitbewegte, die leisen Geräusche, das alles liess den Herzschlag des jungen Earls merklich ansteigen. Er konnte fühlen, wie sich die Hitze in seinem eigenen Körper sammelte und konzentrierte… auf seinen Schoss. Er öffnete den Mund und atmete schwer aus. Sebastian drängte sich von hinten wieder enger an ihn, nur dieses Mal konnte er spüren, dass sein Butler auch nicht vollkommen unberührt vom Geschehen war. Da war definitiv etwas sehr Hartes, das sich an seinem Po rieb. Ein Teil von ihm wollte aufbrausen und Sebastian erneut lauthals zurechtweisen, doch gleichzeitig verspürte er auch sowas wie Bestärkung durch die Tatsache, dass er offensichtlich nicht allein mit seiner Reaktion war. Und zumindest der Teufel teilte seine Ansicht, dass das was da gerade in seinem Gästezimmer vor sich ging, durchaus sehenswert war. Ein leicht selbstironisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er war durch und durch verkommen… Und wie so oft schien der Butler seine Gedanken zu lesen, denn dessen Hände schlichen sich flink und viel zu elegant um seinen Oberkörper und begannen daran auf und ab zu wandern. "Junger Herr…" Sie schlichen sich zu den Knöpfen von Ciels Weste und öffneten sie geschickt, nur um dann mit geschickten Fingern diabolische Muster auf den dünnen Stoff seines weissen Hemdes zu zeichnen. Ciel atmete erneut tief ein. "Was tust du da, Sebastian?" "Ihr sollt doch etwas lernen", flüsterte die tiefe Stimme verführerisch in sein Ohr. "Einen Liebhaber während des Aktes zu befriedigen, ist von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit für eine Beziehung." Sebastian nickte in die Richtung der beiden Männer im Zimmer, welche mittlerweile ihre Hände ineinander verschlungen hatten. Soma hatte den Kopf Nacken gelegt und gab kleine Laute von sich, die Ciel die Röte ins Gesicht trieben, während er Agni gleichzeig unablässig ritt. "Natürlich unterscheidet es sich von Person zu Person was als besonders pläsierlich empfunden wird." Sebastians behandschuhte Finger glitten unter die Knopfleiste und berührten Ciels nackte Haut. Der junge Earl konnte spüren wie ihn eine Gänsehaut überfiel. Er atmete tief ein, während Sebastian dazu überging, sein Hemd aufzuknöpfen. "Es ist eine hohe Kunst den Körper eines anderen Menschen richtig zu lesen und ihn so die höchsten Berge der Lust erklimmen zu lassen." "Du hast gut reden", presste Ciel heraus, während er sich unsicher war, wo er seinen Blick hinwenden sollte. Hinter der Wand schien die Szene von Soma und Agni gerade ihrem Höhepunkt entgegen zu schreiten, gleichzeitig wollte Ciel aber unbedingt die wandernden Hände seines diabolischen Butlers im Auge behalten. "Oh ja, das habe ich, junger Herr." Ciel konnte das Grinsen in Sebastians Stimme regelrecht hören. "Ich wage sogar zu behaupten, in allen mündlichen Dingen hervorragend zu sein." Und zur Untermalung dessen glitt eine feuchte Zunge über Ciels Ohrmuschel. "Was erlaubst du dir?!" zischte der junge Earl und legte erschrocken seine Hand an das betroffene Ohr. Sebastian lächelte nur selbstzufrieden und stützte seinen Arm direkt neben Ciels Kopf ab um ihn so effektiv einzukerkern. "Ich erlaube mir, Euch etwas beizubringen." Er deutet wieder zur Luke. "Schaut zu." Ciel musste schlucken aber tat wie ihm geheissen. Im Gästezimmer bäumte sich Soma noch ein letztes Mal hemmungslos auf und rief Agnis Namen bevor er erschöpft nach vorne sank. Ciel beobachtete das ganze mit Erstaunen und etwas, das er nicht genauer benennen wollte. Die Hitze, die seinen eigenen Körper eingenommen hatte, liess ihn schwer atmen und über Dinge sinnieren, die ihm zuvor noch nie in den Sinn gekommen waren. Sebastian lehnte wie ein dunkler, drückender Schatten über ihm, und seine Hände machten sich mittlerweile an seinem Hosenbund zu schaffen. "Die beiden sind fertig. Herr Agnis Durchhaltevermögen ist trotz seiner nicht zu verneinenden kämpferischen Fähigkeiten höchstens als mittelmässig einzustufen." "Ah, und du würdest es besser machen?" entgegnete Ciel fast geistesabwesend, während er beobachtete wie Soma etwas nach vorn rutschte und so Agnis schlaffes Glied aus ihm herausglitt. Es löste allerlei, wieder sehr schwer zu beschreibenden Gefühlen in dem jungen Earl aus. "Oh, ich könnte es die ganze Nacht machen…. Oder den ganzen Tag. Ganz wie Ihr wünscht." Dabei glitt seine Hand unter Ciels Hosenbund und berührten seinen Schritt. Ciel wirbelte entsetzt herum. Seinen Aufschrei mussten die beiden im Gästezimmer definitiv gehört haben, aber das war gerade zweitranging geworden. "Was tust du da?!" Sebastian war vor ihm auf die Knie gesunken. Er schaute seinen Herrn mit rotglühenden Augen an. "Euch etwas beibringen." Damit lehnte er sich vor und rieb sein Gesicht an Ciels Schoss. Ciel vergrub instinktiv seine Hände in dem dunkeln Haarschopf seines Butlers und versuchte ihn wegzuziehen, aber genauso gut hätte er versuchen können einen Felsen zu bewegen. "Oh Gott", stöhnte er zwischen Verzweiflung und Erregung. "Falsche Abteilung, junger Herr", entgegnete Sebastian schelmisch, bevor er Ciels Hose nach unten schob und ihn in den Mund nahm. Ein unterdrücktes Keuchen entkam ihm, während sich seine Hände in Sebastians Haar festkrallten. "Oh Gott", wiederholte er. Der Butler antwortete nicht, stattdessen umspielte seine teuflische Zunge die geschwollene Spitze von Ciels Penis. Es trieb dem jungen Mann die Schweissperlen auf die Stirn und er wusste regelrecht nicht mehr wo ihm der Kopf stand. "Wa-Warum tust du das?" presste er hervor. Sebastian hielt inne, und für einen Moment fühlte Ciel sich seltsam beraubt. "Warum?" Er blickte zum jungen Earl auf und seine Augen funkelten immer noch unmenschlich. "Weil ich nichts mehr begehre als Eure Seele, junger Herr. Aber das wisst Ihr." Seine Hand glitt Ciels entblösster Brust entlang nach oben bis sie schliesslich beim Hals des jungen Mannes angekommen war und diesen bedrohlich-spielerisch umschloss. Ciel konnte spüren wie sein Herz in seiner Brust hämmerte. "Aber sie ist noch nicht ganz reif, das Ende unseres Vertrages noch nicht erreicht, also begnüge ich mich mit einem kleinen Aperitif: Eurer Essenz." Er schenkte dem jungen Earl ein verschwörerisches Lächeln, welches diesen bloss verwirrt den Kopf schütteln liess. Seine Essenz? Er starrte den knienden Sebastian an, dessen Blick sich wieder auf Ciels entblösste Männlichkeit gerichtet hatte, und schon im Begriff schien sich wieder seiner vorherigen Tätigkeit zuzuwenden, als das volle Ausmass dieser Worte zu ihm durchdrang. "Du willst mich fressen?" Sebastian nickte. "Nichts lieber als das." Nun war es an Ciel seinem Butler ein böses Lächeln zu schenken. Mit einer brutalen Bewegung zog er sein Knie an, so dass es direkt mit dem Kiefer seines Dieners kollidierte. Dieser taumelte rückwärts und liess von ihm ab. "Warte bis du dran bist!" herrschte Ciel ihn an. "Noch ist deine Zeit nicht gekommen und im Hause Phantomhive gibt es keine Aperitifs!" Damit zog er seine Hose wieder hoch und versuchte so erhaben es ging davon zu stolzieren; es war im fahlen Halblicht ein mehr als prekäres Unterfangen. Sebastian wischte sich mit einer gespielt theatralischen Geste den Mundwinkel ab, während er dem jungen Earl hinterher sah. Eigentlich war er überrascht darüber, dass er überhaupt soweit gekommen war. Er hatte nicht mit mehr als ein paar anstössigen Berührungen unterhalb der Gürtellinie gerechnet. Aber wahrscheinlich war es die Hochzeits-Sache und des Earls damit einhergehende Unsicherheit, die ihm zugutekam. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Sebastians Lippen aus. Er würde weiter daran arbeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)